Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bewerber Ghosting


von Flo (linux_user)


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Dass der Arbeitsmarkt immer mehr zum Arbeitnehmermarkt wird, kommt so 
langsam auch bei den Unternehmen an. Die neue Sau die jetzt durchs Dorf 
getrieben wird ist das echauffieren über "Bewerber Ghosting". 
https://www.heise.de/news/Ghosting-Wenn-Bewerber-kommentarlos-aus-dem-Bewerbungsprozess-aussteigen-9063611.html

Genau mein Humor, am besten noch von den gleichen Unternehmen die selber 
nie Rückmeldung über Bewerbungen geben. 😂

Wie seht ihr das? Betreibt ihr auch "Bewerber Ghosting" oder erlebt das 
im Moment als Führungskraft?

von Herbert B. (Gast)


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Ja klar, erst gestern wieder nen Termin platzen lassen, ups habe ich 
vergessen.

von DSGV-Violator (Gast)


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Och nö, schon wieder sinnloses Ghosting Palaver im Forum, das hatten wir 
schon:
Beitrag "Ghosting im Job"

Da die Jobangebote gerne so unkonkret sind, das nicht mal der Standort 
genannt wird, Gehaltsspanne sowieso nicht, bleibt einem garnichts 
anderes übrig sich erstmal zu bewerben um die Chance zu haben, 
irgendetwas substantielles zu erfahren. Und sind dann die Konditionen 
endlich auf den Tisch und damit klar das der Jobwechsel ein persönliches 
Verlustgeschäft wird gilt es den eigenen Schaden und die bereits 
entstandene Zeitverschwendung zu minimieren in dem man nach dieser 
Enttäuschung den Kontakt konsequent abbricht.

Und dann sind dann auch die Ausschreibungen, wo man den Eindruck hat, 
das der Name des erfolgreiche Kanditats schon feststeht aber man zur 
Wahrung des Anscheins der Auswahl noch ein/zwei mit einlädt. Nein Danke, 
wo keine Aussicht auf Erfolg besteht tritt man erst garnicht an, nicht 
mal als Sparringspartner.


Erlebt hat Cheffe alles:

-auf 90 Anschreiben an potentielle Bewerber grad mal 3 Rückmeldungen 
(und das Absagen)
-nach dem Vertragsangebot keine Rückmeldung, nicht mal Absage
-am ersten Arbeitstag gleich am Vormittag als AN gekündigt

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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DSGV-Violator schrieb:
> -am ersten Arbeitstag gleich am Vormittag als AN gekündigt

Kann Sinn machen weil in Arbeitsverträgen gelegentlich Vertragsstrafen 
stehen bei Nichtantritt; erscheint man aber am 1. Arbeitstag greift das 
nicht.

von Axel S. (Firma: Rexona) (axel_schweiss)


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DSGV-Violator schrieb:
> Da die Jobangebote gerne so unkonkret sind, das nicht mal der Standort
> genannt wird, Gehaltsspanne sowieso nicht, bleibt einem garnichts
> anderes übrig sich erstmal zu bewerben um die Chance zu haben,
> irgendetwas substantielles zu erfahren. Und sind dann die Konditionen
> endlich auf den Tisch und damit klar das der Jobwechsel ein persönliches
> Verlustgeschäft wird gilt es den eigenen Schaden und die bereits
> entstandene Zeitverschwendung zu minimieren in dem man nach dieser
> Enttäuschung den Kontakt konsequent abbricht.

Niemand hindert dich deine offenen Fragen direkt zum Anfang, z.B. auch 
per Telefon, zu stellen und, wenn keine zufriedenstellende Antwort 
kommt, höflich abzusagen.

Aber ich persönlich begrüße diesen Trend, macht es einfacher als 
professioneller Bewerber zu punkten.

von Ben S. (bensch123)


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Wenn die Firma sich unterirdisch schlecht gibt, warum nicht?
Auch eine Möglichkeit denen zu sagen, was von von denen hält.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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Axel S. schrieb:
> DSGV-Violator schrieb:
>> Da die Jobangebote gerne so unkonkret sind, das nicht mal der Standort
>> genannt wird, Gehaltsspanne sowieso nicht, bleibt einem garnichts
>> anderes übrig sich erstmal zu bewerben um die Chance zu haben,
>> irgendetwas substantielles zu erfahren.

> Niemand hindert dich deine offenen Fragen direkt zum Anfang, z.B. auch
> per Telefon, zu stellen und, wenn keine zufriedenstellende Antwort
> kommt, höflich abzusagen.

Aber damit es erst zum Telefonat/Videocall kommt, muß man diese 
Bewerbung verfassen und absenden. Das ist ein Aufwand den 
Personaler/Headhunter ignorieren. Da heisst es, schick uns CV, dann 
Details . Und genau das ist der Anfang vom Ghosting, einer 
unvewrbindlichen Bewerbung, einer Bewerbung, die man auf diese Stelle 
garnicht erst schreiben wollte.
Und die Anfragen nach dem Gehalt und sonstigen Rahmen werden selten im 
Telefonischen Vorstellungsgesüräch gemacht.
"Das behalten wir uns für das zweite Gespräch vor" Bei Berufsstartern 
mag das funktionieren, aber ein Wechsler muß nicht zuletzt wegen der 
langen Kündigungsfristen eigentlich gleich zu Beginn wisse, ob sich das 
Gehaltstechnisch rechnen könnte.

