Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kennziffer berechnen für Akku Vollladung - möglich?


von Thorsten M. (cortex_user)


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Hallo,

ich möchte mit einem ESp32 der mit Stromwandlern und Spannungsmessern 
ausgerüstet ist ermitteln, wann mein Solarakku voll ist. Der MPPT 
Tracker arbeitet autonom und stellt diese Info leider nicht zur 
Verfügung wann er von 14.4 auf 13.7 runterschaltet. Bei bewölktem Wetter 
ist zudem die Stromstärke sehr stark schwankend. Vermutlich läuft bei 
dem MPPT ein Timer runter, der zählt solange die Batteriespannung > 14.x 
V ist und stoppt, wenn sie drunter fällt.

Eingangsgrößen
Spannung 12.0 - 14.4V
Ladestrom (0 - 35A)
und deren zeitlicher Verlauf

Lässt sich daraus irgendwie eine Art Kennzahl ermitteln, die über den 
Ladezustand des Akkus Auskunft gibt? Ist er voll ist er ja schnell bei 
14.4V bzw 13.7V

Als letzte Lösung erwäge ich einen Lux-Messer auf dem Balkon der sich 
mit ins Wifi Netz hängt und Auskunft drüber gibt ob die Sonne scheint 
oder es bewölkt ist.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Thorsten M. schrieb:
> Lässt sich daraus irgendwie eine Art Kennzahl ermitteln

Wenn der Akku ein .al die 14.4V erreicht hat, war er ausreichend voll.

Richtig voll wird er erst wenn der Strom trotz Sonne auf 
Selbstentladestrom runter geht.

von Thorsten M. (cortex_user)


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Michael B. schrieb:
> Richtig voll wird er erst wenn der Strom trotz Sonne auf
> Selbstentladestrom runter geht.

Und wie rechne ich da wolkiges Wetter mit ein?

von Stefan F. (Gast)


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Thorsten M. schrieb:
> Und wie rechne ich da wolkiges Wetter mit ein?

Falsche Frage. Die richtige Frage lautet: Woran erkennst du Wolkiges 
Wetter und wie beeinflusst es den Ladevorgang. Gibt es eine simple 
digitale Schwelle (vermutlich nicht)? Wenn nicht, wie komme ich auf den 
erwarteten Ladestrom abhängig von der Wolkenmessung.

Das wird kompliziert, so viel ist sicher. Ich würde eher den Laderegler 
durch einen anderen ersetzen, der das tut, was ich brauche.

Warum willst du überhaupt wissen, wann der Akku voll ist? Vielleicht 
kann man die eigentliche Aufgabe, die dahinter steckt, auch anders 
(einfacher, pragmatischer oder zuverlässiger) lösen.

von Thorsten M. (cortex_user)


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Stefan F. schrieb:
> Das wird kompliziert, so viel ist sicher. Ich würde eher den Laderegler
> durch einen anderen ersetzen, der das tut, was ich brauche.

Es handelt sich bereits um einen hochwertigen "intelligenten" LR, der 
das alles sehr gut löst aber leider an seinem Interface für die App auf 
dem Laptop nur ein Protokoll ausspielt, was "geheim" ist. Evtl. müsste 
ich da mal einen Sniffer zwischenschalten, da es auch nur ein FTDI 
Interface ist für USB.

Es geht mir um die Umschaltung der 500 Watt Solarleistung auf einen 
Mikroinverter wenn die Akkus voll sind. Wobei mir einer der günstigen 
jetzt abgeraucht ist, da die wohl sterben wenn man denen den Stecker bei 
voller Sonne aus der Dose zieht bzw geht alles per Relais. Es gab einen 
Knall, Sicherung raus die Platine war schwarz und selbst die Wifi 
Steckdose war tot.
Neuen Inverter schon umgebaut, diesmal bleibt er am Netz bzw wird nur 
abgetrennt wenn Sonne weg ist. Der ESP32 entscheidet am Ende des Tages 
ob der meine Bude aus dem Netz speist oder aus den Batterien.

