Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atmega 16 reparieren


von Alexander G. (agt189)


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Hallo zusammen,

ich habe ein PCB von einem Unterwasserroboter mit einem Atmega 16 als 
Herzstück.
Leider läuft das Board nicht mehr an. (Wasserschaden). Ich vermute, dass 
der Atmega 16 entweder defekt ist oder durch Wasser evtl. Parameter 
verändert wurden, welche den Start verhindern.

Nun ist es so, dass der Chip auf dem Board verlötet ist. Kann man den 
Chip wohl auch so ansprechen, ohne den auszubauen?

Ich hätte noch ein anderes Board, wo der gleiche Controller drauf sitzt. 
Mein Gedanke war den zu kopieren auf einen neuen Atmega Chip. (Sofern 
der andere wirklich defekt ist und sich nicht retten lässt.

Ich hab mich auch schon etwas zum Thema eingelesen, um mal einen groben 
Überblick zu bekommen.

Zum Auslesen wird AVRDUDE empfohlen. Welches Interface nehme ich da am 
Besten und wie mache ich das im eingebauten Zustand? Da sind ja 2 Pinne 
schon auf ein separates Feld geführt.

von Stefan F. (Gast)


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Warum bist du sicher, dass dieser Mikrocontroller kaputt ist? Ich frage, 
weil das der unwahrscheinlichste und komplizierteste Fall wäre. Sind 
alle anderen Bauteile systematisch mit Plan geprüft worden?

Wo willst du im Falle eines Austausches dessen Firmware her holen? Einen 
kaputten Mikrocontroller kann man nicht auslesen.

"Resetten" kannst du vergessen, da gibt es nichts zu resetten. Das geht 
nur in amerikanischen action Serien.

von Rolf M. (rmagnus)


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Das Board sieht ja übel aus. Bist du sicher, dass da nicht die eine oder 
andere Leiterbahn abgebrannt ist?

von Stefan F. (Gast)


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J2 ist übrigens der Anschluss für den ISP Programmieradapter.
http://stefanfrings.de/isp_programmieradapter/

von Wastl (hartundweichware)


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Stefan F. schrieb:
> Warum bist du sicher, dass dieser Mikrocontroller kaputt ist?

Bin auch Stefans Meinung. Bei Wasserschäden korrodieren oft
Lötstellen und die dünnen Kupferleitungen. Davon können eine
ganze Menge betroffen sein. Am wenigsten die integrierten
Schaltkreise selbst, die sind meist gut gekapselt.

Diese Erfahrung habe ich bei der Reparatur einiger Motorrad-
Tachos gemacht. Die sind oft nur schwach geschützt gegen
Feuchtigkeit.

von S. M. (lichtmensch)


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Die Platine sieht echt übel aus. Wie lange war die unter Wasser und wer 
hat daran rum gelötet? Optisch würde ich sagen das Löten war schlimmer 
als das Wasser.
Hast du schon die Spannung am µC gemessen? Und kommt der Takt sauber?

von Wastl (hartundweichware)


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Wastl schrieb:
> Lötstellen und die dünnen Kupferleitungen

Nicht zu vergessen die Durchkontaktierungen ... ein Fass ohne Boden.

von Rainer W. (rawi)


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Wastl schrieb:
> Bei Wasserschäden korrodieren oft
> Lötstellen und die dünnen Kupferleitungen.

Wastl schrieb:
> Nicht zu vergessen die Durchkontaktierungen ...

Genau, die Durchkontaktierungen sind mindestens genauso kritisch, weil 
sich in den Bohrungen das Wasser besonders lange hält und seiner 
zerstörerischen Wirkung nachgehen kann, bevor es verdunstet.

: Bearbeitet durch User
von Alexander G. (agt189)


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Stefan F. schrieb:
> Warum bist du sicher, dass dieser Mikrocontroller kaputt ist? Ich frage,
> weil das der unwahrscheinlichste und komplizierteste Fall wäre. Sind
> alle anderen Bauteile systematisch mit Plan geprüft worden?
>
> Wo willst du im Falle eines Austausches dessen Firmware her holen? Einen
> kaputten Mikrocontroller kann man nicht auslesen.
>
> "Resetten" kannst du vergessen, da gibt es nichts zu resetten. Das geht
> nur in amerikanischen action Serien.
Der Wasserschaden war/ist nicht ohne. Ich hab es als Anreiz genommen 
mich damit zu beschäftigen.
Das Board lief schon einmal komplett wieder. Ich weiß es ist optisch 
nicht schön, aber wichtig ist zunächst die Funktion...
Leider kam aber wieder Wasser rein und hat dessen Funktion komplett auf 
null gesetzt.

Die Spannungsversorgung hatte ich geprüft, ist da.

Die Firmware könnte man von evtl. von einem gleichen Spender bekommen.

von Michael B. (laberkopp)


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Alexander G. schrieb:
> Ich vermute, dass der Atmega 16 entweder defekt ist oder durch Wasser
> evtl. Parameter verändert wurden, welche den Start verhindern.
> Nun ist es so, dass der Chip auf dem Board verlötet ist. Kann man den
> Chip wohl auch so ansprechen, ohne den auszubauen?
> Ich hätte noch ein anderes Board, wo der gleiche Controller drauf sitzt.
> Mein Gedanke war den zu kopieren auf einen neuen Atmega Chip. (Sofern
> der andere wirklich defekt ist und sich nicht retten lässt

Machs andersrum: setzte deinen defekt geglaubten ATmega16 auf das heile 
Board und prüfe auf die Art, ob der ATmega16 selbst noch funktioniert.

