Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Suche: Gute Presszange für D-Sub und IDC-Verbinder


von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Gibt es für D-Sub Stecker (als die mit Schneidklemm-Technik, keine 
Einzelkontakte) und IDC-Pfostenstecker eigentlich auch gute 
Quetschzangen? Ich habe die "MWZ 214" von Reichelt hier, und die ist 
reichlich klapprig. Das Pendant von Delock sieht mir auch nicht stabiler 
aus. Darf gerne 100-200 Euro kosten wenn das Teil was taugt. Hat jemand 
Empfehlungen?

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Rüdiger B. (rbruns)


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So eine Zange habe ich Jahrelang für MFM und IDE Festplattenkabel 
verwendet und hatte nie Probleme.

: Bearbeitet durch User
von Bernd G. (Gast)


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Ich hab so ein Chinadings, es funktioniert. Solange du nicht mehr als 20 
Stecker auf einmal bearbeiten musst, ist es angemessen.
Wozu brauchst du eine erhöhte Stabiltät?

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Bisher bin ich mit der Zange einigermaßen ausgekommen. Jetzt muss ich 
aber AWG26 Kabel in einen IDC-Stecker crimpen (=0,13mm², normal ist 
AWG28/0,08,mm²). Und davon nicht nur ein paar, sondern einige Hundert. 
Die billige Zange ist wackelig und presst nicht 100%ig parallel. Sowas 
muss es doch auch in besserer Qualität geben?!

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

: Bearbeitet durch User
von Bernd G. (Gast)


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Thorsten O. schrieb:
> Und davon nicht nur ein paar, sondern einige Hundert.

Da hilft nur eines: eine Alfra-Unipress (Handstanze 1,5 to) auftreiben 
(gibt es leider nicht mehr) und einen glatten Stempel anfertigen. Als 
Gegenstück eignet sich die Wendeplatte.
Damit habe ich einige hundert Micromatch verarbeitet.
Beitrag "Einpresstechnik für Arme"

von Uli S. (uli12us)


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Es gibt von Knipex und anderen parallelwasserpumpenzangen. Die nennen 
sich Zangenschlüssel und sollten sich für den Zweck hervorragend eignen.
https://www.bueromarkt-ag.de/zangenschluessel_knipex_86_03_250_armaturenzange,p-8603250,l-google-css,pd-b2c.html?gclid=EAIaIQobChMIwKmpkOP3_QIVCb3VCh1-RQzWEAQYBCABEgK19_D_BwE
Ich selber hab das immer in nem Schraubstock gemacht. Kann mich aber gar 
nicht mehr dran erinnern, wann ich das letzte Mal ein derartiges Kabel 
gebbraucht hab.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ein kleiner Schraubstock tut es eigentlich sehr gut. Kunststoffbacken 
verwenden, um nicht die Gehäuse zu vermacken.

Von Bernstein gibt es die "Spannfix"-Reihe, die für die Aufgabe recht 
praktisch ist, da auch vertikal gespannt werden kann. Mit 5cm 
Backenbreite wird es allerdings bei 50-poligen 0.1"-Steckern etwas 
knapp, aber wer macht noch 8-Bit-SCSI-Kabel?

von Uwe B. (uwebre)


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Thorsten O. schrieb:
> Gibt es für D-Sub Stecker (als die mit Schneidklemm-Technik, keine
> Einzelkontakte) und IDC-Pfostenstecker eigentlich auch gute
> Quetschzangen?

Im Kleinanzeigenportal finden sich öfter Handhebelpressen für 
überschaubares Geld. Ist ein nützliches Werkzeug, gerne unterschätzt.

Harting hat die passenden Base Plates dafür.
Freundlicherweise besteht das downloadbare Typenblatt aus der bemaßten 
Zeichnung der Patten. Ich habe das als Anregung genommen meine eigenen 
Platten zu "entwickeln" und zu fräsen. Seither ist das Anschlagen von 
IDC & Co die reinste Freude.

Handhebelpresse und Base Plates gibt es hier zu erwerben:
https://b2b.harting.com/ebusiness/de/Werkzeuge-Montagewerkzeuge/364349?page=0&sort=newproduct-asc

Uwe

von Rüdiger B. (rbruns)


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Thorsten O. schrieb:
> Und davon nicht nur ein paar, sondern einige Hundert.

Dann wendet man sich an einen Fachbetrieb z.B.
https://spe-paul.de/leistungsuebersicht/flachbandkabel-rasterstegleitungen/
oder viele andere.
Ist mit Sicherheit billiger wie ein gutes Teures Werkzeug und wenn du 
einen Anbieter in der Nähe hast bist du auch Flexibel.

von Uwe B. (uwebre)


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Rüdiger B. schrieb:
> Ist mit Sicherheit billiger wie ein gutes Teures Werkzeug und wenn du
> einen Anbieter in der Nähe hast bist du auch Flexibel.

Am flexibelsten ist man mit eigenem Werkzeug, welches ja sicherlich auch 
außerhalb dieses einen Auftrags Verwendung finden wird.

Ablängen kann man Flachkabel prima mit einer (zu dem Zweck abgestellten, 
alten,) Papierhebelschere. Statt der nicht ganz billigen KN 94 15 215

Uwe

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Rüdiger,

Rüdiger B. schrieb:
> Thorsten O. schrieb:
>> Und davon nicht nur ein paar, sondern einige Hundert.
>
> Dann wendet man sich an einen Fachbetrieb z.B.
> https://spe-paul.de/leistungsuebersicht/flachbandkabel-rasterstegleitungen/
> oder viele andere.
> Ist mit Sicherheit billiger wie ein gutes Teures Werkzeug und wenn du
> einen Anbieter in der Nähe hast bist du auch Flexibel.

