Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mikrofon-Vorverstärker der Phantomspannung durchlässt (wie FetHead)


von Augustus (avgvstvs)


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Hallo Freunde der Elektronik,

ich bin nicht so sehr der große Elektroniker, aber da die eingebauten 
Vorverstärker meines Field-recorders (bekanntes Problem desbTascam 
DR-40) zu sehr rauschen will ich etwas basteln, nämlich einen 
inline-preamp a la TritonAudio FetHead. Nun gibt es ja schon 
DIY-Nachbauten dieses Geräts (siehe Bilder), nur handelt es sich dabei 
um die "normale" Version, die die Phantomspeisung blockt. Da ich jedoch 
ein Kondensatormikrofon verwenden möchte (ja, die Preamps des Tascams 
sind wirklich so schlecht!), bräuchte ich eine Version, die den selben 
Zweck erfüllt, allerdings die Phatomspannung durchlässt. Von TritonAudio 
gäbe es den passenden "FetHead Phantom", leider habe ich dazu jedoch 
keine DIY-Anleitung gefunden.

Ich brauche daher eure Hilfe, denn das Verstehen und Entwerfen von 
Schaltungen ist nicht meine Stärke, aber etwas nachbauen kann ich ;)
Die kleine Platine würde ich in irgendeinem Pool fertigen lassen.

Ich bitte euch daher, erstens das oben angehängte Schematic der 
"normalen Version" auf Funktionsfähigkeit durchzusehen, und mir die 
nötigen Modifikatioen zu zeigen, sodass das Gerät dann die 
Phantomspeisung durchlassen würde.

Ich bin mir bewusst, dass das eigentlich eine Bittsteller-Angelegenheit 
ist, aber ich brauche das Gerät demnächst und kann mir in dieser Zeit 
das entsprechende Wissen auch nicht aneignen.

Besten Dank, Augustus

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dafür benötigst Du Abblockkondensatoren und Drossel zur Trennung der NF 
von der Versorgung.

Oder mit Übertrager:
https://www.elektroniktutor.de/akustik/c_mikro.html

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Ich habe den DR40X und habe mich da bislang nicht am Rauschen der 
eingebauten Micros gestört - aber möglicherweise bin ich da auch nicht 
(mehr) so ktitisch.

von Augustus (avgvstvs)


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Dieter D. schrieb:
> Dafür benötigst Du Abblockkondensatoren und Drossel zur Trennung der NF
> von der Versorgung.
> Oder mit Übertrager:
> https://www.elektroniktutor.de/akustik/c_mikro.html

Die erste Lösung wäre mir lieber, aber wohin mit der Drossel, und noch 
unverständlicher wohin mit dem Kondensator? So wie im Bild ungefähr?

Mark S. schrieb:
> Ich habe den DR40X und habe mich da bislang nicht am Rauschen der
> eingebauten Micros gestört - aber möglicherweise bin ich da auch nicht
> (mehr) so ktitisch.

Die eingebauten Mikros sind auch gut - aber das Rauschen der Preamps an 
den Anschlüssen für die externen Mikros (also nach den XLR-Buchsen) - da 
sind der DR40 und der DR40X wirklich schlecht.

Beste Grüße, Augustus

PS: Funktioniert die im Ausgangspost angehängte Schaultung auch 
wirklich?

: Bearbeitet durch User
von Mario M. (thelonging)


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Dieter D. schrieb:
> Drossel zur Trennung der NF

Statt einer Drossel kann man auch einen Gyrator nehmen.
https://www.epanorama.net/documents/telecom/gyrator.html

von Achim M. (minifloat)


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Bist du denn sicher, dass der Preamp im Kondensatormikrofon "nicht" 
rauscht?

Augustus schrieb:
> PS: Funktioniert die im Ausgangspost angehängte Schaultung auch
> wirklich?

Nein. NF am Ausgang wird hart kurzgeschlossen. Dir ist hoffentlich klar, 
dass du nur eine halbe Schaltung zeichnen wolltest.

