Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Radardetektor mit LM1458 OP


von Florian D. (max_well)



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Hallo zusammen,

kennt jemand diese Radardetektor-Schaltung die ich hier angehängt habe 
und/oder hat sie schon einmal selbst aufgebaut? Schwirrt auch an einigen 
Stellen im Internet herum.

Als SW-Testingenieur habe ich beruflich Zugriff auf Auto Mid-Range- und 
Long-Range-Radare und dachte das wäre ein kleines nettes Projekt wo man 
HW-technisch vielleicht was lernen kann.

Nun ist das Ergebnis jetzt nicht soo sonderlich "berauschend" - wie man 
im Video unschwer erkennt:

https://youtu.be/0HxEwhCAbIs

Schaltungstechnisch scheint mein Aufbau soweit in Ordnung. Natürlich 
weiß ich nicht ob der Mid-Range Radar den man hier sieht überhaupt was 
sendet (Kollege meinte allerdings "das Ding sendet sobald es an der 
Spannungsquelle hängt").

Hab schon ein wenig herumprobiert - anderer Kondensator, längere 
Beinchen, anderes Radarsteuergerät - kein großer Unterschied. Vielleicht 
gibt die Schaltung ja einfach nicht mehr her, oder ich sollte gleich auf 
ein kompakteres Design mit PCB oder dgl. gehen.

Eure Meinungen?

von Michael B. (laberkopp)


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Florian D. schrieb:
> Nun ist das Ergebnis jetzt nicht soo sonderlich "berauschend" -

Natürlich, auch kommerzielle Produkte funktionieren nicht.

Florian D. schrieb:
> Eure Meinungen?

Ein Produkt um den notorischen Rasern neben den Tickets noch etwas Extra 
Kohle aus der Tasche zu ziehen, weil die ja in ihrer Verzweiflung jeden 
Schmarren - billig, einfach, gut - glauben. Man muss halt genau die 
Schlüsselwörter verwenden auf die so tiefergelegte Gehirne reinfallen, 
Radarwarner.

Immerhin tackert das Fing wenn man ein eingeschaltetes Handy danebenlegt

von Dieter S. (ds1)


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Florian D. schrieb:
>
> Hab schon ein wenig herumprobiert - anderer Kondensator, längere
> Beinchen, anderes Radarsteuergerät - kein großer Unterschied.

Auf welcher Frequenz sendet Dein Radar? Ein Abstandsradar aus dem 
Automobilbereich verwendet oft 77 GHz, das sind dann so ca. 5 mm 
Drahtlänge und die wird direkt vom IC Anschluss gemessen. Damit man das 
so genau hin bekommt dass sich Resonanz einstellt könnte schwierig 
werden.

Falls Du einen 24 GHz Radar haben solltest dürfte es etwas einfacher 
sein.

von Hugo H. (hugo_hu)


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Du hast schon gesehen, dass die "Leitungslänge" zum Kondensator die 
Abstimmung für die Empfangsfrequenz herstellen soll?

von Florian D. (max_well)


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Hallo Dieter,

der Mid-Range sollte auf etwa 25 GHz senden, der Long-Range auf 77 MHz.

Die Radare sind funktionsfähig, über OBD komm ich drauf an meinem 
Tischaufbau.

Hier wird ein ähnlicher Aufbau diskutiert:

https://electronics.stackexchange.com/questions/350093/how-does-can-this-radar-wave-detector-circuit-work

Die Quintessenz ist hier wohl: "It "works" because at high frequencies 
the LM1458 op-amp is quite susceptible to EMI and this gets rectified at 
the input stages and a dc offset is created."

Leider find ich im Netz nichts dass sich jemand tatsächlich das Teil mal 
gebaut hat, also wie "performant" das ist.

: Bearbeitet durch User
von Florian D. (max_well)


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Hugo H. schrieb:
> Du hast schon gesehen, dass die "Leitungslänge" zum Kondensator die
> Abstimmung für die Empfangsfrequenz herstellen soll?

Ja, ich stecke über die 3polige Buchsenleiste (erkennt man womöglich 
nicht so gut) Kondensatoren mit unterschiedlich langen Beinchen ein.

von Dieter S. (ds1)


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Florian D. schrieb:
>
> Ja, ich stecke über die 3polige Buchsenleiste (erkennt man womöglich
> nicht so gut) Kondensatoren mit unterschiedlich langen Beinchen ein.

