Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was für ein Op-Amp-Filter ist das?


von Z.B. Max Z. (oapc)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi,

ich habe den Schaltplan im Anhang hier im Forum gefunden. Das ist ein 
10-Kanal-Equalizer. Ich hätte jetzt ja vermutet, dass der sich aus 
vielen parallel-geschalteten Bandpässen zusammensetzt.

Allerdings: diese komische Op-Amp-Beschaltung kann ich nicht also solche 
identifizieren, geschweige denn, mir aus den Werten für R und die beiden 
Cs die jeweiligen Frequenzbänder ausrechnen.

Deswegen: was ist das genau? Was wird mit den Op-Amps da realisiert?

von Mann Fred (Gast)


Lesenswert?

Der OP ist ein Spannungsfolger mit Rückkopplung über RC-> 
Frequenzfilter. Nehmen wir den hintersten: geringe Kapazität bedeutet 
hochfrequente Rückkopplung-> hohe Grenzfrequenz. Dazu gegenteilig die 
Zumischung des Originals - erfolgt über die Potis: Obere Schiene 
Originalsignal, Untere Schiene OP-Signal. Die Kondensatoren bilden den 
kapazitiven Spannungsteiler.
Was mich nur wundert ist, dass der R in der Rückführung nicht auch 
angepasst ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Z.B. Max Z. schrieb:
> was ist das genau? Was wird mit den Op-Amps da realisiert?

Die 10 OPV sind als Gyrator [1] beschaltet. Z.B. der ganz linke mit C1, 
R1 und R11. Jeder OPV bildet eine Induktivität nach, die einseitig auf 
GND liegt. Zusammen mit den Kondensatoren (wieder der ganz linke: C1) 
bilden sie so 10 LC-Saugkreise (LC-Reihenschwingkreise).

Je nach Potistellung bedämpfen die Saugkreise die Eingangsspannung oder 
die Gegenkopplungsspannung an OPV IC1/2 und bewirken so die Absenkung 
oder Anhebung bei ihrer Resonanzfrequenz.

Eine Standardschaltung der 80er Jahre.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gyrator

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Z.B. Max Z. schrieb:
> Was wird mit den Op-Amps da realisiert?

Gyrator-Filter. Unterschiedliche Belastung je nach eingespeister 
Frequenz. Man will nicht ein Signal durch x OpAmps verrauscht haben.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Das elrad Spezial 1 habe ich nicht, aber die Schaltung war schon im Heft 
2/1977 veröffentlicht, mit Schaltungsbeschreibung.

von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

Die Schaltung gab es auch mit diskreten schwingkreisen. Also mit 
ausgeführten Induktivitäten.

von Z.B. Max Z. (oapc)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Eine Standardschaltung der 80er Jahre.

"80er" klingt für mich irgendwie nach "verrauscht und verzerrt". Wie 
würde man das denn heute lösen?

von Mann Fred (Gast)


Lesenswert?

Z.B. Max Z. schrieb:
> "80er" klingt für mich irgendwie nach "verrauscht und verzerrt". Wie
> würde man das denn heute lösen?

Typische Einstellung von der U40-Generation, die nicht einsehen will, 
dass Analogschaltungen seit den 1940er und spätestens den 1960 Jahren 
bekannt und ausgereizt sind. Das Einzige was passiert, sind 
Verbesserungen der Bauteile.

Die o.g. Schaltung (Gyrator hatte ich gesucht, Danke) wird man genau so 
bauen, nur mit eng tolerierten Bauteilen, da diese inzwischen sehr 
billig geworden sind und man wird einen aktuellen OPV benutzen.

Weiters könnte man darüber nachdenken, nicht 10+2 OPVs zu nehmen (3 Stk 
4er Chips) sondern 18 (6 Chips) und enger zu partitionieren.

Bei Netzteil könnte man darüber nachdenken, zwei symmetrierende 
Spannungsregler zu nehmen, statt den GND über den Trafo zu stabilisieren 
und damit wandern zu lassen.

Die Softwarefraktion wird probieren die Potis zu digitalen Stellern zu 
realisieren.

