Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unerwünschtes Rauschen bei Allpassfiltern


von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Hey,

Ich baue zur Zeit ein analoges Effektgerät für Gitarre und benutze 
hierfür unter anderem Allpass Filter. Als Ausgangspunkt für meine 
Entwicklung habe ich diesen Schaltplan benutzt:

https://sound-au.com/project49.htm

Im Plan sind zunächst zwei Allpass Filter 1. Ordnung, die (so wie ich 
die Schaltung verstehe) zusammen einen Allpass 2. Ordnung bilden. Um den 
Effekt zu verstärken wollte ich nun zwei weitere Allpässe 1. Ordnung 
hinzufügen um insgesamt auf einen Filter 4. Ordnung zu kommen.

Nun ist allerdings das Problem, dass sobald ich die neuen 2 Filter in 
den Signalweg einschleife, ich ein sehr starkes Rauschen auf meinem 
Signal habe. Wenn ich NUR die 2 neuen Filter anstatt der alten Filter 
nehme ist das Rauschen nicht da und NUR mit den alten 2 filtern ist das 
Rauschen auch nicht da.

Mir ist beim bauen der ersten zwei Filter bereits aufgefallen, dass ich 
ein sehr hochfrequentes Rauschen (welches allerdings nur auf dem Oszi zu 
sehen war und außerhalb des Hörbereiches lag) hatte. Dies habe ich dann 
mit einem Tiefpass weitestgehend rausgefiltert...

Hat jemand eine Ahnung wo das Rauschen herkommen könnte?

von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Welcher Typ sind und wieviel GBW haben deine Opamps?

Sieht so aus als würde deine Schaltung eines Allpasses Schwingneigung 
haben.

Ergo: du musst die Opamps obenrum einbremsen, also ein Anteil PT1 
hinzufügen, der gut vor der Frequenz greift, die du am Oszi siehst.

Ich schau mir am Rechner mal den Originalschaltplan an. Evtl. Simulation 
dazu.

mfg mf

von Wastl (hartundweichware)


Lesenswert?

Mal T. schrieb:
> https://sound-au.com/project49.htm

Wenn ich die Werke des Autors sehe fällt mir dazu ein:

Wer OpAmp-Schaltungen ohne Abblock-Kondensatoren aufbaut,
nachmacht oder verfälscht, insbesondere bei existierenden
Schaltungen die Abblock-Kondensatoren weglässt oder falsch
verschaltet oder selbst solche Schaltungen entwirft, in Verkehr
bringt und/oder aufbaut ohne Abblock-Kondensatoren nach Hersteller-
Empfehlungen zu verwenden, wird mit Zugangs-Ausschluss vom
Mikrokontroller-Forum nicht unter zwei Jahren bestraft.

Tja, leider ist der Autor (vermutlich) nicht im Forum vertreten.
Aber man kann den TO schon mal drauf hinweisen ....

Übrigens gelten/zählen Netzteil-Siebelkos nicht zu den oben
genannten Abblock-Kondensatoren.

Achim hat ja schon zart drauf hingewiesen dass da was
schwingen könnte. Allein schon der Aufbau kann wilde Dinge
verursachen.

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Die Opamps, die ich benutze sind OPA2134
den GBW wert kenne ich nicht. Ich lese mich da gerade ein, was das ist.

Was meinst du mit "einen Anteil PT1" und wo müsste ich den hinzufügen?

vielen Dank schonmal,

Mal.T

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Wastl schrieb:
> Wer OpAmp-Schaltungen ohne Abblock-Kondensatoren aufbaut,
> nachmacht oder verfälscht, insbesondere bei existierenden
> Schaltungen die Abblock-Kondensatoren weglässt oder falsch
> verschaltet oder selbst solche Schaltungen entwirft, in Verkehr
> bringt und/oder aufbaut ohne Abblock-Kondensatoren nach Hersteller-
> Empfehlungen zu verwenden, wird mit Zugangs-Ausschluss vom
> Mikrokontroller-Forum nicht unter zwei Jahren bestraft.

Ich verstehe nicht was du meinst?

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Mal T. schrieb:
> Wastl schrieb:
>> Wer OpAmp-Schaltungen ohne Abblock-Kondensatoren aufbaut,
>> nachmacht oder verfälscht, insbesondere bei existierenden
>> Schaltungen die Abblock-Kondensatoren weglässt oder falsch
>> verschaltet oder selbst solche Schaltungen entwirft, in Verkehr
>> bringt und/oder aufbaut ohne Abblock-Kondensatoren nach Hersteller-
>> Empfehlungen zu verwenden, wird mit Zugangs-Ausschluss vom
>> Mikrokontroller-Forum nicht unter zwei Jahren bestraft.
>
> Ich verstehe nicht was du meinst?

Du baust zusaetzlich an jeden OpAmp jeweils einen 100nF Kondensator von 
Pin 4 nach Masse und von Pin 8 nach Masse. Und zwar mit kuerzest 
moeglichen Verbindungen. Also nicht erst 5cm Draht, dann Kondensator und 
dann nochmal 3cm. Sondern direkt. Also z.b. gleich unterhalb der ICs 
(auf der Loetseite), wenn du eine Platine verwendest oder auch direkt 
ueber den ICs. Wichtig ist nur: keinen mm unnoetige Leitung zwischen 
OpAmp und den Kondensator.

Ansonsten: Mach ma Foddo von deinem Aufbau, vielleicht ist sonst noch 
irgendwas erkennbar daneben.
(ist jetzt auch nicht gerade die pfiffigste Schaltung, die du dir da 
rausgesucht hast, ist aber erstmal egal)

Gruss
WK

von Achim M. (minifloat)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Mal T. schrieb:
> Ich verstehe nicht was du meinst?

In der Originalschaltung sind keine Abblockkondensatoren eingezeichnet.

100nF Keramikkondensator an jedem Opamp, je einer ...
- von V- nach GND
- von GND nach V+
... so nah wie möglich an die Opamp-Beine.
Deine VErsorgungsleitungen sind parasitäre Impedanzen, die man mit 
Abblockkondensatoren (über-)kompensiert. Der Opamp soll sich bis zu 
"hohen" Frequenzen stabile Versorgung gönnen können.

Mal T. schrieb:
> den GBW wert kenne ich nicht.

xx4558  hat  3MHz (sound-au) laut Texas Instruments Datenblatt
OPA2134 hat  8MHz (deine Schaltung) laut Texas Instruments Datenblatt

Der GBW ist das Gain BandWith product. Das ist der Punkt im 
Frequenzgang, wo der Opamp eine Open-Loop-Verstärkung von 1 aufweist 
(0dB). Gut zu sehen im "Gain and Phase vs Frequency" oder "Open-Loop 
Gain and Phase vs Frequency" Diagramm. Datenblätter Texas Instruments 
angehängt.

