Forum: Platinen Beim löten selbst abisolierende litze?!


von Alonzo (mustermannseinvater)


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hi, folgendes, ich habe mehrere ws2815 led streifen die übereinander 
gereiht sind. sprich ich müsste immer vertikal eine litze anlöten und 
das hunderte mal. kabel entsprechend der länge abschneiden, dann 
versuchen nur eine kleine spitze abzuisolieren, platzieren und löten ist 
halt ne qual. ich bin tüftler, jedoch nicht vom beruf und vor jahren 
meinte mal ein elektroniker, dass es solche litzen zu kaufen gibt.

meine nächste frage wäre, was für querschnitt ihr nehmen würdet, wenn 
die litzen max 20mm lang sind bei ca. 100 watt leistung? es sind 11 
streifen mit je ca 30 dioden. um es optisch nicht so hässlich zu machen 
würde ich so dünne wie möglich verwenden.

kann mir da jemand weiterhelfen?!


danke

: Verschoben durch Moderator
von Bernard (Gast)


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der Suchbegriff ist "lötfähig".

von Harald K. (kirnbichler)


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Alonzo schrieb:
> wenn die litzen max 20mm lang sind bei ca. 100 watt leistung?

Es kommt auf den fließenden Strom an. Für die Stromversorgung solltest 
Du die Streifen nicht in Reihe, sondern parallel schalten, denn sonst 
summieren sich alle Leitungsverluste (die der Streifen und die Deiner 
Litze dazwischen).

von Brüno (dominic_m833)


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Ich würde dafür lötbaren Kupferlackdraht nehmen, der trägt dünner auf 
als Litze und verbiegt nicht so leicht.

von Alonzo (mustermannseinvater)


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Brüno schrieb:
> Kupferlackdraht

ist doch gar nicht isoliert oder?! ich müsste die litze ja über den 
anderen pins verlegen. somit würde es einen kurzschluss auslösen

Bernard schrieb:
> der Suchbegriff ist "lötfähig".

wenn ich danach suche, korregiert google es zu "leitfähig". hf-litze 
lötfähig oder wonach genau muss ich suchen?!

Harald K. schrieb:
> Alonzo schrieb:
>> wenn die litzen max 20mm lang sind bei ca. 100 watt leistung?
>
> Es kommt auf den fließenden Strom an. Für die Stromversorgung solltest
> Du die Streifen nicht in Reihe, sondern parallel schalten, denn sonst
> summieren sich alle Leitungsverluste (die der Streifen und die Deiner
> Litze dazwischen).

warum bin ich nicht selbst draufgekommen :D
könnte sogar vom optischen her besser aussehen weil dann die litzen an 
den kanten nach hinten verschwinden würden.

von Brüno (dominic_m833)


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Alonzo schrieb:
> Brüno schrieb:
>> Kupferlackdraht
>
> ist doch gar nicht isoliert oder?!

Natürlich, dafür steht das "lack"..

von Gerald B. (gerald_b)


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Nimm versilberten Blankdraht oder entprechende Litze. Als Isolation 
nimmst du Siliconschlauch passender Weite oder lackierten 
Glasseidenschlauch. Immer passende Stückchen zuschneiden und 
aufschieben, dann den nächsten Stripe anlöten usw.
Beide Materialien sind hitzefest, so das sie beim Löten sich nicht 
zurückziehen, o.ä.

von Harald K. (kirnbichler)


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Brüno schrieb:
> Ich würde dafür lötbaren Kupferlackdraht nehmen, der trägt dünner auf
> als Litze und verbiegt nicht so leicht.

Der hat nur für die geforderte Anwendung erst recht einen *viel zu 
geringen* Querschnitt.

von Brüno (dominic_m833)


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Harald K. schrieb:
> Der hat nur für die geforderte Anwendung erst recht einen viel zu
> geringen Querschnitt.

Unter den ersten Treffern bei Google 😏

https://de.rs-online.com/web/p/kupferdrahte/7790753
https://www.block.eu/de_DE/produktvariante/cul-500200/

von Harald K. (kirnbichler)


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OK, ich ahnte nicht, daß derartige Querschnitte auch als "lötbar" 
produziert werden.

Ob man bereit ist, für 14 Meter Draht 32 EUR zu bezahlen, ist aber 
nochmal 'ne andere Frage.

von Gerald B. (gerald_b)


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Harald K. schrieb:
> OK, ich ahnte nicht, daß derartige Querschnitte auch als "lötbar"
> produziert werden.

Na ja, Lötbar ist Auslegungssache. Bei einer Trafo- oder Motorwicklung 
kann ich mit anderem Equipment "rumbraten", als an einer flexiblen 
Leiterplatte. Nichts anderes ist der Stripe. vermutlich get da eher der 
Leiterzug ab, als der Lackdraht Zinn annimmt.
Außerdem sind die Zersetzungsprodukte der Lacke (meist Polyurethane) 
alles andere, als gesund.
Aus beiden gründen hatte ich Isolierschlauch und Blankdraht 
vorgeschlagen.

von Rainer W. (rawi)


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Harald K. schrieb:
> Der hat nur für die geforderte Anwendung erst recht einen viel zu
> geringen Querschnitt.

Das hängt doch wohl vom Kupferquerschnitt ab und nicht von der Art der 
Isolation.