> Aber ich persönlich begrüße diesen Trend, macht es einfacher als
> professioneller Bewerber zu punkten.

Wie definiert man "professioneller Bewerber"? Das ist doch einer, der 
seine Karriere so plant das bei jedem Schritt mind. 10% Steigerung drin 
sind. Also gerade die Positionen ohne Rahmen-Angabe als 
Lockvogelangebote erkennt und  wegen "erwartbare Zeitverschwendung" 
aussortiert.

Manche definieren auch eine Fachkraft als eine solche Person, die sich 
von Headhuntern suchen lässt, anstatt selber wie ein Hausierer bei Hinz 
und Kunz "anzuklingeln". Oder eben sein eigene Netzwerk zu nutzen weiß.

von Stefan F. (Gast)


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Ich finde das Ghosting sehr unfair und respektlos.

Aber die Firmen haben in der Vergangenheit ihre Bewerber ebenso 
behandelt, daher geschieht ihnen nun Recht.

von Gerald B. (gerald_b)


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Wenigstens lernen die Firmen ihre Leute, die sie bereits haben, 
wertzuschätzen, nachdem ihnen 3x ans Bein gep... wurde und der 4. sich 
dann als "Flachzange" entpuppte.

von DSGV-Violator (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> und der 4. sich dann als "Flachzange" entpuppte.

Naja, es spricht auch nicht für die Firma, das sie es nicht geschafft 
hat eine "Flachzange" als sinnvolles Werkzeug einzusetzen. Irgendwelchen 
Routinekram wie Datenbankpflege o.ä. gibt es immer.
Eben neue Mitarbeiter mit ihren Erfahrungen zu integrieren statt nur 
einzuarbeiten. Oder Inhouse zu schulen resp. auszubilden.

jede Firma hat die Mitarbeiter die sie verdient ...
https://www.wipub.net/jeder-chef-hat-die-mitarbeiter-die-er-verdient-ueber-menschenbilder-und-ihre-auswirkung-auf-die-fuehrung/

von Max M. (zbmax)


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Gerald B. schrieb:
> Wenigstens lernen die Firmen ihre Leute, die sie bereits haben,
> wertzuschätzen, nachdem ihnen 3x ans Bein gep... wurde und der 4. sich
> dann als "Flachzange" entpuppte.

nein, die lernen da nichts draus.

von Xaver (xaverxavidorxamus)


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Stefan F. schrieb:
> Ich finde das Ghosting sehr unfair und respektlos.
>
> Aber die Firmen haben in der Vergangenheit ihre Bewerber ebenso
> behandelt, daher geschieht ihnen nun Recht.

Teilweise tun die das sogar mit aktiven Angestellten. Mitarbeiter sagt, 
er will sich weiterentwickeln, Chef antwortet, der Markt sei nicht reif. 
Der Mitarbeiter geht weg.

Nun verliert der Chef schlimmstenfalls 3 Mitarbeiter: Einen der seine 
Arbeit konnte, einen der die Schnittstellen kannte und einen, der bereit 
war sich weiterzuentwickeln.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Flo schrieb:
> Wie seht ihr das? Betreibt ihr auch "Bewerber Ghosting" oder erlebt das
> im Moment als Führungskraft?

Vllt. hab ich sogar mal "Bewerber Ghosting" schon vor Jahren gemacht.
Aber reuen tut es mich nicht!

von Bruno V. (bruno_v)


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Das gab es doch immer schon. Nur dass es heute weh tut, weil es keine 
zweite oder dritte Wahl mehr gibt.

von Gustl B. (-gb-)


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Nun, wann lohnt sich freundliches/höfliches Verhalten? Wenn man vom 
Gegenüber etwas erwartet oder damit rechnen muss ihm nochmal zu 
begegnen.

Man trifft Jeden zweimal im Leben.

Das war mal oder das ist auf dem Land/Dorf/Kleinstadt noch so, aber es 
ist anonymer geworden. Man bewirbt sich in einem größeren Radius, man 
wechselt Wohnorte, ...
Man kann sich sehr oft ohne Nachteil sehr arschig verhalten wenn man 
sowieso keinen weiteren Kontakt wünscht.

von Ben S. (bensch123)


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Gustl B. schrieb:
> Man trifft Jeden zweimal im Leben.

Und wenn schon, ist doch egal.

von Herbert B. (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Man trifft Jeden zweimal im Leben.
Dann werden sie wieder geghosted, wenn es nicht passt. Nach 2 Jahren 
weiss sowieso keiner mehr, dass man sich dort schon mal beworben hat, 
weil heute generell öfters die Stelle gewechselt wird. Da hockt in der 
HR ne andere Praktikantin, in der Entwicklungsabteilung ein anderer 
Teamleiter, …

von DSGV-Violator (Gast)


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Erzwungenes "Ghosting" wird auch immer häufiger.