Das wird bei den Frequenzen nicht funktionieren, es geht um die 
Gesamtlänge bis zum IC, der Kondensator muss also direkt an die IC Pins 
gelötet werden und die Drahtlänge muss exakt passen. Außerdem dürfte die 
Menge des Lötzinn für die Verbindung bei diesen Frequenzen bereits einen 
deutlichen Einfluß haben.

von Florian D. (max_well)


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Dieter S. schrieb:
> Florian D. schrieb:
>>
>> Ja, ich stecke über die 3polige Buchsenleiste (erkennt man womöglich
>> nicht so gut) Kondensatoren mit unterschiedlich langen Beinchen ein.
>
> Das wird bei den Frequenzen nicht funktionieren, es geht um die
> Gesamtlänge bis zum IC, der Kondensator muss also direkt an die IC Pins
> gelötet werden und die Drahtlänge muss exakt passen. Außerdem dürfte die
> Menge des Lötzinn für die Verbindung bei diesen Frequenzen bereits einen
> deutlichen Einfluß haben.

Okay danke, bei so hohen Frequenzen ist man dann wohl schnell im Bereich 
von "Alles-oder-Nichts". Lohnt sich dann wohl mal eine längere 
Messaktion zu starten (und den Kondensator direkt anzulöten an den OP).

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ein Produkt um den notorischen Rasern neben den Tickets noch etwas Extra
> Kohle aus der Tasche zu ziehen, weil die ja in ihrer Verzweiflung jeden

Geh mal kalt duschen damit dein Blutdruck wieder runter kommt.

Ich koennte mir gut vorstellen das dies funktioniert, aber es gibt
noch jede Menge anderer Anwendungsfaelle fuer Radar ausserhalb
der Polizei. Um Polizeiradare zu detektieren wird das eher
nicht funktionieren. (falsche Empfindlichkeit und hohe 
Querempfindlichkeit)
Es dann sein das man vor jedem Supermarkt bremsen muss. :-D

Ausserdem wird es wohl auf vom genauen Funktionsprinzip des Radar 
abhaengen.
Geh mal nicht davon aus das so ein Radar mit 100%ED sendet.

Ich koennte mir vorstellen das der Kondensator am Eingang, also seine
mechanische innere Bauform, einen erheblichen Einfluss auf die Funktion
hat. Also mal mit mehreren unterschiedlichen Typen probieren.

Muesste ich bei Gelegenheit mal ausprobieren. :-D

Vanye

von Michael B. (laberkopp)


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Vanye R. schrieb:
> Ich koennte mir gut vorstellen das dies funktioniert

Da ist der Wunsch der Vater der Gedanken.

Ich hingegen bin schon mit einem Porsche-Fahrer mitgefahren der einen 
Radarwarner hatte. Der hat öfter mal gepiepst. Aber nicht dort von wo 
das schöne Photo stammt. Ob da natürlich ein MC1458 drin war... aber 
bestimmt was ähnlich primitives.

: Bearbeitet durch User
von Hugo H. (hugo_hu)


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Du hast schon gesehen, dass die "Leitungslänge" zum Kondensator die 
Abstimmung für die Empfangsfrequenz herstellen soll?

Michael B. schrieb:
> Der hat öfter mal gepiepst.

Die Dinger detektieren Mikrowellen recht gut :-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mal abgesehen davon, das die Eingangstransistoren eines 1458 sicher 
nicht gut geeignet sind, um -zig Ghz gleichzurichten, ist die Schaltung 
ohne Richtantenne einfach nur nutzlos, bzw. warnt vor jedem Mobil- oder 
Schnurlostelefon.

Fagott it, würde der Musiker sagen.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Die Dinger funktionieren ganz hervorragend.
Sie haben bloß zwei Nachteile:
a) aufgrund der vielen verschiedenen Blitzerdinger sind sie sehr 
breitbandig, und da heutzutage viele Türoffner, Bewegungsmelder und 
ähnliche Geräte unterwegs sind meldet der Melder ständig. Zudem sind die 
Designs aus den 70er oder 80ern, da gab es so modernes Zeug wie WLAN, 
Bluetooth und LTE noch nicht, die mit weit höheren Leistungen aus 
kürzeren Entfernungen kommen und die wenigen Wellen der "Bullerei" aus 
200m Entfernung gnadenlos überdecken.
2. Sollte man tatsächlich unter all der Pieperei einen echten Blitzer 
mitbekommen, so isses zu spät. Der Piept drei mal für die drei Messungen 
und dann gibts ein Foto. Selbst Schumacher oder Block können nicht so 
schnell den Anker werfen...