Dann weisst du, dass es ein Defekt auf dem Board ist, nicht der uC. Denn 
kopieren wird wohl schwer, man wird nicht vergessen haben den 
Ausleseschutz zu aktivieren.

Wenn du dir das aus- und einlöten nicht zutraust, benutze die Hilfe von 
einem Rework-Anbieter. Kostet Geld, aber wird billiger sein als eine 
neue Platine.

Win vergleichendes Messen auf beiden Platinen hilft vielleicht die 
defekte Stelle zu finden.

von R. F. (rfr)


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Messe am chip, ob Versorgung und Oszillator aktiv sind.

Gruss
Robert

von Alexander G. (agt189)


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Sagen wir mal so. Wäre es nicht einfacher den Atmega direkt auf dem 
Board anzusprechen und zu sehen, ob sich da etwas tut? Die 2 Pins sind 
da ja auf ein extra Feld geführt. Die müssten doch dafür sein? (MOSI und 
MISO)

von Stefan F. (Gast)


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Alexander G. schrieb:
> Die 2 Pins sind da ja auf ein extra Feld geführt.

Nochmal: Dafür ist J2, das sind 6 Pins. Und was du sonst noch dazu 
brauchst, hatte ich bereits geschrieben.

von Peter D. (peda)


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Stefan F. schrieb:
> Dafür ist J2, das sind 6 Pins.

Und J1 dürfte JTAG sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander G. schrieb:
> Die Firmware könnte man von evtl. von einem gleichen Spender bekommen.

Nur, wenn der Hersteller des Spenders so blöd war, den Controller nicht 
gegen Auslesen zu sperren.

Ich stimme hier mit allen anderen völlig überein: die ICs haben die 
geringste Chance, durch bloßes Wasser kaputt zu gehen. Die Frage ist vor 
allem: wie lange war das Ding beim zweiten Wasserschaden unter Spannung? 
Die Elektrochemie ist nicht zu unterschätzen, wenige Minuten genügen, um 
ganze Leiterbahnen in Wohlgefallen aufzulösen (naja, technisch exakt 
werden halt Kupfer-Ionen draus, die wegschwimmen).

von Axel R. (axlr)


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Alles, was "Plus" ist, gammelt weg. Leiterzüge und Vias durch dünnen 
Draht ersetzen, weggefaulte VCC-Pins bekommt man wieder dran, wenn man 
das IC-Gehäuse an der stelle (Ist ja meinst an der Ecke pin14, 16 
oderso) wegkratzt, bis man auf dem Kupferträger landet. Dort kann man 
dann ebenfalls einen kleinen Draht anlöten. 100nF und Widerstände muss 
man gglfs. tauschen. Sieht man ja, wo die Kappen weg sind. der ganze 
"Schnodder" sammelt sich am elektrisch negativsten Punkt deiner 
Schaltung. Entsprechend entfernen und "entsorgen" ;)
Der Atmega ist mit Sicherheit NICHT kaputt.
Hab ich schon n paarmal mit Erfolg durchgezogen, durchziehen müssen. 
Eben weil man KEINE Software "resetten" kann und/oder manches Equipment 
auch nicht so ohne weiteres zu erstetzen geht.
Sonst musste es herschicken, mach ich dann am Wochenende im "Labor". 
kostet 200€.

Edit: wieder mit "ie" widerstand nur mit "i".
Blöde Autokorrektur

: Bearbeitet durch User
von Alexander G. (agt189)


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Jörg W. schrieb:
> Alexander G. schrieb:
>> Die Firmware könnte man von evtl. von einem gleichen Spender bekommen.
>
> Nur, wenn der Hersteller des Spenders so blöd war, den Controller nicht
> gegen Auslesen zu sperren.
>
> Ich stimme hier mit allen anderen völlig überein: die ICs haben die
> geringste Chance, durch bloßes Wasser kaputt zu gehen. Die Frage ist vor
> allem: wie lange war das Ding beim zweiten Wasserschaden unter Spannung?
> Die Elektrochemie ist nicht zu unterschätzen, wenige Minuten genügen, um
> ganze Leiterbahnen in Wohlgefallen aufzulösen (naja, technisch exakt
> werden halt Kupfer-Ionen draus, die wegschwimmen).

Das Gerät war ca. 5 min unter Wasser und auch Spannung drauf.
Das PCB sah auch vorher optisch nicht besonders schön aus, aber es 
funktionierte einwandfrei.
Nun startet der Microprozessor offensichtlich nicht. Die Kontroll-Led 
geht nicht an, Motoren laufen nicht an. Spannung liegt am Prozessor an.

von R. F. (rfr)


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Schwingt der Quarz?

von Mike J. (linuxmint_user)


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Es ist möglich dass es jetzt einen Widerstand zwischen Vcc und GND gibt, 
weil die Leiterbahnen weg gegammelt sind.
Liegen wirklich überall die 3,3V oder 5V an?
Hast du mal probiert den Chip über den ISP-Port auszulesen?

Wenn du einen Heißluftstation hast, dann kannst du einfach mal den 
Chip/Quarz auslöten und schauen was sich unter dem Chip abgespielt hat.