Grund ist dass diese Balkonanlagen ja witzlos sind, wenn man den ganzen 
Tag arbeiten geht und eh alles aus ist. Auch wenn sich mein Stromzaehler 
noch rückwärts dreht, also ca 80c / Tag "einspielt".

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Thorsten M. schrieb:
> Es geht mir um die Umschaltung der 500 Watt Solarleistung auf einen
> Mikroinverter wenn die Akkus voll sind.

Habe ich es doch geahnt. Alle zwei Wochen will das jemand machen - 
keiner bringt es am Ende fertig. Und zwar, weil es aufwändiger und 
teurer ist, als der Nutzen.

Benutze abends die in den Akkus gespeicherte Energie, und schalte auf's 
Netz um, wenn die Akkus erschöpft sind. Und mache das nur mit den 
Geräten, die das Umschalten ohne großartigen Aufwand mit machen. 
Vermutlich reicht schon der Kühlschrank, um die Anlage auszulasten. Das 
wäre relativ leicht umsetzbar.

von Thorsten M. (cortex_user)



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Stefan F. schrieb:
> Habe ich es doch geahnt. Alle zwei Wochen will das jemand machen -
> keiner bringt es am Ende fertig. Und zwar, weil es aufwändiger und
> teurer ist, als der Nutzen.

Seit wann spielt der Nutzen beim Hobby eine Rolle? Das kostet Geld und 
Zeit und soll Spass machen. Und da diese behämmerte Politik der 
Weltverbesserer den Strom immer teurer macht muss man zusehen, dass man 
autark wird.

Aber nun gut:

Maximal sind ab April bis Oktober rund 3 kwh/Tag drin bei meinen 
Verhältnissen. Ich verbrauche als Single im Haushalt maximal 1.5 kwh/Tag 
(ohne alles was Drehstrom braucht wie Boiler, Ofen usw). Die fliessen in 
14 x 120 Ah Akkus in der Abstellkammer. D.h. ich bin mehrere Tage abends 
autark unterwegs. Tagsüber sind Akkus bis 12 Uhr mittags aber voll, den 
restlichen Tag laufen die Module im Leerlauf und verschandeln die 
Fassade des Hauses. warum also nicht die 1.5kwh noch zusätzlich 
einspeisen für Router, Uhren, Steckernetzteile, Standby, Backup Server 
usw. ?

natürlich kann ich den 12-230V Inverter (ohne Netz Synchro) auch laufen 
lassen aber der zieht 1A dauernd aus den Akkus, auch im Leerlauf. 
Suboptimal!

Das geht auch, nur sind die günstigen Inverter ziemlich fix tot! Die 
mögen das gar nicht, wenn sie Vollgas laufen und man sie vor die Wand 
fährt, weil da Spulen drin sind, die noch entladen müssen usw. 
Vermutlich! es kanllt jedenfalls mächtig, wenn einer hochgeht und es sah 
böse drin aus, Mosfets geplatzt usw. ich schalte den Inverter jetzt 
vorne an der Solarseite mit Last-Relais und hinten mit Netz-Relais und 
nehme die Umschaltung lastlos vor. Erst Solarstrom weg, dann 
Netzverbindung lösen, dann auf Netzbetrieb umschalten. Ok, kann auch 
dran bleiben, dann zieht auch er Standbystrom aber so ganz wohl ist mir 
da nicht bei.

Seitdem lebt er ohne Mucken.

Aktuelles ktriterium:
Timer 0 los, wenn U> 13.7V zzgl Offset aus Verlusten, die ich sehr genau 
berechnen kann (0.7V auf 30A auf 2m Leitung). Der MPPT hat leider keine 
Sense Leitungen, macht aber auch nix. Er sieht immer mehr Spannung als 
den Klemmen anliegt. Überladen also ausgeschlossen.