Zusammengenommen hat das aber den Vorteil, das der Fahrer der so ein 
Gerät benutzt ständig aufpassen muss ob der Alarm echt war und 
dementsprechend vorsichtiger und langsamer fährt. ;)

Und der OP-Bastelbeitrag ist natürlich ein Samstagnachmittagbasteldings, 
das halb blind ist, aber dafür kaum HF-Kenntnisse und schräge 
Sonderteile wie Gunndioden braucht.
Ich denke aber das die Skala da seeehr gutmütig verlängert wurde, 25GHz 
mag das Teil relativ nah dran noch sehen, aber 77? Da seh ich keine 
Chance.
Ich habe mit so einem Teil vor Jahren meine Matchbox-Tempomesspistole 
getestet, das ging erstaunlich weit, so 5-8 Meter, je nach Wetter und 
Umgebung. Keine Ahnung welche Frequenz die Kanone hatte... Ich hab den 
Kondensator 1836x umgelötet und gebogen bis es ein Maximum gab.
Man muss auch bedenken: heutige Radare haben sehr gute Ohren, die müssen 
nicht mehr so brüllen wie damals als der Entwurf gemacht wurde.
Wenn man da Post von der Bullerei bekam, wusste man aufgrund der Fotos 
auch gleich ob man Krebs hatte. Außerdem war der Strahl auch schön 
warm... ;)

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Bei dieser Schaltung arbeiten Schottky- und Gunndiode Hand in Hand 
zusammen. Man benötigt aber einen Trichter aus Messing oder Kupfer, 
damit die Schaltung rechtzeitig etwa 100m vor dem Radargerät warnt.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Einfacher erscheint mir da ein selbstgebautes Rückblitzgerät. Der 
Rückblitz muss innerhalb 1/500 Sekunde erfolgen, damit die Aufnahme 
sicher überbelichtet wird!

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Als jemand der selber Radarsysteme entwickelt bin ich immer wieder
erstaunt wie Leute bei dem Wort "Radar" sofort an ihre eigenen
Suenden und Fehlleistungen denken. :-D

Leute, es gibt JEDE Menge Anwendungen fuer Radar ausserhalb der 
Geschwindigkeitsueberwachung. Im Ausgangspost steht mit keinem einzigen 
Wort
das es darum geht. Das bildet sich euer schlechtes Gewissen nur ein.

Ihr seid wie meine Oma die dachte das ich im Fernsehen komme
und dort die Nachrichten vorlese als ich ihr gesagt habe das
ich Nachrichtentechnik studiere. :-)

Vanye

von Kurt (sommerwin)


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Enrico E. schrieb:
> Bei dieser Schaltung arbeiten Schottky- und Gunndiode Hand in Hand
> zusammen. Man benötigt aber einen Trichter aus Messing oder Kupfer,
> damit die Schaltung rechtzeitig etwa 100m vor dem Radargerät warnt.

Glaub kaum, dass die Schaltung vor einem Radargerät warnen kann. Die 
Schaltung sieht mehr nach einem Doppler oder Bewegungsdetektor aus. Die 
Gunn Diode erzeugt das Sendesignal und die Schottky Diode empfängt es 
wieder. Und erkennt dabei "Störungen" auf dem Weg zwischen Sender und 
Empfänger.

von Andreas M. (andreas_m62)


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von Florian D. (max_well)


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Mit Long-Range Radar:

https://youtu.be/7Qxr9dTygDs

von M. K. (sylaina)


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Enrico E. schrieb:
> Einfacher erscheint mir da ein selbstgebautes Rückblitzgerät. Der
> Rückblitz muss innerhalb 1/500 Sekunde erfolgen, damit die Aufnahme
> sicher überbelichtet wird!

Sicherlich einfacher wäre es, sich einfach an die 
Geschwindigkeistbegrenzung zu halten. Spart nicht nur Geld sondern auch 
Nerven.

Folge mir für mehr Livehacks.

von Florian D. (max_well)


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Fast 20 Antworten, und nicht ein einziger hat was zur Schaltung selbst 
gesagt.

Warum ist da an der Eingangsstufe zum Beispiel ein 
Spannungs-Stromwandler? Das ist doch ein Spannungs-Stromwandler, oder 
nicht?