Du kannst den Chip auch extern auf eine Pappe kleben und dort die 
Grundbeschaltung+Quarz mit Fädeldraht anbringen und dann mit dem 
AVR-Burn-o-Mat auslesen.
Wenn du das hast, dann ist der Chip schon mal in Ordnung.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Wastl schrieb:
> Diese Erfahrung habe ich bei der Reparatur einiger Motorrad-
> Tachos gemacht.

Triumph?

von Stefan F. (Gast)


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>> Diese Erfahrung habe ich bei der Reparatur einiger Motorrad-
>> Tachos gemacht.

H.Joachim S. schrieb:
> Triumph?

Zum Triumph wurde es nach erfolgreicher Reparatur :-)

von Benjamin K. (bentschie)


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Alexander G. schrieb:
> Nun startet der Microprozessor offensichtlich nicht. Die Kontroll-Led
> geht nicht an, Motoren laufen nicht an. Spannung liegt am Prozessor an.

Das ist aber eine wilde Mutmaßung von dir. Nur weil du keine Funktion 
erkennen kannst, bedeutet das nicht viel. Es kann gut sein, das der µC 
auf irgend ein Signal wartet, was halt jetzt weggefault ist. Da hilft 
dann auch ein neuer µC nix.
Das versuche gerade einige dir klar zu machen.

Oder sieh es andersrum, sollte es derµC tatsächlich sein, ist es ein 
Totalschaden. Deshalb prüfe erst alle anderen Möglichkeiten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander G. schrieb:
> Ich vermute, dass der Atmega 16 entweder defekt ist
Wenn da irgendwelche "Hochspannung" irgendwie quer kurzgeschlossen 
wurde, dann ist das evtl. möglich.

> oder durch Wasser evtl. Parameter verändert wurden
Das ist bei derartigen Ausfällen in deutlich über 99,99% nicht der Fall.

Benjamin K. schrieb:
> Es kann gut sein, das der µC auf irgend ein Signal wartet, was halt
> jetzt weggefault ist.
Das ist in 99,9% das übliche Problem. Es kann auch sein, dass das Signal 
nicht kommt, weil eine vorgelagerte (hochohmige) analoge Auswertung 
(z.B. am LM224 U5) irgendwelche Leckstrompfade bekommen hat und 
fehlerhafte Werte ausgibt.

Jörg W. schrieb:
> Die Frage ist vor allem: wie lange war das Ding beim zweiten
> Wasserschaden unter Spannung?
> Die Elektrochemie ist nicht zu unterschätzen, wenige Minuten genügen, um
> ganze Leiterbahnen in Wohlgefallen aufzulösen
Und das Blöde daran ist: es kann aussehen, als ob die Leiterbahn unter 
dem Lack noch vorhanden wäre.

Alexander G. schrieb:
> Die Firmware könnte man von evtl. von einem gleichen Spender bekommen.
Vergiss es. Nur Vollpfosten setzen absolut kein Lockbit. Denn überhaupt 
kein Lockbit zu setzen ist, wie während des Urlaubs Fenster und Türen 
sperrangelweit offen stehen zu lassen.

von Alexander G. (agt189)


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Ich werde mir das nochmal in Ruhe ansehen und alles außen herum nochmal 
genau prüfen.

von Martin V. (oldmax)


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Hi
Vielleicht, nur mal so angenommen, hast du einen ISP Programmer irgendwo 
rumfliegen und kannst dir das Datenblatt herunterladen. Darin sollten 
z.b. die entsprechenden Anschlüsse zu finden sein, die du für ISP 
brauchst. Mit ein bisschen Glück ist die 10pol. Steckverbindung 
entsprechend belegt und du kannst zumindest mal nachfragen, ob der Chip 
bereit ist, dir seine Programmierung zu verraten. Also, ich würde mal 
mit Atmel Studio versuchen, zumindest den Chiptyp abzufragen. Das sollte 
trotz  Lockbit möglich sein.
Gruß oldmax

von Stefan F. (Gast)


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Martin V. schrieb:
> Mit ein bisschen Glück ist die 10pol. Steckverbindung
> entsprechend belegt

Die ISP Buchse J2 ist 6 polig.

von Jens G. (jensig)


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Alexander G. schrieb:
> Ich werde mir das nochmal in Ruhe ansehen und alles außen herum nochmal
> genau prüfen.

Nicht nur prüfen (speziell jeden Leiterzug auf Durchgang, könnte auch 
einen Haarriss haben, den man optisch nicht unbedingt sieht), sondern 
auch mal paar Messungen machen. Wenn Du ein Oszilloskop  hast, dann den 
Takt mal prüfen (scheint ja ein externer Oszillator drauf zu sein, wenn 
ich das auf dem ersten Bild nicht gerade falsch deute).

Lothar M. schrieb:
> Alexander G. schrieb:
>> Die Firmware könnte man von evtl. von einem gleichen Spender bekommen.
> Vergiss es. Nur Vollpfosten setzen absolut kein Lockbit. Denn überhaupt
> kein Lockbit zu setzen ist, wie während des Urlaubs Fenster und Türen
> sperrangelweit offen stehen zu lassen.

Ich hatte schonmal ein Produkt eines solchen Vollpfostens - ließ sich 
wunderbar kopieren (ist aber schon 20 Jahre her).

von Mike J. (linuxmint_user)


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Jens G. schrieb:
> könnte auch
> einen Haarriss haben, den man optisch nicht unbedingt sieht
Mach es nicht komplizierter als es ist. Die Ursache ist keine Biegung 
der Platine oder thermische Spannungen, daher ist so ein Haarriss auch 
unwahrscheinlich.