Und:

Mit den heute weit verbreiteten Englisch-Kenntnissen vieler Entwickler 
wird man das Wort "Equalizer" durchgängig mit "Z" schreiben und bei 
Swith das C nicht weglassen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Z.B. Max Z. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Eine Standardschaltung der 80er Jahre.
>
> "80er" klingt für mich irgendwie nach "verrauscht und verzerrt". Wie
> würde man das denn heute lösen?

Equalizer haben sich IMHO überlebt. Seit gut 30 Jahren fährt man 
eigentlich am besten mit linearer Klang-Einstellung. Ich persönlich mag 
noch eine  gehörrichtige Korrektur (leichte Baßanhebung bei niediger 
Lautstärke). Aber das war es dann schon.

Das Einpegeln (Einmessen) von Lautsprechern und Hörraum ist IMO nur 
Voodoo. Wenn doch, macht man das heute natürlich digital.

Zwischenzeitlich gab es noch parametrische Equalizer. Da konnte man für 
eine relativ kleine Zahl von Bändern (so 3 bis 5) die Dämpfung, Frequenz 
und Bandbreite getrennt einstellen. Wer es mag ...

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Die Softwarefraktion wird probieren die Potis zu digitalen Stellern zu
> realisieren.

Also ich wuerde ja eher vermuten die wird das Eingangssignal
einfach komplett samplen und dann alles in Software machen
und hinterher wieder ausgeben.

Vanye

Beitrag #7492552 wurde vom Autor gelöscht.
von Mann Fred (Gast)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Also ich wuerde ja eher vermuten die wird das Eingangssignal
> einfach komplett samplen und dann alles in Software machen
> und hinterher wieder ausgeben.

Wahrscheinlich. Es ist nur so, dass es damit nicht besser wird. Ein 
guter Wandler AD und DA ist nicht billig und auch das Nachbilden von EQs 
ist rechenzeitaufwändig, will man es gut machen. Mit guten Bauteilen ist 
man bei einer ordentlichen Platine bei dem oben dargestellten Design für 
40,- mit den Bauteilen bei weg. Digital geht das nicht mal für das 
Dreifache.

Meistens ist es trotzdem digital, weil auch andere Komponenten schon 
digital sind.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Z.B. Max Z. schrieb:
> Wie würde man das denn heute lösen?

DSP, also digitalisieren, Filter rechnen, 'analogisieren'.

Hat den Vorteil, dass man beliebige Frequenz- und Laufzeitkorrekturen 
vornehmen kann und z.B. per Messmikrophon gemessen genau das elektrische 
Signal in Verstärker und Lautsprecher stecken kann, damit auch genau das 
am Ohr ankommt, was in der Rille, sorry, auf der CD steht, uups, 
gestreamt wurde.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Es gab auch mal ein IC, analoge Filterung aber digital gesteuert:
http://www.bitsavers.org/components/national/_dataBooks/1988_National_Linear_Databook_Vol_3.pdf
Seiten 307-321 von 940. LMC835 Digital Controlled Graphic Equalizer
Da sind anscheinend auch Gyratoren verbaut. Datenbuch von 1988.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Das Einpegeln (Einmessen) von Lautsprechern und Hörraum ist IMO nur
> Voodoo. Wenn doch, macht man das heute natürlich digital.

Hmmm, da soll es ein Zeitgenosse wegen seiner zierlichen neuen 
Lautsprecher doch gemacht haben:

 Der neue Lautsprecher: Schallwand (2023)
VINYL-CHECK

https://www.youtube.com/watch?v=uRjp4mEcYqE

Der kleine Mann behauptet, dort keine Nachbarn zu haben, welch ein 
Glück.
Und die Boxelchen findet er "ein netter Hingucker".

mfg

: Bearbeitet durch User
von Z.B. Max Z. (oapc)


Lesenswert?

Manni T. schrieb:
>> "80er" klingt für mich irgendwie nach "verrauscht und verzerrt". Wie
>> würde man das denn heute lösen?
>
> Typische Einstellung von der U40-Generation

Das ist das hirnlose an Vorurteilen: meistens sind sie einfach komplett 
falsch.

