Forum: Haus & Smart Home Kontaktfestbrennen durch viele LED?


von Thomas R. (thomasr)


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Im Eingangsbereich des Gemeindehauses der evangelischen Kirche (wo wir 
eines unserer RCs durchführen) ist eine Beleuchtung aus den 80er Jahren: 
150 Leuchtmittel E27 G125 in drei Gruppen a 50 Stück in langen orangenen 
Rohren von der Decke abgehängt.

Vermutlich waren das einmal 25 oder 40 Watt "Glühobst". Im Laufe der 
Jahre wollte man wohl Energie sparen und hat die durch ESL ersetzt. 
Davon sind nun mehr als die Hälfte defekt so daß ein kompletter Tausch 
sinnvoll wäre. Die Architektur des Hauses ist geschützt und darf nicht 
verändert werden (der Architekt lebt wohl noch und schaut gelegentlich 
nach?).

Frage: wenn man 50 Stück LED E27 G125 a 4 Watt verwenden würde (die 
kleinste gefundene Wattage in Matt), was passiert mit dem 
Schalter/Kleinschütz? Die Beleuchtung wird zentral im Schaltschrank 
getastet und über ein Kleinschütz geschaltet (1TE). Ich mache mir Sorgen 
um den Einschaltstrom von 50 LED Leuchtmitteln parallel.

Andererseits hat das Kleinschütz bisher auch die ESL überlebt, die haben 
doch auch einen C Eingang.

Falls das schiefgeht und das Kleinschütz festbrennt: welches REG kann 
man für so etwas empfehlen?

von H. H. (Gast)


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Einschaltstrombegrenzer nachrüsten, z.B. Meanwell ICL-16R.

von Thomas R. (thomasr)


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Guter Hinweis, danke. Ich würde aber gern nur das Kleinschütz tauschen 
weil die Verteilung rappelvoll ist und ich da lieber nichts weiter 
anfassen möchte.

Gibt es da nicht etwas mit Wolframkontakten?

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas R. schrieb:
> Frage: wenn man 50 Stück LED E27 G125 a 4 Watt verwenden würde (die
> kleinste gefundene Wattage in Matt), was passiert mit dem
> Schalter/Kleinschütz?

Hat das Ding die früher verwendeten Glühlampen überlebt, oder kam das 
erst später in den Schrank?

Glühlampen sind Kaltleiter, wenn also der Schalter/Schütz deren 
Einschalten überlebt hat, sollten die LEDs eigentlich kein Problem 
darstellen, trotz ihres Einschaltstroms.

von Ralf X. (ralf0815)


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Thomas R. schrieb:
> Frage: wenn man 50 Stück LED E27 G125 a 4 Watt verwenden würde (die
> kleinste gefundene Wattage in Matt), was passiert mit dem
> Schalter/Kleinschütz? Die Beleuchtung wird zentral im Schaltschrank
> getastet und über ein Kleinschütz geschaltet (1TE). Ich mache mir Sorgen
> um den Einschaltstrom von 50 LED Leuchtmitteln parallel.

Wenn da früher Glühobst verbaut war, warum sollte dann das Schütz bei 
LED festbrennen?
Gerade Glühbirnen haben einen sehr grossen Einschaltstrom.

von Thomas R. (thomasr)


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In meiner Garage sind 14 LED Leuchten a 15 Watt und die brennen jedes 
einfache Relais/Kontakt gnadenlos fest. Erst ein NTC davor hat das 
abgestellt.

Daher bin ich vielleicht übervorsichtig.

von Günter N. (gnatz)


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Auch wenn Glühfadenlampen einen im Vergleich zum Betriebsstrom etwa 
10-fach höheren Einschaltstrom haben, ist der Einschaltstrom von 
LED-Lampen noch höher. Bei uns knallte der Kontakt des Lichtschalters 
manchmal deutlich, nachdem wir die 6 Glühlampen unserer Lampe durch 
LED-Lampen ersetzt haben.

von Tom A. (toma)


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Hallo Thomas.

Kontakte verschweissen fällt in den Aufgabenbereich von Spulen und 
Kondensatoren. LED's produzieren keinen erhöhten Einschaltstrom und 
keine überhöhte Ausschaltspannung.

