Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Denkfehler oder Schaltplan falsch?


von Nerd 8. (nerd81)


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von Harald W. (wilhelms)


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Nerd 8. schrieb:

> Habe ich einen Denkfehler, oder sind Emitter/Kollektor von T110 bzw.
> T113 in folgendem Plan vertauscht? (links mittig; LED-Ansteuerung)
>
> Link Hifimuseum:
> http://www.hifimuseum.de/

Nunja, sog. Inversbetrieb kann manchmal durchaus sinnvoll sein.
Hier sehe ich dafür allerdings keinen Vorteil. Funktionieren
wird die Schaltung trotzdem, da eine Stromverstärkung von zehn
hier wohl ausreichen wird.

von Nerd 8. (nerd81)


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Wie sollen die LED's 109 und 111 jemals leuchten? Beide Transistoren 
können doch so nie aufgesteuert werden?

Irgendwie sitzte ich momentan voll auf der Leitung..

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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nerd 8. schrieb:
> Wie sollen die LED's 109 und 111 jemals leuchten? Beide Transistoren
> können doch so nie aufgesteuert werden?
Die sollten sogar eher immer leiten, weil sie gegen -15V "verpolt" 
sind und die "verpolte" BE-Strecke bei 7..8V zu leiten beginnt.

Dass man Transistoren im **Inversbetrieb** mit geringer Stromverstärkung 
auch verwenden kann, funktioniert deshalb nur bei Schaltungen mit 
niedrigen Versorgungsspanunngen.

Eine Schaltung, die trotz fehlerhaftem Inversbetrieb funktioniert, ist 
dort rechts oben mit den T2 und T4:
- 
http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/PS2-Tastaturumschaltung.pdf

Ich vermute einfach, das ist ein Fehler im Schaltplan, und im Laoyut 
sind C und E richtig herum angeschlossen.

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von Nerd 8. (nerd81)


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Danke. :)

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar M. schrieb:
> Nerd 8. schrieb:
>> Wie sollen die LED's 109 und 111 jemals leuchten? Beide Transistoren
>> können doch so nie aufgesteuert werden?
> Die sollten sogar eher immer leiten, weil sie gegen -15V "verpolt"
> sind und die "verpolte" BE-Strecke bei 7..8V zu leiten beginnt.
>
> Dass man Transistoren im **Inversbetrieb** mit geringer Stromverstärkung
> auch verwenden kann, funktioniert deshalb nur bei Schaltungen mit
> niedrigen Versorgungsspanunngen.

Du hast recht, ich hätte etwas genauer hinsehen sollen.

von Michael B. (laberkopp)


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Nerd 8. schrieb:
> Habe ich einen Denkfehler, oder sind Emitter/Kollektor von T110 bzw.
> T113 in folgendem Plan vertauscht?

Vertauscht.

Es sind BC547 die LED von +15V und BC556 die LED nach -15V schalten 
sollen, je nach dem ob der LM339 ein high (+15V) oder low (-15V) 
liefert.

Aber wenn man sich die Elkos anguckt, die vom LM339 auf Kurzschluss 
gezogen werden, ist die Schaltung eh murks, nicht nachbauen.

Wenn man mit den Komparatoren Schaltschwellen erfasst, reicht auch jede 
LED nach nur +5V ganz ohne Transistor.

von Werner R. (werner_85)


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moin, moin,
nach meinem Wissen waren die Schaltpläne in den RIM-Jahrbüchern bewusst 
fehlerhaft - nach dem Motto "wer findet den Fehler". Damit der Nachbau 
nicht so einfach war. Denn man wollte schließlich die Baumappen oder 
besser noch die Bausätze verkaufen.
Trotzdem fand ich die Jahrbücher sehr schön, Informativ und
"Appetit anregend".

LG Werner

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von Rolf (rolf22)


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Werner R. schrieb:

> nach meinem Wissen waren die Schaltpläne in den RIM-Jahrbüchern bewusst
> fehlerhaft

RIM? Puh. Mit dem Aufkommen von Transistoren in HiFi-Endstufen - RIM hat 
ja noch lange auf Röhren gesetzt - gab es da jahrelang bei mehreren 
Verstärkertypen einen schlimmen Fehler:

Bei eisenlosen Gegentakt-Endstufen mit 2 identischen Transistoren (z. B. 
2N3055) wurde direkt in beide Emitterleitungen je ein kleiner 
Gegenkopplungswiderstand gesetzt. Völlig unsinnig, weil der eine 
Transistor zusammen mit dem Transistor davor immer einen 
PNP/NPN-Darlington, der andere aber einen NPN/NPN-Darlington gebildet 
hat.
So war die Stufe unsymmetrisch und der Klirrfaktor lag deshalb immer so 
um 1 %, bei professionellen Schaltungen mit ähnlichem Aufwand lag er um 
0,1 %. War also wohl nicht nur im Schaltplan, sondern auch auf der 
Platine ein Fehler.

Ing. Wirsum hatte einfach die früheren Röhrenschaltungen im Kopf und die 
gängigen Lehrbücher nicht gelesen.

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von Harald W. (wilhelms)


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Rolf schrieb:

> Ing. Wirsum hatte einfach die früheren Röhrenschaltungen im Kopf

Da gabe es wohl viele Entwickler, die mit der Umsetzung Probleme
hatten. Teilweise wurden sogar Koppeltrafos zwischen zwei NF-
Vorstufen gesetzt. Aber vielleicht waren damals Trafos wirklich
billiger als Transistoren.

von Rolf (rolf22)


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Harald W. schrieb:
> Teilweise wurden sogar Koppeltrafos zwischen zwei NF-
> Vorstufen gesetzt.

Weil sonst die Arbeitspunkte nicht passten oder sie weggedriftet sind. 
Temperaturgang, Sperrströme bei Germanium-Transistoren ...

> Aber vielleicht waren damals Trafos wirklich billiger als Transistoren.

Ganz zu Anfang ja. Ein OC 70 kostete 10 Elektriker-Stundenlöhne.

von Nerd 8. (nerd81)


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Werner R. schrieb:
> moin, moin,
> nach meinem Wissen waren die Schaltpläne in den RIM-Jahrbüchern bewusst
> fehlerhaft - nach dem Motto "wer findet den Fehler".

Echt jetzt?
Das wäre mehr als nur fies.. :(

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