Dein Preamp da benötigt Phantomspeisung für sich alleine, weil er die 
4k7 (üblich in der Senke) zu den 48V als Versorgung und 
Arbeitswiderstand benutzt.

Daher würde ich bei deinem Kenntnisstand einen Phantomspeisung-Injektor 
vor deine Pre-Preamps schalten, wie z.B. den hier 
https://www.thomann.de/de/millenium_pocket_phantom.htm

Der braucht wieder eigene Versorgung, das hängt von deiner Definition 
von "mobilem Betrieb ab"

Mario M. schrieb:
> Gyrator

Coole Idee. Aber viel Spannungsdrop gibt es vermutlich nicht zu 
verbraten. Ob die unbekannten Kondensatormikrofone auch mit 24 statt 48V 
auskommen wissen wir nicht.

mfg mf

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Achim M. schrieb:
> Bist du denn sicher, dass ...

die Phantomspeisung nicht die stärkere Rauschquelle gegenüber dem 
Mikrofonverstärker des Gerätes ist?

Augustus schrieb:
> die "normale" Version, die die Phantomspeisung blockt.

von Augustus (avgvstvs)


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Dieter D. schrieb:
> Achim M. schrieb:
>> Bist du denn sicher, dass ...
> die Phantomspeisung nicht die stärkere Rauschquelle gegenüber dem
> Mikrofonverstärker des Gerätes ist?

Ja, denn die Phantomspeisung kommt direkt aus dem Field-Recorder und von 
diversen "Fachleuten" wurde auch gesagt, dass der Tascam DR-40 bzw 
Dr-40x einer der wenigen Geräte ist, bei dem ein Inline-Preamp sinnvoll 
ist, da die eingebauten eben so grottenschlecht sind

> Augustus schrieb:
>> die "normale" Version, die die Phantomspeisung blockt.

Ja, das steht auch in der Produktbeschreibung des "normalen" FetHeads.
Genau dafür, für Kondensatormikros, gibt es den "FetHad Phantom".
https://www.tritonaudio.com/products

Achim M. schrieb:
> Bist du denn sicher, dass der Preamp im Kondensatormikrofon "nicht"
> rauscht?

Bin ich mir sicher, der Tascam hat eine "Equivalent Input Noise" von 
ungefähr -108 dBu(A), das ist schon ziemlich schlecht. Das Mikro das ich 
verwenden möchte hat ein "Equivalent noise level" von ~9 db(A), auch 
nicht berauschend, aber mit dem original FetHead Phantom (ausgeborgt 
gehabt) ist ein deutlicher Unterschied hörbar.

> Augustus schrieb:
>> PS: Funktioniert die im Ausgangspost angehängte Schaultung auch
>> wirklich?
> Nein. NF am Ausgang wird hart kurzgeschlossen. Dir ist hoffentlich klar,
> dass du nur eine halbe Schaltung zeichnen wolltest.

Bei meiner Zusatz-Zeichnung? Ja, halbe Schaltung. Und den Kurzschluß 
sehe ich jetzt auch. Sollte vllt. nicht vor dem Frühstück posten, sorry.
Ich wollte nachfragen, ob die im Schaltung im Ausgangsposting so wie sie 
ist, funktioniert (als "normaler "FetHead",also ohne "Durchleitung der 
Phantomspeisung").

> Dein Preamp da benötigt Phantomspeisung für sich alleine, weil er die
> 4k7 (üblich in der Senke) zu den 48V als Versorgung und
> Arbeitswiderstand benutzt.

Genau, eben, also wo und wie müsste ich die weiter oben angesprochenen 
Drossel und Kondensator anschließen?

> Daher würde ich bei deinem Kenntnisstand einen Phantomspeisung-Injektor
> vor deine Pre-Preamps schalten, wie z.B. den hier
> https://www.thomann.de/de/millenium_pocket_phantom.htm

Wenn das Schaltbild dieses Teils so funktioniert, dann bräuchte ich 
eigentlich zur Ausgangsschaltung (Ausgangspost) nur ein paar 
Wiederstände und Kondensatoren einfügen, oder liege ich da falsch?

