Wir hatten hier schonmal einen Thread dazu: Beitrag "E-Bike leasen, lohnt sich das?" Bei uns gibt es das Angebot mittlerweile auch. Und es klingt erstmal toll: Ein Fahrrad, dass beim Händler runde 3800 Euro kostet (ja, so teuer sind gute E-Bikes mittlerweile) lassen sich mit legendären 34% Ersparnis über das bike leasing sparen. Zumindest bei meinem Gehalt. Also alles in den Rechner gekloppt und siehe da: 1360 Euro billiger. Nachdem ich solchen Angeboten grundsätzlich nie traue, habe ich mal nachgerechnet, und festgestellt, dass die Realität kaum weiter entfernt sein könnte. Zuerst einmal bemisst sich die Leasing-Rate aus dem Leasingfaktor. Und der liegt bei 3,35% vom Bruttolistenpreis (also den Preis, den eigentlich niemand zahlt). Bei meinem angedachten Rad sind das stolze runde 110 Euro pro Monat. Über 36 Monate also 3960 Euro. Dazu kommen die obligatorischen Versicherung (10 Euro pro Monat - übernimmt mein AG), 4 Euro pro Monat für die Inspektionen und 3 Euro Ausfallversicherung (obligatorisch). Das verteuert das Rad auf 4572 Euro. Soweit, so klar. Gut, Brutto, nicht Netto. Deshalb fällt die Rechnung natürlich besser aus, und hängt maßgeblich vom Steuerfaktor ab. Ich zahle also von den 4572 Euro erstmal nur 2160 Euro. Ohh, das duftet nach Schnäppchen. Was ist aber am Ende der Laufzeit? Ich will das Rad ja behalten, denn ich hab dafür 2160 Euro bezahlt! Die vollmundigen FAQ dazu lauten, dass man das Rad "günstig" auslösen kann: Zu 18% vom UVP. Nochmal 684 Euro, also in Summe 2844 Euro. Super deal! 2844 Euro statt 3800 Euro. Das sind satte 25% weniger. Moment mal! 25% sind aber nicht die vom Leasingrechner berechneten 34%! Ahh da liegt der Hase im Pfeffer: Der Leasingrechner rechnet die Versicherung zum Kaufpreis dazu. Und das alleine sind ja schon 360 Euro in 36 Monaten. Ok, aber immerhin 25%. Das ist ein satter Rabatt im Vergleich zum Sofortkauf! Bis hierhin sieht die Rechnung nicht schlecht aus, aber es gibt zwei große Haken: 1) Man erhält kein Vorkaufsrecht, denn das dürfen Leasinggeber überhaupt nicht aussprechen. Problem daran ist, dass es sich bei einem vertraglich vereinbartem Vorkaufsrecht nämlich nicht mehr um Leasing, sondern um einen Mietkauf handeln würde. Machbar, aber dann würden die Privilegien des Leasing verloren gehen. Und wir alle haben gelernt: Was nicht auf Papier steht, gilt auch nicht. Auch wenn unwahrscheinlich ist, dass der AG keine Auslöse anbietet (was will er mit dem Fahrrad?). 2) Die 18% Auslöse, die der Leasinggeber anbietet, sind nur dazu da, um gut zu klingen. Denn die Finanzdirektionen haben dem längst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Diese sagen: Ein drei Jahre altes Fahrrad hat keinen Restwert von 18%, sondern von 40% des Kaufpreises. Und der war UVP. Und da wird's nochmal teuer, denn statt der 684 Euro Auslöse sieht das Finanzamt den Wert bei 1520 Euro. Wenn der AG dem AN das Rad für die 18% überlässt, dann "schenkt" der AG dem AN ja die Differenz als Geldzuwendung. Und da kommt dann der Fiskus und sagt: Nicht die 618 Euro sind zu versteuern, sondern die 1520 Euro. Und diese Differenz, nämlich die 902 Euro sind mit dem Steuersatz zu versteuern. In meinem Fall 333 Euro, die ich abführen muss. Also 2844 Euro + 333 Euro sind dann das, was ich schlussendlich zahle, also 3177 Euro. Das macht schlussendlich einen Rabatt von 17%. Nicht 34%. Bleibt nurnoch die Frage, wer denn eigentlich die UVP bezahlt? Zu Zeiten von Corona, Lieferengpässen und Massennachfrage war es so ziemlich jeder. Aber die Zeiten sind vorbei. Ich habe beim Händler gefragt: 10% wären drinnen, weil es ja ein Fahrrad der letzten