Simulation folgt noch aufbereitet.

mfg mf

PS. Mit "bang-the-circuit" nach alter Bob-Pease-Manier sehe ich in der 
Simulation bereits ein wenig "Geklingel".

von Motopick (motopick)


Lesenswert?

Vermutlich hat der Autor des Originals gemuetliche alte OPVs
wie den µA709 benutzt. Wie ich vor droellfzig Jahren auch.
Dem reichen naemlich die Siebkondensatoren des Netzteils.
Als Bonuspunkt fuer den µA709 kann man ausserdem die externe
Frequenzkompensation zaehlen.

2 Allpaesse sind uebrigens viel zu wenig und 4 sind knapp.
6 oder 8 sollten es schon sein.

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Du baust zusaetzlich an jeden OpAmp jeweils einen 100nF Kondensator von
> Pin 4 nach Masse und von Pin 8 nach Masse.

Ah, jetzt weiß ich, was du meinst. aber baut man Stützkondensatoren 
nicht normalerweise zwischen V+ und V-?

Falls die Info wichtig ist: Ich habe nicht die Spannungsversorgung aus 
der Originalschaltung benutzt. Ich benutze eine 24VDC 
Spannungsversorgung aus einem Labornetzteil und habe mir eine 
Spannungsstabilisierung aus zwei 12V Z-Dioden (als Spannungsteiler) und 
einem 10uF Elko zwischen V- und Masse gebaut um die benötigten +/-12V zu 
kriegen, wobei Masse mein mittlerer Abgriff zwischen den Z-Dioden ist.

(Auf Lange Sicht will ich die Schaltung mit einem Netzteil bzw. mit 
einer Batterie betreiben, also brauche ich sowieso eine asymmetrische 
Spannungsversorgung, deswegen die Abweichung vom Original)

aber danke auf jeden Fall. Du hast mir schonmal gut weitergeholfen

von Achim M. (minifloat)



Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Also z.b. gleich unterhalb der ICs
> (auf der Loetseite)

es empfiehlt sich, auch genau dort eine Massebahn durchzulegen (wenn 
Lochrasteraufbau). Vorteil: lokal immer ein Massepotential dieses wenig 
Verschieden vom nächsten Signal-Verarbeitungsblock...

Dergute W. schrieb:
> Mach ma Foddo von deinem Aufbau

+1 kann ich da nur sagen.

Wastl schrieb:
> Achim hat ja schon zart drauf hingewiesen dass da was
> schwingen könnte.

Siehe Anhang:
Ein LT-Spice herunterreduzierter Aufbau als .asc - mit irgendwelchen 
LT-Opamps.

Transientenanalyse mit gutem alten "Bang-Bang" nach Bob Pease zeigt 
bereits, ja da ist was.
a) LT1493 mit GBW = 5MHz (selber dekadischer Bereich) klingelt auf 
Anregung. Du hast Opamps mit GBW = 8MHz verbaut. Und wenn die Simulation 
schon klingelt, wird es das in echt wahrschienlich auch tun.
b) LT1215 mit GBW = 23MHz klingelt von selber.

AC-Analyse
a) LT1493 zeigt bei 900kHz eine fette Überhöhung. Ein Allpass sollte 
sowas eigentlich nicht tun.
b) LT1215 Bei 2.7MHz sind von den 23MHz wohl kaum noch wirklich 28dB 
Schleifenverstärkung übrig... naja.

mfg mf

PS: Mit dem Bias von den JFETs habe ich jetzt noch nicht rum gespielt, 
aber ich denke, das muss ich auch nicht. "Einbremsung" vom Opamp werde 
ich noch nachreichen, wenn ich für meine Schaltung passendes gefunden 
habe.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Mal T. schrieb:
> Ah, jetzt weiß ich, was du meinst. aber baut man Stützkondensatoren
> nicht normalerweise zwischen V+ und V-?
Bau' sie zwischen V+ und GND und GND und V-.

> Falls die Info wichtig ist: Ich habe nicht die Spannungsversorgung aus
> der Originalschaltung benutzt. Ich benutze eine 24VDC
> Spannungsversorgung aus einem Labornetzteil und habe mir eine
> Spannungsstabilisierung aus zwei 12V Z-Dioden (als Spannungsteiler) und
> einem 10uF Elko zwischen V- und Masse gebaut um die benötigten +/-12V zu
> kriegen, wobei Masse mein mittlerer Abgriff zwischen den Z-Dioden ist.
Weniger Prosa, mehr Schaltplan ;-)
Klingt nicht so pralle. Mach' da zwischen die Z-Dioden und das Netzteil 
einen Widerstand rein und erhoehe die Netzteilspannung entsprechend, so 
dass du da einigermassen definierte Stroeme durch die Z-Dioden kriegst, 
wenns unbedingt sein muss. 10uF ist auch etwas popelig; das darf 
schonmal deutlich groesser werden und parallel zu jeder Z-Diode, nicht 
nur der fuer V-.

Gruss
WK

von Achim M. (minifloat)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Motopick schrieb:
> Vermutlich hat der Autor des Originals gemuetliche alte OPVs
> wie den µA709 benutzt.

das Datenblatt vom x4558 sagt
> Copyright © 1976–2014, Texas Instruments Incorporated
und das sagt schon alles. das sind alte, nicht unbedingt schlechte, aber 
um mehr als Faktor 2 lahmere Opamps als der TO einsetzt.

Mal T. schrieb:
> Ah, jetzt weiß ich, was du meinst. aber baut man Stützkondensatoren
> nicht normalerweise zwischen V+ und V-?

bei einer symmetrischen Spannungsversorgung ist Masse in der Mitte das 
Bezugspotential. alles bezieht sich darauf und alles stützt sich darauf.

Mal T. schrieb:
> Falls die Info wichtig ist: Ich habe nicht die Spannungsversorgung aus
> der Originalschaltung benutzt.

oha. Vielleicht besser wie im Anhang?
Die 12V werden zwar nicht unbedingt mega-stabil sein, aber besser als 
nix. Der fehlende Stützelko auf +Seite, laut deiner Beschriebung, macht 
mich stutzig.

Bestens wäre eine Versorgung wie https://sound-au.com/project05d.htm

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Achim M. schrieb:
> Der fehlende Stützelko auf +Seite, laut deiner Beschriebung, macht
> mich stutzig.

http://www.gsc-elektronic.net/elektronik/opamp/opamp_supply.html

Ich habe mich bei diesem Link über Spannungsversorgungen von OpAmps 
informiert und da wurde die asymmetrische Spannungsversorgung so 
dargestellt. Ich hatte Spaßeshalber zunächst auf beiden Seiten Elkos 
verbaut aber keine nennenswerte Änderung gesehen. Deswegen habe ich den 
auf der Plusseite dann weggelassen.

