Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zu blöd Datenblatt lesen AQV252GA


von Fred F. (fred08151)


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Ich versuche gerade das Datenblatt eines Optokopplers AQV252GA zu 
verstehen, scheitere aber kläglich, da ich die verschiedenen Angaben 
nicht richtig interpretieren kann.
Einmal steht bei LED forward current If 50mA, weiter unten bei LED 
operate current 0,5 mA bis 3mA max. und unter Recommend operating 
conditions 5 bis 30 mA.
Mit wieviel Volt und welchem Vorwiderstand kann ich den Optokoppler nun 
wirklich sicher betreiben ?
Ich wäre über eine Erleuchtung dankbar.
MfG

: Verschoben durch Moderator
von H. H. (Gast)


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Fred F. schrieb:
> Recommend operating
> conditions 5 bis 30 mA.

Einfach die Empfehlung einhalten.

von Rahul D. (rahul)


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Fred F. schrieb:
> Einmal steht bei LED forward current If 50mA,

"Absolute maximum ratinngs" - alles darüber fliegt dir mit Sicherheit um 
die Ohren.

von Andrew T. (marsufant)


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Fred F. schrieb:
> weiter unten bei LED
> operate current 0,5 mA bis 3mA max.

3mA garantiert der Hersteller für  alle   Variationen der Charge das die 
Abgabeseite 100mA schaltet,
5mA sorgt dafür das Du die nötige Reserve hast.
> Recommend operating
> conditions 5 bis 30 mA.

Und bei 30mA bist Du weit genug weg von den max. 50mA.

Klaro?

von Fred F. (fred08151)


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Rahul D. schrieb:
> Fred F. schrieb:
>> Einmal steht bei LED forward current If 50mA,
>
> "Absolute maximum ratinngs" - alles darüber fliegt dir mit Sicherheit um
> die Ohren.

Also statt höchstens 5 Volt mit mindestens 166,66 Ohm lieber mit 3,3 
Volt und 220 Ohm Vorwiderstand ?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Das bedeutet:
Ab 50mA LED-Strom darfst du dich nicht wundern, wenn das Ding kaputt 
geht.
Damit der Empfaenger (der eingebaute Phototransistor) "was bestimmtes 
merkt" (Condition), reicht es typischerweise, durch die LED 0.5mA 
fliessen zu lassen. Bei Montagsproduktionen des Optokopplers, und am 
Ende der Lebensdauer koennen es bis zu 3mA sein, die fliessen muessen, 
ohne dass du dich beim Hersteller beschweren darfst.

Gruss
WK

von Fred F. (fred08151)


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Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> Bei Montagsproduktionen des Optokopplers, und am
> Ende der Lebensdauer koennen es bis zu 3mA sein, die fliessen muessen,
> ohne dass du dich beim Hersteller beschweren darfst.
>
Widerspricht aber dann den Empfehlungen von min. 5mA.
Hm.

von Re (r42)


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Fred F. schrieb:
> Ich versuche gerade das Datenblatt eines Optokopplers AQV252GA zu
> verstehen,

Absulolute Maximum Ratings: Nur bis dort garantiert der Hersteller, dass 
die Komponente nicht zerstört wird. Also nie überschreiten, dadrüber 
kann es gut gehen, mzuss es aber nicht und wird es auch oft nicht.

Electrical Charactaristics (Operate Current): Ab diesem Strom "schaltet" 
das Bauteil um. Je nach Exemplar meist bei 0.5 mA, bei anderen 
Exemplaren kann es dazu aber auch 3mA brauchen.

Recommended Operating Conditions: Das empfielt der Hersteller für den 
Betrieb: Sicher über der Schaltschwelle und sicher unter der 
Zerstörungsgrenze.

Danach sollte im Normalfall ausgelegt werden.

H. H. schrieb:
> Einfach die Empfehlung einhalten.

eben.


Fred F. schrieb:
> Mit wieviel Volt und welchem Vorwiderstand

Den Widerstand so wählen, dass sich bei der Betriebsspannung der 
empfohlene Strom ergibt.


HTH (re)

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Fred F. schrieb:
> Also statt höchstens 5 Volt mit mindestens 166,66 Ohm lieber mit 3,3
> Volt und 220 Ohm Vorwiderstand ?

