Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzgerät mit und ohne GND


von Jos (lukass2000)


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Ein Hallo an die Expertenrunde,

ich habe hier im Forum schon viel gelesen und finde meist eine Antwort 
zu meinen "Problemchen" :)

Nun möchte ich aber eine Frage stellen, wo ich nicht durchblicke :)
Während Corona habe ich, Home-Office bedingt, wieder angefangen etwas zu 
basteln und experimentieren.
Seit Jahresbeginn bin ich nun im offiziellen Ruhestand und habe mir dann 
ein OWON SDS1102 gekauft um Schaltungen etwas genauer zu betrachten (das 
nur ganz nebenbei)...
Aber alles nur im reinen Hobby und Pensionisten zeitvertreibs 
Bastlerbereich :)

Leider hat sich mein Regelbares Netzgerät vor einigen Tagen 
verabschiedet und ich habe mich versucht etwas über Ersatz schlau 
gemacht.

Zufällig verkauft ein Bekannter sein Hanmatek HM305 für kleines Geld (er 
hätte gerne Euro 40,- dafür).
Habe dazu etwas gegoogelt und glaub das würde mir absolut reichen, kann 
weit mehr als mein Altes.

Bei meiner Recherche zu den Labor-Netzteilen habe ich immer wieder den 
GND oder PE Anschluss gesehen.

Meine Frage nun wäre:
Das Hanmatek HM305 hat auch keinen GND Anschluss.
Hat das irgendeinen Nachteil für den "privaten" Bastler?

Mein altes regelbares Natzteil hatte auch keinen GND, wäre mir also noch 
nie abgegangen :)
Was ich aber absolut nicht verstehe ist, das der GND-Anschluss immer 
beschrieben wird, das dieser sozusagen mit dem Nulleiter am 
Geräte-Kaltstecker verbunden ist. Nach meinem Verständnis, ist dann der 
GND Anschluss doch identisch zur z.B. Gehäuseerdung des netzteils, oder 
nicht?
Würde ich dann also, wofür auch immer, doch mal einen GND-Anschluss 
benötigen, käme es dann nicht auf das Gleiche, wenn ich eine Verbindung 
zum Gehäuse "anzapfen" würde?

Vielleicht hat da wer einen Tipp für mich?
Danke und sorry, der Text ist jetzt etwas lang geworden ;)

von Hans (piaggio)


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Ja, normalerweise muss/soll/wird der Schutzkontakt von der Wandsteckdose 
mit dem Gehäuse UND der GND-Buchse verbunden sein.
Die Ausgangsbuchsen (+ / -) sollten keine galvanische Verbindung zum 
Schutzleiter haben. (-aber einer hohen Isolations-Prüfspannung zum Netz 
standhalten. -einige kV?  min. 2,5kV?  Stichwort 
Sicherheitstransformator)
Zu überlegen ist noch ob man ein Labornetzteil als Schaltnetzteil oder 
mit 50Hz-Trafo möchte. Störungen durch Schaltnetzteile könnten bei 
Oszi-Messungen von kleinen Spannungen sehr störend wirken. Auch 
empfindliche Schaltungen wie z.B. Funkempfänger können gestört werden 
etc.

: Bearbeitet durch User
von Jos (lukass2000)


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Hallo Hans,

sind die "einsteiger" Labornetzteile nicht alle auf Schaltnetzteilen 
aufgebeut?
Hätte da nichts anderes gefunden?

Natürlich würde ich schon gerne auch mit dem Oszi dann was messen, dafür 
habe ich es ja angeschafft :)
Ich habe in meiner Lehre viel mit dem Oszi gearbeitet, dann aber über 50 
Jahre einen ganz anderen "Beamten" Weg eingeschlagen und jetzt ist die 
Experimentiererei und Bastelei wieder durchgekommen.

Aber ich möchte dann schon die eine oder andere Schaltung aufbauen, mit 
dem Netzteil versorgen und hätte da dann gerne keinerlei Störungen.

Würdest du sagen ich soll bei dem Hanmatek HM305 nicht zuschlagen und 
stattdessen vielleicht mein altes Netzteil mit "richtigem" Trafo 
reparieren lassen?
Das Alte hatte halt nur eine "analoge" Spannungs/Ampere Anzeige und 
Wahlschalter was immer etwas fummelig ist/war wenn eine bestimmte 
Spannung benötigt wurde. Da schien mir das Hanmatek HM305 schon 
komfortabler, wo die Spannung halt direkt gewählt/eingegeben werden 
kann.

