Forum: Platinen Grosser Ärger mit Natriumpersulfat


von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Ich stelle meine Platinen (z.T.auch beidseitig beschichtete) schon gut 
35 Jahre selbst her.
Begonnen habe ich vor langer Zeit mit Eisen III- Chlorid, habe in den 
letzten Jahren aber immer mit bestem Erfolg mit Salzsäure und H2O2 
geätzt.

Weil ich mich nun aber in einem Seniorenheim befinde, musste ich 
zwangsläufig auf Natriumpersulfat umsteigen (Chlorgas im Innenraum ist 
nicht gerade gesund)
und damit habe ich heute das erste Mal eine Eurokarte "geätzt". 500ml 
H2O und 120g Natriumpersulfat, Ätzbadtemperatur zwischen 40° und 45° C.
Problem: Es geht nur gaaanz langsam mit dem Ätzen, sofern man das mit 
der Chemikalie überhaupt so nennen darf. Das wäre ja nicht so schlimm, 
denn Zeit habe ich ja, aber dass mit dem Zeug dann auch noch etliche 
Bahnen an- und durchgeätzt wurden, hat mich fast zum Amoklauf gebracht.
Es kann doch nicht sein, dass man damit keine vernünftigen Erfolge 
erzielen kann! Ich habe auch keine Lust, mich beim Platinenzeichnen so 
zu bemühen, wenn dann lauter Platinen für die Tonne rauskommen. (Hatte 
ich früher so gut wie nie.)

Zu Eisen III Chlorid möchte ich nicht zurückkehren, abgesehen davon, 
dass diese LÖsung auch erhitzt werden soll, damit etwas weiter geht, 
aber wahrscheinlich geht es damit doch noch besser als mit dem dämlichen 
Natriumpersulfat?


Ich weiss, dass hier viel über das Ätzen geschrieben wird , aber der 
Final-Tipp ist immer wieder Salzsäure und Wasserstoffperokyd.

von Stefan F. (Gast)


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Heute lässt man Platinen in China produzieren.

Ich habe für meine ersten 5 Platinen bei https://jlcpcb.com/ nur 10 Euro 
(incl. Versand!) bezahlt und sie wurden in weniger als 2 Wochen 
geliefert.

von Jack V. (jackv)


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Gerhard H. schrieb:
> Problem: Es geht nur gaaanz langsam mit dem Ätzen, sofern man das mit
> der Chemikalie überhaupt so nennen darf. Das wäre ja nicht so schlimm,
> denn Zeit habe ich ja, aber dass mit dem Zeug dann auch noch etliche
> Bahnen an- und durchgeätzt wurden, hat mich fast zum Amoklauf gebracht.

Du hast aber nicht zufällig nur die Platine in das Bad gelegt und 
gewartet? Liest sich ein bisschen so – das ist nicht, wie man 
Na-Persulfat benutzt.

von H. H. (Gast)


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von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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[quote] Du hast aber nicht zufällig nur die Platine in das Bad gelegt 
und
gewartet? [/quote]

Selbstverständlich nicht. Die Platine wurde in der Lösung ununterbrochen 
bewegt (wie immer).
Gut 10 Minuten Ätzzeit und angegriffene Bahnen. Mich hat richtig die Wut 
gepackt, denn gratis gibt es das photobeschichtete Material ja auch 
nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> gratis gibt es das photobeschichtete Material

Ich hatte das damals in der Ausbildungswerkstatt prima hinbekommen, aber 
zu hause mit Material von Conrad hat es nie richtig funktioniert. Man 
sagte mir damals, dass das Material bei Conrad vergammelt.

von Peter N. (alv)


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Gerhard H. schrieb:
> auf Natriumpersulfat umsteigen

Wenn das diese weißen Feinkristalle sind, die ich bei Völkner und später 
Conrad nur unter dem Namen "Ätzmittel" bekommen habe, und die gebraucht 
eine blau/türkise Lösung ergeben:

Das Kupfer muß peinlich sauber sein.

Ich habe immer eine ziemlich konzentrierte Lösung angerührt.

Der funktionierende Temperaturbereich der Lösung ist ziemlich eng.

Und es hat nur mit fertig beschichteten Positiv-Platinen funktioniert.
Selbst beschichtete Plainen wurden häufig durchgeätzt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard H. schrieb:
> aber dass mit dem Zeug dann auch noch etliche Bahnen an- und durchgeätzt
> wurden

Das klingt nach Überbelichtung: da hast du die Abdeckstruktur bereits 
leicht durchlässig gemacht. Eine gewisse Unterätzung muss man ansonsten 
natürlich eh mit einplanen.

Natriumpersulfat geht aber in der Tat langsam mit dem Ätzvorgang. Selbst 
in einer Ätzmaschine mit Luftblasen dauert das 'ne Weile. Zu Hause ätze 
ich eigentlich nur noch, wenn es buchstäblich von heute auf morgen sein 
muss oder aber irgendwas, was man so nicht (sinnvoll) kaufen kann, 
HF-Material vielleicht.

Der wirklich einzige Vorteil von Natriumpersulfat ist, dass es eben kein 
HCl ausgast (auch Eisen(III)chlorid macht das).

von Crazy Harry (crazy_h)


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NaPS ätzt nur gut, wenn das Bad mit Luft durchströmt wird. Dauert bei 
mir dann bei knapp unter 50°C 7-10 Minuten.

von Michael B. (laberkopp)


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Peter N. schrieb:
> Das Kupfer muß peinlich sauber sein.

Na ja, auf dem Kupfer ist Photolack, auch eine Art von Dre k.
Jedenfalls ungeeignet, um zuvor das Kupfer blankzuschrubben.

Gerhard H. schrieb:
> Die Platine wurde in der Lösung ununterbrochen bewegt (wie immer).
> Gut 10 Minuten Ätzzeit und angegriffene Bahnen.

Wenn der Photolack nicht durchentwickelt ist, braucht es länger bis das 
NaPS seine Restschicht von den belichteten Stellen runterbekommt, und 
fann hat es auch schon fast den Photolack der abgedeckten Stellen durch.

Mache eine Belichtungsreihe, nicht nach Augenschein, sondern mit 
Ätztest.

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.6

40 GradC ist wenig, 45 geht, 50 geht schneller, 55 fängt das NaPS an zu 
zersetzen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Gerhard H. schrieb:
> Salzsäure und H2O2

Gerhard H. schrieb:
> Weil ich mich nun aber in einem Seniorenheim befinde,

Gerhard H. schrieb:
> hat mich fast zum Amoklauf gebracht.

Gerhard H. schrieb:
> Mich hat richtig die Wut
> gepackt,

Schön, wenn man sich immer noch an seinem Hobby erfreuen möchte, nur 
scheint da eine gewisse Sprengkraft mit beteiligt zu sein.

mfg

von Sigint 112 (sigint)


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Ich hatte auch Probleme mit aufgelösten Leiterbahnen, bis ich 
herausgefunden habe, daß ich einfach zu lange belichtet habe. Kürzer 
belichten und mit der Entwicklung zeit lassen, dann klappt es meistens.

von Gerhard H. (ghf)


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Ich hoffe, dass das jetzt kein Zustand wie bei Mawin
wird, dass der gleiche Name mehrfach verwendet wird.
Mit Gerhard O komme ich klar, uns kann man
auseinanderhalten.
So sind alle Quotings mehrdeutig.

Die richtige Temperatur hat die Persulfat-Lösung,
wenn sich die allerersten Bläschen auf der Platine
absetzen. Viele Bläschen -> zu heiss.

Ich habe übrigens den Eindruck, dass die Brühe
nicht gut funktionert, wenn sie zu konzentriert ist.

Die besten Filme bekommt man, wenn man ein .pdf-file
auf Offsetfilm belichten lässt. Optimaler Kontrast.
Ich habe selten mehr als 10€ bezahlt für DIN A4-Übergröße.
Das macht so etwa jede 2. bis 3. Druckerei.

Man kann auch mutwillig auf einer Massefläche rumkratzen.
Dann sieht man sehr schnell, ob der Lack das Ätzen verhindert.

Gruß, Gerhard H

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7363425 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Stefan F. schrieb:
> Heute lässt man Platinen in China produzieren.
>
> Ich habe für meine ersten 5 Platinen bei https://jlcpcb.com/ nur 10 Euro
> (incl. Versand!) bezahlt und sie wurden in weniger als 2 Wochen
> geliefert.

Meinen Glückwunsch zu deiner Entscheidung, gegen Bezahlung zu verdummen! 
Besprich doch bitte mit dem Heer an stinkend faulen Leuten in einem 
gesonderten Thread, wie man am besten/billigsten jeden noch so kleinen 
Handgriff von anderen machen lässt. Das hier ist das Platinen-Forum, es 
geht um den Austausch der letzten 5%, die noch was können, oder es 
lernen wollen.
Nicht um die allergünstigste Schleuderfirma in Fernost.

von Mark S. (voltwide)


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Mit der Sauerei hab ich vor ca 30 Jahren aufgehört. Meine überschüssige 
Kreativität tobe ich lieber am PCB-Layout aus als an einer völlig 
überholten Produktionstechnik. Übrigens zwingt Dich niemand, Deine 
Platinen in Fernost fertigen zu lassen, es gibt auch europäische 
Anbieter. Und die guten Bungard Fotopositiv PCBs, die einzigen, die 
überhaupt was taugen, sind ja nun auch nicht gerade billig im Vergleich 
zu den PCB-Dienstleistern.

von DSGV-Violator (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> Das wäre ja nicht so schlimm,
> denn Zeit habe ich ja, aber dass mit dem Zeug dann auch noch etliche
> Bahnen an- und durchgeätzt wurden, hat mich fast zum Amoklauf gebracht.
> Es kann doch nicht sein, dass man damit keine vernünftigen Erfolge
> erzielen kann! Ich habe auch keine Lust, mich beim Platinenzeichnen so
> zu bemühen, wenn dann lauter Platinen für die Tonne rauskommen. (Hatte
> ich früher so gut wie nie.)

Das ist ja das Problem, wenn du beim Zeichnen aka auftrag des 
Abdecklacks aufs Kupfer pfuschts, muss das Ätzen ja scheiße enden.

Also schimpf nicht auf das Ätzmittel sondern opzimier den Lackauftrag 
und wechsel eventuell mal das Kupfermaterial. Und natürlich sollte das 
wegzuätzende Kupfer sauber sein.
Und wemm es zu lange dauert, kann ja das Bad anheizen ... wenn es nicht 
zu schnell geht.

Oder man sieht ein das meinen eben nicht die richtigen Fingerschwielen 
fürs Ätzen hat und setzt auf Negativ.Kupfer-fräsen.

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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[quote]Also schimpf nicht auf das Ätzmittel sondern opzimier den 
Lackauftrag
und wechsel eventuell mal das Kupfermaterial. Und natürlich sollte das
wegzuätzende Kupfer sauber sein.[/quote]

:-) :-) :-) :-)  Ich verwende fertig beschichtete Platinen, mein Herr 
und das schon immer. Ausserdem bin ich genau bei der der 
Platinenfertigung kein "Newcomer", ich habe nur mit dem Persulfat das 
erste Mal gearbeitet und das Zeug scheint mir nicht besonders gut 
geeignet zu sein.
Meine Erfahrung liegt darin, dass das Ergebnis nichts Vernünftiges zu 
werden pflegt, wenn der Ätzvorgang zu lange dauert und ich war bisher 
schnelle und sehr gute Ergebnisse mit HCl und H2O2 gewohnt und das seit 
fast drei Jahrzehnten.Jetzt darf ich nicht mehr mit dem Prozess 
arbeiten.

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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[quote] Übrigens zwingt Dich niemand, Deine
Platinen in Fernost fertigen zu lassen,[/quote]
Natürlich nicht, aber es handelt sich immer um Prototypen, die sonst 
keiner braucht. ausserdem stellt das für mich so eine Art "Sport" dar 
und Lochraster oder gar Steckbretter sind bei mir total verpönt.

von DSGV-Violator (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> [quote]Also schimpf nicht auf das Ätzmittel sondern opzimier den
> Lackauftrag
> und wechsel eventuell mal das Kupfermaterial. Und natürlich sollte das
> wegzuätzende Kupfer sauber sein.[/quote]
>
> :-) :-) :-) :-)  Ich verwende fertig beschichtete Platinen, mein Herr
> und das schon immer.

Das hätte man aber auch im ersten Post erwähnen müßen, das man mit 
photobelichteten Material arbeitet. Stattdessen legt man eine falsche 
Fährte indem man vom "Zeichnen der Platine spricht", und nicht 
fachgerecht von Maskenerstellung.
Ja alte Herren leben ganz in Ihrer vergangenen Zeitn und sprechen nicht 
mehr die gleiche Sprache wie die Jugend ... 
https://www.youtube.com/watch?v=lfcGEQRyaqI


> Ausserdem bin ich genau bei der der
> Platinenfertigung kein "Newcomer", ich habe nur mit dem Persulfat das
> erste Mal gearbeitet und das Zeug scheint mir nicht besonders gut
> geeignet zu sein.

Naja, es kommt halt auf die Kombination an und nicht auf ein Mittelchen 
allein. Da muss halt das Ätzmittel zum Rest passen und manchmal tauscht 
man deshalb auch den Rest der Chemikalien/Trägermaterial.

> Meine Erfahrung liegt darin, dass das Ergebnis nichts Vernünftiges zu
> werden pflegt, wenn der Ätzvorgang zu lange dauert
Eben und da liegt der Gedanke nahe das verunreinigtes Kupfer resp. 
dessen oberfläche der Grund für die Verlängerung ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Mark S. schrieb:
> Mit der Sauerei hab ich vor ca 30 Jahren aufgehört.

Statt selber zu kochen wählst du auch Pizza Bringdienst, statt selber 
Fussball zu spielen guckst du dir lieber Bundesliga auf Sky an, statt 
selber Erdbeeren zu pflanzen kaufst du dir lieber Erdbeereis.

Geht alles, die Pizza ist halt kalte Pappe, du wirst fett und fetter, 
und in Erdbeereis ist bloss 1 Aroma.

Statt selber zu leben konsumierst du lieber. Braver Bürger.

Ja, es ist heute aus der Mode, selbst seine Negative und Photos zu 
entwickeln, aber man schickt sie auch nicht zu Kodak, sondern man nutzt 
gar keine Negative mehr. Leider gibt es daher auch kaum noch Leute, die 
selber Hologramme anfertigen können.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich hab zu DDR Zeiten mit Ammoniumpersulfat geätzt und kann die räudigen 
Ergenbisse bestätigen.  Damals mit lötfähigem Abdecklack, der mit 
Kopierstiftmine gefärbt wurde, handgezeichnet. Auch da hatte man Brücken 
und Unterätzungen gleichzeitig. 45 Grad reicht nicht, die Brühe muß 
soweit erwärmt werden, das sich kleine Bläschen durch Abspaltung von 
Sauerstoff zeigen.
Später habe ich dann mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid geätzt und 
seit einigen Jahren bestelle ich in China. Doppelseitig, mit Lötstopp 
und Bestückungsaufdruck - das bekommt man in der Qualität und zu dem 
Preis im Leben nicht selber hin.
Ich kann daran nichts Verwerfliches finden. Brötchen und Wurst kauft man 
ja im allgemeinen auch ein, obwohl man es theoretisch selber machen 
könnte ;-)

von Gerhard H. (ghf)


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Dass man's nicht hingekriegt hat ist kein Beweis.

Bungard + Offsetfilm + Persulfat reicht jederzeit
für 4/4 mil design rules. Man muss nur seinen Prozess
in Ordnung bringen.

Und vom Laserdrucker bis zum ersten Löten kann man
es in anderthalb Stunden schaffen.
Man kann auch 2 Wochen auf die Schnarchnasen bei DHL
und beim Zoll in Leipzig warten. Produktion in China
2 Tage ab Upload, der Rest 2 Wochen.
Europacket von JLCpcb ist jetzt ein Segen. Die machen
das auch jeden Tag.

Wenn man's selber importiert, dann kommst schon mal
$IRGENDWANN ein Schreiben auf totem Baum: 10 Platinen
wäre ja wohl gewerblich, und da bräuchte man meine
EORI-Nummer. Und weil der Gerhard das nicht zum ersten
Mal macht, steht die fix&fertig im Adressfeld, das die
Herrschaften gerade abgetippt haben.
Und für €5 Warenwert, das ist ja wohl Betrug.

Fertigung in Deutschland: Da hat man gerade einen
anspruchsvollen Multilayer zurückgehen lassen, weil
einem das blanke Kupfer aus den Vias entgegenlacht, was
nach 6 Wochen im Feld weggerottet ist. Und dann geht
unser Entwicklungsleiter auf die Electronica und findet
sein Reject nur leicht anonymisiert an die Wand des
Messestandes genagelt, als toller Technologiebeweis.
Also, DER war stinkig. Anspruch & Wirklichkeit.

Gerhard H.

: Bearbeitet durch User
von J. S. (jojos)


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ich habe jahrelang NaPS benutzt und es hat immer gut funktioniert. 
Temperatur 45 °C wurde ja schon genannt, die habe ich mit einem 
gepimpten Heizstab für Aquarien erreicht. In Küvette mit Blubber dauerte 
es meist so um 10-12 Minuten, je nachdem wie satt die Lösung war.
Probleme hatte ich mal als ich verdunstetes Wasser aufgefüllt und noch 
zusätzlich NaPS hinzugegeben hatte. Das war zu viel des Guten, damit 
hatte ich die Konzentration erhöht und auch nach langer Zeit war das 
Kupfer nicht weg.
Und es ist wichtig das der belichtete Fotolack komplett weg ist, dazu 
habe ich mit einer Zahnbürste mit dem Entwickler über die Platine 
geputzt und noch mit Küchenpapier, danach unter Wasser abgespült. Und 
lange genug entwickeln lassen, der Bungard Lack ist da hart im nehmen. 
Aber diesen Punkt sollte der TO ja wissen wenn er schon lange mit den 
Fotopositiv Platinen gearbeitet hat.

Die letzte selbst geätzte ist aber bei mir auch schon lange her. Hat 
weniger mit Faulheit zu tun, ich möchte lieber professionelle Ergebnisse 
erzielen. Doppelseitig und mit kleinen DuKos, da ist der Aufwand schon 
höher. Ich habe auch mit Peters Lack oder Folien den Lötstopp gemacht, 
auch das kostet zusätzlich Zeit und Lehrgeld. Die Materialien sind auch 
unverschämt teuer geworden, NaPS bei Reichelt in 120 g Packung kostet 40 
€ / kg. Interessanterweise steht auf der Packung auf dem Bild 'Inhalt 90 
g', ist das sogar der Brutto Preis?
Meine +1 auch für Aisler, korrekter Preis, 1 Woche Lieferzeit die andere 
Teile für ein Projekt auch brauchen, und für ein paar Euro drauf noch 
eine Schablone für Lötpaste dazu.

von H. H. (Gast)


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Bungard schreibt zu Natriumpersulfat:


"Dieses Produkt empfiehlt sich ausschließlich für das Ätzen in Küvetten. 
Die Ätztemperatur sollte 40 - 50 °C betragen. Wegen der geringen 
Ätzgeschwindigkeit von nur 7 - 1.4 µm / min. liegt auch die 
Kupferaufnahme in der Praxis unter 30 g / l. Die Ansatzmenge beträgt 
200-250 g / l Wasser."

Gemeint sind sicherlich 0,7-1,4µm/min.

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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[quote]Ja, es ist heute aus der Mode, selbst seine Negative und Photos 
zu
entwickeln, aber man schickt sie auch nicht zu Kodak, sondern man nutzt
gar keine Negative mehr. Leider gibt es daher auch kaum noch Leute, die
selber Hologramme anfertigen können.[/quote]

Ich befasse mich seit rund 40 Jahren intensiv mit der analogen 
Photographie und mit Schmalfilm (Super 8, N8 und 16mm), wobei ich schon 
jahrelang die Umkehrentwicklung von Schmalfilm selbst mache, allerdings 
nur in Schwarzweiss und da habe ich immerhin schon 125 Filme selbst 
entwickelt, aber nicht nur das: Ich splitte das Aufnahmematerial selbst 
und befülle auch die Super8-Kassetten
Kleinbild, Mittelformat und Grossformat-Negative entwickle ich schon 
seehr lange selbst, auch in Farbe. Auch Farbvergrössern kann ich ganz 
gut.

Da werd ich wohl mit so einer lausigen Photoplatine auch noch zurecht 
kommen. :-)
Danke für die Hinweise bezüglich Sauerstoffzufuhr und die Mengenangaben!

Ätzgerät ist budgetmässig nicht drin, aber ein "Sprudelstein" für 
Aquarien und ein Aquariumheizstab könnte ja wohl auch gute Dienste tun?