Warum wählt man eine Kapazität von 220 nF an den Eingängen 2 und 3? 
Scheinbar kommt es doch eher auf Drahtlängen an.

Warum sind die Koppelkondensatoren 50 nF groß? Je nach Frequenz haben 
die doch auch Einfluss auf die Performance, oder nicht? Das Diagramm 
weiter unten geht von über 500 GHz bis unter 0.1 GHz.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Florian D. schrieb:
> Warum ist da an der Eingangsstufe zum Beispiel ein
> Spannungs-Stromwandler? Das ist doch ein Spannungs-Stromwandler, oder
> nicht?

Nur scheinbar. Hier wird das Demodulations- bzw. das Mischverhalten des 
OPV ausgenutzt, um mit der hohen Frequenz in den hörbaren Bereich zu 
kommen.

Florian D. schrieb:
> Warum wählt man eine Kapazität von 220 nF an den Eingängen 2 und 3?
> Scheinbar kommt es doch eher auf Drahtlängen an.

Es kommt hauptsächlich auf die Drahtlänge an! Ein Steckverbinder, so wie 
auf deinem Foto, ist hier kontraproduktiv.

Florian D. schrieb:
> Warum sind die Koppelkondensatoren 50 nF groß? Je nach Frequenz haben
> die doch auch Einfluss auf die Performance, oder nicht? Das Diagramm
> weiter unten geht von über 500 GHz bis unter 0.1 GHz.

Um hörbare Frequenzen ab 135Hz aufwärts zu übertragen genügt das. Hier 
werden keine 77GHz mehr sein!

von Ge L. (Gast)


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Florian D. schrieb:
> Warum wählt man eine Kapazität von 220 nF an den Eingängen 2 und 3?
> Scheinbar kommt es doch eher auf Drahtlängen an.

Die Drähte bilden eine Schleifenantenne, die auf die Wellenlänge der 
Radarstrahlung abgestimmt ist. Der Kondensator schließt die Schleife 
HF-mäßig während sie für Gleichstrom offen bleibt.

Wie mehrfach geschrieben wurde, es kommt auf die Geometrie der Anordnung 
an, nicht auf die Bauteilwerte.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ein Steckverbinder, so wie auf deinem Foto, ist hier kontraproduktiv.

Jau, Steckverbinder bei 77Ghz ist natuerlich absurd.

> Wie mehrfach geschrieben wurde, es kommt auf die Geometrie der Anordnung
> an, nicht auf die Bauteilwerte.

Korrekt. Auch noch auf so Details wie die Oberflaechenrauheit der Beine 
des Kondensators.

Ist sehe das Hauptproblem in der Einschaltdauer. So ein Radar laeuft nur 
einstellige Millisekunden. Aber vielleicht hoert man dann ja am Ausgang 
die Wiederholfrequenz.

Vanye

von J. S. (jojos)


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Jens M. schrieb:
> a) aufgrund der vielen verschiedenen Blitzerdinger sind sie sehr
> breitbandig, und da heutzutage viele Türoffner, Bewegungsmelder und
> ähnliche Geräte unterwegs sind meldet der Melder ständig.

das ist doch Prima. Also sollte der Raser auch häufig in die Eisen 
gehen.

von Dieter S. (ds1)


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Vanye R. schrieb:
>
> Ist sehe das Hauptproblem in der Einschaltdauer. So ein Radar laeuft nur
> einstellige Millisekunden. Aber vielleicht hoert man dann ja am Ausgang
> die Wiederholfrequenz.

Sollte ein Abstandsradar, der häufig FMCW verwendet, nicht relativ lange 
an sein?

von Florian D. (max_well)


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Vanye R. schrieb:
>> Ein Steckverbinder, so wie auf deinem Foto, ist hier kontraproduktiv.
>
> Jau, Steckverbinder bei 77Ghz ist natuerlich absurd.
>
>> Wie mehrfach geschrieben wurde, es kommt auf die Geometrie der Anordnung
>> an, nicht auf die Bauteilwerte.
>
> Korrekt. Auch noch auf so Details wie die Oberflaechenrauheit der Beine
> des Kondensators.
>
> Ist sehe das Hauptproblem in der Einschaltdauer. So ein Radar laeuft nur
> einstellige Millisekunden. Aber vielleicht hoert man dann ja am Ausgang
> die Wiederholfrequenz.
>
> Vanye

Erstmal danke für die Beiträge und den Hinweis mit der Einschaltdauer.