> Mit den heute weit verbreiteten Englisch-Kenntnissen vieler Entwickler
> wird man das Wort "Equalizer" durchgängig mit "Z" schreiben

"Equaliser" ist heute genau so richtig wie 1977, da das schlichtweg die 
britische Schreibweise ist. Mit den heutigen Englischkenntnissen weiß 
das eigentlich jeder.

von Z.B. Max Z. (oapc)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> DSP, also digitalisieren, Filter rechnen, 'analogisieren'.
>
> Hat den Vorteil, dass man beliebige Frequenz- und Laufzeitkorrekturen
> vornehmen kann und z.B. per Messmikrophon gemessen genau das elektrische
> Signal in Verstärker und Lautsprecher stecken kann, damit auch genau das
> am Ohr ankommt, was in der Rille, sorry, auf der CD steht, uups,
> gestreamt wurde.

Und welche "Filter" würdest du für eine Equaliser-Funktion dann genau 
einsetzen?

FFT/iFFT:

- verursacht Phasenverschiebungen, welche beim Zusammensetzen der 
Datenblöcke in einem Knacken resultieren, welches man nur durch mühsames 
Überlappen und wüstes Interpolieren ausgleichen kann -> da hörst du dann 
alles mögliche, nur nicht das, was aus der Rille kommt
- die Verteilung der manipulierbaren Frequenzbänder ist nicht so, wie es 
für eine vernünftige, zum menschlichen Höreindruck passende 
Klangregelung benötigen würde, gerade im Bassbereich hapert es da

IFT-Filter:

- können eigentlich nur einfache Filter (z.B. Bandpass), also benötigt 
man für jedes Frequenzband einen separaten Filter, was den Rechenaufwand 
enorm erhöht
- die Filterkoeffizienten sind nicht einfach zu berechnen, die kann man 
nicht mal eben so online anpassen und entsprechend irgend eines 
Höreindrucks/einer Frequenzmessung ändern

Also: was bleibt da noch an digitalen Filtern, die wirklich sauber 
funktionieren UND nicht einen irrsinnigen Entwicklungsaufwand erfordern?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Z.B. Max Z. schrieb:
> Und welche "Filter" würdest du für eine Equaliser-Funktion dann genau
> einsetzen?

linearphasige FIR-Filter. Brauchen Pufferspeicher, aber das ist bei den 
meisten Quellen, CD, Radio, Stream, egal. Im Fernseher kann man auch das 
Bild verzögern. Nur bei life muss man andere Wege gehen.
Viele moderne Digitalfilter kombinieren daher linearphasige FIR-Filter 
mit minimalphasigen FIR- und herkömmlichen IIR-Filtertypen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Manni T. schrieb:
> Vanye R. schrieb:
>> Also ich wuerde ja eher vermuten die wird das Eingangssignal
>> einfach komplett samplen und dann alles in Software machen
>> und hinterher wieder ausgeben.
>
> Wahrscheinlich. Es ist nur so, dass es damit nicht besser wird. Ein
> guter Wandler AD und DA ist nicht billig und auch das Nachbilden von EQs
> ist rechenzeitaufwändig, will man es gut machen. Mit guten Bauteilen ist
> man bei einer ordentlichen Platine bei dem oben dargestellten Design für
> 40,- mit den Bauteilen bei weg. Digital geht das nicht mal für das
> Dreifache.

Deine €40,- sind auch ein schlechter Witz. Das kosten allein die Potis. 
Pro Kanal. Und die nötigen engtolerierten Kondensatoren kriegst du auch 
nicht gerade hinterhergeworfen. Ich weiß nicht, was heutzutage in SMT 
geht, aber 1.5µF ±1% Folie dürfte da immer noch recht exotisch sein. Ist 
aber auch egal, weil die Baugröße ja sowieso durch die Potis dominiert 
wird. Ob die Platine dann 20cm² oder 200cm² groß ist, spielt keine Rolle 
mehr. Also THT Bauteile.

Rechenleistung in Form eines DSP ist hingegen vergleichbar günstig. AD 
und DA müssen ja nur Audio können und eigentlich braucht man sie gar 
nicht, weil die meisten Zuspieler heute die Daten ohnehin digital 
anliefern. Der Knackpunkt ist die Software. Die ist nichttrivial.

