1996 wurden in der Schweiz tatsächlich noch elektronische Küchengeräte hergestellt... z.B. eine eine Küchenwaage mit Solarzellen, die ohne Batterien auskam, und sich deshalb auch nicht nervig schnell selbst abschalten musste. Solar betriebene Küchenwaagen verschwanden irgendwann vor 2013 gänzlich vom Markt - ich kenne keine Hersteller mehr, die sowas anbieten. Und selbst nach batteriebetriebenen Geräten, die sich einfach nur nicht nervig schnell selbst abschalten, muss man lange suchen. Leider funktionierte das 1996 gekaufte Gerät 2023 nicht mehr zuverlässig - immer häufiger ging das Display gar nicht erst an oder bald wieder aus. Einem Reparaturversuch stand entgegen, dass das Gehäuse auf schwer einsehbare weise "verklipst" war, und eine zerstörungsfreie Öffnung nicht möglich schien. Tatsächlich lässt sich das Gerät aber halbwegs zerstörungsfrei öffnen, wenn man (im Nachhinein) dann weiss, wo genau man welche Plastiknase durch ein Loch erreichen und wohin biegen muss. Also stand zumindest einer Autopsie nichts im Wege, denn ich wollte ja schon wissen, woran das so lange funktionierende Gerät litt. Auch nach der Entnahme des (in den Bildern sichtbaren) Innenteils funktionierte das Gerät wie zuletzt unzuverlässig, ging nur bei allerhellstem Lichteinfall an, und bald wieder aus. Ich vermutete, die Solarzelle könnte irgendwie "altersschwach" sein, und befestigte zwei Krokodilklemmen an den Kontaktblechen, die auf dem Bild der Unterseite außen erkennbar sind, um die Spannung zu messen. Direkt danach funktionierte die Waage plötzlich wieder zuverlässig. Mein Verdacht ist, dass ich durch das mechanische Bewegen der Klemmkontakte der Solarzelle eine dort bestehende Korrosion oder Verschmutzung soweit wieder entfernt habe, dass wieder ein guter Kontakt zur Platine besteht. Blöd nur, dass die Öffnung des Gehäuses bei mir - ohne Vorkenntnisse der Innereien - nicht ganz zerstörungsfrei abging. Daher dies nur als Information für andere mit solchen Waagen, welche Art von "Defekt" vorliegen kann.
Lutz V. schrieb: > Daher dies nur als Information für andere mit solchen Waagen, welche Art > von "Defekt" vorliegen kann. Wenn du noch ein paar Details zum zerstörungsfreien Öffnen hinzufügst, wäre dein Bericht perfekt!
Lutz V. schrieb: > Verdacht ist, dass ich durch das mechanische Bewegen der Klemmkontakte > der Solarzelle eine dort bestehende Korrosion oder Verschmutzung soweit > wieder entfernt habe, dass wieder ein guter Kontakt zur Platine besteht. Hallo, wie hier beim "Waagendefekt" beobachtet, gab es schon öfter die Erkenntnis, daß ein Zerlegen und nachfolgender Zusammenbau in vielen Fällen wieder volle Funktionalität bringen kann, wie z.B. beim METZ 100 Hz-Fernseher erlebt, bei dem innen nur ein Stecker zu bewegen war, damit er wieder funktioniert. Nur ist bei dieser Waage das Gehäuse wahrscheinlich nicht zum Öffnen gedacht, sondern soll laut Hersteller nur vom Recycler geknackt werden. mfg
Hab ich mir auch gedacht: Wo bleibt auch nur irgendein Bildchen der Gehäuseclips, Löcher, irgendwas. Es ging ihm wohl eher um das Heulsusen-Dasein: Da erdreistet sich das in üblicher, billiger Consumertechnik hergestellte Gerät nach satten 27 Jahren den Löffel abzugeben. Da "muss" dann theatralisch von Scheintod geschwafelt werden, von "Autopsie". Selbige wäre aber praktisch, detailliert und würde dem Erkenntnisgewinn dienen. Fehlanzeige! Total! Weder geht er der Sache auf den Grund (Oxidation der Kontaktfedern, oder der Kontaktflächen der Solarzelle, noch zeigt er irgendeinen Gehäuseteil.
Danke für den Bericht, ignorier das Grundrauschen hier, dein Beitrag enthält etwas Interessantes, das Rauschen nicht. Ich hab zwar leider keine Solar-Söhnle, meine ist schon mit Batterie, aber auch die wird nicht aufgegeben wenn die Batterie alle ist (und ich hab die auch schon so ~10 Jahre würde ich mal schätzen). Die Solarzellen Kontakte an der Platine sehen nicht verlötet aus, stimmt das? Wenn die nur drauf geclipst sind würde das die "Selbstheilung" durch dran wackeln erklären. Bilder vom Gehäuse und das genaue Modell würden anderen die das Gleiche versuchen wie Du helfen wenn Du die noch hast...