Notfalls kehre ich zu meiner althergebrachten Methode mit HCL und H2O2 
zurück. Muss halt die Fenster aufreissen, aber das wird wohl kaum 
reichen. Ich habe schon genug Bekanntschaft mit diesen Dämpfen gemacht. 
Am besten ist da wirklich, man geht in die freie Natur damit  :-)

Und, ja, es macht sehr grossen Spass, selbst zu entwickeln. Wegen meiner 
kleinen Platinen mag ich keine Firma beauftragen.

Die fertig geätzte Platine säubere ich mit Aceton und dann kommt 
Plastikspray drüber (KEIN Lötlack). Geht einwandfrei

von Helmut -. (dc3yc)


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Gerhard H. schrieb:
> [quote]Ja, es ist heute aus der Mode, selbst seine Negative und Photos
> zu
> entwickeln, aber man schickt sie auch nicht zu Kodak, sondern man nutzt
> gar keine Negative mehr. Leider gibt es daher auch kaum noch Leute, die
> selber Hologramme anfertigen können.[/quote]

Kannst du nicht mal die Zitatfunktion der Forumssoftware richtig 
benutzen? Das können auch alte Leute (siehe mich) noch lernen!

von Frederic S. (frederics)


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Mit einer Aquarium Luftpumpe Luft in einen Schlauch mit Löchern unten im 
Ätzbad zu Pumpen hat bei uns perfekt funktioniert, besser als alle 
Versuche Natrium Persulfat zu versprühen.

Womit machst Du deine Vorlagen?
Statt teurer Bungard Folien funktionierte bei uns OHP Folie genauso gut.

von Mark S. (voltwide)


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Michael B. schrieb:
> Statt selber zu leben konsumierst du lieber. Braver Bürger.
Vielen Dank für die zweifellos brillante Ferndiagnose meiner 
degenerierten Persönlichkeit. Nicht alles, was hinkt, ist auch ein 
Vergleich.

: Bearbeitet durch User
von J. S. (jojos)


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Die Sprudelsteine können sich auch zersetzen, ich habe zuletzt gute 
Erfahrungen mit Keramiksteinen gemacht. Nach Gebrach am Besten raus 
nehmen und in Wasser freiblasen lassen.

Ein paar Kodak Super8 Filme habe ich letztens auch noch OVP gefunden als 
ich den alten Bolex fit gemacht habe. Dafür werden noch Liebhaberpreise 
bezahlt.

von Maxim B. (max182)


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Gerhard H. schrieb:
> habe in den
> letzten Jahren aber immer mit bestem Erfolg mit Salzsäure und H2O2
> geätzt.

Mit Salzsäure sollte man vorsichtig bleiben!
Heutzutage vekauft man Salzsäure in Flaschen aus Kunststoff! Ich habe 
gedacht, besondere Kunststoff für Säure. Aber nach einem Jahr hat Säure 
die Flasche durchgeätzt, ich mußte danach ein Loch im Wand neben Regal 
mit Zement füllen!

Seitdem mache ich PCB nur in China. Das ist unter anderem sogar 
billiger, als selbst zu ätzen. Und unvergleichbar bessere Qualität.

Mit Natriumpersulfat habe ich auch versucht, ich habe dafür sogar ein 
Ätzgerät bei Reichelt gekauft, mit Erwärmung und Luftgebläse. Aber das 
lohnt sich nicht: die Lösung kann nicht lange stehen, insgesamt wird das 
zu teuer. China ist besser.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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[quote]Ein paar Kodak Super8 Filme habe ich letztens auch noch OVP 
gefunden als
ich den alten Bolex fit gemacht habe. Dafür werden noch Liebhaberpreise
bezahlt.[/quote]  SW-Filme gibt es bei Foma in Tschechien in allen 
Formaten.
Ausser einer Nizo 561 macro habe ich noch 10 Kameras, davon eine 
Beaulieu ZM4. Im Normalfall ( Filme fertig kaufen), ist das ein ziemlich 
kostspieliges Hobby, stimmt.
Das war jetzt etwas off topic, hat aber auch mit dem Belichten zu tun.

Und, danke Jojos, ich werd das mal mit den Keramiksteinen versuchen.

von Peter N. (alv)


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Frederic S. schrieb:
> Womit machst Du deine Vorlagen?

Ich habe früher mit Rotring-Tuschestiften auf Transparentpapier (wie 
Butterbrotpapier, nur dicker) geplottet.
Der dünnste Stift, der nicht während des Plottens eintrocknete, war 
0.35mm, dementsprechend waren das die schmalsten Leiterbahnen. Für die 
damalige 2.54mm-Digitaltechnik hat das völlig ausgereicht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin vom "anderen" Gerhard,

Ich bin zur Zeit auch beim Ausarbeiten eines "neuzeitlichen" PCB 
Herstellungsprozess. Dabei hat es sich wieder einmal bestätigt, daß man 
systematisch vorgehen muß und jeden einzelnen Schritt für die eigenen 
Umstände auszuarbeiten. Leider haben einige der alten Methoden wegen 
Obsoleszenz der Materialien ein Ende gefunden.

Vorweg möchte ich betonen, daß ich für meine "modernen" SMD Projekte 
durchwegs professionell fertigen lasse. Für Nostalgie und Mikrowellen 
Substrat (Rogers) Bord Erstellung ist die Heimherstellung von LP für 
mich immer noch von Interesse und aktuell. Abgesehen davon habe ich noch 
viele wiederverwendbare FR4 Abfälle die sich mit Fotoresist beschichten 
lassen und für kleinere Leiterplatten noch verwendbar sind.

Photobeschichtete Positiv Resist Leiterplatten: Damit habe ich 
aufgehört, seit Negativ Trocken Photoresist im Handel leicht erhältlich 
ist.

Allerdings muß der Resist heiss aufgetragen werden, was entweder einen 
Laminator bedingt oder mit einer speziellen anderen Auftragtechnik 
gelingt. Ich verwende mit sehr guten Erfolg den H-320er Chinesischen 
Vier-Rollen Laminator. Dieser Laminator bedurfte allerdings einiger 
interner Nacharbeit wegen der sehr groben Herstellung. Ist aber 
fundamental gesehen ein gut funktionierendes Gerät und es gibt keine 
Probleme mit dem Abstand der Walzen. Die besondere Konstruktion des 
Antriebs macht es möglich.

Im Vergleich zu direkten Tonerübertragung ist der Rollenandruck weniger 
wichtig, ausser, dass er neben der empfohlenen Arbeitstemperatur einen 
gleichmäßigen Druck auf den weichen Photoresist ausüben soll, damit er 
sich gut mit den mikroskopischen Rauhigkeiten der Kupferoberfläche 
verbindet. Jedenfalls habe ich den Rollenandruck auf ein praktisches 
Minimum eingestellt. Diese Berücksichtigung verhindert auch ein 
Durchbiegen der Rollen.

Viele der handelsüblichen billigen Laminatoren werden mit Leiterplatten 
gequält, so dass sich die Rollen biegen und der Auflagedruck deswegen 
uneben ist. Auch wird das Motorgetriebe überbeansprucht.

Den Fotoresist trage ich nach gründlicher Reinigung der Kupferoberfläche 
in einer flachen Schüssel unter kalten Wasser auf. Das verhindert 
Anziehen von Staubpartikel beim Abziehen der Schutzfolie und die Bildung 
von Luftblasen. Mit einem feuchten Schwamm wird die Resistfolie dann 
sauber flach ausgestreckt und auf Freiheit von Luftblasen überprüft. 
Dieser Arbeitsgang verhindert jeglichen Staub. Normalerweise erzeugt das 
Abziehen der Schutzfolie extrem starke statische Aufladungen.

Dann lege ich die feuchte Leiterplatte auf starkes Kartonpapier. Es ist 
wichtig, dass die Resistfolie überhängt und auf der Kartonunterlage Halt 
findet.
Jetzt lasse ich dieses "Gebilde" durch den auf 110 Grad eingestellten 
Laminator laufen. Das Resultat ist konsistente wiederholbare perfekte 
Laminierung. Einmal genügt. Der Zweck der Laminierung ist den Resist und 
LP so weit zu erhitzen, daß sich der Resist mit der Kupferfläche innig 
verbindet. Hier ist die gleichmäßige Hitze wichtig und nicht extremer 
Rollendruck.

Danach kann kann nach ein paar Minuten Abkühlung mit dem Belichten 
anfangen. Mein Belichter besteht aus 7 UV Röhren. Eine fotographische 
Belichtungsserie ergab bei mir mit Vellum 4 Minuten als optimale 
Belichtungszeit. Nach dem Belichten kann kann man das Layout schon schön 
sehen.

Zur Erstellung der Photomaske:

nach dem CAD Design des Layouts drucke ich es auf einem Postscript 
Drucker aus. Da der Resist ein Negativ des Layouts braucht, verwende ich 
einen älteren Postscript Treiber von Lexmark der noch in der Postscript 
Konfigurierung eine Einstellung für Negativ Drucken hat. Um Toner zu 
sparen wird die ganze Papierseite mit Kupfer im CAD Layout bedeckt, so, 
daß Toner nur im Platinenbereich benötigt wird und die Druckseite sonst 
unbedeckt bleibt. Printertreiber von Lexmark kann von Microsoft beziehen 
oder im PC installieren. Getestete Treiber sind die "Optra R+ PS" oder 
"Optra S 1250 PS" vor 2006. Die kontemporären Universaltreiber haben die 
Negativeinstellung leider alle nicht mehr. Der Treiber funktioniert auch 
mit anderen Postscript Druckern. Muß man Ausprobieren.

Als Maskensubstrat verwende ich halb-transparentes Vellum von Xerox. 
Damit druckt es sich auf dem Laserdrucker sehr konsistent und sauber.

Wichtig: Bis nach dem Entwickeln darf der Resist nur schwach der 
Raumbeleuchtung ausgesetzt werden. Ich arbeite erfolgreich mit gelben 
Glühlampen.

Entwickler:

Dazu verwende ich auf 30 Grad aufgewärmtes Sodium Carbonate "Soda Ash", 
100:1 verdünnt (10g/l). Das Zeug gibt es überall zu kaufen und ist 
relativ ungefährlich für die Haut. Entwicklungszeit in der Schale ist 
nominal drei Minuten mit ständiger Bewegung und Bepinseln unter der 
Flüssigkeitsoberfläche bis keine Rückstände mehr sichtbar sind. Der 
Fotoresist ist extrem beständig und hält das ohne geringste Gefahr einer 
Beschädigung aus. Also keine Angst.

Anmerkung: Vor dem Entwickeln nicht übersehen, die obere Schutzfolie 
abzuziehen:-)

Danach gut abspülen und inspizieren.

Ätzen:

Ich arbeite am liebsten mit auf 45 Grad gewärmten Ferric Chloride. Das 
hat sich bei mir gut bewährt. Ich agitiere es mit 60 Hz von einem 
darunter montierten Lautsprecher. Es ist wichtig, daß die LP mit der 
Kupferauflage nach unten und mit etwas Abstand eingelegt wird. Der 
Lautsprecher bringt die Flüssigkeit in starke Wellenbewegung und sorgt 
für extrem gleichmässiges Ätzen. Normalerweise ist der Ätzvorgang in 
rund 5 Minuten beendet und perfekt.

Ferric Chloride ist bekanntlich sehr kontrovers bewertet. Für mich 
arbeitet der Prozess sehr gut. Mit verdünnter Oxalsäure lassen sich 
Flecken leicht beseitigen. Wenn man auf einer Plastikunterlage arbeitet 
und sorgfältig arbeitet, gibt es keine Probleme mit dem Umgang. Mit 
gefährlichen Säuren will ich nicht arbeiten. Abgesehen davon hält Ferric 
Chloride ewig. Für mich ist es das optimale Ätzmittel und leicht 
beziehbar.

Den Fotoresist kann man entweder mit Azeton oder verdünntem Sodium 
Hydroxyd (Positiv Entwickler) entfernen. Es geht auch mit stärker 
angesetzten Sodium Carbonate.

Meisten bohre ich die Leiterplatten nachher mit meiner selbstgebauten 
CNC Gravurmaschine vom NC-Drill File. Das geht schnell und genau.

Ich kann ohne Probieme zuverlässig Strukturen bis zu 5mil Breite und 
Abstand erzeugen - Nicht zu schäbig für Heimherstellung.

Was Belichtung betrifft, empfiehlt es sich nach Möglichkeit gut 
kollimiertes Licht zu verwenden. Im Vergleich zu direkt aufgetragenem 
Resist (Bungard) ist beim Negativresist bei der Belichtung zwischen 
Maske und Resist eine sehr dünne Plastikfolie, welche etwas seitliches 
Licht eindringen lässt. Es macht zwar bei mir keine Probleme, ist aber 
unter dem Mikroskop erkennbar. Ich habe Versuche mit 10W UV Kluster-LEDs 
gemacht, die man in 20-30cm Abstand anbringen kann und für sehr 
gleichmässige Beleuchtung sorgen. Das werde ich in einer neuen 
Belichtereinheit umsetzen. Durch den großen Masken und Lichtabstand wird 
die seitliche Streulichtbildung weitgehend vermieden. Bei Mikrowellen 
Strukturen ist das wegen besserer Maßhaltigkeit wünschenswert.

Jetzt habt ihr einen Einblick wie Bordherstellung bei mir funktioniert. 
Jedenfalls haben sich die ganzen Optimierungen gelohnt und bekomme 
konsistent perfekte Spezial Leiterplatten.

Gruß,
Gerhard O.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich muss mal einen Sidestep provozieren, sorry:

Gibts hier jemanden, der Erfahrungen mit einem Voltera V-One PCB-Printer 
hat? Das Ding druckt Leiterzüge mit einer Art Leitpaste, die lötfähig 
ist. Nach Austausch des Druckkopfes kann es auch bohren ...

Gibts Alternativen? Das Prinzip finde ich cool, den Preis weniger (mind. 
5000,- ++ ) ...

: Bearbeitet durch User
von Markus B. (dalotel)


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Danke Gerhard O für deine ausführliche Erläuterung.
Warum kommt bei jedem ähnlichen Beitrag ein Unverständniss und sofort 
der Hinweis auf chinesische Platinenfertiger. Gönnt man uns das eben 
sofortige Herstellen von Platinen nicht? Egal.
Ich habe das Negativresist vom Chinesen schon lange hier rumliegen, mich 
aber noch nicht an das Laminieren getraut. Auf die Unterwassermethode 
wäre ich nie gekommen. Gibt es davon Bilder?

Markus

von Stefan F. (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Warum kommt bei jedem ähnlichen Beitrag ein Unverständniss und sofort
> der Hinweis auf chinesische Platinenfertiger. Gönnt man uns das eben
> sofortige Herstellen von Platinen nicht?

Weil ich dir gönne, gute Platinen preisgünstig zu bekommen.

Ich war davon ausgegangen, dass die Platinen ein Mittel zum Zweck sind. 
Offenbar ist bei deinem Projekt aber der Weg das Ziel. Dann gehe ihn, 
ich will dich nicht aufhalten.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Frank E. schrieb:
> Ich muss mal einen Sidestep provozieren, sorry:
>
> Gibts hier jemanden, der Erfahrungen mit einem Voltera V-One PCB-Printer
> hat? Das Ding druckt Leiterzüge mit einer Art Leitpaste, die lötfähig
> ist. Nach Austausch des Druckkopfes kann es auch bohren ...
>
> Gibts Alternativen? Das Prinzip finde ich cool, den Preis weniger (mind.
> 5000,- ++ ) ...

Was ist eigentlich an meiner Frage gleich 4 mal "nicht lesenswert" 
(18:21)?

Finden hier alle das Rumgepansche mit diversen Chemikalien, egal ob 
giftig oder nicht, echt so toll?

von Harald A. (embedded)


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Frank E. schrieb:

> Was ist eigentlich an meiner Frage gleich 4 mal "nicht lesenswert"
> (18:21)?
>
> Finden hier alle das Rumgepansche mit diversen Chemikalien, egal ob
> giftig oder nicht, echt so toll?

Die negativen Bewertungen verstehe ich nicht, allerdings erschließt sich 
mir der Sinn solcher Geräte nicht. Während meiner Ausbildung vor vielen 
vielen Monden hätte ich mich gefreut, dass es so etwas gibt. Heutzutage 
frage ich mich, was man damit tun könnte. NE555 oder LM341 
Grundschaltungen vlt.? Womöglich noch in THT? Schon bei Einbindung eines 
Mikrocontrollers hört das doch schon auf, zumal man (aus guten Gründen) 
fast nichts mehr in DIL bekommt.

Und dann kommt die Baustelle - genau wie beim Selbstätzen - 
Durchkontaktierungen. Die gängigen Methoden sind doch allesamt sehr 
zeitraubend und wenig befriedigend.
Für meine Zwecke käme noch hinzu, dass 2-lagige Platinen mittlerweile 
eher die Ausnahme sind, meist ist es 4- oder mehrlagig. Spätestens da 
scheidet der ganze Kram eh aus.

von H. H. (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Was ist eigentlich an meiner Frage gleich 4 mal "nicht lesenswert"
> (18:21)?

Threads nicht kapern, neuen Thread dazu anfangen.

von Peter N. (alv)


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Frank E. schrieb:
> Das Ding druckt Leiterzüge mit einer Art Leitpaste, die lötfähig
> ist.

Wenn es ein leit- und lötfähiges Resin gäbe, könnte man Platinen auch 
mit einem billigen Resindrucker herstellen.

Aber andersrum müßte einfacher gehen:
Man druckt einfach eine Schicht mit dem Layout direkt auf das Kupfer, 
und kann dann sofort ätzen.

Die Frage ist dann nur, wie bekommt man das ausgehärtete Resin wieder 
von der Platine?
Vielleicht gibts auch durchlötbares Resin, dann könnte man das gleich 
als Schutzlack drauflassen.

Auf jeden Fall sollte man das mal ausprobieren...


Stefan F. schrieb:
> Ich war davon ausgegangen, dass die Platinen ein Mittel zum Zweck sind.
> Offenbar ist bei deinem Projekt aber der Weg das Ziel.

Früher gehörte für mich das Layouten (nix Autorouter!) genauso zum 
Bastelspaß wie der Rest der Schaltung.

Heutzutage baue ich auf Lochraster, weil ich die Ergebnisse sofort 
haben will, und nicht ein paar Wochen auf die Leiterplatten warten. Bis 
dahin bin ich längst bei anderen Projekten...

von DSGV-Violator (Gast)


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Frank E. schrieb:

> Was ist eigentlich an meiner Frage gleich 4 mal "nicht lesenswert"
> (18:21)?

Weil man von einem Forum Antworten erwartet und nicht noch mehr Fragen?!

Weil du offensichtlich zu bequem bist selbst zu suchen?!

https://hackaday.com/2021/02/05/hands-on-with-the-voltera-v-one-pcb-printer/

Weil Du nicht smart genügt ist der Pferdefuß (Hohe Verbrauchskosten) zu 
erkennen?!

von Michael B. (laberkopp)


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Frank E. schrieb:
> Finden hier alle das Rumgepansche mit diversen Chemikalien, egal ob
> giftig oder nicht, echt so toll?

Die finden eher die Jammerlappen, die nie was selber machen sondern 
immer alles ihre Büttel machen lassen (Steuererklärung, Pizzabacken, 
Gartenarbeit und eben Platinenfertigen) und dafür halt zahlen, so 
erbärmlich.

Jemand der was kann, egal ob Pizza backen, Baum beschneiden oder Platine 
ätzen, spielt halt in einer ganz anderen Liga als das Konsumentenvieh.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Markus B. schrieb:
> Danke Gerhard O für deine ausführliche Erläuterung.
> Warum kommt bei jedem ähnlichen Beitrag ein Unverständniss und sofort
> der Hinweis auf chinesische Platinenfertiger. Gönnt man uns das eben
> sofortige Herstellen von Platinen nicht? Egal.
> Ich habe das Negativresist vom Chinesen schon lange hier rumliegen, mich
> aber noch nicht an das Laminieren getraut. Auf die Unterwassermethode
> wäre ich nie gekommen. Gibt es davon Bilder?
>
> Markus

Hallo Markus,

Hier ist eine Methode beschrieben, die auch gut ohne Laminator 
funktioniert. Ich habe es selber mit Erfolg getestet:

http://www.cncnet.info/galery/dupont/Wet_Lamination_of_Photoresist_for_Hobbyists.pdf
https://sparks.gogo.co.nz/dry-film-tips.pdf

Siehe Dir diesen YT Bericht gut an, ich habe es mehr oder weniger nach 
seinem Vorbild gemacht:

https://www.youtube.com/watch?v=XeobuhF-YuM
Lithofilm:
https://www.youtube.com/watch?v=V-Rq0zZx2CA

https://www.youtube.com/watch?v=cRCFGZxmob0
Eine kleine Ablenkung...
https://www.youtube.com/watch?v=zncjdAie0uA

Ich weiß, man hat heute viel mehr Möglichkeiten im Vergleich zu früher 
und für moderne Projekte daher vorzuziehen. Was mich betrifft, finde ich 
die Leiterplattenherstellung aus diesen oder jenen Gründen als Hobby 
immer noch reizvoll. Die beschriebene Methode funktioniert für meine 
Umstände mit Perfektion. Auch habe ich Interesse an historische Projekte 
wo eine modern gefertigte LP wie die Faust aufs Auge passt. Jedenfalls 
vermute ich, bin ich nicht der Einzige der sich mit der Eigenanfertigung 
von einfacheren LP Projekten befasst.

