Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik RT424730 230v Relais mit uc ansteuern


von Martin S. (mmaddin)


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Hi,

ich suche nach einem kleinen Bauteil (DIP4 o. DIP6) um dieses 230V 
Relais:

https://www.distrelec.de/de/print-leistungsrelais-rt-wechsler-8a-ac-230v-32-5kohm-te-connectivity-schrack-rt424730/p/13721189

RT424730

Spule 32500 Ω

mit wenig Aufwand an einem auf 5V betriebenen uc anschließen zu können.

Hintergrund, ich habe noch viele dieser Relais und nun einen Fall wo ich 
wenig Platz habe für ein größeres Netzteil und so kam mir die Idee.

Ich habe den AQV259a
https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/87112/NAIS/AQV259.html
1000V / 30mA

in der Bastelkiste.

Nun ist die Relaisspule ja induktiv und da hört mein Fachwissen dann 
auch langsam auf.

Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Wenn es nicht funktioniert, würde es dann mit dem aqv258a gehen?

Danke

Ps.: Hier hat das anscheinend auch mal jemand versucht, aber nicht 
vollendet...

Beitrag "Spule mit Optotriac schalten"

: Bearbeitet durch User
von Jörg B. (joergb2)


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AQV259 klingt, als ob das gehen sollte. Das Ding kann 30 mA, wo eher 7 
mA gebraucht werden, und 1000V sollten doch als Sperrspannung reichen. 
1.5 kVAC Isolation nach Sekundär passt eigentlich auch zu den Normen.

von Peter M. (Gast)


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Das kleine Bauteil das Du suchst um das Relais anzusteuern nennt sich 
NPN Transistor (bspw. ein BC237 ).
Dazu noch eine Diode ( 1N4001, 1N4148, oder ähnliches) am 
Spulenanschluss des Relais mit der Kathode an +5.
Und ein 1 kOhm Widerstand vom Portpin zur Basis des Transistors. Fertig.
Hier gibt es massig Schaltungen wo Du dich informieren kannst.
Man könnte natürlich das Ganze noch viel komplizierter aufbauen....
Zu faul zum suchen?

von Franko P. (sgssn)


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@Peter M: Der TE meint mit 230V-Relais eines mit 230VAC-Spule. Da nützt 
ein BC237 wenig. :-)

Gruß

von Falk B. (falk)


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Martin S. schrieb:

> Nun ist die Relaisspule ja induktiv und da hört mein Fachwissen dann
> auch langsam auf.

Du brauchst einen Varistor parallel zum Ausgang des Photomos-Relais.

S05K250 oder ähnlich.

https://www.reichelt.de/de/de/varistor-rm-5-mm-250-v-10--epc-b72207-s-252-p239906.html

von Martin S. (mmaddin)


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Jörg B. schrieb:
> AQV259 klingt, als ob das gehen sollte.

Hallo Jörg, ich hatte das hier verfolgt:

Beitrag "Glühlämpchen 8V AC mit PhotoMOS AQV257A ansteuern"

und mich hatte diese Aussage was Induktivitäten angeht etwas 
verunsichert:

Beitrag "Re: Glühlämpchen 8V AC mit PhotoMOS AQV257A ansteuern"

Da sie ohne weitere Hintergründe dort steht, aber ggf. auch andere sein 
könnten als hier, da es dort um 8V AC geht.

Falk B. schrieb:
> Du brauchst einen Varistor parallel zum Ausgang des Photomos-Relais.

Danke Falk, geht es um Spannungsspitzen aus dem Netz? Wenn der PhotoMos 
aus ist, würden diese ja komplett an Ihm abfallen...

Der Varistor hat 250V, könnte ich dann auch den AQV254a nehmen? der geht 
bis 400V und ich bin dann beim Strom noch viel sicherer...?

Danke bis hierher

M.

von Falk B. (falk)


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Martin S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Du brauchst einen Varistor parallel zum Ausgang des Photomos-Relais.
>
> Danke Falk, geht es um Spannungsspitzen aus dem Netz? Wenn der PhotoMos
> aus ist, würden diese ja komplett an Ihm abfallen...

Ja, aber auch um die Abschaltspannung der Spule.

> Der Varistor hat 250V, könnte ich dann auch den AQV254a nehmen? der geht
> bis 400V und ich bin dann beim Strom noch viel sicherer...?

Nö, denn der 250V Varistor klemmt erst so bei um die 400V. Das wird zu 
knapp. Die 250V vom Varistor sind der Effektivwert der Spannung, die 
dauerhaft angelegt werden darf, ohne daß er anfängt zu begrenzen.

von Martin S. (mmaddin)


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Falk B. schrieb:
> Das wird zu
> knapp.

ok

by the way, ist der moc3041

Beitrag "Spule mit Optotriac schalten"

eigentlich auch ein guter Kandidat dafür?

