Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Bohrständer kippelt


von Kolja L. (kolja82)


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Einen schönen Sonntag Abend,

ich bin zufällig an einen recht simplen Borhständer gekommen, siehe 
Bild.

Hersteller ist Wolfcraft.

Das Problem ist, dass der Schlitten (?) zu viel Spiel hat und daher beim 
bohren nach hinten (innen) kippt.
Nicht viel, aber schon so, dass die Bohrungen weniger rechtwinklig sind, 
als wenn ich mir mit der Bohrmaschine in der Hand viel Mühe gebe.

Der Schlitten kann mit zwei Schrauben auf der sechskant-Achse geklemmt 
werden, aber der Bereich zwischen "Kippeln" und "bewegt sich fast nicht 
mehr" ist sehr sehr klein.

Ich habe schon alle Kontaktflächen geschliffen und geölt (sogar das 
Wachs von der Fahrradkette versucht), aber zufriedenstellend ist es 
nicht.

Gibt es da einen Trick, der mir unbekannt ist?
Oder ist das einfach die Präzision von solch einem günstigen Werkzeug?

Gruß Kolja

von Hans (Firma: byterecycling) (bytepresser)


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Kolja L. schrieb:
> der Bereich zwischen "Kippeln" und "bewegt sich fast nicht
> mehr" ist sehr sehr klein.

1. Die Säule und der Fuß haben keine feste Verbindung.
2. Der Fuß ist (wahrscheinlich) nicht steif genug.
Konstruktionsfehler.

von Uli S. (uli12us)


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Du kannst ja probieren ein paar Messing oder Kunststoffplättchen 
zusätzlich reinzuklemmen, aber an der mangelnden Genauigkeit wird das 
wenig ändern, bestenfalls etwas die Einstellbarkeit verbessern.

von Kolja L. (kolja82)


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Hans schrieb:
> Die Säule und der Fuß haben keine feste Verbindung.

Die Verbindung ist fest, auch wenn ich nichts daran justieren kann.
Das Spiel ist eindeutig in dem Schlitten.

Soll ich ein Video machen?

von Harald K. (kirnbichler)


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Kolja L. schrieb:
> Das Spiel ist eindeutig in dem Schlitten.

Um wieviel Grad soll denn das den Bohrer aus der Senkrechten bewegen?

von Michael B. (laberkopp)


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Kolja L. schrieb:
> Oder ist das einfach die Präzision von solch einem günstigen Werkzeug?

Ich habe denselben, aber mit Griff.

Das nervigste an Bohrständern ist, wenn sie wackeln.

Dann kommt das Loch nicht dort hin wo es soll und wird nicht mal 
senkrecht.

Allerdings habe ich damals genau DEN gebraucht gekauft, weil er NICHT 
kippelt, der 'Schlitten' wie du ihn nennst spielfrei auf der Säule 
gleitet und auch nicht nach links und rechts wegdreht wie bei 
Rundstangen und dem unsäglichen MBS140 von Proxxon.

Aber es gibt leichte Unterschiede zu deinem: Die Säule ist bei mir in 
den Fuss eingegossen. Das hat zunächst mal den Nachteil dass man sie 
nicht nach hinten zeigend montieren kann um neben dem Tisch z.B. eine 
Kernlochbohrung machen zu können. Dafür ist sie fest und wenn man Glück 
hat senkrecht zum Fuss. Aber die Verbindung ist bei dir nicht das 
Problem.

Mein 'Schlitten' gleitet auf dem Sechskant der Säule nur auf den 4 
Aussenflächen, nicht vorne und nicht hinten, da ist Luft, und mit den 
beiden Spannschrauben kann man das sehr gut einstellen. Vielleicht hat 
dein abschleifen da etwas ruiniert.

Wenn Material fehlt, und das Zusammenziehen mit der Spannschraube nur 
hinten zusammendrückt aber nicht den Schlitten beidseitig um die Ecke 
der Säule, dann helfen wohl nur shims, Unterlegbleche, um das 
weggeschliffene oder verschlissene zu ersetzen. Die sollten bei 
Verstellen aber nicht oben oder unten rausrutschen. Wie man das 
konstruiert, oben und unten 90 Grad abwinkeln, in der Mitte eine 
Vertiefung und festschrauben, dickere Teile ind denn 'Schlitten' 
ausarbeiten damit sie hineinpassen aber nicht wegrutschen, hab ich nicht 
überlegt.

von Uwe B. (uwebre)


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Kolja L. schrieb:
> Hersteller ist Wolfcraft.
>
> Das Problem ist, dass der Schlitten (?) zu viel Spiel hat und daher beim
> bohren nach hinten (innen) kippt.

Du bist auf den Grund gestoßen warum das Teil im Metallschrott lag. 
Bring es wieder hin.

Uwe

von Michael B. (laberkopp)


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Michael B. schrieb:
> hab ich nicht überlegt.

Guck mal, ob die 60 Grad Kerbe in die die Ecke der Säule auf beiden 
Seiten eingreift nicht genug ausgearbeitet ist, man könnte dort mit 
einer kleinen Feile die ganze Ecke ausschleifen im 'Schlitten' damit die 
frei liegt, nicht die Säule berührt, und nur die 4 Flächen spannen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Meiner ist zwar grün, sieht dem aber sonst sehr ähnlich.

Ich kann das Spiel an den beiden Inbus-Schrauben einstellen, dass sich 
der Schlitten noch leicht genug bewegt, aber nicht wackelt.

Beitrag "Tischbohrmaschine horizontal?"
da ist ein Foto.

Da gibt es schon eine optimale Position, wie bei den Stachelschweinen, 
zwischen aufwärmen und pieksen. Öl und Schraubensicherungspampe helfen, 
dass das so bleibt.

https://www.projekt-gutenberg.org/schopenh/stachel/stachel.html

Bei mir ist die Zahnstange hinten. Auf dem Foto ist auch zu sehen, dass 
ich den Sechskant um eine Ecke versetzt eingeschraubt habe, genau um 
neben der Arbeitsplatte bohren zu können. Da wackelt nix, sehr präzise 
ist es aber auch nicht, dazu habe ich eine richtige Tischbohrmaschine, 
keinen Kompromiss für die Handbohrmaschine.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Ich habe den gleichen Ständer, und bei dem wackelt nichts.

Womit verstellst Du den "Schlitten"? Die Zahnwelle, die in die 
Zahnstange greift, ist wesentlich für die Spannung in der bei Dir 
wackeligen Dimension; wenn Du die weglässt, brauchst Du Dich über die 
Wackelei nicht zu wundern. Ich sehe auf Deinem Bild lediglich die 
Tiefenanzeige (worauf ist die montiert?), aber keinen Trieb.

von Gerhard O. (gerhard_)


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moin,

hätte es Sinn, vorne am Schlitten seitlich (60 Grad) zwei 
Gewindebohrungen   anzubringen und dann M6 Nylon-schrauben so rein 
drehen, dass sie am Ständer leicht reiben? Das könnte eventuell das 
Spiel reduzieren. Man kann sie ja bei Verschleiß immer etwas 
nachjustieren. Da Nylon glatt ist, dürfte die Bewegung relative 
gleichmäßig werden. Wäre vielleicht einen Versuch wert.

Gerhard

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