Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spule mit MOSFET schalten, EMV Probleme ?


von Dirk F. (dirkf)


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Hallo,
ich möchte per MOSFET in der gezeigten Schaltung die Spule mit Eisenkern 
schalten.
Hohe Stromglättung der Spule, ca. 90 DC Strom, 10 % Restwelligkeit.

Um die Erwärmung zu reduzieren, möchte ich die Spule takten, ca. 50 % 
Puls/Pausenverhältnis.
Schaltfrequenz ca. 10 Hz.

Frage: Ist es sinnvoll, aus EMV Sicht beim Nulldurchgang der Spannung 
ein bzw. auszuschalten ?
Oder ist das egal ?

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Im Nulldurchgang hast du den größten einschaltstromstoß
bei Spulen.

von Klaus H. (hildek)


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Ich sehe da praktisch keinen Unterschied, wenn ich das simuliere. 
Immerhin will er 10% Restwelligkeit haben und damit muss die 
Induktivität recht groß sein. Dann braucht man schon mehrere Halbwellen, 
bis der volle Strom (begrenzt durch deren Wicklungswiderstand) fließen 
wird.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Nehme mal an, Du hättest 90V AC 50Hz von einem Trafo kommend.

Da wäre dann eine Art Wellenpaketsteuerung angebracht.

Du schaltest den Mosfet ein, wenn U/2 überschritten wird und bleibt vier 
Halbwellen lang eingeschaltet. Dann wartest Du wieder vier Halbwellen 
lang bis der Zyklus von neuem beginnt.

von Falk B. (falk)


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Dirk F. schrieb:
> Hallo,
> ich möchte per MOSFET in der gezeigten Schaltung die Spule mit Eisenkern
> schalten.
> Hohe Stromglättung der Spule, ca. 90 DC Strom,

Wie meinen?

> Um die Erwärmung zu reduzieren, möchte ich die Spule takten, ca. 50 %
> Puls/Pausenverhältnis.
> Schaltfrequenz ca. 10 Hz.

Dann fließt auch weniger Strom.

> Frage: Ist es sinnvoll, aus EMV Sicht beim Nulldurchgang der Spannung
> ein bzw. auszuschalten ?

Nö.

> Oder ist das egal ?

Ja, denn deine Spule hat vermutlich keine Sättigung innerhalb der 
Betriebsparameter.

von Falk B. (falk)


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Günter L. schrieb:
> Im Nulldurchgang hast du den größten einschaltstromstoß
> bei Spulen.

Das ist so allgmein schlicht Unsinn. Wenn es bei Induktivitäten einen 
Einschaltstromstoß gibt, dann sind das eher Trafos. Und warum das so 
ist, kann man hier nachlesen.

https://www.mikrocontroller.net/wikifiles/5/5d/Verlustarme_trafos.pdf

Einfache Spule können zwar auch in Sättigung gehen, aber da liegen die 
Verhältnisse etwas anders. Wenn die Spule für den Nennstrom ausgelegt 
ist, passiert das hier in der Schaltung nicht.

von H. H. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Günter L. schrieb:
>> Im Nulldurchgang hast du den größten einschaltstromstoß
>> bei Spulen.

Gilt sogar für Luftspulen.


> Einfache Spule können zwar auch in Sättigung gehen, aber da liegen die
> Verhältnisse etwas anders. Wenn die Spule für den Nennstrom ausgelegt
> ist, passiert das hier in der Schaltung nicht.

Luftspulen können nicht in Sättigung gehen.

von Falk B. (falk)


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Dieter D. schrieb:
> Nehme mal an, Du hättest 90V AC 50Hz von einem Trafo kommend.
>
> Da wäre dann eine Art Wellenpaketsteuerung angebracht.
>
> Du schaltest den Mosfet ein, wenn U/2 überschritten wird und bleibt vier
> Halbwellen lang eingeschaltet. Dann wartest Du wieder vier Halbwellen
> lang bis der Zyklus von neuem beginnt.

Das macht man aber nicht bei Spulen, denn dann wäre die Welligkeit 
ziemlich hoch. Bestenfalls bei riesigen E-Magneten auf dem Schrottplatz, 
denn die haben so viel Induktivität, da dauert das Auf- und 
Abmagnetisieren mehrere Sekunden! Das hatten wir mal in einer Diskussion 
hier.

von Michael B. (laberkopp)


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Dirk F. schrieb:
> Hohe Stromglättung der Spule, ca. 90 DC Strom, 10 % Restwelligkeit.

