Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Historisches Weidezaungerät AKO S1 Reperatur


von Mike V. (do3lk)



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Hallo,

Habe hier ein defektes Uraltes Weidezaungerät. Das ding hat noch kein 
Thyristor oder Transistor.
Der Impuls wird durch ein Glasröhrchen erzeugt, das mit einem Motor 
angetrieben wird.
Scheint Qecksilber oder etwas in der Art drin zu sein.

Das Gerät hat leider ein defekt, hier fehlt augenscheinlich ein Bauteil, 
davon ist nur ein kleines Stück noch auf der Platine.
Ich finde zu dem Gerät leider keinerlei Infos es gibt nur ein Youtube 
Video wo das Gerät geöffnet arbeitet.
Im Gerät ist noch ein AEG Selen Gleichrichter der auch nicht 
angeschlossen ist.

Könnt ihr mir helfen das Gerät wieder fit zu bekommen?
Der Elektromotor dreht, Impuls wird aber nicht erzeugt, das fehlende 
Bauteil ist dafür sehr sicher verantwortlich.

Anbei dazu ein paar Bilder, sowie das Youtube Video.
https://www.youtube.com/watch?v=WWfndf7yeCI

Grüße
Mike

: Bearbeitet durch User
von Achim M. (minifloat)


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Funktionsweise: Die Kondensatorbank unter der Platine wird über 
Selengleichrichter und einen Widerstand langsam aufgeladen. Der 
Quecksilberschalter schließt die Kondensatorbank kurzzeitig an die 
Primärseite des Trafos an. Damit wird der Impuls erzeugt.

Was die schön gewickelten gelben Spulen rechts unten genau tun, 
erschließt sich mir nicht ganz.
Scheint irgendwie an der Sekundärseite des Trafos zu hängen.

Der Ladewiderstand (wenn es das ist) wie im YT-Video zu sehen fehlt.

Der Überspannungsableiter über der Trafo-Primärseite wie im YT-Video zu 
sehen fehlt.

Kannst du die originale Schaltung anhand deines Exemplars und des 
Youtube-Videos rauszeichnen?

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Holger R. (holgerr)


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Ich würde die Finger von so einer Kiste lassen.
Stell Dir vor die Kiste läuft wieder und baust die an.
Jemand kommt zu Schaden weil falschen Widerstand oder Diode.
Dann möchte ich nicht in Deiner Haut stecken.
HolgerR

von Werner V. (werner_von)


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Holger R. schrieb:
> Ich würde die Finger von so einer Kiste lassen.
> Stell Dir vor die Kiste läuft wieder und baust die an.
> Jemand kommt zu Schaden weil falschen Widerstand oder Diode.
> Dann möchte ich nicht in Deiner Haut stecken.
> HolgerR

Mit der Paranoia solltest DU die Finger von Allem lassen. Was für ein 
Blödsinn.

von Heinrich K. (minrich)


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Na jaaaa...

Es ist ein netzbetriebenes ! Gerät, ebenso ist die Berührung des 
Weidezauns ja vorgesehen.

Bei "Fehler", "Gebastel" sind also gewisse Bedenken schon 
nachvollziehbar.

Das Netzkabel ist nicht mehr original, der Selengleichrichter gar nicht 
mehr beschaltet, Teile fehlen komplett...

von Steffen E. (steffene)



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Mike V. schrieb:
> Ich finde zu dem Gerät leider keinerlei Infos

Keine Gewähr dass das das gleiche Gerät / ausreichend ähnlich ist

Hier ist ein 3 Seitiger Thread von etwas mit Quecksilberschalter, was 
aussieht wie der Screenshot. Ich bin nicht registriert und kann evtl 
nicht alles richtig begutachten, auch ist dort von einem Schaltplan die 
Rede , evtl nicht brauchbar hochgeladen

https://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/topic92539_f6_bxtopic_timexDESC_by0_bz0_bs0.html