LG

von Hans (piaggio)


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Leider kann ich nicht einschätzen wie störend das Schaltnetzteil im 
HM305 ist.
Ich hab mich vor einigen Jahren auch deshalb für ein KA3005 (Reichelt) 
entschieden.
Version mit 50Hz Trafo 30V 5A ohne Computerschnittstellen - und bin sehr 
zurfrieden. (Ob es diese Version noch gibt ist mir nicht bekannt.)
(Bei manchen Messungen mit Oszi muss ich sogar die LED-Schreibtischlampe 
ausschalten - zuviel Störnebel)

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Hans schrieb:
> (Bei manchen Messungen mit Oszi muss ich sogar die LED-Schreibtischlampe
> ausschalten - zuviel Störnebel)

Gelobt seien meine Dulux SL-11 mit Vorschaltdrossel im Stecker.

Ersatzlampen sind auch noch vorrätig, ein netter Forist hat mir im 
November drei Stück äußerst günstig überlassen.

von H. H. (Gast)


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LED-Streifen an 12V Akku machen noch weniger Störnebel...

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Hans schrieb:
> Ja, normalerweise muss/soll/wird der Schutzkontakt von der Wandsteckdose
> mit dem Gehäuse UND der GND-Buchse verbunden sein.

Im privaten Bereich sicherlich nicht. Da liebe ich die 100% 
Netztrennung.

Dass mit dem gnd zum PE macht man in der Industrie, um im Fehlerfall 
eine Abschaltung herbei zu führen. Dazu gibt es dann auch so kleine 
graue Kästchen von Phönix und Konsorten, um zu erkennen, ob ein Fehler 
vorliegt.

Ich bin kein Freund von Schaltnetzteilen in der Versuchs-/ 
Bastler-Stube. Immer schön lineare NT. Und dann noch einen 
'vernünftigen', analogen Oszi. Dann kann man starten.

von Hans (piaggio)


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Thomas S. schrieb:
> Im privaten Bereich sicherlich nicht. Da liebe ich die 100%
> Netztrennung.

Ja, 100% Netztrennung.
Ich denke, die ursprüngliche Frage bezog sich auf ein Gerät, dass neben 
den normalen, galvanisch vom Netz getrennten, Ausgangsbuchsen zusätzlich 
eine GND=PE-Buchse anbietet. -die man normalerweise nicht verwendet.
So ist das bei meinem KA3005 mit 50Hz-Trafo.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Jos schrieb:
> Das Hanmatek HM305 hat auch keinen GND Anschluss.
> Hat das irgendeinen Nachteil für den "privaten" Bastler?

Du musst dann halt eine Leitung zum Schitzleiter einer freien Steckdose 
ziehen, wenn die Isolationsspannung des Trafos überschritten werden 
könnte.

Im Normalbetrieb ist der potentialfrei floatende Ausgang ein Vorteil.

Wenn aber am Netzteil ein Flyback-Wandler hängt der aus 24V mal eben 5kV 
macht, bezogen auf den minus-Eingang, und du mit dem 5kV Ausgang etwas 
geerdetes berührst (z.B. Funkenuberschlag zum Gehäuse), dann entstehen 
-5kV am Netzteilausgang und dessen interne Isolation im Trafo schlägt 
durch. Ab dann ist fas Labornetzteil unsicher, will man ja auch nicht.

Also immer wenn am Ausgang was angeschlossen wird, das mehr als 1kV 
erzeugt, sollte man einen der Netzteilausgänge, meistens wohl minus, mit 
dem Schutzleiter verbinden.

von Andrew T. (marsufant)


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Jos schrieb:
> Das Hanmatek HM305 hat auch keinen GND Anschluss.

Du willst sagen: das Hanamatek hat keine separte 4mm Buchse an der 
Front, welche mit "GND" beschriftet ist.
Der PE ist jedoch mit dme Gehäuse verbunden.

> Hat das irgendeinen Nachteil für den "privaten" Bastler?
>
> Mein altes regelbares Natzteil hatte auch keinen GND, wäre mir also noch
> nie abgegangen :)

Du beantwortest doch Deine Frage bereits selbst. : Nein, ist 
verzichtbar.