Achim M. schrieb:
> bei einer symmetrischen Spannungsversorgung ist Masse in der Mitte das
> Bezugspotential. alles bezieht sich darauf und alles stützt sich darauf.

Ja ich weiß aber habe ich hier nicht eine asymmetrische 
Spannungsversorgung? Mein -12 im Schaltkreis ist ja das 0 vom 
Labornetzteil und mein +12V ist 24V vom Netzteil.

Bezüglich dem Bild: Welchen Zweck erfüllen R20 und R21? bzw. warum habe 
ich davor UND dahinter Kondensatoren?

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Achim M. schrieb:
> Transientenanalyse mit gutem alten "Bang-Bang" nach Bob Pease zeigt
> bereits, ja da ist was.
> a) LT1493 mit GBW = 5MHz (selber dekadischer Bereich) klingelt auf
> Anregung. Du hast Opamps mit GBW = 8MHz verbaut. Und wenn die Simulation
> schon klingelt, wird es das in echt wahrschienlich auch tun.
> b) LT1215 mit GBW = 23MHz klingelt von selber.
>
> AC-Analyse
> a) LT1493 zeigt bei 900kHz eine fette Überhöhung. Ein Allpass sollte
> sowas eigentlich nicht tun.
> b) LT1215 Bei 2.7MHz sind von den 23MHz wohl kaum noch wirklich 28dB
> Schleifenverstärkung übrig... naja.

viellen Dank!

auch wenn der ganze LTspice Teil zur Zeit noch etwas zu advanced für 
mich ist^^ Ich weiß jetzt zumindest wo ich mich noch weiter reinlesen 
muss. Danke!

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Weniger Prosa, mehr Schaltplan ;-)

Ich habe zur Zeit keine vernünftigen leider. Nur handgemachte Layouts 
nach vermutlich nicht normgerechtem System^^ (Ich habe die layouts so 
gezeichnet, dass ich von oben auf die Bestückungsseite gucke aber 
trotzdem die Leiterbahnen darunter sehe) Ich schau mal, dass ich da was 
besseres hinkriege und lade es dann hoch. wollte ich eh am Wochendende 
machen.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Mal T. schrieb:
> Bezüglich dem Bild: Welchen Zweck erfüllen R20 und R21? bzw. warum habe
> ich davor UND dahinter Kondensatoren?

Die verhindern hauptsaechlich, dass die Z-Dioden abkokeln, wenn der 
Momentanwert der Eingangswechselspannung gerade mal hoeher ist als 12V, 
indem sie den Strom durch die Z-Dioden begrenzen.
Die Kondensatoren davor sollen die Welligkeit vermindern und die danach 
den Innenwiderstand der Spannungsversorgung bei wechselnden Belastungen 
verkleinern. Mutmasslich.

Gruss
WK

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Motopick schrieb:
> 2 Allpaesse sind uebrigens viel zu wenig und 4 sind knapp.
> 6 oder 8 sollten es schon sein.

Der Originaleffekt soll ja auch kein Phaser sondern ein Vibrato sein. 
Als solcher funktioniert er auch wunderbar. Mein vorhaben ist, den zu 
einem Lo-Fi Effekt umzubauen (dés soll am Ende wie eine leiernde Platte 
klingen) also sprich, viel langsamere Oszilationszeiten. Das Problem ist 
nur, das ich mehr pitch-unterschied brauche. deswegen baue ich mehr 
allpässe dran. Ich befürchte allerdings dass dadurch auch der phaser 
effekt größer wird. deswegen hoffe ich erstmal, dass 2 filter mehr schon 
ausreichen.

von Udo K. (udok)


Lesenswert?

Probiere mal 10-100 pF parallel zum 33 kOhm (vom Ausgang zum Eingang).

Abblockkondensatoren brauchst du bei Audio-Opamps meist nicht.

LG,
Udo

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Mal T. schrieb:
> Das Problem ist
> nur, das ich mehr pitch-unterschied brauche.

Das wird aber muehsam mit Allpaessen. Das hat man schon vor 40 Jahren 
mit Eimerkettenspeichern gemacht (Oder heute halt mit 
µController+ADC+DAC).

Gruss
WK

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Das wird aber muehsam mit Allpaessen. Das hat man schon vor 40 Jahren
> mit Eimerkettenspeichern gemacht

Oh gott danke! Eimerkettenspeicher! Ich habe den begriff vor 15 jahren 
mal gehört bevor ich Elektroniker wurde und jetzt im Rahmen dieses 
Projektes wollte der mit einfach nicht mehr einfallen weswegen ich es 
auch nicht sonderlich erfolgreich ergoogeln konnte und deswegen erstmal 
bei den Allpässen geblieben bin... vielen Dank! da werde ich mich 
definitiv reinlesen

von Achim M. (minifloat)



Lesenswert?

Udo K. schrieb:
> Probiere mal 10-100 pF parallel zum 33 kOhm (vom Ausgang zum Eingang).

+1

Siehe Anhänge.
Simulation sagt sollte OK sein.

Realer Aufbau: Spannungsversorgung solltest du dir jeweils +12 vs GND 
und -12 vs GND real AC-Mäßig mit dem Oszi ansehen. Nicht dass da Dreck 
drauf ist.

mfg mf

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Die verhindern hauptsaechlich, dass die Z-Dioden abkokeln, wenn der
> Momentanwert der Eingangswechselspannung gerade mal hoeher ist als 12V,
> indem sie den Strom durch die Z-Dioden begrenzen.
> Die Kondensatoren davor sollen die Welligkeit vermindern und die danach
> den Innenwiderstand der Spannungsversorgung bei wechselnden Belastungen
> verkleinern. Mutmasslich.

aber dann brauche ich die ja nicht. Ich gehe in den Teil der Schaltung 
ja so oder so nur entweder mit DC Netzteilen rein oder mit Batterien. 
dann brauch ich doch eigentlich nur die zwei Kondensatoren hinter den 
Widerständen

von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Mal T. schrieb:
> dann brauch ich doch eigentlich nur die zwei Kondensatoren hinter den
> Widerständen

... und wie verhinderst du, dass dir eine 12V-Seite vollends gegen + 
oder auch - der 24V-Quelle weg-eiert?

btw. Tiefpass vorm Eingang oder am Eingang wäre noch eine Idee, damit 
man sich keine HF der heutigen Zeit (Mobiltelefon etc.) in die Schaltung 
reinzieht...

n8 mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Achim M. schrieb:
> Siehe Anhänge.
> Simulation sagt sollte OK sein.

okay.... das beeindruckt mich jetzt um ehrlich zu sein XD

vielen Dank!

(Ich lerne in diesem Thread gerade mehr über Elektronik als in 3 Jahren 
Ausbildung, 4 Jahren Berufserfahrung und bisher 1,5 Semestern 
Technikerschule... und ich hab nen Notendurchschnitt von 1,8....)