Edit: Auf dem Typenschild steht S1 und im Bild dort des Deckel innen 
aufgeklebt ist ein kleiner Schaltplan enthalten, aber recht unleserlich 
im Bild. Aber Bilder der Schaltung sind dort einigermassen ausreichend, 
aber ein Bauteil ist im Schlauch

: Bearbeitet durch User
von Steffen E. (steffene)


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Wobei besonders falls es nicht nur um Restaurierung für historische 
Zwecke geht, sondern umden Einsatz unter Menschen, dann muss man 
natürlich besonders wissen,was man tut und alle mögl Gefahren(auch die, 
die einige Zeit später auftreten könnten) einschätzen können, besonders 
bei derart alten Sachen

Steffen E. schrieb:
> Aber Bilder der Schaltung sind dort einigermassen ausreichend

Um halbwegs was erkennen zu können nur für dort Registrierte, nicht um 
Bauteilwerte ablesen zu können. Der Schaltplan ist strukturell schon 
abschätzbar, aber nicht die Werte

: Bearbeitet durch User
von Georg M. (g_m)


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von Andrew T. (marsufant)


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Achim M. schrieb:
> Was die schön gewickelten gelben Spulen rechts unten genau tun,
> erschließt sich mir nicht ganz.
> Scheint irgendwie an der Sekundärseite des Trafos zu hängen.

Dienen der (sehr groben) Funkentstörung und tragen etwas zum Schutz des 
Gerätes bei Blitzeinschlag im Weidezaun bei.
Den Hauptschutz sollte ein Gasentladungsstrecke an dne Hochspannungpol 
und dem Erde anschluss machen - sehe ich aber nicht eingebaut auf den 
Fotos.
Kann also sein, das es da schon mehr Fehlteile gibt.

von DSGV-Violator (Gast)


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Holger R. schrieb:
> Ich würde die Finger von so einer Kiste lassen.
> Stell Dir vor die Kiste läuft wieder und baust die an.

Zwischen Zusammenbau und aufbau/Anwendung steht die technische Prüfung 
und Ermittlung der realen Eigenschaften.... und der Vergleich derselben 
mit den vom Gestzgeber erlassenen Grenzwerten.

> Jemand kommt zu Schaden weil falschen Widerstand oder Diode.

Jetzt kommt der Schocker für Dich: Auch mit richtigen Widerstand/Diode 
kann einer zu Schaden kommen !! Was dann?!

von Andrew T. (marsufant)


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Mike V. schrieb:
> Das Gerät hat leider ein defekt,

Das wirklich schwer zu ersetzende Bauteil ist der Hochspannungstrafo.
Sollte dieser defekt sein, würde ic hvon der Reparatur abraten.
Weil es eben kein einfach geschichteter Trafo ist,
sondern etwas komplex lagenisoliert und mit Luftspalt -- gibt es leider 
nicht ohne Weiteres im Handel.


Vorschlag: Trafo primärseitig und sekundärseitig ablöten, Anschluesse 
natürlich vorher markieren (Foto der Details ist sehr nützlich...).
Messung mit Ohmmeter.
Primärseite sollte unter 15 Ohm Widerstand.
Sekundärseite darf zw. 1kOhm und 10 kOhm liegen.



Und dann hier wieder berichten.
Ist der Trafo defekt, bist Du hier fertig.

Wenn der Trafo OK ist, ist der Rest einfach zu reparieren:

Eine 1N4007, 1 10k 10W Drahtwiderstand und ein 2uF 
Metallpapierkondenstor 400V DC (typischerweise sind in den AKO die BOSCH 
MP Kondenstoren im zylindrischen Alu-Gehäuse verbaut gewesen.