Timer 0 stop, wenn < 13.7V

Voll wenn Timer 0 > 120 Minuten ist. Grob geschätzt, dann sind die 
wirklich gut voll.

Über das BT Interface und eine BT Terminal App lässt sich das ganze 
steuern per Kommandoshell, die einfache Befehle interpretiert. Oder über 
ein Wifi Interface auch von unterwegs. BT und Wifi gleichzeitig, 
verliert man OTA, die App wird zu gross mit 2MB. Die zeit holt er sich 
von NTP, seitdem klemme ich mir auch die RTC.

PS: Du hast ne interessante Seite über den ESP32, sehr gut gemacht! 
Vielleicht sollten wir uns mal privat austauschen.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Thorsten M. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Richtig voll wird er erst wenn der Strom trotz Sonne auf
>> Selbstentladestrom runter geht.
>
> Und wie rechne ich da wolkiges Wetter mit ein?

Warum steht da wohl 'trotz Sonne'. Wenn wolkig, also die MPPT 
Eingangsspannung zusammenbricht weil die Solarzelle keinen Strom liefern 
kann, dann ist geringer Ausgangsstrom eben kein Zeichen von Vollem Akku.

Derzeit liegt meine Ladeleistung auch bei 0, ist halt blöd mit den 
Nächten, aber der Akku ist mitnichten voll, er wird ja schon seit 
Stunden entladen.

von Thorsten M. (cortex_user)


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Das liefert übrigens ChatGPT, dsas wohl beste KI Programm der Welt:

Frage: warum wird ein string-wechselrichter zerstört, wenn man den 
stecker aus der steckdose zieht?

Ein String-Wechselrichter wandelt den Gleichstrom, der von den 
Solarmodulen produziert wird, in Wechselstrom um, der in das Stromnetz 
eingespeist wird. Wenn der Stecker des Wechselrichters aus der Steckdose 
gezogen wird, unterbricht dies die Stromversorgung des Wechselrichters 
und der Wechselrichter wird ausgeschaltet.

Der Grund, warum ein String-Wechselrichter beschädigt werden kann, wenn 
der Stecker aus der Steckdose gezogen wird, ist, dass ein Wechselrichter 
nicht so konzipiert ist, dass er ohne Stromversorgung arbeitet. Ohne 
Stromversorgung kann der Wechselrichter den Betrieb nicht ordnungsgemäß 
beenden und wichtige Schutzfunktionen wie den Überlastschutz, den 
Überspannungsschutz und den Überhitzungsschutz nicht mehr ausführen. 
Dies kann zu Schäden an den internen Komponenten des Wechselrichters 
führen.

Um Schäden an einem String-Wechselrichter zu vermeiden, sollte der 
Wechselrichter immer ordnungsgemäß ausgeschaltet werden, bevor der 
Stecker aus der Steckdose gezogen wird. In der Regel verfügen 
Wechselrichter über einen Ein- / Ausschalter, der verwendet werden 
sollte, um den Wechselrichter vor dem Herausziehen des Steckers 
auszuschalten.

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Thorsten M.schrieb:
>Tagsüber sind Akkus bis 12 Uhr mittags aber voll, den
>restlichen Tag laufen die Module im Leerlauf und verschandeln die
>Fassade des Hauses. warum also nicht die 1.5kwh noch zusätzlich
>einspeisen für Router, Uhren, Steckernetzteile, Standby, Backup Server
>usw. ?

Falsche Denkweise. Warum nicht Router, Uhren, Steckernetzteile,
Standby, Backup Server usw. nicht 24 Stunden durchgehend  aus dem Akku
Speisen? Und wenn der Akku leer ist, automatisch auf Netz umschalten.

von Thorsten M. (cortex_user)


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Günter L. schrieb:
> Und wenn der Akku leer ist, automatisch auf Netz umschalten.