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Mal T. schrieb:
> weswegen ich es
> auch nicht sonderlich erfolgreich ergoogeln konnte

Dann kann googlen nach "Bucket Brigade Delay" oder "charge coupled 
device" auch nicht schaden. Obwohl ich fuerchte, dass CCD derweilen nur 
noch auf  Bildsensoren verweisen wird - sind halt sehr aehnlich 
aufgebaut.
Aber die Chipse (Spontan faellt mir da noch TDA1022 und SAD512, SAD1024 
ein) werden alle schon lange abgekuendigt sein und wenn ueberhaupt, dann 
nur zu Fantasiepreisen bei irgendwelchen Audiophilen/Musikerlaeden zu 
kriegen sein...

Gruss
WK

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Achim M. schrieb:
> ... und wie verhinderst du, dass dir eine 12V-Seite vollends gegen +
> oder auch - der 24V-Quelle weg-eiert?

ja sorry, ich meinte natürlich plus die Z-Dioden... Das Wegeiern der 
Spannung war tatsächlich bereits ein Problem in der Vergangenheit... am 
Anfang hatte ich nur einen einfachan Spannungsteiler aus 1Mohm 
widerständen... Die Allpässe sind da kein Problem aber sobald der 
oszilatorschaltkreis dazu kommt sackt ist mein minus Teil auf Masse 
gesackt und zwischen masse und plus hatte ich fast die gesamten 24V

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Aber die Chipse (Spontan faellt mir da noch TDA1022 und SAD512, SAD1024
> ein) werden alle schon lange abgekuendigt sein und wenn ueberhaupt, dann
> nur zu Fantasiepreisen bei irgendwelchen Audiophilen/Musikerlaeden zu
> kriegen sein...

gibt doch bestimmt substitute dafür oder nicht? Den J-FET aus der 
originalschaltung hab ich auch nicht mehr gekriegt. Da benutze ich einen 
NTE 312

von Motopick (motopick)


Lesenswert?

> Ich befürchte allerdings dass dadurch auch der phaser
> effekt größer wird.

Wenn man in Allpassschaltungen keine Rueck- oder Mitkopplung einbaut,
ist von dem nicht viel zu merken. Es bleibt nur die Phasenmodulation.
Fuer ein "Leiern" wirst du aber fuerchterlich viele Allpaesse
bemuehen muessen. Vielleicht mindestens 100?

Der Verweis auf die BBD (Bucket-Brigade-Delay)/Eimerketten ist
da schon richtig. Das sind aber empfindsame Tierchen, die exakt mit
den Takten nach Datenblatt versorgt sein wollen und auch bei
der Einhaltung der Spannungen wenig Spass verstehen.
Und diese Taktgeneratoren muss man dann fuer ein Vibrato,
auch noch ueber einen recht weiten Bereich modulieren.
Bei den Taktgeneratoren darf man auch nicht vergessen, dass
die Verzoegerung (aka Phaseshift) eines BBD umgekehrt(!) zur
Frequenz des Taktgeneators ist.
Da wirst du viel Spass haben :), wenn am Anfang das Vibrato
so sonderbar eierig klingt. Dieses Lo-Fi ist dann wohl aber eher
unfreiwillig.
Ich hoffe mal dein Durchhaltevermoegen reicht dafuer.

von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Mal T. schrieb:
> Den J-FET aus der
> originalschaltung hab ich auch nicht mehr gekriegt. Da benutze ich einen
> NTE 312

Das passt auch so - wenn der nte312 das tut was er soll.

Dergute W. schrieb:
> Aber die Chipse (Spontan faellt mir da noch TDA1022 und SAD512, SAD1024
> ein) werden alle schon lange abgekuendigt sein und wenn ueberhaupt, dann
> nur zu Fantasiepreisen bei irgendwelchen Audiophilen/Musikerlaeden zu
> kriegen sein...

Andere Leute nehmen für das LoFi-Eimerkettenerlebnis einen 
Mikrocontroller mit ADC, 8 Portpins für R2R-DAC und mindestens 1kByte 
RAM. Das Ergebnis wird irgendwo zwischen "beschämend-enttäuschend" und 
"komplett unbrauchbar" liegen :D

Mal T. schrieb:
> das beeindruckt mich jetzt um ehrlich zu sein

ich hab' das nur kurz zusammengeklickt. Du kannst das auch.
Mit der Kenntnis der Syntax der Simulationsbefehle und ein wenig 
kalibriertem Daumen, was die Simulation über die Realität prophezeit, 
ist das insgesamt ein nützliches Tool, aber ersetzt nie den realen 
Aufbau.

jetzt aber... mfg mf

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Motopick schrieb:
> Ich hoffe mal dein Durchhaltevermoegen reicht dafuer.

Ist nicht so, dass ich eine Wahl habe... Das ist mein Facharbeitsprojekt 
zum Techniker ^^

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Motopick schrieb:
> Der Verweis auf die BBD (Bucket-Brigade-Delay)/Eimerketten ist
> da schon richtig. Das sind aber empfindsame Tierchen, die exakt mit
> den Takten nach Datenblatt versorgt sein wollen und auch bei
> der Einhaltung der Spannungen wenig Spass verstehen.
> Und diese Taktgeneratoren muss man dann fuer ein Vibrato,
> auch noch ueber einen recht weiten Bereich modulieren.

Gibts da irgendwo gute Seiten zum reinlesen? Ich finde da gerade 
irgendwie nicht so viel

von Motopick (motopick)


Lesenswert?

> Andere Leute nehmen für das LoFi-Eimerkettenerlebnis einen
> Mikrocontroller mit ADC, 8 Portpins für R2R-DAC und mindestens 1kByte
> RAM. Das Ergebnis wird irgendwo zwischen "beschämend-enttäuschend" und
> "komplett unbrauchbar" liegen :D

Ja das ist aber wirklich nur unbrauchbarer Schrott.
Dagegen sind selbt die ein wenig rauschenden TDA1022 wie aus
dem HiFi-Laden.

Mit einem einzelnen TDA1022 wird man fuer ein ziemlich langsames
Vibrato aber auch nichts gerissen bekommen.
Wenn es wirklich "leiern" soll, sollten 4 TDA1022 genug modulierbares
Delay haben. Und mehr wuerden sicher nicht schaden.

Viel Aufwand fuer einen "sonderbaren" Effekt.

Mit einem richtigen DSP geht das sehr viel leichter.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Mal T. schrieb:
> Ist nicht so, dass ich eine Wahl habe... Das ist mein Facharbeitsprojekt
> zum Techniker ^^

Uaaaah! Bieg das noch irgendwie ab, wenns geht. Da tuste dir und deiner 
Note keinen Gefallen.