> Der braucht wieder eigene Versorgung, das hängt von deiner Definition
> von "mobilem Betrieb ab"

Die Phantomspannung käme bei mir direkt aus dem Field-Recorder, noch ein 
"Zusatzkästchen" möchte ich da nicht mitschleppen, aber das kann man ja 
mit dem Preamp auf einer Platine kombinieren.

Mario M. schrieb:
> Statt einer Drossel kann man auch einen Gyrator nehmen.
> https://www.epanorama.net/documents/telecom/gyrator.html

Ehrlich gesagt verstehe ich das Teil nicht wirklich, und mein Problem 
ist dann noch immer das Selbe, daß ich nicht weiß, wie und wo ich das in 
meiner Schaltung (Schematic) einbauen müsste.

EHrlich gesagt, ich weiß das klingt jetzt nach Schnorrermentalität, 
wär's mir am liebsten, wenn jemand, der den FetHead Phantom hat, den 
aufschrauben und fotografieren würde, oder mir jemand den Schaltplan vom 
Ausgangsposting so modifizieren könnte, daß es funktioniert. Fokus: 
Rauscharm.

Danke Euch allen,
Augustus

Beitrag #7406999 wurde vom Autor gelöscht.
von Achim M. (minifloat)


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Augustus schrieb:
> ob die im Schaltung im Ausgangsposting so wie sie ist, funktioniert (als
> "normaler "FetHead

Mit einem dynamischen Mic funktioniert sie wohl.

Augustus schrieb:
> Wenn das Schaltbild dieses Teils so funktioniert, dann bräuchte ich
> eigentlich zur Ausgangsschaltung (Ausgangspost) nur ein paar
> Wiederstände und Kondensatoren einfügen, oder liege ich da falsch?

Könnte gehen.

mfg mf

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Achim M. schrieb:
> Könnte gehen.

Du könntest zum Beispiel den Typ/Modell Deines top secret Mikrofons hier 
verraten. Dann löst 007 Dein Problem indem Du nie mehr so ein Teil 
benötigen wirst. ;o)

Oder Du nimmst ein Messgerät und misst den ebenfalls geheimen 
Stromverbrauch des Mikrofons. Wenn dieser so niedrig sein sollte, wie 
einige hier vermuten, dann könnte das recht einfach gehen, mit 
R-C-Kombination (ohne ie).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Injizieren der Speisung kannste so machen wie eingezeichnet. Die 6k8 
Widerstände sollten so gleich wie möglich sein und Metallschicht. Elkos 
nach Bedarf mit mindestens 50V Spannungsfestigkeit, besser 63V. Wert so 
um die 22µF-100µF

: Bearbeitet durch User
von Augustus (avgvstvs)


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Dieter D. schrieb:
> Du könntest zum Beispiel den Typ/Modell Deines top secret Mikrofons hier
> verraten. Dann löst 007 Dein Problem indem Du nie mehr so ein Teil
> benötigen wirst. ;o)

Es handelt sich um das t.bone SC 140 (Thomann-Eigenmarke), das diversen 
Tests nach in seiner Klasse zu den Preis-Leistungs-Siegern gehört.
https://www.thomann.de/de/the_tbone_sc140_stereoset.htm

> Oder Du nimmst ein Messgerät und misst den ebenfalls geheimen
> Stromverbrauch des Mikrofons.

Da sich das Mikro noch in Bestellung befindet, ist mir dies leider nicht 
möglich. Der Hersteller schreibt jedenfalls: 48V Phantom power required!