Gut, "es sind ja 77 GHz" macht eigentlich schon die komplette 
Konfiguration am Eingang absurd, nicht nur den Steckverbinder.

Ist ja auch nicht als wissenschaftliches Instrument gedacht, sondern 
erstmal nur als sowas wie "Radar in der Nähe? --> ja/nein" (Mit einem pF 
Kondensator und dem Long-Range bekomme ich eine Art Ergebnis, siehe 2. 
Video).

Wird der Sound aus dem Lautsprecher merklich lauter (oder andere 
Tonhöhe, was auch immer) wenn ein Radar sich nähert ist das natürlich 
noch ein cooles Feature obendrauf. Ich denke da kommt dann auch jene 
Aussage ins Spiel, dass Steckverbinder Mist ist (ist er natürlich) und 
bei der Geometrie Potential besteht (besteht natürlich).

Aber es gibt auch einen Grund warum ich diesen Thread im Analogtechnik 
Bereich, und nicht im HF-Bereich gepostet habe.
Die OP-Schaltung interessiert mich bei Weitem mehr als das Thema HF (wie 
soll man die Geometrie am Eingang überhaupt korrekt umsetzen mit dieser 
kleinen Grafik und logarithmischer x-Achse wo ich mir mit 'nem Lineal 
die Länge der Kondensatorbeine in inch irgendwie herauslese). 
Bastelanleitungen in Büchern sind nicht immer korrekt, oft auch voller 
Fehler.

Sorry wenn das in meinem Ausgangspost nicht so klar rüberkam.

Vielleicht gibt es einen besseren OP für diesen Anwendungsfall, 
vielleicht hat auch das Schaltungskonzept (Spannungs-Stromwandler?) an 
sich Verbesserungspotential. Können mir wohl nur andere 
Selbstbau-Enthusiasten sagen.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Florian D. schrieb:
> Schaltungstechnisch scheint mein Aufbau soweit in Ordnung.
Nein, er ist es aber wie schon gesagt natürlich nicht.
Denn mit dem |<-- L -->| im Originalschaltplan ist nicht die Länge der 
Bauteilanschlüsse gemeint, sondern die Leiterlänge vom IC-Pin zum 
Kondensatorkörper.

Florian D. schrieb:
> Fast 20 Antworten, und nicht ein einziger hat was zur Schaltung selbst
> gesagt.
Allein, weil da ein steinuralter OPAmp verwendet wird, sollte einem klar 
sein, dass die damaligen Entwickler (vor ca. 40 Jahren) nicht mit der 
elektromagentischen Verschmutzung durch alles Mögliche zu kämpfen 
hatten.

Florian D. schrieb:
> Die OP-Schaltung interessiert mich bei Weitem mehr als das Thema HF
Zeichne sie mal so um, dass der R6 und R7 zusammen mit dem C4 eine 
"virtuelle Masse" bilden, die dann direkt an die nichtinvertierenden 
Eingänge des OP geht. Dann wird schnell klar: das sind 2 simple 
invertierende Verstärker, von denen der erste irgendwelche eingekoppelte 
Störungen im Grunde mit maximaler Verstärkung an seinem Ausgang 
wiedergibt. Der Zweite verstärkt dann mit dem Faktor 21. Und dahinter 
sitzt eine Audio-Endstufe.

Florian D. schrieb:
> Vielleicht gibt die Schaltung ja einfach nicht mehr her
So ist es. Das ist einfach eine Schlatung, die irgendwelche 
HF-Einkopplungen irgendwie maximal verstärkt.

Florian D. schrieb:
> "It "works" because at high frequencies the LM1458 op-amp is quite
> susceptible to EMI and this gets rectified at the input stages and a dc
> offset is created."
Das trifft den verwendeten Effekt nicht ganz, diese nichtlienaren Effekt 
kommen aber noch dazu.

: Bearbeitet durch Moderator
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Florian D. schrieb:
> Wie soll man die Geometrie am Eingang überhaupt korrekt umsetzen mit
> dieser kleinen Grafik und logarithmischer x-Achse wo ich mir mit 'nem
> Lineal die Länge der Kondensatorbeine in inch irgendwie herauslese?

Nimm einfach die allgemein gültige Formel:

Lambda = c/f

Bei einer Dipollänge von Lambda/2 kommst du automatisch auf eine Länge 
"L" von 6,25mm (24GHz).

