Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparaturtips für Doppel-Induktionsplatte gesucht


von Rainer U. (r-u)


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Liebe alle,

die linke dieser doppel-Induktionsplatte (siehe Foto) wurde beim Kochen 
überhitzt, danach sagt das Gerät gar nichts mehr. Ich habe mal testweise 
die rot-weiße Leitung oben rechts getrennt und dann auf jede Seite an 
diesem Stecker 12V bei 1A Strombegrenzung angelegt. Rechts schaltet dann 
ein Relais und 360mA fließen (füehlt sich gesund an), links bricht die 
Spannung zusammen wie bei einem Kurzschluss. Die Platine rechts sieht 
genauso aus, außer dass etwas (ich vermute der 12V-Teil) nicht bestückt 
ist.

Bevor ich die Platte wegwerfe - hat jemand eine gute Idee zur Reparatur 
oder evtl. so was schon mal repariert?

von Hubert H. (huhu)


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Servus,
hab so eine ähnliche I-Platte repariert, es war der IGBT unter dem 
Kühlblech defekt.
Hatte an den Anschlüssen einen satten Kurzschluss.

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> links bricht die
> Spannung zusammen wie bei einem Kurzschluss.

Da wird neben dem IGBT auch dessen Gatetreiber hinüber sein, meist zwei 
Kleinleistungstransistoren ala BC327/337.

von Rainer U. (r-u)


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Werde ich ausmessen - vielen Dank schonmal!

von Martin S. (mmaddin)


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Rainer U. schrieb:
> die linke dieser doppel-Induktionsplatte (siehe Foto) wurde beim Kochen
> überhitzt, danach sagt das Gerät gar nichts mehr.

Wie ist das gemeint, schaltet sie sich immer beim kochen ab, oder 
meintest du dauerhaft keine Funktion mehr?

Eigentlich sind dort Temperatursensoren verbaut die eine Überhitzung 
ausschließen sollten...

Ursache also vorher suchen, Lüfter defekt?

: Bearbeitet durch User
von Rainer U. (r-u)


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So, jetzt hatte ich wieder etwas Zeit - so sieht es unterm Kühlblech aus 
(Foto)

Das Dreibein hat aufgedruckt (IGBT)
20N120IHR
NFE39G

Das Vierbein (sehr schwer zu lesen) - google sagt Brückengleichrichter
D20XB 80
REC 2586

Die Lüfter sind ok. Meint Ihr, ich kann da sinnvoll was messen (ggf. 
wie), ohne beide auszulöten?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Rainer U. schrieb:
> Meint Ihr, ich kann da sinnvoll was messen (ggf.
> wie), ohne beide auszulöten?

Kurzschlüsse kann man auch im eingelöteten Zustand mit einem Multimeter 
ermessen

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Das Dreibein hat aufgedruckt (IGBT)
> 20N120IHR

NGTB20N120IHRWG von Onsemi.


> Das Vierbein (sehr schwer zu lesen) - google sagt Brückengleichrichter
> D20XB 80
> REC 2586

Ja, Gleichrichter.


> Die Lüfter sind ok. Meint Ihr, ich kann da sinnvoll was messen (ggf.
> wie), ohne beide auszulöten?

Ja, Diodenmessfunktion des DMM nutzen. Ein Kurzschluss lässt sich so 
leicht feststellen.

Und die Gatetreiber hab ich dir markiert.

von Rainer U. (r-u)


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Ok habe gemessen, Kurzschlüsse gibt es da keine (wäre ja zu einfach..)

Am Gate vom IGBT (dünne Leitung) liegt R6 10kOhm nach Masse 
(wahrscheinlich ein pull-down, falls sich die Ansteuerung undefiniert 
verhält?). Dann folgt in Reihe R7 24Ohm zu den oben von H. H. erwähnten 
Q1/Q3.

unter dem IGBT liegt auf einem Polster mit Wärmeleitpaste eine Art 
Diode? - liefert bei Diodenmessung mit dem Multimeter 0,88 und anders 
gepolt 1,3V?
die beiden Anschlüsse liegen parallel an den äußeren Kontakten vom IGBT. 
Evtl. ein Heißleiter, der den Eingang kurzschließt, wenn es zu warm 
wird?