Da schreibt man dem Job-jongleur aus UK das man kein Interesse (am 
Umzug)hat, aber der hört nicht auf wie der Staubsaugervertreter ein 
Scheinargument nach dem anderen in den Briefkasten zu legen (my client 
permits hybrid, remote, ...). Wo ein einfaches Nein nicht genügt, 
antwortet man garnicht mehr.

Aber das scheint ohnehin ein der Problem der Personalvermittler und 
nicht der suchenden Firmen zu sein. Personalvermittler braucht sowieso 
keiner, 12k+ € für ein bißchen Kontaktanbahnung, das klingt schon nach 
Wucher und gewerbsmäßige Kuppelei in einem.

von Jan H. (j_hansen)


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Flo schrieb:
> Dass der Arbeitsmarkt immer mehr zum Arbeitnehmermarkt wird, kommt so
> langsam auch bei den Unternehmen an.

Mit der Erkenntnis bist du aber auch spät dran. Seit mindestens einem 
halben Jahr schlägt das Pendel wieder in die andere Richtung zurück. Ich 
meine die Zeten für Arbeitnehmer sind nicht schlecht, aber waren schon 
besser. Die Unternehmen haben sich still darauf verständigt, sich nicht 
zu überbieten sonder lieber weiter händezuringen.

Die Großen bauen fleißig ab/um, die Inflation zwingt viele wieder mehr 
zu arbeiten - die "Flausen" von Teilzeit sind daher auch am Rückzug. Die 
Politik arbeitet auch eher daran die Arbeitszeit zu erhöhen als zu 
senken.

von Rick M. (rick-nrw)


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DSGV-Violator schrieb:
> Personalvermittler braucht sowieso keiner ...

Naja - das Problem ist das die vielen Firmen, die eigentlich suchen und 
die die sich umschauen, um sich zu verändern / verbessern sich nicht 
finden.

Sichtbar in den Stellenforen (Monster, Stepstone, XING,...) sind die 
bekannten Dienstleister (Crunel, Gerschau, Elten, Certrandt), die 
anderen sind unsichtbar.

Firmen suchen mit Stellenanzeigen auf Ihrer Homepage, die keiner kennt, 
nach neuen Mitarbeitern und rufen dann Fachkräftemangel, bei uns bewirbt 
sich keiner.

Die potentiellen Bewerber treffen auf Leihbuden und seltsame 
Personalvermittler.
Stellenvorschläge ohne eine Ortsangabe des potentiellen Arbeitgebers 
sind bei Personalvermittlern fast schon die Regel.
Genauere Stellenbeschreibungen sind die Ausnahme.

Vernünftige Antworten bekomme ich auch nicht nach zweimal nachfragen.
Ich verzichte auf weitere Nachfragen.

von He. (Gast)


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DSGV-Violator schrieb:
> -auf 90 Anschreiben an potentielle Bewerber grad mal 3 Rückmeldungen
> (und das Absagen)

Du schreibst als Chef Bewerber an?

> -nach dem Vertragsangebot keine Rückmeldung, nicht mal Absage
Vertragsangebot zu niedrig

> -am ersten Arbeitstag gleich am Vormittag als AN gekündigt
vollkommen zulässig. Der hat eben mehrere Angebote und deine Firma war 
nur der notnagel, nicht arbeitslos zu werden

von He. (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Die Großen bauen fleißig ab/um, die Inflation zwingt viele wieder mehr
> zu arbeiten - die "Flausen" von Teilzeit sind daher auch am Rückzug. Die
> Politik arbeitet auch eher daran die Arbeitszeit zu erhöhen als zu
> senken.

Offiziell wird gerade die 4-Tage Woche propagiert. Mal gespannt, wo sich 
das durchsetzt. Die Einzigen, die ich aktuell sehe, die es in großem 
Stil machen, sind die Ü60 die Altersteilzeit machen und nur noch 30h 
arbeiten. Das macht sich dan gut, 7.5h x 4 und am Freitag frei.

Problem: Am Freitag ist kein Sau mehr erreichbar. Die normalen AN waren 
bisher wenigsten noch bis 14.00 erreichbar.

Rick M. schrieb:
> Die potentiellen Bewerber treffen auf Leihbuden und seltsame
> Personalvermittler.

Ja, man glaubt es kaum.

Wer soll sich dort anbieten? Deutschland ist Leiharbeitsland geworden 
und das soagr für die angeblich so sehr gefragten Ingenieure und 
Informatiker.

Da braucht sich keine Firma beklagen.

Da sie aber genug Zustrom von Aussen haben, kriegen sie trotzdem ihre 
Mitarbeiter zusammen.

-> Weitere Absenkung des Lohnniveaus bei Fachkräften.

von Sophie T. (sophie_t)


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Leihbuden sind aber nicht so schlecht. Als ANÜ beim OEM kriegt man mehr 
als beim KMU

Beitrag #7451397 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sophie T. (sophie_t)


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Benedikt L. schrieb im Beitrag #7451397:
> Wer nicht absagt hat selbst Schuld! (AN wie AG)
>
> Man sieht sich immer ZWEIMAL im Leben. Und dann gibts im Zweifel Bier
> für alle oder was aufs Maul!