Wenn das durch Elektrolyse weggefressen wurde, dann sieht man das auch.
Bei ganz dünnen Leiterbahnen hat sich vielleicht zu viel Material in der 
Flüssigkeit gelöst und die Lackschicht gaukelt eine intakte Leiterbahn 
vor.

Dass Durchkontaktierungen defekt sind, das ist eigentlich nicht so 
wahrscheinlich. Wenn man zwei Leitungen mit unterschiedlichem Potential 
hat (Massefläche + Versorgungsspannung), dann frisst sich dort das 
Kupfer weg.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Mike J. schrieb:
> Dass Durchkontaktierungen defekt sind, das ist eigentlich nicht so
> wahrscheinlich.

Da täuschst du dich.

von Alexander G. (agt189)


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H.Joachim S. schrieb:
> Mike J. schrieb:
>> Dass Durchkontaktierungen defekt sind, das ist eigentlich nicht so
>> wahrscheinlich.
>
> Da täuschst du dich.

Was mich an der ganzen Sache stutzig macht, ist dass der Schaden 
komplett plötzlich kam. Lief kurz an und dann nichts mehr. Auf der 
Platine war auch Wasser im Bereich des Prozessors.

Alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen macht generell natürlich Sinn. 
Wenn da jedoch Wasser im Spiel war, ist ein Defekt durch Kurzschluss 
meiner Ansicht nach jedoch viel wahrscheinlicher, als eine korrodierte / 
gebrochene Leiterbahn.
Da würde ich vielleicht noch eher erwarten, dass die abfackelt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander G. schrieb:
> Wenn da jedoch Wasser im Spiel war, ist ein Defekt durch Kurzschluss
> meiner Ansicht nach jedoch viel wahrscheinlicher, als eine korrodierte /
> gebrochene Leiterbahn.

Du hast scheinbar noch nie einen Wasserschaden gesehen … Die 
Elektrochemie ist nicht zu verachten. 3 oder 5 V Gleichspannung genügen 
da vollauf.

von Mark S. (voltwide)


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Jörg W. schrieb:
> Du hast scheinbar noch nie einen Wasserschaden gesehen … Die
> Elektrochemie ist nicht zu verachten. 3 oder 5 V Gleichspannung genügen
> da vollauf.

Wohl wahr. Auf diese Weise habe ich ein Handy und ein DigiCam eingebüßt.

von Axel R. (axlr)


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Ich, im Gegenzug schon diverse "schwimmende RGB-Leuchten" (für'n Pool) 
wieder hergerichtet. Gut: hätte man auch neue kaufen können...
Da sah man das ganz deutlich. Alles positive hat sich aufglöst und sich 
als Schlamm (keine Ahnung, so schnodder eben) am Minuspol des 
Batteriehalters wiedergefunden. Lötstoplack hat gut geschützt, alles 
andere war stumpf, angelaufen oder wirklich ganz weg.

Hab jetzt auf dem Handy leider vom o.g. "Projekt" keine Bilder, aber 
einen ähnlichen Fall aus 2017 gefunden. Da war es ein vierbeiner, wo 
sich die Pins verabscheidet hatten. Hätte gern die Platine der 
Pool-Leuchte gezeigt, wo man das mit der parasitären Galvanik durch den 
Wasserschaden wirklich schön sehen konnte..

EDIT: eins hab ich noch gefunden. Image 06407 zeigt das ganz gut...
C2 hats die Kappe am positiven Pol komplett aufgelöst und an GND ist 
alles, wie neu.Als wenn nix wäre.
IMG6412 zeigt das reparierte Teil

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Jörg W. schrieb:
> 3 oder 5 V Gleichspannung genügen da vollauf.

Ich hatte mal eine mit Toner erstellte Schaltung auf eine Kupferplatine 
gebracht und mit der Elektrolyse-Methode dann das Kupfer entfernt.
Wenn man eine zu hohe Spannung gewählt hat, dann wurde Wasserstoff und 
Sauerstoff erzeugt. Ich hatte letztendlich um die 0,8V genommen um nur 
das Kupfer von der Platine zur Elektrode zu bewegen. Das hat aber eine 
ganze Weile gedauert, das Feld war nicht gleichmäßig und ich musste auch 
etwas nacharbeiten.

von Martin V. (oldmax)


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Hi
Stefan F. schrieb:
> Die ISP Buchse J2 ist 6 polig.

Sorry, hab mich mit J1 vertan, aber ist ja egal, hat man eine ISP 
Schnittstelle, kann man zumindest erst mal den Controller testen. Ob er 
das Programm frei gibt, ist dann eine andere Sache.
Gruß oldmax

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Jörg W. schrieb:
> 3 oder 5 V Gleichspannung genügen
> da vollauf.

Das schon, aber der TO schreibt das die PCB nur 5min im Wasser war.
Das ist für zerfressene Leiterbahnen recht kurz.

Was ist eigentlich aus der alten Kunst geworden einem defekten Gerät mit 
Messmitteln zu Leibe zu rücken, statt mit Glaskugeln und Ferndiagnosen 
fremder Leute?

