Dass der Arbeitsmarkt immer mehr zum Arbeitnehmermarkt wird, kommt so langsam auch bei den Unternehmen an. Die neue Sau die jetzt durchs Dorf getrieben wird ist das echauffieren über "Bewerber Ghosting". https://www.heise.de/news/Ghosting-Wenn-Bewerber-kommentarlos-aus-dem-Bewerbungsprozess-aussteigen-9063611.html Genau mein Humor, am besten noch von den gleichen Unternehmen die selber nie Rückmeldung über Bewerbungen geben. 😂 Wie seht ihr das? Betreibt ihr auch "Bewerber Ghosting" oder erlebt das im Moment als Führungskraft?
Ja klar, erst gestern wieder nen Termin platzen lassen, ups habe ich vergessen.
Och nö, schon wieder sinnloses Ghosting Palaver im Forum, das hatten wir schon: Beitrag "Ghosting im Job" Da die Jobangebote gerne so unkonkret sind, das nicht mal der Standort genannt wird, Gehaltsspanne sowieso nicht, bleibt einem garnichts anderes übrig sich erstmal zu bewerben um die Chance zu haben, irgendetwas substantielles zu erfahren. Und sind dann die Konditionen endlich auf den Tisch und damit klar das der Jobwechsel ein persönliches Verlustgeschäft wird gilt es den eigenen Schaden und die bereits entstandene Zeitverschwendung zu minimieren in dem man nach dieser Enttäuschung den Kontakt konsequent abbricht. Und dann sind dann auch die Ausschreibungen, wo man den Eindruck hat, das der Name des erfolgreiche Kanditats schon feststeht aber man zur Wahrung des Anscheins der Auswahl noch ein/zwei mit einlädt. Nein Danke, wo keine Aussicht auf Erfolg besteht tritt man erst garnicht an, nicht mal als Sparringspartner. Erlebt hat Cheffe alles: -auf 90 Anschreiben an potentielle Bewerber grad mal 3 Rückmeldungen (und das Absagen) -nach dem Vertragsangebot keine Rückmeldung, nicht mal Absage -am ersten Arbeitstag gleich am Vormittag als AN gekündigt
DSGV-Violator schrieb: > -am ersten Arbeitstag gleich am Vormittag als AN gekündigt Kann Sinn machen weil in Arbeitsverträgen gelegentlich Vertragsstrafen stehen bei Nichtantritt; erscheint man aber am 1. Arbeitstag greift das nicht.
DSGV-Violator schrieb: > Da die Jobangebote gerne so unkonkret sind, das nicht mal der Standort > genannt wird, Gehaltsspanne sowieso nicht, bleibt einem garnichts > anderes übrig sich erstmal zu bewerben um die Chance zu haben, > irgendetwas substantielles zu erfahren. Und sind dann die Konditionen > endlich auf den Tisch und damit klar das der Jobwechsel ein persönliches > Verlustgeschäft wird gilt es den eigenen Schaden und die bereits > entstandene Zeitverschwendung zu minimieren in dem man nach dieser > Enttäuschung den Kontakt konsequent abbricht. Niemand hindert dich deine offenen Fragen direkt zum Anfang, z.B. auch per Telefon, zu stellen und, wenn keine zufriedenstellende Antwort kommt, höflich abzusagen. Aber ich persönlich begrüße diesen Trend, macht es einfacher als professioneller Bewerber zu punkten.
Wenn die Firma sich unterirdisch schlecht gibt, warum nicht? Auch eine Möglichkeit denen zu sagen, was von von denen hält.