Und genau bei solchen Firmen bewirbt sich keiner... Das ist wie mit dem 
Dauersingle der nicht versteht warum er allein ist.

von Herbert B. (Gast)


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Aktuelle Situation:
Beworben, "Personalerin" ist eine Azubine, blickt nix, nach zweimal 
Rückfragen kapiert sie immer noch nicht was ich wissen will. Stattdessen
kommen Anfragen nach Schul- und Arbeitszeugnissen von vor >20 Jahren.
Da ist mir selbst eine Absage zu viel, solche Blödmannsfirmen haben es 
einfach nicht besser verdient als sich nicht mehr zu melden und 
dauerhaft auf die rote Liste zu setzen. Von solchen Pissbuden sieht mich 
garantiert keiner ein zweites mal.

von Rick M. (rick-nrw)


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Herbert B. schrieb:
> kommen Anfragen nach Schul- und Arbeitszeugnissen von vor >20 Jahren

Hatte auch mal ein Gespräch,weil ein Arbeitszeugnis von vor 10 Jahren 
fehlte - Firma (Leihbude) hat Insolvenz gemacht, ob ich die nicht noch 
bekommen könnte.

Selbst wenn ich den damaligen Inhaber noch finde und der sich an mich 
erinnern könnte, wie aussagekräftig ist das Zeugnis?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rick M. schrieb:
> Herbert B. schrieb:
>> kommen Anfragen nach Schul- und Arbeitszeugnissen von vor >20 Jahren
>
> Hatte auch mal ein Gespräch,weil ein Arbeitszeugnis von vor 10 Jahren
> fehlte - Firma (Leihbude) hat Insolvenz gemacht, ob ich die nicht noch
> bekommen könnte.
>
> Selbst wenn ich den damaligen Inhaber noch finde und der sich an mich
> erinnern könnte, wie aussagekräftig ist das Zeugnis?
Schreib einfach für die Zeit ein eigenes!
Firmen die nach Arbeitszeugnissen von vor 10 Jahren fragen sollte man 
einfach links liegen lassen.

von He. (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Hatte auch mal ein Gespräch,weil ein Arbeitszeugnis von vor 10 Jahren
> fehlte - Firma (Leihbude) hat Insolvenz gemacht, ob ich die nicht noch
> bekommen könnte.

So ein Zeugnis fordert man direkt beim Austritt an oder beim 
Insolvenzanwalt. Die sind verpflichtet, dass zu leisten. Allerdings 
verjähren sicher auch solche Ansprüche nach 3 Jahren.

Aber mal ehrlich: Ich würde auch nicht mit einem Zeugnis glänzen wollen, 
dass von einer Insobude kommt. Dort werden nämlich alle gerne 
herausgelobt, um sie loszuwerden. Die, die dann gute Noten verdient 
hätten, gehen darin unter, weil jede PA in DE weis, dass das so ist.

Wer von der Inso kommt, hat meist auch sehr ineffektiv gearbeitet (oft 
unverschuldet) und in den letzten 3 Monaten die Beine hochgelegt und 
Inso-Geld kassiert. Der ist also aus dem Arbeitsrythmus raus. Viele 
haben schon vor der Inso die Beine hochgelegt.

Die einzigen, die gute Chancen haben, sind die, die bei beginnender 
Schwächelung sofort die Stelle wechseln. Da das nämlich alle tun und 
sich bewerben (das Arbeitsamt fordert das auch, weil sie ja Insogeld 
zahlen müssen) bekommen die Guten aus den Inso-Firmen sofort einen Job.

Wer bis zum Eintreten der Inso wartet, der hat gezeigt, dass er entweder 
zu faul ist und die Eier schaukelt oder im Markt nicht gefragt ist, weil 
ja keine der Bewerbungen gefunkt hat. Der muss dann eben wieder unten 
anfangen.

Und da kommt das Nächste Problem: Keiner will so einen haben, weil jeder 
denkt, dass der alles nimmt, was er kriegt und sich dann weiterbewirbt. 
Da das kein AG mitmachen will, nimmt er den auch nicht, wenn er mit dem 
Gehalt runtergeht.

Wer aus der Inso kommt, hat die Arschkarte. Die Guten wie die faulen.

von Mann Fred (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Firmen suchen mit Stellenanzeigen auf Ihrer Homepage, die keiner kennt,
> nach neuen Mitarbeitern und rufen dann Fachkräftemangel, bei uns bewirbt
> sich keiner.

Was schlägst du vor?


> Die potentiellen Bewerber treffen auf Leihbuden und seltsame
> Personalvermittler.
Seit 20 Jahren hausgemacht!

> Stellenvorschläge ohne eine Ortsangabe des potentiellen Arbeitgebers
> sind bei Personalvermittlern fast schon die Regel. Genauere 
Stellenbeschreibungen sind die Ausnahme.