Dafür gehen dann ein paar nette Spielchen. Die Einstellung könnte man 
mit  Meßmikrophon automatisieren. Den Frequenzgang und natürlich das 
Spektrum des Musiksignals könnte man hübsch visualisieren. Etc. pp.

Allerdings sehe ich dafür keine Zielgruppe. Die meisten Leute werden 
ohnehin nur eine Badewannenkurve an ihrem Equalizer einstellen. Ja, 
eigentlich würde denen eine "mehr Baß" Taste schon ausreichen.

von Z.B. Max Z. (oapc)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Viele moderne Digitalfilter kombinieren daher linearphasige FIR-Filter
> mit minimalphasigen FIR- und herkömmlichen IIR-Filtertypen.

Womit wir wieder beim "irrsinnigen Entwicklungsaufwand" wären. Ja, das 
lässt sich alles machen, aber das ist eben nicht trivial - und wenn man 
das in einem DSP machen will, auch noch fürchterlich mühsam zu 
implementieren.

von Rainer D. (rainer4x4)


Lesenswert?


von H. H. (Gast)


Lesenswert?


von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Allerdings sehe ich dafür keine Zielgruppe.

Mich z.B.

Sowohl meine Stereoanlage mit dBX driverack als auch der LG Fernseher 
haben per Messmikro kalibrierbare Equalizer, und das bringt was, die 
Sprachverständlichkeit ist besser geworden, das Wummern der Bässe hat 
nachgelassen, und egal welche Lautsprecher angeschlossen werden: es 
klingt nach Einmessen trotz unterschiedlicher Lautsprecher gleich - im 
Rahmen dessen was die Lautsprecher können.

> Die meisten Leute werden
> ohnehin nur eine Badewannenkurve an ihrem Equalizer einstellen. Ja,
> eigentlich würde denen eine "mehr Baß" Taste schon ausreichen.

Die hat das dBX driverack. Steht natürlich auf linear. In 2 Tagen hat 
man sich dran gewöhnt und findet es besser.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Dafür gehen dann ein paar nette Spielchen. Die Einstellung könnte man
> mit  Meßmikrophon automatisieren. Den Frequenzgang und natürlich das
> Spektrum des Musiksignals könnte man hübsch visualisieren. Etc. pp.

Sowas hab ich das erstemal ende der 80er im Rahmen eine Diplomarbeit
gesehen. Damals natuerlich mit exotischen und teurem DSP.
Aber das zeigt natuerlich das du es heute mit irgendeinem 600-1Ghz
Controller einfach so hin bekommen kannst.

> Allerdings sehe ich dafür keine Zielgruppe. Die meisten Leute werden
> ohnehin nur eine Badewannenkurve an ihrem Equalizer einstellen. Ja,
> eigentlich würde denen eine "mehr Baß" Taste schon ausreichen.

Eigentlich braeuchten die Leute nur einen parametrischen Equlizer.
Das haben die Musiker aber wohl schon in den 80ern gewusst. Ich
erinnere da so schwach an eine Bauanleitung in der Elrad.
Laesst sich vermutlich auch noch einfach in Software implementieren.

Aber natuerlich die Leute wollen immer Schieberegler. Bis sie halt
merken das billige krass knacken oder den Preis der guten sehen.

Man koennte das ja vielleicht so machen. Man laesst die Leute auf
einem Bildschirm zehn Regler verschieben. Bildet davon eine Kurve
2.er Ordnung und macht davon dann den Equlizer und schon sind alle
gluecklich. :-D

Vanye

von Z.B. Max Z. (oapc)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> https://de.aliexpress.com/item/32962644298.html

Weißt du, was mir bei den Potis einfällt? "Knackbrizelkratzschab". Klar, 
da kannst du ein paar Euro sparen, dafür stehen die Chancen aber gut, 
dass dir irgendwas an den Lautsprechermembranen reißt.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Z.B. Max Z. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> https://de.aliexpress.com/item/32962644298.html
>
> Weißt du, was mir bei den Potis einfällt? "Knackbrizelkratzschab". Klar,
> da kannst du ein paar Euro sparen, dafür stehen die Chancen aber gut,
> dass dir irgendwas an den Lautsprechermembranen reißt.

