Forum: Offtopic Interaktive Kunst


von Steve van de Grens (roehrmond)


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https://www.monopol-magazin.de/interview-sven-gatter-beeskow-skulpturen-umgebaut-ich-dachte-die-leute-wuerden-aus-respekt-die-finger-davon-lassen

Ich finde den Vorfall nicht nur lustig, sondern meiner Meinung nach 
zeigt er ein Bedürfnis nach mehr interaktiver Kunst. Es gibt ja auch 
einige Mitmach-Museen, wo man Sachen anfassen und benutzen darf. Warum 
sind die eigentlich überwiegend auf Kinder fokussiert? Erwachsene wollen 
auch anfassen - ich jedenfalls.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Steve van de Grens schrieb:
> Erwachsene wollen auch anfassen - ich jedenfalls.

Die Erwachsenen bekommen täglich schon genug schlimme Dinge zum 
Anfassen, die Kinder noch nicht nicht anfassen dürfen, weil sie noch "zu 
klein" sind. Es ist daher also nur gerecht!

von A. F. (chefdesigner)


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der link ist "403 Forbidden"

von Daniel D. (danielduese)


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> Bedürfnis nach mehr interaktiver Kunst

Definitiv
Das ist ja auch der Erfolg von Daniel Rozin oder Paolo Cirio.
Beide sehr interessant für Maker.

von Alexander (alecxs)


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Ist das Kunst?

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Andi F. schrieb:
> der link ist "403 Forbidden"

Komisch, bei mir nicht.

Es geht um das gezeigte Kunstwerk. Dieses haben Besucher der Ausstellung 
umgebaut.

von Percy N. (vox_bovi)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ich finde den Vorfall nicht nur lustig, sondern meiner Meinung nach
> zeigt er ein Bedürfnis nach mehr interaktiver Kunst.

Bemerkenswert finde ich den anscheinend vorhandenen, unwiderruflichen 
Anspruch des Künstlers auf eine ars aeterna.

Es soll schon Messies gegeben haben, die in einem Archiv eigener 
Fäkalien gelebt haben, von den sie sich nicht trennen mochten

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Percy N. schrieb:
> Bemerkenswert finde ich den anscheinend vorhandenen, unwiderruflichen
> Anspruch des Künstlers auf eine ars aeterna.

Naja, er hat im Interview aber auch gesagt, dass er die Täter nicht 
bestrafen will.

Ganz anders lief es bei Joseph Beuys, der eine Putzfrau verklagte, weil 
sie nichts ahnend ein Stück ranzige Butter weg schaffte. Für ihn war das 
ein lebendiges Kunstwerk.

von Christian M. (likeme)


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: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ganz anders lief es bei Joseph Beuys, der eine Putzfrau verklagte, weil
> sie nichts ahnend ein Stück ranzige Butter weg schaffte. Für ihn war das
> ein lebendiges Kunstwerk.

Auch da ging es nicht um Strafe, sondern um Kompensation für Schäden.

Nun war Beuys auch ein wenig speziell im Hinblick auf seine Fettecken 
pp, die gleichsam traumatische Begebenheiten seiner eigenen Vita 
widerspiegeln sollten. Na ja ...

Bei der bloßen abstrakten Vorstellung des Konzeptes "Mandala" müssten 
diese Leute eigentlich fürchterliche körperliche Leiden erdulden müssen.

von Christian M. (likeme)


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Wenn Pfusch Kunst wird :-)

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

selbst in diesem Forum wurde das Thema Kunst schon (durchaus 
interessant) abgehandelt:

Beitrag "Weltempfänger Spezifikation"

Kunst muss provozieren.
Wenn Kunst wirklich nicht angefasst und sogar geschützt werden soll, 
wird das auch gemacht bzw. verhindert.
Das sieht und bemerkt man in jedem Museum (leider auch fast allen 
naturwissenschaftlichen und technischen und gerade dort wäre anfassen, 
einsteigen, nutzen, dran "herumspielen" sehr wichtig).