Natürlich, sie wollen sich ja das Geschäft nicht abjagen lassen.

Wäre denn nicht die Arbeitsagentur dafür zuständig, in DE das Personal 
zu vermitteln?

Das Einzige, was ich von dort höre, ist die Bemühung, noch mehr 
Ausländer reinzuholen.

von Rick M. (rick-nrw)


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M. T. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Firmen suchen mit Stellenanzeigen auf Ihrer Homepage, die keiner kennt,
>> nach neuen Mitarbeitern und rufen dann Fachkräftemangel, bei uns bewirbt
>> sich keiner.
>
> Was schlägst du vor?

In die Sichtbarkeit kommen, zB: hier eine Stellenanzeige reinsetzen.
Sonst Werbung, je nach Zielgruppe bei Facebook, YouTube.


M. T. schrieb:
> Wäre denn nicht die Arbeitsagentur dafür zuständig, in DE das Personal
> zu vermitteln?

NEIN!
Die ist maximal dafür zuständig Arbeitslose wieder in Arbeit zu bringen, 
nicht um Leuten bei einem Stellenwechsel zu helfen.

M. T. schrieb:
>> Stellenvorschläge ohne eine Ortsangabe des potentiellen Arbeitgebers
>> sind bei Personalvermittlern fast schon die Regel. Genauere
>> Stellenbeschreibungen sind die Ausnahme.
>
> Natürlich, sie wollen sich ja das Geschäft nicht abjagen lassen.

Wenn ich dort anrufe, müssen die mir darauf eine Antwort geben.

von Stefan W. (stefan_w234)


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Rick M. schrieb:
> Herbert B. schrieb:
>> kommen Anfragen nach Schul- und Arbeitszeugnissen von vor >20 Jahren
>
> Hatte auch mal ein Gespräch,weil ein Arbeitszeugnis von vor 10 Jahren
> fehlte - Firma (Leihbude) hat Insolvenz gemacht, ob ich die nicht noch
> bekommen könnte.
>
> Selbst wenn ich den damaligen Inhaber noch finde und der sich an mich
> erinnern könnte, wie aussagekräftig ist das Zeugnis?

Kann ich toppen... Hatte mich als Produktionsleiter bei einem KMU 
beworben und wurde von der Personalerin darauf aufmerksam gemacht, dass 
ich für die Zeit meiner Selbstständigkeit bitte auch noch ein 
Arbeitszeugnis beibringen möge. Ich habe angeboten, mir selber eines zu 
schreiben, aber sie hat den Witz nicht kapiert.
Soweit ich weiß suchen die heute noch...

von Reinhard S. (rezz)


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Rick M. schrieb:
> M. T. schrieb:
>> Wäre denn nicht die Arbeitsagentur dafür zuständig, in DE das Personal
>> zu vermitteln?
>
> NEIN!
> Die ist maximal dafür zuständig Arbeitslose wieder in Arbeit zu bringen,
> nicht um Leuten bei einem Stellenwechsel zu helfen.

Die betreibt aber auch eine Jobbörse, sogar für jederman. Als ich das 
letzte Mal einen Job gesucht hatte fand ich die ziemlich gut im 
Vergleich zum Rest.

von Mann Fred (Gast)


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Rick M. schrieb:
> In die Sichtbarkeit kommen, zB: hier eine Stellenanzeige reinsetzen.
> Sonst Werbung, je nach Zielgruppe bei Facebook, YouTube.

Ganz ehrlich: Kein MINT mit Anspruch bewirbt sich auf eine Stelle, die 
bei FB ausgeschrieben ist. Firmen, die dort suchen, wollen in der 
breiten Masse fischen, um den Billigsten zu bekommen.

Viele Kollegen, die ich kenne, und die wirklich was drauf haben, 
Physiker, Mathematiker und Ingenieure, haben gar keinen FB account, weil 
sie sich nicht mit dem Abschaum dort abgeben wollen, der sich dort 
herumtreibt und auch keinen Bedarf für versteckte Werbung haben.

Eine richtige ordentliche Stellenanzeige auf der HP und dann lieber eine 
Anzeige hier. Unsere GL hat da folgende STRAT:

Spitzenkräfte fürs Management werden von headhuntern von der Konkurrenz 
abgeworben.

Spitzenkräfte fürs MINT z.B. ebenfalls. Freie Stellen für weniger genau 
definierte Aufgaben ohne Produktbindung sucht man im Internet mit 
Stellenanzeigen. Diese pointen alle auf die HP, wo sich alle weltweiten 
Stellen aktuell sichtbar befinden.

Und: Wir hängen unsere Stellen, die für Anfänger geeignet sind, dort 
aus, wo die Personen arbeiten: Die DR-Stellen hängen beim Fraunhofer, 
der GSI und dem KIT sowie anderen Universitäten mit dem richtigen 
Forschungsaspekt.

So kennen schon die Studenten während ihrer Ausbildung den Namen und die 
Standorte.

von Unwichtig (noname_user)


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Reinhard S. schrieb:
> Die betreibt aber auch eine Jobbörse, sogar für jederman. Als ich das
> letzte Mal einen Job gesucht hatte fand ich die ziemlich gut im
> Vergleich zum Rest.