Was ist dort denn der minimale Haltestrom? Bzw. würde das mit den 7mA 
wirklich gehen, und wäre da ebenfalls ein Varistor nötig?

https://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/fairchild/MOC3041-M.pdf

Bei dem Datenblatt komme ich ins schleudern, aber ich bin auch kein 
Triac spezi...

von Falk B. (falk)


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Martin S. schrieb:
> ok
>
> by the way, ist der moc3041
>
> Beitrag "Spule mit Optotriac schalten"
>
> eigentlich auch ein guter Kandidat dafür?

Nö, denn der hat nur 400V Sperrspannung. Da sollte es ein Typ mit min. 
600V sein.

> Was ist dort denn der minimale Haltestrom?

400uA, siehe Datenblatt.

> Bzw. würde das mit den 7mA
> wirklich gehen,

Ja.

> und wäre da ebenfalls ein Varistor nötig?

Jain. Als Schutz gegen Spannungsspitzen aus dem Netz schon, für den 
Normalbetrieb nicht, denn der TRIAC geht im Stromnulldurchgang aus, da 
entsteht nur sehr wenig Induktionsspannung mit sehr wenig Energie.

von Martin S. (mmaddin)


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Falk B. schrieb:
> siehe Datenblatt

Das ist es ja, okay, wenn ich dazu mal ein paar Fragen los werde:

A) Warum steht dieser wert unter DC Characteristics?

B) Was ist "Peak On-State Voltage" unter "Detector"? Vor allem weil sie 
mit max 3V angegeben ist?

Emitter ist ja die "LED", dann ist mit Detector der Empfänger gemeint, 
habe ich mir so zusammen gereimt.

C) Auf der ersten Seite ist 60mA für die LED angegeben, auf der zweiten 
Seite aber die Spannung dazu für einen IF bei 30mA (Input Forward 
Voltage), zumal die "INDIVIDUAL COMPONENT CHARACTERISTICS" auch 
anscheinend für alle gelten!?

D) Vdrm ist mit 400V angegeben, ist das automatisch "max"?

E) Ist ITSM der kurzzeitige (100us) Maximalstrom für das Ding?

F) Was ist "Critical Rate of Rise of Off-State Voltage" 1000 V sV/dt 
(IF=0) ist das so etwas wie die maximale Abschaltflanke oder so?

Ich brauche da mal etwas Praxisbezug dieser Werte, da ich bei dem 
Datenblatt echt schwimme wie gesagt.

Danke.

von Martin S. (mmaddin)


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Falk B. schrieb:
> Stromnulldurchgang aus

Falk B. schrieb:
> Da sollte es ein Typ mit min.
> 600V sein.

Damit wäre der MOC3083 mit VDRM 800 V also besser geeignet, oder?

Um mal bei dem verlinkten Thread zu bleiben...

Haltestrom ist dort sogar nur 100 μA...

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> D) Vdrm ist mit 400V angegeben, ist das automatisch "max"?

Überschrift der Tabelle lesen!

von Martin S. (mmaddin)


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H. H. schrieb:
> Überschrift der Tabelle lesen!

dieses Datenblatt macht mich fertig :-)

von Falk B. (falk)


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Martin S. schrieb:
> Das ist es ja, okay, wenn ich dazu mal ein paar Fragen los werde:
>
> A) Warum steht dieser wert unter DC Characteristics?

Na weil das was mit Gleichstrom zu tun hat. Auch wenn der TRIAC am 
Wechselstromnetz arbeitet.

> B) Was ist "Peak On-State Voltage" unter "Detector"?

Die maximale Spannung zwischen den beiden Anoden, wenn der TRIAC 
eingeschaltet (leitfähig) ist.

> Vor allem weil sie
> mit max 3V angegeben ist?

Ist halt so.

> Emitter ist ja die "LED", dann ist mit Detector der Empfänger gemeint,

Der Empfänger ist der lichtgezündete TRIAC im Bauteil.

> C) Auf der ersten Seite ist 60mA für die LED angegeben,

Absolut maximum! Da geht sie gerade so nicht kaputt! Das ist kein 
normaler Betriebsfall.

> auf der zweiten
> Seite aber die Spannung dazu für einen IF bei 30mA (Input Forward
> Voltage),

Normalbetrieb.

> D) Vdrm ist mit 400V angegeben, ist das automatisch "max"?

Ja.

> E) Ist ITSM der kurzzeitige (100us) Maximalstrom für das Ding?

Ja.

> F) Was ist "Critical Rate of Rise of Off-State Voltage" 1000 V sV/dt
> (IF=0) ist das so etwas wie die maximale Abschaltflanke oder so?