Matthias S. schrieb:
> Injizieren der Speisung kannste so machen wie eingezeichnet. Die 6k8
> Widerstände sollten so gleich wie möglich sein und Metallschicht. Elkos
> nach Bedarf mit mindestens 50V Spannungsfestigkeit, besser 63V. Wert so
> um die 22µF-100µF

Wow, Dankeschön, das ist ja schon mal die halbe Miete. Verständnisfrage 
eines Dummen: Dort, wo du gezeichnet hast, ist das die Mikro- oder die 
Recorderseite? Ich stehe grad' irgendwie auf der Leitung, denke aber, 
das ist die Recorderseite. Mein Recorder kann Phantomspeisung. Das 
Auskoppeln an der Mikro-Seite ist irgendwie das, was mir Probleme 
bereitet.

Vielen Dank euch allen,
Augustus

von Karl B. (gustav)


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Augustus schrieb:
> Da ich jedoch
> ein Kondensatormikrofon verwenden möchte

Kommt drauf an, welche Mikrofone tatsächlich zur Anwendung kommen 
sollen.
Nicht alle "Kondensatormikrofone" brauchen nämlich tatsächlich die 
Phantomspeisung von 48 V.
Es sind ja solche im Umlauf, die zwar als Kondensatormikrofon firmieren, 
in Wirklichkeit dauerpolarisierte Elektretmikrofone sind.
Zum Beispiel Sennheiser ME64.
Die laufen auch mit dem im Speiseadapter K6 eingebaute 1,5V Batterie.
Dann kannst Du Dir den ganzen Aufwand sparen.
https://www.cineone.tv/produkt/sennheiser-k-6-p-phantom-speisegriff-me-64-mikrofonmodul-richtmikro-niere/

ciao
gustav

von Augustus (avgvstvs)


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Dieter D. schrieb:
> geheimen Stromverbrauch des Mikrofons.

Eben noch gefunden: ~ 3 mA

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Augustus schrieb:
> Eben noch gefunden: ~ 3 mA

Bei dem Verbrauch ist nahezu sicher bereits eine Vorverstärkerschaltung 
im Mikro mit eingebaut. Es empfiehlt sich daher erstmal zu testen, wenn 
das Teil da sein sollte. Das Gerät muss dann beide Stufen versorgen 
können.

von Mark S. (voltwide)


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Woher weiß der TO dass der eingebaute Vorverstärker zu viel rauscht, 
wenn das anvisierte Kondensatormikrofon noch garnicht da ist?

von Augustus (avgvstvs)


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Ich habe noch etwas gefunden, bei 
https://proaudiogc.com/en/fet-boost-ph-fethead-ph-condenser-mic-booster 
werden Nachbauten angeboten, leider findet man dort nur das angehängte 
3D-PCB-Modell (siehe Anhang).
Zur im Erstposting gezeigten Schaltung sehe ich nur wenig unterschied, 
namentlich ein R und 2 Cs zusätzlich. Das Teil soll genauso wie der 
Fethead Phantom arbeiten, und das wäre genau das was ich bräuchte. Wenn 
mir das noch jemand in einen Schaltplan umwandeln können würde, dann 
wäre das für mich Gold wert.

Danke allseits, Augustus

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Als kleiner Hinweis sei hier noch genannt, die Variante mit dem BF862 
ist für die Einstellung 12V als Phantomspeisung ...

Augustus schrieb:
> aus dem Field-Recorder

von Augustus (avgvstvs)


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Dieter D. schrieb:
> Als kleiner Hinweis sei hier noch genannt, die Variante mit dem BF862
> ist für die Einstellung 12V als Phantomspeisung ...

Danke für den Hinweis, hatte aber sowieso vor, etwas in Richtung 2SK209 
(oder sowas wie LSK489, aber teuer) zu verwenden. Bin aber für 
Vorschläge bessere JFETs sehr offen.

Danke, Augustus

: Bearbeitet durch User
von Robert M. (r0bm)


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Augustus schrieb:
> Zur im Erstposting gezeigten Schaltung sehe ich nur wenig unterschied,
> namentlich ein R und 2 Cs zusätzlich.