Auch die Kombination von eigenen Bords mit SMD Modulen lohnt sich.

Auch geht Eigenanfertigung ziemlich schnell. Vom CAD Ausdruck zur 
fertigen LP brauche ich nicht einmal zwei Stunden, CNC Bohren 
miteingeschlossen.

Markus, lasse Dich nicht vergraulen; wenn es Dir Spaß macht und 
Befriedigung verschafft, warum nicht. Jeder kann sich die Methoden der 
LP Herstellung frei wählen und es ist erschwinglich geworden. Letzte 
Woche bestellte ich vierlagige Bords für unter $10 einschließich 
Versand. Dauerte eine Woche.


Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Gerhard H. (ghf)


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Bei mir geht das im wesentlichen so:

< 
https://www.flickr.com/photos/137684711@N07/50834544133/in/album-72157720109860238/ 
>

Keine Luftpumpen, Sprudelsteine, nix.

Laserdrucker,  "Avery-Zweckformfolie zur Erstellung von Printvorlagen",
Glasschüssel von Schott o.ä. die heisses Wasser abkann und ab & zu
etwas kippeln.
Die APS-Brühe bleibt für's nächste mal gleich drinnen, passenden Deckel
drauf und ab in den Keller.

Das NaOH taugt auch zum Strippen des Positiv-Resists. Einfach ohne
Maske belichten, so sauber bekommt das mit Aceton nicht hin. Wer
will, kann dann auch noch Seno-Glanz-Zinn abscheiden.

Der Seno-Poliblock ist ein Radiergummi mit sehr feinem Schleifmittel,
der ist gut, aber man braucht ihn hier nicht.

Ich habe mittlerweile eine schöne Bibliothek mit Makros wie
Reglern, invertierende und NI-OpAmps, PipeCap-Filter, MMICs usw,
Damit kann man viele Sachen überhaupt ohne Platinenfertigung aufbauen.
Einfach die Macros auf eine Massefläche festlöten.

Gerhard H

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Stefan F. schrieb:
> Ich hatte das damals in der Ausbildungswerkstatt prima hinbekommen, aber
> zu hause mit Material von Conrad hat es nie richtig funktioniert. Man
> sagte mir damals, dass das Material bei Conrad vergammelt.

Da möchte ich mich anschließen.
Hatte auch alles "richtig gemacht" und trotzdem die gleichen 
Erfahrungen, als ich mit dem Ätzen begonnen hatte.
Tatsächlich gibt es gutes und schlechtes Material.

Richtig geklappt hatte es dann auf jeden Fall und reproduzierbar, mit 
Bungard Platinen.
Hatte auch noch anderes Material, das nicht ganz so gut war, aber unterm 
Strich funktioniert hatte.
Darunter hatte ich wirklich Material, da war es genau wie beschrieben.
Erst ging nichts und dann plötzlich war alles weg.

Für mich selbst habe ich dann einen ganz anderen Weg eingeschlagen.
Hatte mir zunächst Lochrasterplatinen, mit feinen Abständen, machen 
lassen, sodass ich auch SMD verbauen konnte. Zuletzt habe ich 
herkömmliche Lochstreifenrasterplatinen benutzt. 1206 als Brücken zu den 
anderen Bahnen.
Klappt wunderbar, wenn man eh nur eine Platine macht.
Alles andere dann online.

von Gerhard H. (ghf)


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von Holger R. (holgerr)


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H. H. schrieb:
> "Dieses Produkt empfiehlt sich ausschließlich für das Ätzen in Küvetten.
> Die Ätztemperatur sollte 40 - 50 °C betragen. Wegen der geringen
> Ätzgeschwindigkeit von nur 7 - 1.4 µm / min. liegt auch die
> Kupferaufnahme in der Praxis unter 30 g / l. Die Ansatzmenge beträgt
> 200-250 g / l Wasser."
>
> Gemeint sind sicherlich 0,7-1,4µm/min.
Der Meinung schließe ich mich an. Ätzen mit Natruimpersulfat geht nur in 
Ätzmaschienen bei Einstellung der richtigen Konzentration.

Gerhard H. schrieb:
> Weil ich mich nun aber in einem Seniorenheim befinde, musste ich
> zwangsläufig auf Natriumpersulfat umsteigen (Chlorgas im Innenraum ist
> nicht gerade gesund)
Der Umgang mit Natriumpersulfat und Entwickler ist aber auch eine 
Schweinerei, ich würde das im Heim oder meiner Wohnung nicht machen.

Ätzen einer Platine so ca 10-15 min. mit Natriumpersulfat,
je nach Konzentration und Wärme.

Alles aus Baumwolle hat erst rosa, dann weiße (teilweise auch umgekehrt) 
Flecken und anschließend Löcher. Ich hab dafür eine Werkstatt und 
Bastel-Klamotten, getrennt von meiner sonstigen Bekleidung.

Auch ich baue Platine für Prototypen oder Einzelstücke auch gerne 
selber.
HolgerR

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Holger R. schrieb:
> Der Umgang mit Natriumpersulfat und Entwickler ist aber auch eine
> Schweinerei, ich würde das im Heim oder meiner Wohnung nicht machen.

Du wirst auch nicht kochen.

Schliesslich ist das eine noch grössere Schweinerei.

Und jetzt kommst du hier an, und empfiehlst Allen, dzich täglich im 
Schnellimbiss zu Essen.

Würg.

von Markus B. (dalotel)


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Da ich noch sehr viele positiv Platinen habe, teilweise schon > 15 Jahre 
alt, welche sich aber immer noch belichten lassen, hatte ich noch keine 
Not das negativ Laminat auszuprobieren. Klar brauchen diese alten 
Platinen eine höhere Belichtungszeit, so um die 10 min auf einem Isel 
Belichter führen aber immer noch zu brauchbaren Ergebnissen. So eine 
lange Belichtiungszeit mit einer Reserve geht natürlich nur mit einer 
lichtdicken Vorlage. Dazu nehme ich Folien aus dem Grpahikgewerbe und 
Drucke mit Dye Tinte auf einem Epson 1500 Sublimationsdrucker wie er 
auch im Siebdruck verwendet wird. Mit einer RIP Software kommt das einem 
belichtetem Film fast gleich. Damit lässt sich super sicher Belichten, 
eben lieber zu lange. Ätzen dann in einer Isel Küvette mit 
Minikompressor aus einem Inhalationsgerät. Bei einer Temperatur um 50C 
geht das dann ganz ordentlich. Die NAPS Dosierung ist völlig unkritisch. 
Viel geht auch schneller. Wenn schon Platinen im Bad durchgelaufen sind 
muss wieder nachgefüllt werden sonst dauert das länger. Das ganze bleibt 
dann in der Küvette bis es dann das nächste Mal gebraucht wird. Auch 
wenn das erst in einem halben Jahr ist, nach dem Auffüllen des 
verdunsteten Wassers geht das wie so gut wie vorher. Wenn es dann 
ziemlich grünlich wird, wird kein NAPS mehr nachgefüllt, sondern auch 
mal die ganze Suppe ausgetauscht. So entstehen mal schnell an einem 
Sonntagvormittag Platinen um ein Projekt just in time fertigzumachen.

Beitrag #7364629 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Holger R. (holgerr)


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Michael B. schrieb:
> Du wirst auch nicht kochen.
>
> Schliesslich ist das eine noch grössere Schweinerei.
>
> Und jetzt kommst du hier an, und empfiehlst Allen, dzich täglich im
> Schnellimbiss zu Essen.
>
> Würg.

Das habe ich nie gesagt oder gemeint.
Ich habe nur gesagt das Platinen herstellen eine Schweinerei ist und ich 
dieses in meiner Koch-Küche nicht machen tun würde, dafür habe ich eine 
Werkstatt.

Michael B. schrieb:
> Du wirst auch nicht kochen.
>
> Und jetzt kommst du hier an, und empfiehlst Allen, dzich täglich im
> Schnellimbiss zu Essen.
Das habe ich nie gesagt oder so gemeint.

und beleigigen wegen Kochen lasse ich mich nicht, ich kann besser kochen 
als die beim italiener, die eh nur die Tüten aufmachen.
HolgerR

von Thomas W. (goaty)


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Ich mache immer die Direkt-Toner Methode, mit NaPS. Funktioniert gut 
auch wenn es etwas dauert.
Der Laserdrucker ist halt das Entscheidende.
Minimalste Nacharbeiten bei geringem Abständen (<0,5mm)

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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So, ich hab jetzt bei eBay eine kleine Aquarien-Luftpumpe + Kieselstein 
gekauft und eine kleine Wärmeplatte. Das dürfte wohl auch klappen damit?
Ich probiers halt mal.
Gehts so auch nicht, nimm ich wieder eisen  III - Chlorid, das 
funktioniert immer bestens.
Und von wegen "Schweinerei" in der Wohnung:
Da gibt es weit Ärgeres, wenn man Schmalfilme im Umkehrprozess 
entwickelt:
Das Bleichbad. K2Cr2O7 ist nicht ganz ohne.
Ich sag mal so: Mit Chemikalien muss man so oder so sehr vorsichtig und 
umsichtig umgehen und vor allem sauber und langsam arbeiten. 
Unkontrolliert herumplantschen ist natürlich schlecht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard H. schrieb:
> Gehts so auch nicht, nimm ich wieder eisen  III - Chlorid, das
> funktioniert immer bestens.

Dünstet halt HCl aus. Alle Eisenteile in der Umgebung bekommen dann 
Flugrost.

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Ich weiss. Hatte daheim einen Schraubstock stehen neben der LÖsung. Der 
war in Kürze rostig. Allerdings hab ich die Lösung direkt kochen lassen 
und das ging recht gut.

von J. S. (jojos)


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durch den Blubber bildet sich auch bei NaPS ein Aerosol, ich habe die 
Küvette immer in Kunststoffbox gestellt (Versandbox von Conrad war dafür 
praktisch) und noch eine Box als Abdeckung drüber.

von Johannes U. (kampfradler)


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Gerhard H. schrieb:
> Gehts so auch nicht, nimm ich wieder eisen  III - Chlorid, das
> funktioniert immer bestens.

Solltest Du nach Allem bei Plan B und Fe(III)Cl landen, dann wuerde ich 
mir mal 'Edinburgh-Etch' anschauen.
Hatte das vor einiger Zeit schon mal beschrieben.
Da hast Du einen Zitronensaeurezuschlag zum Fe(III)Cl, der dazu fuehrt, 
dass Ausfaellungen / Schlammbildung entfaellt, die Loesung also 
transparent ist und bleibt.
Die Aetzwirkung ist nicht beeintraechtigt und der Aetzfortschritt ist 
sehr gut im Verlauf des Prozesses zu beobachten.

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Vielen Dank für den guten Ratschlag! Das muss ich unbedingt probieren 
mit der Zitronensäure!
Zuerst noch einmal "Plan A" mit Luft-Blubberstein und Wärmeplatte. 
Sollte das wieder schief laufen, tritt Plan B in Kraft ;-)

von Johannes U. (kampfradler)


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Mal rausgesucht, hier hatte ich es inkl. link beschrieben:
>Beitrag "Fe(III)Cl Zuschlaege"

Etwas weiter unten hab' ich Photos zum Vergleich eingestellt.
Auch wenn ich das mit der Tiefenschaerfe bei dem Vergleichsphoto mit 
reinem Fe(III)Cl eben wegen der Truebung nicht hinbekommen habe, kann 
man gut den Unterschied erkennen.

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Ich werde vorläufig bei Natriumpersulfat bleiben, nachdem es  vorhin 
zweimal erstklassig funktioniert hat mit der Aquariumpumpe bei 40 Grad 
in der Schale. Sehr schön geworden.
Eisen III Chlorid mit Zitronensäure-Zusatz probier ich trotzdem noch.

von Holger R. (holgerr)


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Gerhard H. schrieb:
> So, ich hab jetzt bei eBay eine kleine Aquarien-Luftpumpe + Kieselstein
> gekauft und eine kleine Wärmeplatte. Das dürfte wohl auch klappen damit?
> Ich probiers halt mal.
Damit geht es nicht befriedigend.
Platine in der waagerechten geht kaputt.
Welche Auflösung brauchst Du, ich bin beim 0.1 mm.
Du brauchst für Natriumpersulfid eine Ätzmaschine in der die Platine
senkrecht steht und von Luft umwandelt wird.

HolgerR

von Gerhard H. (ghf)


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Holger R. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> So, ich hab jetzt bei eBay eine kleine Aquarien-Luftpumpe + Kieselstein
>> gekauft und eine kleine Wärmeplatte. Das dürfte wohl auch klappen damit?
>> Ich probiers halt mal.
> Damit geht es nicht befriedigend.
> Platine in der waagerechten geht kaputt.
> Welche Auflösung brauchst Du, ich bin beim 0.1 mm.
> Du brauchst für Natriumpersulfid eine Ätzmaschine in der die Platine
> senkrecht steht und von Luft umwandelt wird.

Völliger Unsinn. Selbstverständlich geht das, und zwar mit
4 mil / 4 mil Leiterbahnbreiten und -Abständen, mit einem
normalen Laserdrucker (hier Kyocera) auf matter Plastikfolie
und geätzt ohne Blubbersteine in einer normalen 
Schott/Jena-Glasschüssel.
Da kommt man problemlos noch mit Leitungen zwischen den
Pads von SO-8 oder SO-16 ICs durch. Und mit Offsetfilm von einer
Agfatronik aus einer Druckerei kommt man noch weiter.

Die Bilderfolge ist im thread weiter oben,  von 04.03.2023 21:00.
Wenn's gemacht wird, dann muss es wohl möglich sein.

Gerhard H  (ghf)

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Also, Ätzmaschine kauf ich mir als Gelegenheitsätzer schon ganz sicher 
nicht. Geht auch so und muss auch so gehen.
Hauptsache, die Dinger werden ordentlich

von Cyblord -. (cyblord)


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Gerhard H. schrieb:
> Also, Ätzmaschine kauf ich mir als Gelegenheitsätzer schon ganz sicher
> nicht. Geht auch so und muss auch so gehen.

Also ich hatte damals das Ätzgerät von Reichelt für 100 EUR. Mit Pumpe 
und Heizung.
Damit ging Naps gut. Und teuer ist das ja wohl nicht.

> Hauptsache, die Dinger werden ordentlich
Werden sie ja nicht.

Hast du dich wenigstens schon mal mit der Möglichkeit beschäftigt die 
Dinger nicht mehr selbst zu machen? Ich meine mal ernsthaft?

: Bearbeitet durch User
von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Also, nee, ich hab noch nie eine Platine fertigen lassen. Habe sogar 
schon etliche doppelseitig beschichtete  Platinen mit  Erfolg 
hergestellt, z. B. Entwicklungsboards und seinerzeit mal einen 
EPROM-Brenner, alles mit relativ recht schmalen Bahnen.
Belichtet hatte ich lange mit einer holländischen Uv-Lampe mit 
Vorschaltgerät, weil die mit 110V ging. Habe lange auch 
Transparentpapier verwendet. Da wurde es mit der Belichtungszeit etwas 
heikel.
Derzeit drucke ich die Layouts mit einem Inkjet-Drucker doppelt aus und 
hefte sie seitlich mit dünnem Tixo zusammen. Die doppelseitigen Platinen 
waren da schon komplizierter zu fertigen, allein schon wegen der exakten 
Deckung der Folien, hat aber recht gut funktioniert.
ich bin halt leider etwas ungeduldig und mag die Platinen selber 
machen-ist für mich irgendwie ein "Leistungssport mit Erfolgserlebnis".
Anfang der 70er Jahre habe ich die Bahnen mit Eddingstift direkt auf die 
kupferbeschichteten Platten gezeichnet, das waren "sportliche 
Prototypen" gewesen.
Auf Transparentpapier habe ich mit Rotring-Stiften und Aufklebesymbolen 
gearbeitet.
Geätzt hab ich seinerzeit ausschliesslich mit Eisen III Chlorid und 
natürlich Latexhandschuhe verwendet. Die Lösung hab ich fast kochen 
lassen und so ging das am besten und schnellsten.
Das Optimum war die Verwendung von HCl + H2O2, denn damit hatte ich nie 
ein Anätzen der Bahnen festgestellt. Damit ging es immer 1A.
Bei Natriumpersulfat hab ich festgestellt, dass man bei der Verarbeitung 
in der Schale die Platine öfter drehen muss und nicht nur sehr 
ausreichend bewegen und bei 45 Grad gehts relativ "schnell".
Habe mir jetzt eine Wärmeplatte zugelegt, aber die ist noch unterwegs.
Resume: Bei meiner Art zu arbeiten bin ich mit den Ergebnissen 
zufrieden. Natürlich wäre eine professionell erzeugte Platine das Beste, 
gar keine Frage, nur zahlt sich das bei meinen einseitig beschichteten 
Platinen mit relativ einfachen Layouts nicht aus, sag ich mal, ausserdem 
habe ich innerhalb kurzer Zeit ein fertiges Ergebnis, das nicht übel 
ist.

Ein Ätzgerät würde mir natürlich sehr gefallen und ich habe auch bei 
Reichelt eines entdeckt, das wirklich nicht sehr teuer ist. Schaumamal 
;-)
https://www.reichelt.at/at/de/platinen-tzgeraet-1-bis-max-235x170mm-platinen-aetzgeraet-1-p23418.html?&trstct=pos_11&nbc=1
(Hoffe, der Link ist erlaubt)
Dass man komplexe Platinen mit sehr feinen Bahnen fertigen lassen 
sollte, dem pflichte ich bei. Kann es ja mal versuchen, wenn ich etwas 
Heikles in Arbeit habe.

von Markus B. (dalotel)


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Gerhard O. schrieb:
> Hallo Markus,
>
> Hier ist eine Methode beschrieben, die auch gut ohne Laminator
> funktioniert. Ich habe es selber mit Erfolg getestet:
>
> 
http://www.cncnet.info/galery/dupont/Wet_Lamination_of_Photoresist_for_Hobbyists.pdf
> https://sparks.gogo.co.nz/dry-film-tips.pdf
>
> Siehe Dir diesen YT Bericht gut an, ich habe es mehr oder weniger nach
> seinem Vorbild gemacht:

Wie machst du das mit dem gelben Licht?
Eine Led Beleuchtung selbst gebaut, oder gibt es fertige Lösungen?


Markus

von B. P. (skorpionx)


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Ich empfehle so etwas:
Beitrag "Re: Ätzgerät mit flach liegende Platine."
Pro  einen  Ätzyklus verwende ich nur ca. 100 ml Lösung mit 
Natriumpersulfat.
Sehr sparsam... In meinem Behälter mit verbrauchter Lösung sind
schon ca. 4 Liter...Oben kannst du auch einen Link sehen zu einem Video.
Das war auch meine Ideenquelle.

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Schaut ja sehr gut aus

von Cyblord -. (cyblord)


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Gerhard H. schrieb:
> Also, nee, ich hab noch nie eine Platine fertigen lassen.

Mach es doch mal. Nur zum Spaß. Investiere die 10 EUR. Nur um zu sehen 
was es mit dir macht.

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Weiss jemand von euch, wieviel Lösung ich für das Reichelt-Ätzgerät 
benötige? Steht nirgendwo dabei

von Gerhard O. (gerhard_)


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Markus B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Hallo Markus,
>>
>> Hier ist eine Methode beschrieben, die auch gut ohne Laminator
>> funktioniert. Ich habe es selber mit Erfolg getestet:
>>
>>
> 
http://www.cncnet.info/galery/dupont/Wet_Lamination_of_Photoresist_for_Hobbyists.pdf
>> https://sparks.gogo.co.nz/dry-film-tips.pdf
>>
>> Siehe Dir diesen YT Bericht gut an, ich habe es mehr oder weniger nach
>> seinem Vorbild gemacht:
>
> Wie machst du das mit dem gelben Licht?
> Eine Led Beleuchtung selbst gebaut, oder gibt es fertige Lösungen?
>
> Markus

Hallo Markus,

Um es momentan einfach zu halten, kaufte ich einfach zwei tiefgelbe 60W 
Glühlampen. LED Versionen gab es leider nicht auf Lager.

Wie dem auch sei, verursachen diese gelbe Glühlampen keine Probleme.

Ich kaufte sie dort:

https://www.canadiantire.ca/en/pdp/noma-a19-e26-base-dimmable-incandescent-light-bulb-yellow-60w-0525446p.html?

Bis ich etwas Besseres finde, tun sie es ganz schön und man sieht gut 
bei der Tätigkeit und es arbeitet sich damit angenehm.