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (uxdx)


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https://www.ebay.de/itm/323311391799 vom Anbieter gibt es auch 0.6mm und 
0.8mm Durchmesser

https://www.ebay.de/itm/305155095223 und hier gibt es auch 1.3mm

von Peter N. (alv)


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Alonzo schrieb:
> Brüno schrieb:
>> Kupferlackdraht
>
> ist doch gar nicht isoliert oder?! ich müsste die litze ja über den
> anderen pins verlegen. somit würde es einen kurzschluss auslösen

Dafür ist doch der "Lack" um den Kupfer*lack*draht.

von Sebastian W. (wangnick)


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Peter N. schrieb:
> Dafür ist doch der "Lack" um den Kupferlackdraht.

Beim "normalen" Kupferlackdraht muss man mit 400°C verzinnen um den Lack 
zu verbrennen. Funktioniert. Aber diese Temperatur (und die dabei 
entstehenden Rückstände) möchte man der Lötspitze (und der Lunge) nicht 
lange zumuten. Ich fahre daher jedesmal meine Lötspitze nur fürs 
Lackverbrennen auf 400°C hoch und danach wieder runter.

"Lötbarer" Kupferlackdraht könnte da einfacher sein. Das werde ich mal 
ausprobieren. Ist das dasselbe wie dieser Fädeldraht auf den kleinen 
Rollen für den Fädelstift?

LG, Sebastian

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Alonzo schrieb:
> ..folgendes, ich habe mehrere ws2815 led streifen....

Harald K. schrieb:
> Es kommt auf den fließenden Strom an. Für die Stromversorgung solltest
> Du die Streifen nicht in Reihe, sondern parallel schalten...

Ich habe mich mal reingehangen, die LEDs interessieren mich nicht, aber 
die Sache mit dem CuL-Draht. Das kann ja auch mal an anderen Stellen 
wichtig sein.
Wie leider so oft, es fehlen Infos. Mit Mühen habe ich dann gefunden, 
dass diese WS2815 auf 1m 30 LEDs mit je 0,3 Watt betreiben und das bei 
12V. Das entspricht rund 9W für alle LEDs, sprich rund 0,75A bei 12V.
Für 750mA braucht man bestimmt keinen! 2mm CuL-Draht, 0,4mm oder 0,5mm 
Durchmesser werden sicher reichen; und diese Durchmesser lassen sich 
noch prima biegen und löten ohne Unheil anzurichten.

73
Wilhelm

von Peter N. (alv)


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Sebastian W. schrieb:
> "Lötbarer" Kupferlackdraht könnte da einfacher sein. Das werde ich mal
> ausprobieren. Ist das dasselbe wie dieser Fädeldraht auf den kleinen
> Rollen für den Fädelstift?

Prinzipiell ja, wobei der Lack des Fädeldrahts ev. bei noch geringeren 
Temperaturen schmilzt.

von Sebastian W. (wangnick)


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Peter N. schrieb:
> Prinzipiell ja, wobei der Lack des Fädeldrahts ev. bei noch geringeren
> Temperaturen schmilzt.

Tks.

LG, Sebastian

von Sebastian S. (amateur)


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Frag doch mal nach: "Fädeltechnik".

Da gibt es das Zeug. Soviel, dass sie es sogar verkaufen können.

Soweit ich weiß aber nicht in 2,5², für hohe Ströme. Reihen- statt 
Parallelschaltung. Hat sowieso 'nen Haufen Vorteile.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Beitrag "Fädeldraht Ersatz gefunden"
Vero-wire hieß der Kupferdraht mit niedriger Schmelztemperatur der 
Lackisolation.
https://www.eevblog.com/forum/projects/another-wiring-pen-is-born/

Reichelt hat nur noch den dazugehörenden Fädelstift für die kleine Rolle 
im Programm:
https://www.reichelt.de/faedelstift-wire-wrap-werkzeug-faedelstift-ww-p220367.html?&trstct=pol_1&nbc=1
Nicht zu verwechseln mit "wire-wrap", dazu brauchte man Stifte mit 
quadratischen Querschnitt, die den Lack anritzten.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Alonzo schrieb:
> kabel entsprechend der länge abschneiden, dann versuchen nur
> eine kleine spitze abzuisolieren, platzieren und löten ist
> halt ne qual

Die Chinesen sind noch nicht so faul wie wir, sie verkaufen solche 
Litzen fertig vorbereitet: 
https://www.amazon.de/Leiterplatten-L%C3%B6tkabel-verzinnt-Farben-100-St%C3%BCck/dp/B09N9B81ND/

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Nicht zu verwechseln mit "wire-wrap", dazu brauchte man Stifte mit
> quadratischen Querschnitt, die den Lack anritzten.

Wirewrapdraht ist nicht lackisoliert, sondern mit einer (recht festen) 
Kunststoffisolation wie z.B. "Kynar" isoliert.

Andere Baustelle.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ja hier irrt Reichelt, wenn sie das als wire-wrap-Werkzeug bezeichnen.
Im eevblog steht "polyurethane coated wire" "the insulation melts at 
150C". Andere schreiben dort allerdings, dass es mit maximaler 
Lötspitzentemperatur gerade schmilzt, da scheint es sehr 
unterschiedliches zu geben.

: Bearbeitet durch User
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