> Was ich aber absolut nicht verstehe ist, das der GND-Anschluss immer
> beschrieben wird, das dieser sozusagen mit dem Nulleiter am
> Geräte-Kaltstecker verbunden ist.

Das hast du wohl falsch verstanden.


> Würde ich dann also, wofür auch immer, doch mal einen GND-Anschluss
> benötigen,

... nimmst Du eine Schukostecker 8Baumarkt) und schliesst NUR am 
Schutzleiter Anschluss ein Kabel dir genehmer Länge an, das Du am freien 
Ende mit "GND" bezeichnest.
Nach einstecken des Steckers in ein (korrekt verdrahtete Stecksose) hast 
Du dann GND

Alternativ kannst du auch (mühsamer) am Netzteil Gehäuse rumprockeln und 
da ein Kabel dran dengeln.

chacun a son gout.

von Max M. (Gast)


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Hans schrieb:
> Ja, normalerweise muss/soll/wird der Schutzkontakt von der Wandsteckdose
> mit dem Gehäuse UND der GND-Buchse verbunden sein.

Das fehlte mir auch gerade noch das ein LNT selbsttätig eine GND / PE 
Verbindung herstellt.
So währen ja auch keine Reihenschaltungen der Augänge mehr möglich.
Nein, natürlich tut das ein LNT NICHT.

Die PE Verbindung stellt man selber her, wenn man sie denn haben will.
Eine PE Buchse im LNT ist natürlich nett, aber den kann man sich auch 
jederzeit in der nächsten Steckdose holen.

von Jos (lukass2000)


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Hallo,

vielen, vielen DANK für eure Infos.
GND Anschluss direkt am LNT ist also (für mich) soweit verzichtbar und 
kein Kriterium für ein LNT.

Möchte aber meine schon erwähnte Frage oberhalb nochmal stellen:
Was haltet Ihr allgemein vom Hanmatek HM305.
Vielleicht auch zum Berücksichtigen, das ich es für Euro 40,- haben 
könnte.

Oder soll ich mein sicher gut über 15 Jahre altes Netzteil mit richtigem 
Transformator reparieren lassen?

Mein Bekannter, welcher auch das Hanmatek HM305 verkauft hat sich das 
Netzteil angesehen. Er meinte es hätte da einen Elko und einen UC 
"irgendwas" geschossen, weiters würde er die Potis an der Front 
tauschen, da die etwas zicken, alles andere müsse man dann schauen.
Er meinte halt von den Bauteilkosten (wenn mann dann auch die 
Portokosten berücksichtigt) würde man auch so an die Euro 40,- kommen.
Daher war dann meine Überlegung gleich das Hanmatek HM305 zu nehmen.
Habe es ja auch schon einige Tage bei mir am Werktisch stehen und 
gefällt mir extrem gut.
Ich mache damit auch keinerlei professionelle Schaltungen, eher so die 
"Schulkinder" und Lehrlingsschaltungen. Hauptsachlich muss mir das LNT 
so Standardspannungen (3, 5, 9, 12 Volt) liefern....

Habe halt, wie auch oberhalb beschrieben, schon mehrmals gelesen, das 
die Schaltnetzteillösung nicht 100%ig perfekt ist und ab und zu 
Störungen liefert...

Nun stehe ich halt da und weis nicht so recht, was die Sinnvollere 
Lösung ist ;)
LG

von Joe L. (joelisa)


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Jos schrieb:
> Oder soll ich mein sicher gut über 15 Jahre altes Netzteil mit richtigem
> Transformator reparieren lassen?

So würde ich das machen, oder besser selbst Hand anlegen. Hast Du 
Unterlagen zu dem Teil? Daten? Oder wenigstens ein Foto?

Den GND-Anschluss (eigentlich Schutzleiter) rüstest Du nach: Unisolierte 
4mm-Buchse ins Blechgehäuse gesetzt und gut ist. Gebraucht habe ich das 
bisher aber nur seltenst.

von Michael B. (laberkopp)


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40 EUR fur das HM305 sind schon ok, aber ich würde 'dein regelbares 
Netzteil' (welches auch immer) behalten und reparieren. Wenn in ihm 
wirklich

Jos schrieb:
> einen UC "irgendwas"

kaputt sein sollte wäre die Reparatur zwar anspruchsvoll, aber ich 
vermute dass es eher nur die Leistungsendstufe zerlegt hat. Mit deinem

Jos schrieb:
> OWON SDS1102 gekauft

solltest du das reparieren können. Wenn nicht heute, dann morgen. An 
irgendwas muss man ja auch lernen können.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Jos schrieb:
> Würdest du sagen ich soll bei dem Hanmatek HM305 nicht zuschlagen und
> stattdessen vielleicht mein altes Netzteil mit "richtigem" Trafo
> reparieren lassen?