Ist das erledigt:
Zum guten Schluss natürlich noch die Sicherheitsprüfung des Gerätes, 
damit die Bedenkenträger im Forum sich entspannen .-)

von Mike V. (do3lk)


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Hallo,

Vielen dank für eure Antworten.
Vorab der Gerät soll an keinem Zaun mehr hängen, sondern soll in meiner 
Vitrine zum anschauen laufen, gut wäre es wenn es noch wirklich Puls 
macht, da sonst die "Lampe" nicht blinkt.

Ich habe nun den Trafo gemessen.
Auf der Primärseite habe ich 9 Ohm, auf der Sekundärseite sind es 
480kOhm..
Das ist schade, ist der Trafo defekt?

Grüße
Mike

von Uli S. (uli12us)


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480k, das spricht eher für einen schlechten Kontakt. Manchmal sind die 
Einlötfüsschen mit den Trafodrähten einfach nur umwickelt. Oder 
vielleicht ist eins der Drähtchen gebrochen und nach oxidation wieder 
berührt.
Oder du hast dir zum messen eine schlechte Stelle ausgesucht.

von Michael B. (laberkopp)


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Mike V. schrieb:
> auf der Sekundärseite sind es 480kOhm..
> Das ist schade, ist der Trafo defekt?

Hochspannung überwindet auch Unterbrechungen...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Jetzt kommt der Schocker für Dich: Auch mit richtigen
> Widerstand/Diode kann einer zu Schaden kommen !! Was dann?!

Dann ist aber jemand anders dafür dran wenn jemand aus den Latschen 
kippt als wie wenn jemand besonders eigenwillig daran herumgefummelt 
hat.

Die Dinger ohne Weidezaun zu betreiben weil die Lampe so schön blinkt 
ist übrigens 'ne schlechte Idee. Die Leerlaufspannung geht dabei durch 
die Decke weil Kapazität und Widerstand des Zauns fehlt und das mag die 
Isolation des Trafos nicht besonders. Es gibt einfachere Wege, so eine 
Lampe blinken zu lassen.

von Andrew T. (marsufant)


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Ben B. schrieb:
> Die Leerlaufspannung geht dabei durch
> die Decke weil Kapazität und Widerstand des Zauns fehlt und das mag die
> Isolation des Trafos nicht besonders.

Falsch.

von Andrew T. (marsufant)


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Mike V. schrieb:
> Vielen dank für eure Antworten.
> Vorab der Gerät soll an keinem Zaun mehr hängen, sondern soll in meiner
> Vitrine zum anschauen laufen, gut wäre es wenn es noch wirklich Puls
> macht, da sonst die "Lampe" nicht blinkt.

Nun, das ist eine etwas einfachere Aufgabe als die von Deinem 
Eingangspost:

> Könnt ihr mir helfen das Gerät wieder fit zu bekommen?

Du kannst dann also schon mal die 1N4007, den Drahtwiderstand und den 
MP-Kondensator besorgen.

von Max M. (jens2001)


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Achim M. schrieb:
> Funktionsweise: Die Kondensatorbank unter der Platine wird über
> Selengleichrichter und einen Widerstand langsam aufgeladen. Der
> Quecksilberschalter schließt die Kondensatorbank kurzzeitig an die
> Primärseite des Trafos an. Damit wird der Impuls erzeugt.

Wo siehst du eine Kondensatorbank?

Das Ding arbeitet wie die Zündung an altmodischen Ottomotoren.
Ein Gleichstrom in der Primärwicklung baut in der "Zündspule" ein 
Magnetfeld auf. Wird der Strom unterbrochen 
(Unterbrecher/Quecksilberschalter), wird in der Sekundärspule ein 
Hochspannungsimpuls erzeugt.

von Andrew T. (marsufant)


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Max M. schrieb:
> Wo siehst du eine Kondensatorbank?

Unter der Platine recht.

Im Video sogar noch deutlicher der zylindrische MP-Kondnestor im 
Alu-Gehäuse gut sichtbar.