Du meinst jetzt aber nicht die Jobbörse der Agentur für Arbeit?
Da ist alles einheitlich und sehr oft widersprüchlich, u. dann der 
Vermerk dass die AfA sich um manche Jobangebote für die AG kümmern. Wenn 
man da nach fragt, warum die 1/2 an Basics fehlt, oder die Widersprüche 
denen doch auffallen müssten, wird man an den AG verwiesen. Dort sind 
meist die un-lukrativsten Jobs gelistet u stehen tlws. ewig drin.

Bzgl. dem Kernthema, das Jammern auf hohem Niveau haben sich die AG 
selber zu zuschreiben, die meisten verarschen doch nur die Bewerber nach 
Strich u. Faden, keine Reaktion auf Vorabfragen vor der Bewerbung, na 
dann halt nicht.
Dann wird halt zwischen den Zeilen gelesen.

von Stefan F. (Gast)


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Neulich habe ich einen Bericht auf Tagesschau gelesen, wo ein Bäcker 
jetzt auf KI Technik setzt, die seine Warenregale im Blick haben soll, 
damit er weiß, was er im Laufe des Tages nach produzieren muss. Der 
Fachkräftemangel sei so schlimm, dass er nicht einmal dafür Personal 
findet.

Ich finde diese Story sehr glaubwürdig, da sie den hausgemachten 
Fachkräftemangel (von dem ich überzeugt bin) bestätigt. Es kann nicht 
sein, dass sich unter all den arbeits-suchenden niemand findet, der die 
Brote im Regal zählen kann. Wer dafür kein Personal findet, der will 
niemanden finden.

von Herbert B. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Ich finde diese Story sehr glaubwürdig, da sie den hausgemachten
> Fachkräftemangel (von dem ich überzeugt bin) bestätigt. Es kann nicht
> sein, dass sich unter all den arbeits-suchenden niemand findet, der die
> Brote im Regal zählen kann. Wer dafür kein Personal findet, der will
> niemanden finden.

Ne Verkäuferin beim Bäcker arbeitet meist nur als 400e-Kraft oder auf 
Minijobbasis. Die haben gar keine Vollzeitstellen, die sind denen zu 
teuer.

Der Ausbeuterbäcker hier im Ort jammert auch immer rum, dort arbeiten 
vorwiegend nur Frauen ohne Führerschein, die können sich nicht etwas 
Besseres ein paar Orte weiter zu suchen. Der grosse Rest sind temporäre 
Aushilfen wie Studenten, Schüler, selbst die machen es nicht lange, weil 
die Bezahlung zu mies ist.

Eine der Letzten die dort eine fast Vollzeitstelle hatte, ist jetzt 
vorzeitig in Rente die andere ist auch bald weg, dann haben sie nur noch 
400€ Kräfte. In der anderen Filiale sind die fast-Vollzeitkräfte alle 
früher oder später zu Lidl oder Aldi, dort verdienen sie richtiges Geld 
und keine Almosen.

Kommen sowieso kaum mehr Stammkunden vom Ort, weil die Qualität immer 
beschissener wurde. Dort verirren sich nur noch Tagestouristen, wären 
die nicht da, hätte der Laden schon lange zu.

Bei dem ganzen Fachkräftemangelgejammer gehts nur ums Geld. 
Billigpersonal  zum Ausbeuten. Seit da ein Mangel herrscht steht jetzt 
auch die Chefin im Laden und zieht ne Fresse vor lauter Frust dass sie 
damit noch die letzen Kunden vergrault.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Herbert B. schrieb:
> Ne Verkäuferin beim Bäcker arbeitet meist nur als 400e-Kraft oder auf
> Minijobbasis.

Willkommen in der Gegenwart. Ist heute ein 520 €-Job. Mindestlohn gilt 
da trotzdem.

Jan H. schrieb:
> Mit der Erkenntnis bist du aber auch spät dran. Seit mindestens einem
> halben Jahr schlägt das Pendel wieder in die andere Richtung zurück.

Auch Du bist noch nicht in der Gegenwart angekommen.

https://www.deutschlandfunk.de/wirtschaftsweise-schnitzer-netto-zuwanderung-von-400-000-menschen-pro-jahr-100.html

Diese Zahl hatte vor zwei Jahren schon der Chef der Bundesagentur für 
Arbeit genannt. Warte mal ab, wenn die Boomer in Rente gehen. Der Letzte 
macht das Licht aus. Gilt besonders für die Bundesländer, in denen die 
Sonne aufgeht. Dort mag man aus fraglichen Gründen ja keine Fremde.

von Unwichtig (noname_user)


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Rainer Z. schrieb:
> Gilt besonders für die Bundesländer, in denen die
> Sonne aufgeht. Dort mag man aus fraglichen Gründen ja keine Fremde.

Politische Aussagen werden hier aber sicher bald sanktioniert!