Das würde ich vorziehen. Denn soviel kann da nicht kaputt sein. 
Aufmachen, guggen, und messen. Sicherung, Längsregler, Kondis, 
Lötstellen sind so die Hauptverdächtigen.

Jos schrieb:
> Was haltet Ihr allgemein vom Hanmatek HM305.

Ist für mich 'Schrott'

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Thomas S. schrieb:
> Jos schrieb:
>> Was haltet Ihr allgemein vom Hanmatek HM305.
>
> Ist für mich 'Schrott'

Jos schrieb:
> ...  eher so die "Schulkinder" und Lehrlingsschaltungen. ...
> so Standardspannungen (3, 5, 9, 12 Volt) liefern....

Dafür tut es eigentlich fast jedes günstigens Netzteil, das etwas in 
Richtung LNG geht.

Thomas S. schrieb:
> Jos schrieb:
>> ... vielleicht mein altes Netzteil mit "richtigem" Trafo
>> reparieren lassen?
>
> Das würde ich vorziehen.

Reparieren würde ich in der Regel vorziehen. Solange Du aber nicht den 
Typ/Modell Deines alten Netzteiles LNG angibst, kann Dir auch keine 
wirklich aussagekräftige Empfehlung gegeben werden.

Es gibt zum Beispiel auch analoge/trafoige LNG, die mit Macken behaftet 
sind, wo zum Beispiel Einstellpotis mit Aussetzern bereits Halbleiter im 
Gerät oder in der Last killen können.

von Michael B. (laberkopp)


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Dieter D. schrieb:
> wo zum Beispiel Einstellpotis mit Aussetzern bereits Halbleiter im Gerät
> oder in der Last killen können.

Ist eigentlich bei allen Schaltungen so üblich.

von Jos (lukass2000)


Angehängte Dateien:

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Ja, so kann es gehen :)
Heute Morgen hat mich mein Bekannter angerufen, ich soll mal vorbei 
kommen er hätte da was für mich :)
Voller Neugier ich gleich los und siehe da, mein Netzteil läuft wieder 
:)

Er war gestern auf einem Flohmarkt und hat für 5 Euro identisches 
Netzteil erstanden. Bei diesem war der Travo und Anzeige defekt.
Er hat nun benötigte Teile in mein Netzteil eingebaut und alles läuft 
wieder.
In dem anderen Netzteil war sogar ein GND Buchse vorhanden, in meinem 
war da bisher nur eine Blede drauf und jetzt hat es wie gesagt sogar 
eine GND Buchse.

Also sozusagen für 5,- Euro repariert und noch eine GND-Buches 
zusätzlich erhalten, da kann man nicht meckern :)


Dieter D. schrieb:
> Reparieren würde ich in der Regel vorziehen. Solange Du aber nicht den
> Typ/Modell Deines alten Netzteiles LNG angibst, kann Dir auch keine
> wirklich aussagekräftige Empfehlung gegeben werden.

Sorry, dachte ich hab das oben erwähnt, habe ich wohl tatsächlich 
vergessen :(
Ist ein Voltcraft PS-302A, hab mal Bilder angehängt.

Ist halt nach wie vor nicht mehr das Neueste :)

von Andrew T. (marsufant)


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Ist doch super das dein Problem für kleines Geld gelöst wurde.

Weiterhin viel Erfolg beim Basteln!

von Michael B. (laberkopp)


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Jos schrieb:
> mein Netzteil läuft wieder

Schön.

Damit das auch so bleibt, ziehe nie länger als 1 Minute die 2A, die 
schafft ein 2.15A Trafo nicht ohne Überhitzung, sondern stelle nicht 
mehr als 1.4A Dauerstrom z.B. zum Akkuladen ein,  das passt auch besser 
zum Kühlkörper.