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Allein, weil da ein steinuralter OPAmp verwendet wird, sollte einem klar
> sein, dass die damaligen Entwickler (vor ca. 40 Jahren) nicht mit der

Also das ist jetzt aber eine absurde Beweisfuehrung. Ich sehe hier fast
immer nur Schaltungen mit steinalten Opamps. :)

Vanye

von Ge L. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Allein, weil da ein steinuralter OPAmp verwendet wird, sollte einem klar
> sein, dass die damaligen Entwickler (vor ca. 40 Jahren) nicht mit der
> elektromagentischen Verschmutzung durch alles Mögliche zu kämpfen
> hatten.

Dieser steinalte OpAmp lässt sich tatsächlich noch durch Radarpulse 
beeinflussen. Mit dieser Schaltung und entsprechender Leitungslänge zum 
Kondensator würdest Du tatsächlich bei JaguarLandrover durch die 
EMV-Prüfung fliegen, weil die Radarpulse demodulieren.  Bei einem 
modernen FET-OpAmp passiert das nicht.

Mit schlechtem Layout macht ein Mikrocontroller im Takt der Pulse Reset.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Vanye R. schrieb:
> Also das ist jetzt aber eine absurde Beweisfuehrung.
Ich finde sie sehr schlüssig, besonders in der Hinsicht,
>>> dass die damaligen Entwickler nicht mit der elektromagentischen
>>> Verschmutzung durch alles Mögliche zu kämpfen hatten.


> Ich sehe hier fast immer nur Schaltungen mit steinalten Opamps. :)
Das taugt aber noch weniger als "Gegenbeweis"... ;-)

Zur allgemeinen Lage gilt wohl das, was dort steht:
- http://www.radarforum.de/forum/topic/46930-eigenbau-radarwarner/

Fazit: "bis jetzt hatte noch niemand Erfolg damit"

Soul E. schrieb:
> Dieser steinalte OpAmp lässt sich tatsächlich noch durch Radarpulse
> beeinflussen.
Theoretisch ja, aber eben nicht von welchen, die mit heutiger 
Strahlungsstärke auf Kfz losgelassen werden dürfen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Ge L. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Theoretisch ja, aber eben nicht von welchen, die mit *heutiger*
> Strahlungsstärke auf Kfz losgelassen werden dürfen.

Na das will ich hoffen :-)  Die Testfälle liegen bei 1.3, 2.7, 3.2 GHz 
und 300 - 600 V/m.

Bipolare OpAmps bekommt man aber auch bei einer normalen ALSE-Prüfung 
mit 140 V/m gestört. Es braucht halt eine passende Leiterstruktur (=ein 
schlechtes Layout), die sich als Antenne für den Frequenzbereich 
zuständig fühlt. Die HF selber wird natürlich nicht verstärkt, das 
Signal demoduliert aber an den Halbleiterstrukturen. Bei CW hat man am 
Ausgang einen DC Offset, bei Modulation sieht man diese.


Für den TO: bau die Schaltung erstmal für 900 MHz oder 1,8 GHz auf und 
teste sie mit Deinem Mobiltelefon. Gerade bei einer GSM (2G) Verbindung 
hört man die Modulation beim Verbindungsaufbau schön heraus. Wenn Du ein 
Gefühl für die Antennenstruktur hast, mach mit den höheren Frequenzen 
weiter.

von Florian D. (max_well)


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Soul E. schrieb:
> Für den TO: bau die Schaltung erstmal für 900 MHz oder 1,8 GHz auf und
> teste sie mit Deinem Mobiltelefon. Gerade bei einer GSM (2G) Verbindung
> hört man die Modulation beim Verbindungsaufbau schön heraus. Wenn Du ein
> Gefühl für die Antennenstruktur hast, mach mit den höheren Frequenzen
> weiter.