Also eine sehr hohe Induktivität.

Dirk F. schrieb:
> Um die Erwärmung zu reduzieren, möchte ich die Spule takten, ca. 50 %
> Puls/Pausenverhältnis.
> Schaltfrequenz ca. 10 Hz.

Das wird mit der Induktivität nichts, in 1/20 Sekunde fällt der 
Spulenstrom höchstens auf die Hälfte.

Elektronik besteht nicht aus zusammenreimen und wünschen  sindern aus 
Physik.

Wenn du eine so hohe Induktivität schnell umladen musst  brauchst du 
eine hohe Spannung, in beiden Polaritäten.

Warum du nicht mit halbem Strom die ganze Zeit und damit halber 
Verlustleistung auskommst scheint auch so eine alternative Physik zu 
sein

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk F. schrieb:
> per MOSFET in der gezeigten Schaltung die Spule mit Eisenkern schalten.
Du weißt aber schon, dass deine Gatespannung immer 10V über der 
Sourcespannung sein muss, damit der Mosfet leitet?

Günter L. schrieb:
> Im Nulldurchgang hast du den größten einschaltstromstoß bei Spulen.
Auf welchem physikalischen Effekt könnte das beruhen?

Dirk F. schrieb:
> Hohe Stromglättung der Spule
Wenn man eine hohe Stromglättung möchte, dann nimmt man aus Gründen des 
Gewichts am ehesten eine hohe Schaltfrequenz.

> ca. 90 DC Strom
Was sind 90 DC "Strom"? Ampere oder Volt?

> 10 % Restwelligkeit.
Und wenn du da mit 100Hz Ripple aus dem Netz drauf gehst, dann ist die 
vorrangige Hauptaufgabe, mal diese 100Hz glatt zu bekommen.

Kannst du einfach mal beschreiben, was die eigentliche Aufgabe ist. Und 
eben nicht, wie du sie lösen würdest.

von Dirk F. (dirkf)


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Lothar M. schrieb:
> Kannst du einfach mal beschreiben, was die eigentliche Aufgabe ist. Und
> eben nicht, wie du sie lösen würdest.

Es ist ein großer Gleichstrom Elektromagnet, aber nicht auf einem 
Schrottplatz.

von H. H. (Gast)


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Dirk F. schrieb:
> Es ist ein großer Gleichstrom Elektromagnet

Die Kristallkugel kann keine Daten erkennen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ich mag Salamipizza...

Dirk F. schrieb:
> Es ist ein großer Gleichstrom Elektromagnet,
Welchen möglicht wenig welligen Strom willst du da durchschieben?

von Dirk F. (dirkf)


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H. H. schrieb:
> Die Kristallkugel kann keine Daten erkennen.

Versorgung: 230 V AV 50 Hz
Magnet:  205 V DC 5 A.

von H. H. (Gast)


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Dirk F. schrieb:
> Magnet:  205 V DC 5 A.

Das ist etwas dürftig.

von Dirk F. (dirkf)


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Lothar M. schrieb:
> Welchen möglicht wenig welligen Strom willst du da durchschieben?

1. Mosfet geschlossen.  AC Versorgung wird eingeschaltet.
2. Der Spulenstrom steigt in ca. 2 Sekunden bis auf Beharrung an.
3. Dann soll der Spulenstrom/Spulenspannung  auf 50 % über MOSFET 
reduziert werden.

von Dirk F. (dirkf)


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Lothar M. schrieb:
>> Im Nulldurchgang hast du den größten einschaltstromstoß bei Spulen.
> Auf welchem physikalischen Effekt könnte das beruhen?

Nur bei Induktivität im Wechselstromkreis.
Wir haben hier Gleichstrom.
Beim Einschalten der Spannung ist erst mal Strom = 0, der dann langsam 
ansteigt.

von Falk B. (falk)


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Dirk F. schrieb:
> 1. Mosfet geschlossen.  AC Versorgung wird eingeschaltet.
> 2. Der Spulenstrom steigt in ca. 2 Sekunden bis auf Beharrung an.
> 3. Dann soll der Spulenstrom/Spulenspannung  auf 50 % über MOSFET
> reduziert werden.

Kann man alles so machen. Aber man braucht einen passenden Gatetreiber 
mit Bootstrap, damit der genügend Spannung bekommt.

von Dirk F. (dirkf)


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Falk B. schrieb:
> Aber man braucht einen passenden Gatetreiber
> mit Bootstrap, damit der genügend Spannung bekommt.