Was wollte er eigentlich mit seinem Beitrag aussagen? Dass er bestens 
Bescheid weiß?

von Mann Fred (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> die seine Warenregale im Blick haben soll,
> damit er weiß, was er im Laufe des Tages nach produzieren muss.

So ein Blödsinn! Er braucht nur eine Überwachungskamera und sieht 
sofort, was sich gut und schnell verkauft. Ausserdem ist das jeden Tag 
ähnlich: Um die Schlussfolgerung zu ziehen, dass aus dem morgendlichen 
Brötchenverkauf eine hohe Minderungsrate folgt, die am Nachmittag 
kleiner ist, braucht es keine KI.

Ebenso muss man nicht um 16.00 noch viel Brot backen, das bis zum 
Ladenschluss eh nicht mehr fertig wird.

Vor allem braucht es keine KI, die Personen diesbezüglich ersetzt, denn:
Der Personalmangel würde beim Verkauf herrschen und nicht beim Zählen 
und Einschätzen des weiteren Bedarfs.

Und den Personalmangel kann er durch Elektronik nicht ersetzen.
Dafür gibt es Verkaufsautomaten.

Ist alles nur aufgeblasener Schwachsinn von Journalisten, die nichts von 
KI wissen, sondern nur ihr Blättchen füllen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Mann Fred schrieb:
> Eine richtige ordentliche Stellenanzeige auf der HP und dann lieber eine
> Anzeige hier. Unsere GL hat da folgende STRAT:

Sofern man die HP findet.
Einen Stellenanzeige hier ist sicher sinnvoll, besonders wenn man eine 
eher kleine unbekannte Firma ist.

Mann Fred schrieb:
> Spitzenkräfte fürs Management werden von headhuntern von der Konkurrenz
> abgeworben.
>
> Spitzenkräfte fürs MINT z.B. ebenfalls.

Firmen die umstrukturieren sind bekannt.
Ein Anruf in der Zentrale: Könnten Sie mich mit einem aus dem Bereich XY 
verbinden, falls man den Namen nicht schon bei XING / LinkedIN gefunden 
hat.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Stefan F. schrieb:
> Wer dafür kein Personal findet, der will
> niemanden finden.

Oder wie es ein oberbayrischer Innungsmeister ausdrückte:
"Die die wir wollen, bekommen wir nicht, und die die wir kriegen 
könnten, wollen wir nicht!"

von Herbert B. (Gast)


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Mann Fred schrieb:
> So ein Blödsinn! Er braucht nur eine Überwachungskamera und sieht
> sofort, was sich gut und schnell verkauft. Ausserdem ist das jeden Tag
Er sieht das an seiner Kasse und bestellt entspr. nach. Renner und 
Penner nennt man diese Auswertung, was sich länger nicht gut verkauft 
fliegt aus dem Sortiment. Uraltes Kaufmannsverfahren, alltagsuntaugliche 
Ingenieure die einem Überwachungskameras für sowas aufschwatzen wollen 
hassen diesen Trick.

von Papa Schlumpf (Gast)


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Flo schrieb:
> Dass der Arbeitsmarkt immer mehr zum Arbeitnehmermarkt wird,

ist eine Behauptung des DIW und des VDI, die billige Leute von überall 
her
reinwinken wollen, um die Gehälter senken zu helfen.

Wir haben genug Nachwuchs von den Hochschulen, die alle keinen Job 
bekommen. Heute studieren mehr, als je zuvor. Auch bei den MINT-Berufen 
gibt es immer mehr Frauen.

Gleichzeitig wird abgebaut und verlagert.

Wer soll die also alle einstellen?

von Norbert S. (pianoforte)


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Naja, ich finde es aktuell eher traurig...
Es werden immer Fachkräfte gesucht und somit bewirbt man sich bei vielen 
Firmen.
Aber leider dauert es dann teilweise 4 Wochen bis man mal eine Antwort 
bekommt und das sind meist nur Absagen, obwohl es ja im Arbeitsangebot 
heißt , dass man sich auch als Quereinsteiger bewerben kann.
Und wenn man dann mal eine Stelle hat, wo man sich persönlich vorstellen 
kann, ist das auch noch nicht von Erfolg gekrönt. Weil dann meist nach 4 
Wochen oder so eine Absage kommt..
Oder weil man wieder Abstriche beim Lohn machen muss, was gar nicht geht 
bei den heutigen Kosten.
Aber selbst wenn man mal ein gutes Angebot bekommt, ist das dann meist 
weiter weg und man muss überlegen ob man jeden Tag 1 Stunde oder mehr 
fahren möchte...
Was bei Spritkosten, Verschleiß Auto, Versicherung, kostbare Freizeit, 
usw... reichlich zu überdenken ist.

von Stefan F. (Gast)


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Blöd finde ich, dass in sehr vielen Stellenangeboten der Arbeitsort 
nicht angegeben ist.

von Unwichtig (noname_user)


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Stefan F. schrieb:
> Blöd finde ich, dass in sehr vielen Stellenangeboten der Arbeitsort
> nicht angegeben ist.