Saison ist. 3420 Euro hätte er mir machen können. Und so werden aus den 17% nurnoch 7%. Gut, 7% weniger sind immernoch besser als UVP minus Skonto. Die 7% kommen aber auch irgendwoher: Nämlich aus der Pflegeversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung. Man reduziert während der Leasingdauer seine Beiträge. Und damit sind wir auch an dem Punkt, wer wirklich profitiert: Die Arbeitgeber. Denn die sparen sich ihren Anteil der Abgaben. Darum machen sie das auch, und nicht, weil sie die Mitarbeiter so gerne haben. Die Händler zahlen nebenbei dabei auch ordentlich drauf, denn die Leasinganbieter zahlen dem Händler keine UVP. Die kassieren ihren Teil vom Kuchen, indem sie das Fahrrad deutlich günstiger abkaufen. Und warum ich das hier schreibe: Weil es mich ankotzt, mit welchen Tricks die Leasinganbieter vorgeben, man spare ordentlich Geld bei der Aktion. Egal, welchen Rechner von welchen Anbieter ich genutzt habe: Alle versprechen Einsparungen um die 35%. (Gemeinsamkeiten zwischen Thread titel und gleichnamigem Anbieter sind selbstverständlich Zufall)
Martin S. schrieb: > Was ist aber am Ende der Laufzeit? Ich will das Rad ja behalten, denn > ich hab dafür 2160 Euro bezahlt! Und für 2k-3k kann man sich auch einfach ein gutes E-Bike direkt kaufen. > > Und warum ich das hier schreibe: Weil es mich ankotzt, mit welchen > Tricks die Leasinganbieter vorgeben, man spare ordentlich Geld bei der > Aktion. Egal, welchen Rechner von welchen Anbieter ich genutzt habe: > Alle versprechen Einsparungen um die 35%. Verständlich. Und die Werbung klingt immer gut. Aber jedem normalen Menschen MUSS klar sein, egal ob Auto oder Fahrrad, dass Leasing teurer sein MUSS als Kauf. Ohne nachzurechnen. Wenn dann noch Dinge wie Versicherung, Service, Verschleißteile mit drin sind, ist vielen wohl nicht klar dass das bezahlt werden muss und bezahlt wird. Und zwar natürlich vom Leasingnehmer. Woher soll die Ersparnis kommen? Wenn hier ein Leasinggeber dazwischen hängt, muss der Verdienen. Also muss es teurer sein. Nichts ist billiger als ein direkter Kauf. Wenn man das Geld hat. Hat man es nicht, zahlt man drauf. (Ausnahmen sind 0% Finanzierungen durch Autohäuser, aber da zahlt man das halt durch den Kaufpreis mit).
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Zusammenfassung: Es wird einem im Leben nichts geschenkt. Nicht beim WSV, nicht am Black Friday, nicht bei Payback, - und eben auch nicht beim Leasing.. Je größer das Versprechen, umso größer der Haken. Alter Hut. Gruß, DerSchmied
Martin S. schrieb: > ja, so teuer sind gute E-Bikes mittlerweile Für weniger als das dreifache gibt's schon ein richtiges Auto. Verkehrte Welt.
Martin S. schrieb: > Nachdem ich solchen Angeboten grundsätzlich nie traue, habe ich mal > nachgerechnet, und festgestellt, dass die Realität kaum weiter entfernt > sein könnte. Willkommen im Kapitalismus. Wo jeder selber zusehen muss wo er bleibt. Das hast du mit dem Nachrechnen für dich erledigt. Also, wie geht es jetzt weiter? Was soll diskutiert werden? Ja, die Welt ist schlecht.
Rabatte bis 20% sind üblich Darüber sollte man immer den Haken suchen, finde ich.
Hannes J. schrieb: > Willkommen im Kapitalismus. Wo jeder selber zusehen muss wo er bleibt. > Das hast du mit dem Nachrechnen für dich erledigt. Ich bin sicher in sozialistischen Staaten bekommt jeder Bürger sein E-Bike einfach geschenkt.
Stefan F. schrieb: > Rabatte bis 20% sind üblich Darüber sollte man immer den Haken suchen, > finde ich. Nur hast du beim Leasing halt keinen einfachen Endbetrag sondern du siehst nur die monatliche Rate. Und da fallen die Leute drauf rein.