Nichtverzweifelter schrieb: > Da "muss" dann theatralisch von Scheintod > geschwafelt werden, von "Autopsie". Es geht im Betrag ganz oben um EMOTIÓN !
Vielleicht ist ja "nur" der Leckstrom eines der beiden Elkos angestiegen? Messe doch mal wieviel Volt das Solarpanel bereitstellt wenn die Waage angeht. Anschließend speise ungefähr dieselbe Spannung an selber Stelle ein.
Deshalb Mettler-Toledo, letztens eine aus dem Schrott gefischt, da war nur Sicherung futsch. Sogar mit LM399 drin, absolut edles Teil!
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Rote T. schrieb: > Mettler-Toledo Klaro, das stellt sich jeder in die Küche für die paar jährlichen Geburtstagskuchen die man backt... Leider findet man die halt nicht oft genug im Schrott dass jeder sich so eine hinstellen kann ohne dabei arm zu werden. Für die Küche zuhause ist das einfach nicht das passende Gerät. Was nicht heißen soll dass ich sie nicht nehmen würde falls Du weißt wo noch eine rumliegt?
HildeK schrieb: > Wenn du noch ein paar Details zum zerstörungsfreien Öffnen hinzufügst, > wäre dein Bericht perfekt! Gern: Alle Gehäuseteile sind in den anhängenden 2 Bildern abgebildet. Es gibt keinerlei Schrauben am Gehäuse - alles ist nur "geklipst". Um das Teil (hoffentlich) zerstörungsfrei zu öffnen, müsste man zunächst von der Unterseite der Wage her die 4 unter der Wägefläche liegenden Plastikhohlstifte soweit nach innen biegen, dass die Widerhaken an der Außenseite dieser Stifte sich aus den ebenfalls hohlen Plastikröhrchen an der Wägefläche lösen - sollte möglich sein, durch gleichzeitiges "ziehen nach oben an der Wägefläche", diese 4 Stifte einen nach dem anderen zu entriegeln. Danach kann man die Abdeckung des vorderen "Bedien/Anzeigeteils" lösen, in dem man mit einem flachen kleinen Schraubenzieher durch einen (durch leichtes biegen geöffneten) Schlitz mittig an der Vorderseite einen flachen Plastikhaken leicht nach innen drückt, dann lässt sich die Abdeckung abnehmen. Den Wägemechanismus und die Elektronik daran kann man danach entnehmen, wenn man zwei ebenfalls flache Plastikwiderhaken an der Vorderseite der Platine löst, was dann einfach/offensichtlich ist. Auf dem Bild erkennbar ist übrigens auch ein ab Werk ungenutztes / unbeschaltetes Fach für einen 9V Block. Was seltsam ist, da die Solarzelle 2.4V bis 2.6V liefert, und daher eigentlich zwei ebenfalls in das Batteriefach passende NiMh AA Akkus ein passender Ersatz für die Solarzelle sein könnten, wenn man keinen Solarbetrieb will.
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Bastler schrieb: > Die Solarzellen Kontakte an der Platine sehen nicht verlötet aus, stimmt > das? Ja, die kontaktieren nur durch Federkraft. > Wenn die nur drauf geclipst sind würde das die "Selbstheilung" > durch dran wackeln erklären. Das vermute ich auch so. > Bilder vom Gehäuse und das genaue Modell würden anderen die das Gleiche > versuchen wie Du helfen wenn Du die noch hast... Bilder vom Gehäuse siehe oben. Das genaue Modell vermag ich nicht zu benennen - war damals in einem Kaufhaus vor Ort gekauft, die Verpackung gibt es schon lange nicht mehr, und auf dem Gerät selbst habe ich nichts gefunden, was klar eine Modellnummer sein müsste.
Lutz V. schrieb: > Gern: Alle Gehäuseteile sind in den anhängenden 2 Bildern abgebildet. Danke! Das 9V Batteriefach könnte für Modelle mit anderer Elektronik gedacht sein. Man lässt einfach nur eine Variante der Gehäuseteile fertigen ... Zu den Kontakten: Küche ist da nicht die ideale Umgebung. Die Dämpfe lagern sich überall ab. Vielleicht würde ein wenig Vaseline etwas Schutz bieten.