Du kannst das Ding auch mit 27kOhm (>6Watt) Vorwiderstand an 400V 
betreiben.


scnr,
WK

Beitrag #7520476 wurde vom Autor gelöscht.
von Fred F. (fred08151)


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Ich möchte lieber zwischen 3,3 und 5 Volt bleiben, da ich ihn mit einem 
Touchsensor TTP223 mit 3,3 Volt betreiben möchte.
Die Durchbruchsspannung der LED sollte ja darunter liegen.
Also nach Adam Riese 3,3 Volt / 0,015 A = 220 Ohm.
Damit wäre ich in der Mitte der zulässigen 30mA.
Oder mit 1100 Ohm, dann wären es die genannten 3mA.
Und das war ja die Frage. Bin immernoch etwas verwirrt, wie man so 
Gegensätzliches in das Datenblatt schreiben kann. Aber gut.

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Fred F. schrieb:
> Also nach Adam Riese 3,3 Volt / 0,015 A = 220 Ohm.
> Damit wäre ich in der Mitte der zulässigen 30mA.

Nach Eva Zwerg:
(3.3V - 1.2V)/0.015A = 140 Ohm -> also 150 Ohm
(die 1.2V LED Spannungsabfall mal aus dem Diagramm 7 auf Seite 3 unten 
mitte abgelesen/ pi x Daumen).

Gruss
WK

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Fred F. schrieb:
> Bin immernoch etwas verwirrt, wie man so
> Gegensätzliches in das Datenblatt schreiben kann. Aber gut.

Aus deiner Sicht willst du aus dem Datenblatt moeglichst viel Hilfe, wie 
du mit dem Bauteil zurechtkommst.
Aber aus der Sicht des Herstellers ist das Datenblatt viel mehr dazu da, 
Aerger mit den Kunden leichter abweisen zu koennen. Daher die fuer dich 
verwirrenden Angaben.

Gruss
WK

von Fred F. (fred08151)


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Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> Fred F. schrieb:
>> Also nach Adam Riese 3,3 Volt / 0,015 A = 220 Ohm.
>> Damit wäre ich in der Mitte der zulässigen 30mA.
>
> Nach Eva Zwerg:
> (3.3V - 1.2V)/0.015A = 140 Ohm -> also 150 Ohm
> (die 1.2V LED Spannungsabfall mal aus dem Diagramm 7 auf Seite 3 unten
> mitte abgelesen/ pi x Daumen).
>
> Gruss
> WK

Ach ja, da war ja noch was, Schule ist schon lange her.
Danke.

von H. H. (Gast)


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Fred F. schrieb:
> Dergute W. schrieb:
>> Moin,
>>
>> Bei Montagsproduktionen des Optokopplers, und am
>> Ende der Lebensdauer koennen es bis zu 3mA sein, die fliessen muessen,
>> ohne dass du dich beim Hersteller beschweren darfst.
>>
> Widerspricht aber dann den Empfehlungen von min. 5mA.
> Hm.

Die Koppler altern! Wenn heute 3mA reichen, dann können in 10 Jahren 5mA 
nötig sein.

von Re (r42)


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Fred F. schrieb:
> Bin immernoch etwas verwirrt, wie man so
> Gegensätzliches in das Datenblatt schreiben kann

Das ist durchaus nicht gegensätzlich, sondern das sind übliche 
verschiedene Kenngrößen des Bauteils.


Dergute W. schrieb:
> Aber aus der Sicht des Herstellers ist das Datenblatt viel mehr dazu da,
> Aerger mit den Kunden leichter abweisen zu koennen.

Würde ich definitiv nicht so sehen. Das Datenblatt ist doch 
vergleichsweise ausführlich und enthält löblicherweise sogar massenhaft 
zusätzliche Hinweise um es dem Kunden einfacher zu machen, damit der gar 
nicht erst die Enttäuschung des Nichtfunktionierens erlebt.

Wenn man diese zusätzliche Verständnisquelle nutzen will, muss man 
natürlich mehr durchblättern, als nur die ersten Tabellenzeilen, aber es 
lohnt sich, man kann dabei lernen.