> Ein Gleichstrom in der Primärwicklung baut in der "Zündspule" ein
> Magnetfeld auf. Wird der Strom unterbrochen
> (Unterbrecher/Quecksilberschalter), wird in der Sekundärspule ein
> Hochspannungsimpuls erzeugt.

Nein, nicht HIER.

Der Hg-Schalter schaltet einfach "hart" den geladenen MP-C auf die 
Primärseite des Trafos.

von Michael B. (laberkopp)


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Max M. schrieb:
> Das Ding arbeitet wie die Zündung an altmodischen Ottomotoren.
> Ein Gleichstrom in der Primärwicklung baut in der "Zündspule" ein
> Magnetfeld auf. Wird der Strom unterbrochen
> (Unterbrecher/Quecksilberschalter), wird in der Sekundärspule ein
> Hochspannungsimpuls erzeugt.

Ja, "Elektrisiergerät".

Aber ein Weidezaungerät hat einen Haufen Sicherheitsvorkehrungen um eben 
auch bei einem Defekt eines Bauteils den 'Gegner' nicht zu grillen, die 
Vorschriften sind streng, der Aufwand erheblich  und keine Ahnung ob die 
zu der Zeit aus der dieses Weidezaungerät stammt schon existierten oder 
erst nach einigen Toten mit den alten Weidezaungeräten eingeführt 
wurden.

Jedenfalls enthält auch dieses Gerät mehr Bauteile, als für die 
Grundfunktion "Elektrisiergerät" notwendig (die uralten Bastelvorschlage 
zum Elektrisiergerät waren übrigens nur deswegen keine Lebensgefahr, 
weil die naiv berechnete Ausgangsspannung dank Sättigung des Trafokrrns 
nie erreicht wurde sondern nur knapp mehr als 350V rauskamen).

von Steffen E. (steffene)


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: Bearbeitet durch User
von Steffen E. (steffene)



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Steffen E. schrieb:
> Schltplan im
> Deckel eines "AKO S1"

Ich hab mal im Anhang eingezeichnet im kleinen Auschnitt, wo ich den 
(Quecksilber) Schalter sehe. Falls das Sinn macht, mehr als einfache 
Drosselwandler hab ich nie berechnet und will jetzt auch nicht alles 
analysieren

Für die Nostalgie noch zwei Anzeigen Ako S1? +S1A  von 1959/1960

https://paperspast.natlib.govt.nz/periodicals/NZJAG19590415.2.7.2

https://paperspast.natlib.govt.nz/periodicals/NZJAG19601015.2.30.1

von Achim M. (minifloat)


Angehängte Dateien:

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Steffen E. schrieb:
> Ich hab mal im Anhang eingezeichnet im kleinen Auschnitt, wo ich den
> (Quecksilber) Schalter sehe. Falls das Sinn macht

Ja, tut es.

Im Anhang, was ich aus dem Pixelbrei-Schaltplan logisch extrahieren 
konnte.

Wenigstens haben die Bauteile jetzt auch Namen...
- Was für eine Lampe ist "La" oder ist es keine sondern ...?
- "Fuse" wieviel Strom, wieviel Spannung, welche Charakteristik?
- "C_RF" ist für Entstörung (scheint real aber direkt parallel zum 
Hg-Kontakt zu hängen), Kapazität, Spannung?

usw...

Real ist das Ding scheinbar anders aufgebaut.
Bei deinem Exemplar ist z.B. ein Brückengleichrichter drin.
Ich meld' mich nochmal.

mfg mf

von Achim M. (minifloat)



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PS. Angehängt die zwei schönsten Bilder von electronicwerkstatt...

https://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/topic92539_f6_bxtopic_timexDESC_by0_bz0_bs30.html

... da sieht man dass da nur eine Einweggleichrichtung drin ist. Der 
Rest passt aber nicht mehr 100% zum Schaltplan der in ebendem Gerät 
klebte.

von Andrew T. (marsufant)


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Einweggleichrichter genügt vollkommen, und war typisch für fast alle 
AKO. dieser Baujahre

von Michael B. (laberkopp)


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Achim M. schrieb:
> Im Anhang, was ich aus dem Pixelbrei-Schaltplan logisch extrahieren
> konnte.