Es kommen zwei Widerstände und zwei Kondensatoren hinzu. Das wären R13, 
R15, C3, C6 in der angehängten Schaltung. R13, R15 leiten die 
Phantomspannung zum Mikrofon und stellen gleichzeitig die diff. 
Eingangsimpedanz von etwa 1kOhm ein. Das Verstärkungsmaß ist ~20dB an RL 
= 3kOhm. Das Kondensatormikrofon muss mit 20...25V Phantomspannung 
auskommen, mehr ist nicht drin. Die zusätzlich eingeflossenen Änderungen 
(Stromgegenkopplung R16...R19, Gatevorspannung) sind optional. Um die 
Drain-Source Spannung der Transistoren auf 10...12V zu verringern und 
den Klirrfaktor zu optimieren, werden die Gateanschlüsse über R14, R4, 
R5 vorgespannt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Augustus schrieb:
> Dort, wo du gezeichnet hast, ist das die Mikro- oder die
> Recorderseite?

Das ist natürlich am Mikrofoneingang, denn das Mikro braucht ja die 
Phantomspeisung, die der originale FET Head nicht liefert.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Robert M. schrieb:
> Es kommen zwei Widerstände und zwei Kondensatoren hinzu.

Simuliere mal statt R13 --> 3 & R15 --> 2 über kreuz mit R13 --> 2 & R15 
--> 3.

von Robert M. (r0bm)


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Dieter D. schrieb:
> Simuliere mal statt R13 --> 3 & R15 --> 2 über kreuz mit R13 --> 2 & R15
> --> 3.

Zu welchem Zweck? Werden die Widerstände R13/R15 
(Spannungsgegenkopplung) über Kreuz angeschlossen, stellt der Verstärker 
seine Funktion ein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich habe mal eine Charge von 200 Stück 2SK30A ausgemessen, um 
vernünftige FETs in meinen aktiven Bass einzubauen. Obwohl alle aus der 
gleichen Serie, gab es enorme Streuungen bzgl. Rauschen, Verstärkung und 
Kanalwiderstand. Also obacht, da lohnt es sich, zu selektieren.
U.U. kann es sinnvoller sein, einen guten OpAmp einzusetzen, als sich 
aus diskreten Teilen was zusammenzubasteln.

von Augustus (avgvstvs)


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Robert M. schrieb:
> Es kommen zwei Widerstände und zwei Kondensatoren hinzu. Das wären R13,
> R15, C3, C6 in der angehängten Schaltung. R13, R15 leiten die
> Phantomspannung zum Mikrofon und stellen gleichzeitig die diff.
> Eingangsimpedanz von etwa 1kOhm ein.

Wow, vielen herzlichen Dank für den Aufwand, vielleicht kann ich das ja 
irgendwann mal nachbauen, wenn ich wieder zu Hause bin (in 
voraussichtlich 2 Mnaten - das ist auch der Grund, warum ich derzeit 
keinen Zugriff auf Mikro und Rec order habe). Dann kann ich Rückmeldung 
geben, wie's funktioniert.

Matthias S. schrieb:
>> Dort, wo du gezeichnet hast, ist das die Mikro- oder die
>> Recorderseite?
> Das ist natürlich am Mikrofoneingang, denn das Mikro braucht ja die
> Phantomspeisung, die der originale FET Head nicht liefert.

Könnte ich dann in dem Schaltplan, dort wo du die 48V eingezeichnet 
hast, weinfach mit dem Punkt H3 verbiden, oder muß bei dieser Schaltung 
die Phantomspannung "extern" zugeführt werden, damit sie funktioniert. 
Ich frage deswegen, weil der Recorder die Phantomspeisung ja an H3 und 
H5 bereits zur Verfügung stellen würde, das aber gleichzeitig der 
Signalweg ist.
Wenn das so ginge, wäre das die einfachste Schaltung, die ich dann 
leicht nachbauen könnte.

