Forum: HF, Funk und Felder Mixer vs. Modulation


von Stephan (mucster)


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Hallo zusammen, ich experimentiere gerade mit HF-Mixern (ADE-25, AD831) 
herum und verstehe eine Sache in der Theorie noch nicht:

Warum wird beim Mixen (RF, LO -> IF) die Modulation nicht beeinflusst? 
Warum hat die IF (LO-RF) immer noch das unveränderte aufmodulierte 
Signal (AM oder FM z.B.)?

Danke für Eure Hilfe...

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Beim Mischen entstehen zwei neue Frequenzen,
Differenz von RF und LO, und Summe von RF und LO.
Wenn nun bei RF die Frequenz hin und her pendelt,
(Frequenzmodulation) muß ja logischer weise IF
auch hin und her pendeln, kannst du doch einfach
ausrechnen (Summe Differenz).

von Hp M. (nachtmix)


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Stephan schrieb:
> Warum wird beim Mixen (RF, LO -> IF) die Modulation nicht beeinflusst?

Weil der LO-Pegel sehr viel höher ist, als die RF.
Der  Mischer arbeitet praktisch als Schalter.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Stephan schrieb:
> die Modulation nicht beeinflusst?

Obacht - ggf. wird das Spektrum gedreht. Muss nicht immer ein Problem 
sein, kann aber...

Gruss
WK

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Hp M. schrieb:
>Weil der LO-Pegel sehr viel höher ist, als die RF.

Muß aber nicht, LO kann genau so gut auch unterhalb von RF sein.


von Dergute W. schrieb:
>Obacht - ggf. wird das Spektrum gedreht. Muss nicht immer ein Problem
>sein, kann aber...

Bei AM und FM ist das kein Problem. Bei SSB vertauscht sich
LSB und USB wenn LO oberhalb von RF ist.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

beispielsweise hier

https://de.wikipedia.org/wiki/Mischer_%28Elektronik%29

werden einige Geheimnisse der verschiedenen Arten von Mischung gezeigt, 
auch mit netten Reihenentwicklungen. Man möge in die Mathematik tiefer 
einsteigen wollen.

Stephan schrieb:
> immer noch das unveränderte aufmodulierte
> Signal

Das wird nach Amplitude und Phasenlage auch mit verändert, liegt aber 
noch so vor, daß es nutzbar bleibt.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Günter L. schrieb:
> von Hp M. schrieb:
>>Weil der LO-Pegel sehr viel höher ist, als die RF.
>
> Muß aber nicht, LO kann genau so gut auch unterhalb von RF sein.

Das ist aber nicht effizient, und entspricht einem von der RF 
übersteuerten Mischer.
Falls mehrere RF-Frequenzen anwesend sind, bekommst du dabei auch noch 
unerwünschte Kreuzmodulationsprodukte.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Hp M. schrieb:
>Das ist aber nicht effizient, und entspricht einem von der RF
>übersteuerten Mischer.

Funktioniert ohne Probleme und genauso effizient.
Wird zum Beispiel oft bei Doppelsuper so gemacht.
Da wird die 1.ZF von 10,7MHz mit einer 10,245MHz
Quarzfrequenz auf auf die zweite ZF von 455kHz
runtergemischt. Die 10,245MHz liegt unterhalb von
10,7MHz. Kreuzmodulationsprodukte entstehen wenn am
Antenneneingang der 1. HF-Verstärker übersteuert wird,
aber nicht wenn LO-Frequenz unterhalb RF-Frequenz liegt.
Ich habe zum Beispiel früher mal bei einen MW-Röhrenradio
Spiegelfrequenz und Empfangsfrequenz einfach durch ändern
der Eingangsfilter getauscht. Also was vorher Spiegelfrequenz
war, wurde dann Empfangsfrequenz. Ohne den Oszillator ändern
zu müssen, hatte ich dann einen weiteren Empfangsbereich von
1460kHz bis 2510kHz. Der Bereich lag dann über der LO-Frequenz.
Ging prima ohne Probleme. Das war zu einer Zeit wo es noch
Norddeichradio und Rügenradio gab, und die ganzen Gongsender
und Zahlensender. Die lagen alle in diesen Bereich. Heute
ist dort fast nur noch Stille, außer 1810kHz bis 2000kHz
Amateurfunkband. Also wenn man einen Kurzwellenradio mit einer
ZF von 455kHz baut, kann man den LO 455kHz über RF oder unter
RF machen, funktioniert beides gleichgut. In beiden Fällen
entsteht eine Differenz von 455kHz.

von Stephan (mucster)


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Günter L. schrieb:
> Beim Mischen entstehen zwei neue Frequenzen,
> Differenz von RF und LO, und Summe von RF und LO.
> Wenn nun bei RF die Frequenz hin und her pendelt,
> (Frequenzmodulation) muß ja logischer weise IF
> auch hin und her pendeln, kannst du doch einfach
> ausrechnen (Summe Differenz).

Das macht Sinn, da bei der Addition von Frequezen das aus der 
Frequenzmodulation resultierende Delta bestehen bleibt.

Und bei AM macht die Freaquenzumwandlung auch nichts aus...

: Bearbeitet durch User
von Jörg (zwischenfrequenz)


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Günter L. schrieb:
> von Hp M. schrieb:
>>Weil der LO-Pegel sehr viel höher ist, als die RF.
>
> Muß aber nicht, LO kann genau so gut auch unterhalb von RF sein.

Pegel meint Amplitude, nicht Frequenz.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Jörg H. schrieb:
>Pegel meint Amplitude, nicht Frequenz.

Achso, dann war das ein Missverständnis.

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