Ja klar. Siehe hier
Beitrag "DC-DC Wandler für IGBT/MOSFET Treiber dimensionieren (Leistung)"

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Lothar M. schrieb:
>> Im Nulldurchgang hast du den größten einschaltstromstoß bei Spulen.
>Auf welchem physikalischen Effekt könnte das beruhen?

Ich würde mal sagen, an der Phasenverschiebung zwischen
Strom und Spannung. Der Strom steigt nach dem Einschalten
mit der Zeit an, und wenn nun auch noch die Spannung beim
ansteigen ist, wird der Stromanstig noch mal beschleunigt.
Bei Kondensatoren ist es genau umgekehrt, da ist der
Einschaltstromstoß im Scheitelpunkt am großten.
Es hat also nichts mit Sättigung und Remanenz zutun.

von Dirk F. (dirkf)


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Klaus H. schrieb:
> Ich sehe da praktisch keinen Unterschied, wenn ich das simuliere.
> Immerhin will er 10% Restwelligkeit haben und damit muss die
> Induktivität recht groß sein. Dann braucht man schon mehrere Halbwellen,
> bis der volle Strom (begrenzt durch deren Wicklungswiderstand) fließen
> wird

Als Anlage mal eine reale Messung des Spulenstromes (A) einer kleineren 
Spule nach dem Einschalten der AC Spannung. MOSFETS ständig leitend.

: Bearbeitet durch User
von Dirk F. (dirkf)


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Michael B. schrieb:
> Warum du nicht mit halbem Strom die ganze Zeit und damit halber
> Verlustleistung auskommst scheint auch so eine alternative Physik zu
> sein

P = U * I

Halbe Spannung = Halber Strom = 1/4 Verlustleistung

von Dirk F. (dirkf)


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H. H. schrieb:
>> Magnet:  205 V DC 5 A.
> Das ist etwas dürftig.

Welche Angaben fehlen denn ?
Spulenwiderstand = 205V/5A = 41 Ohm

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Günter L. schrieb:
> wird der Stromanstig noch mal beschleunigt.
Bei Zeitkonstanten im Sekundenbereich ist das aber EMV-technisch völlig 
irrelevant. In diesem Frequenzbereich wird nichts abgestrahlt. Ob da die 
erste Halbwelle den Strom einen Mückenschiss steiler ansteigen lässt 
oder nicht, wird im Spektrum nichts ändern.

Also wird sich da bestenfalls die Änderung der Stromrichtung beim Ein- 
und Abschalten und dem Wechsel des Strom vom Mosfet auf den 
Freilaufkreis störend auswirken. Ergo sollte man tun, was man bei 
Schaltvorgängen immmer tun sollte: die Freilaufdiode dorthin, wo die 
Richtungsänderung auftritt (am Mosfet), dazu hinreichend flache 
Schaltfranken. Und verdrillte Kabel zum Magneten.

von Dirk F. (dirkf)


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Lothar M. schrieb:
> Bei Zeitkonstanten im Sekundenbereich ist das aber EMV-technisch völlig
> irrelevant.

Ja für die magnetischen Störungen durch Stromflußänderungen gebe ich Dir 
Recht. Dass passiert hier alles langsam.

Aber die Spannung an der Spule sieht ja ganz anders aus.
Eben 2 Halbwellen pro 20 ms vom Gleichrichter.

Macht es aus dieser Sicht einen Unterschied, wenn ich nahe am 
Spannung-Nullpunkt ein/ausschalte oder eben irgendwo mitten in der 
Spannungshalbwelle.

von H. H. (Gast)


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Dirk F. schrieb:
> H. H. schrieb:
>>> Magnet:  205 V DC 5 A.
>> Das ist etwas dürftig.
>
> Welche Angaben fehlen denn ?
> Spulenwiderstand = 205V/5A = 41 Ohm

Es handelt sich doch um eine Spule.

Beitrag #7560151 wurde vom Autor gelöscht.
von Rainer W. (rawi)


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Günter L. schrieb:
> Ich würde mal sagen, an der Phasenverschiebung zwischen
> Strom und Spannung. Der Strom steigt nach dem Einschalten
> mit der Zeit an, und wenn nun auch noch die Spannung beim
> ansteigen ist, wird der Stromanstig noch mal beschleunigt.