Na jedenfalls optisch auffällig ist sonst nichts - wie weiter?

von Rainer U. (r-u)


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Danke H. H., werde die Gatetreiber auch gleich messen (habe Deine 
Antwort erst nach meine Post gelesen). leider ist die Platine von unten 
lackiert, ist bisschen fummelig..

von Rainer U. (r-u)


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Auch bei den Gatetreibern gibt es keine Kurzschlüsse..

Ich könnte mal die 12V anlegen und schauen, wo es warm wird?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Ich könnte mal die 12V anlegen und schauen, wo es warm wird?

Das mach mal.

von Rainer U. (r-u)


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Also erst dachte ich es wird GAR NICHTS warm. Dann mach einer Minute, 
die stelle am Steckverbinder, wo ich einspeise. Es könnte also dieser 
schwarze Würfel, wo 12V drauf steht, sein. google sagt ein 
Leistungsrelais. Aber warum soll gerade das an der Hitze/Überlast 
sterben?

JQC-3FF
12VDC

An dem Steckverbinder hab ich jedenfalls einen satten Kurzschluss. Ich 
löte das Teil mal aus nachher.

von Rainer U. (r-u)


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das war's nicht. Die verbleibenden Verbindungen sitzen natürlich - wie 
sollte es anders sein - unter dem Silikon..

Wofür sind diese 2 großen Ringkernspulen in den 2 oberen Platinenecken?

von Jürgen S. (Firma: privat) (jschmied)


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Schau mal, ob die Betriebsspannung für die Logik mit einem 
Kondensatornetzteil erzeugt wird. Die MTK Kondensatoren sind 
selbstheilend und verlieren bei Spannungsspritzen jedes mal etwas 
Kapazität. Waren die LED mit der Zeit etwas dunkler? Auf diese Art sind 
bei mir schon eine Kochplatte und ein Toaster gestorben.
Das müssten diese blauen Quader sein.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Jürgen S. schrieb:
> Schau mal, ob die Betriebsspannung für die Logik mit einem
> Kondensatornetzteil erzeugt wird.

Wird sie nicht.

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Wofür sind diese 2 großen Ringkernspulen in den 2 oberen Platinenecken?

Funkentstörung.

von Rainer U. (r-u)


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Wir kommen der Sache näher. Die Ringkernspule und das Silikon haben 
meine schöne Testwärme vorhin absorbiert. jetzt habe ich D5 ausgegraben 
und sie wird schön heiß, piept auch froh in beide Richtungen ist also 
hin.

Was mag das für eine gewesen sein? lesen kann man kaum etwas..

von H. H. (Gast)


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Ich hab dir einen Schaltplan gefunden.

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Was mag das für eine gewesen sein?

Vermutlich eine 1N4148.

von Rainer U. (r-u)


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H. H. schrieb:
> Ich hab dir einen Schaltplan gefunden.

Krass - wo findet man sowas? Danke :-)

Lt. Plan eine "1N4007" wenn D5 stimmt und der Plan wirklich von diesem 
Gerät stammt..

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Lt. Plan eine "1N4007" wenn D5 stimmt und der Plan wirklich von diesem
> Gerät stammt..

Der stammt natürlich nicht von genau diesem.


Und neben der Diode wird auch der zugehörige Schalttransistor defekt 
sein.

von Rainer U. (r-u)


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Also man kann auf der Diode noch lesen
1N 148
T

fein, eine 1N4148 hab ich da.

von Rainer U. (r-u)


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H. H. schrieb:
> Rainer U. schrieb:
>> Lt. Plan eine "1N4007" wenn D5 stimmt und der Plan wirklich von diesem
>> Gerät stammt..
>
> Der stammt natürlich nicht von genau diesem.
>
>
> Und neben der Diode wird auch der zugehörige Schalttransistor defekt
> sein.