Maximal zulässige Spannungsänderung beim Abschalten.

von Martin S. (mmaddin)


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Falk B. schrieb:
>> B) Was ist "Peak On-State Voltage" unter "Detector"?
>
> Die maximale Spannung zwischen den beiden Anoden, wenn der TRIAC
> eingeschaltet (leitfähig) ist.
>
>> Vor allem weil sie
>> mit max 3V angegeben ist?
>
> Ist halt so.

Jou, dann auch nur logisch. Diese Spannung ist ja abhängig vom 
Innenwiderstand und dem fließenden Strom, wenn man den Maximalstrom also 
nicht überschreitet, dann dürfte man diesen Wert auch nicht sprengen, 
oder was könnte ich da sonst noch falsch machen?

Falk B. schrieb:
> Absolut maximum!

Hmm, für mich wäre da das Minimum aber auch sehr interessant für manche 
Anwendungen...scheint aber nur das Typ 1,25V zu geben, als 
Anhaltpunkt...

Falk B. schrieb:
> Maximal zulässige Spannungsänderung

hm, joah, okay...?

von Martin S. (mmaddin)


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Dann habe ich für meinen Praxisbezug eigentlich nur noch eine Frage:

Gibt es eine Angabe zur minimalen Schaltspannung gerade auch für AC oder 
irgendeinen Anhaltspunkt?

Danke, finde mich nun schon wesentlich besser dort zurecht!

Beitrag #7393692 wurde von einem Moderator gelöscht.
von H. H. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Gibt es eine Angabe zur minimalen Schaltspannung gerade auch für AC oder
> irgendeinen Anhaltspunkt?

Sie muss eben größer als die Flussspannung beim Haltestrom sein.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Martin S. schrieb:
> Damit wäre der MOC3083 mit VDRM 800 V also besser geeignet,

Laut Datenblatt sind die MOC30xx nicht zum direkten Schalten von Lasten 
vorgesehen, also Nein. Das wurde erst neulich wieder in einem anderen 
Thread diskutiert, es gibt andere OptoTriacs, die für diese Betriebsart 
passend spezifiziert sind.

Was der Unfug soll, würde ich auch gerne begreifen. Dieses Relais ist 
nicht so ungewöhnlich, aks dass man es nicht einfach durch eines mit 
12V-Spule ersetzen könnte.

Also mit dem 230V-Relais ab in die Kramkiste und eines mit 12V besorgen. 
Da reicht dann ein BC237 oder sonstwas zur Ansteuerung.

von Martin S. (mmaddin)


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Manfred P. schrieb:
> Was der Unfug soll, würde ich auch gerne begreifen.

Einfach lesen, habe ich begründet.

Manfred P. schrieb:
> es gibt andere OptoTriacs

Welche? Was ist dafür am besten geeignet?

von Martin S. (mmaddin)


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So Manfred,

nun sach mal an!?

Martin S. schrieb:
> Welche? Was ist dafür am besten geeignet?

???

von Martin S. (mmaddin)


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H. H. schrieb:
> Sie muss eben größer als die Flussspannung beim Haltestrom sein.

Und das heißt in diesem Fall? Also bei 400µA (minimaler Haltestrom) 
komme ich da wie auf die minimale Schaltbare Spannung?

Das Ding muss doch auch einen Innenwiderstand haben!?

Ich rede noch von dem MOC3041.

https://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/fairchild/MOC3041-M.pdf

VG

von H. H. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Sie muss eben größer als die Flussspannung beim Haltestrom sein.
>
> Und das heißt in diesem Fall? Also bei 400µA (minimaler Haltestrom)
> komme ich da wie auf die minimale Schaltbare Spannung?
>
> Das Ding muss doch auch einen Innenwiderstand haben!?
>
> Ich rede noch von dem MOC3041.
>
> https://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/fairchild/MOC3041-M.pdf

Bild 2 im Datenblatt von Fairchild.

von Martin S. (mmaddin)


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H. H. schrieb:
> Bild 2 im Datenblatt von Fairchild.

komme ich leider nicht mit klar, da sind mA angegeben, und es nicht zu 
sehen was die minimale Schaltspannung ist... zumindest kann ich das da 
für mich nicht raus lesen, aber vielleicht braucht man das ja auch gar 
nicht...!?

Was mir gerade auffällt, wo steht eigentlich der maximal zulässige Strom 
für das Ding? Muss man sich das aus den 150 mW holen?

von H. H. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Bild 2 im Datenblatt von Fairchild.
>
> komme ich leider nicht mit klar, da sind mA angegeben, und es nicht zu
> sehen was die minimale Schaltspannung ist... zumindest kann ich das da
> für mich nicht raus lesen, aber vielleicht braucht man das ja auch gar
> nicht...!?

Braucht keiner, deshalb so skaliert. Rechne mit 1V.



> Was mir gerade auffällt, wo steht eigentlich der maximal zulässige Strom
> für das Ding? Muss man sich das aus den 150 mW holen?

Ja.

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