Weil mir das so rund 2500 Euro Akkus vorzeitig altern lässt, da sie nur 
300 Zyklen überstehen. Zudem kann man einen Mikroinverter nicht an Akkus 
betreiben, da der MPPT Tracker da drin damit nicht klarkommt.

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Thorsten M. schrieb:
>Weil mir das so rund 2500 Euro Akkus vorzeitig altern lässt,
>da sie nur 300 Zyklen überstehen.

Wozu braucht man dann überhaupt Akkus, wenn man sie nicht
entladen darf? Das ist schlieslich ihre Aufgabe flauten
zu überbrücken. Zyklenfeste Akkus benutzen, oder, und,
welche mit mehr Kapazität verwenden.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Thorsten M.schrieb:
>Tagsüber sind Akkus bis 12 Uhr mittags aber voll,

Das ist ein Zeichen , daß die Akkus viel zu klein sind.

von Michael B. (laberkopp)


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Thorsten M. schrieb:
> Weil mir das so rund 2500 Euro Akkus vorzeitig altern lässt, da sie nur
> 300 Zyklen überstehen.

Uff, 14 x 120 Ah Akkus, 20kWh Blei vermutlich bei nicht mal 50% DoD 
macht 83ct/kWh. Hättest du LiFePo4 gekauft, reichen 10kWh und sie halten 
10 mal so lange, dann kostet die kWh 8ct.

Thorsten M. schrieb:
> warum also nicht die 1.5kwh noch zusätzlich einspeisen für Router,
> Uhren, Steckernetzteile, Standby, Backup Server usw. ?

Normalerweise macht man Nulleinspeisung, misst also den eigenen 
Stromverbrauch und speist exakt gleich viel ein, so weit die Leistung 
des Wechselrichters eben geht. Ja, ohne weitere Massnahmen ist dann der 
Strom weg wenn das Netz ausfällt, aber der eigene Strom hat eh nicht 
genug Leistung für Herd und Drehstrom, man müsste so oder so die 
Elektroinstallation im Haus teilen in 1 weiterlaufendes Notstromnetz und 
ein dann ausfallendes Starkstromnetz.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Thorsten und Stefan.

Thorsten M. schrieb:

> Es handelt sich bereits um einen hochwertigen "intelligenten" LR, der
> das alles sehr gut löst aber leider an seinem Interface für die App auf
> dem Laptop nur ein Protokoll ausspielt, was "geheim" ist.

So "hochwertig" ist der für Dich nun leider nicht, da die für dich 
relevanten Informationen nicht so ohne weiteres zugänglich sind.
Solche kleinen Details sollte man immer mit im Hinterkopf haben, wenn 
einem ein Vertreter etwas von "intelligent" und "hochwertig" erzählt. 
;O)

Thorsten M. schrieb:
> Evtl. müsste
> ich da mal einen Sniffer zwischenschalten, da es auch nur ein FTDI
> Interface ist für USB.

Und Du müsstest eventuell Randbedingungen für den Betrieb der Anlage 
kennen, die nur Deine Steuersoftware bisher kennt, weil ohne diese 
Randbedingungen einzuhalten
machst Du das Teil kaputt.

Thorsten M. schrieb:
> Es geht mir um die Umschaltung der 500 Watt Solarleistung auf einen
> Mikroinverter wenn die Akkus voll sind.

Es sind Blei VRLAs? Deine Mitteilung:

Thorsten M. schrieb:
> Tracker arbeitet autonom und stellt diese Info leider nicht zur
> Verfügung wann er von 14.4 auf 13.7 runterschaltet.

lässt das vermuten.

Der Ladezustand von VRLA (und anderen) Akkumulatoren lässt sich im 
allgemeinen noch am besten über die Spannung abschätzen, weil der Strom 
in Deinem Falle naturgemäß halt sehr schwankend ist.
Sonst wäre er in Verbindung mit der Spannung ein gutes Kriterium. So 
aber verbleibt Dir nur die Spannung.