Tom

von H. H. (Gast)


Angehängte Dateien:

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2-poliges 25A Schütz (1TE), Kontakte parallel.

von Harald K. (kirnbichler)


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Tom A. schrieb:
> LED's produzieren keinen erhöhten Einschaltstrom

Retrofit-LEDs enthalten Kondensator- oder Schaltnetzteile, und die 
wiederum schaffen das.

Wir sind nicht in den Niederlanden.

von Tom A. (toma)


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Hallo Harald.

Genau da sitzt das Problem, es sind die Kondensatoren der Netzteile. 
Schaltet man dann noch mehre dieser Netzteile parallel vergrößert sich 
das Problem.

von Thomas R. (thomasr)


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H. H. schrieb:
> 2-poliges 25A Schütz (1TE), Kontakte parallel.

Danke!

von Stefan K. (stk)


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Günter N. schrieb:
> Auch wenn Glühfadenlampen einen im Vergleich zum Betriebsstrom etwa
> 10-fach höheren Einschaltstrom haben, ist der Einschaltstrom von
> LED-Lampen noch höher.
Sogar deutlich höher, am höchsten beim Einschalten im Spannungsmaximum, 
aber auch sehr kurz. Einige Hersteller geben neben dem Nennstrom auch 
den Einschaltstrom an, gefunden habe ich das jetzt bei LEDVANCE und 
Radium.
Zwei Beispiele für 4W LED Lampen:

https://www.ledvance.com/consumer/products/lamps/led-lamps/osram-led-lamps/led-lamps-with-classic-bulbs/led-lamps--classic-bulb-shape-c6798

https://www.radium.de/de/produkte/led-essence-klassik-matt-rl-a40-827fe27

Bei beiden 32mA Nennstrom und 1,5A Spitzen-Einschaltstrom.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Tom A. schrieb:
> Genau da sitzt das Problem,

Weil >10x der Impulsstrom zum Laden des Elkos (jeweils 2...8µF, 
10...20Ω) vor dem Wandler den Schalter ganz schnell verschleisst, sofern 
es kein Kondensatornetzteil ist.

Zweitens entsteht durch den Einschaltstromimpuls ein Überschwinger. Bei 
geeigneter Anordung klappt es den Kondensator bis zum dreifachen der 
Scheitelspannung aufzuladen. Das killt natürlich die LED-Lampen 
vorzeitig. Abhilfe wäre hier eine Einschaltverzögerung mit einem 
zusätzlichen Vorwiderstand, der dann nach wenigen Millisekunden 
überbrückt wird.


Simulation des Überschwingers:
Es wird durch einschalten der 5V-Quelle der Kondensator mit einer 
Spannung von über 9V belastet.

http://www.falstad.com/circuit/circuitjs.html?ctz=CQAgjCAMB0l3BWcMBMcUHYMGZIA4UA2ATmIxAUgpABZsKBTAWjDACgAnEFBQ7mqtjw1+VKuwDOIISJQDaNPKKjgQAMwCGAGwkM2Ad3Aol2BCmnDpZqGwDGRpXPHGr5sbHhgkMfCjJeMFB5iPFxCCBZINi1uXmUwFycVCJ94PGJjDGJCGkDIMDgEmwA3WjxBa0UqJLFaKm8VGAQDBUd5KuUorhllHtM3ZDgWjv6LEVGogHtaEByVAVIoaEIeJfzV6pnsNmn6OaoF4mQ1hKQIc3pt6ap9usXUskJeDdhT7nfBNiFpEAAxCHc8EKa0K+RALBAAGENAAHDS2ACWABcNAA7Wx6b4if6NV7gPEQgCSqIAJgBXWwo9GYpRUHHiZARCAAJQYEgREipGLYAAtVOM2EA

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> Falls das schiefgeht

Warum nicht pro orangener Röhre eine LED Leuchtstoffrohrenersatz 
(rundumleuchtend) mit eingebautem Netzteil ?

von Manfred P. (pruckelfred)


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Harald K. schrieb:
> Glühlampen sind Kaltleiter, wenn also der Schalter/Schütz deren
> Einschalten überlebt hat, sollten die LEDs eigentlich kein Problem
> darstellen,

Ralf X. schrieb:
> Wenn da früher Glühobst verbaut war, warum sollte dann das Schütz bei
> LED festbrennen?
> Gerade Glühbirnen haben einen sehr grossen Einschaltstrom.

