Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Raspberry Pi bootet nicht


von Falk B. (falk)


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Hallo Allerseits,

ich habe ein Problem mit einem Raspberry PI 3 B+. Der wird bei uns in 
der Firma in kleinen Stückzahlen eingesetzt. Bisher lief alles. Jetzt 
zickt er rum, das Image bootet nicht! Es ist der 7'' TFT der Raspberry 
PI Foundation angeschlossen. Dazwischen klemmt eine Platine, welche die 
5V sowie diverse Anschlüsse bereitstellt.

https://www.raspberrypi.com/products/raspberry-pi-3-model-b-plus/
https://www.raspberrypi.com/products/raspberry-pi-touch-display/

Der Fehler sieht so aus, daß die grüne LED 4x lang und 7x kurz blinkt. 
Gemäß diverser Meldungen im Netz bedeutet 7x kurz, daß er das Image 
nicht gefunden hat. Siehe Anhang. Das ist aber vorhanden. Das Image der 
SD-Karte lief bisher problemlos und wurde auch nicht verändert. Es wird 
direkt mit dem Raspberry PI Imager 1.7.2 auf die SD-Karte geschrieben, 
das lief bisher problemlos.

Die SD-Karten sind sehr gute von ATP, 4GB, SLC, industry quality.
Ein Test mit einer anderen Karte gleichen Typs aber mit einem wahlfrei 
erstellten Image (PINN, multi boot OS installer) funktioniert! Der 
Raspberry Pi startet, der Bildschirm zeigt was an, man kann den auch per 
Touch bedienen! D.h. die Hardware ist OK!

Ich hab diverse Hinweise aus dem Netz gefunden und versucht zu 
berücksichtigen.

https://forums.raspberrypi.com/viewtopic.php?t=58151

Die Stromversorgung ist OK, der Schaltregler der Zwischenplatine liefert 
2A@5V. Eine Speisung per Micro-USB ergibt die gleiche Reaktion. Auf dem 
RasPi hab ich die 5V, 3,3V und 1,2V mit dem DMM gemessen, alles OK.

Kabel etc. scheiden aus, denn mit dem Test-Image läuft es ja!

IC habe die Karte mittels SD-Formater von sdcard.org vollständig neu 
formatiert, gleiches Ergebnis!

Wie gesagt, an Hard- und Software wurde nichts geändert, aber der 
Raspberry Pi startet nicht mehr. Ich habe 3 Raspberry hier liegen, alle 
drei gleiches Verhalten. Ich habe 3 SD-Karten im Test.

Anbei der Inhalt der FAT32 Partition der SD-Karte. Die andere Partition 
kann ich mangels Linux nicht lesen. Ebenso das Blinken als Video.

Was ist hier los? Wie kann man den Fehler weiter eingrenzen?

von Falk B. (falk)


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Was auch denkbar ist, wenn ich die Blinkerei falsch interpretiere.

* 8 flashes: SDRAM not recognized. You need newer bootcode.bin/start.elf 
firmware, or your SDRAM is damaged

Aber wenn andere Images starten, sollte der SDRAM OK sein.

von Michael P. (mipo)


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Ich verstehe nicht ganz, wo das Problem liegt:

a) ein (alter) RPi bootet nicht ein neues Image

oder

b) ein neuer RPi bootet nicht mehr ein altes Image

Hört sich eher nach b) an. Damit wäre as alte Image nicht kompatibel mit 
der (potentiel) neuen Hardware(-version). Hier 
https://forums.raspberrypi.com/viewtopic.php?t=52683 (ist zwar schon 
alt, aber wer weiss) wird empfohlen, das Image auf einer älteren, 
funktionierenden Hardware zu booten, upgraden und zurückschreiben. Dann 
in der neuen HW testen. Oder Image auf Basis einer neuen Distro neu 
erstellen.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo Falk,

wenn ich es richtig verstehe besteht folgende Situation.

Orignalkarte > Bootfehler
Ersatzkarten > alles okay
Orignalkarte formatiert > Bootfehler

Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist. Den Bootfehler zeigen 3 
Raspis mit ihrer jeweiligen Orignalkarte zeitgleich? Oder zeigt nur die 
eine Originalkarte in allen 3 Raspis den gleichen Bootfehler?

Wenn man das Backup Image der Originalkarte auf eine neue Karte 
schreibt, hat man dann immer noch den Bootfehler?

von Sebastian W. (wangnick)


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SD-Karte kaputt? Ist genau diese Karte lange in einem RasPi als 
Root-Partition benutzt worden?