Wer ein "Kunstwerk" mit nur aufeinandergelegten Bausteinen ausstellt, 
und nicht mal Verbotsschilder oder Wachen aufstellt, der hat es darauf 
doch abgesehen.

So naiv ist nicht mal ein 10-jähriger  als dass der Künstler wirklich 
ernsthaft das geglaubt hätte:

"Ich dachte, die Leute würden aus Respekt die Finger davon lassen"

Beuys war menschlich einfach nur ein großes Ar...och und extrem 
arrogant.

Viele Künstler legen es darauf an, dass ihre Kunst verändert und 
angefasst wird, sagen tun sie das öfter ganz bewusst, aber nicht.

Ein (mehrere) Interview(s), wo dann passende Storys verbreitet werden, 
sind oft Bestandteil der Kunst, der Selbstbeweihräucherung, der 
Steigerung des Wertes des Kunstwerks und des Künstlers selbst.

Alle nur Marketing, Verbreitung der eigenen Ideologie und Ideen und 
Einkommensmaximierung

von Kurt P. (oldboy)


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wird sowas wie im Beitrag nur genug beschwurbelt, wird es irgendwann von 
selbst zur Kunst. Nebenbei: Kunst muß gar nichts - das ist eines ihrer 
Wesenszüge.
Der gesunde Menschenverstand sagt mir: Kunst kommt von Können, käme es 
von Wollen, hieße es Wulst....

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Kurt P. schrieb:
> Nebenbei: Kunst muß gar nichts - das ist eines ihrer Wesenszüge.

Doch, Kunst muss eines: abartig viel kosten, und zwar umso mehr, je 
grauenhafter und scheußlicher sie ist.

von Percy N. (vox_bovi)


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Dieterich schrieb:
> Wer ein "Kunstwerk" mit nur aufeinandergelegten Bausteinen ausstellt,
> und nicht mal Verbotsschilder oder Wachen aufstellt, der hat es darauf
> doch abgesehen.
>
> So naiv ist nicht mal ein 10-jähriger  als dass der Künstler wirklich
> ernsthaft das geglaubt hätte:
>
> "Ich dachte, die Leute würden aus Respekt die Finger davon lassen"

Ich rate dringend davon ab, diesem Konzept zB auf einem jüdischen 
Friedhof zu folgen und dem eigenen Impuls ungehemmt freien Lauf zu 
lassen.

von Christian M. (likeme)


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Rainer Z. schrieb:
> Doch, Kunst muss eines: abartig viel kosten, und zwar umso mehr, je
> grauenhafter und scheußlicher sie ist.

im Ingolstädter Museum für konkretes Dingsbums war mal ein Farbcollage 
"ala" Paint, Stift, Malen, Farbauswahl auf ein Plakat gemalt, kostete 
200000 Euro, meine Tochter (damals 10) war verdutzt, dass ich so wenig 
verdiene im Monat.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Steve van de Grens schrieb:
> Es geht um das gezeigte Kunstwerk. Dieses haben Besucher der Ausstellung
> umgebaut.

- Sei Lagerarbeiter im Baumarkt
- Lade nach Feierabend Schnösel zum Prosecco in eine Vernissage, Titel: 
"Changes"
- Jeden Abend neue Kunstwerke: "Naseninhalt am Regal", "Doggybag 
exploded" auf der Eingangsmatte, interessant gestapelte Styroplatten "on 
sale, 300000€, may be gone tomorrow". Der Schotterbigbag den der 
Staplerdepp heute mittag angestochen hat geht als "Zen" für 6 Mio € weg.
- Führe ein verstecktes Milliardärsleben
- Mit 40 in Frührente, ab in die Tropen
- Schön mit der Mutti im Doppelripphemd auf der eigenen Insel, der 
Diener bringt Longdrinks
- Inselflughafen heißt "Obi One".