Cyblord -. schrieb: > Nur hast du beim Leasing halt keinen einfachen Endbetrag sondern du > siehst nur die monatliche Rate. Und da fallen die Leute drauf rein. Manche Unternehmen verkaufen ihre Maschinen und leasen sie zurück. So werden aus einmaligen Investitionskosten monatliche Betriebskosten. Macht sich oft besser in der Bilanz. Wenn der AG dem TO ein Dienst-Fahrrad stellt (mit 1% vom Listenpreis für Privatnutzung, etc), dann lohnt sich Leasing für den AG. Privat rechnet man anders, wer seine Leasingraten selber zahlen muss ist fast immer mit Kauf besser dran. Manchmal sogar mit Kauf und Ratenzahlung, selten mit Kauf und Konsumentenkredit.
Flo schrieb: > Martin S. schrieb: >> ja, so teuer sind gute E-Bikes mittlerweile > > Für weniger als das dreifache gibt's schon ein richtiges Auto. Verkehrte > Welt. Träum weiter. Für's Dreifache gibt es etwas, was den Begriff "Auto" nicht verdient. Rollende Konservendose trifft es eher. Autos die den Namen Auto zu Recht tragen: kosten das 10fache, richtige Autos die Fahrspass bescheren das zwanzigfache und aufwärts. Alles drunter ist ein Behelf.
Hannes J. schrieb: > Also, wie geht es jetzt weiter? Was soll diskutiert werden? Keine Diskussion, außer jemand hat eine andere Erkenntnis. Es geht darum, diesen Maden das Geschäft madig zu machen. Es ist ein Ausnutzen der Tatsache, dass viele nicht nachlesen, sondern vertrauen. Und hier gibt's sicher auch den ein oder anderen, der überlegt. Man "spart" ja 7%. Nur halt nicht mehr.
Nur sind 3.500 € auch noch nicht viel für ein eBike, konfiguriere mal ein R&M mit Rohloff Schaltung und ruckzuck sind 8.500 € zusammen.
Andrew T. schrieb: > Alles drunter ist ein Behelf. So wie ein Fahrrad. Soul E. schrieb: > Manche Unternehmen verkaufen ihre Maschinen und leasen sie zurück. So > werden aus einmaligen Investitionskosten monatliche Betriebskosten. > Macht sich oft besser in der Bilanz. Der übliche BWL Betrug. So wie Firmen die ihre Gebäude auslagern und zum x-fachen Preis zurückmieten. Viele machen das nicht freiwillig, sondern weil die neuen Hedge-Fonds-Besitzer das so durchdrücken. Pleite gehen ist oft die beste Option.
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Martin S. schrieb: > Es geht darum, diesen Maden das Geschäft madig zu machen. Es ist ein > Ausnutzen der Tatsache, dass viele nicht nachlesen, sondern vertrauen. > > Und hier gibt's sicher auch den ein oder anderen, der überlegt. Mit dem Anliegen bist Du hier voellig falsch. "Viele, die nicht nachlesen" erreichst Du auf der Titelseite der Boulevardzeitungen, nicht im Offtopic-Bereich eines technisch orientierten Forums.
Wer kein Geld hat, die Mühle zu kaufen, wird eben gerupft. Nicht ausreichend solvent zu sein, war schon immer teuer, Stichwort Überziehungskredit.
