Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wechselrichter ohne Solarpaneele "anschalten"


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von Lukas (dwh)


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Hi,

habe gesehen, dass es zwar schon einen Thread hierzu gibt, der auch 
Platz 1 auf Google ist, bin mir aber nicht sicher, ob das die gleiche 
Frage ist und ob es vielleicht auch einfacher geht. 
(Beitrag "PV Wechselrichter prüfen ohne PV-Module")

Und zwar möchte ich gerne einen Hoymiles-1500 auf 600 Watt "drosseln". 
Das geht Softwareseitig, allerdings muss das Gerät dafür auch erstmal 
laufen. Da sich das Gerät erst einschaltet, sobald eine gewisse 
Eingangsspannung da ist und meine Werkstatt im Keller ist, müsste ich 
die Eingangsspannung irgendwie simulieren.

Könnte ich einfach ein DC-Labornetzteil (50-100€ auf Amazon) dran 
klemmen und dieses auf 22 Volt (Anlaufspannung) stellen? Oder muss ich 
(so wie im anderen Thread erwähnt) den MPP-Tracker dafür "austricksen"?

von Christian M. (likeme)


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Geht schon, der WR versucht möglichst viel Strom zu ziehen, das Netzteil 
(50V oder was der WR braucht)sollte also ne Strombegrenzung haben. Mit 
der stellst du dann die Leistung ein.

: Bearbeitet durch User
von Marc G. (marcm)


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Also ich kenne das von den ABB/Fimer WRs... die sind default auf 120VDC 
eingestellt. Vorher springen die nicht an, und auch das Wifi ist aus.... 
hat man hier einmal kurz 120V angelegt, bootet der WR und nach knapp 
2min ist er mit dem Netz syncronisiert und das Wifi ist auch erreichbar 
um Einstellungen im Webinterface vorzunehmen... Man hat dann ein paar 
Minuten bevor er wieder in den Standby geht, oder man legt die 120V 
dauerhaft an. Dann allerdings mit dem Risiko dass der Strom vom Netzteil 
gezogen wird den er bei 120VDC will (Kennlinie)

von Roland D. (roland_d873)


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kurzum jupp das sollte klappen, wenn dein Labornetzteil auch 44V kann, 
dann noch besser außer du willst natürlich den Anlauf bei 22V auch 
testen

von John P. (brushlesspower)


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Lukas schrieb:
> Hoymiles-1500

Der springt bei 22V ziemlich zuverlässig an. ansonsten probierst du halt 
mal 25V.

Strombegrenzung rein (1-2A) und dann geht der an ohne kaputt zu gehen.

Nicht wundern, im ersten Moment fließt viel Strom ( so viel wie du 
brgrenzt hast) bis die Eingangselkos geladen sind.

von Lukas (dwh)


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Cool, vielen Dank für eure Antworten! Dann probiere ich das mal aus und 
berichte wieder.

von Lukas (dwh)


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Hab mir direkt mal so ein Teil gekauft, mit 30 Volt und 10 Ampere. Jetzt 
habe ich folgendes Problem:

Das Netzteil muss ja in den CV-modus, damit ich die Voltzahl einstellen 
kann. Laut Bedienungsanleitung muss ich hierfür beide Regler (Volt und 
Current) ganz zudrehen und dann ein bisschen Current geben. Das 
funktioniert auch, und das CV-Lämpchen geht an, aber sobald ich die 
Voltzahl erhöhen möchte, geht er automatisch wieder in den CC-Modus und 
gibt mir nur 1,66 Volt, bei über 10 Ampere. Ist da irgendwas defekt oder 
mache ich irgendetwas falsch? Wenn ich den Wechselrichter abstecke, kann 
ich Problemlos die Voltzahl auf einen beliebigen Wert setzen, aber 
sobald der WR dran ist, geht das Netzteil wieder in CC-Modus. Der WR 
schaltet sich nicht ein.

von Cyblord -. (cyblord)