(re)

von Fred F. (fred08151)


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Ok, letzte blöde Frage für heute:
Auf dem Bild des Datenblatts sieht das Bauteil etwas anders aus.
Welche Anschlüsse sind jetzt die für die LED ?
1+2 für Plus und 3+4 für Minus, oder 15+16 für Plus und 17+18 für Minus 
nach der Platinennummerierung ? Hatte leider keine andere Platine da und 
musste jeweils 2 Pins nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Rahul D. (rahul)


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Die Kerbe im Gehäuse zeigt zur Seite wo sich Pinn 1 befindet (Im 
Datenblatt ist der mit einem "Loch" markiert).

von Fred F. (fred08151)


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Rahul D. schrieb:
> Die Kerbe im Gehäuse zeigt zur Seite wo sich Pinn 1 befindet (Im
> Datenblatt ist der mit einem "Loch" markiert).

Also demnach 15+16 für Plus und 17+18 für Minus.
Danke.

von H. H. (Gast)


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Wenn die Schrift lesbar ist, dann ist Pin 1 links unten. Und es wird 
dann gegen den Uhrzeigersinn weiter gezählt.

von Fred F. (fred08151)


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Dann gehe ich mal ans basteln und melde mich nochmal, falls noch etwas 
wäre.
MfG

von Stefan F. (Gast)


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Zur Nummerierung der Pins

von Fred F. (fred08151)


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So, funzt prima. Habe eine 3,7 Volt, Li-Ion-Zelle und einen 150 
Ohm-Widerstand zum testen genommen. Zieht ~15 mA. Ich weiss gar nicht, 
warum so viele auf dieses Forum schimpfen, hier wird einem doch prima 
geholfen.
Schönen Sonntag.

von Rahul D. (rahul)


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Fred F. schrieb:
> Ich weiss gar nicht,
> warum so viele auf dieses Forum schimpfen, hier wird einem doch prima
> geholfen.

Weil die angebotenen Lösung nicht unbedingt zu den Voorstellungen des 
Threadopeners passen (und derjenige auf seinem "Lösungsvorschlag" 
beharrt).
Du hast deine Fragen ja auch passend markiert ;)

von H. H. (Gast)


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Fred F. schrieb:
> Bin immernoch etwas verwirrt, wie man so
> Gegensätzliches in das Datenblatt schreiben kann.

Auf der Autobahn gibt es:

-Mindestgeschwindigkeit
-Richtgeschwindigkeit
-Höchstgeschwindigkeit

von Fred F. (fred08151)


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Sollte dann an 3,3 Volt ca. 14mA ziehen, das passt.
Ich habe ja noch mehr davon und kann dann mit dem Widerstand noch höher 
gehen, oder gleich mit einem Poti hinterm Widerstand testen, falls es 
mal mehr auf den Stromverbrauch ankommt, z.B. bei Akkubetrieb.
MfG

von Karl B. (gustav)


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Für Lebensdauer von Optokopplern hier Hühnerfutter:

https://www.we-online.com/components/media/o303314v410%20ANO006a%20EN.pdf

(Gab sogar Rückrufaktionen bei SNTS deswegen schon.
Weil Optos falsch dimensioniert waren.)

ciao
gustav

von Fred F. (fred08151)


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Oh, wer lesen kann ist im Vorteil, laut Datenblatt kann der TTP223 nur 
4mA als Ausgang liefern:
Der Ausgang kann beim Durchschalten nach GND 8 mA Strom ziehen 
(Stromsenke), bzw. beim Durchschalten nach VCC 4mA ausgeben 
(Stromquelle).
Da wären selbst 330 Ohm an 3,3 Volt zu viel.
Mal sehen wie weit ich mit dem Widerstand hoch kann.

von Norbert (der_norbert)


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H. H. schrieb:
> Auf der Autobahn gibt es:
>
> -Mindestgeschwindigkeit

Ist das so? Interessant!

von Fred F. (fred08151)


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Norbert schrieb:
> H. H. schrieb:
> Ist das so? Interessant!