Andrew T. schrieb: > Autos die den Namen Auto zu Recht tragen: kosten das 10fache, richtige > Autos die Fahrspass bescheren das zwanzigfache und aufwärts. > Alles drunter ist ein Behelf. Mumpitz. Meins hat nen tausender gekostet und fährt seit vier Jahren klaglos. Den exorbitanten Neupreis hat einer aus Deinen Reihen bezahlt und hat die Karre auch gleich für mich eingefahren :-) Es ist schlicht eine Frage des Anspruchs den man hat; ich sehe absolut keinen Sinn darin 40 oder mehr tausend für einen ordinären Gebrauchsgegenstand auszugeben. Der Wertverlust ist frappierend, und mehr als simpel fahren tut ein teures Auto auch nicht. Wer halbwegs bei guter Gesundheit ist kann auch ohne Akku Radfahren, ist gesünder und schont die Umwelt. Gruß, DerSchmied
Cyblord -. schrieb: > Woher soll die Ersparnis kommen? Durch Steuervorteile. > Wenn hier ein Leasinggeber dazwischen > hängt, muss der Verdienen. Ja, genauso die Versicherungen und Serviceverträge. Diese bringen dem Kunden zumindest noch was, aber privat würde kaum einer solche abschließen. D.h. den meißten ist es das Geld eigentlich nicht wert. Und so werden die Steuervorteile weitgehend wieder aufgefressen. > Nichts ist billiger > als ein direkter Kauf. Wenn man das Geld hat. Hat man es nicht, zahlt > man drauf. (Ausnahmen sind 0% Finanzierungen durch Autohäuser, aber da > zahlt man das halt durch den Kaufpreis mit). Kann man so pauschal nicht sagen. Gerade im KFZ-Bereich geht viel über Leasing und die OEMs müssen zu guten Konditionen anbieten, sonst würden sie einen ordentlichen Teil vom Kuchen anderen überlassen. Genauso die großzügigen Rabatte an Firmenkunden. Der Listenpreis wird quasi künstlich überhöht zur Untermauerung der Luxusstrategie und nur ein paar Private kaufen tatsächlich zu dem Preis. Das heißt aber nicht unbedingt, dass man mit Leasing besser fährt, weil man halt jeden Kratzer richten lassen muss. Man sieht es etwas am Gebrauchtwagenpreis von 2-3 Jahre alten Autos. Wenn der Gebrauchtpreis dann nur noch die Hälfte vom Listenpreis ist, dann sind die meisten Autos nicht zum Listenpreis auf den Markt gekommen. Ich nehme an, dass das bei E-Bikes in eine Ähnliche Richtung geht, d.h. der Markt hat sich in den höheren Segmenten schon zum Firmen-Leasing hin verschoben mit übertriebenen Listenpreisen. Der Mensch ist einfach eher bereit 2000EUR für eine Sache zu bezahlen, die "sonst" 3000 gekostet hätte.
Martin S. schrieb: > Hannes J. schrieb: >> Also, wie geht es jetzt weiter? Was soll diskutiert werden? > > Keine Diskussion, außer jemand hat eine andere Erkenntnis. > > Es geht darum, diesen Maden das Geschäft madig zu machen. Es ist ein > Ausnutzen der Tatsache, dass viele nicht nachlesen, sondern vertrauen. Da gilt das alte Sprichwort: "Mit jedem Zug kommt ein Dummer mit..." > > Und hier gibt's sicher auch den ein oder anderen, der überlegt. > > Man "spart" ja 7%. Nur halt nicht mehr.
J. S. schrieb: > Nur sind 3.500 € auch noch nicht viel für ein eBike, konfiguriere mal > ein R&M mit Rohloff Schaltung und ruckzuck sind 8.500 € zusammen. Einen ähnlichen Preis als Limit vernahm ich schon vor ca. 5 Jahren bei einer Weinprobe an der Mosel. Dort waren zwei Pärchen aus dem hohen Norden dabei, die im Prollton verkündeten, dass Alles unter 8k€ purer SCHROTT wäre!
Martin S. schrieb: > Zuerst einmal bemisst sich die Leasing-Rate aus dem Leasingfaktor. Und > der liegt bei 3,35% vom Bruttolistenpreis (also den Preis, den > eigentlich niemand zahlt). Bei meinem angedachten Rad sind das stolze > runde 110 Euro pro Monat. Über 36 Monate also 3960 Euro. Dazu kommen die > obligatorischen Versicherung (10 Euro pro Monat - übernimmt mein AG), 4 > Euro pro Monat für die Inspektionen und 3 Euro Ausfallversicherung > (obligatorisch). Das verteuert das Rad auf 4572 Euro. Warum rechnest Du mit Kosten, die gar nicht bei Dir anfallen, sondern bei Deinem Arbeitgeber? Hm. Und was genau ist in den 110 Euro enthalten? > 1) Man erhält kein Vorkaufsrecht, denn das dürfen Leasinggeber überhaupt > nicht aussprechen. Problem daran ist, dass es sich bei einem vertraglich > vereinbartem Vorkaufsrecht nämlich nicht mehr um Leasing, sondern um > einen Mietkauf handeln würde. Äh, das solltest Du mal einen Rechtsanwalt fragen. Meiner erklärt mir das nämlich irgendwie ganz anders...
