Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Defektes Bauteil in Labornetzgerät identifizieren


von Moritz (moritz448)



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Guten Abend,
Ich hab hier ein defektes Labornetzgerät, wohl ein Eigenbau mit einem 
Bausatz, keine Ahnung wie alt. Ich vermute als Defekt das sikberne runde 
Teil mit dem Kühlkörper und der Aufschrift "3CR49F", da ich den 
Leistungstransistor (und den Siebelko, aufgrund des unbekannten Alters) 
bereits ersetzt habe.
Was ist das für ein Bauteil, was tut es und wie kann ich es ersetzen?

Anbei ein paar Bilder von der gesamten Schaltung und diesem Teil.

Danke schonmal für jegliche Hilfe und Tipps

Viele Grüße
Moritz

von Jörg R. (solar77)


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Moritz schrieb:
> Ich vermute als Defekt das sikberne runde
> Teil mit dem Kühlkörper und der Aufschrift "3CR49F",

> Danke schonmal für jegliche Hilfe und Tipps

Siehst Du keine weitere Bezeichnung wenn Du den kleinen Kühlstern 
entfernst?

Die Lötstellen rund um das Teil würde ich mal gründlich reinigen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas V. (tomv)


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Ich würde auch mal den Kühlstern entfernen und dort nach der 
Typenbezeichnung suchen.

Dort könnte dann was mit "723" stehen, wenn das Diing 10 Anschlüsse hat. 
Dann ist es ein uA73 oder auch MAA723. Die gab es im DIL- als auch in so 
einem runden Gehäuse.

von Michael B. (laberkopp)


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Wie lautet der Aufdruck der rundrum unter dem aufgesteckten 
Sternkühlkörper steht ?

Warum glaubst du, das Exotenteil heute noch zu bekommen ?

Es scheint ja 8 Anschlussbeine zu haben. Also ist es kein uA723.

von Moritz (moritz448)


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Darauf hätte ich auch mal kommen können... |o
Tatsächlich steht unter dem Kühlkörper "CT 543"

von Jörg R. (solar77)


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Moritz schrieb:
> Darauf hätte ich auch mal kommen können... |o
> Tatsächlich steht unter dem Kühlkörper "CT 543"

Sagt mir leider überhaupt nichts. Ein DB finde ich auch nicht, 
jedenfalls nicht nach einer ersten Recherche.

von Moritz (moritz448)


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Ich hab auch schon geschaut und nix gefunden.

Geht vielleicht aus dem Schaltplan hervor was das Teil tut und wie man 
es ersetzen könnte?

von Martin H. (horo)


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Jörg R. schrieb:
> Ein DB finde ich auch nicht, jedenfalls nicht nach einer ersten Recherche.

Gönnen wir hhinz doch ein, zwei Tage Weihnachtsruhe, dann wird die 
Lösung schon kommen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du hast im Schaltplan den T1 vergessen. Und schau doch nochmal am IC, ob 
da noch mehr drauf steht beim rundherum gucken. Der Hersteller heisst 
VGS electronic?

von Wolf17 (wolf17)


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Im Schaltplan hat der IC 5 Anschlüsse, im Layout Plus, Masse und noch 
vier weitere. Bitte den Schaltplan korrekt zeichnen. Bitte das 
Flussmittel entfernen.
Sind unten am IC vielleicht zwei Pins abgeschnitten?

Könnten das CT kyrillische Buchstaben sein? Bitte ein Bild.

: Bearbeitet durch User
von S. Z. (moennky)


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I.d.R. waren das 723'er.

von Mani W. (e-doc)


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Michael B. schrieb:
> Es scheint ja 8 Anschlussbeine zu haben. Also ist es kein uA723.

741?

709?

: Bearbeitet durch User
von Moritz (moritz448)


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Matthias S. schrieb:
> Du hast im Schaltplan den T1 vergessen. Und schau doch nochmal am IC, ob
> da noch mehr drauf steht beim rundherum gucken. Der Hersteller heisst
> VGS electronic?

T1 ist drin, mitten im Schaltplan. Mit BC172B bezeichnet.

Der Hersteller des Boards heißt vebec electronic.


Wolf17 schrieb:
> Im Schaltplan hat der IC 5 Anschlüsse, im Layout Plus, Masse und noch
> vier weitere. Bitte den Schaltplan korrekt zeichnen. Bitte das
> Flussmittel entfernen.
> Sind unten am IC vielleicht zwei Pins abgeschnitten?
> Könnten das CT kyrillische Buchstaben sein? Bitte ein Bild.