Was ein Müll. Viele Künstler sind doch Trolls, oder?
Auch "Musiker". Apache 207 oder der Fritze der gerade mit Otto abgeht.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Christian M. schrieb:
> im Ingolstädter Museum für konkretes Dingsbums war mal ein Farbcollage
> "ala" Paint, Stift, Malen, Farbauswahl auf ein Plakat gemalt, kostete
> 200000 Euro, meine Tochter (damals 10) war verdutzt, dass ich so wenig
> verdiene im Monat.

Wirklich eine lustige Geschichte, i-wie sehr logisch gedacht von Deiner 
(damals) Kleinen...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die Ähnlichkeit mit Minecraft ist ja unverkennbar. Und da Minecraft 
davon lebt, das Leute damit rumspielen, ist es bei diesem Kunstwerk nur 
natürlich, das Passanten aktiv werden.

von Joe (Gast)


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> Steve van de Grens schrieb:
> - Führe ein verstecktes Milliardärsleben
> - Mit 40 in Frührente, ab in die Tropen
> - Schön mit der Mutti im Doppelripphemd auf der eigenen Insel, der
> Diener bringt Longdrinks
> - Inselflughafen heißt "Obi One".

Ja, klar kannst du machen. Der Job beim Baumarkt ist relativ schnell 
besorgt. Den "Schnöselclub" aufzutreiben wird schon schwieriger, selbst 
für Stammkunden von "Blue Bars". Dann immer schön lächeln, Witzchen 
machen und Küsschen geben beim Empfang. Ein bischen Miete für eine 
exklusive Villa mit exquisiter Verpflegung incl. sonstiger Accessoires. 
Wenns heiss wird einfach mal stillhalten. Ja, dann wird das was. Kann 
oder will, aber nicht jeder. Dazu braucht es ein gewisses "Talent" und 
Skrupellosigkeit sowie.....(bitte selbst ausfüllen)

von Gerhard O. (gerhard_)


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: Bearbeitet durch User
von Andrea B. (stromteam)


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Ich kenne ähnliche Kunstwerke arbeitstechnisch aus dem Lehmbruck Museum, 
da wurde zur Veränderung durch den Betrachter aufgerufen.

von Joe (Gast)


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Andrea B. schrieb:
> Ich kenne ähnliche Kunstwerke arbeitstechnisch aus dem Lehmbruck
> Museum,
> da wurde zur Veränderung durch den Betrachter aufgerufen.

Ähnliches in einer modernen Online-Version:
(Kostenlose Version macht echt Spass- ca. einen (Spass-)Tag 
Einarbeitung)

https://creator.nightcafe.studio/

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Joe schrieb:

>> Steve van de Grens schrieb:
>> - Führe ein verstecktes Milliardärsleben

Das habe ich nicht geschrieben, und es steht auch nicht in dem von dir 
verlinkten Beitrag.

: Bearbeitet durch User
von Rbx (rcx)


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Kunst kommt ja letztlich auch von Können - ..
https://www.youtube.com/watch?v=HERk3FcLSzY

von Joe (Gast)


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Steve van de Grens schrieb:
> Joe schrieb:
>
>>> Steve van de Grens schrieb:
>>> - Führe ein verstecktes Milliardärsleben
>
> Das habe ich nicht geschrieben, und es steht auch nicht in dem von dir
> verlinkten Beitrag.

Ich weiss, tut mir echt leid. Ich habe da an dem zitierten rumeditiert, 
weil der Forumssoftware die Zitierung zu lange war. War sozusagen ein 
Unfall. Vielleicht kann es ein Mod editieren, mich lässt es nicht.

von A. F. (chefdesigner)


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Steve van de Grens schrieb:
> Es geht um das gezeigte Kunstwerk. Dieses haben Besucher der Ausstellung
> umgebaut.

Naja, dann hätte er sich fachgerecht verkleben müssen.

Wäre auch die Frage, wie es zuvor aussah und ob es jetzt nicht besser 
ist :-)

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