Mag sein, wenn es nur um die Leitung geht. In diesem Fall hängt da 
jeweils noch ein Motor drann. Die Konfektionierung mache ich aus gutem 
Grund "in House".

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Harald,

Harald K. schrieb:
> Ein kleiner Schraubstock tut es eigentlich sehr gut. Kunststoffbacken
> verwenden, um nicht die Gehäuse zu vermacken.

Wer macht >100 Kabel im Schraubstock? Da schraubt man sich ja den 
sprichwörtlichen Wolf. Man abgesehen davon, dass ich kein Flachbandkabel 
verarbeiten muss, sondern Einzeladern...

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Uwe,

Uwe B. schrieb:
> Thorsten O. schrieb:
>> Gibt es für D-Sub Stecker (als die mit Schneidklemm-Technik, keine
>> Einzelkontakte) und IDC-Pfostenstecker eigentlich auch gute
>> Quetschzangen?
>
> Im Kleinanzeigenportal finden sich öfter Handhebelpressen für
> überschaubares Geld. Ist ein nützliches Werkzeug, gerne unterschätzt.
>
> Harting hat die passenden Base Plates dafür.
> Freundlicherweise besteht das downloadbare Typenblatt aus der bemaßten
> Zeichnung der Patten. Ich habe das als Anregung genommen meine eigenen
> Platten zu "entwickeln" und zu fräsen. Seither ist das Anschlagen von
> IDC & Co die reinste Freude.

Danke, dass ist ein guter Hinweis. Das dürfte die Handhabung deutlich 
vereinfachen. Ich muss nur mal schauen, ob die Kabel dafür lang genug 
sind.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Christian M. (likeme)


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Ich nehme hierfür einen guten Schraubstock mit glatten "Backen". 
Natürlich mit Gefühl arbeiten!

von Uwe B. (uwebre)


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Uwe B. schrieb:
> Im Kleinanzeigenportal finden sich öfter Handhebelpressen

Kniehebelpresse heißt das Suchwort

Uwe

von Harald K. (kirnbichler)


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Thorsten O. schrieb:
> Man abgesehen davon, dass ich kein Flachbandkabel
> verarbeiten muss, sondern Einzeladern...

Und die willst Du in Steckverbindern für Flachbandkabel verarbeiten?

Das ist Pfusch. Wenn man Einzeladern verarbeitet, nimmt man 
Steckverbinder für Einzelkontakte und crimpt diese Kontakte mit dem 
passenden Werkzeug.

von Uwe B. (uwebre)


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Harald K. schrieb:
> Und die willst Du in Steckverbindern für Flachbandkabel verarbeiten?
>
> Das ist Pfusch.

Das ist eventuell etwas Fummelei, aber warum soll das Pfusch sein?

von Harald K. (kirnbichler)


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Uwe B. schrieb:
> Das ist eventuell etwas Fummelei, aber warum soll das Pfusch sein?

Du musst halt sehr präzise sicherstellen, daß die Einzelleiter an der 
richtigen Stelle liegen, daß sie den richtigen Außendurchmesser und 
Querschnitt haben, den die jeweilige Schneidklemmverbindung benötigt.

Als Improvisation für Einzelstücke kann man sowas vielleicht mal machen, 
aber in der Serienfertigung? No way. Wieso auch, warum nimmst Du kein 
Flachbandkabel?

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Harald K. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Das ist eventuell etwas Fummelei, aber warum soll das Pfusch sein?
>
> Du musst halt sehr präzise sicherstellen, daß die Einzelleiter an der
> richtigen Stelle liegen, daß sie den richtigen Außendurchmesser und
> Querschnitt haben

Das erinnert mich an die letzte Sendung Schlag den Star, wo Jeanette 
Biedermann gegen Janin Ullmann gekämpft hat. Beide Kontrahentinnen 
mussten blind verschiedene Kabel mit unterschiedlichen Steckverbindungen 
in die entsprechende Steckdose reinfummeln.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


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Harald K. schrieb:
> Wieso auch, warum nimmst Du kein
> Flachbandkabel?

Weil, wie du aus Thorstens Beiträgen entnehmen könntest, er die 
Steckverbinder an Strippen montieren möchte die aus einem Motor kommen.
Eventuell wäre er mit soetwas wie den MTA-100 von TE besser bedient, er 
wird aber, vermutlich besser als wir, wissen was er tut.

Uwe

von Harald K. (kirnbichler)


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Uwe B. schrieb:
> er die
> Steckverbinder an Strippen montieren möchte die aus einem Motor kommen.

Warum aber will er dann dafür ungeeignete Steckverbinder verwenden?

von Mark S. (voltwide)


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Ich quetsche meine IDC-Verbinder mit dem Knipex Zangenschlüssel. Ein 
geniales Tool!

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Harald,

Harald K. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> er die
>> Steckverbinder an Strippen montieren möchte die aus einem Motor kommen.
>
> Warum aber will er dann dafür ungeeignete Steckverbinder verwenden?

Das war nicht meine Frage, aber wenn du es unbedingt wissen willst: Mein 
Kunde will das eben so haben.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Ich wollte noch das Ergebnis zu dieser Diskussion nachreichen. Ich bin 
dem Hinweis von Uwe gefolgt und habe mir eine gebrauchte Schmidt 
Kniehebelpresse zugelegt. Die Aufnahme für den Stecker ist 3D-gedruckt. 
Bei Gelegenheit lasse ich mir noch einen breiteren Stempel anfertigen, 
dann ist die Lösung perfekt für meinen Zweck.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

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