Matthias S. schrieb:
> Ich habe mal eine Charge von 200 Stück 2SK30A ausgemessen, ...
> U.U. kann es sinnvoller sein, einen guten OpAmp einzusetzen, als sich
> aus diskreten Teilen was zusammenzubasteln.

Was hältst Du von einer Lösung mit LSK489 o.Ä.? Leider kosten dann die 
Halbleiter zusammen schon 20 Euro...

Nochmal Danke an alle,
Augustus

Nochmal Danke an alle,

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Augustus schrieb:
> oder muß bei dieser Schaltung
> die Phantomspannung "extern" zugeführt werden, damit sie funktioniert.

Ja, sie muss extern hinzugefügt werden.

Augustus schrieb:
> Ich frage deswegen, weil der Recorder die Phantomspeisung ja an H3 und
> H5 bereits zur Verfügung stellen würde, das aber gleichzeitig der
> Signalweg ist.
Eben, das ist gleichzeitig der Signalweg. Deswegen geht das nicht. Du 
brauchst für diese einfache Einspeisung 48V ohne überlagertes Signal.

> Wenn das so ginge, wäre das die einfachste Schaltung, die ich dann
> leicht nachbauen könnte.
Tja, ist nun mal kein Ponyhof. Das rausfummeln der 48V aus dem 
Signaleingang des Tascam wäre die Herausforderung. Denn das fängt munter 
an, rückzukoppeln, wenn Eingang und Ausgang des FETHead so verbunden 
werden.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Elliot Sound Products stellt das Prinzip sehr gut dar und bietet 
Selbstbaulösungen an.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Robert M. schrieb:
> Werden die Widerstände R13/R15
> (Spannungsgegenkopplung) über Kreuz angeschlossen, stellt der Verstärker
> seine Funktion ein.

Hast Du das simuliert oder ist das nur eine Behauptung?

von Augustus (avgvstvs)


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> Augustus schrieb:
>> Ich frage deswegen, weil der Recorder die Phantomspeisung ja an H3 und
>> H5 bereits zur Verfügung stellen würde, das aber gleichzeitig der
>> Signalweg ist.
> Eben, das ist gleichzeitig der Signalweg. Deswegen geht das nicht. Du
> brauchst für diese einfache Einspeisung 48V ohne überlagertes Signal.

Wie funktioniert dann der Nachbau von ProAUdioGC(1), von dem ich das 
Bild eines 3D-Modells(2) gepostet hatte? Der kann bei so wenigen 
Bauteilen doch auch nicht mehr machen, behauptet aber:
- The Fet-Boost PH is a high quality, low noise mic preamp.
- It allows sound optimization for condenser mics.
- Fet-Boost PH uses 48v phantom power, and pass power to the microphone.

LG, Augustus

https://proaudiogc.com/en/fet-boost-ph-fethead-ph-condenser-mic-booster
https://www.mikrocontroller.net/attachment/597581/FET-BOOST.png

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Etwa OT
aber SCNR

Nimm sowas, und eine 1,5V Alkali Mangan reicht auch.
Abgesehen davon brummt die nicht mit Restbrumm der 48 V.
Je höher die Phantomspannung, desto mehr Rauschen und Brummen.
Man darf auch nicht vergessen, dass beim Bewegen des Kabels auch
Knistergeräüsche reinkommen können.
Ist beim K6 nicht möglich, da der Speiseaapter fest mit dem Mikro 
verbunden ist.

https://shop.creativ-media-service.de/de/sennheiser-k6-mikrofon-speiseadapter

ciao
gustav

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Augustus schrieb:
> - The Fet-Boost PH is a high quality, low noise mic preamp.
> - It allows sound optimization for condenser mics.
> - Fet-Boost PH uses 48v phantom power, and pass power to the microphone.

Du solltest dir dieses Ding einfach kaufen. 40 Euro ist gar nicht so 
teuer und da hast du die ganzen Probleme mit guten FETs und der 
Schaltung nicht.

von Augustus (avgvstvs)


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Matthias S. schrieb:
> Du solltest dir dieses Ding einfach kaufen. 40 Euro ist gar nicht so
> teuer und da hast du die ganzen Probleme mit guten FETs und der
> Schaltung nicht.