Und auf den 2N3055 gehört eine Isolierkappe, der ist ja mit dem Ausgang 
verbunden und niemand weiss, welches Potential dort vorherrscht.

https://de.rs-online.com/web/p/kuhlkorper-montagezubehor/1897978

Ich würde jetzt noch ein Loch in die Frontplatte machen und ein zweites 
Instrument einbauen um das leidige Umschalten zwischen A und V 
abzuschaffen, oder gleicht 2 Digitale (2 extra 9V Netzteile) oder ein AV 
LED Kombi aus China.

: Bearbeitet durch User
von Alexander S. (alesi)


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Jos schrieb:
> Ist ein Voltcraft PS-302A

Bei ElektroTanya gibt es den Schaltplan

https://elektrotanya.com/conrad_ps_302_a.pdf/download.html

- auch wenn Dein Bekannter es bereits repariert hat.

von Jos (lukass2000)


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Alexander S. schrieb:
>> Ist ein Voltcraft PS-302A
> Bei ElektroTanya gibt es den Schaltplan
> https://elektrotanya.com/conrad_ps_302_a.pdf/download.html
> - auch wenn Dein Bekannter es bereits repariert hat.

Hey, super danke, lade ich mir mal gleich runter :)

Ja, repariert ist es und läuft wieder.
Frage mich aber immer noch, ob ich das Hanmatek HM305 behalten soll, 
oder meinem Bekannten zurückbringen soll?

Sind denn die "neueren" Labornetzteile nicht alle auf Basis von 
Schaltnetzteilen aufgebaut?
Habe dazu mal versucht etwas zu googlen, finde dazu aber keine konkreten 
Antwort. Ist aber vermutlich halt immer eine Frage der Anwendung, was 
man im vonhinein aber halt schwer sagen kann :)

LG

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Jos schrieb:
> Sind denn die "neueren" Labornetzteile nicht alle auf Basis von
> Schaltnetzteilen aufgebaut

Zumindest die billigeren.

Für 50 EUR ist halt kein schwerer Trafo und Kuhlkörper drin.

Schaltnetzteile sind per se nicht schlecht, leider neigen die billigeren 
dazu trotzdem kaputt zu gehen, bei Kurzschluss oder wechselnden Lasten, 
was sie eigentlich als Labornetzteil aushalten müssten.

Und es gibt halt Störungen die nicht jede Last wegsteckt.

von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> ... und niemand weiss, welches Potential dort vorherrscht

Schon ein Multimeter für 8.99€ vom Discounter verrät das.
Du machst deinem Nick wirklich alle Ehre.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jos schrieb:
> Frage mich aber immer noch, ob ich das Hanmatek HM305 behalten soll,
> oder meinem Bekannten zurückbringen soll?

Nachdem Du schriebst, dass es die gleiche Person sei, die Dein altes LNG 
nur für den Ersatzteilpreis reparierte, gäbe es noch die soziale 
Betrachtungsweise. Wenn dieser es lieber verkaufen möchte als wieder 
zurückzubekommen, dann für den angebotenen Preis kaufen.

Dort sind noch ein paar Missgeschicke aufgelistet und ein paar 
ergänzende Abhilfemaßnahmen:
Beitrag "Re: Entscheidungshilfe Labornetzteile-eilig !"

von Joachim B. (jar)


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Jos schrieb:
> Travo

kommt als Kurzform von TRAnsFOrmator und deswegen mit f also Trafo 😏

von Alexander S. (alesi)


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Jos schrieb:
> Sind denn die "neueren" Labornetzteile nicht alle auf Basis von
> Schaltnetzteilen aufgebaut?

Es kommt natürlich immer auf die Anwendung an, aber in Laboren und der 
Messtechnik werden immer noch linear geregelte Labornetzteile wie der 
Klassiker 
https://www.keysight.com/de/de/products/dc-power-supplies/bench-power-supplies/e3640-series-bench-power-supply-30-100w.html 
(vorher HP bzw. Agilent) oder von TTi 
https://www.aimtti.com/product-category/dc-power-supplies/aim-el-rseries 
verwendet. Z.B. von Hameg (jetzt R&S) gibt es eine Kombination aus 
Schaltnetzteil und Linearregelung, das HM 7042. Zitat "Das Gerätekonzept 
vereint den hohen Wirkungsgrad eines Schaltreglers mit der 
Störspannungsfreiheit linearer Längsregler. Ein leistungsfähiger 
DC/DC-Wandler wird zur Vorregelung der nachgeschalteten linearen 
Leistungsregler verwendet. Dadurch reduzieren sich die für linear 
geregelte Netzteile typischen Verluste." 
https://cdn.rohde-schwarz.com/hameg-archive/HM7042-4_deutsch.pdf

von Michael B. (laberkopp)


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Rainer W. schrieb:
> Schon ein Multimeter für 8.99€ vom Discounter verrät das.
> Du machst deinem Nick wirklich alle Ehre.