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Lukas schrieb:
> Das Netzteil muss ja in den CV-modus, damit ich die Voltzahl einstellen
> kann. Laut Bedienungsanleitung muss ich hierfür beide Regler (Volt und
> Current) ganz zudrehen und dann ein bisschen Current geben. Das
> funktioniert auch, und das CV-Lämpchen geht an, aber sobald ich die
> Voltzahl erhöhen möchte, geht er automatisch wieder in den CC-Modus und
> gibt mir nur 1,66 Volt, bei über 10 Ampere. Ist da irgendwas defekt oder
> mache ich irgendetwas falsch? Wenn ich den Wechselrichter abstecke, kann
> ich Problemlos die Voltzahl auf einen beliebigen Wert setzen, aber
> sobald der WR dran ist, geht das Netzteil wieder in CC-Modus. Der WR
> schaltet sich nicht ein.

Warum spielst du nicht an etwas rum was du auch kapierst. Das hält man 
ja nicht aus
"Voltzahl", das ist die Spannung Junge!

Und wenn du nicht mal weißt wie ein Labornetzgerät mit CC/CV 
funktioniert, dann lass es doch bitte einfach gut sein.

von Lukas (dwh)


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Ich will halt nix kaputt machen, deshalb frage ich nach. Hab jetzt ein 
bisschen "rumgespielt", aber ich bekomm einfach keine höhere Spannung 
als 1.66 Volt, wenn der WR angesteckt ist. Gibt auch nur zwei Regler die 
ich drehen kann.

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


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Lukas schrieb:
> aber ich bekomm einfach keine höhere Spannung
> als 1.66 Volt, wenn der WR angesteckt ist.

Richtig gepolt hast du die Spannung? Rot ist Blau und Plus ist Minus?

Ansonsten:
1) Spannung am NT einstellen, Strom ganz runter
2) Wechselrichter verbinden, Netzteil sollte in die Strombegrenzung 
gehen
3) Strom am NT hochdrehen, 1-2 A sollten reichen.
4) Warten. Dicke Elkos möchten geladen werden.

von Heinz R. (heijz)


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Lukas schrieb:
> Ich will halt nix kaputt machen, deshalb frage ich nach. Hab jetzt
> ein
> bisschen "rumgespielt", aber ich bekomm einfach keine höhere Spannung
> als 1.66 Volt, wenn der WR angesteckt ist. Gibt auch nur zwei Regler die
> ich drehen kann.

genau so wie John P es oben geschrieben hat muss es gehen

von Walta S. (walta)


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Lukas schrieb:
>
>
> Und zwar möchte ich gerne einen Hoymiles-1500 auf 600 Watt "drosseln".

Klingt nach einem Balkonkraftwerk. Es gibt Firmen die mache sowas und 
stellen danach ein Zertifikat aus, dass alles passt. So will man 
verhindern, dass irgendwelche Leute das selber machen, die Anlage 
anmelden und danach mit der Leistung wieder nach oben fahren. Das wäre 
ja illegal und wird ist im konkreten Fall sicher nicht angedacht.

Den Hoymiles gibt es auch mit 600W - warum einen teuren kaufen und dann 
beschneiden?

walta

von Heinz R. (heijz)


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Walta S. schrieb:
> Klingt nach einem Balkonkraftwerk. Es gibt Firmen die mache sowas und
> stellen danach ein Zertifikat aus, dass alles passt. So will man
> verhindern, dass irgendwelche Leute das selber machen, die Anlage
> anmelden und danach mit der Leistung wieder nach oben fahren. Das wäre
> ja illegal und wird ist im konkreten Fall sicher nicht angedacht.

alles Verbrecher...

Firmen für solche Basteleien gibt es quasi keine - wer will sich so was 
anun?

Lass den TO doch einfach machen - eine wirklich sinnvolle Energienutzung 
kommt bei so was eh nicht raus

Da wird halt irgendwas gebastelt ohne Eigenverbrauch usw zu kennen

So eine Micro-Balkonanlage - da braucht man in meinen Augen gar nicht 
erst über Akku usw nachzudenken

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lukas schrieb:
> DC-Labornetzteil

Typ/Modell anzugeben, wäre vielleicht angebracht.