Tom A. schrieb:
> Kontakte verschweissen fällt in den Aufgabenbereich von Spulen und
> Kondensatoren. LED's produzieren keinen erhöhten Einschaltstrom und
> keine überhöhte Ausschaltspannung.

Drei Ahnungslose.

Thomas R. schrieb:
> In meiner Garage sind 14 LED Leuchten a 15 Watt und die brennen jedes
> einfache Relais/Kontakt gnadenlos fest.

Günter N. schrieb:
> Auch wenn Glühfadenlampen einen im Vergleich zum Betriebsstrom etwa
> 10-fach höheren Einschaltstrom haben, ist der Einschaltstrom von
> LED-Lampen noch höher. Bei uns knallte der Kontakt des Lichtschalters
> manchmal deutlich, nachdem wir die 6 Glühlampen unserer Lampe durch
> LED-Lampen ersetzt haben.

Mir ist einige Monate nach Einsatz einer LED-Röhre der Lichtschalter 
verreckt - ich glaube nicht an einen zeitlichen Zufall. Ich habe mir 
eine Einschaltstrombegrenzung gebaut.

Harald K. schrieb:
> Retrofit-LEDs enthalten Kondensator- oder Schaltnetzteile, und die
> wiederum schaffen das.

Du solltest wissen, was Du willst - weiter vorne hast Du das Problem in 
Abrede gestellt.

Tom A. schrieb:
> Genau da sitzt das Problem, es sind die Kondensatoren der Netzteile.
> Schaltet man dann noch mehre dieser Netzteile parallel vergrößert sich
> das Problem.

Man sieht öfter bei sogar kleinen Steckernetzteilen den Funken, wenn man 
sie in die Steckdose steckt. Einige haben einen kleinen Widerstand um 10 
Ohm in der Netzleitung, der dämpfend wirkt, aber leider auch zu 
Ausfällen neigt.

Als ich vor Jahren meine Küchenbeleuchtung mit LEDs gebaut habe, habe 
ich drei Steckernetzteile zu je etwa 9 Watt verwendet. Die sitzen in 
einem gemeinsamen Gehäuse und haben ebenfalls eine 
Einschaltstrombegrenzung bekommen, Widerstand plus Relais. Der 
Lichtschalter dankt es mir.

Dieter D. schrieb:
> Simulation des Überschwingers:

Man muß nicht jeden Kinderkram simulieren. Mir genügt es, im Datenblatt 
eines 12 Watt-Netzteils (TDK-Lambda) "Inrush Current 50A" zu lesen.

Michael B. schrieb:
> Warum nicht pro orangener Röhre eine LED Leuchtstoffrohrenersatz
> (rundumleuchtend) mit eingebautem Netzteil ?

Eine wirre Idee. Die Dinger sind kein Stück besser, weil auch diese ein 
Schaltnetzteil beinhalten.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Manfred P. schrieb:
> Man muß nicht jeden Kinderkram simulieren. Mir genügt es, im Datenblatt ...

Das Problem mit den LED gab es schon in einigen Threads hier im Forum. 
Ohne die Simulation kamen Diskussionen auf, die erst mit einer 
Simulation gewendet und beendet werden konnten.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> Wattage

Wat-Tage gibt es im Wat-tenmeer bei Ebbe.
Ich würde sagen, Du meinst "Leistung".

von Harald K. (kirnbichler)


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Manfred P. schrieb:
> Du solltest wissen, was Du willst - weiter vorne hast Du das Problem in
> Abrede gestellt.

Du solltest nicht nur lesen, sondern auch verstehen lernen.

Ich habe das Problem nicht in Abrede gestellt, ich habe nur darauf 
hingewiesen, daß schon zur Glühlampenzeiten brutale Einschaltströme 
flossen. Die sind zwar als Faktor zur Lampenleistung nicht so groß wie 
bei LED-Retrofit-Leuchtmitteln, aber die haben eine entsprechend 
geringere Leistungsaufnahme, was den Einschaltstromfaktor kompensiert.