Ist doch nun echt kein Aufriss.
Spannung anlegen und die Handvoll Signale prüfen die eine MCU zum 
erfolgreichen Start benötigt.

von Jens G. (jensig)


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Mark S. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Du hast scheinbar noch nie einen Wasserschaden gesehen … Die
>> Elektrochemie ist nicht zu verachten. 3 oder 5 V Gleichspannung genügen
>> da vollauf.
>
> Wohl wahr. Auf diese Weise habe ich ein Handy und ein DigiCam eingebüßt.

Man soll ja auch nicht unter Wasser telefonieren ... ;-)

von Alexander G. (agt189)


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R. F. schrieb:
> Schwingt der Quarz?

Ich habe mal an einer vergleichbaren Platine die Spannungen am Quarz 
gemessen. (während der Controller lief)

Diese sind identisch zur defekten Platine.

Ein Oszi hab ich leider nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Alexander G. schrieb:
> Ich habe mal an einer vergleichbaren Platine die Spannungen am Quarz
> gemessen.

Ist dein Multimeter dazu geeignet, Wechselspannung mit 16 MHz zu messen? 
Wenn nicht, war die Messung nicht aussagekräftig.

von Jens G. (jensig)


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Stefan F. schrieb:
> Alexander G. schrieb:
>> Ich habe mal an einer vergleichbaren Platine die Spannungen am Quarz
>> gemessen.
>
> Ist dein Multimeter dazu geeignet, Wechselspannung mit 16 MHz zu messen?
> Wenn nicht, war die Messung nicht aussagekräftig.

Naja, er wird wohl nur die Gleichspannung gemessen haben. Aber wenn die 
gleich der Vergleichsplatine sind, dann ist die Chance recht groß, daß 
zumindest der Oszillator funktionieren könnte.
Aber ohne weiterer Meßtechnik wird das sowieso nix (wenn das 
Durchpiepsen ansonsten keine Fehler aufzeigte).

von Mike J. (linuxmint_user)


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Stefan F. schrieb:
> Ist dein Multimeter dazu geeignet, Wechselspannung mit 16 MHz zu messen?
> Wenn nicht, war die Messung nicht aussagekräftig.

Die meisten günstigen Multimeter messen die Spannung indem sie die 
Wechselspannung gleich richten (diode) und über den Spannungsteiler 
einen Kondensator voll laufen lassen. Die messen dann den Spitzenwert 
und berechnen den Nominalwert der Wechselspannung. Das solltest du 
eigentlich wissen.

Bei einem Quarz kann man dann sehr wohl eine Wechselspannung messen die 
durch die Last des Multimeters etwas reduziert wurde.
Diese Reduzierung ist dann aber bei jedem Quarz auf jeder seiner 
Platinen identisch groß.

Wenn er dort also eine Wechselspannung misst, dann schwingt das Ding 
auch.

von Peter N. (alv)


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Mike J. schrieb:
> Wenn er dort also eine Wechselspannung misst, dann schwingt das Ding
> auch.

Erstmal ist unklar, wie am Quartz gemessen wurde. Pin gegen Pin oder 
jeder Pin gegen Masse?

Gleichspannung kann man auch im AC-Modus "messen".
Wenn der Quartz nicht schwingt, aber an beiden Anschlüssen 
unterschiedliche Spannung anliegt, kann das Messgerät durchaus etwas 
anzeigen...

von Mike J. (linuxmint_user)


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Peter N. schrieb:
> Gleichspannung kann man auch im AC-Modus "messen".

So schlau den Eingang vom AC-Teil mit einem Kondensator in Serie zu 
versehen waren die Leute dann schon, daher nein, kann man nicht. Was 
hast du denn für ein Messgerät?

Peter N. schrieb:
> Erstmal ist unklar, wie am Quartz gemessen wurde. Pin gegen Pin oder
> jeder Pin gegen Masse?

Das ist im Endeffekt wurscht, egal wie hoch der Pegel ist, das Ding 
schwingt dann auf alle Fälle. Normaler Weise misst man aber zwischen den 
beiden Pins vom Quarz und nicht gegen die Versorgungsspannung oder GND.

von Alexander G. (agt189)


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Mike J. schrieb:
> Peter N. schrieb:
>> Gleichspannung kann man auch im AC-Modus "messen".
>
> So schlau den Eingang vom AC-Teil mit einem Kondensator in Serie zu
> versehen waren die Leute dann schon, daher nein, kann man nicht. Was
> hast du denn für ein Messgerät?
>
> Peter N. schrieb:
>> Erstmal ist unklar, wie am Quartz gemessen wurde. Pin gegen Pin oder
>> jeder Pin gegen Masse?
>
> Das ist im Endeffekt wurscht, egal wie hoch der Pegel ist, das Ding
> schwingt dann auf alle Fälle. Normaler Weise misst man aber zwischen den
> beiden Pins vom Quarz und nicht gegen die Versorgungsspannung oder GND.


Ich habe von den jeweiligen Pins zu GND gemessen. Wenn ich zwischen den 
beiden Pins in/Out messe, dann hab ich nichts.
Ich messe weitergehend nur Gleichspannung. Wenn ich auf Wechselspannung 
messe, kommt da nix bei rum.

von Joachim B. (jar)


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Alexander G. schrieb:
> Ich messe weitergehend

wer mißt mißt Mist!
Schon mal versucht mit einem Lineal einen Fußballplatz zu vermessen oder 
mit dem Maßband die Pindicke von einem IC zu messen?