Der gezeigte Laminator ist trotz seiner etwas groben (crude) 
Konstruktion sehr gut geeignet und mechanisch unverwüstlich und robust. 
Die Mechanik ist vollkommen aus Metall gefertigt. Nur die unteren Rollen 
sind angetrieben. Die oberen Rollen können sich durch Federkraft frei in 
der Höhe bewegen. Das ist ein glücklicher Umstand, weil sich die Rollen 
deswegen der Dicke des Substrats gut anpassen und jeglichen Stress 
vermeidet und verhindert, daß sich die Rollenachsen biegen müssen, wie 
es bei den kleineren Modellen oft der Fall ist.

Bei meinen Laminator sind die Hitzeschilder der Heizung aus sehr 
schlecht verchromten Stahlblech. Leider blättert die Verchromung 
andauernd in kleinsten Teilchen ab und fällt auf die Silikon 
beschichteten Rollen, die ich häufig davon reinigen muß. Das werde ich 
bei Gelegenheit ändern müssen.

Ich mußte wegen der ungenauen Konstruktion der Druckeinstellers der 
oberen Rollen die Schraubeinstellungsmechanik verbessern. Vorher 
bewegten sich die Rollen in der Höhenrichtung nur sehr widerstrebend. 
Nach meiner Verbesserung, funktioniert das jetzt gut. Es sind nur 
Kleinigkeiten, die aber einen Europäer zur Weißglut reizen können:-)

Es gibt verschiedene Ausführungen diese Laminators die sich in der 
Thermosteuerung unterscheiden. Ich wählte das einfachste Model mit 
einfacher Analoger Zweipunktsteuerung und hat ein Analoginstrument zur 
Anzeige der Solltemperatur. Die Kalibrierung ist nicht sehr genau, wie 
ich mit einem Thermoelementfühler feststellen konnte. Macht nichts. Man 
kann mit dem Poti ja leicht kompensieren. Inwieweit sich das verbessern 
ließe, habe ich noch nicht überdacht.

Wie gesagt, wenn man sich als Perfektionist verleugnet, ist der im Video 
eingesetzte Laminatortyp in Anbetracht des Anschaffungspreis ein "edles" 
Teil:-)

Zur Zeit bin ich dabei einen experimentellen LED Belichter mit 10W LEDs 
behelfsmässig zu testen. Ich möchte nämlich wissen, ob mit kollimierten 
Licht aus 20-30cm Entfernung sich die Randschärfe der Strukturen 
gegenüber meinem vorhandenen Röhrenbelichter mit Negativ Dry Resist 
verbessert. (Gegenüber direkt aufgetragenen Photoresist, ist beim Dry 
Resist noch eine Lage Plastik Film dazwischen, welcher beim 
Röhrenbelichter etwas Seitenlicht einstreuen lässt). Man merkt zwar die 
leichte Verschlechterung der Randschärfe in Längsrichtung der Röhren nur 
unter dem Mikroskop, aber immerhin juckt es mich in den Fingern ob man 
das mit UV LEDs aus größerer Entfernung verbessern könnte:-)

Dazu habe ich 10W LEDs mit 60 Grad Lichtkegel die bei 20-30cm ein sehr 
gleichmässiges Lichtfeld erzeugen. Trotzdem möchte ich ein Array aus 9 
Stück dieser LEDs erstellen. Die LEDs selber sind als Array aus 12 LEDs 
mit großer Linse ausgeführt und sind für den 12V Betrieb geschaltet. Sie 
müssen natürlich sehr gut gekühlt werden.

Ich werde berichten...

: Bearbeitet durch User
von B. P. (skorpionx)


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Gerhard H. schrieb:
> Weiss jemand von euch, wieviel Lösung ich für das Reichelt-Ätzgerät
> benötige?
https://www.reichelt.at/at/de/platinen-tzgeraet-1-bis-max-235x170mm-platinen-aetzgeraet-1-p23418.html?&trstct=pos_11&nbc=1

     Fassungsvermögen 1,75 Liter
     Ätzmittelbedarf 400 g
Wie sollte man das interpretieren?

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Au, das ist verdammt viel....
Die Lösung aufzuheben ist ja nicht ideal und für eine Eurokarte ab und 
zu...
Ok, ein paar Platinen zusammenkommen lassen. Passt.
muss das Ding immer ganz gefüllt werden?
(Anzunehmen, weil sonst der Heizstab flöten geht?)

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Gerhard H. schrieb:
> muss das Ding immer ganz gefüllt werden?

Die "Dicke" des Innenraums einfach mit ein paar Kunststoffplatten 
verkleinern.
Für eine Platine von ca. 1,5mm Dicke braucht man bestimmt keine 2cm 
Flüssigkeit auf jeder Seite...

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Gute Idee!!

von Holger R. (holgerr)


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Cyblord -. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> Also, Ätzmaschine kauf ich mir als Gelegenheitsätzer schon ganz sicher
>> nicht. Geht auch so und muss auch so gehen.
>
> Also ich hatte damals das Ätzgerät von Reichelt für 100 EUR. Mit Pumpe
> und Heizung.
> Damit ging Naps gut. Und teuer ist das ja wohl nicht.
>
>> Hauptsache, die Dinger werden ordentlich
> Werden sie ja nicht.
Der Meinung schließe ich mich voll an.
HolgerR

von Holger R. (holgerr)


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Peter N. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> muss das Ding immer ganz gefüllt werden?
Die Maschine muß immer korrekt gefüllt sein, ggf Wasser nach füllen.
>
> Die "Dicke" des Innenraums einfach mit ein paar Kunststoffplatten
> verkleinern.
> Für eine Platine von ca. 1,5mm Dicke braucht man bestimmt keine 2cm
> Flüssigkeit auf jeder Seite...
Der Platz wird für die Zirkulation benötigt.
( Wärme und Luft )
HolgerR

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Mittlerweile reicht mir das Theater mit dem Natriumpersulfat.  Man liest 
auch jede Menge Negatives drüber hier im Forum. Wer damit glücklich 
wird, der soll. Ich kehre zurück zu anderen Chemikalien, für die ich 
auch kein Ätzgerät benötige, das fast 2 Liter braucht. Unnötig für 4-5 
Platinen pro Jahr. Habe in meinem Leben schon mehr als genug Platinen 
mit HCl+ H2o und FeCl3 erfolgreich gefertigt. Die ach so tolle 
Persulfat- Anwendung überlasse ich anderen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Gerhard H. schrieb:
> Mittlerweile reicht mir das Theater mit dem Natriumpersulfat.  Man liest
> auch jede Menge Negatives drüber hier im Forum. Wer damit glücklich
> wird, der soll.

Wie schön dass du auch in deinem Alter noch aus bitterer Erfahrung 
lernen kannst. Auf gutes Zureden reagierst du ja nicht.

> Ich kehre zurück zu anderen Chemikalien, für die ich
> auch kein Ätzgerät benötige, das fast 2 Liter braucht. Unnötig für 4-5
> Platinen pro Jahr.

Die Lösung kann ja normalerweise im Gerät verbleiben. Aber für 4-5 
Platinen im Jahr ist jede Chemie Panscherei heute völlig unnötig.

> Habe in meinem Leben schon mehr als genug Platinen
> mit HCl+ H2o und FeCl3 erfolgreich gefertigt. Die ach so tolle
> Persulfat- Anwendung überlasse ich anderen.

Du bezahlst halt nun den Preis für deine Sturheit. Aber dann bitte nicht 
noch beklagen. Suche die Schuld bei dir.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Die Lösung kann ja normalerweise im Gerät verbleiben.

Auf jeden Fall, aber die Kiste braucht dann eben auch Platz.

Für eine einzelne Platine mache ich mir auch lieber bissel FeCl3-Brühe 
heiß (und auch nur, wenn ich "same day delivery service" brauche). Die 
Küvette ist sowieso irgendwann undicht geworden, so das ewige Leben hat 
der Kram auch nicht.

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Genauso ist es. Ich pfeif drauf und arbeite weiter wie bisher.
Hab ich auch schon gesehen, dass es "Ersatzküvetten" zum Mörderpreis 
gibt, wahrscheinlich, weil Acrylglas für die Chemikalie gar nicht so 
geeignet ist und Glas besser wäre.
Ausserdem ist ein Ätzvorgang, der derart lange braucht, ohnehin zum 
Schmeissen. Der ätzt nur die Bahnen an und das hat mit der 
Belichtungszeit überhaupt nichts zu tun.
Irgendwie erinnert mich das Zeug an das bleifreie Lötzinn-genauso für 
die Katz.

Und, ja, stimmt, ich lass mir nichts einreden und sage eher, dass man 
aus Erfahrung klug wird, Herr Cyblord.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard H. schrieb:
> weil Acrylglas für die Chemikalie gar nicht so geeignet ist und Glas
> besser wäre.

Das PMMA hält problemlos. Problematisch sind die Klebstellen.

von Icke ®. (49636b65)


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Gerhard H. schrieb:
> Mittlerweile reicht mir das Theater mit dem Natriumpersulfat.  Man liest
> auch jede Menge Negatives drüber hier im Forum. Wer damit glücklich
> wird, der soll.

Ich bin einer der Glücklichen und kann die negativen Erfahrungen nicht 
bestätigen. Das Ätzen mit NaPS funktioniert tadellos, wenn Konzentration 
und Temperatur einigermaßen stimmen. Ich nutze noch nicht mal spezielle 
Gerätschaften, sondern arbeite mit einer simplen Fotoschale, die in der 
Spüle auf heißem Wasser schwimmt. Daneben steht der Wasserkocher bereit, 
um ggfs. nachzufüllen. Selbst 70µm Platinen sind in 20-25 Minuten 
fertig.
Früher nutzte ich EisenIII-Chlorid. Daran stört mich aber, daß der 
Ätzfortschritt nur schlecht beobachtbar ist und die üble Sauerei, wenn 
was daneben geht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Gerhard H. schrieb:
> Und, ja, stimmt, ich lass mir nichts einreden

Altersstarrsinn halt.

> und sage eher, dass man
> aus Erfahrung klug wird, Herr Cyblord.

Und die Erfahrung lehrt zwei Dinge:

Naps funktioniert tadellos.
Selber ätzen macht heute keinen Sinn mehr.

Tipp: Man muss nicht jede Erfahrung selber machen. Vor allem  nicht wenn 
man schon in einem Forum nachfragt. Dann könnte man auch so schlau sein, 
die dortigen Antworten nicht direkt als Unsinn ab zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Cyblord -. schrieb:
> Auf gutes Zureden reagierst du ja nicht.

Hätte er nur von Anfang an auf den legendär netten Cyblord gehört! Die 
Erkenntnisse wären bahnbrechend gewesen. Durch und durch toller Typ, 
jedes Forum möchte so einen haben.

von Cyblord -. (cyblord)


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Uwe S. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Auf gutes Zureden reagierst du ja nicht.
>
> Hätte er nur von Anfang an auf den legendär netten Cyblord gehört! Die
> Erkenntnisse wären bahnbrechend gewesen. Durch und durch toller Typ,
> jedes Forum möchte so einen haben.

Wenn ich mir deinen Beitrag zu diesem Thema hier so anschaue. WOW. 
Hilfreich. Und die Bewertungen erst.

Beitrag "Re: Grosser Ärger mit Natriumpersulfat"

: Bearbeitet durch User
von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Also, ich bin sowieso hin- und hergerissen vor lauter Begeisterung ! :-)
Das ist ausserdem nicht Alters-Starrsinn, sondern Altersklugheit und bei 
mir haut der Ätzvorgang mit dem Dings-Bumms eben gar nicht so hin, wie 
ich es mir wünsche und damit es hinzuhauen scheint, ist mir der Aufwand 
zu gross und komplett überflüssig.
Abgesehen davon wird es Zeit, dass der Endlosthread abgewürgt wird ;-)

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Nicht schlecht, oder? -33 für eine einfache Wahrheit.
Jedenfalls behaupte ich nicht, dem TO gut zureden zu wollen. Ganz im 
Gegenteil, ich lache euch alle seit Jahren aus, behalte meine 
Erfahrungen inzwischen zurück. Wozu sollte ich auch, ihr habt ja alle 
zusammen nicht halb so viele Ideen und Grips, könnt mir bei rein gar 
nichts mehr helfen. Ihr müsst deshalb, oder wollt ja sogar dumm sterben.
Der größte Witz daran ist, daß man in einem Platinenforum bespricht, 
Platinen nicht selbst zu machen! Bei den Techniken, Materialien und 
Ergebnissen die ihr kennt, ist das irgendwie auch kein Wunder. 
Erschreckend, daß ich früher auch dieses elende Gepansche gemacht habe. 
Und warum? Weil ich auf andere gehört habe. Dazu bin ich inzwischen zu 
erwachsen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Uwe S. schrieb:
> Nicht schlecht, oder? -33 für eine einfache Wahrheit.

Eher für verworrene Vorurteile und grausige Ideologie. Also das passt 
schon.

> Jedenfalls behaupte ich nicht, dem TO gut zureden zu wollen.

Klar, du hilfst ihm nicht. Das sieht man.

> Ganz im
> Gegenteil, ich lache euch alle seit Jahren aus, behalte meine
> Erfahrungen inzwischen zurück. Wozu sollte ich auch, ihr habt ja alle
> zusammen nicht halb so viele Ideen und Grips, könnt mir bei rein gar
> nichts mehr helfen. Ihr müsst deshalb, oder wollt ja sogar dumm sterben.
> Der größte Witz daran ist, daß man in einem Platinenforum bespricht,
> Platinen nicht selbst zu machen! Bei den Techniken, Materialien und
> Ergebnissen die ihr kennt, ist das irgendwie auch kein Wunder.
> Erschreckend, daß ich früher auch dieses elende Gepansche gemacht habe.
> Und warum? Weil ich auf andere gehört habe. Dazu bin ich inzwischen zu
> erwachsen.

Jaja die 1000 Geisterfahrer und nur einer der den Durchblick hat. Muss 
schwer sein.

von Cyblord -. (cyblord)


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Gerhard H. schrieb:
> Also, ich bin sowieso hin- und hergerissen vor lauter Begeisterung ! :-)

Solltest du sein. Dir wurde hier direkt geholfen. Korrekte Lösungen 
wurden präsentiert.

> Das ist ausserdem nicht Alters-Starrsinn, sondern Altersklugheit und bei
> mir haut der Ätzvorgang mit dem Dings-Bumms eben gar nicht so hin, wie
> ich es mir wünsche und damit es hinzuhauen scheint, ist mir der Aufwand
> zu gross und komplett überflüssig.

Unfähigkeit ist keine Schande. Du kannst halt kein Naps Ätzen. Na und? 
Kann nicht jeder alles können.
Die Frage ist eher, was machst du mit dieser Erkenntnis? Deine Wut 
darüber auf andere zu projizieren ist sicherlich nicht der richtige Weg. 
Bessere Wege wurden schon aufgezeigt.

von J. S. (jojos)


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Am 3.3. bestellt und die Platinen lägen heute im Briefkasten. Und statt 
Ärger über schlechte Qualität die Freude das man etwas professionelles 
bauen kann.
Und die Kosten sind geringer als beim Homebrew, für das Geld der Proma 
Küvette alleine bekommt man schon einen Stapel fertiger Platinen.
NaPS ätzt gut, liefern lassen ist trotzdem besser.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Cyblord -. schrieb:
> Bessere Wege wurden schon aufgezeigt.

Nein, wurden sie nicht. Jeder hat nur ähnlichen Murks präsentiert, der 
bei ihm die letzten drei Male mehr schlecht als recht funktioniert hat. 
Und total ungeeignet war es für den TO auch noch. Blubberküvetten im 
Altersheim, wer das ernsthaft empfiehlt, hat doch ne Klatsche!
Und irgendwie blieb es immer nur bei NAPS und Eisen3. Natürlich, viele 
kennen und können ja gar nichts anderes. Dabei gibt es viel bessere 
Ätzmittel, z.B. luftregeneriertes Kupfer2Chlorid. Das erschöpft nie, 
allein das schlägt schon alle anderen Lösungen.
Die Platine schwimmend auflegen, wurde das schon genannt? Nein, 
natürlich nicht, es ist ja auch ideal für den TO, nur von wem sollen 
denn diese echten Tips noch kommen? Von den China-Bestellern wohl kaum. 
Also bleib´ mal schön auf´m Teppich und konzentriere dich darauf, beim 
Bestellen das richtige Dateiformat und die richtigen Klicks zu wählen! 
In ein paar Jahren wirst du selbst das nicht mehr können, aber es werden 
sogleich welche kommen, die sagen, daß man heute eh nicht mehr selbst 
bestellt, sondern bestellen lässt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe S. schrieb:
> Die Platine schwimmend auflegen, wurde das schon genannt?

Wie machst du das bei zwei Seiten?

Beobachtung des Ätzfortschritts ist dann auch nicht so simpel.

: Bearbeitet durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Uwe S. schrieb:

> Nein, wurden sie nicht. Jeder hat nur ähnlichen Murks präsentiert, der
> bei ihm die letzten drei Male mehr schlecht als recht funktioniert hat.
> Und total ungeeignet war es für den TO auch noch. Blubberküvetten im
> Altersheim, wer das ernsthaft empfiehlt, hat doch ne Klatsche!

Deshalb wurde auch ein PCB Service empfohlen. Das ist der bessere Weg 
und nicht eine andere Panscherei.

> In ein paar Jahren wirst du selbst das nicht mehr können, aber es werden
> sogleich welche kommen, die sagen, daß man heute eh nicht mehr selbst
> bestellt, sondern bestellen lässt.

Ach Unsinn. Filme selbst entwickelt hat auch nur eine Minderheit und 
jetzt sind analoge Filme komplett Geschichte. Und? Es hatte nur 
Vorteile.
Mit der Zeit gehen und nicht bei allem rumzaudern. Das ist doch Feige.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Jörg W. schrieb:
> Wie machst du das bei zwei Seiten?

Vielleicht erst die eine, dann die andere Seite?!

Jörg W. schrieb:
> Beobachtung des Ätzfortschritts ist dann auch nicht so simpel.

Doch, sieht man schon, falls man nicht grad fast nur Masse auf einer 
Seite hat.
Außerdem ätzt das sehr gleichmäßig, im Gegensatz zu allen bisher 
genannten Verfahren. Man kann also zur Not auch doppelt so lange wie 
nötig ätzen, hätte immer noch keine so schlechten Ergebnisse. Bei allem, 
wo die Ätze seitlich auf die Platine strömt, wird ebendiese Kante locker 
5x schneller geätzt, als die Mitte der Platine. Das ist das Problem.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe S. schrieb:
>> Beobachtung des Ätzfortschritts ist dann auch nicht so simpel.
>
> Doch, sieht man schon, falls man nicht grad fast nur Masse auf einer
> Seite hat.

Entspricht nicht meiner Erfahrung.

Aber kann ja jeder gern so machen, wie er es möchte. Ist ja auch nicht 
so, dass Gerhard keine eigenen Erfahrungen hätte.

von B. P. (skorpionx)


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Jörg W. schrieb:
> Wie machst du das bei zwei Seiten?

In meinem Gerät bewegt sich Flüssigkeit und  beide Seiten von der
Platine werden  ständig mit Lösung benetzt. Nach bestimmter Zeit
kann man auch die Platine umdrehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B. P. schrieb:
> In meinem Gerät bewegt sich Flüssigkeit und  beide Seiten von der
> Platine werden  ständig mit Lösung benetzt.

Es ging ja um die Methode, bei der man die Platine aufschwimmen lässt.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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B. P. schrieb:
> In meinem Gerät bewegt sich Flüssigkeit

Das Problem ist, daß diese an zwei Kanten der Platine viel stärker 
angreift, als auf der Mitte der Platine. Die Ätze, die gleich am Rand 
schon Kupfer gelöst hat, erschöpft ist, wird quasi nur über die Mitte 
der Platine geschoben, sogar noch hin und her. Es findet mitten auf dem 
Kupfer so gut wie kein Austausch durch frische Lösung statt. Es geht 
dabei um die kleinergleich 0,1mm, die direkt auf dem Kupfer sind, nicht 
das, was scheinbar über die Platine schwappt.
Genau dieses Problem hat/hatte der TO schon, denn es ist ja eindeutig, 
daß NAPS kein Resist angreifen kann, während es das Kupfer stehen lässt. 
Eine richtig entwickelte Platine natürlich vorausgesetzt.
Wie immer eigentlich ist es viel zu ungleichmäßige oder zu geringe 
Bewegung im Ätzbad. Wenn man das hinbekommt, kann man mit so ziemlich 
egal welchem Mittel ätzen.

von Gerhard H. (Firma: Rentner) (spectro)


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Sie irren, Herr Cyblord !
Die analoge Photographie und der Schmalfilm sind wieder im Kommen, weil 
viele von dem digitalen Handygewische frustriert sind  und auch 
alternative Techniken ausüben wollen, was nicht bedeutet, dass man nicht 
parallel dazu Digitales anwendet.
Es gibt da unter anderem ein neues Fachgeschäft und Foren, wie z.B. das 
Filmvorführerforum, Sektion Schmalfilm, aber auch www.filmkorn.org ist 
sehr bekannt und beliebt. Das hat nichts mit "hohem Alter" zu tun, auf 
das Sie so gern anspielen, sondern eher mit einer Kunst, die derzeit 
viele wieder aktiviert haben und keineswegs nicht nur Leute älteren 
Datums.
Es gibt eben auch andere Hobbies ausser Elektronik und Programmierung, 
gelle?
https://clickundsurr.de/
Analog-Photographie-Gruppen gibt es auch und da ist ganz schön was los.
Dass so etwas hier auf komplette Verständnislosigkeit stösst, verstehe 
ich sogar, obwohl ich uralt und deppert bin :-) ;-)

Und, dass ich ein Zeugs nicht verwende, mit dem ich nur Probleme hab, 
ist ja wohl klar? Das ist auch kein Gejammere von meinereins, sondern 
nur eine subjektive Feststellung

von Cyblord -. (cyblord)


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Gerhard H. schrieb:
> Sie irren, Herr Cyblord !

