Forum: HF, Funk und Felder Frequenzänderung ferngesteuerte Autos


von Phälicks (calis)



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Hallo,

Ziel meines Unterfangens ist, die Ansteuerung zweier baugleicher 
ferngesteuerter Autos (ältere Modelle) so zu modifizieren, dass sie 
zeitgleich fahren können. Laut Sender (Fernbedienung) handelt es sich um 
24,145 mHz. Nun bin ich über die Suchfunktion über einen sehr 
hilfreichen Beitrag gestoßen, anhand dessen ich vorgehen wollte: 
Beitrag "Frequenzwechsel Fernsteuerung Spielzeugauto"

Dort beschreibt Steffen H. (avrsteffen) wie er die Widerstände an den 
Oszillator-Pins des IC tauscht. Nun stellt sich mir die Frage: Welche 
sind das? Die Beschriftungen der ICs an dem mir vorliegenden Platinen 
lassen sich nicht eindeutig entziffern. Weiß jemand Rat?

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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> Laut Sender (Fernbedienung) handelt es sich um 24,145 mHz.

Das werden wohl eher 27.145 MHz.
Beim Sender koennte man mit einem Quarzwechsel, das ist das Ding
was mit XT1 beschriftet ist, zu einer anderen Sendefrequenz verhelfen.
M.W. gibt es 4 Fernsteuerkanaele im 27.12 MHz Band.

Aber der Empfaenger scheint als Pendelaudion aufgebaut zu sein.
Die sind breitbandig wie ein Scheunentor. :)
Parallelbetrieb geht bei denen also prinzipbedingt leider nicht.

Da waere es nur erfolgsversprechend, sowohl Sender als Empfaenger
auf z.B. 40 MHz umzuruesten, was bedeuten wuerde die HF-Teile
komplett zu ersetzen.

Mit dem simplen Wechsel eines Widerstandes wird das wohl nichts.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Phälicks schrieb:
> dass sie
> zeitgleich fahren können.

Einfach die Spule des zweiten Empfängers auf die gleiche Frquenz, wie 
der Sender des ersten Empfägers ausgibt, umändern. Die Spulen sind 
abgeglichen und deswegen mit Wachs übergossen. Man braucht nur Wachs, 
einen Messender mit Frequenzanzeige und als Indikator ein Oszilloskop, 
das man an die passende Stelle anschließt. Notfalls ginge es auch ohne 
Messender mittels des vorhandenen Fernsteuersenders.

mfg

von Motopick (motopick)


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> Einfach die Spule des zweiten Empfängers auf die gleiche Frquenz, wie
> der Sender des ersten Empfägers ausgibt, umändern.

Das ist schon logisch etwas zweifelhaft, und:

Vermutlich senden beide Sender auf der selben Frequenz.
(+/- Toleranz)
Immerhin scheinen sie ja quarzgesteuert zu sein.

von Wastl (hartundweichware)


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Motopick schrieb:
> Das werden wohl eher 27.145 MHz.

Wahrscheinlich. Aber 24 geht auch in DE.

Motopick schrieb:
> M.W. gibt es 4 Fernsteuerkanaele im 27.12 MHz Band.

Dein Wissen ist dürftig, für Deutschland sind es bei 27MHz
16 Kanäle:
http://www.rconline.net/hangflug/frequenzen-europa/27MHz-uebersicht.shtml

Motopick schrieb:
> Aber der Empfaenger scheint als Pendelaudion aufgebaut zu sein.
> Die sind breitbandig wie ein Scheunentor. :)
> Parallelbetrieb geht bei denen also prinzipbedingt leider nicht.

Richtig.
Man kann soviele andere Quarze einbauen wie man will, die
Empfänger werden jede Frequenz mehr oder weniger gut empfangen.
Solange der Empfänger nicht als Superhet ausgestaltet ist wird
er breitbandig genug sein z.B. alle Frequenzen im 27 MHz Band
zu empfangen.

von Wastl (hartundweichware)


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Christian S. schrieb:
> Man braucht nur Wachs,
> einen Messender mit Frequenzanzeige und als Indikator ein Oszilloskop

ROFL. Das Wachs ist besonders wichtig. Vielleicht noch etwas
Tomatenketchup?

von Motopick (motopick)


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> Dein Wissen ist dürftig

Nicht duerftig, sondern alt. :) Es gibt/gab im CB-Band deswegen
einige "Luecken" die von CB-Geraeten nicht benutzt werden konnten.
Da waren dann die "RC-Funker" unter sich.
Das ist aktuell wohl immer noch so. Damit reduziert sich die
Zahl von 16 Kanaelen dann doch noch etwas.
Wenn man darauf Wert legt ungestoert zu sein.

von Martin L. (makersting)


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Motopick schrieb:
> Das werden wohl eher 27.145 MHz

Bitte ein Komma statt dieses Punktes.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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> Bitte ein Komma statt dieses Punktes.