Messtechnik muß richtig angewandt werden.

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Alexander G. schrieb:
> Ich habe von den jeweiligen Pins zu GND gemessen. Wenn ich zwischen den
> beiden Pins in/Out messe, dann hab ich nichts.
> Ich messe weitergehend nur Gleichspannung. Wenn ich auf Wechselspannung
> messe, kommt da nix bei rum.

Dein Quarz schwingt zwischen 0 und 3.3V oder vielleicht ist der 
Spannungshub bei energiesparendem Quarztreiber noch viel geringer. Du 
hast also einen Spannungsoffset von etwa 1,65V an den Quarz Pins und die 
schwingen dann nur um ein paar Millivolt oder sie schwingen eben 
wirklich von nahe 0V bis zu 3.3Volt.

Wie dein Messgerät funktioniert wolltest du auch wissen. Manch ein 
tolles modernes RMS-Messgerät tastet wirklich nach den Spannungsteilern 
die Spannungskurve ab, es macht das aber so langsam dass es nur für 
50/60Hz sinnvolle Ergebnisse liefert. Vor dem ADC ist dann halt ein 
Tiefpass um Rauschen raus zu filtern und bei Frequenzen über 100Hz 
liefert das Ding dann einfach nichts sinnvolles mehr.

Da kannst du dann mit einem super billig Multimeter einen guten Wert bei 
hochfrequenter Wechselspannung bekommen, mit dem modernen Gerät bekommst 
du nur Müll, einen Wert der nichts aussagt. In der Regel zeigt das 
moderne Gerät dann 0 Volt an, weil der Tiefpass das "Rauschen" schon 
schön glättet.

Es ist schon wichtig die einzelnen Messmittel zu kennen.

von Axel R. (axlr)


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Ich hatte ja angeboten, ihm das zu reparieren.
Die genannten 200€, die natürlich gleich mit‘m "-" sanktioniert wurden 
(logisch) ;), waren eher symbolischer Natur. Hätte ich zum Grabstein 
meines Sohnes dazugegeben.
Hatte nicht daran gedacht, dass es hier a) niemand wissen kann und b) es 
ja auch niemanden etwas angeht.
…
Ich kann nur erneut und ernsthaft meine Hilfe anbieten.
Kostenlos im Sinne Community natürlich. N Zehner fürs Porto usw. fände 
ich angemessen.
Paypal axel.ruehl<ätt>gmx.de
Beitrag "Re: Atmega 16 reparieren"

von Mike J. (linuxmint_user)


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Axel R. schrieb:
> Ich kann nur erneut und ernsthaft meine Hilfe anbieten.
> Kostenlos im Sinne Community natürlich. N Zehner fürs Porto usw. fände
> ich angemessen.

Naja, Leute die etwas repariert haben wollen, die haben kein Geld um 
sich etwas neues zu kaufen.
Ich habe schon Daten von Festplatten und SD-Karten gerettet, oft sind 
diese Daten oder Bilder halt doch wichtig um sich an Momente im Leben 
erinnern zu können.

Wenn du den Leuten dann sagst dass du da einige Stunden gesessen hast, 
dir Zeug einfallen lassen musstest und auch Teile bestellen musstest, 
dann sagst du denen was das gekostet hat oder kosten würde und sie 
bekommen einen Herzinfarkt.

Ich finde es okay wenn ich manchmal etwas Zeug von den Leuten in meinem 
Dorf reparieren kann. Wenn die Leute dafür aber nichts außer das 
Material bezahlen müssen und ich aber alle Aufträge annehme, dann habe 
ich wirklich permanent zu tun und muss jeden kleinen Scheiß reparieren, 
auch der sich gar nicht lohnt zu reparieren.

Also wenn ich mich normal bezahlen lasse, dann kommt keiner mehr, weil 
es zu teuer ist. Wenn ich es kostenlos mache, dann scheißt man mir das 
dreckige Radio dass man vielleicht noch mal nutzen würde wenn es geht, 
also da wird dann meine Arbeit nicht gewürdigt.

Im Endeffekt habe ich ja nur sehr begrenzt Zeit dafür, weil ich ja meine 
Freizeit dafür opfern muss, also nehme ich nur die Aufträge an, von 
Leuten die selbst zu mir kommen und die auch ein Problem haben welches 
mich interessiert.

Als sich herumgesprochen hat dass ich allerlei Zeug reparieren kann, da 
wurde ich quasi mit Müll geflutet. Das brauche ich nicht mehr. Wenn die 
Leute selbst einen Wert in ihrem Gerät oder Daten sehen, dann ist es mir 
auch wert das Zeug zu retten.
Ich nehme also nur deshalb Geld weil die Leute selbst überlegen sollen 
ob es das wirklich wert ist.

Nett zu sein und alles kostenlos zu machen führt zu nichts gutem, weil 
man nur damit beschäftigt ist irgend welchen Müll zu reparieren, was die 
Leute dann vielleicht trotzdem weg werfen ... hat ja nichts gekostet es 
reparieren zu lassen.

Eigentlich ist es schon gut wenn du 200€ nimmst, man sitzt da, versucht 
die Schaltung heraus zu finden, prüft die vielen Leitungen, die 
Komponenten, muss sie teilweise auslöten und separat testen.
Man saß dann dort einige Stunden und hat das Problem langsam 
eingegrenzt. Du nutzt dann auch noch dein Material, vertiefst dich da 
rein, suchst im Internet nach Informationen ob es ein ähnliches Problem 
gab.