Bei der Spule des TO (10% Restwelligkeit -> etwa 0.8mH) kannst du den
Effekt vernachlässigen
(Schaltung 1 im Nulldurchgang bei 50ms, Schaltung 2 im Maximum bei
315ms)

von Dirk F. (dirkf)


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Rainer W. schrieb im Beitrag #7560151:

Sehr schöne Simulation.  Hast Du die zufällig mit KICAD gemacht ?

von Klaus H. (hildek)


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Dirk F. schrieb:
> Hast Du die zufällig mit KICAD gemacht ?

War zwar nicht ich, aber das sieht ganz klar nach LTSpice aus.

von Rainer W. (rawi)


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Dirk F. schrieb:
> Rainer W. schrieb im Beitrag #7560151:
> Sehr schöne Simulation.  Hast Du die zufällig mit KICAD gemacht ?

Danke - nein, mit LTSpice

von Michael B. (laberkopp)


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Dirk F. schrieb:
> Dann soll der Spulenstrom/Spulenspannung  auf 50 % über MOSFET reduziert
> werden.

Ach, er soll gar nicht ein und aus

Dirk F. schrieb:
> möchte ich die Spule takten, ca. 50 % Puls/Pausenverhältnis.
> Schaltfrequenz ca. 10 Hz.

Ja, geht, im Nulldurchgang wird EMV etwas besser weil die Spannung an 
den Spulenanschlüssen nicht springt, der Strom fliesst sowieso writer, 
aber sowohl die Frequenz als auch Auswirkung ist letztlich 
vernachlässigbar, du kannst im Spannungsnulldurchgang, im 
Stromnulldurchgang oder völlig asynchron schalten, ich würde mehr als 
10Hz nehmen.

von Dirk F. (dirkf)


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Michael B. schrieb:
> Ach, er soll gar nicht ein und aus

Ja, richtig erkannt !!!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk F. schrieb:
> Aber die Spannung an der Spule sieht ja ganz anders aus.
> Eben 2 Halbwellen pro 20 ms vom Gleichrichter.
> Macht es aus dieser Sicht einen Unterschied, wenn ich nahe am
> Spannung-Nullpunkt ein/ausschalte oder eben irgendwo mitten in der
> Spannungshalbwelle.
Nein. Lediglich Stromänderungen erzeugen Störungen.

Michael B. schrieb:
> Ja, geht, im Nulldurchgang wird EMV etwas besser weil die Spannung an
> den Spulenanschlüssen nicht springt
Das ist aber nur kritisch, wenn man schnell schaltet und eine ungünstige 
Verdrahtung mit einigen parasitären L und C hat.

Michael B. schrieb:
> ich würde mehr als 10Hz nehmen.
Und ich würde zudem ein Halbleiterrelais **vor** dem Gleichrichter 
nehmen. Dann könnte ich mir den ganzen Klimbim mit dem Mosfet und der 
Nulldurchgangserkennung sparen und hätte ein potentialgetrenntes Bauteil 
von der Stange da drin, das in 20 Jahren jeder Haus- und Hofelektriker 
ersetzen kann.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Dirk F. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Ach, er soll gar nicht ein und aus
>
> Ja, richtig erkannt !!!

10Hz führt aber zu ziemlichem Ein/Aus, falls sich die Angabe zur 
Restwelligkeit auf Dauerbetrieb mit zwei-Weg-gleichgerichteten 50Hz 
bezieht.

: Bearbeitet durch User
von Dirk F. (dirkf)


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Rainer W. schrieb:
> 10Hz führt aber zu ziemlichem Ein/Aus,

Kannst Du bitte mal die Induktivität in der Simulation 5 mal großer 
machen.
Dann  sollte es der Realität besser entsprechen....
Danke Dir...

von Falk B. (falk)


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Allerdings muss man beachten, daß die Spannungsquelle (das 230V Netz) 
nach dem Gleichrichter einen Zweiwegegleichrichtung liefert, also eine 
mit 100 Hz pulsierende Spannung. Wenn man da unsynchronisiert mit 50% 
PWM macht, kommen da komische Signalverläufe raus, die man vermutlich 
nicht haben will. Also sollte bzw. muss man synchron zur Netzspannung 
die PWM betreiben, damit ist es wieder eine Phasenanschittsteuerung. Die 
kann jeder normale Thyristordimmer auf der 230V AC Seite machen.

von Rainer W. (rawi)


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Falk B. schrieb:
> Wenn man da unsynchronisiert mit 50% PWM macht, kommen da komische
> Signalverläufe raus, die man vermutlich nicht haben will.

Unsinn - wenn der Strom dadurch 1% moduliert wird, stört das praktisch 
niemanden. Zeig mal, was du da genau für Ungemach erwartest. Was soll da 
groß passieren?