Ich glaube gelesen zu haben, dass ein Fahrzeug muss mindestens 60 km/h 
fahren können muss um auf die Autobahn zu dürfen.

von Norbert (der_norbert)


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Fred F. schrieb:
> Ich glaube gelesen zu haben, dass ein Fahrzeug muss mindestens 60 km/h
> fahren können muss um auf die Autobahn zu dürfen.

Das ist korrekt. Das ist eine Fahrzeuglimitierung.

Aber es gibt keine Autobahn-Mindestgeschwindigkeit.

von Fred F. (fred08151)


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Danke für deinen Beitrag.

von H. H. (Gast)


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Norbert schrieb:
> Fred F. schrieb:
>> Ich glaube gelesen zu haben, dass ein Fahrzeug muss mindestens 60 km/h
>> fahren können muss um auf die Autobahn zu dürfen.
>
> Das ist korrekt. Das ist eine Fahrzeuglimitierung.
>
> Aber es gibt keine Autobahn-Mindestgeschwindigkeit.

Keine generelle, aber nicht selten sind über den linken Spuren runde, 
blaue Schilder mit weißen Zahlen angebracht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Norbert schrieb:
> Aber es gibt keine Autobahn-Mindestgeschwindigkeit.

Bei fahren unter 60 kann es einen Strafzettel geben. Zum Beispiel wegen 
Verkehrsbehinderung ist das möglich. Auf freier Autobahn darf man auch 
nicht grundlos unter 60 fahren. Wenn der Fiat 126 die Geislinger Steige 
nur 50 bergauf schafft, dann fällt das nicht unter grundlos.

von Re (r42)


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Fred F. schrieb:
> Oh, wer lesen kann ist im Vorteil, laut Datenblatt kann der TTP223 nur
> [...] beim Durchschalten nach GND 8 mA Strom ziehen

Na, das reicht doch grade eben, wenn man es denn "auf Kante nähen" will 
:-)

Mit 270 Ohm an 3.3V gibt das als Maximalstrom (bei der niedrigsten zu 
erwartenden V_F=1.14V und V_OL=0V) höchstens die 8mA, die der TTP233 
maximal aufnehmen können soll, und mindestens (V_F=1.5V, V_OL=0.6V) 
4.5mA, also immer grade etwas mehr als der AQV252 im schlimmsten Fall 
brauchen soll.

Dazu muss man aber auch sauber "nähen" können.

Ich persönlich würde irgendeinen N-FET (z.B. IRLML2502 oder irgendwas) 
als Treiber dazwischen setzen und dann mit 10mA den Optokoppler treiben, 
dann kannst Du auch den H-Pegel des TTP223 zum Ansteuern nutzen.


Welche Version des TTP223 hast Du denn?
Weil: Mein "Preliminary" Datasheet von 2007 benennt für die "A"-Version 
neben einem CMOS-Output "Q" einen Open-Drain-Output "OPDO", der offenbar 
schon genau diesen Zweck erfüllt. Die B-Version hat nur 6 Pins und 
diesen Pin deswegen eingebüßt.


(re)

von Norbert (der_norbert)


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Dieter D. schrieb:
> Bei fahren unter 60 kann es einen Strafzettel geben.

Kann!

> Zum Beispiel wegen
> Verkehrsbehinderung ist das möglich.

Möglich!

> Auf freier Autobahn darf man auch
> nicht grundlos unter 60 fahren.

Also mit Grund schon!

Was ist eigentlich an Verkehrsregeln so schwer zu verstehen?
Zumindest wenn man seine Führerscheine mittels bestandener Prüfungen 
erhielt.

: Bearbeitet durch User
von Fred F. (fred08151)


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Re schrieb:
>
> Welche Version des TTP223 hast Du denn?
> Weil: Mein "Preliminary" Datasheet von 2007 benennt für die "A"-Version
> neben einem CMOS-Output "Q" einen Open-Drain-Output "OPDO", der offenbar
> schon genau diesen Zweck erfüllt. Die B-Version hat nur 6 Pins und
> diesen Pin deswegen eingebüßt.
Ja, er hat 6 Pins.
Aufgedruckt ist:
233B-H
202121
Gefunden habe ich nur dieses eine .pdf im Anhang.
Ich probiere mal einen 680-Ohm-Widerstand, das wären dann 3mA bei 3,3 
Volt.

: Bearbeitet durch User
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