Mein Vater hatte bei einem Türken in Berlin 80€ gelassen um seinen 
Laptop zu reparieren. Der hat aber nur das Kabel des Netzteils 
durchgeschnitten und dann wieder mit Klebeband zusammen gefummelt.
Den Fehler hatte er nicht gefunden!

Ich habe dann alles mal selbst auseinander genommen und gesehen dass 
dort eine Diode nur einseitig angelötet war. Die andere Seite der Diode, 
das war nur ein Zinnbällchen am Pad und eins an der Diode. Das war nur 
eine ganz leichte Verbindung die sich dann irgend wann gänzlich gelöst 
hatte, weil das Zinn wohl oxidiert ist.

Hätte sich der Typ mal die Platine angeschaut, dann hätte er das auch 
gesehen, aber er hat den Laptop gar nicht auseinander gebaut. Man muss 
halt wissen wie man das Ding auseinander bekommt ohne es kaputt zu 
machen, aber das bedarf Feinmotorik und Gefühl.

von Stefan F. (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Wenn du den Leuten dann sagst dass du da einige Stunden gesessen hast,
> dir Zeug einfallen lassen musstest und auch Teile bestellen musstest,
> dann sagst du denen was das gekostet hat oder kosten würde und sie
> bekommen einen Herzinfarkt.

Deswegen mache ich so etwas gar nicht mehr. Denn bei Geld endet die 
Freundschaft schnell.

Mein Vater wollte mal, dass ich 200 km hin und zurück fahre, um einen 
CPU Lüfter zu montieren. Nach einigem Zureden hat er den Computer dann 
doch zu einem lokalen Händler gebracht, der dann dann feststellte, dass 
sein neuer Lüfter nicht passt. Am Ende hat er für einen passenden Lüfter 
samt Montag nur 20 Euro bezahlt und war damit sehr happy (geht doch!). 
Seit dem lässt er mich mit Computerproblemen weitgehend in Ruhe.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Stefan F. schrieb:
> Deswegen mache ich so etwas gar nicht mehr. Denn bei Geld endet die
> Freundschaft schnell.

Ja, man muss wirklich schauen was sinnvoll ist und was anders besser 
gehen würde. Teilweise können die Leute sich sehr gut selbst helfen.

Bei der Tochter eines Freundes hatte ich über Videotelefonie Anweisungen 
gegeben wie sie ihren Computer einrichten sollte, dazu war dann ein 
Bios-Update notwendig, welches sie aber inmitten des Prozesses 
abgebrochen hat, weil sie der Meinung war dass da nichts mehr passiert. 
Ich habe dann eine Woche später das Bios über einen SPI-Adapter neu 
beschrieben. Manchmal gibt so eben dann doch Probleme, ich habe aber 
auch keine Lust 3 Stunden für die Fahrt aufzubringen.

Sie konnte bei einem anderen Mal ihr Windows aber auf einer neuen SSD 
installieren. Sie ist den Anweisungen gefolgt und zum Schluss war sie 
dann extrem stolz auf sich, dass sie das selbst machen konnte.

Ich habe hier für eine andere Familie den Laptop in Ordnung gebracht. 
Ein "Computer-Experte" hatte die ordinale HDD gegen ein extrem kleine 
und billige Intenso SSD getauscht und seitdem gab es andauernd Fehler 
und Windows ist nach dem Starten oft eingefrohren. Die SSD hatte ich 
dann getestet, es zeigte sich dass diese billig-SSD andauernd 
Speicherblöcke verloren hat, aber in den SMART-Werten wurde angezeigt 
dass alles okay wäre. (Dateien verschwinden aus dem Windows System und 
auch Dateien der Nutzer, aber die SSD steht auf grün. Super.)

Das Laptop war für den Sohn, weil er während der Pandemie von zu Hause 
aus über das Headset mit den Lehrern kommunizieren mussten. Quasi 
Online-Schule.

Bei so etwas helfe ich gerne.

von Stefan F. (Gast)


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Mike J. schrieb:
> ein extrem kleine und billige Intenso SSD
...
> Das Laptop war für den Sohn

Ich finde merkwürdig, dass manche Leute ihren Kindern Billigscheiß 
zumuten während andere ihrem Hund nur das teuerste Futter kaufen.

Mein Sohn bekam während der Pandemie auch einen Laptop. Zu der Zeit 
waren die Geräte teuer, ich musste 700€ hinlegen. Aber alles darunter 
hätte nur Probleme gemacht, da bin ich sicher.

Wat mutt, dat mutt.

von Martin M. (capiman)


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Rein aus Interesse: War es Salzwasser? Oder Süßwasser?
An die Experten: Hätte es einen Unterschied gemacht?

Was ist das für eine Platine? Frei verkäuflich? Wo bekommt man sie?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Martin M. schrieb:
> An die Experten: Hätte es einen Unterschied gemacht?

Klar. Die bessere Leitfähigkeit von Salzwasser hilft der Elektrochemie.