Hab' ich jetzt auch gemacht. Kann ich dann ja immer noch für den zweiten 
Kanal selbst kopieren/nachbauen, falls es angemessen funktioniert.
Mein elektronischer Kenntnisstand ist einfach zu gering.

LG, Augustus

von Augustus (avgvstvs)


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Obwohl ich nun den Nachbau schon bestellt habe, habe ich jetzt noch ein 
Video gefunden (Bilder im Anhang sind Crops), wo das Innenleben des 
FetHead Phantom gezeigt wird: 
https://www.youtube.com/watch?v=iED3SqM8WYk

Vielleicht hilft es ja jemandem in der Zukunft.
Und vielleicht mag ja jemand erklären, wie diese Schaltung funktioniert.

Danke, Augustus

von H. H. (Gast)


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Die Transistoren sind 2SK880-GR.

von Augustus (avgvstvs)


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H. H. schrieb:
> Die Transistoren sind 2SK880-GR.

Danke! Sind die irgendwie unterschiedlich zu 2SK209 die ich vermutet 
hätte? Irgendwie sehen die Datenblätter komplett gleich aus.

Wenn jemand noch einen Schaltplan zeichnen könnte, oder erklären, wie es 
funktioniert, wäre ich glücklich. Die Magie liegt in den Spulen, vermute 
ich. Die Kondensatoren sind 10 uF und 22 uF, soweit ich das erkennen 
kann. Die Induktivitäten sind unbeschriftet, welchen Wert bräuchte man 
da ungefähr?

MfG, Augustus

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Augustus schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Die Transistoren sind 2SK880-GR.
>
> Danke! Sind die irgendwie unterschiedlich zu 2SK209 die ich vermutet
> hätte? Irgendwie sehen die Datenblätter komplett gleich aus.

Sie sind kleiner.

von H. H. (Gast)


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Augustus schrieb:
> Wenn jemand noch einen Schaltplan zeichnen könnte,

Hat doch Robert bereits am 5.5. 19h55 getan.

von Augustus (avgvstvs)


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H. H. schrieb:
> Hat doch Robert bereits am 5.5. 19h55 getan.

Dann sind die großen weißen SMD-Bauteile im Foto aus dem Video, die ich 
als Induktivitäten gedeutet hatte, ebenfalls Kapazitäten? Roberts 
Schaltplan (nochmal herzlichsten Dank dafür) sieht so kompliziert aus, 
wenn ich das mit dem kleinen PCB vergleiche, aber ich habe einfach zu 
wenig Ahnung von Elektronik. Ich hatbe mich übernommen und mir das 
ehrlich gesagt alles einfacher vorgestellt. Ich verstehe die Schaltung 
irgendwie überhaupt nicht.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Augustus schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Hat doch Robert bereits am 5.5. 19h55 getan.
>
> Dann sind die großen weißen SMD-Bauteile im Foto aus dem Video, die ich
> als Induktivitäten gedeutet hatte, ebenfalls Kapazitäten?

Ja, Folienkondensatoren.


> Roberts
> Schaltplan (nochmal herzlichsten Dank dafür) sieht so kompliziert aus,
> wenn ich das mit dem kleinen PCB vergleiche,

Er hat mehr gemalt, als im Vorverstärker drin ist. Ich habs mal auf das 
wesentliche reduziert.

Edit: zunächst falsche Bild angehängt. Richtig ist neu-1.png.

von Augustus (avgvstvs)


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Danke euch allen. Ihr seid Spitze! ;)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Zuletzt noch ein Hinweis zu den JFET. Bekanntermaßen streuen die Werte 
der JFET nicht gerade wenig. Siehe zum Beispiel den Drain-Strom im 
Datenblatt. Daher wird man sich ein paar JFET mehr bestellen als 
benötigt würde und dann selektieren.

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