Also, jeweils für ein Leuchtmittel betrachtet:

Alter Zustand:

40 Watt * Einschaltstromfaktor(Glüh)

Neuer Zustand:

4 Watt * Einschaltstromfaktor(LED)

Einschaltstromfaktor(Glüh) wird im Thread mit 10 beziffert

Einschaltstromfaktor(LED) wird im Thread* mit 50 beziffert

Also

Einschaltstrom(alt) = 400 Watt / 230 V = 1.74 A

Einschaltstrom(neu) = 1.5 A lauf Ledvance/Radium*


Wo liegt jetzt das Problem?



*) Stefan K. schrieb:
> Bei beiden 32mA Nennstrom und 1,5A Spitzen-Einschaltstrom.

von Joe (karlskroner)


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Wie wäre es mit einem Schaltrelais mit Nulldurchgangsschaltung?
z.B. Eltako ER12DX-UC
Laut Datenblatt LED bis 600 W schaltbar.

von Stefan K. (stk)


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Harald K. schrieb:
> Wo liegt jetzt das Problem?

Es gibt da mehrere.

- Eine 4W LED ersetzt keine 40W Glühlampe, sie entspricht eher einer nie 
handelsüblich gewesenden 30W Glühlampe, ist also eine leicht besserer 
Ersatz für eine 25W Glühlampe. Der Einschaltstrom(alt) war also entweder 
niedriger als in deiner Berechnung oder du musst eine LED-Lampe mit 
höherer Leistung für den Vergleich nutzen.

- Der Einschaltstrom von 1,5A für die von  mir verlinkten 4W LED-Lampen 
gilt nur für genau diese Lampen. Bei anderen Herstellern und 
Modellreihen kann der Wert deutlich davon abweichen,

- Bei anderen Leistungen kann selbst in der gleichen Modellreihe des 
gleichen Herstellers das Verhältnis Einschaltstrom zu Nennstrom weit 
variieren. Bei den von mir oben verlinkten LED BASE CLASSIC A von 
Osram/LEDVANCE liegt der Einschaltstrom bei der 8,5W Version, die etwa 
einer 60W Glühlampe entspricht, bei 7,5A. Bei etwas mehr als der 
doppelten Leistungsaufnahme als der 4W LED ist der Einschaltstromstoß 
also 5x so hoch.

Ganz davon ab:
Gibt es hier eigentlich  nur noch Theoretiker? Misst keiner mehr?
Ich schau morgen mal nach was ich hier noch an Glühobst und Nachfolgern 
habe unbd versuche mal ein paar Messungen zu machen.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Joe schrieb:
> Wie wäre es mit einem Schaltrelais mit Nulldurchgangsschaltung?

Nulldurchgang macht Sinn und wurde bereits in anderen Threads 
diskutiert. Ein mögliches Problem ist, dass der Triac mangels Strom zu 
früh trennt.

Ich selbst habe drüber nachgedacht, Triac und Relais zu kombinieren. In 
der Praxis haben sich hier Widerstand und Relais bewährt, ich habe für 
mich etliche Begrenzer aufgebaut.

Beitrag "Einschaltstrombegrenzung"

Beitrag "Re: [V] Grundig Regel-Trenn-Transformator RT5"

von H. H. (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> Gibt es hier eigentlich  nur noch Theoretiker? Misst keiner mehr?

Man muss nicht jeden Tag aufs neue messen.

von Stefan K. (stk)


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H. H. schrieb:
> Man muss nicht jeden Tag aufs neue messen.

Ok, dann halt nicht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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von Stefan K. (stk)


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Das ist mir etwas zu "dünn", er ja nur den Kaltwiderstand der Glühlampe 
gemessen. Ich hatte mehr an so etwas gedacht, mit aufgezeichneten 
Einschaltströmen von Glühlampe ued LED-Lampen:

https://www.voltimum.de/artikel/teufel-steckt-im-detail-leds-zuverlaessig

Dort die Bilderstrecke zu der man über den Kasten oben links in dem 
Artikel gelangt.
Mit aussagekräftigeren Achsbeschriftungen oder zumindest der Angabe 
welche Tastköpfe mit welcher Einstellung genutzt wurden wäre es 
natürlich schöner.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan K. schrieb:
> Einschaltströmen von Glühlampe ued LED-Lampen:
> https://www.voltimum.de/artikel/teufel-steckt-im-detail-leds-zuverlaessig

Darunter befindet sich ein Artikel zum CO2:
die DIN-1946-2. Sie sieht als obersten Grenzwert eine CO2-Konzentration 
von  T 1500 ppm vor. Das heißt, unter Million Luftteilchen sollten 
möglichst nur 1500 CO2-Moleküle sein. Wirklich gute Raumluftqualität 
übersteigt einen Grenzwert von 1.000 ppm CO2 nicht.