Ein Labornetzteilausgang ist (üblicherweise) potentialfrei.

Damit eignet er sich um auf ein (nahezu) beliebiges Potential (gegenüber 
Erde) geschoben zu werden.

Z.B. kann man ein Labornetzteil mit plus und das andere mit minus 
verbinden und man bekommt eine bipolare Versorgungsspannung.

Man kann auch ein Labornetzteil nutzen, um an einer mit 230V~ nach 
Gleichrichtung verbundenen Halbrücke (FU, BLDC) die (ca 12V) 
Versorgungsspannung der high side MOSFET Treiber bereitzustellen, z.B. 
wenn man der eigenen high side Versorgung nicht traut oder sie defekt 
ist oder nicht für 100% duty cycle taugt.

UND SCHON LIEGEN 325V= gegenüber Erde am Ausgang und damit am Transistor 
des Labornetzteils an.

Um das zu verstehen warst du offenbar zu dumm.

Kann passieren, dann sollte man aber nicht einen so peinlichen Auftritt 
der Ahnungslosigkeit und des Anpflaumens der Forenteilnehmer hier 
abliefern wie du es tust.

von Jos (lukass2000)


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Hallo, hallo, das soll hier nicht in gegenseitige Beschuldigungen 
ausarten... ;)

Es wird auch nie der Fall sein, das ich zwei Netzteile nutzen werde, 
usw...
Das Thema GND-Buchse habe ich aber soweit auch verstanden :)

Zusatzfrage ist ja, ob ich bei den Hanmatek HM305 zuschlagen soll oder 
nicht und das auch einfach nur, da mir der Preis recht günstig 
vorkommt...

Vielleicht kann man sich darauf weiter "konzentrieren", Danke :)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jos schrieb:
> Es wird auch nie der Fall sein, das ich zwei Netzteile nutzen werde,

Wenn Du bei den Lehrschaltungen mit symmetrischer Versorgungsspannung 
angelangt sein wirst, dann schon. Irgendwann wirst Du vielleicht auch in 
die Verlegenheit kommen über 50V eines Pedelecakkus oder LED-Moduls zu 
benötigen. Dann kannst Du zwei Geräte mit Bypassdioden in Reihe 
schalten. Wenn die Bypassdioden vergessen werden, hast Du vermutlich 
zwei defekte LNG.

von Jos (lukass2000)


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Hallo,

mittlerweile habe ich meinem Bekannten das Hanmatek HM305 abgekauft.
Glaube Preis/Leistung war doch absolut okay, auch wenn das gute Stück 
erstmal nur im Karton Verpackt im Regal liegt :)

Habe mich dann die Tage auch etwas mit dem Thema Labornetzteile und 
Schaltnetzteilbasierend versucht weiter zu informieren.
Nach wie vor fand ich aber zu folgender Frage keine Antwort, daher 
bringe ich die nochmal kurz hier an:

Bei den Labornetzteilen mit Trafo lese ich sehr oft, das dort eine 
galvanische Trennung, eben bedingt durch den Travo, vorhanden ist.
Wie verhält sich das denn bei einem Labornetzteil auf 
Schaltnetzteilbasis?
Gibt es da auch eine Trennung?

Danke :)
LG

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jos schrieb:
> Wie verhält sich das denn bei einem Labornetzteil auf
> Schaltnetzteilbasis?
> Gibt es da auch eine Trennung?

Da gibt es auch eine galvanische Trennung durch den hochgetakteten 
Leistungsübertrager. Das ist im Prinzip auch ein Transformator.
Nicht nur manchmal ist noch ein Y-Kondensator eingebaut. Das stellt dann 
eine zusätzliche Störquelle dar.

von Michael B. (laberkopp)


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Jos schrieb:
> Gibt es da auch eine Trennung?

Ja, natürlich, sonst wäre es lebensgefährlich, dort ist auch ein Trafo 
drin, nur kleiner weil mit höherer Frequenz betrieben.

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