LG, Sebastian

von Thomas W. (Gast)


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Falk B. schrieb:

> Der
> Raspberry Pi startet, der Bildschirm zeigt was an, man kann den auch per
> Touch bedienen! D.h. die Hardware ist OK!

Also ist die HW OK (zumindest sie bootet und das Display funktioniert).

> IC habe die Karte mittels SD-Formater von sdcard.org vollständig neu
> formatiert, gleiches Ergebnis!
>
> Wie gesagt, an Hard- und Software wurde nichts geändert, aber der
> Raspberry Pi startet nicht mehr. Ich habe 3 Raspberry hier liegen, alle
> drei gleiches Verhalten. Ich habe 3 SD-Karten im Test.
>
> Anbei der Inhalt der FAT32 Partition der SD-Karte. Die andere Partition
> kann ich mangels Linux nicht lesen. Ebenso das Blinken als Video.

Du berichtet den Start einen funktionsfaehigen Computers :-)

Und das Image (Deine eigene SW?) ist OK? Denn das waere jetzt mein 
Kandidat. Also: Klemme einen USB-RS232-Converter an und gucke, was die 
Console sagt. Hast Du die Console deaktiviert, aktiviere sie.

Denn ich glaube nicht, dass Du drei Raspberries geschrottet hast. Ist 
ein Zertifikat ausgelaufen?

Gruesse

Th.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Falk B. schrieb:
> Die andere Partition kann ich mangels Linux nicht lesen.

Das vereitelt die weitere Fehlersuche.

Starte den Raspi mit einem Raspian auf einer SD-Karte. Schliesse die 
SD-Karte mit einem USB-SDCard-Adapter an.

Wenn diese Voraussetzungen realisiert wurden, kann die Fehlersuche erst 
starten.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

wegen dem Blinkcode. Habe es mit 1/4 Geschwindigkeit mehrfach 
angeschaut. Ich zähle 5x langes und 6x kurzes Blinken.
6 flashes: start.elf not launch-able
https://support.pishop.ca/article/33-raspberry-pi-act-led-error-patterns
Würde wiederum auf ein Problem mit der SD-Karte hindeuten.

von Falk B. (falk)


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Michael P. schrieb:
> Ich verstehe nicht ganz, wo das Problem liegt:
>
> b) ein neuer RPi bootet nicht mehr ein altes Image

Das hier.

> Hört sich eher nach b) an. Damit wäre as alte Image nicht kompatibel mit
> der (potentiel) neuen Hardware(-version). Hier

Das ist auch meine Vermutung.

> https://forums.raspberrypi.com/viewtopic.php?t=52683 (ist zwar schon
> alt, aber wer weiss) wird empfohlen, das Image auf einer älteren,
> funktionierenden Hardware zu booten, upgraden und zurückschreiben.

Da muss man aber an die Konsole ran. Davon versteh ich zu wenig und 
außerdem läuft auf dem angepaßten Linux nur die Applikation mit GUI, 
kein Desktop.

> Dann
> in der neuen HW testen. Oder Image auf Basis einer neuen Distro neu
> erstellen.

Klingt nach einem Plan, muss aber ein Linuxfachmann machen.

Ich habe weiter getestet. Die neuen Karten laufen auf einer alten 
Hardware! Diese hat einen anderen RAM, siehe Bild! Die neuen Raspberry 
PIs haben andern RAM von Micron! Klingt nach einer heißen Spur.
Damit sind die SD-Karten erstmal OK.

Ist aber schon merkwürdig. Die Einträge im Forum sind von 2013! Der 
angepaßte Kernel wurde vor ca. 3 Jahren erstellt und von ca. 1 Jahr 
endgültig freigegeben (neudeutsch released). Sollte da sich trotzdem ein 
altes Stück Software für die Speicherinitialisierung reingeschmuggelt 
haben?

von Klaus S. (kseege)


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Falk B. schrieb:
> Was ist hier los? Wie kann man den Fehler weiter eingrenzen?

 Wenn andere Systeme starten und 3 verschiedene SD-Karten auf 3 Boards 
dasselbe "Nicht-Boot-Verhalten" zeigen, liegt doch der Verdacht nahe, 
daß der Master zur Erstellung der SD-Karten beschädigt ist.

Also zuerst mal alle Dateien wie bootcode.bin und die Hardwareteile, die 
überall identisch benutzt werden, binär miteinander vergleichen.
Dann die cmdline.cfg anschauen und nach und nach abspecken.
Das wäre zumindest meine Methode.