Dort ein Komma zu setzen, ueberlasse ich gerne deutschen Buchhaltern.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Wegen falschen Dezimaltrennzeichen sind schon Raketen abgestürzt.

von Motopick (motopick)


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> Wegen falschen Dezimaltrennzeichen sind schon Raketen abgestürzt.

Und das mit Recht!
Die C-Runtimelibrary eines gewissen Betriebssystems, gab bei einem
deutschen "Locale" und einem printf brav und artig ein Komma aus.
Lustigerweise :) erwartete das scanf aber ein Punkt.

Mit LANG=C waere das mit der Rakete wohl nicht passiert.

von Helmut -. (dc3yc)


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Wastl schrieb:
> Christian S. schrieb:
>> Man braucht nur Wachs,
>> einen Messender mit Frequenzanzeige und als Indikator ein Oszilloskop
>
> ROFL. Das Wachs ist besonders wichtig. Vielleicht noch etwas
> Tomatenketchup?

Ich wäre für Majo. Aber die Originale bitte. Wegen des richtigen µr.

von Wastl (hartundweichware)


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Martin L. schrieb:
> Bitte ein Komma statt dieses Punktes.

Ich korinthenkacke auch manchmal so rum, aber diesen Punkt
setze ich mit Überzeugung.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Wastl schrieb:
> aber diesen Punkt
> setze ich mit Überzeugung.

Warum? Damit aus 27,145 MHz 27145MHz werden?
Das ist im deutschen Sprachraum schlicht falsch.

von Keks F. (keksliebhaber)


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Zufällig Fischer Price Formel 1 Rennautos?

von Tom (tom_major)


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Was ist denn X1 im Empfänger, wenn der ein Pendelaudion sein soll?

von Motopick (motopick)


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> Was ist denn X1 im Empfänger, wenn der ein Pendelaudion sein soll?

Zeig mal! :)

von Tom (tom_major)


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Na da?

von Motopick (motopick)


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> Na da?

Das ist hoechstens ein Piezoresonator und kein Quarz.
Der kontrolliert wahrscheinlich den Takt des Controllers/Dekoders.
An der HF-Aufbereitung ist der voellig unbeteiligt.

Fuer einen Superhet sind die Toleranzen eines Piezoresonators
viel zu gross, um das Signal zuverlaessig durch eine ZF zu
zwaengen.

von Hans (piaggio)


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von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Der Sender ist Frequenzstabil durch das Quarz.

Der TO, Phälicks, möge nachsehen welche Frequenz dort steht und ob das 
bei beiden Fahrzeugen unterschiedlich ist.

Beim Empfänger könnte ein Quarz fliegend auf der Rückseite verlötet 
sein. Der TO, Phälicks, möge das mal checken.

von Motopick (motopick)


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> Aber 24 geht auch in DE.

Interessant. Dann koennte der TO es ja auch mit einem recht
handelsueblichen 24.576 MHz Quarz versuchen.
Die ca. 3 MHz Abstand sollten auch fuer 2 Pendelaudions reichen.
U.U. ist das aber illegal.

Wenn bei ihm 13.56 MHz Quarze verbaut sind, was recht haeufig ist,
wuerde es dann ein 12.288 MHz fuer den zweiten Sender tun.
Auch hier gilt:
Das ist moeglicherweise illegal.