Dirk F. schrieb:
> Kannst Du bitte mal die Induktivität in der Simulation 5 mal großer
> machen.

Hab ich jetzt gemacht (4H), gibt auch noch eine kräftige Modulation mit 
1.2A_pp

> Dann  sollte es der Realität besser entsprechen....

Wie soll das mit deiner Angabe zu Restwelligkeit zusammenpassen?
Bezog sich die auf Dauerbetrieb mit den gleichgerichteten 50Hz oder auf 
einen Wellenpaketbetrieb mit 10Hz/50%?

Dirk F. schrieb:
> Hohe Stromglättung der Spule, ca. 90 DC Strom, 10 % Restwelligkeit.

p.s.
LTSpice ist frei verfügbar
https://www.analog.com/en/design-center/design-tools-and-calculators/ltspice-simulator.html

: Bearbeitet durch User
von Dirk F. (dirkf)


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Rainer W. schrieb:
> Hab ich jetzt gemacht (4H), gibt auch noch eine kräftige Modulation mit
> 1.2A_pp

Verstehe ich nicht.
Bei größerer Induktivität müsste die Welligkeit im Strom geringer 
werden.
Sieh Anlage meine Simulation mit 200 mH  und 1000 mH

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> Hab ich jetzt gemacht (4H), gibt auch noch eine kräftige Modulation mit
> 1.2A_pp
Passt einwandfrei. Vorher 4,8A Gezappel. Jetzt 1,2A. Genau Faktor 4.

Ergo muss die Schaltfrequenz höher werden, damit dieser "Ripple" von 
jetzt 25% auf 10% reduziert wird.

Dirk F. schrieb:
> müsste die Welligkeit im Strom geringer werden.
Diese 1,2A kommen auch nicht von den 100Hz, sondern von den 10Hz...

: Bearbeitet durch Moderator
von Falk B. (falk)


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Lothar M. schrieb:
>> müsste die Welligkeit im Strom geringer werden.
> Diese 1,2A kommen auch nicht von den 100Hz, sondern von den 10Hz...

Und wenn man die 100 Hz schon hat, ist es sinnvoll und Stand der 
Technik, die zu modulieren, auch bekannt als Phasenanschnitt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> 10Hz
Mach mal 9,93 Hz (o.ä.) da draus, dass das Ding auch mal asynchron wird 
und  nicht genau im Nulldurchgang schaltet. Und lass dann die Simu 
länger laufen.

von S. K. (hauspapa)


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Die Drosselseite ist überhaupt kein Problem.

Auf der Netzseite muss man Aufpassen. Da sind im Stromnetz auch Trafos 
verbaut die dich mit Überspannungen beim Stromänderungen beglücken 
können.

Ein/Abschalten sollte Netzsynchron & in der Nähe des Nulldurchganges 
stattfinden damit die Blindleistung nicht unnötig hoch wird. 
Gleichanteilsfrei also symmetrisch für positive und negative Halbwelle 
sonst mag dich der Stromversorger nicht.
Etwas X-Kapazität, Überspannungsschutz und eine passende Sicherung sind 
sicher kein Luxus.

Das ist dann noch nicht zum verkaufen mit CE Zeichen aber dürfte für ein 
Einzelstück funktionieren.

Fertiger Triacdimmer und Drossel im Brückengleichrichter währe in der 
Praxis auch einen Versuch wert.

Viel Erfolg
Hauspapa

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von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Falk B. schrieb:
> als

Falk B. schrieb:
> und Stand der Technik, die zu modulieren, auch bekannt als
> Phasenanschnitt.

Das sind über 85W. Daher entweder sinusfoermige Stromaufnahme oder 
Wellenpaketsteuerung.

von H. H. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> als
>
> Falk B. schrieb:
>> und Stand der Technik, die zu modulieren, auch bekannt als
>> Phasenanschnitt.
>
> Das sind über 85W. Daher entweder sinusfoermige Stromaufnahme oder
> Wellenpaketsteuerung.

Die Induktivität macht das schon.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Da haette der TO vor dem Mosfet induktive Überschwinger des 
Versorgungstrafos zu haendeln, wenn da nicht noch mehr Lasten 
dranhaengen wuerden oder nicht fast alles ins Netz rueckwirken lassen 
koennte.

von Rainer W. (rawi)


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Lothar M. schrieb:
> Mach mal 9,93 Hz (o.ä.) da draus, dass das Ding auch mal asynchron wird
> und  nicht genau im Nulldurchgang schaltet. Und lass dann die Simu
> länger laufen.