Theoretisch wäre auch noch eine Einschätzung über die Akkutemperatur 
denkbar, aber das möchte man lieber nicht, weil das ersten sehr träge, 
zweitens störanfällig ist, die Umgebungsverhältnisse können starken 
Einfluss haben. Zudem spielt die unmittelbare Vorgeschichte und 
überhaupt die Lebensgeschichte des Akkus dabei stark mit hinein....Du 
müsstest jedem Akku individuell einschätzen, und natürlich dürftest Du 
die Temperatur nicht so hoch laufen lassen, dass sie schädlich für den 
Akku wird. D.h. du hälst sie klein, kannst aber dann auch nur geringe 
differenzen messen, und das wird störanfällig. Also, über die Temperatur 
ist ne doofe Idee.

Auch eine Spannungsmessung an einem Akku unterliegt einer gewissen 
Trägheit wegen der Polarisation, aber das ist ein anderes Thema.


Stefan F. schrieb:

> Habe ich es doch geahnt. Alle zwei Wochen will das jemand machen -
> keiner bringt es am Ende fertig. Und zwar, weil es aufwändiger und
> teurer ist, als der Nutzen.

Richtig, einen netzgeführten Wechselrichter zu bauen, der wirklich 
robust und betriebssicher ist, ist nicht trivial.
Ich habe beruflich mit rückspeisenden Stromsenken zu tun, die ich für 
Belastungstests an Stromversorgungen verwende.
Je nach Umweltbedingungen (Wetter, Netzbelastung hier im 
Industriegebiet) schalten die auch schonmal gelegentlich "einfach so"
aus...das ist lästig, wenn man stundenlange Dauertests macht. Und vor 
allem, wenn man Stromversorgungen hat, die von ihrer 
Konzeption/Einstellung her solche Lastschwankungen als Fehler behandeln 
sollen und sich dann selber abschalten sollen.


Thorsten M. schrieb:
> Als letzte Lösung erwäge ich einen Lux-Messer auf dem Balkon der sich
> mit ins Wifi Netz hängt und Auskunft drüber gibt ob die Sonne scheint
> oder es bewölkt ist.

Das ist eine doofe Idee, weil das Verhalten der Solarzellen nicht nur 
vom Licht abhängt, sondern auch von etwaigen Abschattungen, die für das 
Solarpanel ganz anders ausfallen können als für Deinen Luxmesser.
Und ja, auch teilabschattungen der Solarzellen spielen da erheblich mit 
hinein, und der Luxmesser kann eventuell leicht komplett abgeschattet 
werden.
Temperaturverhalten der Solarzelle ist auch eine große Nummer, und hier 
ist nicht nur die Umgebungstemperatur von interesse, sondern auch die 
Eigenerwärmung der Solarpanele durch den Laststrom (tatsächlich kühlt 
hier der Stronm auch etwas, aber das ist wenig im vergleich zum ohmschen 
Verlust).
Du müsstest darum eventuell noch andere Kritrien irgendwie in einer 
Fussy-Logic mit hineinbringen.

Thorsten M. schrieb:
> Lässt sich daraus irgendwie eine Art Kennzahl ermitteln, die über den
> Ladezustand des Akkus Auskunft gibt? Ist er voll ist er ja schnell bei
> 14.4V bzw 13.7V