Also hat es ihm den C_shock zerrissen, ein Styroflexkondensator oder 
besser eas impulsfestes.

La ist einfach die Betriebskontrollampe, eine Glimmlampe mit eingebautem 
Vorwiderstand.

von Andrew T. (marsufant)


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Achim M. schrieb:
> Steffen E.

> Was für eine Lampe ist "La" oder ist es keine sondern ...?

Da gehört eine Glimmlampe 230V rein, d.h die hat intern einen 
Vorwiderstand.


> "Fuse" wieviel Strom, wieviel Spannung, welche Charakteristik?

Unkritisch zwischen 250mA und 500mA träge



> "C_RF" ist für Entstörung (scheint real aber direkt parallel zum
> Hg-Kontakt zu hängen), Kapazität, Spannung?

Damals wurde typisch 10..22nF 630v verbaut, ich habe bei Reparaturen 
diese durch 10nF 1000V ersetzt.


Hoffe meine Erfahrungen aus 30 Jahren AKO helfen  euch weiter .

von Achim M. (minifloat)


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Erinnert mich leicht an die amerikanischen 
5-Röhren-Superhet-Mittelwellenradios.

Steffen E. schrieb:
> will jetzt auch nicht alles analysieren

Na, die aktuelle Verschaltung rauszupiepsen und auf Zettel zu zeichnen 
sollte ja noch gehen ;)

Weiter oben wurden bereits alle fehlenden Bauteile genannt. Wenn es 
dennoch eine Vollbrücke sein soll, dann kann die ja auch modernisiert da 
ihren Weg rein finden.

mfg mf

PS.
Andrew T. schrieb:
... einen guten Beitrag.

Was man halt nicht sieht, ist die Verkabelung unterhalb der "Platine". 
Warum die zwei Blauen vom Hg-Schalter scheinbar direkt mit einem C 
gebrückt sind, erschließt sich mir nicht ganz. Ist ne optische Täuschung 
:D

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Achim M. schrieb:
> Weiter oben wurden bereits alle fehlenden Bauteile genannt. Wenn es
> dennoch eine Vollbrücke sein soll, dann kann die ja auch modernisiert da
> ihren Weg rein finden.

Nun, dann rechnen wir mal kurz:

Wenn man statt des 2uF MP Kondensators einen heute leicht erhältlichen 
4,7uF einsetzt, hat man ca. 0,25 Ws im Kondensator . Mehr 
"Schlagenergie" ist also physikalisch pro Impuls nicht drin, durch den 
Trafo eher weniger.

0,25Ws liegen WEIT unter den (in Richtlinien) festgelegten Grenzwerten 
für WZ-Geräte.

4,7uF über 10k und 5xtau ergibt 0,235 Sekunden. Da nur jede zweite 
Halbwelle bei Einweggleichrichtung zur Aufladung beiträgt, dauert es 
also rund eine halbe Sekunde, bis der 4,7uF voll geladen ist.
Bei Grätzbrücke wären es also 0,25 Sekunden.

Das Gerät sollte jede Sekunde einen Impuls abgeben, manche Ausführungen 
alle 2 Sekunden.
Vollweggleichrichtung bringt also keinerlei technischen Vorteil.