Möglich. Aber unwahrscheinlich. Kommt sehr selten vor.

> Die analoge Photographie und der Schmalfilm sind wieder im Kommen, weil
> viele von dem digitalen Handygewische frustriert sind  und auch
> alternative Techniken ausüben wollen, was nicht bedeutet, dass man nicht
> parallel dazu Digitales anwendet.

Unsinn. Da gibt es vielleicht eine winzige Blase von Enthusiasten. So 
wie für alles. Das ist ja ok.
Und dann gibt es natürlich noch die paar verwirrten Zausel die gegen 
Digital allgemein sind. Und das Märchen vom schlechten Handybild 
weitertragen. Weil das 1996 mal so war.
Die kann man nicht ernst nehmen. Macht auch niemand.

> Es gibt eben auch andere Hobbies ausser Elektronik und Programmierung,
> gelle?

Spricht nichts dagegen.

> Dass so etwas hier auf komplette Verständnislosigkeit stösst, verstehe
> ich sogar, obwohl ich uralt und deppert bin :-) ;-)

Und schon wieder eine komplette Fehleinschätzung von dir.
Wieso sollte das Hobby "Analoge Fotografie" auf Verständnislosigkeit 
stoßen?
Die fängt allerdings dort an, wo man gegen Digital oder Handyfotos 
hetzt.

> Und, dass ich ein Zeugs nicht verwende, mit dem ich nur Probleme hab,
> ist ja wohl klar? Das ist auch kein Gejammere von meinereins, sondern
> nur eine subjektive Feststellung

Gerade bei dir muss man sich fragen ob du wirklich so viel Spaß an 
Platinenerstellung hast. Du wirkst da eher verkniffen und ungeduldig. 
Und genau dann, wenn man die Herstellung nur noch als Last empfindet, 
und nicht als Hobbymäßiges Vergnügen, sollte man eben umschwenken und 
fertigen LASSEN.

Auch fragt man sich, warum deine Altersklugheit dir nicht einflüstert, 
dass es nicht am Ätzmittel liegen kann, sondern allenfalls an zu wenig 
Erfahrung oder falscher Ausrüstung. Vor allem wenn man nach 2 Tagen die 
Flinte ins Korn wirft. Müsstest du hier nicht inzwischen schlauer sein?

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Cyblord -. schrieb:
> Unsinn. Da gibt es vielleicht eine winzige Blase von Enthusiasten. So
> wie für alles.

Unsinn, das ist lediglich deine Sicht der Dinge. Und so wie du für alles 
deine Sicht der Dinge hast, lässt sich für jede deiner Sichten ein 
anderer jemand finden, der es eben anders sieht. Daraus folgt nicht, das 
deine Sicht die einzig richtige ist, auch wenn du das in deiner ätzenden 
Arroganz glaubst.

Cyblord -. schrieb:
> Und schon wieder eine komplette Fehleinschätzung von dir.
> Wieso sollte das Hobby "Analoge Fotografie" auf Verständnislosigkeit
> stoßen?

Das demonstriert DU doch am allerbesten. Was denn nun,nur ne winzige 
Gruppe die keiner ernst nimmt? Dann erklär doch Mal, was an einer 
kleinen Gruppe die niemand ernst nimmt, verständnissvoll ist.

Cyblord -. schrieb:
> Auch fragt man sich, warum deine Altersklugheit dir nicht einflüstert,
> dass es nicht am Ätzmittel liegen kann, sondern allenfalls an zu wenig
> Erfahrung oder falscher Ausrüstung. Vor allem wenn man nach 2 Tagen die
> Flinte ins Korn wirft. Müsstest du hier nicht inzwischen schlauer sein?

Entscheide dich Mal, soll er nun seinen "Chemiesscheiß" aufgeben und in 
China bestellen, oder nicht nach 2 Tagen die Flinte ins Korn werfen.

von Cyblord -. (cyblord)


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J. T. schrieb:
> Entscheide dich Mal, soll er nun seinen "Chemiesscheiß" aufgeben und in
> China bestellen, oder nicht nach 2 Tagen die Flinte ins Korn werfen.

Das muss ICH doch nicht entscheiden. Die Empfehlungen hier sind klar. 
Aber das Forum ist tolerant genug um ihm ebenso bei NAPS zu helfen, wenn 
er diesen Weg gehen will.
Was stört dich daran?

Willst du lieber eine monolithische Meinung und alles andere wird 
ignoriert und verschwiegen?

J. T. schrieb:
> Das demonstriert DU doch am allerbesten. Was denn nun,nur ne winzige
> Gruppe die keiner ernst nimmt? Dann erklär doch Mal, was an einer
> kleinen Gruppe die niemand ernst nimmt, verständnissvoll ist.

Du musst schon richtig lesen.
Ich sprach von Enthusiasten und dann von den wirren Zauseln. Das sind 
zwei Gruppen. Die habe ich getrennt adressiert. Ist dir eventuell vor 
lauter Geifern entgangen. Kann passieren.

So oder so, gibt es aber keine "wachsende Mehrheit" die mit der 
digitalen Fotografie unzufrieden wäre und deshalb auf Analog zurück 
geht. Genau das wollte uns der Absatz aber suggerieren.

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Cyblord -. schrieb:
> So oder so, gibt es aber keine "wachsende Mehrheit" die mit der
> digitalen Fotografie unzufrieden wäre und deshalb auf Analog zurück
> geht. Genau das wollte uns der Absatz aber suggerieren.

Nur weil die deine Wahrnehmung das suggeriert, muss das noch lange nicht 
so sein. Ich hab mich dem Thema überhaupt nicht auseinander gesetzt, um 
da eine fundierte Meinung haben zu können, habe aber auch meinen Spass 
daran entdeckt, dir einfach nur zu widersprechen.
Und ich bin immerhin in der Lage, dass wahrzunehmen und dazu zu stehen, 
und muss mir nicht einreden, was ich doch für ein wahnsinnig eloquenter 
und hilfreicher und allwissenden Typ bin, dessen Meinung der einzig 
gültige Maßstab sei.

von Cyblord -. (cyblord)


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J. T. schrieb:
> Nur weil die deine Wahrnehmung das suggeriert, muss das noch lange nicht
> so sein. Ich hab mich dem Thema überhaupt nicht auseinander gesetzt, um
> da eine fundierte Meinung haben zu können, habe aber auch meinen Spass
> daran entdeckt, dir einfach nur zu widersprechen.
> Und ich bin immerhin in der Lage, dass wahrzunehmen und dazu zu stehen,
> und muss mir nicht einreden, was ich doch für ein wahnsinnig eloquenter
> und hilfreicher und allwissenden Typ bin, dessen Meinung der einzig
> gültige Maßstab sei.

Du darfst dazu natürlich auch keine Meinung haben. Aber warum kannst du 
mir dazu nicht die Meine lassen ohne mich anzumachen?

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Cyblord -. schrieb:
> Du darfst dazu natürlich auch keine Meinung haben. Aber warum kannst du
> mir dazu nicht die Meine lassen ohne mich anzumachen?

Weil DU auch niemandem seine Meinung lassen kannst, ohne ihn dumm 
anzumachen. Das nennt man "den Spiegel vorhalten".
Es scheint dir nicht zu gefallen. Wäre es dann nicht vorstellbar, das es 
anderen auch nicht gefällt, wie du sie behandelst?

Und du könntest natürlich eine Meinung haben dürfen, wenn du es denn als 
Meinung kundtun würdest, und nicht als unumstößliche Wahrheit.

War das ein Typo, dass ich KEINE Meinung haben darf, oder darf ich 
wirklich keine haben?

von Cyblord -. (cyblord)


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J. T. schrieb:

> Weil DU auch niemandem seine Meinung lassen kannst, ohne ihn dumm
> anzumachen. Das nennt man "den Spiegel vorhalten".

Ich schreibe nur meine Meinung. Nichts anderes.

> War das ein Typo, dass ich KEINE Meinung haben darf, oder darf ich
> wirklich keine haben?

DU darfst eine haben. Aber du darf auch keine haben, wenn du das 
möchtest. Genau das schriebst du ja auch.

>Ich hab mich dem Thema überhaupt nicht auseinander gesetzt, um
> da eine fundierte Meinung haben zu können

Natürlich sei dir der Spaß belassen, einfach irgendwie immer dagegen zu 
stänkern. Solange du dafür keine Sachlichkeit proklamierst oder gar das 
vermeintliche Verhalten der anderen Seite als Entschuldigung hernimmst.
Ich bin immer dafür, dass jeder selbst für sein eigenes Verhalten 
verantwortlich ist.

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Cyblord -. schrieb:
> Ich bin immer dafür, dass jeder selbst für sein eigenes Verhalten
> verantwortlich ist.

Dann kommt hier eine geradezu bemerkenswerte Neuigkeit für dich: 
"Verhalten wird von äusseren Umständen beinflusst, davon ist niemand 
frei".

Denn wenn das äussere Umfeld dich ungerechtfertigt dumm anmacht, dann 
ist deine Reaktion darauf (dein Verhalten), wie auch immer sie ausfallen 
mag, eben durch die dumme Anmache beeinflusst. Hätte es sie nicht 
gegeben, hätte es gar kein Verhalten von dir dazu gegeben.

Wie deine Reaktion, dein Verhalten darauf dann aussieht, das allerdings 
liegt tatsächlich in deiner Verantwortung.

von J. T. (chaoskind)


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Cyblord -. schrieb:
> Ich schreibe nur meine Meinung. Nichts anderes.

Und an der Stelle hast du das selbe Problem wie Falk.

von Cyblord -. (cyblord)


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J. T. schrieb:
> Dann kommt hier eine geradezu bemerkenswerte Neuigkeit für dich:
> "Verhalten wird von äusseren Umständen beinflusst, davon ist niemand
> frei".

Das ist wie der Ehemann der die Frau verprügelt und dann sagt: "Schau 
wozu du mich gebracht hast".

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, hallo Gerhard H.

Uwe S. schrieb:
> Blubberküvetten im  Altersheim, wer das ernsthaft empfiehlt...
... und wenn man ihn dann wohlmöglich wegen FeIII und/oder 
Salzssäure/H2O2 vor die Tür setzt? Wer will so eine Sauerei in seiner 
Bude geschweige denn in einem Heim haben. Ich habe mich schon gefragt, 
ob er sich einschliesst und das heimlich im Bad macht..??

Gerhard H. schrieb:
> Und, dass ich ein Zeugs nicht verwende, mit dem ich nur Probleme hab,
> ist ja wohl klar? Das ist auch kein Gejammere von meinereins, sondern
> nur eine subjektive Feststellung...

Jetzt sei mal nicht so frustriert. Ich beziehe mich jetzt nur auf die 
Ätzerei, den Prozess zum vernünftigen Film und das Belichten 
einschliesslich Entwickeln scheinst du ja im Griff zu haben.
Wer nur ein paar Platinen im Jahr macht, braucht keine Küvette. Die 
benötigten Ansatzmengen sind einfach zu gross; 500gr NaPS und mehr als 1 
Liter Wasser für die Füllung, wer braucht das? Wie verwahre ich den 
Mist, wohin mit diesem sperrigen Teil bei kleinen Wohnverhältnissen? 
(Sri für diese Anmassung, ich kenne sie ja gar nicht).

In jedem Supermarkt bekommt man beschichtete!!! Pfannen oder Töpfe für 
kleines Geld zu kaufen. Euro-Platine mitnehmen, ausprobieren ob es 
passt.
Weiss beschichtet (Keramik von innen..??) ist nett, muss aber nicht 
sein.
1 Daumen breit Wasser, 1-2 Teelöffel NaPS, auf dem Herd (wie und womit 
auch immer) erwärmt , Platine mit dem Gesicht nach unten! rein, 40-50 
Grad, ein bisschen! mehr ist auch nicht schlimm, etwas schaukeln und 
nach rund 5 Min. ist die Sache erledigt. Vorteil des weissen Bodens: man 
sieht wenn fertig, geht aber auch ohne.
Verwahren??, ...für die paar ml, das lohnt nicht. Materialeinsatz echt 
wenig! NaPs riecht nicht, gast nicht aus, macht keine Löcher in die 
Kleidung und vor allen Dingen keine braunen Flecken!

Wenn man, nicht nur in diesem Forum, so herumliest:
..die Prozente müssen auf mindest eine Nachkommastelle genau sein, die 
Ätzbadtemperatur wird mit Thermometer genau gemessen, es werden 
Schaltungen entworfen, die die Temperatur des Ätzbades auf 1 Grad genau 
einstellen.
Für chemische Laien verständlich, ein Profi denkt sich seinen Teil.
Wie beim Kochen, man muss wissen, wo man hudeln kann und wo man genau 
arbeiten muss.
Das ist auch ein Problem von Laien: Die Ansatzmengen sind einfach zu 
gross. Sein Feuerzeugbenzin kauft man auch nicht im Barrel, und seinen 
Wein bestellt man auch nicht im Fuder.

Jörg W. schrieb:
> Wie machst du das bei zwei Seiten?
Das geht auch, ist aber etwas mühsam; das Belichten ist das 
Hauptproblem. Entsprechende Ergebnisse gibt es in älteren UKW-Berichten 
zu bewundern, einer meiner Freunde machte das. Ich möchte keine Namen 
nennen. Das war in den Vor-China-Platinen Zeiten.

@Gerhard H.
Den 10er für die Pfanne wirst du wohl aufbringen, und dann versuch es 
nochmal ganz in Ruhe. Ein paar hölzerne Schaschlikspiesschen als 
Hilfsmittel sind auch ganz nützlich. Du wirst sehen, dass auch du das 
auf die Beine bringst, was viele, viele andere auch schon geschafft 
haben.
Viel Erfolg.

73
Wilhelm

von J. T. (chaoskind)


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Cyblord -. schrieb:
> Das ist wie der Ehemann der die Frau verprügelt und dann sagt: "Schau
> wozu du mich gebracht hast".

Evtl solltest du dich auch Mal zwischen den Extrema umschauen.

von M.A. S. (mse2)


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Michael B. schrieb:
> Statt selber zu kochen wählst du auch Pizza Bringdienst, statt selber
> Fussball zu spielen guckst du dir lieber Bundesliga auf Sky an, statt
> selber Erdbeeren zu pflanzen kaufst du dir lieber Erdbeereis.
>
> Geht alles, die Pizza ist halt kalte Pappe, du wirst fett und fetter,
> und in Erdbeereis ist bloss 1 Aroma.
>
> Statt selber zu leben konsumierst du lieber. Braver Bürger.
>
> Ja, es ist heute aus der Mode, selbst seine Negative und Photos zu
> entwickeln, aber man schickt sie auch nicht zu Kodak, sondern man nutzt
> gar keine Negative mehr. Leider gibt es daher auch kaum noch Leute, die
> selber Hologramme anfertigen können.
Ähm, sollte ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben, weil ich meine 
Keramikkondensatoren nicht selber töpfere?!?
;)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Um 1977 kaufte ich von einem lokalen Elektronikhändler ein kleines LP 
Herstellungskit um meine ersten LP herzustellen. Das kam mit einer 
Anzahl von photobeschichteten FR2 Leiterplatten, Entwickler und 
Ätzmittel. Kurz und gut, alles war vorhanden um einige LP in der 
Elternwohnung im Bad/Sclafzimmer herstellen zu können. Musste zur 
Belichtung nur eine 8mm Movie Lampe kaufen. Die Ergebnisse waren 
einwandfrei. Warum erwähne ich das?

Das Interessante an dem Kit war, daß Entwicklung und Ätzen in 
dickwandigen, mit Büroklammern verschlossenen PE Beuteln vor sich ging.

Man füllte einfach die Beutel mit der vorgeschriebenen Menge Wasser und 
legte die LP rein, verschloss in vorgeschriebener Weise die 
Beutelöffnung durch mehrmaliges Umlegen und zwei Büroklammern. Die Lp 
schwamm in der Lösung und durch vorsichtiges Bewegen des Beutels konnte 
man sicherstellen, daß immer frische Lösung die zu entwickelnde LP 
Oberfläche benetzte.

Das Ätzmittel war Ammonium Persulfate. Man füllte es mit der 
vorgeschriebenen Menge warmen Wasser und zerdrückte vor dem Einfüllen 
zwei Chemikalienhülsen im Ätzmittel die einen Katalysator (HgCl2?) 
enthielten und mischte es gut. Dann legte man die zu ätzende LP in den 
Beutel verschloß ihn wie vorher beschrieben und ließ den Beutel im 
heissen Wasser des Badezimmerwaschbecken schwimmen und bewegte in 
andauernd. Nach rund fünf Minuten war die Platine sauber und schnell 
geätzt. Während des Ätzens verfärbte sich die Lösung im Beutel deutlich 
sichtbar ganz leicht bläulich.

Die Beutel konnten man dann später bequem zur Entsorgung bringen.

Die Moral von der Geschicht ist, daß diese Methode vielleicht für 
Gerhard, in Anbetracht seiner Lebensumstände, gut passen würde, weil 
keine Gerätschaften zum Entwickeln und Ätzen notwendig sind und es wenig 
auffällt und man sehr sauber damit ohne Herum panschen umgehen kann. 
Nett und klinisch:-)

Jedenfalls funktionierte die beschriebene Methode für mich damals als 
Teenager perfekt und konnte so mit meinen bescheidenen Mitteln, LP in 
guter Qualität zuhause herstellen. Rückblickend, finde ich, daß es von 
Gerhard H von großen Interesse sein könnte und könnte auch für Andere 
noch von Interesse sein.

Inwieweit das hochgiftige HgCl2 wirklich notwendig ist, ist 
wahrscheinlich kontrovers. In irgendeinen Buch las ich dann später, dass 
es die Qualität und Gleichmässigkeit des Ätzprozesses positiv 
beeinflussen soll. Ich glaube kaum, daß man es als Einzelner heutzutage 
im heutigen Hysteriezeitalter ohne Beziehungen bekommen kann.

Übrigens, auch wenn es sich derzeit vielleicht recht lächerlich anhört; 
wer weiß ob sich die geopolitischen Umstände in Anbetracht der 
angespannten Weltlage nicht derart verschlechtern werden, daß es 
möglicherweise einem Einzelnen erschwert wird, LP aus China weiterhin so 
bequem zu beziehen. Wenn auch nicht wahrscheinlich, möglich ist alles. 
Die Weltordnung der letzten dreissig Jahre scheint ja jetzt mächtig 
erschüttert zu werden. Ich meine, wenn auch momentan wenig Anzeichen 
dafür spürbar sind. Im schlimmsten Fall, werden dann wohl Einige 
reumütig zur Selbsthilfe zurückkehren...

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Das Interessante an dem Kit war, daß Entwicklung und Ätzen in
> dickwandigen, mit Büroklammern verschlossenen PE Beuteln vor sich ging.

Seno! Und das System gibt es noch immer, allerdings mit 
Eisen(III)-chlorid.

von Stefan F. (Gast)


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Gerhard,
hast du auch einen Plan, wie du Durchkontaktierungen anfertigen und 
Lötstopp-Lack auftragen wirst?

von Percy N. (vox_bovi)


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J. T. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Das ist wie der Ehemann der die Frau verprügelt und dann sagt: "Schau
>> wozu du mich gebracht hast".
>
> Evtl solltest du dich auch Mal zwischen den Extrema umschauen.

Das erschwert die Orientierung zwischen gut und richtig (aka "ich 
selbst") und böse und falsch (alle Anderen). So eine Dichotomie 
erleichtert das Leben ungemein.

von J. T. (chaoskind)


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Percy N. schrieb:
> Das erschwert die Orientierung zwischen gut und richtig (aka "ich
> selbst") und böse und falsch (alle Anderen). So eine Dichotomie
> erleichtert das Leben ungemein.

:D, gut, so gesehen hast du natürlich Recht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Stefan F. schrieb:
> Gerhard,
> hast du auch einen Plan, wie du Durchkontaktierungen anfertigen und
> Lötstopp-Lack auftragen wirst?

Hallo Stefan,

Ich beabsichtige nur THT und gewisse nostalgische Projekte in Heimarbeit 
durchzuführen. Für alles andere Moderne dient JLC und Co.