Ich vermute mal Dein MPPT kann auch keine geziehlte Ausgleichsladung für 
den VRLA herstellen? Die Ausgleichsladung ist eine kontrollierte 
Überladung des Akkus, und ist eine einfache "balancing" Methode bei 
VRLAs.
D.h. diese kontrollierte Überladung verlängert Deine Akkulebensdauer, 
speziell wenn Du öfters Zyklen fährst, weil bei jedem Zyklus die 
einzelnen Zellen vom Verhalten mit der Zeit auseinander laufen. Bei 
VRLA/AGM "Ventilregulierten" geschlossenen Akkus liegt die 
Gasungsspannung im Vergleich zu offenen Systemen höher, weil diese Druck 
aufbauen können, und ein Gasen ist durchaus wünschenswert, weil sie das 
entstandene Kanallgas katalytisch wieder zu Wasser verbrennen, aber der 
Effekte eine Balancerwirkung zum Ausgleich der Zellen hat. Noch nicht 
volle Zellen werden weiter geladen, volle Zellen zersetzten Wasser, aber 
verlieren es nicht, wegen der katalytischen Rückgewinnung. Der Ladestrom 
sollte allerdingst begrenzt sein, um einer zu starken Erwärmung der 
Akkus entgegenzuwirken. Ausserdem kommt bei höheren Strömen die 
katalytische Verbrennung dem erzeugten Gas nicht hinterher,
was auch problematisch ist.

Blei Systeme gehören zu den mit Abstand unkompliziertesten Akkusystemen, 
und dazu wurde hier schon öfter geschrieben.

Siehe z.B. auch Beitrag 
Beitrag "Re: Blei-Gel-Akkus richtig laden"
bzw. weiter im Text Beitrag 
Beitrag "Re: Blei-Gel-Akkus richtig laden"

Wenn auch Blei-Gel Systeme für eine Notbevorratung die idealen Systeme 
sind, so frage ich mich, ob Du für ein Nutzverhalten mit einer anderen 
Akkutechnologie nicht besser wegkommen würdest.

Ist natürlich immer etwas gezockt, weil mit Blei Akkus Systemen 
existieren über 120 Jahre Erfahrung, mit LithiumIon/LithiumPolymer oder 
LiFePo4 nur ein paar dutzend Jahre....und selbst wenn einige 
Spezialisten gute Kenntnisse dazu haben, ist es für die Allgemeinheit 
schwer, diese auch zu bekommen. Es braucht halt Zeit, bis 
Betriebsgeheimnisse soweit durchsickern, dass sie jeder kennt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Michael.

Michael B. schrieb:

> Ja, ohne weitere Massnahmen ist dann der
> Strom weg wenn das Netz ausfällt, aber der eigene Strom hat eh nicht
> genug Leistung für Herd und Drehstrom,

Eben.

> man müsste so oder so die
> Elektroinstallation im Haus teilen in 1 weiterlaufendes Notstromnetz und
> ein dann ausfallendes Starkstromnetz.

Für ein paar Stunden braucht der normale Mensch keinen Notstrom. Wenn es 
dunkel ist, langt eine Taschenlampe, für länger eine Nachlademöglichkeit 
per Handkurbel und Petroleumlampen, auf Kienspäne ist unsere 
Wohnsituation nicht mehr ausgelegt. *) Auch die Kühltruhe hat genug 
Wärmekapazität, sich ein paar Stunden so durchzuhungern.

Aber heutzutage kommen ja viele Leute schon ohne Kühlschrank und 
Gefriertruhe aus, weil zu teuer.

Heizung könnte bei schlechtem Aufbau ein größeres Problem sein, wenn da 
irgendwo ein Zipfel existiert, der schnell einfrieren und platzen 
kann....darum ist eine beheitzte Gartenlaube keine gute Idee. Zumindest 
sollte man den Strang abschiebern und entleeren können. Hab ich vor 
Jahren bei Nachbarn mal improvisieren müssen. ;O)

Nach meiner Ansicht gehören die schnelle und unkomplizierte Stillegung 
und Entleerung von Wasserleitungen und Heizung im Haus eigentlich zu 
den Grundvoraussetzungen und sollten in die Vorschriften aufgenommen 
werden.....das ist ein Schritt noch vor einer Notstromversorgung !