Bei Aliexpress gibts auch billige Lautsprecher...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

...und kaputte Schaltungsdesigns och. 😆

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Sowohl meine Stereoanlage mit dBX driverack als auch der LG Fernseher
> haben per Messmikro kalibrierbare Equalizer, und das bringt was, die
> Sprachverständlichkeit ist besser geworden, das Wummern der Bässe hat
> nachgelassen

Wenn es nur darum geht, hätten auch gewöhnliche Bass- und Höhenregler
gereicht. Einfach beide etwas zurückdrehen, und schon ist das Wummern
weg und die Sprachverständlichkeit besser.

>> Die meisten Leute werden
>> ohnehin nur eine Badewannenkurve an ihrem Equalizer einstellen. Ja,
>> eigentlich würde denen eine "mehr Baß" Taste schon ausreichen.
>
> Die hat das dBX driverack. Steht natürlich auf linear. In 2 Tagen hat
> man sich dran gewöhnt und findet es besser.

Das ist das schöne an den menschliche Ohren (und auch Augen, Nase und
Zunge): Mit der Zeit gewöhnen sie sich an alles ;-)

von Brüno (dominic_m833)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Wenn es nur darum geht, hätten auch gewöhnliche Bass- und Höhenregler
> gereicht. Einfach beide etwas zurückdrehen, und schon ist das Wummern
> weg und die Sprachverständlichkeit besser.

Das ist schlicht und ergreifend Quatsch.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Das ist das schöne an den menschliche Ohren (und auch Augen, Nase und
> Zunge): Mit der Zeit gewöhnen sie sich an alles ;-)

Ich vermute die gestörte Gruppenlaufzeit bei starkem Equalizereingriff 
verschlechtert die Wahrnehmung im Gehör. Die Hauptaufgabe der Öhrchen 
ist Ortung!

von Z.B. Max Z. (oapc)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Bei Aliexpress gibts auch billige Lautsprecher...

Ja, ganz klar, du brauchst definitiv keinen Equaliser, bei dir reicht 
der billigste Chinaschrott :-D

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Z.B. Max Z. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Bei Aliexpress gibts auch billige Lautsprecher...
>
> Ja, ganz klar, du brauchst definitiv keinen Equaliser, bei dir reicht
> der billigste Chinaschrott :-D

Dein billiger Ironiedetektor taugt nichts.

von Mann Fred (Gast)


Lesenswert?

Z.B. Max Z. schrieb:
> "Equaliser" ist heute genau so richtig wie 1977, da das schlichtweg die
> britische Schreibweise ist. Mit den heutigen Englischkenntnissen weiß
> das eigentlich jeder.

Die Dokumente werden aber typischerweise in US-English verfasst - weiß 
heute eigentlich jeder. Zudem ist es eben nicht durchgängig. Lies mal 
oben und unten. 2 Schreibweisen auf ein und demselben Blatt. Das gibt 
schon mal eine 5.

Und: Das Wort "weiß" sollte man mit "s" Schreiben, wenn es um das Wissen 
und nicht die Farbe geht. 6, Setzen :-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Es wird mit ß geschrieben. Gilt für alle gebeugte Formen von wissen.

von Mani W. (e-doc)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Diese Schaltung habe ich nachgebaut, als OPV mit RC 4136 gebaut,
kein Rauschen...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Da kriegst den Nobelpreis.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

DANKE!

von Mani W. (e-doc)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Weitere damalige Information...

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Es wird mit ß geschrieben. Gilt für alle gebeugte Formen von wissen.

"Ich weiß viel, aber ich möchte alles weißen!"
--
Anonymer Maler ^W Anstreicher-Lehrling

von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> https://de.aliexpress.com/item/32962644298.html

Link ordentlich gekürzt. Sehr gut!

Bei den Preisen und dem zu erwartenden Zuspruch braucht sich niemand 
wundern, wenn hier alles den Bach runtergeht.
Selbst der 15Kanal (das sind nicht nur die Potis, sondern n 
komplett-Aufbau) für 12.95€? Das muss in die Hose gehen.
Aber: kann man so kaufen, leider.

von J. T. (chaoskind)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Allerdings sehe ich dafür keine Zielgruppe.