Für Hobby Eigenfertigung von einfacheren THT Doppelseitigen LP verwende 
ich Harwin Nieten für die Durchkontaktierung, welche sich mit der Hand 
oder einem speziellen hohlen Werkzeug leicht und schnell einfügen 
lassen. Bei Widerständen lassen sich auch die oberen Lötaugen dazu 
verwenden. Das Gleiche gilt für IC Sockeln mit gedrehten Pins.

Wenn man von vornherein LP für solche Art der Durchkontaktierung 
entwickelt, muß man vorausschauend das Layout so zu gestalten, daß 
natürliche Durchkontaktierungsmöglichkeiten nach besten Ermessen 
ausgenutzt werden können. Bei relativ einfachen Layouts nütze ich auch 
die Möglichkeit aus, SK10 farbige gebogene Drahtbrücken zu verwenden, 
die man in Normlängen leicht beziehen kann. Wenn man im Layout darauf 
schaut, das Layout als einseitige Bord mit Drahtbrücken zu planen, geht 
das wunderbar. Man muß halt etwas erfinderisch sein.

Zum Schutz der Kupferstrukturen versilbere ich die LP mit einem 
Anreibeversilberungsmittel aus DE, welches nun leider nicht mehr in DE 
erhältlich ist und versiegle die Oberfläche mit SK10 Lötlack.

Für diejenigen die mich nicht kennen, will ich erwähnen, daß ich LP und 
Elektronik beruflich im industriellen Bereich seit einigen Jahrzehnten 
entwickle und wahrscheinlich an die 1K+ LP in meinen Leben hinter mir 
habe und 8+ lagige SMD Bords mit über 1K+ Komponenten nicht ungewöhnlich 
sind und 0201 Größen auch nicht. Ich weiß, was ich mache. Trotzdem 
beschäftige ich mich gerne mit der Herstellung von eigenen einfacheren 
LP aus "Spaß an der Freude", wie Herr Reinhard Mey es so eloquent 
formuliert. Ich habe mich schon immer gerne mit der Thematik befasst. 
Meine Motivation zur Beschäftigung mit LP Herstellung ist rein privater 
Natur. Ich weiß auch nicht, warum man diesen Standpunkt immer noch 
verteidigen muß.

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich beabsichtige nur THT

Na gut, das geht noch ohne Lötstopplack. Nachdem ich mit dem 
Selber-Ätzen von Platinen Probleme hatte, habe ich dafür nur noch 
Lochraster verwendet. Aber die wirklich spannenden IC's gibt es nur noch 
in einem kleinen SMD Format, dass man ohne Platine mit Lötstopplack gar 
nicht verarbeiten kann.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Stefan F. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ich beabsichtige nur THT
>
> Na gut, das geht noch ohne Lötstopplack. Nachdem ich mit dem
> Selber-Ätzen von Platinen Probleme hatte, habe ich dafür nur noch
> Lochraster verwendet. Aber die wirklich spannenden IC's gibt es nur noch
> in einem kleinen SMD Format, dass man ohne Platine mit Lötstopplack gar
> nicht verarbeiten kann.

Ja, das stimmt. Aber berücksichtige bitte meine persönlichen 
Projektvorlieben. Ich arbeite an gewissen nostalgischen Projekten wo 
sich modern aussehende LP nicht gut ins Gesamtbild fügen würden.

SMD LP lasse ich meist nur noch fertigen und tue mir die 
Eigenanfertigung kaum noch an. Momentan macht JLC vierlagige 50x50mm LP 
für $2.72/5 Stück. Wahnsinn. Mit Versand unter $10. Warte gerade auf 
eine Lieferung.

: Bearbeitet durch User
von J. S. (jojos)


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Lötstopp geht auch, mit Folie die laminiert wird oder UV empfindlichem 
Lack. Der ist nur nicht so einfach zu bekommen, braucht mehrere 
Arbeitsschritte mit Belichten, Entwickeln, UV-Härten und im Ofen 
trocknen und härten. Und es stinkt. Und wenn man was falsch macht, dann 
bekommt man den kaum noch runter von der Platine. Der Lack wird über ein 
Siebdruckrahmen aufgebracht, das reinigen braucht viel Aceton und stinkt 
auch wieder.
Im Werkraum geht das, aber in der Küche… Die Folie ist einfacher, nur 
das blasenfreie Laminieren nicht einfach. Ich habe die schon länger 
nicht mehr gesehen, gab es nur in wenigen Onlineshops.

: Bearbeitet durch User
von Johannes U. (kampfradler)


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J. S. schrieb:
> Lötstopp geht auch, mit Folie die laminiert wird oder UV empfindlichem
> Lack.

Yepp, und mit der Folie sieht es dann auch richtig schick aus.
Und wegen Witterungsschutz fuer Platinen im Ausseneinsatz nahezu 
unverzichtbar.

> [...] Die Folie ist einfacher, nur
> das blasenfreie Laminieren nicht einfach.

Stimmt. Ich habe bislang eine Methode, die +/- gut funktioniert, muss 
aber demnaecht mal ausprobieren, was Gerhard O. weiter oben in der Sache 
gepostet hat.

> Ich habe die schon länger
> nicht mehr gesehen, gab es nur in wenigen Onlineshops.

Die Folie?
Bei Aliexpress sollte es die doch an jeder Ecke geben?!

von Holger R. (holgerr)


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Ich mach das auch schon über 45 Jahre Platinen selber.
Eisen III Clorid ist eine Schweinerei.
Ich habe es als Lehrling schnell aufgeben und bin auf Natriumpersulfat 
umgestiegen. Aber Natriumpersulfat ohne Ätzmaschine geht garnicht, oder 
fast garnicht. Das reicht vielleicht für eine Frequenzweiche mit 3mm 
breiten Leitern aber nicht mehr für einen AVR.

Aber lieber Gerhard H. wo wohnst Du in Deutschland.

HolgerR

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Holger R. schrieb:
> Aber Natriumpersulfat ohne Ätzmaschine geht garnicht, oder
> fast garnicht. Das reicht vielleicht für eine Frequenzweiche mit 3mm
> breiten Leitern aber nicht mehr für einen AVR.

Komisch, bei mir funktioniert das auch ohne Ätzmaschine. Wenn ich 
Meister Röhrich zitieren darf, "da kann nich jeder mit um".

Beitrag #7368718 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #7368722 wurde vom Autor gelöscht.
von Gerhard H. (ghf)


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Holger R. schrieb:

> Ich habe es als Lehrling schnell aufgeben und bin auf Natriumpersulfat
> umgestiegen. Aber Natriumpersulfat ohne Ätzmaschine geht garnicht, oder
> fast garnicht. Das reicht vielleicht für eine Frequenzweiche mit 3mm
> breiten Leitern aber nicht mehr für einen AVR.

Warum wird diese gequirlte K. immer wieder verbreitet?
Es geht mit einer normalen, temperaturfesten Glasschüssel,
ohne Blubberstein und Luftpumpe und ohne Ätzmaschine.
Problemlos mit 4 mil design rules für Abstände und Leiterbahn-
breiten.
Wenn Beispiele existiern, dann muss es möglich sein.
Bei keinem dieser Bilder war ein 2. Versuch nötig.
und da sind genug SSOP chips dabei, die sogar ein
exposed pad UNTER dem Chip haben, wie LT3042 oder der
LTC2500-32 ADC.

> Aber lieber Gerhard H. wo wohnst Du in Deutschland.

Welcher? Es ist schon schlimm genug, dass die Forensoftware
Namen mehrfach vergibt, aber zumindest im Titel des eigentlichen
Beitrags gibt es mehr Informationen. Warum funktioniert das
nicht für Zitate? Die kommen in langen threads wesentlich öfter
vor als der zitierte Beitrag und verbreiten dann ein völlig
falsches Bild. Ich bin hier Gerhard H seit >> 10 Jahren und
finde hier massenhaft Zitate unter meinem Namen, die mir
mehr als nur ein bisschen peinlich sind.

Gerhard H

von Gerhard H. (ghf)


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Noch'n Gedicht:

Der LTC2500-ADC auf dem Bildschirm und fertig bestückt.
Das andere Platinchen ist ein Xilinx Coolrunner CPLD.

Das letzte Bild ist die Vorverstärkerplatine vom
obigen Post im Persulfat-Ätzbad.

Die Schüssel wurde danach ausgesucht, dass eine Europakarte
nur an den 4 Ecken aufliegt und ansonsten 5 mm über dem Boden
schwebt. Das vermeidet das Zerkratzen des Photoresists der
Unterseite. Bei mir ist die Unterseite allerdings meist nur
Massefläche, dann kann ich auch die Folie drauflassen.

Beweis durch Eingeständnis des Nichtkönnens zählt nicht.

Noch mehr?

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Gerhard H. schrieb:
> Beweis durch Eingeständnis des Nichtkönnens zählt nicht.
> Noch mehr?

Nein gar nicht! ...überhaupt gar nicht!!
Genau so! ist und geht das!

Wenn ich deine Jenaer-Glas Schüssel sehe, fallen mir wieder die 
'Ätzorgien' auf einem normalen Küchenherd mit E-Platten von vor 40 
Jahren ein. Man muss es einmal gesehen und gemacht haben, dann ist es 
Kinderkram. Das war damals die 'Ätzstelle' bei der Post in Dssd-Bilk. 
Waren irgendwelche Räumlichkeiten des VFDB, nähere Umstände vergessen.
In meiner Apotheke wurde das in einem Email-Töpfchen auf einem Dreibein 
und einem Bunsenbrenner erledigt. Grössere Gebilde wurden auf einer 
länglichen Email-Schale erschlagen. Heute mache ich es mit genau 
demselben Töpfchen auf dem (mittlerweile) Induktionsherd in der Küche.
Man muss es nur verstanden haben und wissen, was man tut! Das ist beim 
Kochen und Backen und vielen anderen Dingen des Lebens auch nicht 
anders.
Auch hier gibt es 'Trial and Error'.

Laien und Chemie...
Die Einen stecken den Finger rein zum Probieren, die Anderen ziehen den 
ultimativ(st)en Schutzanzug an, und die Arme sind für den möglichst 
gewünschten Schutzabstand nicht lang genug.
...und dieses ..zigmal 'ja aber'

73
Wilhelm

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Ein angeblich ausgebildeter Apotheker hantiert mit Chemikalien in der 
Küche. Vermutlich bewahrst du deine Ätzbrühen und Entwickler auch in 
Sprudelflaschen auf...

Wilhelm S. schrieb:
> Man muss es nur verstanden haben und wissen, was man tut!

Dieser Spruch wir in der Regel von Leuten verwendet, die das gerade 
nicht wissen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

In einen alten DDR AFU Büchlein sprach der Autor(Prill?) über die 
Heimherstellung von LP mit bescheidenen Mitteln. Zum Ätzen mit Fe3Cl2 
schlug er vor, das Ätzgefäß auf eine alte kleine Lautsprecherbox zu 
stellen und im Pegel einstellbar, mit Netzfrequenz zu speisen. Die LP 
mit dem Resistoberfläche muß der Unterseite zugewendet werden.

Diesen Vorschlag verwirklichte ich aus Neugierde. Ich hatte schon einen 
Ovallautsprecher mit Schallwand in der Bastelkiste; ein Netztrafo und 
Drahtpoti war auch leicht zu finden. Fertig. Brauchte nur zwei 
Seitenwände dran schrauben, damit der LS horizontal auf dem Tischrand 
stehen konnte. Schale mit warmen Ätzmittel drauf, den Pegel so 
eingestellt, daß sich auf der Flüssigkeitsoberfläche ein gleichmässiges 
Wellenmuster einstellte. Die LP wurde übrigens mit kleinen 
Abstandsstücken auf dem Schalenboden gehalten.

Bei 45 Grad dauerte der komplette Ätzvorgang unter 5 Minuten und das 
Ätzen sah dazwischen sehr gleichmässig aus. Seitdem ätze ich meine LP 
immer so. Eine Küvette mit Luftsprudelung baute ich mir zwar auch, habe 
sie aber bisher nur einmal verwendet. Die Schalenmethode ist für 
einzelne anfallenden kleinen LP viel weniger Arbeit. Auch muß viel 
weniger Ätzmittel aufgewärmt werden. Das Ätzmittel in der Schale halte 
ich mit einer 75W Reflektorlampe (mit pösem Glühwendel) während des 
Ätzvorgangs warm. Das dunkle Fe3Cl2 absorbiert die IR-Strahlung der 
Lampe ausgezeichnet. Zum anfänglichen Erwärmen des Ätzmittels dient ein 
Babyflaschenwärmer mit Bi-Metall Thermostat. Funktioniert alles sehr 
zuverlässig.

Ich arbeite übrigens lieber mit Fe3Cl2, weil es so schön gleichmässig 
arbeitet und sehr haltbar ist. Mit Zitronensäure hinzugefügt, 
verschlammt es auch nicht. Wenn man aufpasst, mit Plastikunterlage 
arbeitet, dann verursacht man keine Flecken. Mit verdünnter Oxalsäure 
lassen sich übrigens solche Flecken einigermaßen leicht entfernen. Und 
man arbeitet zweckmässigerweise schließlich nicht mit den besten 
Klamotten.

Um die Ätzflüssigkeit optimal ausnützen zu können, nehme ich schon im 
Design Layout Rücksicht darauf, so wenig wie möglich abzuätzen. Eine 
1L-Flasche mit Eisen3Chlorid war so über zwanzig Jahre verwendbar. Auch 
der Entwickler hält ewig.

Die ganzen Sachen werden nach sorgfältiger Reinigung in einer Plastikbox 
fürs nächste Mal aufbewahrt. Normalerweise beansprucht die Herstellung 
einer Bord unter eine Stunde einschließlich Aufräumen. Peinlichste 
Sauberkeit und Einhaltung aller wichtigen Arbeitsgänge ist Voraussetzung 
für konsistente Ergebnisse.

Trotz der Einfachheit meiner LP Herstellungsmethoden sind die 
Gesamtergebnisse immer einwandfrei. Und sehr oft mache ich es ja auch 
nicht mehr. Für die modernen Projekte mit SMD ist JLC ohnehin meist 
zuständig.

Gruß,
Gerhard

Nachtrag:

Plastikschalen von "Rubbermaid", benetzen dich überhaupt nicht mit 
Eisen3Chlorid und lassen sich leicht vollständig reinigen, ohne daß nan 
ihnen danach ansieht was vorher drin gewesen ist.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard H. (ghf)


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Kara B. schrieb:
> Vermutlich bewahrst du deine Ätzbrühen und Entwickler auch in
> Sprudelflaschen auf...

Ach, jetzt ist mir klar, warum der Curacao neulich
so merkwürdig geschmeckt hat!

von Wolle G. (wolleg)


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Gerhard O. schrieb:
> Mit Zitronensäure hinzugefügt, verschlammt es auch nicht.
Interessant.
Gibt es dazu einen Literaturhinweis, wo der „Chemiesmus“  näher 
beschrieben wird?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wolle G. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Mit Zitronensäure hinzugefügt, verschlammt es auch nicht.
> Interessant.
> Gibt es dazu einen Literaturhinweis, wo der „Chemiesmus“  näher
> beschrieben wird?

Bitte sehr. Zu Diensten:-)

https://www.nontoxicprint.com/etchcopperandbrass.htm

Such am Besten unter "Edinburgh Etch" Recipe.

https://media.jacksonsart.com/pdf/Etching_COPPER_with_ferric_chloride.pdf
https://www.ganoksin.com/ftp/edinburg-etch.pdf

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Marci W. (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> Sie irren, Herr Cyblord !
> Die analoge Photographie und der Schmalfilm sind wieder im Kommen, weil
> viele von dem digitalen Handygewische frustriert sind

Fotos mit der Handykamera != Fotos mit einer guten Digitalkamera!
Aber es muss ja alles mit dem Handy gemacht werden. Ich frage mich 
immer, warum sich die Leute es antun, z.B. Doku aufm Handy zu lesen. Das 
ist grausam. Oder im Web surfen -- schrecklich. Da wäre mir echt meine 
Zeit zu schade. Das mache ich nur im Notfall, wenn nix gescheites zur 
Hand ist (unterwegs...)

> ...
> Das hat nichts mit "hohem Alter" zu tun, auf
> das Sie so gern anspielen, sondern eher mit einer Kunst, die derzeit
> viele wieder aktiviert haben und keineswegs nicht nur Leute älteren
> Datums.

Ja ja, zurück in die Steinzeit, das ist halt gerade trendy! Ich sage 
nur: Schallplatte. Ich bin mit der Schallplatte aufgewachsen, und ich 
fand sie toll, aber es gab nix anderes. Dann gab es CD mit all ihren 
Vorteilen. Und jetzt speichert man das alles auf nem kleinen Chip. So 
what?!

Ich frage mich oft, warum Leute wieder zurück zu den alten, schlechteren 
Möglichkeiten gehen. Ich bin wahrlich kein Fortschritts- oder 
Modernitäts-Gläubiger. Aber irgend wo kann man manche Entwicklungen 
"back to the roots" schon hinterfragen.

> Es gibt eben auch andere Hobbies ausser Elektronik und Programmierung,
> gelle?
> https://clickundsurr.de/
> Analog-Photographie-Gruppen gibt es auch und da ist ganz schön was los.
> Dass so etwas hier auf komplette Verständnislosigkeit stösst, verstehe
> ich sogar, obwohl ich uralt und deppert bin :-) ;-)

Warum "verstehst du das sogar"?

ciao

Marci

von Johannes U. (kampfradler)


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Gerhard O. schrieb:
> Wolle G. schrieb:
>> Gerhard O. schrieb:
>>> Mit Zitronensäure hinzugefügt, verschlammt es auch nicht.
>> Interessant.
>> Gibt es dazu einen Literaturhinweis, wo der „Chemiesmus“  näher
>> beschrieben wird?
>
> Bitte sehr. Zu Diensten:-)
>
> https://www.nontoxicprint.com/etchcopperandbrass.htm
>
> Such am Besten unter "Edinburgh Etch" Recipe.
>
> https://media.jacksonsart.com/pdf/Etching_COPPER_with_ferric_chloride.pdf
> https://www.ganoksin.com/ftp/edinburg-etch.pdf
>
> Gruß,
> Gerhard

Moin,
danke auch fuer Deine Links, die hatte ich noch nicht gefunden.

Interessant auch, dass ich nicht alleinig ueber Edinburgh-Etch 
gestolpert bin.
Als ich es hier zum Ersten Mal anbrachte, gab es auf jeden Fall wenig 
Resonanz..

Zum Rezept:
Setzt Du die Loesung  streng nach dem Originalrezept an?

Ich frage, weil ich mir ueberlegt hatte, anstelle einer ~21%igen 
Zitronensaereloesung als Zuschlag zum Fe(III)Cl, koennte man doch auch 
einfach eine 100%ige Loesung, berechnet auf die benoetigte Menge reiner 
Zitronensaeure fuer eine gegebene Menge Fe(III)Cl nehmen und so mit 
weniger Wasser im Zusatz hinkommen...
Im nachhinein bin ich mir jetzt nicht ganz sicher, ob das fehlende 
Wasser nicht doch zum Chemismus unverzichtbar dazugehoert und ich es 
noch hinzufuegen sollte..

Gruesse
J

von Gerhard O. (gerhard_)


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Johannes U. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Wolle G. schrieb:
>>> Gerhard O. schrieb:
>>>> Mit Zitronensäure hinzugefügt, verschlammt es auch nicht.
>>> Interessant.
>>> Gibt es dazu einen Literaturhinweis, wo der „Chemiesmus“  näher
>>> beschrieben wird?
>>
>> Bitte sehr. Zu Diensten:-)
>>
>> https://www.nontoxicprint.com/etchcopperandbrass.htm
>>
>> Such am Besten unter "Edinburgh Etch" Recipe.
>>
>> https://media.jacksonsart.com/pdf/Etching_COPPER_with_ferric_chloride.pdf
>> https://www.ganoksin.com/ftp/edinburg-etch.pdf
>>
>> Gruß,
>> Gerhard
>
> Moin,
> danke auch fuer Deine Links, die hatte ich noch nicht gefunden.
>
> Interessant auch, dass ich nicht alleinig ueber Edinburgh-Etch
> gestolpert bin.
> Als ich es hier zum Ersten Mal anbrachte, gab es auf jeden Fall wenig
> Resonanz..
>
> Zum Rezept:
> Setzt Du die Loesung  streng nach dem Originalrezept an?
>
> Ich frage, weil ich mir ueberlegt hatte, anstelle einer ~21%igen
> Zitronensaereloesung als Zuschlag zum Fe(III)Cl, koennte man doch auch
> einfach eine 100%ige Loesung, berechnet auf die benoetigte Menge reiner
> Zitronensaeure fuer eine gegebene Menge Fe(III)Cl nehmen und so mit
> weniger Wasser im Zusatz hinkommen...
> Im nachhinein bin ich mir jetzt nicht ganz sicher, ob das fehlende
> Wasser nicht doch zum Chemismus unverzichtbar dazugehoert und ich es
> noch hinzufuegen sollte..
>
> Gruesse
> J

Hallo Johannes,

Ich will erst damit anfangen, da ich vorher keine Zitronensäure im Haus 
hatte. Ich werde mich vorläufig an die publizierten Hinweise halten. Man 
wird ja sehen können. Schlamm war noch kein Problem, weil ich immer mit 
Minimalätzflächen Layout jongliere. 1L hielt bei mir ohnehin so an die 
20 Jahre.