Ich habe vor 5 Jahren für 3500€ einen Kangoo ZE von französischen Post gekauft. Hatte 60.000m auf dem Tacho, hat jetzt 101.000 km hat eine Heizung, fährt 120km/h und hinten passen 5 Fahrrädr rein oder 30 Kisten Bier. Die Preise sind völlig durchgeknallt fürcein Fahrrad, das 25km/h fahren darf und einen 500Wh Akku hat. In China gibt es 48V 25Ah Aiu und zwei 500Watt Motore am Mountenbike für 1300€. Leasibg kan sich auch rechnen, wenn man für einen E-UP 2000€ angezahlt hat, die hälfte von VW wegen erhöhter Förderung zurück bekam, 46 € / Monat inkl. Wartung für 4 Jahre a 15.000km bezahlt, und von der BAFA 6000€ bekommen hat. Das Auto kostet inkl. Steuern und Versicherung in 4 Jahren exakt 0 €. Wer Autos zum Listenpeis kauft macht eirlich alles falsch. Einen Vorführr für 35.000€ kit 99km Liste war 55.500€ einen Mercedes mit 6000€ Euro 5 Tauschprämie, 15% auf den, Listenpeis weil als Firma und noch 10% weil einen Diesel bestellt und eine 1% Finanzierung und dr Bock hat 150€ im Monat gekostet. Wer ein Fahrrad für mehrere tausend Euro kauft hat zu viel Geld und sollte die Anzahl der Latten an seinem Zaun prüfen. MfG Michael
Michael O. schrieb: > Wer ein Fahrrad für mehrere tausend Euro kauft hat zu viel Geld und > sollte die Anzahl der Latten an seinem Zaun prüfen. An mein Herz, Bruder! Gruß, DerSchmied
Martin S. schrieb: > Und da wird's nochmal teuer, denn statt der 684 Euro Auslöse sieht das > Finanzamt den Wert bei 1520 Euro. Wenn der AG dem AN das Rad für die 18% > überlässt, dann "schenkt" der AG dem AN ja die Differenz als > Geldzuwendung. Und da kommt dann der Fiskus und sagt: Nicht die 618 Euro > sind zu versteuern, sondern die 1520 Euro. Und diese Differenz, nämlich > die 902 Euro sind mit dem Steuersatz zu versteuern. In meinem Fall 333 > Euro, die ich abführen muss. Der AG überlässt dem AN aber nicht das Fahrrad. Das Fahrrad wird vom Eigentümer (Leasingfirma) an den Arbeitnehmer verkauft. Und welchen Preis er dafür verlangt interessiert somit das Finanzamt überhaupt nicht.
Martin S. schrieb: > Also alles in den Rechner gekloppt und siehe da: 1360 Euro billiger. Danke für die tolle Rechnung - habe sie meinen Kollegen geschickt die alle glauben was man sparen kann Du hast es echt auf den Punkt gebracht
Ein T. schrieb: > Äh, das solltest Du mal einen Rechtsanwalt fragen. Meiner erklärt mir > das nämlich irgendwie ganz anders... Zitat aus dem Vertrag: "Ein Anspruch auf Erwerb des Fahrzeugs durch den Mitarbeiter besteht nicht."
Re D. schrieb: > Der AG überlässt dem AN aber nicht das Fahrrad. Das Fahrrad wird vom > Eigentümer (Leasingfirma) an den Arbeitnehmer verkauft. Du hast das Prinzip nicht verstanden. Der AN sucht das Fahrzeug aus, teilt der Leasingfirma mit, wo er welches gerne hätte. Der AG schließt mit der leasingfirma den Vertrag ab und gleichsam mit dem AN, dass er diesen für die Dauer des Leasing überlässt. Das Fahrzeug geht nach Ende des Vertrages in das Eigentum der Firma über. Diese kann es dann dem AN überlassen, muss er aber nicht. Es gibt keinen Vertrag zwischen AN und LF.
Martin S. schrieb: > Wenn der AG dem AN das Rad für die 18% > überlässt, dann "schenkt" der AG dem AN ja die Differenz als > Geldzuwendung Nein, das tut er nicht. Das FA kommt auch nicht. Man versteuert ja schon während der Laufzeit den geldwerten Vorteil. Man spart auch nur netto Geld. Brutto ist es teurer. Und ein paar Euro weniger Rente macht es auch aus, zumindest wenn man alle drei Jahre (bis zur Rente) ein neues Radl least. Leasing ist auch kein Finanzierungskauf, und auch kein Sparmodell. Also kann man m.E., wenn man es genau betrachtet, nicht "billiger vs. teurer" sagen.