Ergebnis der überschlägigen Rechnung: Die Entwickler haben schon damals 
mit Überlegung den günstigeren Einweggleichrichter (= weniger Material & 
Kosten) gewählt. Und das zu recht.

von Andrew T. (marsufant)


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Achim M. schrieb:
> Warum die zwei Blauen vom Hg-Schalter scheinbar direkt mit einem C
> gebrückt sind, erschließt sich mir nicht ganz. Ist ne optische Täuschung
> :D

Ist eine (nicht ganz perfekte) Entlastung des Hg-Kontaktes, da dieser C 
mit dem L_prim des Trafos einen Schwingkreis bildet   ,-)

von Mike V. (do3lk)


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Andrew T. schrieb:
> Du kannst dann also schon mal die 1N4007, den Drahtwiderstand und den
> MP-Kondensator besorgen.

Ich besorge die Teile, die Diode und den MP-Kondensator habe ich schon 
da, mir fehlt nur der Wiederstand.
Auf deinem Schaltplan kann ich den Einwegegleichrichter nicht sehen, wo 
kommt der dran?

Grüße

von Andrew T. (marsufant)


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Mike V. schrieb:
> Auf deinem Schaltplan kann ich den Einwegegleichrichter nicht sehen, wo
> kommt der dran?

Zuerst mal: Es ist nicht mein Schaltplan, sondern Achim hat den sehr gut 
lesbar rauzeichnet.
bitte schau in seinem Beitrag.

Und da Du die Afu Prüfung E bestanden hast: Einweggleichrichtung sollte 
da von der Verschaltung bekannt sein, ggfs. AM Demodulator oder ZF 
Regel-Spannungsgewinnung  ,-)
Gruss nach Grundelfingen.

von Achim M. (minifloat)


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Andrew T. schrieb:
> Mike V. schrieb:
>> Auf deinem Schaltplan kann ich den Einwegegleichrichter nicht sehen, wo
>> kommt der dran?
>
> Zuerst mal: Es ist nicht mein Schaltplan, sondern Achim hat den sehr gut
> lesbar rau[sge]zeichnet.

Ich hätte auch eine Bitte, nämlich die fehlenden Bauteilwerte zu 
dokumentieren. Damit wäre auch anderen geholfen, die einen gleichen 
alten Kuhzaun reparieren müssen.

mfg mf

von Stefan K. (stefan02)


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Ich meld´ mich nur mal rein, habe es nur überflogen.

Wenn der Kondensator, der zum Unterbrecherkontakt parallel ist, defekt 
ist... dann sollte er durch exakt den gleichen Wert ersetzt werden.

Dieser "Funkenlöschkondensator" sorgt dafür, das am Ausgang die hohe 
Spannung entsteht (hat u.U. was mit Resonanz Kondensator - Trafo zu tun 
denke ich mal).

Nur wenn der Kondensator genau passt, entstehen beim Kontakt die 
geringsten Funken und es gibt die höchste Ausgangsspannung. Ich hatte 
mal ein Weidezaungerät da ging die Mechanik noch, aber dieser 
Kondensator (Damals eine Reihenschaltung eines Widerstandes und eines 
Kondensators) war wohl defekt. Einfach einen beliebigen Wert einbauen 
mag funktionieren, reduziert die Effizienz aber entsprechend.

Schönes Gerät... wirklich... mit einem Motor die "Taktung"? Ich kenn ja 
viel... beispielsweise mit einer Spiral Feder, die sich dann immer 
abwindet und wieder auf zieht, aber Motor ist mir neu.

von Achim M. (minifloat)


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Stefan K. schrieb:
> Dieser "Funkenlöschkondensator" sorgt dafür, das am Ausgang die hohe
> Spannung entsteht (hat u.U. was mit Resonanz Kondensator - Trafo zu tun
> denke ich mal).

Nein, "Bums" steckt im Kondensator C_Shock, siehe mein Schaltplan oben 
(hat was mit Faden komplett lesen zu tun denke ich mal ;) ).

mfg mf

von Mike V. (do3lk)


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Andrew T. schrieb:
> Du kannst dann also schon mal die 1N4007, den Drahtwiderstand und den
> MP-Kondensator besorgen.

Hallo,

Habe nun alle bauteile da :)

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