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Axel S. schrieb: > DSGV-Violator schrieb: >> Da die Jobangebote gerne so unkonkret sind, das nicht mal der Standort >> genannt wird, Gehaltsspanne sowieso nicht, bleibt einem garnichts >> anderes übrig sich erstmal zu bewerben um die Chance zu haben, >> irgendetwas substantielles zu erfahren. > Niemand hindert dich deine offenen Fragen direkt zum Anfang, z.B. auch > per Telefon, zu stellen und, wenn keine zufriedenstellende Antwort > kommt, höflich abzusagen. Aber damit es erst zum Telefonat/Videocall kommt, muß man diese Bewerbung verfassen und absenden. Das ist ein Aufwand den Personaler/Headhunter ignorieren. Da heisst es, schick uns CV, dann Details . Und genau das ist der Anfang vom Ghosting, einer unvewrbindlichen Bewerbung, einer Bewerbung, die man auf diese Stelle garnicht erst schreiben wollte. Und die Anfragen nach dem Gehalt und sonstigen Rahmen werden selten im Telefonischen Vorstellungsgesüräch gemacht. "Das behalten wir uns für das zweite Gespräch vor" Bei Berufsstartern mag das funktionieren, aber ein Wechsler muß nicht zuletzt wegen der langen Kündigungsfristen eigentlich gleich zu Beginn wisse, ob sich das Gehaltstechnisch rechnen könnte. > Aber ich persönlich begrüße diesen Trend, macht es einfacher als > professioneller Bewerber zu punkten. Wie definiert man "professioneller Bewerber"? Das ist doch einer, der seine Karriere so plant das bei jedem Schritt mind. 10% Steigerung drin sind. Also gerade die Positionen ohne Rahmen-Angabe als Lockvogelangebote erkennt und wegen "erwartbare Zeitverschwendung" aussortiert. Manche definieren auch eine Fachkraft als eine solche Person, die sich von Headhuntern suchen lässt, anstatt selber wie ein Hausierer bei Hinz und Kunz "anzuklingeln". Oder eben sein eigene Netzwerk zu nutzen weiß.
Ich finde das Ghosting sehr unfair und respektlos. Aber die Firmen haben in der Vergangenheit ihre Bewerber ebenso behandelt, daher geschieht ihnen nun Recht.
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Wenigstens lernen die Firmen ihre Leute, die sie bereits haben, wertzuschätzen, nachdem ihnen 3x ans Bein gep... wurde und der 4. sich dann als "Flachzange" entpuppte.
Gerald B. schrieb: > und der 4. sich dann als "Flachzange" entpuppte. Naja, es spricht auch nicht für die Firma, das sie es nicht geschafft hat eine "Flachzange" als sinnvolles Werkzeug einzusetzen. Irgendwelchen Routinekram wie Datenbankpflege o.ä. gibt es immer. Eben neue Mitarbeiter mit ihren Erfahrungen zu integrieren statt nur einzuarbeiten. Oder Inhouse zu schulen resp. auszubilden. jede Firma hat die Mitarbeiter die sie verdient ... https://www.wipub.net/jeder-chef-hat-die-mitarbeiter-die-er-verdient-ueber-menschenbilder-und-ihre-auswirkung-auf-die-fuehrung/
Gerald B. schrieb: > Wenigstens lernen die Firmen ihre Leute, die sie bereits haben, > wertzuschätzen, nachdem ihnen 3x ans Bein gep... wurde und der 4. sich > dann als "Flachzange" entpuppte. nein, die lernen da nichts draus.
Stefan F. schrieb: > Ich finde das Ghosting sehr unfair und respektlos. > > Aber die Firmen haben in der Vergangenheit ihre Bewerber ebenso > behandelt, daher geschieht ihnen nun Recht. Teilweise tun die das sogar mit aktiven Angestellten. Mitarbeiter sagt, er will sich weiterentwickeln, Chef antwortet, der Markt sei nicht reif. Der Mitarbeiter geht weg. Nun verliert der Chef schlimmstenfalls 3 Mitarbeiter: Einen der seine Arbeit konnte, einen der die Schnittstellen kannte und einen, der bereit war sich weiterzuentwickeln.