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> wer seine Leasingraten selber zahlen muss ist fast immer mit > Kauf besser dran. Aber nur fast. > Manchmal sogar mit Kauf und Ratenzahlung > Nur muss man bei Ratenverträgen sechsmal lesen. Bei manchen Ratenverträgen wird einem ein weiterer Vertrag untergejubelt. Dann hat man dann zusätzlich noch eine teure Kreditkarte für bis zu 40,- Euro Jahresbetrag an der Backe. "Null Prozent" gibt es nicht, niemand kann Geld für null Prozent verleihen.
René H. schrieb: > "Null Prozent" gibt es nicht, niemand kann > Geld für null Prozent verleihen. Genug Läden bieten echte 0% Finanzierung für deren Waren an. Es reicht völlig wenn die Kosten in den Kaufpreis eingepreist sind.
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Martin S. schrieb: > Re D. schrieb: >> Der AG überlässt dem AN aber nicht das Fahrrad. Das Fahrrad wird vom >> Eigentümer (Leasingfirma) an den Arbeitnehmer verkauft. > > Du hast das Prinzip nicht verstanden. > Der AN sucht das Fahrzeug aus, teilt der Leasingfirma mit, wo er welches > gerne hätte. Der AG schließt mit der leasingfirma den Vertrag ab und > gleichsam mit dem AN, dass er diesen für die Dauer des Leasing > überlässt. Das Fahrzeug geht nach Ende des Vertrages in das Eigentum der > Firma über. Diese kann es dann dem AN überlassen, muss er aber nicht. Nein du hast das Prinzip nicht verstanden. Bei einem Leasing geht am Ende der Laufzeit das Eigentum nicht an den AG über. Was soll der AG am Ende mit dem Fahrrad?
Re D. schrieb: > Was soll der AG am Ende mit dem Fahrrad? Kommt auf den AG an. Die Bahn z.B. könnte die Räder aufbereiten und an die Verleihstationen stellen. Andere AG könnten die Räder verkaufen.
Martin S. schrieb: > Ein T. schrieb: >> Äh, das solltest Du mal einen Rechtsanwalt fragen. Meiner erklärt mir >> das nämlich irgendwie ganz anders... > > Zitat aus dem Vertrag: > "Ein Anspruch auf Erwerb des Fahrzeugs durch den Mitarbeiter besteht > nicht." Es ging um die Frage des Mietkaufs vs. Leasing. Weiterhin widersprichst du dir selbst, nach deiner Theorie oben das Fahrrad ins Eigentum des AG übergeht.
Re D. schrieb: > Was soll der AG am Ende mit dem Fahrrad? Verscherbeln oder den nächsten Bewerbern als Alternative zum Obstkorb andrehen?
René H. schrieb: > Kommt auf den AG an. Die Bahn z.B. könnte die Räder aufbereiten und an > die Verleihstationen stellen. Andere AG könnten die Räder verkaufen. Ja klar, die Unternehmen haben ja nichts besseres zu tun, als die gebrauchten Fahrräder der Mitarbeiter weiter zu verwerten. Leasing gibt es, damit man sich gerade nicht um sowas kümmern muss.
Re D. schrieb: > Es ging um die Frage des Mietkaufs vs. Leasing. Nur gibt es bei Consumer-Produkten wohl kaum Mietkauf, also Miete mit Vorkaufsrecht. Man kann Produkte in Bar kaufen (ob man das Geld hat oder einen Verbaucherkredit aufnimmt, spielt dabei keine Rolle), in Raten zahlen oder leasen. Man kann z.B. Handwerksgerät mieten, aber nicht anschließend kaufen, also kein Mietkauf, sondern einfache Miete.
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Martin S. schrieb: > Ein T. schrieb: >> Äh, das solltest Du mal einen Rechtsanwalt fragen. Meiner erklärt mir >> das nämlich irgendwie ganz anders... > > Zitat aus dem Vertrag: > "Ein Anspruch auf Erwerb des Fahrzeugs durch den Mitarbeiter besteht > nicht." Das mag in diesem spezifischen Vertrag so geregelt sein, hat aber nichts mit der Unterscheidung zwischen Leasing und Mietkauf zu tun.