Dass du sie nicht siehst, heißt nicht dass sie nicht existiert.

Michael B. schrieb:
> Steht natürlich auf linear. In 2 Tagen hat man sich dran gewöhnt und
> findet es besser.

In 2 Tagen hast DU dich dran gewöhnt und DU findest es besser.

Manmanman immer dieses von sich auf andere schließen. Ihr seid nicht die 
Näbel der Welten...

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> https://de.aliexpress.com/item/32962644298.html

Diese winzigen MLCCs werden maximal X7R sein mit großer Spannungs- und 
Temperaturabhängigkeit. D.h. die Resonanzfrequenzen werden per Zufall 
ausgewürfelt.
Profigeräte benötigen Folie oder C0G/NP0.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe mal in meinem elektronischen Archiv nachgeschaut und 
tatsächlich Servicemanual und Schaltplan zum EQ 150 von FERA gefunden. 
Das war ein kommerzieller Equalizer im 43cm Stereoanlagen-Format in der 
DDR.

Die Schaltung entspricht in etwa der Elrad-Schaltung. Die verwendeten 
OPV B082 sind die Äquivalenztypen zum TL082.

Der Hersteller FERA war eine eher kleine Klitsche: 
https://www.radiomuseum.org/dsp_hersteller_detail.cfm?company_id=6728

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

J. T. schrieb:
> In 2 Tagen hast DU dich dran gewöhnt und DU findest es besser.
> Manmanman immer dieses von sich auf andere schließen. Ihr seid nicht die
> Näbel der Welten...

Niemand mag Humpta Humpta Gebollere in ständig derselben 
Resonanzfrequenz.

Damit es Musik und nicht Maschinengeräusch wird, sollte die Reproduktion 
Ähnlichkeit mit dem Original haben.

Es gibt das Problem, das bei leiserer Musik (Nachbarn) die Bässe vom Ohr 
nicht mehr so gut aufgenommen werden, was man mit Loudness ausgleichen 
kann, damit der Klangeindruck so bleibt wie wenn es konzertlaut ertönt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Der klassische "Kuhschwanz-Entzerrer" nach Baxandall 1952.
https://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Baxandall
https://de.wikipedia.org/wiki/Kuhschwanzfilter

Irgendwo habe ich mal eine DSP-Version gesehen. Stufenlos einstellbare 
Filter sind in der DSP-Technik selten und aufwendig.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Habs wiedergefunden
Digitale Signalverarbeitung
Bausteine, Systeme, Anwendungen
Daniel von Grünigen
ISBN 9783905681420
S.65-66
https://www.lehmanns.de/shop/technik/9905154-9783905681420-digitale-signalverarbeitung
-> "Blick ins Buch"

von J. T. (chaoskind)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Niemand mag Humpta Humpta Gebollere in ständig derselben
> Resonanzfrequenz.

Du hast wohl noch nie dB-Dragracer oder andere Freaks gesehen. Nur weil 
dir etwas nicht gefällt, heißt dass nicht, dass es niemandem gefällt.

Ich sehe auch beim Einkaufen bspw zig Dinge, bei denen ICH MIR denke 
"so'n scheiß brauch doch kein Mensch", da es aber da ist, und sogar 
gekauft wird, ist wohl ganz einfach meine Sicht der Dinge an der Stelle 
falsch. Sicher auch an vielen anderen Stellen.

Solche Pauschalaussagen sind sowieso grundsätzlich falsch. <----Das ist 
die einzig richtige Pauschalaussage die es gibt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?


: Bearbeitet durch User
von Willi W. (willi_w571)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Z.B. Max Z. schrieb:
>> was ist das genau? Was wird mit den Op-Amps da realisiert?
>
> Die 10 OPV sind als Gyrator [1] beschaltet. Z.B. der ganz linke mit C1,
> R1 und R11. Jeder OPV bildet eine Induktivität nach, die einseitig auf
> GND liegt. Zusammen mit den Kondensatoren (wieder der ganz linke: C1)
> bilden sie so 10 LC-Saugkreise (LC-Reihenschwingkreise).
>

Wie berechnet man den abgedeckten Frequenzbereich aus den beiden Cs und 
dem R in diesen Gyratoren?