Zur Zeit arbeite ich an einen Koffer UV-LED Belichter mit Vakuumrahmen. 
Beim Negativresist ist die Gefahr der Seitenbelichtung etwas größer und 
ziehe vor, dafür mit besser kollimierten Licht zu arbeiten zu wollen. 
Ich habe dafür ein Array von 9 x 10W UV-LEDs für 400nm in 20cm Abstand 
vorgesehen. Die 12V LEDS bestehen intern jeweils aus 12 kleineren LEDs 
hinter der großen Linse und haben einen 60 Grad Abstrahlwinkel. Ob es 
sich lohnt, muß sich natürlich erst herausstellen. Beim vorhandenen 
7-Röhren Belichter könnte ich versuchen zwischen den Röhren anzubringen 
um deren Abstrahlwinkel besser zu begrenzen. Das will ich auch noch 
ausprobieren. Der Negativresist ist da etwas anspruchsvoller, weil 
zwischen Layoutmaske noch eine dünne Folie dazwischen liegt und deshalb 
Seitenlicht einstreuen lässt. Man kann unter dem Mikroskop sehen, daß in 
Längsrichtung der Röhren die Ecken der Strukturen etwas weniger scharf 
sind. Für optimale Ergebnisse, sollte man diesen Aspekt nicht 
ignorieren.

Wer übrigens Negativdruck mit einem Postscript Drucker will, soll sich 
von Microsoft die alten LEXMARK Optra R+ oder Lexmark 1250S Treiber 
runterladen. Im Treiber kann man dann ganz bequem in den 
Postscripteinstellungen Negativ Druck anklicken. In allen neueren 
Treibern wurde diese Einstellung nach 2005 entfernt. Diese Treiber 
funktionieren auch mit anderen Postscript Druckern. Man sollte sich auf 
alle Fälle die Treiber von MS herunterladen und nicht on-line zu 
installieren. Diese Treiber sind zu wertvoll, um verloren zu gehen. Ich 
habe versucht die Postscript Dateien zu modifizieren, aber da blicke ich 
noch nicht ganz durch. Die meisten handelsüblichen Laser Drucker 
scheinen Postscript "NegativePrint" nicht zu können. Dann geht es nur 
noch mit komplizierten Transformierungsinstruktionen. Jedenfalls ist es 
mir nun endlich möglich, Dry Negative Photo Resist zu verwenden.

Gruß,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Auf dieser Link finden sich ausführliche LP Herstellungshinweise mit 
bescheidenen Mitteln und könnte für den TE nützlich sein:

https://www.sprut.de/electronic/platinen/index.htm#aetzen

von Stefan F. (Gast)


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Marci W. schrieb:
> Ich frage mich oft, warum Leute wieder zurück zu den alten, schlechteren
> Möglichkeiten gehen.

Wir deutsche sind lauter Büroarbeiter, Juristen und Bänker, während 
alles was wir zum Leben brauchen aus China kommt. Wir können nur noch 
unseren eigenen Konsum verwalten. Wenn die Länder um uns herum damit 
aufhören, uns zu versorgen, sind wir am Arsch. Wir hätten nicht einmal 
Klopaier!

Ich denke, solche Überlegungen führen dazu, dass manche Menschen an 
handwerklichen Produkten festhalten, die ohne globale Abhängigkeit 
realisierbar oder zumindest vorstellbar sind.

Da sind Plattenspieler viel eher denkbar, als Smartphones, wie auch 
analoge versus digitale Radios. Geschmiedete Metallwaren sind eher 
denkbar, als smarte Haustürschlösser. Töpferwaren werden wieder 
unverzichtbar.

Ich für meinen Teil werde jedenfalls zunehmend ängstlicher, was die 
bequeme rundum-Versorgung von außen angeht. Irgendwann fällt das alles 
aus, und ehrlich gesagt wüsste ich nicht, wovon ich dann leben soll, 
weil ich nicht einmal ein paar Quadratmeter Land habe, auf dem ich 
Kartoffeln anbauen und Ziegen halten kann.

Meinen Kindern könnte man entsprechend Land schenken, aber sie würden 
trotzdem verhungern, weil sie überhaupt keine Ahnung von Landwirtschaft 
haben. Wenn die erst mal in mein Alter kommen, wo ihnen das bewusst 
wird, werden sie womöglich noch viel ängstlicher als ich es bin.

Heute machen wir uns über Menschen Lustig, die an scheinbar veralteten 
Handwerken festhalten. Doch wer weiß, vielleicht werden genau diese 
Leute schon bald als Helden gefeiert.

von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan F. schrieb:
> Heute machen wir uns über Menschen Lustig, die an scheinbar veralteten
> Handwerken festhalten.
Dekadenz war schon immer überheblich; und jede Arbeitsteilung zielt in 
Richtung Dekadenz.
> Doch wer weiß, vielleicht werden genau diese
> Leute schon bald als Helden gefeiert.
Das müsste recht bald geschehen, denn sonst sind nur noch die 
Selbstversorger übrig. Gute Chancen hätte Amishe, aber die gibt es hier 
eher nicht.

von Marci W. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:

> Übrigens, auch wenn es sich derzeit vielleicht recht lächerlich anhört;
> wer weiß ob sich die geopolitischen Umstände in Anbetracht der
> angespannten Weltlage nicht derart verschlechtern werden, daß es
> möglicherweise einem Einzelnen erschwert wird, LP aus China weiterhin so
> bequem zu beziehen.

Ich sehe da, wg. Taiwan, eine durchaus reale Gefahr. Und wenn ich mir 
anschaue, wie schnell und drastisch die Sanktionen gegen RU erlassen 
wurden... Obwohl ich nicht denke, dass EU und USA im Fall eines 
Überfalls Chinas auf Taiwan derart umfangreiche Sanktionen erlassen 
werden. Das wäre fast volkswirtschaftlicher Selbstmord.

> Wenn auch nicht wahrscheinlich, möglich ist alles.
> Die Weltordnung der letzten dreissig Jahre scheint ja jetzt mächtig
> erschüttert zu werden. Ich meine, wenn auch momentan wenig Anzeichen
> dafür spürbar sind.

Na ja, die Sache mit Taiwan entspannt sich ja nicht gerade!

Im schlimmsten Fall, werden dann wohl Einige
> reumütig zur Selbsthilfe zurückkehren...

Macht euch schon mal Listen, was ihr noch bestellen wollt, bevor die 
Sanktionen starten.
>
> Gruß,
> Gerhard

ciao

Marci

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Apropos Belichtung: Ich werde in den näcsten 14 Tagen mal ein 
hochauflösendes Display (8k), eigentlich für einen Resin-3D-Drucker, als 
"Film" ausprobieren. Es gibt Versionen mit HDMI-Anschluss, was die 
Ansteuerung stark vereinfachen dürfte. Gibts ab ca. 150,-

Es gab auch hier im Forum schonmal einen Beitrag dazu, der aber nur in 
Mutmaßungen endete, keine eigenen Erfahrungen.

Wenn man schon um das Ätzen nicht wirklich herumkommt, spart man sich 
evtl. das ganze "Voodoo" Mit Tinten- und Laserdrucker ...

https://www.youtube.com/watch?v=J_QyRz69p1A

https://antechsolutions.nl/lcd-light-engine

Sieht doch wirklich smart aus, oder?

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Marci W. schrieb:
> Fotos mit der Handykamera != Fotos mit einer guten Digitalkamera!
> Aber es muss ja alles mit dem Handy gemacht werden.

Wenn jemand keine (GUTE) Digitalkamera griffbereit hat, das Handy aber 
zur Hand ist, dann ist es nur folgerichtig die Fotos mit dem Handy zu 
machen...
Zumal viele heutige Handys mittlerweile deutlich bessere Bilder machen 
als viele ältere Digital-Kompaktkameras!

Eine vernünftige Spiegelreflex-Digitalkamera ist natürlich immer die 
bessere Aufnahmetechnik. Aber die ist groß und teuer. Für mal ein Bild 
knipsen zu teuer. Für mal einen Schnappschuss beim Familienausflug in 
den Vergnügungspark zu unhandlich. Für ein paar spontane Bilder bei der 
Kneipentour mit der Clique zu unhandlich UND zu wertvoll 
(Beschädigungsrisiko/Verlust)

Es gibt halt bei fast allem gegenläufige Anforderungen.
(Auch bei der Frage der Platinenherstellung)
>
> Ja ja, zurück in die Steinzeit, das ist halt gerade trendy! Ich sage
> nur: Schallplatte. Ich bin mit der Schallplatte aufgewachsen, und ich
> fand sie toll, aber es gab nix anderes. Dann gab es CD mit all ihren
> Vorteilen. Und jetzt speichert man das alles auf nem kleinen Chip. So
> what?!

> Ich frage mich oft, warum Leute wieder zurück zu den alten, schlechteren
> Möglichkeiten gehen. Ich bin wahrlich kein Fortschritts- oder
> Modernitäts-Gläubiger. Aber irgend wo kann man manche Entwicklungen
> "back to the roots" schon hinterfragen.
Genau: Wie können manche nur auf die Idee kommen selbst Musik zu machen. 
Sich gar so etwas unhandliches wie ein Klavier oder auch nur eine 
Gitarre ins Wohnzimmer zu stellen. Und erst der Aufwand überhaupt das 
spielen zu lernen.
Wie kann man nur so blöd sein auf diese Idee zu kommen, wo doch jedes 
Musikstück einfach so auf CD oder als Datei in perfekter Qualität 
gekauft und auf einen kleinen Chip gespeicher werden kann.
Gespielt von Musikern die viel besser sind als man es jemals selbst 
könnte!

Klingelt es nun ?

von Marci W. (Gast)


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Hi Stefan,

Stefan F. schrieb:
[...]
> Wir deutsche sind lauter Büroarbeiter, Juristen und Bänker,

na ja, ganz so schmlimm ist es nun auch nicht. Wäre auch komisch, so 
ganz ohne "produktive" Arbeit geht es ja auch nicht.

> während
> alles was wir zum Leben brauchen aus China kommt.

Nicht nur aus China. Das was wir wirklich brauchen kommt unter 
anderem aus Deutschland selbst und dann aus verschiedenen Ländern der 
Welt.
OK, Tomatenmark kommt größtenteils aus China...

>Wir können nur noch
> unseren eigenen Konsum verwalten. Wenn die Länder um uns herum damit
> aufhören, uns zu versorgen, sind wir am Arsch. Wir hätten nicht einmal
> Klopaier!

Da will ich Dir nicht komplett widersprechen.

>
> Ich denke, solche Überlegungen führen dazu, dass manche Menschen an
> handwerklichen Produkten festhalten, die ohne globale Abhängigkeit
> realisierbar oder zumindest vorstellbar sind.

Kommt drauf an, wo NaPS, NaOH und Platinen herkommen. ;-)

[...]
> Ich für meinen Teil werde jedenfalls zunehmend ängstlicher, was die
> bequeme rundum-Versorgung von außen angeht.

Geht mir ehrlich gesagt ganz genau so! Ein irgend wie ungutes Gefühl.
Aber ich sehe nicht, dass es reine Bequemlichkeit ist. Ohne Technologie 
aus good old europe würden andere Länder auch ganz schon dumm aus der 
Wäsche schauen...
Es ist ein Geben und Nehmen. Blöd ist halt, dass wir so sehr von 
Rohstoffen aus anderen, unsicheren Ländern abhängig sind. Aber das 
geht nun mal nicht anders. Viele wichtige Rohstoffe gibt es hierzulande 
oder in Europa ganz einfach nicht!

> Irgendwann fällt das alles
> aus, und ehrlich gesagt wüsste ich nicht, wovon ich dann leben soll,
> weil ich nicht einmal ein paar Quadratmeter Land habe, auf dem ich
> Kartoffeln anbauen und Ziegen halten kann.

Also da würde ich den Ball mal flach halten. Immerhin gibt es 
hierzulande schon noch einiges an Landwirtschaft. Ich denke, verhungern 
würden wir nicht. Ok, schlanker werden würden wir sicher.

[...]
> Wenn die erst mal in mein Alter kommen, wo ihnen das bewusst
> wird, werden sie womöglich noch viel ängstlicher als ich es bin.

Wie alt sind denn Deine Kinder, wenn ich fragen darf? Mach sie bitte 
nicht mit Deinen Sorgen verrückt. Ich bin heute froh, dass mir meine 
Eltern nicht alles erzählt haben, was auf einen im Laufe des Lebens so 
zukommt.

>
> Heute machen wir uns über Menschen Lustig, die an scheinbar veralteten
> Handwerken festhalten. Doch wer weiß, vielleicht werden genau diese
> Leute schon bald als Helden gefeiert.

Ich mach mich in keinster Weise lustig! Ich habe früher selbst alle 
Platinen auf Overhead-Folie geklebt mit Anreibesymbolen etc. und z.B.
ein Z80-System habe ich 2:1 entworfen und dann von meinem Kumpel in der 
Druckerei des Vaters runterskalieren lassen. Ich habe sowohl mit HCL + 
Zusatz geätzt als auch mit FeIIICl. Und es hat Spaß gemacht. Auch, weil 
ich damals mit meinem Elektronik-Hobby in meiner Clique allein auf 
weiter Flur war. Als ich dann Discos mit eigenen Geräten veranstalten 
konnte, war das schon klasse. Obwohl mir eigentlich das Basteln 
wichtiger war als das DJ spielen. Das machten dafür meine Kumpels recht 
gerne :-)

Nun gibt es heute halt in der Mehrzahl fine pitch ICs. Und zu den 
aktuellen Preisen lohnt sich selbermachen wirklich nicht (mehr). Ich 
würde es mir aber trotzdem noch zutrauen, Platinen selbst zu ätzen. Aber 
man sollte auch einsehen, wenn etwas einfach keinen Sinn mehr macht.

Ich mache sonst vieles selbst, und meine Lebensgefährtin hat schon von 
meiner "Hexenküche" geredet. Auch bei Lebensmitteln mache ich einiges 
selbst. (ich rede nicht von kochen, obwohl ich das auch sehr gerne 
mache).

ciao

Marci

von Stefan F. (Gast)


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Marci W. schrieb:
> Mach sie bitte nicht mit Deinen Sorgen verrückt.

Keine Sorge, die Teenager sind mit ihren eigenen altersbedingten 
Problemen schon gut ausgelastet. Mit Geschichten vom Krieg würde man 
ihnen nicht helfen.

von Markus B. (dalotel)


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Frank E. schrieb:
> Wenn man schon um das Ätzen nicht wirklich herumkommt, spart man sich
> evtl. das ganze "Voodoo" Mit Tinten- und Laserdrucker ...
>
> https://www.youtube.com/watch?v=J_QyRz69p1A
>
> https://antechsolutions.nl/lcd-light-engine
>
> Sieht doch wirklich smart aus, oder?

Das gefällt mir und Interessiert mich auch, das würde einige Schritte 
sparen. Würd ich auch gerne mal ausprobieren, halt uns auf dem 
Laufenden.

Markus

von Marci W. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Marci W. schrieb:
>> Fotos mit der Handykamera != Fotos mit einer guten Digitalkamera!
>> Aber es muss ja alles mit dem Handy gemacht werden.
>
> Wenn jemand keine (GUTE) Digitalkamera griffbereit hat, das Handy aber
> zur Hand ist, dann ist es nur folgerichtig die Fotos mit dem Handy zu
> machen...

Es ging mir nur um das "Handy-Gewische" vom Vorposter. Ansonsten Full 
ACK.

[...]
>> Ich frage mich oft, warum Leute wieder zurück zu den alten, schlechteren
>> Möglichkeiten gehen. Ich bin wahrlich kein Fortschritts- oder
>> Modernitäts-Gläubiger. Aber irgend wo kann man manche Entwicklungen
>> "back to the roots" schon hinterfragen.
> Genau: Wie können manche nur auf die Idee kommen selbst Musik zu machen.
> Sich gar so etwas unhandliches wie ein Klavier oder auch nur eine
> Gitarre ins Wohnzimmer zu stellen. Und erst der Aufwand überhaupt das
> spielen zu lernen.

Also sorry, aber das ist nun ja wirklich albern, dieser Vergleich!

Btw.: ich bastel grad ein wenig mit csound rum. Ich weiß also, was "back 
to the roots" bedeutet. ;-)

> Wie kann man nur so blöd sein auf diese Idee zu kommen, wo doch jedes
> Musikstück einfach so auf CD oder als Datei in perfekter Qualität
> gekauft und auf einen kleinen Chip gespeicher werden kann.
> Gespielt von Musikern die viel besser sind als man es jemals selbst
> könnte!

Nochmal Quatsch. Es ging um den Hype rund um die Schallplatte. Deine 
Antwort ist eigentlich "Thema verfehlt".

ciao

Marci

von Carsten S. (dg3ycs)


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Ich verstehe echt nicht was so manche erklärte 
"SelbstplatinenfertigungsGEGNER" so mit missionarischen Eifer antreibt.

Ganz so, als hätten die irgendwelche gravierenden Nachteile dadurch das 
jemand ANDERES, irgendwo weit weg, noch selbst Platinen anfertigt.
Oder als hätten sie selbst Aktien diverser PCB produzenten und fürchten 
um die Dividende.

Wo es denen doch eigentlich völlig am Arsch vorbeigehen kann wie jemand 
anderes zu seinen PCB kommt... Es die schlicht NICHTS, ABER WIRKLICH 
ÜBERHAUPT NICHTS angeht.

Ein kleiner Hinweis, wenn ein absoluter Neuling nach der Herstellung 
fragt, dass IM MOMENT die Selbstherstellung finanziell keine Vorteile 
mehr bringt und es daher, wenn es NUR um die fertige PCB geht UND Zeit 
keine große Rolle spielt, eine Bestellung sinnvolller sein kann, DAS ist 
ja noch OK.
Kann sogar Hilfreich sein.

Aber Überraschung:
Praktisch ALLE die im Moment noch ab und an platinen selbst produzieren 
wissen das bereits von ganz alleine (von denen die im Internet und auf 
diversen Plattformen dort aktiv sind sicher 99,9% )

Noch besser, die meisten davon wissen das nicht nur sondern nutzen das 
sogar bereits sogar regelmäßig. Die greifen nur dann zur 
Selbstherstellung wenn die nach genauer Abwägung aller Fakten zu dem 
Schluss kommen das es JETZT für die Sinn macht.
In den meisten Fällen weil die SEHR SCHNELL die fertige PCB haben wollen 
oder weil ein Stück weit der Weg das Ziel ist. Das gibt es beides 
tatsächlich öfter. Gerade bei letzterem...
Und weder das eine noch das andere ist bei der "kostengünstigen" 
Bestellung vorhanden. Ein Projekt am Freitag Abend spontan Anfangen 
(z.b. weil der zweite Strich auf dem C19 test die Wochenendpläne über 
den haufen geworfen hat) und am Sonntag die Funktionsfähige Baugruppe 
bestückt und programmiert in den Händen zu halten geht halt nur mit 
Selbstherstellung
(Wenn man die SuperExpressFeierabenddienste wo eine einzelne PCB dann 
vier bis fünfstellige Eurobeträge kostet mal aussen vor lässt)

Für die einen ist die Selbstherstellung halt "Nervenaufreibendes 
gepansche mit bösen Chemikalien die man aus Mangel an Wissen einfach 
nicht versteht", für die anderen halt Spass an der praktischen Anwendung 
von Chemiekenntnissen mit "relativ harmlosen" Substanzen. (Das reinigen 
des eines Verstopften Abflusses mit Abflussreiniger ist gefährlicher))

Wenn jemand wegen zu viel Angst vor der "bösen Chemie" oder weil er es 
selbst aus unfähigkeit nie hinbekommen hat zu dem Schluss kommt das er 
nur noch bestellen will, dann ist es ja OK.
Aber wiese man da anderen die anderer Meinung sind und es schon lange 
erfolgreich praktizieren und mit ihren Ergebnissen für ihre eigenen 
Anforderungen völlig zufrieden sind da etwas von böser Chemie und 
gepansche vorschwafel muss, das will mir nicht in den Kopf.

Ganz absurd wird es dann wenn, obwohl die Selbermacher für sie völlig 
ausreichende Ergebnisse (oft sogar viel mehr als ausreichend) bekommne 
versucht wird einzureden das es ja gar nicht funktionieren kann.
Da muss doch irgendetwas im Bezug auf die PCB Selberfertigung vorher 
einen Knacks im Oberstübchen verursacht haben...