Dann hast du im Strom ein ganz leichte Modulation (weniger als 1%) mit 
etwa 0.07Hz, wie schon oben angedeutet. Was soll da großartiges 
passieren?

Falk hatte das Aliasing-Thema ja schon angesprochen, aber 
bedauerlicherweise dann nicht weiter ausgeführt. Sooh komische Dinge 
sehe ich da im Strom nicht.

Falk B. schrieb:
> Wenn man da unsynchronisiert mit 50% PWM macht, kommen da
> komische Signalverläufe raus ...

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Rainer W. schrieb:
>Bei der Spule des TO (10% Restwelligkeit -> etwa 0.8mH) kannst du den
>Effekt vernachlässigen
>(Schaltung 1 im Nulldurchgang bei 50ms, Schaltung 2 im Maximum bei
>315ms)

Ja, gebe ich dir Recht, ist bei dieser Anwendung belanglos.
Man kann den Efekt nicht sehen, weil der Strom über diese lange
Zeit sehr groß wird gegenüber den ersten 5ms.
Mach mal eine Simulation wo nur 5ms abgebildet werden,
einmal im Nulldurchgang und einmal im Scheitelpunkt einschalten,
dann müßte der Efekt sichtbar werden.

Wo man diesen Efekt nicht mehr vernachlässigen kann, wäre
wenn man große Trafos, 1kW oder größer einschaltet.
Wenn man dann zufällig im Nulldurchgang einschaltet
fliegt die Sicherung und im Scheitelpunkt nicht.
Ich habe so ein Trafo, der hat, damit daß nicht passiert
extra ein zwei-Stufen einschalter.

von Rainer W. (rawi)



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Günter L. schrieb:
> Mach mal eine Simulation wo nur 5ms abgebildet werden,
> einmal im Nulldurchgang und einmal im Scheitelpunkt einschalten,
> dann müßte der Efekt sichtbar werden.

Ja, die Krümmung beim Einschalten ist wegen der anderen Phasenlage 
natürlich unterschiedlich, aber irgendwelche extravaganten Strompeaks 
entstehen da in keinem Fall.

von Rainer W. (rawi)


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sorry, x-Achse zeigt natürlich Millisekunden

von Dirk F. (dirkf)


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Lothar M. schrieb:
> Nein. Lediglich Stromänderungen erzeugen Störungen.

Das kann ich irgendwie nicht glauben.
Bei einem Frequenzumrichter ist der Strom zum Motor aufgrund der 
Induktivität des Morores geglättet, aber die PWM Spannungsmodulation 
erzeugt starke Störungen, die z.B. mit Sinusfiltern im Ausgangskreis 
reduziert werden.

Ähnlich sieht es doch auch in diesem Fall aus, nur dass wesentlich 
seltener geschaltet wird.

von Rainer W. (rawi)


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Dirk F. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Nein. Lediglich Stromänderungen erzeugen Störungen.
>
> Das kann ich irgendwie nicht glauben.

Warum nicht. Bei PWM gibt es zwei verschiedene Stromkreise (Speisung aus 
Versorgung, Freilauf), zwischen denen mit der PWM-Frequenz umgeschaltet 
wird. Damit hast du kräftige Stromänderungen, wenn auch nicht in der 
Induktivität.
Schon die Größe der Leiterschleifen hat einen ziemlichen Einfluss auf 
abgestrahlte magnetische Störungen.

von Bernhard (bernhard_123)


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Das Einschalten und dessen Zeitpunkt betrachte ich hier eher unkritisch. 
(Im Nulldurchgang entstehen weniger steile Spannungsflanken.)

Die Stromaufnahme auf der Gleichstromseite ist fast konstant, auf der 
Wechselstromseite ist der Strom dann rechteckförmig. 
(Wechselstromseitige TRIAC-Steuerung wird nicht möglich sein, weil die 
Zeit zum Löschen sehr kurz wird.)

Mindestens ebenso kritisch betrachte ich das Ausschalten.

Die große Induktivität erhält den Stromfluss in gleicher Richtung 
aufrecht, dabei entsteht eine steile Spannungsflanke. Eine schnelle 
Diode D10 oder ähnlich muss den abklingenden Strom dann übernehmen.

Und bedingt durch die Eingenkapazität der Wicklung und der Spulengüte 
geht der Strom oft mehr oder weniger schwingend gegen 0.

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