Mal T. schrieb:
> Gibts da irgendwo gute Seiten zum reinlesen? Ich finde da gerade
> irgendwie nicht so viel

Das ist halt uralter Kram aus einer Zeit, als es noch kein pdf gab und 
Datenblaetter auf Papier gedruckt wurden. In der Elrad und aehnlichen 
Zeitschriften gab's da Bauanleitungen mit etwas Background dazu.

Gruss
WK

von Motopick (motopick)


Lesenswert?

> Gibts da irgendwo gute Seiten zum reinlesen? Ich finde da gerade
> irgendwie nicht so viel

Die Situation ist die selbe, vor der ich damals auch stand,
da das Internetz schlicht noch nicht erfunden war.

Mehr als das Datenblatt wirst du am Anfang nicht brauchen.
Z.B. in Valvo/Signetics "Integrierte Analogschaltungn 1977/78".
Und natuerlich ein paar TDA1022/NE503/...

Anfangen solltest du mit einer vernuenftigen Spannungsversorgung.
Z.B. -15 V/+15 V und +18 V. Bitte nicht so einen Murks wie vorher.
Die +15 V/+ 18V brauchst du fuer die TDA1022. Ich hoffe mal die
Werte stimmen. Die -15 V/+15 V sind fuer die zahlreichen OPVs
eines solchen Aufbaus.
Vor die TDA1022 baust du Aliasingfilter die auch den DC-Offset
des Signals fuer die BBDs uebernehmen koennen.
Dahinter am besten auch. Sonst koennte man den Takt "fiepen" hoeren.

Die Taktversorgung erfordert die meisste Kreativitaet, sowohl
was die Einhaltung der Taktbedingungen (s. Datenblatt) als
auch die besondere Art der benoetigten Modulation angeht.
Der Bereich den der Taktgenerator ueberstreichen sollte, liegt
von ca. 10 kHz bis zu ca. 1 MHz. Das ist etwas optimistischer
als das Datenblatt.
Der nutzbare Bereich davon ist dann etwas kleiner.
Wenn man bei der Modulation mal an den "Ecken" anstoesst
ist das dann nicht so dramatisch.

Schaltungen von meinen damaligen Aufbauten habe ich keine.

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Uaaaah! Bieg das noch irgendwie ab, wenns geht. Da tuste dir und deiner
> Note keinen Gefallen.

Bitte versuche nicht mir das auszureden. Genau sowas ist der Grund warum 
ich mich überhaupt für Elektronik interessiere. Es hat mich schon damals 
stink sauer gemacht, als ich in meiner Ausbildung zum dämlichen 
Teiletauscher erzogen wurde und die Hälfte meiner Azubi-Kollegen im 
dritten Lehrjahr nicht wussten, wie man einen Vorwiderstand für eine LED 
berechnet und es den Ausbildern völlig am Arsch vorbei gegangen ist. Da 
werde ich mir jetzt nicht die einzige Gelegenheit entgehen lassen, 
endlich das zu lernen, was mich wirklich an Elektronik interessiert und 
den Wissensstand zu kriegen, den ich gerne haben will. Zumal es nicht 
darauf ankommt ob ich jeh ein "Marktfähiges" Produkt abliefere, sondern 
ob ich meine Ergebnisse vernünftig dokumentiere und Vorstelle.

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Motopick schrieb:
> Anfangen solltest du mit einer vernuenftigen Spannungsversorgung.
> Z.B. -15 V/+15 V und +18 V. Bitte nicht so einen Murks wie vorher.
> Die +15 V/+ 18V brauchst du fuer die TDA1022. Ich hoffe mal die
> Werte stimmen. Die -15 V/+15 V sind fuer die zahlreichen OPVs
> eines solchen Aufbaus.

warum sind das eigentlich immer so "große" Spannungen? Meine derzeitige 
Schaltung läuft ja auch mit 24V (+/-12V). Aber der "Industriestandard" 
für Effektgeräte ist ja eher 9V (also vermutlich +/-4,5V) Wie kommt mann 
mit weniger Spannung aus?

von Motopick (motopick)


Lesenswert?

> Wie kommt mann mit weniger Spannung aus?

In dem man andere BBDs verwendet.

Scheinbar hast du das Datenblatt noch nicht gelesen.
TDA1022 und NE503 sind aequivalent.
Da BBDs gerne ein wenig rauschen, ist mehr Spannung ein Vorteil.
Weil dann auch die Signalamplitude groesser sein kann.
Weniger ist also wenig erstrebenswert.

Wenn du auf "kindgerechte" Spannungen bestehst, dann such
dir selber eine passende BBD. Besser wird es dadurch wohl nicht.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Mal T. schrieb:
> Was meinst du mit "einen Anteil PT1" und wo müsste ich den hinzufügen?

Das ist ...-Sprech für einen Tiefpass erster Ordnung.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Mal T. schrieb:
> Gibts da irgendwo gute Seiten zum reinlesen? Ich finde da gerade
> irgendwie nicht so viel

Analoge Eimerkettenspeicher wurden eher in den 80er/90er Jahren des 
vorherigen Jahrhunderts verwendet. Mit Internet war da noch nicht viel.
Heutzutage läuft das eher digital ab.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Mal T. schrieb:
> Bitte versuche nicht mir das auszureden. Genau sowas ist der Grund warum
> ich mich überhaupt für Elektronik interessiere.

Versteh mich nicht falsch. Ich versuche nicht, dir auszureden lustige 
Audioeffektgeraete zu entwickeln. Rat' mal, warum ich noch so aus dem 
Stegreif die Namen der Eimerkettenspeicher-ICs kenne. Und woher ich das 
mit der Technik von vor 40 Jahren weiss...
<opa-erzaehlt-vom-krieg>
Ich weiss auch noch, wie ich meinen ersten TDA1022 beim Radio-RIM 
gekauft hab, fuer knapp DM 20.-- und ich mir danach daheim ordentlich in 
die Hose gepieselt hab, kurz vor dem ersten Einschalten, dass der nicht 
gleich in Rauch aufgeht. Denn fuer's selbe Geld haett's auch mindestes 4 
"Lustige Taschenbuecher" aus dem Ehapa Verlag gegeben.
Ging aber gut, und war dann Bastelspass fuer ein paar Jahre gesichert.
</opa-erzaehlt-vom-krieg>

Ich rate dir nur ab, eine Abschlussarbeit anzufangen, die in endlicher 
Zeit mal definiert fertig sein muss und danach benotet wird, und wo 
mindestens ein Bauteil nicht mehr vernuenftig zu bekommen ist.
Aber dein Vorteil ist: Du musst nicht auf irgendeinen alten Sack aus dem 
Internet hoeren. Das Datenblatt vom TDA1022 gibts ja noch heute als pdf 
(eingescannter Schreibmaschinentext -> da muessen bei dir alle 
Alarmglocken angehen, was die Bauteilverfuegbarkeit angeht).