Kann sein, dass es die Kondensatoren der Last nicht abkann oder der 
Rippel des Wechselrichters das Netzteil stört.

von John P. (brushlesspower)


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Lukas schrieb:
> aber ich bekomm einfach keine höhere Spannung
> als 1.66 Volt, wenn der WR angesteckt ist.

Εrnst B. schrieb:
> Richtig gepolt hast du die Spannung? Rot ist Blau und Plus ist Minus?

Das war auch mein erster gedanke.

Bei 10A müssten die Kondensatoren in maximal 1sek voll sein und der 
Strom gegen 0A gehen.

von Εrnst B. (ernst)


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John P. schrieb:
> Das war auch mein erster gedanke.

1.66 Volt passt halt schön zu zwei Mosfet-Body-Dioden in einer verpolten 
Halbbrücke.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Verpolung wäre jetzt auch meine Vermutung.

Unser HM-600 hat zwar "+" und "-" auf den Steckern zu den Panelen 
stehen, angeschlossen werden diese aber genau umgekehrt, d.h. Rot vom 
Panel in "-", Schwarz in "+"!

Warum auch immer die Stecker diese Beschriftung tragen ...

: Bearbeitet durch Moderator
von Marc G. (marcm)


Angehängte Dateien:

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Das kann schon sein... ich weiss nicht ob das standardisiert ist...

Die ABB/Fimer die ich hier habe, wollen den MC4-Stecker in der DC+ 
Buchse sehen und die MC4-Buchse in dem DC- Einbaustecker.. siehe Foto im 
Anhang...

Ich hab aber auch nen "Ginlong" WR hier, bei dem isses genau 
umgedreht...

Aber es muss doch an dem Hoymiles beschriftet sein oder ?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Marc G. schrieb:
> Aber es muss doch an dem Hoymiles beschriftet sein oder ?

Bei meinem steht es nur eingespritzt auf den Steckern, aber es kommt 
tatsächlich Rot vom Panel auf "-" und entsprechend beim anderen. Habe 
eben nochmal geschaut.

Oder die Panels sind farblich falsch verdrahtet?

Ich hatte nämlich auch, bevor die Panels kamen, mal kurz an das 
Labornetzteil gehängt (und zwar "-" auch auf Minus, so wie man 
vermutet), aber beim Hochfahren der Spannung gemerkt, dass der Strom 
direkt hochging und die Spannung nur knapp über 1V kam und dann gemerkt: 
da stimmt etwas nicht. Also lieber nicht weiter experimentiert sondern 
auf die Panels gewartet. Und da gab's dann die "Überraschung".

Ich kann morgen mal Fotos von den Steckverbindungen machen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Heinz R. (heijz)


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so wie auf dem Foto ist es richtig - der kleinere Stecker am Panel ist +

Ist aber auch ein Dreck - der kleinere Stecker braucht das größere 
Crimpteil innen, schaut man sich nur das Metallteil an würde man sagen 
das ist die Buchse

Chris D. schrieb:
> Bei meinem steht es nur eingespritzt auf den Steckern, aber es kommt
> tatsächlich Rot vom Panel auf "-" und entsprechend beim anderen. Habe
> eben nochmal geschaut.

Ich habe zugegeben noch keine Panels mit farblich markierten Kabeln 
gesehen, aber mag es geben

Problem ist oft eher dass das Kabel von den Panels zum WR falsch rum 
eingezogen ist

Aber im Kabel ist es zum Glück so dunkel das der Strom die Farbe nicht 
sieht :-)

: Bearbeitet durch User
von Carypt C. (carypt)


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Lukas schrieb:
> Hab mir direkt mal so ein Teil gekauft, mit 30 Volt und 10 Ampere.

zum verständnis : wenn kein widerstand den strom aufstaut, baut sich 
auch keine spannung auf. lax formuliert. beispielsweise: eine led mit 
vorwiderstand, solange das labornetzgerät unterhalb des 
led-maximalstroms bleibt, wird man nur die durchbruchspannung der led 
angezeigt sehen.

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