Aber auch Süßwasser hat halt genug Ionen. Destilliertes oder 
demineralisiertes Wasser macht es langsamer, aber meist findet sich 
genug Dreck auf der Platine, der Ionen freisetzen kann.

von Uli S. (uli12us)


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Ich erinnere mich, dass es vor einigen Jahren mal einen Versuch im 
Fernsehen gab, wo die das getestet haben. 3 alte Röhrenfernseher, ist 
also schon etliche Jahre her, wurden in Leitungswasser, Demi-Wasser und 
Öl getaucht.
Leitungswasser sofort alles platt, Demiwasser dauerte ungefähr 10 
Sekunden dann genauso. Im Öl lief er aber problemlos weiter, vermutlich 
aber nur solange, wie das Öl gebraucht hat in irgendwelche Bauteile 
einzudringen.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Stefan F. schrieb:
> Ich finde merkwürdig, dass manche Leute ihren Kindern Billigscheiß

Der Laptop an sich war ja in Ordnung, nur die ausgetauschte SSD war der 
billigste Müll.
Diese Leute haben keine Ahnung von PC-Teilen, das "Upgrade" wurde durch 
den Computerexperten durchgeführt der ihnen sagte was für einen Gefallen 
er ihnen macht indem er die 1TByte HDD gegen eine 128GByte SSD tauscht 
bevor sie das Laptop von ihm kaufen.

von Axel R. (axlr)


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Scheint eh' egal zu sein oder dann doch nicht so wichtig.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Axel R. schrieb:
> Scheint eh' egal zu sein oder dann doch nicht so wichtig.

Na dann ist doch auch okay. Er denkt sich, wenn er es selbst nicht 
hinbekommt, dann ist es effizienter gleich ein neues Gerät zu kaufen als 
viele Stunden von anderen Leuten zu verschwenden und es dann vielleicht 
trotzdem nicht hinzubekommen weil irgend etwas richtig kaputt ist.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Mike J. schrieb:
> Die meisten günstigen Multimeter messen die Spannung indem sie die
> Wechselspannung gleich richten (diode) und über den Spannungsteiler
> einen Kondensator voll laufen lassen. Die messen dann den Spitzenwert
> und berechnen den Nominalwert der Wechselspannung. Das solltest du
> eigentlich wissen.

Selten so einen Kokolores gelesen.
Weder würde man eine einfache Diode nehmen sondern einen aktiven 
Meßgleichrichter mit OP, noch könnte eine normale Gleichrichterdiode 
16Mhz gleichrichten.
Die Vf der Diode würde jede Messung ad absurdum führen und bei 16Mhz 
wäre die nur ein Kondensator und keine Diode mehr.

Nein, man kann NICHT mit einem Multimeter irgendeine belastbare Aussage 
zum Quarz treffen.

von Peter D. (peda)


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Mike J. schrieb:
> Bei einem Quarz kann man dann sehr wohl eine Wechselspannung messen die
> durch die Last des Multimeters etwas reduziert wurde.

Multimeter können im AC-Bereich nur einige kHz messen, aber nicht 16MHz.
Man kann den Oszillator aber recht gut im DC-Bereich prüfen. Bei 
schwingendem Quarz werden etwa 2,5V angezeigt, also der Mittelwert.

von Axel R. (axlr)


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Mike J. schrieb:
> Axel R. schrieb:
>> Scheint eh' egal zu sein oder dann doch nicht so wichtig.
>
> Na dann ist doch auch okay. Er denkt sich, wenn er es selbst nicht
> hinbekommt, dann ist es effizienter gleich ein neues Gerät zu kaufen als
> viele Stunden von anderen Leuten zu verschwenden und es dann vielleicht
> trotzdem nicht hinzubekommen weil irgend etwas richtig kaputt ist.

Was soll denn da "richtig kaputt" sein? Ist doch lächerlich.
Kann doch nicht sein, dass jetzt nur noch Leute hier antworten, die noch 
nie sowas auf dem Tisch hatten. Da sitzt n alter Atmega16 drauf mit ein 
wenig Peripherie drumrum. Lass doch mal die Kirche im Dorf.
Zeit für gute Dinge ist nie verschwendete Zeit. Hilfe ist ein gutes 
Ding, Liebe ein noch viel "guteres".
Er verschwendet auch keine Zeit, sondern nutzt diese und kann sich, im 
gegenzug, evtl. um Dinge kümemrn, von denen er was versteht und damit 
vielleicht andern helfen.
Ich kann zum Beispiel keine Klassenaufrufe kapseln, oder wie das in SW 
heissen mag.

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter D. schrieb:
> Bei
> schwingendem Quarz werden etwa 2,5V angezeigt, also der Mittelwert.

Setzt voraus, daß die kapazitive Belastung durch das Multimeter nicht 
die ganze Angelegenheit in den Sumpf zieht.

von Alexander G. (agt189)


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Die Geschichte ist noch nicht vom Tisch.😉 Ich bin aktuell nur ziemlich 
eingespannt.

Generell kann ich das Teil natürlich abgeben, aber soweit ich kann, 
würde ich zunächst mal selbst auf die Suche gehen. Einfach auch aus 
Interesse.

Ich werde mal einige Vergleichsmessungen machen. Für mein Dafürhalten 
müsste der Atmega mit anliegender Spannungsversorgung und anliegendem 
Takt laufen.
Die Geschichte außenrum mal ausgeblendet. (Vorausgesetzt, dass da kein 
Kurzschluss etc. ist) Soweit könnte ich da nichts negatives feststellen.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn der Mikrocontroller mit Spannung und Takt versorgt ist und nicht 
defekt ist, dann lässt er sich über J2 per ISP ansprechen. Zumindest die 
Signatur kann man auslesen.

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