Oder um zur eigenen Situation was zu sagen:
Ich KANN Doppelseitig, Chemisch durchkontaktiert inkl. Lötstopp und 
Bestückungsdruck komplett selbst herstellen. Habe eine CNC Fräse und 
einen 40W Co2 Laser...
An der Erprobung und Verfeinerung dieses Prozesses damit es in meiner 
Heimwerkstatt zuverlässig klappt hatte ich tatsächlich viel Spass.
HAbe das im Rahmen kommerzieller "Feuerwehrprojekte" (z.B. Freitags 
Mittag die Anfrage für etwas was Montags auf der Messe laufen musste) 
damals auch sehr gewinnbringend eingesetzt, viel öfter natürlich zu 
Zeiten wo eine Eurokarten bei 10 Tage Lieferzeit noch 100++ Euro kostete 
im Hobbybereich.

Da dies aber wirklich einen enormen Aufwand bedeutet, die PCB Preise so 
niedrig sind und ich zumindest im Moment auch überhaupt keinen Bock 
darauf habe neben meiner Festanstellung solche Hoch-Eil-Dinge noch zu 
machen steht die Selbstfertigung in Quasi-Industriequalität für mich 
derzeit einfach nicht zur Diskussion.

Aber ich habe zumindest die Ausrüstung für die normale Ätzerei auf dem 
Chemiearbeitstisch (so richtig mit Kacheln, abfluss etc) im Keller fest 
aufgebaut. Ausser Flüssigkeiten einfüllen und wieder zurück in den 
Vorratsbehälter also null "Räumarbeiten"
Also Küche versauen, Aufwand, zig sachen spülen etc. überhaupt kein 
Thema!
(und ich kenne mehrere wo es vergleichbar aussieht)

Trotzdem bestelle ich FAST alle meine Platinen.
Ja, es ist bequemer und die Qualität ist höher (als beim "Schnell mal 
machen" Prozess) und mehr als zwei Lagen schaffe ich zumindest nicht 
prozesssicher selbst.

Dennoch gibt es manchmal Fälle wo ich doch selbst die Platinen machen 
möchte. Mal weil ich gerade nicht warten WILL, mal weil ich nicht warten 
KANN (z.b. Anfertigung eines Ersatzteils), und auch mal wenn es etwas 
ist was bestellt nicht oder nur mit massivsten Zusatzkosten geht (z.B. 
HF Substrat). Ab und an auch deshalb weil ich gerade einfach echt Bock 
darauf habe.

Und daher kann ich definitiv sagen, dass wenn jemand behauptet das 
Selbst-Machen wäre einfach nicht mehr Zeitgemäss, dann hat der einfach 
so etwas von keine Ahnung und soll doch einfach die Klappe halten und 
sich um seinen eigenen Kram kümmern.

Gruß
Carsten

von Stefan F. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Ich verstehe echt nicht was so manche erklärte
> "SelbstplatinenfertigungsGEGNER" so mit missionarischen Eifer antreibt.

Ich kann mich nicht daran erinnern, hier je einem begegnet zu sein. Habe 
eher das Gefühl, dass du dich da übermäßig hinein gesteigert hast. 
Welchen Beitrag meinst du konkret?

Es gab Meinungsäußerungen und Empfehlungen, aber keinen "missionarischen 
Eifer".

von J. S. (jojos)


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Und wo lässt man den 40 Watt Laser und die Fräse im Heim?
Der Punkt ist ja das eine Eurokarte heute nicht mehr 100+ € kostet. Die 
Gerberfiles sind einfach zu erzeugen, das dauert nur ein paar Klicks. 
Genauso wie die Bestellung. Das mögen einige nicht wissen oder glauben, 
da darf man darauf hinweisen das selber panschen keine Vorteile mehr 
bietet.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Percy N. schrieb:
> Stefan F. schrieb:
>> Heute machen wir uns über Menschen Lustig, die an scheinbar veralteten
>> Handwerken festhalten.
> Dekadenz war schon immer überheblich; und jede Arbeitsteilung zielt in
> Richtung Dekadenz.
>> Doch wer weiß, vielleicht werden genau diese
>> Leute schon bald als Helden gefeiert.
> Das müsste recht bald geschehen, denn sonst sind nur noch die
> Selbstversorger übrig. Gute Chancen hätte Amishe, aber die gibt es hier
> eher nicht.

Falls es Euch interessiert:

Wir haben in der Nähe eine Hutteraner Ortschaft. Es soll in Alberta über 
200 Kolonien geben.  Die versorgen sich ziemlich alleine und verkaufen 
den gefragten Überschuss. Man hört kaum von ihnen, weil sie Publicity 
scheuen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Hutterites

https://www.thecanadianencyclopedia.ca/en/article/hutterites

Ist eigentlich ganz interessant, daß es noch "professionelle" 
Selbstversorger gibt.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Carsten S. schrieb:
> Ich verstehe echt nicht was so manche erklärte
> "SelbstplatinenfertigungsGEGNER" so mit missionarischen Eifer antreibt.

Wir erinnern uns jetzt mal (oder lesen es nach) wie und warum der Thread 
begonnen hatte. Nämlich damit dass der Alterskluge Platinen- und 
Fotografiegott (a.D.) es nicht mehr hinbekommen hat, selbst Platinen zu 
machen.
Denn hätte er es hinbekommen, hätte es diesen Thread nicht gegeben.

Und auch die Gründe, warum es nicht mehr klappt, sprechen für sich: 
Umzug ins Heim und damit Limitierung der nutzbaren Chemikalien.

Aber sei es wie es sei, es bleibt eben das Faktum: Es ging nicht. Also 
selbst bei allem wollen: Es ging nicht.

Damit braucht es keinen großen missionarischen Eifer, oder auch nur eine 
Grundintelligenz über der Zimmertemperatur, um darauf hin eine prof. 
externe Fertigung im Land der aufgehenden Sonne zu empfehlen. Das drängt 
sich geradezu auf.

Missionarischen Eifer sehe ich eher bei den Chemiepantschern, die es 
nicht sehen können, wenn sich wieder ein Schäfchen aus der Herde 
abwendet und zur Vernunft kommt.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Gerhard O. schrieb:
> Wir haben in der Nähe eine Hutteraner Ortschaft. Es soll in Alberta über
> 200 Kolonien geben.  Die versorgen sich ziemlich alleine und verkaufen
> den gefragten Überschuss. Man hört kaum von ihnen, weil sie Publicity
> scheuen.

Ist das der selbe Betrug wie die Amish in USA? Die habe ich schon live 
gesehen. In Lancaster.
Strom aus der Leitung geht nicht. Dieselgenerator ist aber kein Problem.
Kleidung aus Kunststoff geht nicht, Plastiktüten sind aber kein Problem.

Ja total abgekoppelt von der modernen Welt. Am Ende auch nur ne 
religiöse Spinnersekte die sich ihre Wahrheit irgendwie hinbiegt.

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Cyblord -. schrieb:
> im Land der aufgehenden Sonne zu empfehlen

Du weißt als Oberschlaui schon, dass damit Japan und nciht China gemeint 
ist?

von Cyblord -. (cyblord)


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Kara B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> im Land der aufgehenden Sonne zu empfehlen
>
> Du weißt als Oberschlaui schon, dass damit Japan und nciht China gemeint
> ist?

Natürlich weiß ich das, aber das kann man auf China genau so anwenden. 
Was willst du sonst sagen? Land der Reiskocher? Auch nicht so nett.

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Cyblord -. schrieb:
> Was willst du sonst sagen? Land der Reiskocher?

China fällt dir da nicht ein? Ansonsten gilt China auch als das Land des 
Lächelns, wenn der Name der auf der Landkarte steht, nicht ausreicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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J. T. schrieb:
> China fällt dir da nicht ein? Ansonsten gilt China auch als das Land des
> Lächelns, wenn der Name der auf der Landkarte steht, nicht ausreicht.

Nö das ist normalerweise auch Japan. Außerdem passt das auch nicht gut. 
Habe mir die ganzen Parteiveranstaltungen die letzten Tage dort 
angeschaut. Kein Lächeln.

von J. T. (chaoskind)


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Cyblord -. schrieb:
> Nö das ist normalerweise auch Japan.

Mir war als hätte ich es als kleiner Butschi in nem Donald Duck Comic so 
gelernt, aber auch Google meint, Japan wäre das Land des Lächelns.

Cyblord -. schrieb:
> Habe mir die ganzen Parteiveranstaltungen die letzten Tage dort
> angeschaut. Kein Lächeln.

:D, schön das du dir wenigstens ein wenig Humor bewahren konntest.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Cyblord -. schrieb:
> aber das kann man auf China genau so anwenden

Ja, als Unwissender kann man das nätürlich auf jedes Land anwenden, wenn 
man will. Ist aber leider falsch.

"Der Landesname setzt sich aus den Zeichen 日 (Aussprache ni, „Tag, 
Sonne“) und 本 (Aussprache hon, „Ursprung, Wurzel, Beginn“) zusammen. 
Japan ist deshalb auch als das „Land der aufgehenden Sonne“ bekannt."

UA https://de.wikipedia.org/wiki/Japan

Cyblord -. schrieb:
> Natürlich weiß ich das,

Offenbar nicht. So ein pienlicher Lapsus für unseren gelerneten 
Besserwisser ...

von Cyblord -. (cyblord)


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Kara benimm dich

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Cyblord -. schrieb:
> Kara benimm dich

Verglichen mit deinem Gehabe bin ich der Freiherr von Knigge in Person.

Beitrag #7370099 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7370103 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7370107 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


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Gerhard H. schrieb im Beitrag #7370099:
> Ohne diesen arroganten, total überheblichen Besserwisser

Ich schreibe nur wie es ist. Tut mir Leid wenn dir das nicht gefällt. 
Welche von mir genannten Dinge stimmen denn nicht?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Ich schreibe nur wie es ist.

Nein, du schreibst deine Meinung. Die ist dir natürlich erstmal völlig 
unbenommen.

Diese Meinung zu "wie es ist" zu deklarieren, maßt du dir an, die 
Definitionsmacht für "wie es ist" zu besitzen. Anderen aber wirfst du 
Starrsinn vor, wenn sie eine andere Meinung als du haben …

Du hast deine Meinung ansonsten in diesem Thread (und nicht nur in 
diesem) nun bereits ad nauseum wiederholt, weitere Wiederholungen tragen 
nicht mehr zum Fortgang des Threads bei.

von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg W. schrieb:
> weitere Wiederholungen tragen
> nicht mehr zum Fortgang des Threads bei.

Auch nur stupides Bashing. Fällt dir nichts besseres ein? Bisher lief 
die Diskussion noch recht angeregt.

Und wenn DU der Meinung bist, man müsste einem Rentner im Heim noch 
neues im Chemikalien Panschen ans Herz legen und alles andere wären nur 
unqualifizierte Meinungen, aber niemals echte begründete Einwände, dann 
ist das absolut nicht mehr nachvollziehbar.

: Bearbeitet durch User
von Walta S. (walta)


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Ich hab mal eine handgefräßte Platine gemacht. Nicht CNC, sondern so 
richtig mit Dremel in der Hand. Warum? Weil ich es kann, weil ich es 
ausprobieren wollte und weil es Spaß gemacht hat.

Walta

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Bisher lief die Diskussion noch recht angeregt.

Nur in deinem Sinne. Alle anderen drehen sich genervt weg.

Im Übrigen habe ich natürlich dazu auch eine Meinung – die deckt sich 
weder mit deiner noch mit Gerhards. (Du siehst, es kann durchaus mehr 
als nur schwarz und weiß geben.) Der Unterschied ist, dass ich nicht 
permanent versuche, diese Meinung hier als die allein selig machende zu 
promoten.

Wenn man Gerhard hier helfen will, dann ganz bestimmt nicht durch 
ständige Wiederholung von: "Das ist doch großer Mist, was du da machst."

von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn man Gerhard hier helfen will

Wie denkst du könnte man das?

Naps in der Schale geht bei ihm offensichtlich nicht.
Küvette usw. will er nicht.
EisenIIIChl. darf er nicht mehr
Andere Chemikalien gehen auch nicht.
PCB Service will er nicht.

> dann ganz bestimmt nicht durch
> ständige Wiederholung von: "Das ist doch großer Mist, was du da machst."

Und wenn es der Wahrheit entspricht?

Aber btw. wo schrieb das überhaupt jemand? Wie gesagt, der Thread wurde 
ja eröffnet weil es nicht geklappt hat. Es muss also etwas anders 
gemacht werden als jetzt. Es würde somit vermutlich nicht helfen, wenn 
nun alle einstimmig schreiben "Perfekt. Mach weiter so".

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Cyblord -. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Wir haben in der Nähe eine Hutteraner Ortschaft. Es soll in Alberta über
>> 200 Kolonien geben.  Die versorgen sich ziemlich alleine und verkaufen
>> den gefragten Überschuss. Man hört kaum von ihnen, weil sie Publicity
>> scheuen.
>
> Ist das der selbe Betrug wie die Amish in USA? Die habe ich schon live
> gesehen. In Lancaster.
> Strom aus der Leitung geht nicht. Dieselgenerator ist aber kein Problem.
> Kleidung aus Kunststoff geht nicht, Plastiktüten sind aber kein Problem.
Die kann man mit den Amish überhaupt nicht vergleichen. Die sind in 
vielen Belangen schon modern. Auch aufs Internet wird betriebstechnisch 
nutzbringend zugegriffen, auch wenn dem Otto Normalo dort Beschränkungen 
auferliegen. Wenn es dem Betrieb hilft, sind sie durchaus nicht dem 
Nützlichen der modernen Welt verschlossen. Nur, daß sie nicht alles 
Moderne mitmachen wollen und ihre eigene religiöse Vision leben wollen 
und in den Kontext bringen wollen, ist schon ihr Privileg.
>
> Ja total abgekoppelt von der modernen Welt. Am Ende auch nur ne
> religiöse Spinnersekte die sich ihre Wahrheit irgendwie hinbiegt.
Als Spinner würde ich sie nicht eingliedern wollen. Wenn Du wirklich 
mehr darueber wissen willst, dann ist etwas Recherche gefragt. Klischees 
sind unangebracht.

Aber das ist Mega O.T. Aber ich konnte dazu einfach nicht schweigen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Gerhard O. schrieb:

> Die kann man mit den Amish überhaupt nicht vergleichen. Die sind in
> vielen Belangen schon modern. Auch aufs Internet wird betriebstechnisch
> nutzbringend zugegriffen, auch wenn dem Otto Normalo dort Beschränkungen
> auferliegen. Wenn es dem Betrieb hilft, sind sie durchaus nicht dem
> Nützlichen der modernen Welt verschlossen.

Klingt das für dich nicht widersprüchlich und willkürlich?
Ich meine natürlich darf jeder das an Technologie nützen was er will und 
den Rest liegen lassen, aber man muss dann auch nicht unbedingt einen 
höheren positiven Sinn draufdichten.
Ich denke warum die Amish und evt. auch die Hutterer recht positiv 
wahrgenommen werden, ist die Tatsache dass sie Andere in Ruhe lassen und 
sich um ihren Kram kümmern. Das ist allgemein eine sehr löbliche 
Einstellung.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Wenn ich Gerhard H. wäre, würde ich die Chemie im Beutel versuchen. Das 
war damals absolut keine Sauerei und die verbrauchten Chemikalien lassen 
sich spaeter bei Gelegenheit bequem im offiziellen Entsorgungsapparat 
entsorgen. Sollte ich einmal in eine ähnliche Lage kommen, würde ich 
wahrscheinlich JLC u.Co.  in Anspruch nehmen oder mich auf SK10 und 
Module beschränken. Da kann man auch viel Nettes machen. In einem Koffer 
könnte man praktisch alles bequem unterbringen.

Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Cyblord -. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Die kann man mit den Amish überhaupt nicht vergleichen. Die sind in
>> vielen Belangen schon modern. Auch aufs Internet wird betriebstechnisch
>> nutzbringend zugegriffen, auch wenn dem Otto Normalo dort Beschränkungen
>> auferliegen. Wenn es dem Betrieb hilft, sind sie durchaus nicht dem
>> Nützlichen der modernen Welt verschlossen.
>
> Klingt das für dich nicht widersprüchlich und willkürlich?
> Ich meine natürlich darf jeder das an Technologie nützen was er will und
> den Rest liegen lassen, aber man muss dann auch nicht unbedingt einen
> höheren positiven Sinn draufdichten.
Dazu kann ich mich leider nicht äußern, weil ich dort absolut niemand 
kenne.
Ich vermute sogar, daß sie schlicht pragmatisch sind. Was Nützlich ist 
und Geld spart, wird eben rational eingesetzt. Ihre landwirtschaftlichen 
Gerätschaften sehen ziemlich modern aus. Und blitzsauber. Die hängen 
halt sehr an ihre Traditionen und ihre besondere Religionsphilosphie. 
Aber w.g. man hört nie etwas Schlechtes. Ihre agrikulturellen Produkte 
sind immer noch sehr gefragt.
> Ich denke warum die Amish und evt. auch die Hutterer recht positiv
> wahrgenommen werden, ist die Tatsache dass sie Andere in Ruhe lassen und
> sich um ihren Kram kümmern. Das ist allgemein eine sehr löbliche
> Einstellung.
Da ist bestimmt etwas Wahres daran.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Gerhard O. schrieb:
> Die versorgen sich ziemlich alleine und verkaufen den gefragten
> Überschuss.

Und was machen die mit dem eingenommenen Geld, außer Steuern zu zahlen? 
Kaufen müssen sollten die ja eigentlich nichts.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Percy N. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Die versorgen sich ziemlich alleine und verkaufen den gefragten
>> Überschuss.
>
> Und was machen die mit dem eingenommenen Geld, außer Steuern zu zahlen?
> Kaufen müssen sollten die ja eigentlich nichts.

Wenn ihr so wißbegierig seid, müssen wir bald einen neuen Thread 
aufmachen;-)

Die brauchen schon viel Geld. Sie kaufen ja viele zum Betrieb 
notwendigen Gerätschaften. Das geht schon ins Geld und Schäden müssen 
behoben werden. Silos, LKW und Traktoren u.ä. geht ja ganz schön ins 
Geld. Keine Ahnung wie sie ihr Geld verwalten. Man sieht nur von außen 
beim Vorbeifahren, daß ihre Höfe blitzsauber und gut erhalten aussehen 
und die Felder alle bewirtschaftet sind. In gewisser Hinsicht 
vorbildlich, halt.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Gerhard O. schrieb:
> Sie kaufen ja viele zum Betrieb notwendigen Gerätschaften. Das geht
> schon ins Geld und Schäden müssen behoben werden.

Na ja, das ist nicht genau das, was ich mit Selbstversorgung im Sinne 
von vollständigee Autarkie meinte.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Percy N. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Sie kaufen ja viele zum Betrieb notwendigen Gerätschaften. Das geht
>> schon ins Geld und Schäden müssen behoben werden.
>
> Na ja, das ist nicht genau das, was ich mit Selbstversorgung im Sinne
> von vollständigee Autarkie meinte.

Wenn sie müßten, könnten sie es wahrscheinlich (mit Schwierigkeiten). 
Allerdings fürchte ich, daß das Moderne Leben an sie auch nicht 
unberührt vorbeigegangen ist. Aber w.g. ich kenne die Pappenheimer dort 
nicht und hatte noch nie mit ihnen zu tun.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Ich denke warum die Amish und evt. auch die Hutterer recht positiv
> wahrgenommen werden, ist die Tatsache dass sie Andere in Ruhe lassen und
> sich um ihren Kram kümmern. Das ist allgemein eine sehr löbliche
> Einstellung.

Von deren Einstellung könntest Du dir evtl. ein Scheibchen 
abschneiden......

von Percy N. (vox_bovi)


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Kara B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Kara benimm dich
>
> Verglichen mit deinem Gehabe bin ich der Freiherr von Knigge in Person.

Der hätte sich diese Bemerkung verkniffen. Meine allerdings auch.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Cyblord -. schrieb:
> Ich meine natürlich darf jeder das an Technologie nützen was er will und
> den Rest liegen lassen, aber man muss dann auch nicht unbedingt einen
> höheren positiven Sinn draufdichten.
Das kann nun jeder halten, wie er will. Manche sprechen vor jeder 
Mahlzeit ein Tischgebet, verachten aber diejenigen, die bei jeder 
Schlachtung aus Respekt vor der angenommenen Schöpfung zunächst ihren 
Gott anrufen.
> Ich denke warum die Amish und evt. auch die Hutterer recht positiv
> wahrgenommen werden, ist die Tatsache dass sie Andere in Ruhe lassen und
> sich um ihren Kram kümmern. Das ist allgemein eine sehr löbliche
> Einstellung.

Ich frage mich, wie die ihren technischen Bedarf decken. Ohne das 
modrrne Teufekszeug lassen sich weder Bleistifte noch Kugelschreiber 
oder Fasermaler herstellen, und auch die Verwendung von Metall wird ohne 
Tauschhandel o. ä. recht schwierig, wenn mann nicht gerade im Ruhrpott 
oder so lebt.

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