Mit HO sollte das doch auch egal sein, den kennt man dann doch schon!
Was für Stellenangebote sind das eigentlich von denen du da redest, AV 
oder ZA? Dann ist das nämlich logisch.

von Rick M. (rick-nrw)


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Unwichtig schrieb:
> Was für Stellenangebote sind das eigentlich von denen du da redest, AV
> oder ZA? Dann ist das nämlich logisch.

Selbst bei AV sollte es "normal" sein einen Arbeitsort des potentiellen 
Kunden mit anzugeben, zumindest die Gegend.

Selbst Stellenanzeigen bei XING von echten Unternehmen gibt es 
Überraschungen, Firma setzt Stellenangebot rein - Standort Duisburg.
Im Angebot steht dann - Arbeitsort *ville /CA, Galyway (Ireland) etc.

Selbst hier oben im Forum tauchen Headhunter auf.
Bewerbersuche wird immer mehr outgesourct.

von Stefan F. (Gast)


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Unwichtig schrieb:
> Was für Stellenangebote sind das eigentlich von denen du da redest, AV
> oder ZA? Dann ist das nämlich logisch.

Beides, und auch normale direkte Jobs. Alle ohne Homeoffice, oder nur 
für einzelne Tage.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Rick M. schrieb:
> Selbst hier oben im Forum tauchen Headhunter auf.
> Bewerbersuche wird immer mehr outgesourct.

und als Resultat bekommt man andauernd von irgendwelchen Heinis 
irgendwelche Angebote, bei denen keiner mehr weiß, ob sie echt sind, 
oder nur Leimruten, um sich einen eigenen Pool mit Bewerberprofilen 
aufzubauen.

Nach einer Weile hat das jeder, der einigermaßen qualifziert ist, satt 
und benutzt die DEL-Taste.

Es wird immer chaotischer. Entweder man bekommt nur Tiefpreisanfragen, 
wenn wieder mal Flaute ist oder wenn Leute knapp sind, es trudelt alles 
ein, wo ein Ingenieur gesucht wird.

Heute kam ein Angebot von einem Projektgeber rein, für den ich bereits 
mehrfach tätig war, der folglich mein Profil genau kennt und folgende 
Stelle zu besetzen hat:

Ich poste es mal als Freitagsliteratur:

*****************************************************
Der Unterwasserteil eines Schiffsantriebsmotors mit Pods erfordert eine 
regelmäßige Routinewartung. Diese Art der Wartung muss in einem 
Trockendock im Abstand von 4-5 Jahren durchgeführt werden und dauert 2-6 
Wochen. Alle Teile müssen demontiert werden, einschließlich des 
Propellers, der Wellendichtungen, der Lager und der 
Propellerwellenbremsen. Die Verschleißteile werden durch neue bzw. 
überarbeitete Teile ausgetauscht.
Nach dem Wiedereinbau erfolgt die Abnahme durch eine kurze Probefahrt 
auf See.


Persönliche Anforderungen:
POD Maintenance stellt einen wichtigen Teil unseres globalen 
Marinegeschäfts dar. Dies erfordert die folgenden persönlichen 
Eigenschaften für das Site-Management:

     Bereitschaft zum Reisen
    -Bereitschaft zur Durchführung von bis zu drei Wartungseinsätzen pro 
Jahr - Kommunikative Kompetenzen
    -gutes Englisch in Wort und Schrift
    Technischer Hintergrund in den Bereichen Maschinenbau und 
Elektrotechnik

*******************************************************

Jemand Lust?

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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J. S. schrieb:
> Jemand Lust?

Lust?
Wo sind in dem Angebot die Blauen Pillen?


Ansonsten:
So was Krudes sollte einen sofort stuzig machen!

von Stefan F. (Gast)


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J. S. schrieb:
> Bereitschaft zur Durchführung von bis zu drei
> Wartungseinsätzen pro Jahr

Und in der Zwischenzeit hat man bezahlten Urlaub, oder was?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Stefan F. schrieb:
> J. S. schrieb:
>> Bereitschaft zur Durchführung von bis zu drei
>> Wartungseinsätzen pro Jahr
>
> Und in der Zwischenzeit hat man bezahlten Urlaub, oder was?


Das ist doch ein Angebot für einen Freelancer.
M.M.:
Die wollen ja garkeinen der sich bewirbt. Den so uninsperiert wie die 
Stelle dargestellt wird.
Reine Alibiausschreibung, die Service-Abteilung ist froh wenn sie mit 
der bestehenden Mannschaft die lukrativen Aufträge abarbeiten kann. Die 
Abteilungsauslastung ist ~ 110%. Der Gewinn top und das Tagesgeschäft 
ist "business as usual".

: Bearbeitet durch User
von Herbert B. (Gast)


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J. S. schrieb:
> Jemand Lust?

Das ist ein Schrauberjob, wozu braucht man da einen Ingenieur? Der macht 
doch mehr kaputt mit seinen zwei linken Händen, sowas kann man im 
Service nicht gebrauchen, höchstens als Schreibkraft im Plexiglaskabuff 
wo er Papier  abheftet und das Telefon bewacht.

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