Den Empfaenger koennte er dann durch vorsichtiges(!)
Zusammendruecken der Spule wieder auf Maximum bringen.
Die weiteren Senderstufen muesste man natuerlich auch
wieder auf Maximum abgleichen.

von Hans (piaggio)


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Ich denke, 13,5 MHz ist eine schlechte Wahl, weil die 1. Oberwelle 
wieder nahe an den ursprünglichen 27 MHz liegt.
Besser -aber nicht zulassungsfähig- ist da 35 od. 40 MHz.
Aber dann wird's sehr aufwändig: Zumindest ist ein Neuabgleich von 
Sender und Empfänger erforderlich. Der Einstellbereich ist 
wahrscheinlich zu klein und dann müssen Spulen od. Kondensatoren 
geändert werden.
Der Aufwand ist beträchtlich....

von CA (Gast)


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Hans schrieb:
> Ich denke, 13,5 MHz ist eine schlechte Wahl,

denke ich auch, besser wäre ein auf der dritten Harmonischen 
schwingender Oberwellenquarz, denn die zweite Harmonische müsste 
selektiv ausgefiltert werden, was eine großen Aufwand für so einen 
Sender bedeuten würde.

von Motopick (motopick)


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> Ich denke, 13,5 MHz ist eine schlechte Wahl

Mal zu Ende gedacht, werden die 13.56 MHz im Sender verdoppelt
und schwupps, kommt etwas im 11 m Band (27.12 MHz) heraus.
Was auch daran liegt, dass Grundwellenquarze fuer Frequenzen
> 25 MHz recht selten sind.

Ansonsten sollte man die 13.56 MHz natuerlich meiden.
Kurzwellendiathermie, RFID, da kreucht und fleucht einiges herum.

von Tom (tom_major)


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Die Empfängerplatine ist aus anderem Blickwinkel in der Bucht zu finden 
unter /itm/166046551687

von Harald W. (wilhelms)


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Motopick schrieb:

>> Bitte ein Komma statt dieses Punktes.

> Dort ein Komma zu setzen, ueberlasse ich gerne deutschen Buchhaltern.

Naja, wenn du einen Sender mit 27145000000 Hz bauen willst, ist das
natürlich schon etwas aufwändiger. Als Antennen verwendet man dann
am Besten Satellitenschüsseln.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Komplette Adresse:
https://www.ebay.de/itm/166046551687
Ein strategisch passend platzierter Dreckfleck auf dem IC verhindert das 
Lesen der Bezeichnung.

von Keks F. (keksliebhaber)


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TE hat ja nicht geantwortet. Ich glaube ich habe dasselbe Auto.

Chip war meines Wissens nach eine Sonderlocke aus den 80ern.
Bei mir war die Aufschrift lesbar.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Der Chip dürfte dem TCA440 ähnlich sein, wenn es der Empfänger wäre. 
Denke aber eher an einen SN74xxx für die Signalauswertung.

: Bearbeitet durch User
von Tom (tom_major)


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TCA440 hat nur 16 Beinchen, außerdem verstehe ich dann die Funktion von 
Q1-3 nicht, und es fehlt der Oszillatorquarz. Kann das IC nicht 
irgendein Fernsteuerdecoder sein, wie Holtek HT12F?
https://www.reichelt.de/decoder-fernsteuerung-2-4-12v-dip-18-hlt-ht12f-p355719.html
Dann wären Q4-16 nur die Leistungsstufen für die Servos, ansonsten 
müssten sie ja selbst die Decoder bilden.

von Motopick (motopick)


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> Als Antennen verwendet man dannam Besten Satellitenschüsseln.

Die fallen bei 27,12 GHz ja dann besonders niedlich aus. :)
Damit nicht neue Klagen kommen, habe ich ausnahmsweise mal
das Komma sprechen lassen.

> Der Chip dürfte dem TCA440 ähnlich sein

An einen TCA440 glaube ich eher nicht. Den koennte man zwar auch
als Geradeausempfaenger verwenden, aber wohl nicht mehr bei 27.12 MHz.
Der Kaefer wird wohl eher ein Decoder sein. Und der wuerde ja
dann, wenn es ein Empfaenger-IC ist, irgendwie fehlen.

von Keks F. (keksliebhaber)


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Das Auto, wenn es denn meines ist, wird mit 4 AA Zellen in Reihe 
betrieben.
Das passt auch nicht mit der Spannung.

Wie gesagt, ich hatte die Markierungen vor einem halben Jahr gegooglet, 
der Chip war irgendeine Sonderanfertigung. Es gab dazu 0 Informationen.
Ich hatte mal darüber nachgedacht auf Lithium-Akkus umzusteigen und fand 
es für den Fall insgesamt sinnvollerer die Platine als ganzes dann 
auszutauschen.
Gemacht habe ich nichts davon. Ich hatte nur das Getriebe dupliziert 
(ein Zahnrad war kaputt, eine Übersetzung fehlte komplett).
Ich wollte eigentlich anbieten bei Bedarf ein paar Zahnräder zuzusenden. 
Aber der TE hat sich nicht gemeldet.