> Es hat mich schon damals
> stink sauer gemacht, als ich in meiner Ausbildung zum dämlichen
> Teiletauscher erzogen wurde und die Hälfte meiner Azubi-Kollegen im
> dritten Lehrjahr nicht wussten, wie man einen Vorwiderstand für eine LED
> berechnet
Du musst das entspannt sehen. Ich fand's lustig, als mir klar wurde, 
dass zwar meine Kommilitonen und ich nach 3 Semestern 
Halbleitervorlesung alle moeglichen Energieniveaus und Elektronen- und 
Loecherbeweglichkeiten in irgendwelchen Zonen von Halbleitern ausrechnen 
konnten, die meisten aber schon arg scheitern wuerden, aus einem Haufen 
Elektronikteilen die Transistoren herauszusuchen.

Gruss
WK

von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

haha, ja mit den Eimerkettendingern haben wir wohl alle mal rumgespielt.
wenn man hier den Takt ordentlich hochdreht und moduliert, bekommt man 
da schon sowas hin. Ich hab damals von ner "Beschallungsbude" anfang er 
90er ein ECM3000(? müsste ich aufs Gerät schauen, steht noch irgendwo) 
https://www.bolha.com/image-w920x690/ostala-glasbena-oprema/iiiechopet-ep100-analog-echo-slika-16547121.jpg
 geschenkt bekommen, wo man die Taktfrequenz "oben rechts 'DELAY'" 
regeln konnte. (Siehe BildLink, baugleiches Gerät). Graetzbrücke und 
Transistor drüber übers Poti und über die gleichgerichtete 
Mikrofonspannung angesteuert: ein Chor vom Schlümpfen im Hintergrung; 
köstlich ;)

oder hier:
Beitrag "Re: Echo und Hall Schaltung"
wichtig ist tatsächlich, den Systemtakt am Ausgang der Eimerkette gut zu 
canceln (im Link die beiden 5.6K am MN3004 einstellbar machen), sonst 
pfeifft es vom Systemtakt. Ein altes CB-Funk-Mikrofon ( 
"Echo-Master-Plus" oder sowas sollte man ja gebraucht bekommen. Da ist 
sowas drauf und eignet sich ideal zum rumspielen oder als 
Materialspender )

Dessen ungeachtet würde ich trotzdem erstmal versuchen, die vorhandene 
Schaltung so zu optimieren, dass es halbwegs vernünftig spielt. Deine 
OPamps werden nicht "1-stabil" sein und brauchen ein externe 
Frequenzkompensation. Vielleicht suchst Du Dir einen OP aus, der das von 
hause aus ermöglicht. NE5534 oder TL081(071) bieten sich hier an. Die 
haben da extra Anschlüsse für. Fürs erste reicht aber vllt. auch ein 
100pF über R5 und R7.

Edit: ich finds geil, wenn man über die Google-Suche auf eigene, fast 
20Jahre alte Beiträge stösst, die man hier im Forum wiederfindet ;)

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

1
OPA134 series operational amplifiers are unity-gain stable and provide excellent dynamic behavior over a wide range of load conditions, Preamplifiers including high load capacitance....

Na - lt.Datenblatt sind'se es wohl doch: 1-Stabil. Nundenn. Nehm ich das 
mal schnell zurück, bevor die Faktenchecker zuschlagen ;)

von Motopick (motopick)


Lesenswert?

> ja mit den Eimerkettendingern haben wir wohl alle mal rumgespielt.

Wenn ich das lese, dann solltest du es eigentlich wissen,
dass mit wenigen Allpaessen kein "Leiern" aka schlecht moduliertes
Vibrato zu erzeugen ist. Dafuer ist der erzielbare modulierbare
Phasenhub viel zu klein.

Von daher kann der TO
> die vorhandene
eigentlich in den Rundordner befoerdern und nicht die
> Schaltung so zu optimieren, dass es halbwegs vernünftig spielt

Weil siehe oben.

Fuer BBDs gilt, dass sich die erzielbare Modulationstiefe eben
aus dem Verhaeltnis aus hoechste Taktfrequenz zur minimalen
Taktfrequenz ergibt. Schlampert man da, ist die eben fuer
einen "guten" Effekt einfach zu klein.

Es ist eine ziemlich einfache Uebung, ein paar Allpaesse zum
laufen zu bringen.
Da sind taktfrequenzmodulierte Eimerketten schon einige Nummern
schwieriger. Mit
> Graetzbrücke und Transistor drüber übers Poti
wird man auch nur eine sehr unvollkomene Modulation erzielen.

Von daher wuerde ich dem TO auch raten, sich ein anderes Thema
zu suchen.

von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

Motopick schrieb:
> Von daher wuerde ich dem TO auch raten, sich ein anderes Thema
> zu suchen.

Sollte auch nur als Beispiel dienen. Ich würde als fachabreit die 
verschiedenen Herangehesweisen dokumentieren und die möglichkeiten 
gegenüberstellen, die es gab und aktuell gibt und auch auf die 
Baustellen hinweisen und ausführlich dokumentieren, statt mich auf ein 
"gelungenes Endergebnis" zu konzentrieren. So kann man seinem Spieltreib 
nachgehen und gleichzeitig aufzeigen, dass man anayltisch arbeiten kann, 
was ja durchaus gewünscht sein kann. Mein Wrkststudent beakm auch ne "1" 
für einen simplen Elektret-Mikrofon-Vorverstärker.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moinsen,

Um so einen Tonhoehenschwankungseffekt zu erzielen, ist mir grad noch 
was eingefallen, als ich mit was ganz anderem "beschaeftigt" war: Auch 
vor zig Jahren gab's in der Elrad mal eine Bauanleitung fuer eine Kiste, 
die ein Audio(sprach)signal um ein paar Hz nach oben oder unten 
"gemischt" hat - eigentlich, um bei Lautsprecheranlagen mit Mikrofon 
Rueckkopplungen zu unterdruecken.
Das ging mit einem IQ-Mischer und einem sin/cos Generator; am Anfang 
noch ein paar fiese Bandfilter, um sowas wie einen analogen 
Hilbertransformator fuer's "Nutz"signal zu realisieren.
Wenn man so eine Schaltung nun hernimmt und dafuer sorgt, dass der 
sin/cos Generator auch bis 0Hz "runter" geht und dann auch noch 
"negative" Frequenzen, d.h. wo sich dann die Phasenlage der Q Komponente 
um 180° gedreht hat...(sowas koennte man widerum durch IQ-Mischen eines 
sin/cos Signals mit einem niederfrequenten sin hinkriegen, oerks)
Fuer die Mischer koennte man evtl. einen LM13700 hernehmen, da wird im 
Datenblatt eine Schaltung fuer einen 4 Quadrantenmultiplizerer erwaehnt 
(oder irgendwelche, wahrscheinlich auch schon lange abgekuendigte 
"richtige" Analogmultiplizierer).
Das ganze wird wahrscheinlich ein FR4-Backblech voll OpAmps und im 
Vergleich zur aequivalenten DSP/µControllerloesung auch von den techn. 
Daten eher schlecht und insgesamt vom Prinzip her auch arg jaemmerlich 
klingen... Aber aus nachvollziehbaren Gruenden ist so eine "Kack"idee 
auch nicht sofort als Abschlussarbeit geeignet.