Cyblord -. schrieb: > Und für 2k-3k kann man sich auch einfach ein gutes E-Bike direkt kaufen. 2000 bis 3000€ für ein Fahrrad mit Hilfsmotor? Irgendwie kann ich da nicht mehr folgen, wo sich sowas rechnen soll!
Cha-woma M. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Und für 2k-3k kann man sich auch einfach ein gutes E-Bike direkt kaufen. > > 2000 bis 3000€ für ein Fahrrad mit Hilfsmotor? > Irgendwie kann ich da nicht mehr folgen, wo sich sowas rechnen soll! Kommt drauf an woran du festmachst wann sich etwas rechnet. Aber falls du ein E-(Mountain)Bike wölltest, wären 2-3k für was ordentliches zu löhnen. Falls du gar kein E-Bike haben wölltest, würde sich die Anschaffung in der Tat nicht rechnen, weil es ja nur ungenutzt rumstehen würde. Andere Leute haben ein Snowboard oder eine Golfausrüstung. Muss mal fragen ob sich das für die rechnet. D.h. falls DU eher im Bereich Synchronschwimmen unterwegs bist, rechnet sich für dich weder E-Bike, noch Snowboard. Kannst du folgen?
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Martin S. schrieb: > Wenn der AG dem AN das Rad für die 18% > überlässt, dann "schenkt" der AG dem AN ja die Differenz als > Geldzuwendung. Und an der Stelle irrt das Milchmädchen halt gewaltig. Denn wie jetzt schon mehrfach geschrieben wurde, gehört das Rad nicht dem AG, sondern der Leasinggesellschaft. Damit ist deine ganze Rechnung ab hier sinnlos. Oliver
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Cha-woma M. schrieb: > Irgendwie kann ich da nicht mehr folgen, wo sich sowas rechnen soll! Alles was man erwirbt rechnet sich nicht. Das Geld ist weg. ;)
Oliver S. schrieb: > Martin S. schrieb: >> Wenn der AG dem AN das Rad für die 18% >> überlässt, dann "schenkt" der AG dem AN ja die Differenz als >> Geldzuwendung. > > Und an der Stelle irrt das Milchmädchen halt gewaltig. > Denn wie jetzt schon mehrfach geschrieben wurde, gehört das Rad nicht > dem AG, sondern der Leasinggesellschaft. Damit ist deine ganze Rechnung > ab hier sinnlos. > Oliver Mensch ist es so schwer, erstmal seine Fakten zu prüfen, bevor man sie in den Äther bläst? https://www.radelnde-mitarbeiter.de/faq-35/wem-geh%C3%B6rt-das-rad-w%C3%A4hrend-der-leasingzeit WEM GEHÖRT DAS RAD WÄHREND DER LEASINGZEIT? Das Fahrrad gehört dem Arbeitgeber während der Leasingzeit und mittels Nutzungsüberlassungsvertrag für die gesamte Laufzeit an den Arbeitnehmer überlassen.
Soul E. schrieb: > Manche Unternehmen verkaufen ihre Maschinen und leasen sie zurück. So > werden aus einmaligen Investitionskosten monatliche Betriebskosten. Und die kann man sofort voll absetzen, ohne Gehedder mit AfA-Sätzen.
Martin S. schrieb: > Das Fahrrad gehört dem Arbeitgeber während der Leasingzeit und mittels > Nutzungsüberlassungsvertrag für die gesamte Laufzeit an den Arbeitnehmer > überlassen. Ja natürlich, wem den sonst? Wenn der AG das Fahrrad least, dann hat er das Nutzungsrecht. Ob er es Dir überlässt oder in den Keller stellt ist seine Sache. Aber vor und nach der Leasingzeit gehört das Fahrrad der Leasing-Firma. Und die kann es verkaufen an wen sie will und zu welchem Preis sie will. Darum ging es.