Normal waeren 400ppm. Das ist zwar ein ganz anderes Thema, aber wenn man 
dauernd 1000-1500ppm ausgesetzt waere, wuerden gute 5% der Menschen sich 
auch bereits so dauerschlapp, wie nach einer bestimmten Infektion 
fuehlen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan K. (stk)


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Dieter D. schrieb:
> Darunter befindet sich ein Artikel zum CO2:
> die DIN-1946-2. Sie sieht als obersten Grenzwert eine CO2-Konzentration
> von  T 1500 ppm vor.

Eine 60W Glühlampe und je eine ESL und eine LED-Lampe mit vergleichbarer 
Lichtleisung hab ich mir schon mal zum Messen rausgelegt. Gas- und 
Petroleumlaternen und Kerzen will ich nicht in den Vergleich 
einbeziehen.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan K. schrieb:

> Eine 60W Glühlampe und je eine ESL und eine LED-Lampe mit vergleichbarer
> Lichtleisung hab ich mir schon mal zum Messen rausgelegt.

Im Gegensatz zu Glühlampen, bei denen es höchstens grössere Unter-
schiede zwischen normalen und Halogenlampen gibt, kann man für ESL
und LED-Lampen keine allgemein gültigen Kennlinien zeichnen. Bei
denen kommt es immer auf den hinter dem Gleichrichter sitzenden
Siebelko an und der kann auch bei Lampen mit gleicher Leistung von
unterschiedlichen Herstellern unterschiedlich sein.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Harald W. schrieb:
> Bei denen kommt es immer auf den hinter dem Gleichrichter sitzenden
> Siebelko an

Ich habe noch keine Lampe damit gesehen, die haben einen Ladeelko.

Beitrag "Re: Begriffe Ladeeleko vs. Siebelko"

Oder auch da:
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210251.htm

von Stefan K. (stk)



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Harald W. schrieb:
> Im Gegensatz zu Glühlampen, bei denen es höchstens grössere Unter-
> schiede zwischen normalen und Halogenlampen gibt, kann man für ESL
> und LED-Lampen keine allgemein gültigen Kennlinien zeichnen.
Das ist mir klar und das hatte ich hier ja auch schon geschrieben: 
Beitrag "Re: Kontaktfestbrennen durch viele LED?"

Ich habe jetzt trotzdem mal einen Einschaltvorgang einer Glühlampe und 
einer LED-Lampe aufgezeichnet.
Die Glühlampe ist eine alte aber bisher ungenutzte 60W "Standardlampe" 
von Kess, 230V, 710lm, "Made in EU".
Die LED-Lampe ist eine 9W OSRAM LED BASE CLASSIC A60 die schon einige 
Jahre ungenutzt bei mir liegt. Laut Verpackung bzw. Aufdruck: Warm 
White, 806lm 2700K, 220-240V, 50/60Hz, 72mA, Made in China. Die Lampe 
dürfte ein Vorgänger der aktuellen 8,5W Osram LED-Lampe mit 7,5A 
Spitzen-Einschaltstrom sein.

Im ersten Bild ist mein Testaufbau. Die Spannungsmessung erfolgt mit 
einem Micsig DP10007 Differentialtastkopf an der Steckdosenleiste, also 
vor dem Schalter. Als Schalter nutze ich einen Osram Smart+ Plug, der 
erstaunlicherweise immer etwa da schaltet, wo eigentlich das 
Spannungsmaximum oder Spannungsminimum sein sollte. Die Strommessung 
erledigt eine Micsig CP2100A Strommesszange.