Gruß Klaus (der soundsovielte)

von Stefan F. (Gast)


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Es war eigentlich schon immer so, dass nicht alle SD Karten zum 
Raspberry Pi kompatibel sind.

von Falk B. (falk)


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Veit D. schrieb:
> Hallo Falk,
>
> wenn ich es richtig verstehe besteht folgende Situation.
>
> Orignalkarte > Bootfehler
> Ersatzkarten > alles okay

Nein. Mit einem vollkommen anderen Image laufen sowohl die neuen Karten 
als auch Raspberries.

> Orignalkarte formatiert > Bootfehler

Ja.

> Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist. Den Bootfehler zeigen 3
> Raspis mit ihrer jeweiligen Orignalkarte zeitgleich?

Ja.

> Oder zeigt nur die
> eine Originalkarte in allen 3 Raspis den gleichen Bootfehler?

Nein. Man kann keinen der drei Raspberries mit einer neuen Karte und dem 
alten Image starten, immer der gleiche Fehlerblinkcode.

> Wenn man das Backup Image der Originalkarte auf eine neue Karte
> schreibt, hat man dann immer noch den Bootfehler?

Es gibt kein Backup, wohl aber das offizielle Image auf dem Server. Hab 
ich auch schon doppelt kopiert, gleiches Ergebnis. Es geht nicht.

von Falk B. (falk)


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Sebastian W. schrieb:
> SD-Karte kaputt? Ist genau diese Karte lange in einem RasPi als
> Root-Partition benutzt worden?

Nein, alles neu.

von Falk B. (falk)


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Thomas W. schrieb:

> Und das Image (Deine eigene SW?) ist OK?

Ja, wurde in der Firma entwickelt, jedoch nicht von mir, bin nur 
Hardwerker.

> Denn das waere jetzt mein
> Kandidat. Also: Klemme einen USB-RS232-Converter an und gucke, was die
> Console sagt.

So weit kommt man gar nicht. Hab ich probiert mit einem USB-UART Adapter 
an den Rxd/TXD Pins.

> Hast Du die Console deaktiviert, aktiviere sie.

Wie denn, wenn die Kiste nicht hochkommt?

> Denn ich glaube nicht, dass Du drei Raspberries geschrottet hast.

Sind sie auch nicht.

> Ist
> ein Zertifikat ausgelaufen?

Nö, da gibt es gar keine.

von Falk B. (falk)


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Dieter D. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Die andere Partition kann ich mangels Linux nicht lesen.
>
> Das vereitelt die weitere Fehlersuche.

Mag sein, aber so weit kommt der Startvorgang gar nicht. Der Kernel 
liegt auf der sehr kleinen (40MB!) FAT32 Partition, der wird aber nicht 
gefunden bzw. ein anderer Fehler signalisiert.

> Starte den Raspi mit einem Raspian auf einer SD-Karte. Schliesse die
> SD-Karte mit einem USB-SDCard-Adapter an.

Wozu? Das ist nur ein Workaround.

von Falk B. (falk)


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Veit D. schrieb:
> Hallo,
>
> wegen dem Blinkcode. Habe es mit 1/4 Geschwindigkeit mehrfach
> angeschaut. Ich zähle 5x langes und 6x kurzes Blinken.

Ich zähle 4xlang und 7x kurz. Ist aber auch nicht sehr eindeutig. Eben 
nur so halbherzig dazugefrickelt.

> https://support.pishop.ca/article/33-raspberry-pi-act-led-error-patterns
> Würde wiederum auf ein Problem mit der SD-Karte hindeuten.

Ist aber alles vorhanden.

von Falk B. (falk)


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Klaus S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Was ist hier los? Wie kann man den Fehler weiter eingrenzen?
>
>  Wenn andere Systeme starten und 3 verschiedene SD-Karten auf 3 Boards
> dasselbe "Nicht-Boot-Verhalten" zeigen, liegt doch der Verdacht nahe,
> daß der Master zur Erstellung der SD-Karten beschädigt ist.

Kann ich ausschließen, siehe hier.

Beitrag "Re: Raspberry Pi bootet nicht"

von Falk B. (falk)


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Stefan F. schrieb:
> Es war eigentlich schon immer so, dass nicht alle SD Karten zum
> Raspberry Pi kompatibel sind.