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Willi W. schrieb:
> Wie berechnet man den abgedeckten Frequenzbereich aus den beiden Cs und
> dem R in diesen Gyratoren?

https://de.wikipedia.org/wiki/Gyrator

https://www.elektroniktutor.de/analogtechnik/rei_swkr.html

von Willi W. (willi_w571)


Lesenswert?

Die Links passen irgendwie nicht? Wiki beschreibt einen Gyrator aus 2x R 
und 1x C, bei der Schaltung oben ist es anders herum? Weiter: die Links 
beschreiben einen Schwingkreis mit einer Redonanzfrequenz, die Schaltung 
oben nutzt breitere Frequenzbänder?

von J. T. (chaoskind)


Lesenswert?

Willi W. schrieb:
> Weiter: die Links beschreiben einen Schwingkreis mit einer
> Redonanzfrequenz, die Schaltung oben nutzt breitere Frequenzbänder?

Auch die Resonanzfrequenz eines Schwingkreises ist ein "Frequenzband", 
die Breite vom Frequenzband hängt von der sogenannten Güte ab.

Willi W. schrieb:
> Die Links passen irgendwie nicht? Wiki beschreibt einen Gyrator

Zu einem Gyrator gehört auch ein aktives Element. Ich hörte mal die 
Beschreibung: "Ein Gyrator vertauscht Induktivität und Kapazität, du 
kannst also anstatt eine unhandlich große Spule, einen großen 
Kondensator am Gyrator einsetzen".

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Willi W. schrieb:
> Wiki beschreibt einen Gyrator aus 2x R und 1x C, bei der Schaltung
> oben ist es anders herum?

Nein. Im ersten Post der ganz linke Gyrator hat C11, R11 und R1.
C1 bildet dann mit dem Gyrator den Schwingkreis.

> Weiter: die Links
> beschreiben einen Schwingkreis mit einer Redonanzfrequenz,
> die Schaltung oben nutzt breitere Frequenzbänder?

Die Güte (vulgo: die Schärfe der Resonanz) eines Reihenschwingkreises 
wird mit einem Serienwiderstand eingestellt. Beim Gyrator hat man den 
zwangsweise: R1.

Hätte man durch aufmerksames Lesen des Wikipedia-Artikels auch alles 
selber herausfinden können.

von Rainer L. (sloopy)



Lesenswert?

...und wen es dann noch interessiert, es gab mal die Fa. Grigelat 
(Rückersdorf bei Nürnberg). Die hatten solche 10-Oktav-Equalizer Ende 
1979 im Programm. Als OpAmps waren TL071 verbaut. Und ja, der ganze 
analoge Kram funktioniert immer noch...

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

J. T. schrieb:
> Ihr seid nicht die
> Näbel der Welten...

???

"Redaktion und Mitarbeitende des Schweizerischen Idiotikons hoffen, dass 
alle Freundinnen und Freunde des Wörterbuchs das neue Jahr gut 
angefangen haben! Bei der einen oder dem andern könnte bei den 
vergangenen Festtagen vielleicht ein Gläschen zu viel der Feierfreude 
dabei gewesen sein. Hoffen wir, dass es beim Näbel geblieben ist, wie 
der «leichte Rausch» manchenorts auch genannt wird, wohl weil er den 
Geist vernebelt.'

https://www-idiotikon-ch.cdn.ampproject.org/v/s/www.idiotikon.ch/wortgeschichten/rausch?amp_js_v=a6&amp_gsa=1&format=amp&usqp=mq331AQIUAKwASCAAgM%3D#aoh=16959965782481&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&amp_tf=Von%20%251%24s&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.idiotikon.ch%2Fwortgeschichten%2Frausch

von A. F. (chefdesigner)


Lesenswert?

Rainer L. schrieb:
> Und ja, der ganze
> analoge Kram funktioniert immer noch...

Das war der Stand der Technik. Damals. Und ob sie alle noch 
funktionieren?

Man kann damit aber sehr schöne Gitarrenfilterbänke bauen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.