Der Einschaltstrom der Glühlampe liegt bei über 5A, fällt aber schnell 
und geht in einen sinusförmigen Verlauf mit ungefähr 330mA Spitzenwert 
über.

Der Einschaltstrom der LED-Lampe liegt bei etwa 8A. Der Peak ist sehr 
schmal, schon nach etwa 100µs ist der Strom auf die Hälfte gefallen. 
Danach sieht man, dass die Stromaufnahme der Lampe immer in kleinen 
Peaks im Bereich des Spannungsminimus und -maximums erfolgt.

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred P. schrieb:

>> Harald W. schrieb:
>> Siebelko

> die haben einen Ladeelko.

Wenn man es genau nimmt, hast Du natürlich recht; da aber
die meisten Elektronikanfänger mit dem Wort "Ladeelko"
nichts anfangen können, habe ich das besser bekannte Wort
Siebelko benutzt.

von Max I. (powermeter)


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Harald W. schrieb:
> kann man für ESL
> und LED-Lampen keine allgemein gültigen Kennlinien zeichnen.

Genau das ist das Problem. Faktor 1000 ggü. Nennstrom ist für sehr kurze 
Zeit durchaus drin. Man beachte das Schaltverögen eines Elpa 6+:

Glüh-/Halogenlampenlast  2600 W
Leuchtstofflampenlast (VVG) Duoschaltung 2600 VA
Leuchtstofflampenlast (VVG) parallelkompensiert  1300 W 130 µF
LED-Lampe < 2 W 55 W
LED-Lampe 2-8 W 600 W
LED-Lampe > 8 W 600 W
Leuchtstofflampenlast (EVG) 1100 W
Leuchtstofflampenlast (VVG) reihenkompensiert 2600 VA
Leuchtstofflampenlast (VVG) nicht kompensiert 2600 VA

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan K. schrieb:
> Der Einschaltstrom der LED-Lampe liegt bei etwa 8A.

Die LED hat einen größeren Widerstand, als was ich hier ligen hatte. Der 
hatte 18Ohm und  16A Peak fuer 0,1ms.

von Stefan K. (stk)



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Ich habe mir kürzlich zwei verschiedene Philips Filament LED Lampen 
gekauft: im Aldi 7W 806lm und im Versandhandel 2,3W 487lm. Bei beiden 
hat mich der Einschaltstrom überrascht: bei der 7W Lampe sehe ich nur 
etwa 2,5A bei der 2,3W Lampe hingegen über 30A.

Bei der 7W Lampe habe ich die 10A Einstellung der CP2100A Stomzange 
genutzt und im Oszilloskopp dann den +-5A Bereich.

Bei der 2,3W Lampe reichte die 10A Einstellung nicht aus und ich musste 
die 100A Einstellung der Stromzange wählen. Da die Lampen in einer 
2x3-flammigen Deckenleuchte eingesetzt werden und um auf eine ähnliche 
Leistungsaufnahme wie bei der 7W Lampe zu kommen habe ich 3 Stück 
parallel geschaltet. Bei mehreren Tests mit Wartezeit dazwischen lag der 
Einschaltimpuls manchmal über 100A. Der normale Betriebsstrom der Lampe 
ist im 100A Messbereich nicht zu erkennen, auf die 1 Sekunden 
Aufzeichnung habe ich daher verzichtet

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan K. schrieb:

> Das ist mir etwas zu "dünn", er ja nur den Kaltwiderstand der Glühlampe
> gemessen.

Bei Glühlampen reicht das aus, wenn man das ohmsche Gesetz kennt.

von Stefan K. (stk)


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Harald W. schrieb:
> Stefan K. schrieb:
>
>> Das ist mir etwas zu "dünn", er ja nur den Kaltwiderstand der Glühlampe
>> gemessen.
>
> Bei Glühlampen reicht das aus, wenn man das ohmsche Gesetz kennt.

Wie rechnet man damit aus wie der Einschalstromstoß aussieht óder wie 
lang es dauert bis die Glühwendel die Arbeitstemperatur erreicht hat?

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan K. schrieb:

>> Bei Glühlampen reicht das aus, wenn man das ohmsche Gesetz kennt.
>
> Wie rechnet man damit aus wie der Einschalstromstoß aussieht

I= U:R

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