Das sind keine 08/15 Billiggurken sondern Industriequalität für satte 25 
Euro das Stück.

https://de.rs-online.com/web/p/sd-karten/1839390

von Klaus S. (kseege)


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Wenn ich die Datei dir.txt mit dem Inhalt der Bootpartion richtig 
verstehe, sind alle Dateien außer cmdline.txt und config.txt 
Standarddateien von der Raspberry foundation. Was spricht dagegen alle 
diese Dateien für einen Test durch neuere Versionen zu ersetzen, 
vorzugsweise von Systemen, die die neuere Hardware verkraften?

von Falk B. (falk)


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Klaus S. schrieb:
> Wenn ich die Datei dir.txt mit dem Inhalt der Bootpartion richtig
> verstehe, sind alle Dateien außer cmdline.txt und config.txt
> Standarddateien von der Raspberry foundation.

Kann sein.

> Was spricht dagegen alle
> diese Dateien für einen Test durch neuere Versionen zu ersetzen,
> vorzugsweise von Systemen, die die neuere Hardware verkraften?

Hab ich gerade gemacht, hab alle außer kernel7.img drübergebügelt. Das 
System startet ein wenig, der Bildschirm zeigt was an (Regenbogentest), 
dann kommt ne Konsole mit diversen Fehlermeldungen. Ich sag mal, es 
bewegt sich in die richtige Richtung. Den Rest muss ein Linuxprofi 
reparieren, ich bin nur der Drahtzieher.

von Klaus S. (kseege)


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Falk B. schrieb:
> Hab ich gerade gemacht, hab alle außer kernel7.img drübergebügelt.

Der sollte nach meiner Meinung aber ebenfalls benutzt werden. Es ist 
doch so, daß bootcode.bin den Code für den Grafikprozessor enthält. Der 
schaut, was für Hardware drinsteckt und sucht von der Bootpartition die 
dazu passenden Programme heraus, lädt sie ins RAM und startet erst dann 
die ARM-CPU. Die findet dann ihren Code auf der Linux-Partition vor. 
Insofern würde ich schon annehmen, daß kernel7.img ebenfalls in der 
neueren Version gebraucht wird, da auf der FAT32 die ganzen Dinge 
stehen, die der Grafikprozessor der ARM-CPU ins RAM stopft, damit die 
mit der durchaus unterschiedlichen Hardware zurechtkommt. Sicher bin ich 
aber nicht.

Gruß Klaus (der soundsovielte)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Falk B. schrieb:
> Wozu? Das ist nur ein Workaround.

Um an die Details zu kommen. Du kannst dann in einer chroot-Umgebung die 
SD mounten und die Installation reperieren und updaten.

Workaround bietet eventuell auch die config.txt. Da koennte eine 
Variable anders gesetzt sein bevor eine automatische Abfrage im 
(zwischenschritt) boot-Kernel implementiert wurde.

von Falk B. (falk)


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So, das Problem wurde behoben. Wie schon von Michael ganz am Anfang 
vermutet, war es eine Inkompatibilität zwischen der Bootsoftware und der 
neuen Hardwarerevision.

Beitrag "Re: Raspberry Pi bootet nicht"

https://pip.raspberrypi.com/categories/797-pcn/documents/RP-003337-PC/Pi3B-Revision-9-PCN.pdf

Mein Plan war, den normalen Update auf der alten Revision durchzuführen. 
Leider ging das nicht. sudo raspi-config funktionierte nicht über SSH. 
Keine Ahnung warum. Bin kein Linuxer.

https://linuxhint.com/updating-bootloader-on-raspberry-pi/

Also habe ich mit dem Raspberry Pi Imager ein Standardimage für 
Raspberry PI OS erstellt und die Startdateien aus der kleinen FAT32 
Startpartition in die Startpartition meines Images kopiert. Und siehe 
da, die Software startet! ;-)
1
bootcode.bin   
2
fixup.dat      
3
fixup_cd.dat   
4
fixup_db.dat   
5
fixup_x.dat    
6
start.elf      
7
start_cd.elf   
8
start_db.elf   
9
start_x.elf

von Sven B. (mainframeosx)


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Also das ist so:

Es ist abhängig welche SD Karte verwendet wurde. Es gibt da eine Seite 
wo eine Liste gibt mit SD Karten die Probleme machen und Karten die 
gehen. Siehe hier.

https://forum-raspberrypi.de/forum/thread/21-liste-kompatibler-sd-karten/

Ich nutze selber Kingston , Sandisk oder Samsung.

Bei anderen Karten kann es zu Problemen kommen, was ich auch schon bei 
ganz Billigen hatte.