Flo schrieb: > Wie seht ihr das? Betreibt ihr auch "Bewerber Ghosting" oder erlebt das > im Moment als Führungskraft? Vllt. hab ich sogar mal "Bewerber Ghosting" schon vor Jahren gemacht. Aber reuen tut es mich nicht!
Das gab es doch immer schon. Nur dass es heute weh tut, weil es keine zweite oder dritte Wahl mehr gibt.
Nun, wann lohnt sich freundliches/höfliches Verhalten? Wenn man vom Gegenüber etwas erwartet oder damit rechnen muss ihm nochmal zu begegnen. Man trifft Jeden zweimal im Leben. Das war mal oder das ist auf dem Land/Dorf/Kleinstadt noch so, aber es ist anonymer geworden. Man bewirbt sich in einem größeren Radius, man wechselt Wohnorte, ... Man kann sich sehr oft ohne Nachteil sehr arschig verhalten wenn man sowieso keinen weiteren Kontakt wünscht.
Gustl B. schrieb: > Man trifft Jeden zweimal im Leben. Dann werden sie wieder geghosted, wenn es nicht passt. Nach 2 Jahren weiss sowieso keiner mehr, dass man sich dort schon mal beworben hat, weil heute generell öfters die Stelle gewechselt wird. Da hockt in der HR ne andere Praktikantin, in der Entwicklungsabteilung ein anderer Teamleiter, …
Erzwungenes "Ghosting" wird auch immer häufiger. Da schreibt man dem Job-jongleur aus UK das man kein Interesse (am Umzug)hat, aber der hört nicht auf wie der Staubsaugervertreter ein Scheinargument nach dem anderen in den Briefkasten zu legen (my client permits hybrid, remote, ...). Wo ein einfaches Nein nicht genügt, antwortet man garnicht mehr. Aber das scheint ohnehin ein der Problem der Personalvermittler und nicht der suchenden Firmen zu sein. Personalvermittler braucht sowieso keiner, 12k+ € für ein bißchen Kontaktanbahnung, das klingt schon nach Wucher und gewerbsmäßige Kuppelei in einem.
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Flo schrieb: > Dass der Arbeitsmarkt immer mehr zum Arbeitnehmermarkt wird, kommt so > langsam auch bei den Unternehmen an. Mit der Erkenntnis bist du aber auch spät dran. Seit mindestens einem halben Jahr schlägt das Pendel wieder in die andere Richtung zurück. Ich meine die Zeten für Arbeitnehmer sind nicht schlecht, aber waren schon besser. Die Unternehmen haben sich still darauf verständigt, sich nicht zu überbieten sonder lieber weiter händezuringen. Die Großen bauen fleißig ab/um, die Inflation zwingt viele wieder mehr zu arbeiten - die "Flausen" von Teilzeit sind daher auch am Rückzug. Die Politik arbeitet auch eher daran die Arbeitszeit zu erhöhen als zu senken.
DSGV-Violator schrieb: > Personalvermittler braucht sowieso keiner ... Naja - das Problem ist das die vielen Firmen, die eigentlich suchen und die die sich umschauen, um sich zu verändern / verbessern sich nicht finden. Sichtbar in den Stellenforen (Monster, Stepstone, XING,...) sind die bekannten Dienstleister (Crunel, Gerschau, Elten, Certrandt), die anderen sind unsichtbar. Firmen suchen mit Stellenanzeigen auf Ihrer Homepage, die keiner kennt, nach neuen Mitarbeitern und rufen dann Fachkräftemangel, bei uns bewirbt sich keiner. Die potentiellen Bewerber treffen auf Leihbuden und seltsame Personalvermittler. Stellenvorschläge ohne eine Ortsangabe des potentiellen Arbeitgebers sind bei Personalvermittlern fast schon die Regel. Genauere Stellenbeschreibungen sind die Ausnahme. Vernünftige Antworten bekomme ich auch nicht nach zweimal nachfragen. Ich verzichte auf weitere Nachfragen.
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