Gruss
WK

von Motopick (motopick)


Lesenswert?

Ja, ein additiver Frequenzschieber haette Aussicht auf Erfolg.

Hat man ein passendes Quarzfilter, also ca.12 - 20 kHz breit und
mit steilen Filterflanken, koennte man das Audiosignal in die
ZF-Lage hochmischen, das gewuenschte eine Seitenband filtern,
und mit einem zweiten modulierbarem Oszillator und einem Mischer
wieder heruntermischen.

Der Nachteil ist, dass tiefe (Audio-)Frequenzen relativ staerker
moduliert werden, da ja das Spektrum "additiv" verschoben ist.
Ob der Effekt musikalich brauchbar ist, muesste man dann sehen.

Ein Pitchshifter verschiebt das Spektrum "multiplikativ".
Das waere der Fall bei einem Vibrato mit BBDs.

Edit:
Hat man kein passendes Quarzfilter zur Hand, kann man den
ganzen Zauber natuerlich auch auf einem DSP implementieren.

Liest der TO eigentlich noch mit? :)

: Bearbeitet durch User
von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Motopick schrieb:
> Liest der TO eigentlich noch mit? :)

Ja, aufmerksam und interessiert möchte ich hinzufügen^^

Ich bin sehr dankbar für all den Input und all die Ideen. Mein 
momentaner Gedanke ist, evtl. das Entwicklungsziel in eine Andere 
Richtung zu schieben, oder zumindest eine Zeit lang zweigleisig zu 
fahren. Mir ist beim Testen bereits Aufgefallen, dass der Effekt so wie 
er jetzt ist, Ähnlichkeit mit einer Lesleie Box aufweist. evtl. werde 
ich versuchen, aus meiner Schaltung einen Leslie Box Simulator zu bauen. 
Ich muss was das anbelangt mal mit meinem Lehrer sprechen. Das gute ist, 
das ich noch relativ viel zeit habe.

Ich werde mir aber definitiv auch weiter BBDs ansehen und schauen, ob 
ich da evtl. was brauchbares hinkriege bis Ende des Jahres (was der 
Zeitpunkt ist an dem ich endgültig meine Facharbeit schreiben wollte)

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Mal T. schrieb:
> Ich muss was das anbelangt mal mit meinem Lehrer sprechen.
Unbedingt. Entscheidend wird sein, ob du tatsaechlich noch irgendwo 
diese ollen Chipse in funktionierend auftreiben kannst. Und ob der 
Lehrer da auch irgendwie einen guten Ansatz fuer eine Abschlussarbeit 
sieht. Eimerkettenspeicher sind eigentlich uralter Shice, den keiner 
mehr fuer sowas heutzutage einsetzt. Diese harte Wahrheit muss man halt 
irgendwie weichspuelen, um's als Abschlussarbeit gut verkaufen zu 
koennen.

Der Rest - naja, ist auch noch ein Haufen Arbeit, aber da seh' ich keine 
voellig unloesbaren Probleme. OpAmps fuer Filter, Summierer, LFOs, usw. 
und 4046/4013 oder aehnlich fuer Takterzeugung sollten noch genug 
produziert werden.

> Das gute ist,
> das ich noch relativ viel zeit habe.
Die Zeit wird viel schneller vergehen, als dir lieb ist.

Motopick schrieb:
> , kann man den
> ganzen Zauber natuerlich auch auf einem DSP implementieren.
Ich haette ja eher so an einen attiny13a gedacht; die 64byte RAM (werden 
wahrscheinlich grossteils schon "vom Hilbert" verbraten) und der 
fehlende HW-Multiplizierer sind doch schoene "Herausforderungen" ;-)

Gruss
WK

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Diese harte Wahrheit muss man halt
> irgendwie weichspuelen, um's als Abschlussarbeit gut verkaufen zu
> koennen.

Um ehrlich zu sein, war der Lehrer den ich mir als Facharbeitsbetreuer 
ausgesucht habe ziemlich angetan von der Idee, eben weil es eigentlich 
nicht mehr vorkommt, dass ein Schüler eine rein analoge 
Elektronikschaltung machen möchte (was unter anderem auch ein Grund ist, 
warum ich mich von digitalen Lösungen weitestgehend fern halte)

Die meisten nehmen als Facharbeitsthema "Irgendwas, Irgendwas Smart 
Home" oder "Bla Bla Arduino" oder den Klassiker "Cocktailmaschine" und 
ich sehe persönlich einfach einen um einiges größeren und wertvolleren 
Wissenszuwachs was Elektronik anbelangt in meinem Vorhaben als in der 
eine millionsten Facharbeit über SPS. Ich arbeite seit Februar an dem 
Projekt und hab in der Zeit mehr über Elektronik gelernt als in 
Ausbildung, Arbeitszeit und Technikerschule kombiniert.

Dergute W. schrieb:
> Die Zeit wird viel schneller vergehen, als dir lieb ist.

Ich weiß, dass Zeit ein kritischer Faktor ist. Ich arbeite so oft es 
geht an meinem Projekt und sehe zu, dass ich Fortschritte mache. Mein 
Schlachtplan ist, bis Dezember unter Volldampf zu entwickeln und dann im 
Januar (wenn das 4. und letzte Semester beginnt) zu nehmen was ich habe 
und die finale Version meiner Dokumentation zu schreiben. Egal wie weit 
ich komme, Ich werde dann genug Material haben. Ich habe extra bereits 
gegen ende des 1. Semesters angefangen, eben weil ich wusste, dass es 
ein weiter Weg werden würde.

Dergute W. schrieb:
> OpAmps fuer Filter, Summierer, LFOs, usw.
> und 4046/4013 oder aehnlich fuer Takterzeugung sollten noch genug
> produziert werden.

Ich hatte gestern schonmal oberflächlich ein bisschen gesucht. Die 
Panasonic Chips für die Eimerketten scheint man noch halbwegs gut zu 
kriegen. Ansonsten hatte ich mir vor ein paar Wochen auch mal dieses 
Projekt angesehen

https://www.amazona.de/workshop-diy-so-baust-du-ein-analoges-delay-fuer-e-gitarre/

und mir überlegt, daraus eine Art "Schlechtes Delay" zu bauen, welches 
dann die nötigen Verzögerungszeiten für den Pitch-shift liefert, hatte 
bisher aber nicht weiter in die Idee reingeschaut.

von Motopick (motopick)


Lesenswert?