Die Frequenz hatte ich damals glaube ich über die Antennenlänge 
bestimmt.

: Bearbeitet durch User
von Phälicks (calis)


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Danke für die Beiträge. Verstanden hab ich nicht viel, aber die 
Schwingungen hier Zuhause sind zumindest harmonisch, ja. ;)

Völlig korrekt, war ein doppelter Tippfehler: 27,145 MHz – und natürlich 
M, nicht m ... ;)

Zum Modell: Ja, ist die alte Version des Fernlenkflitzers von Fisher 
Price. Ich schaue morgen nach, ob ich die Flecken am IC entfernen kann 
oder am anderen Modell lesbar sind.

Auf der Rückseite ("fliegend"?) ist nichts verlötet.

Wenn ich Euch richtig verstehe, wäre die einzige Option die, die 13 MHz 
anzufassen, allerdings nicht empfehlenswert?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Nachdem der Empfänger relativ breitbandig ist, würde beim Einbau eines 
anderen Quarzes (Nachbarkanal, aber nicht Kanal 9) beim Sender die 
Sendefrequenz ändern. Aber dann benötigst Du nochmal ein Set 
Senderquarze, weil Du damit ein Filter im Empfänger einschleifen darfst. 
Die Trennung wäre zwar nicht perfekt, aber solange das Fahrzeug sich 
nicht zu nah bei der gegnerischen Fernbedienung befindet, sollte das 
gehen.

von Motopick (motopick)


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> 27,145 MHz – und natürlich M, nicht m ... ;)

Es gibt hier Kleingeister die sich daran stundenlang aufschiessen 
koennen.
Oder die ein Dezimalpunkt stoert. Warum heisst es wohl Dezimalpunkt
und nicht Dezimalkomma?

> die 13 MHz anzufassen, allerdings nicht empfehlenswert?

Guck erstmal was fuer ein Quarz verbaut ist.
Wenn er nicht, oder nicht lesbar beschriftet ist, hilft u.U.
ein altes Radio mit genug Kurzwellenbereich oder jemand mit
passender Messtechnik.

Bei Umstellung auf 13 MHz liegt der ganze Rest des Senders
total daneben. Ausserdem ist die 1. Oberwelle ausgerechnet auch
noch die Empfangsfrequenz des "anderen" Empfaengers.
Das wird also nicht besonders gut werden, wenn es ueberhaupt
irgendwie funktioniert.
Quarze fuer die "Nachbarkanaele" gehen wegen den Pendelaudions
nicht. Das kann die Kanaele naemlich nicht(!) auseinanderhalten.
Edith:
Das kann man auch durch dazugebastelte Filter nicht wesentlich 
verbessern.


Daher mein Vorschlag mit dem 24.576 bzw 12.288 MHz Quarz.
Das haette bei Pendelaudions recht sicheren Aussicht auf Erfolg.
Alles andere eigentlich nicht...

Viel Erfolg!

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Wastl schrieb:
> Das Wachs ist besonders wichtig. Vielleicht noch etwas
> Tomatenketchup?

Und vergesst nicht, danach ordentlich Tomatenketchup drüber zu gießen.

mfg

von Phälicks (calis)


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Falls jemand an einer funktionierenden Lösung mit Fummelarbeit 
interessiert ist (Teile davon wurden ja schon hier vorgeschlagen): Quarz 
tauschen, Empfängerfilter anpassen.
https://www.instructables.com/Modding-Fisher-Price-72825-Formel-Junior-Fernlenkf/

Für alle übrigen, die sich eher für tomantenhaltige Produkte 
interessieren:
https://www.chefkoch.de/rs/s0/schnelle+gerichte+mit+ketchup/Rezepte.html

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Liest man sich zuvor genannten Link durch, wird einfach nur die eine 
Spule im Empfänger geändert durch andere Wicklung und neuen Abgleich. Im 
Sender kommt ein anderer Quarz zum Einsatz. Mehr wird da nicht gezeigt.

Von Wachs, Kern und Föhn ist da auch noch die Rede.

mfg

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