Okay hier mal ad-hoc mit Mobiltelefon wen's interessiert. Warum da so 
ein "Sound Pattern" kommt, keine Ahnung. Anderes Video ist gelöscht.

https://youtu.be/z8EukiTXVWg

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gibt heutzutage auch integrierte Mikrowellendetektoren:
https://www.analog.com/en/parametricsearch/11409#/sort=4467,desc

Die bis 24/30 GHz kosten allerdings mehrere hundert Dollar, 10 GHz mit 
AD8317 gibt es als Modul für 18,80€:
https://www.box73.de/product_info.php?products_id=4388

Die Innenschaltung des LM1458 sagt auch wenig aus, an den beiden 
Basis-Emitter-Dioden von Q1 und Q2 dürfte die Demodulation stattfinden.

von Ge L. (Gast)


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Florian D. schrieb:

> Okay hier mal ad-hoc mit Mobiltelefon wen's interessiert. Warum da so
> ein "Sound Pattern" kommt, keine Ahnung. Anderes Video ist gelöscht.
>
> https://youtu.be/z8EukiTXVWg

Funktioniert erstaulich gut mit Deinem Stecker auf der Leiterplatte. Ich 
würde trotzdem mal die beschriebene Loop-Antenne mit passendem 
Durchmesser aufbauen und direkt an die Pins vom OpAmp löten. Dann kannst 
Du mit verschiedenen (falschen) Durchmessern experimentieren und sehen 
wieviel das ausmacht, also wie breitbandig der Aufbau eigentlich ist.

von Thomas (kosmos)


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ich nehme auch mal an das es um Blitzerwarner geht, die üblichen 
Chinadinger bei Ali gehen bei 5€ los und dedektieren im unten genannten 
Bereich. Meiner Meinung gehören die aber in eine Dose die mindestens 
doppel so lange ist wie der Warner damit seitliche Einstrahlung 
vermindert wird und nur der vordere Bereich abgebildet wird, da die 
sonst viel zu empfindlich sind.

10,5 GHz
11,1 GHz
13,5 GHz
24,1 GHz
34,7 GHz

vielleicht mal so ein Ding öffnen um sich die Schaltung anzusehen. 
Ansonsten bei der letzten Amazon Aktion scheint dieser OOONO CO-Driver 
NO1 der Renner gewesen zu sein.

von Florian D. (max_well)


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Enrico E. schrieb:
> Florian D. schrieb:
>> Wie soll man die Geometrie am Eingang überhaupt korrekt umsetzen mit
>> dieser kleinen Grafik und logarithmischer x-Achse wo ich mir mit 'nem
>> Lineal die Länge der Kondensatorbeine in inch irgendwie herauslese?
>
> Nimm einfach die allgemein gültige Formel:
>
> Lambda = c/f
>
> Bei einer Dipollänge von Lambda/2 kommst du automatisch auf eine Länge
> "L" von 6,25mm (24GHz).

Also deine Rechnung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Evtl. führst du 
das nochmal aus - 6,25 mm sind lt. google Calculator 0,25 inch, und dein 
roter Strich geht (oder sollte gehen) auf 0,3 inch. y-Achse ist nicht 
logarithmisch. Bei logarithmischer x-Achse ist man bei 24 näher am Wert 
10, als am Wert 100.

Andere Rechnung:
Bei 10 GHz kann man relativ leicht 0,5 inch herausmessen, was 12,7 mm 
sind.
Lambda = 300.000.000/10.000.000.000 = 30 mm

Also man könnte hier schon unterstellen Lambda/2 oder so, aber wie schon 
gesagt, zeichnerisch ist das ein wenig Rätselraten.

Ist jetzt wohl auch egal.

Mir war als Nicht HF-Techniker ja auch nicht so wirklich bewusst dass es 
sich um ein Projekt aus den 80er Jahren handelt. Die Frequenzen mit 
welchen damals gearbeitet wurde sind mir unbekannt (was Polizei oder 
militärisches Radar angeht), aber wohl standardmäßig eher nicht mit >20 
GHz.

Im Rothammel ist u. A. die Rede von 1,3 GHz oder 3 GHz. Mit diesen 
Werten funktioniert so ein Aufbau scheinbar sehr gut.

Aber gewiss nicht mit einem Long-Range-Radar aus einer Premiumkarre mit 
77 GHz, das war von Anfang an eine absurde Prämisse.

Lothar M. schrieb:
> Zur allgemeinen Lage gilt wohl das, was dort steht:
> - http://www.radarforum.de/forum/topic/46930-eigenbau-radarwarner/
>
> Fazit: "bis jetzt hatte noch niemand Erfolg damit"

Also ich muss mich schon wundern dass ein solches Forum scheinbar sowas 
wie eine Referenz darstellt.
Irgendein obskurer Benutzer behauptet dort "bis jetzt hatte noch niemand 
Erfolg damit", oder "hat bereits bei 1 MHz keine Verstärkung mehr".
Kompletter Nonsens.

https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm1458.pdf?ts=1699720252101&ref_url=https%253A%252F%252Fwww.ti.com%252Fproduct%252FLM1458

Noch ein Hinweis: Videos wurden gelöscht

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Florian D. schrieb:
> dass ein solches Forum scheinbar sowas wie eine Referenz darstellt.
Dort sammeln sich einfach ein paar Erfahrungsberichte.