Da haste wohl recht - eingelötet, Spannung drauf und gleich wieder 
kaputt

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Spannung drauf und gleich wieder
> kaputt

Falschrum eingelötet?

von Rainer U. (r-u)


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>Ich bin nicht sicher, ob ich den Plan richtig lese. D5 geht bei mir jedenfalls 
nicht an "AC".

und die Transistoren haben alle keine Kurzschlüsse. Ist meine D5 mur ein 
Verpolschutz? dann könnte ich sie testweise mal brücken und schauen, wo 
es dann heiß wird?

von Rainer U. (r-u)


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H. H. schrieb:
> Falschrum eingelötet?

:-) Ich denke nicht, aber ich kann nochmal messen, / muss erstmal 
Schluss machen für jetzt

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Ist meine D5 mur ein
> Verpolschutz?

Zeig die Lötseite.

von Rainer U. (r-u)


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H. H. schrieb:
> Rainer U. schrieb:
>> Ist meine D5 mur ein
>> Verpolschutz?
>
> Zeig die Lötseite.

Bitte sehr. Ich denke, ich war auf dem Holzweg und das ist einfach die 
Freilaufdiode vom Relais (was ich ausgelötet habe), und dieses schaltet 
die Netzspannung auf die Leistungsseite durch, wenn die Logik sich 
"wohlfühlt".
Insofern hat es keinen Sinn, da Spannung anzulegen.

Dann ist wohl das schwarz-rote Kabel auch keine Stromversorgung, sondern 
nur die Info an die andere Seite, auch die Leistungsseite 
durchzuschalten.

Denkfehler. Ich löte erstmal wieder zusammen.

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Denkfehler.

Aber ganz arg.

von Rainer U. (r-u)


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dafür hab ich jetzt ne heiße Spur: Ich habe geschaut, wo die Logik ihre 
Betriebsspannung bekommt. und da ist in mit Wärmepaste direkt mitten 
unter dem Topf eine Art Temoeratursicherung. Die ist bei einer Platte ok 
(durchgang) und bei der linken nicht.

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> mitten unter dem Topf eine Art Temoeratursicherung.

Es geht immer noch billiger...

Andere verwenden einen NTC, und dann schaltet ein Komparator oder ein 
µC.

von Rainer U. (r-u)


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Das war der Fehler. Herd vor dem "Schrott" gerettet. Jetzt noch 
Wärmeleitpaste kaufen und es gibt wieder warmes Essen :-)

Was der grüne Stecker macht (steht "HITE1" am Connector), weiß ich zwar 
noch nicht, ist mir aber erst mal egal (kein Durchgang oder Diode zu 
messen).

Danke an alle!

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Was der grüne Stecker macht (steht "HITE1" am Connector), weiß ich zwar
> noch nicht, ist mir aber erst mal egal (kein Durchgang oder Diode zu
> messen).

Das ist ein NTC, wohl 100kOhm.

von Rainer U. (r-u)


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H. H. schrieb:
> Das ist ein NTC, wohl 100kOhm.

Ah ja, ganz rechts im Schaltplan..

Aber das andere Teil, was ich überbrückt habe - wo ist das im Schaltplan 
bzw. was ist das? Wirklich eine Thermosicherung?

von H. H. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Aber das andere Teil, was ich überbrückt habe - wo ist das im Schaltplan
> bzw. was ist das? Wirklich eine Thermosicherung?

Ja, und sowas überbrückt man nicht! Mach da wieder eine rein!

von Rainer U. (r-u)


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H. H. schrieb:
> Ja, und sowas überbrückt man nicht! Mach da wieder eine rein!

Selbstverständlich, war ja nur zum Testen, nicht zum Kochen, und so eine 
hab ich gerade nicht da :-)

von H. H. (Gast)


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Achte auf die richtige Auslösetemperatur, und denk daran, dass man die 
nicht löten sollte, sondern crimpen.

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