Rote T. schrieb: > Deshalb Mettler-Toledo, letztens eine aus dem Schrott gefischt, da war > nur Sicherung futsch. Sogar mit LM399 drin, absolut edles Teil! Was denn für eine? Unsereiner hat ne Deltarange in der Küche. Aber die braucht Netzanschluß. Und ja, drunter machen wir's nicht. Lutz V. schrieb: > soehnle_kuechwaage_solar_unterseite.jpg Oh mann, die LP sieht für Soehnle's Verhältnisse ja richtig MODERN aus. Ich hatte mal unsere Personenwaage (ebenfalls von Soehnle) mit einer komplett neuen LP aus eigenem Anbau versehen, weil die Original-LP eine komplette Gurke war: gefühlte 100 Trimmpotis kreuz und quer, dafür die Leiterzüge offenbar von einem Maschinenbauer oder ausgemustertem Offizier trassiert. Also sei froh, daß deine Waage wieder tut und behilf dir wegen des Gehäuses mit ein paar selbstgefertigten Plastiknasen+winkeln. W.S.
HildeK schrieb: > Das 9V Batteriefach könnte für Modelle mit anderer Elektronik gedacht > sein. Oder für den Export in die Unterwelt, wo es nie hell wird, oder die Zeit "danach" wenn die Sonne nicht mehr auf geht. Aber wiegen kann man dann noch. Gut gedacht vom Hersteller! mfg
Rote T. schrieb: > Deshalb Mettler-Toledo, letztens eine aus dem Schrott gefischt Ist das zulaessig oder bist du ein Dieb? https://www.spiegel.de/wirtschaft/cem-oezdemir-und-marco-buschmann-wollen-containern-straffrei-stellen-a-22530969-6f60-4dae-8bb6-b196fccbbb0a
Christian S. schrieb: > HildeK schrieb: >> Das 9V Batteriefach könnte für Modelle mit anderer Elektronik gedacht >> sein. > Oder für den Export in die Unterwelt, wo es nie hell wird, Meine Soehnle kann maximal 2000g und hat ab Werk eine CR2032. Wurde mir lästig, ich habe eine 650 mAh LiIon plus MCP1702-3002 eingebaut, hält gut drei Jahre bei häufiger Nutzung. Ein Bekannter hat eine äußerlich sehr ähnliche Waage Quigg (Aldi), die will tatsächlich einen 9V-Block.
W.S. schrieb: > Was denn für eine? Unsereiner hat ne Deltarange in der Küche. Aber die > braucht Netzanschluß. Und ja, drunter machen wir's nicht. PJ600, löst zwar nur aufs 1/10g auf, dafür aber absolut reproduzierbar ;-)
Lutz V. schrieb: > unbeschaltetes Fach für einen 9V Block. Was seltsam ist, da die > Solarzelle 2.4V bis 2.6V liefert, Wenn die das nur unbelastet liefern, ist das ZUWENIG . Viele Waagen brauchen 3,0-4,5-5,0V. Das ist auch das Problem mit CR2032, die brechen schnell unter 2,5V zusammen, dann spinnt die Waage, bevor sie endgültig ausfällt. Ich habe 07/2018 eine CR2032 in eine Waage reingetan, die ist unlängst hopps gegangen, weil ich --vor-- jedem Gebrauch, das Batteriefach öffne, die Batterie reindrücke, wiege, und dann wieder herausklippe. Also keinerlei Strom verbraucht wird. Sonst hat eine CR2032 vielleicht sechs Monate gehalten, bei (2-5) Wiegevorgängen. Tip: Nicht jedes Batteriefach ist dazu geeignet ! In eine andere habe ich ratzfatz einen ausgebauten Mini-Schalter reingebaut. Alleweil billiger als massenhaft teure Batterien .
Manfred schrieb: > Ein Bekannter hat eine äußerlich sehr ähnliche Waage Quigg (Aldi), die > will tatsächlich einen 9V-Block. Du kannst auch alte gebrauchte 9V-Blöcke ausm Multimeter reintun, die haben belastet dann noch so 5-6V. Bis die auf 2,5V herunten sind, das dauert ... Bei einer Preiswaage, (5V, schwere Bleibatterie), hab ich das gemacht. Sehr zufrieden. Hat auch einen Schalter drin .
> weil ich --vor-- jedem Gebrauch, das Batteriefach öffne, > die Batterie reindrücke, wiege, und dann wieder herausklippe. Das mache ich bei meinem digitalen Messschieber auch so. Der laueft immer noch mit der ersten Zelle. Das Gehaeuse meiner Waage ist verschraubt. Da werde ich auch demnaechst ein Schalterchen dranbauen.
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