Die Entwicklung von Effektgeraeten ist ein iterativer Prozess.
Man hoert etwas, fragt sich wie und womit das erzeugt wurde
und faengt dann selbst mit Prototypen an.
Aber: "Gnade bringt einen nicht weiter."
Alles was sich dabei nur als mittelmaessig entpuppt, kann man
gleich wieder aussortieren.
Und sehr gute Vorbilder gab es damals mit Firmen wie Oberheim,
Moog, Roland ja genug.
Das Ziel war eben z.B. das ein Phaser den Ton eben noch mehr
"herumholen" konnte, als der sehr gute Oberheim Phaser.

Ich glaube auch nicht, dass man mit Allpaessen einem "echten"
Leslie auch nur nahe kommt.

Nur, was bringt dir das heute?

Das von mir skizzierte Vibrato mit Umsetzung in ein Seitenband,
kann jemand in DSP-Assembler als Funktionsmuster an einem Nachmittag
zum Laufen bringen. Und keiner weint dem nun arbeitslosen
Quarzfilter ernsthaft eine Traene nach.
Natuerlich gehoert vor und hinter so einen DSP perfekte analoge
Technik. Die ist aber nur noch im Rang eines Beiwerkes, so wie das
allfaellig gebrauchte Netzteil.

Ich wuerde es eher als einen Nachteil sehen, sich fuer die eigene
persoenliche Entwicklung so von digitalen Techniken abzugrenzen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Mal T. schrieb:
> eben weil es eigentlich
> nicht mehr vorkommt, dass ein Schüler eine rein analoge
> Elektronikschaltung machen möchte

Es kann aber durchaus passieren daß Du Dich damit in Sackgassen 
verrennst, die Dir ewig Zeit und Mühe kosten, ohne ans Ziel gelangt zu 
sein. Hinterher soll noch eine Dokumentation entstehen. Einen Zugewinn 
an Lob und Ruhm erreichst Du damit kaum.

Etwas elektronisches zu "bauen", haben damals meine Mitstreiter noch zu 
D-Mark-Zeiten gerne vermieden.

Im Prinzip bist Du mit Anfängerkenntnissen unterwegs. Die Begeisterung 
zählt  allerdings über alles.

mfg

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Mal T. schrieb:
> ich sehe persönlich einfach einen um einiges größeren und wertvolleren
> Wissenszuwachs was Elektronik anbelangt in meinem Vorhaben als in der
> eine millionsten Facharbeit über SPS.

Der Wissenszuwachs ist ganz arg "dein Privatvergnuegen", und wenn du 
dann erstmal im Bewerbungsgespraech erklaeren musst, warum das mit 
deiner Facharbeit irgendwie notenmaessig so kacke aussieht (weil du den 
Chip nicht beigebracht hast), hast du einfach viel schlechtere Karten, 
als der Kollege, der seine Arbeit ueber den droelfzehnten SPS 
gesteuerten Cocktailmixautomaten abgeliefert hat.
Soviel im erstmal zum amtlichen Teil.

zum Bastel"spass":
bei deiner Bauanleitung fuer das E-Gitarreneffektgeraet nehmen sie einen 
PT2399 her. Schaltplan konnte ich bei denen schonmal keinen auf Anhieb 
erkennen, nur eine Steifenleiterplattenpopelanleitung. Spricht nicht 
fuer die Qualitaet einer Bauanleitung.
OK, der PT2399 ist kein Eimerkettenspeicher mehr, sondern schon was 
Digitales(huch, na sowas aber auch...), was sich nach aussenhin so 
aehnlich verhalten kann wie einer. Datenblatt gibt's auch, ist nicht 
gerade wahnsinnig ausfuehrlich, aber probier halt mal, den bei dir in 
echt auf'n Tisch zu kriegen (Nach meiner Schnell-google-suche haben den 
eher nur "komische" Laeden, und auch da ist er bei vielen nicht auf 
Lager..).
Wenn das geklappt haben sollte, bau' z.b. die SURROUND/DELAY Schaltung 
aus dem Datenblatt auf, und guck', wie sich's anhoert, wenn du den R (an 
Pin6) z.b. als Poti 22k + 1k Festwiderstand auslegst, und dann heftig an 
dem Poti drehst.
Wenn dir das taugt, musste dir halt noch ne Schaltung ueberlegen, die 
fuer dich so tut, als waere sie ein Poti an dem einer staendig 
rumschraubt...
(Und bis du tatsaechlich echte HW aufm Tisch hast, kannste dir schonmal 
ueberlegen, fuer was das ganze RC "Huehnerfutter" gut ist, was an den 
Pins 9..16 haengt und warum das so verschaltet ist, wie's verschaltet 
ist.)

Gruss
WK

von Udo K. (udok)


Lesenswert?

CCD (Eimerkettenspeicher) sind völlig daneben.  Da kannst du dich gleich 
mit
dem analogem Telefon beschäftigen.  Das interessiert in der Berufswelt 
heute keinen mehr, und bring dich nicht weiter - ganz im Gegenteil 
schadet es dir.

Im Rahmen einer Facharbeit kannst du nur was klar umrissenes machen.
Alles andere sprengt den zeitlichen Rahmen, und führt zu einem negativen 
Eindruck.

Beschäftige dich mit etwas zeitgemäßem!  Audiotechnik ist heute zu 95% 
digital.
Der analoge Teil ist wichtig, aber nicht besonders innovativ, und da 
wird auch nichts mehr neu entwickelt, und Jobs sind rar.

Wenn du unbedingt was analoges entwickeln willst, dann nimm einen 
fertigen und getesteten Schaltplan.  Das dann aufzubauen und zu 
dokumentieren ist genug Arbeit.

von Mal T. (mal_t)


Lesenswert?

Kleine Info an alle:

Ich bedanke mich für die anfängliche Hilfe. Da waren wirklich super 
Sachen bei, die mich gut weitergebracht haben.

Mir werden die Beiträge hier aber langsam zu negativ und verfehlen das 
eigentliche Kernthema des Threads

Ich verlasse daher diesen Thread jetzt und werde weitere Beiträge auch 
nicht mehr lesen.

Es gibt einen guten Grund warum ich Internetforen normalerweise meide 
wie die Pest und ihr habt mich daran erinnert was dieser Grund ist...

Erneut Danke an die paar Beiträge die tatsächlich versucht haben mich 
meinem Ziel näher zu bringen. Ich habe gefunden, was ich gesucht habe. 
Den Rest könnt ihr behalten

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.