> Irgendein obskurer Benutzer behauptet dort
> oder "hat bereits bei 1 MHz keine Verstärkung mehr"
Passt, denn eine Verstärkung von 1 ist eben keine Verstärkung mehr. Ist 
aber nicht so schlimm, weil ja sowieso nur Audio verstärkt werden muss.

> "bis jetzt hatte noch niemand Erfolg damit" ...
> Kompletter Nonsens.
Echt jetzt? Funktioniert dein Aufbau tatsächlich? Hätte ich nicht 
gedacht...

: Bearbeitet durch Moderator
von Dieter S. (ds1)


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Florian D. schrieb:
>
> Aber gewiss nicht mit einem Long-Range-Radar aus einer Premiumkarre mit
> 77 GHz, das war von Anfang an eine absurde Prämisse.

Hast Du andere Radarquellen mit niedrigerer Frequenz? Als Beispiel: Es 
gibt Spielzeug Radarpistolen mit 10 GHz, Pollin hatte vor ca. 9 Jahren 
diverse Mikrowellen Richtfunk Geräte günstig zum Verkauf (13 GHz, 23 GHz 
und 38 GHz), siehe hier:

Beitrag "23 Ghz Ausseneinheit Polin"

Eventuell eignen sich auch Doppler-Radar Bewegungsmelder.

Bezüglich 77 GHz im Auto: Auch der Abstandsradar im Golf 7 arbeitet 
damit (Mid-Range), es muss also nicht unbedingt "Premium" sein.

von Ge L. (Gast)


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Florian D. schrieb:
> Mir war als Nicht HF-Techniker ja auch nicht so wirklich bewusst dass es
> sich um ein Projekt aus den 80er Jahren handelt.

Die Schaltung ist ein schlecht entstörter Audioverstärker mit offenem 
Eingang. Das klappt auch mit anderen schlecht entstörten Verstärkern, 
auch mit kommerziellen. Ich hatte mal einen tragbaren Fernseher von 
Grundig, über den ich jeden Verbindungsaufbau meines Handys mithören 
konnte. Mit Gitarrenverstärkern klappt das auch. Es muss allerdings ein 
Klinkenstecker drinstecken, sonst ist der Eingang kurzgeschlossen.

Je besser die Kabellängen am Eingang zur Störfrequenz passen, also je 
angepasster die Antenne ist, umso ausgeprägter ist der Effekt.

von Florian D. (max_well)


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Dieter S. schrieb:
> Florian D. schrieb:
>>
>> Aber gewiss nicht mit einem Long-Range-Radar aus einer Premiumkarre mit
>> 77 GHz, das war von Anfang an eine absurde Prämisse.
>
> Hast Du andere Radarquellen mit niedrigerer Frequenz? Als Beispiel: Es
> gibt Spielzeug Radarpistolen mit 10 GHz, Pollin hatte vor ca. 9 Jahren
> diverse Mikrowellen Richtfunk Geräte günstig zum Verkauf (13 GHz, 23 GHz
> und 38 GHz), siehe hier:
>
> Beitrag "23 Ghz Ausseneinheit Polin"
>
> Eventuell eignen sich auch Doppler-Radar Bewegungsmelder.
>
> Bezüglich 77 GHz im Auto: Auch der Abstandsradar im Golf 7 arbeitet
> damit (Mid-Range), es muss also nicht unbedingt "Premium" sein.

Hallo Dieter,

auf die Schnelle habe ich nur ein bereits auf eine andere Platine 
verbautes RN4870 BLE Modul. Datenblatt: "ISM Band 2.402 to 2.480 GHz 
Operation".

Video: https://youtu.be/nKy2AlBxAnw

Hinweis: auch dieses Video werde ich nach 24h wieder löschen

von Dieter S. (ds1)


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Florian D. schrieb:
>
> auf die Schnelle habe ich nur ein bereits auf eine andere Platine
> verbautes RN4870 BLE Modul. Datenblatt: "ISM Band 2.402 to 2.480 GHz
> Operation".

Ideal wäre etwas mit mehr Leistung (Bluetooth ist eher schwach).

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