 *) Mann sollte aber trozdem einmal üben, damit umzugehen. Nur so aus 
Sport und zur eigenen Persönlichkeitsbildung. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Thorsten M. (cortex_user)


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Bernd W. schrieb:
> Hallo Thorsten und Stefan.
>
> Thorsten M. schrieb:

Hallo Bernd,

erstmal Danke für deinen langen Text. Ich lasse mir das mal durch den 
Kopf gehen. Denke da glaube ich einfach zu kompliziert...

von Manfred P. (pruckelfred)


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Bernd W. schrieb:
> Der Ladezustand von VRLA (und anderen) Akkumulatoren lässt sich im
> allgemeinen noch am besten über die Spannung abschätzen, weil der Strom
> in Deinem Falle naturgemäß halt sehr schwankend ist.
> Sonst wäre er in Verbindung mit der Spannung ein gutes Kriterium. So
> aber verbleibt Dir nur die Spannung.

Was hält ihn davon ab, einen Stromsensor in die Akkuleitung zu setzen 
und zu rechnen? Das machen moderne PKWs so, mehr oder weniger gut.

Das sollte mit der Spannung kombiniert werden, wenn bei 14 Volt nur noch 
wenig Strom fließt, ist das Ding voll.

von Thorsten M. (cortex_user)


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Manfred P. schrieb:
> Das sollte mit der Spannung kombiniert werden, wenn bei 14 Volt nur noch
> wenig Strom fließt, ist das Ding voll.

Bei 14V fliessen bei mir immer mindestens 7A da der Ladestrom für 14 
Akkus nie unter 500mA sinkt bei 14V. Und bei Wolken schwankt das 
gruselig. Ich berechne schon das Sigma der Stndardabweichung, um die 
Schwankungen zu quantisieren.

Eine Möglichkeit ist die Steilheit der Spannung. Bei voll geht das ganz 
fix von 13.0 auf 14.0 hoch, 13.0 ist der Ruhezustand bei ganz voll.

In der Akkuleitung ist ein Hall Sensor, den Wert habe ich also.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Manfred.

Manfred P. schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>> Der Ladezustand von VRLA (und anderen) Akkumulatoren lässt sich im
>> allgemeinen noch am besten über die Spannung abschätzen, weil der Strom
>> in Deinem Falle naturgemäß halt sehr schwankend ist.
>> Sonst wäre er in Verbindung mit der Spannung ein gutes Kriterium. So
>> aber verbleibt Dir nur die Spannung.
>
> Was hält ihn davon ab, einen Stromsensor in die Akkuleitung zu setzen
> und zu rechnen? Das machen moderne PKWs so, mehr oder weniger gut.

Schon, aber sicher zu stellen, das die Strommessung gut gleichzeitig mit 
der Spannungsmessung erfolgt, weil Dir wärend der Messung ein MPPT daran 
herumregelt der u.U. flotte Stromänderungen verursacht, könnte deutlich 
aufwändiger werden als die gleiche Messaufgabe an einem PKW. Andere 
Alternative: extreme Tiefpässe und Software Mittelwertbildung.

Der ganze Kram mit Solar und MPPT ist erfahrungsgemäß deutlich unruhiger 
als  eine PKW Lichtmaschine. Drehzahlen ändern sich nicht so extrem 
schnell. Hängt aber auch an der Methode, nach der der MPPT arbeitet.

Die Spannung wird durch den Akku alleine ja schon einigermassen 
geglättet.

> Das sollte mit der Spannung kombiniert werden, wenn bei 14 Volt nur noch
> wenig Strom fließt, ist das Ding voll.

Das ist richtig.

Und trozdem sollte sich der TO auch mal einen Kopf um eine 
Ausgleichsladung machen....14V sind da etwas wenig. Aber immer 
Ausgleichsladung ist auch nur mittelprächtig.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Obelix X. (obelix)


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Thorsten M. schrieb:
> Wifi Steckdose war tot

LOL ;-D

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