Martin S. schrieb: > 902 Euro sind mit dem Steuersatz zu versteuern. In meinem Fall 333 Wenn du ein entsprechendes Gehalt hast, dann sind das durchaus 45%+Soli-> 440,- Was du da ausgerechnet hast, ist eigentlich nichts Neues. Leasing lohnt sich nur Geschäftstätige, die UST abziehen- und die Kosten direkt absetzen wollen, um die Abschreibung zu umgehen, sowie den Wertverlust nicht tragen zu müssen, wenn man ständig ein neues Teil haben will. Wer seinen Gegenstand nach der Abschreibung behalten will, sollte ihn kaufen, wenn er es finanzieren kann. Beim Fahrrad könnte man noch den Aspekt der Unfallgefahr miteinbeziehen und einen Wertverlust, wenn man ihn selber verursacht und auf den Kosten sitzen bleiben würde. Am Ende muss jedem eines klar sein: Leasing lohnt sich im Großen und Ganzen nur für die Leasingbanken und den Anbieter. Das gilt auch für Versicherungen. Fahrradleasing lohnt sich im Weiteren für die Arbeitgeber, wenn es ihm gelingt, einen Angestellten darüber zu täuschen, dass ihm durch diesen Vorteil auch Gehalt durch die Lappen geht, für das RV und ALV zu zahlen wäre. Bei vielen Modellen spart der AG einfach Sozialkosten zu Lasten der Allgemeinheit ein.
Percy N. schrieb: > Und die kann man sofort voll absetzen, ohne Gehedder mit AfA-Sätzen. ... aber mit Aufschlag für den Leasinganbieter für den sich das ja auch lohnen muss, denn der muss es ja auch abschreiben und hat noch Verwaltungskosten, die finanziert sein wollen. Zudem will er ja Gewinne machen mit diesem Modell. Das ist also in Summe für die Firmen teuer. Solche Tricks machen nur Firmen, die nicht genug Kapital haben, oder die aus irgendwelchen Gründen in der Anfangsphase schnell gute Bilanzen brauchen. Wenn ein Bauunternehmen jung ist, kann es halt nicht 3 LKWs und Bagger kaufen und finanzieren - überschulden darf es sich auch nicht, weil sonst schnell die Zahlungsunfähigkeit droht. Darüber hinaus gibt es noch schlaue Modelle, dass jemand über seine Firma von sich selber etwas leased oder mietet, um Geld hin und herzuschieben. Es gibt Geschäftsführer, die nur 450 Euro von ihrer Firma beziehen, aber trotzdem das Kapital haben, privat ein riesiges Gelände zu kaufen, um es dann ihrer Firma zu vermieten. Andere kaufen alles auf Gewerbe und entleihen es privat zu einem Spotpreis. Aufgrund der unterschiedlichen Steuersätze für Gewinne aus Gewerbe, Privatvermietung und Selbständigkeit, sowie die Art der Berechnung von Privatanteilen und Versicherungen auf die Gegenstände, lohnt das Geschiebe.
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Soul E. schrieb: > Wenn der AG dem TO ein Dienst-Fahrrad stellt (mit 1% vom Listenpreis für > Privatnutzung, Das ist das Schlechteste! Wenn man z.B. ein Auto privat nutzt, schreibt man in 6 Jahren 100% Netto ab, muss aber 12x6 = 72% privat versteuern. Und das vom überhöhten Listenpreis. Besser ist es, man bekommt das Auto "gewerblich" überlassen, zahlt keinen übehöhten Preis und schreibt selber ab. Ich habe meinen mit 30% bekommen. Private Käufe bekamen maximal 20%. Die zahlten fast 27.000, ich nur 24.000. Von diesen sind 4000,- MWST. Bleiben 20500,- für die Abschreibung. Privatanteile sind 10%. Weil es immer nur ein paar Tausend sind, gehen die jählich von "den hohen Euro" weg und ich spare 47% (Steuern + Soli). Über bleiben um die 10.000 die ich Netto in 6 Jahren zahle, sowie die nicht abziehbare UST darauf, also insgesamt etwa 12.000. Das ist nur gut ein Drittel des ehemaligen Brutto VK Listenpreises. Das Auto wird derzeit mit 8.500 nach Schwacke gehandelt. Wenn ich meins für 6.000 losbekomme, habe ich gerade 1000,- fürs Auto im Jahr gezahlt. Das Leasingangebot des Händlers lief alles in allem mit Restwertberechnung und PiPaPo auf das Doppelte hinaus. (180,- im Monat).
J. S. schrieb: > wenn es ihm gelingt, einen Angestellten darüber zu täuschen, dass ihm > durch diesen Vorteil auch Gehalt durch die Lappen geht Wer sich täuschen lässt ist selber schuld. Jeder sollte wissen was Gehaltsumwandlung bedeutet.
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