Wie das mit deinem Industriekarten ist, weiß ich nicht.

von Falk B. (falk)


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Und weil es so schön war, hier noch eine kleine Detektivgeschichte. An 
dem Ding ist ein Drehgeber mit Tastfunktion angeschlossen. Der 
Taster ging noch nach dem Update der Bootfiles, die Drehfunktion nicht 
mehr. Drama in der Firma! 8-0

Aber nach reichlich 2 Tagen Fummelei, Googeln und Stirnrunzeln die 
Lösung.

Der Fehler steckt in der Zeile in config.txt, welche von der 
Bootsoftware gelesen wird und diverse devices aktiviert.
1
dtoverlay=rotary-encoder,pin_a=5,pin_b=6,steps-per-period=1,relative_axis=1,linux_axis=9

Der alte Bootloader hat die Zeile nach 80 Zeichen abgeschnitten (findet 
man beim googeln), also nach lin. Damit hat er den letzen Parameter 
nicht korrekt erkannt und den default-Wert 0 benutzt. In der Software 
gehen also alle Eingaben an Axis 0 (REL-X). Den fehlerhaften Parameter 
erkennt man nur, wenn man das Boot-Log über UART aktiviert, was ich im 
Laufe der Test gemacht habe.

Der neue Bootloader verkraftet längere Zeilen und liest den Parameter 
korrekt, damit landen aber die Eingaben auf der falschen Achse! D.h. die 
alte Boot-Software hatte ZWEI Fehler, die sich gegenseitig kompensiert 
haben! Wenn gleich die Softwerker bei der Entwicklung stutzig geworden 
sein müßten, daß die konfigurierte Achse 9 keine Daten liefert.

So ist es jetzt 80 Zeichen/Zeile sicher
1
dtoverlay=rotary-encoder
2
dtparam=pin_a=5
3
dtparam=pin_b=6
4
dtparam=steps-per-period=1
5
dtparam=relative_axis=1
6
dtparam=linux_axis=0
7
dtparam=encoding=gray

https://github.com/torvalds/linux/blob/v4.12/include/uapi/linux/input-event-codes.h#L64

https://github.com/raspberrypi/firmware/blob/master/boot/overlays/README

https://forums.raspberrypi.com/viewtopic.php?t=234579

: Bearbeitet durch User
von Max M. (ulfkotte_17)


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von Falk B. (falk)


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von Falk B. (falk)


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Max M. schrieb:
> Mach es wie der Berliner hier:
> https://www.danisch.de/blog/2023/08/14/armer-raspberry-pi/

Ja was macht er denn, außer den als zu teuer zu reklamieren?
In der Anwendung, die wir haben, braucht es a) keinen Raspberry PI 4 
(mit gescheiter Programmierung würde der 1er reichen!) und b) auch 
keinen Mini-PC. Für unseren Kram (Gerätesteuerung, HMI) ist das Ding 
schon ganz gut. Vorher hatten wir dafür einen für uns entwickelten SBC 
drin, auch aus Berlin ;-)

https://www.taskit.de/produkte/embedded-produkte/hmi/82/panel-card-35-mit-3.5-tft-und-ethernet-64f/64r?c=41

Nein, wir bezahlen ganz sicher NICHT den Preis ;-)
Das Ding ist über 15 Jahre alt, Zeit für was Neues, bevor die 
Abkündigung kommt. Von der CPU-Leistung / Speicher würde das Ding auch 
heute noch ausreichen. Auf dem Ding läuft sogar Doom recht flüssig! Das 
hat vor Ewigkeiten mal einer aus dem Forum für uns umgesetzt.

von Veit D. (devil-elec)


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Falk B. schrieb:
> Und weil es so schön war, hier noch eine kleine Detektivgeschichte ...

Danke für die Auflösung des Rätsels.

von Uwe D. (monkye)


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Max M. schrieb:
> Mach es wie der Berliner hier:
> https://www.danisch.de/blog/2023/08/14/armer-raspberry-pi/

Eine einseitige Betrachtung. Naja, vielleicht mal die Perspektive 
wechseln.

Wenn der „Gebrauchte“ genauso zuverlässig funktioniert - also 3 Jahre 
24/7 Betrieb - wie der RasPi und mit so wenig Energiebedarf…

Derartige Probleme hatte ich bisher nur 1 oder 2 Mal in den letzten 8 
Jahren. Ansonsten war die Community immer sehr hilfreich, der große 
Vorteil dieser Plattform - der Preis und die Performance sind eben nicht 
die einzigen Parameter.

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