Auf dem Board hat der IC die Anschlüsse aus meinem Schaltplan, Plus 
(zwei Pins zusammen), Masse. Das sind alle 8.

Bild von der Beschriftung folgt gleich.

von Moritz (moritz448)


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Hier das Bild, besser kriege ich es nicht hin ohne alle Kabel abzulöten. 
Für mich ist das eindeutig "CT". Was anderes steht nicht mehr drauf, 
außer dem Eingangs erwähnten "3CR49F".

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Moritz schrieb:
> Auf dem Board hat der IC die Anschlüsse aus meinem Schaltplan, Plus
> (zwei Pins zusammen), Masse. Das sind alle 8.

Dann bitte im Schaltplan Plus und Masse einzeichnen. Widerstandswerte 
wären auch hilfreich.

> Für mich ist das eindeutig "CT". Was anderes steht nicht mehr drauf,
Steht auf der anderen Seite was? Ggf den blauen Elko auslöten.

: Bearbeitet durch User
von Björn W. (bwieck)


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Da steht noch was mehr drauf.

von Thomas B. (thombde)


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Er hat 8 Pins.
Aber vielleicht solltest Du da mal den Dreck vom löten entfernen.

von Moritz (moritz448)


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Hier der aktualisierte Schaltplan. Die zwei Elkos an der Basis des 
Leistungstransistors sowie zwischen Potischleifer des Strombegrenzers 
und des unbekannten ICs kann ich ohne entlöten nicht ablesen.

Wolf17 schrieb:
> Steht auf der anderen Seite was? Ggf den blauen Elko auslöten.

Auch da steht nix mehr.
Nur obendrauf 3CR49F und auf der Seite CT 543.

von Moritz (moritz448)


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Thomas B. schrieb:
> Er hat 8 Pins.
> Aber vielleicht solltest Du da mal den Dreck vom löten entfernen.

Wie gesagt, die fünf die in die Schaltung gehen, einmal Masse und 
zweimal Plus.

von Sven H. (schlaub_01)


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Also ich erkenne da eher im ersten Bild ein SCR49 und noch was am Ende. 
Kannst Du da vielleicht noch bessere Bilder machen, gerade von der 
Seite?

Viele Grüße,
Sven.

von Moritz (moritz448)


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Sven H. schrieb:
> Also ich erkenne da eher im ersten Bild ein SCR49 und noch was am Ende.
> Kannst Du da vielleicht noch bessere Bilder machen, gerade von der
> Seite?
>
> Viele Grüße,
> Sven.

3CR49F

von Manfred P. (pruckelfred)


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Moritz schrieb:
> Hier das Bild, besser kriege ich es nicht hin ohne alle Kabel abzulöten.

Dann löte sie ab oder erspare uns den Müll - DU hast ein Problem.

von Thomas B. (thombde)


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Scheint doch ein Exot zu sein.
Den 3CR49F kenne ich nicht.
War das vor meiner Zeit ?  :-)

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Thomas B. schrieb:
> Den 3CR49F kenne ich nicht.

Es spielt auch keine Rolle.

Es ist kein OpAmp, sondern er enthält eine Referenzspannung die er mit 
der geteilten Ausgangsspannung vergleicht. Er enthält eine 
Ausgangstreiber, der runtergeregelt werden kann.
So was gibt es nicht mehr.
Er braucht sowieso eine neue Schaltung, wenn der Chip kaputt ist, denn 
er kann jeinen Ersatz beschaffen.

Mit 24V/1.4A Trafo taugt das https://www.ebay.de/itm/234580650068 es 
wäre ausnahmsweise nicht unterdimensioniert. Man sollte den shunt so 
ändern, dass nicht mehr als 0.8A möglich sind, damit der Trafo 
überlastet wird.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Ich bin fast sicher, daß der IS ein CA3085 ist. Vergleicht mal das 
Datenblatt und überprüfe ob die Pin Nummern mit der gezeichneten 
Schaltung einen Sinn ergeben.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Thomas B. (thombde)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich bin fast sicher, daß der IS ein CA3085 ist. Vergleicht mal das
> Datenblatt.
>
> Gerhard

Sieht gut aus :-)
Und kannte ich auch noch nicht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Der CA3085 sind übrigens noch leicht beziehbar:

https://www.ebay.ca/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2332490.m570.l1313&_nkw=ca3085&_sacat=0

Die CA3085 waren früher oft in Flugzeugelektronik in 14/28V zu 5V 
Schaltregler Konfiguration für die Versorgung von TTL/ECL zu finden.

http://www.rsp-italy.it/Electronics/Databooks/RCA/index.htm

Nachtrag:

Ich habe mir kurz die Unterseite der LP angesehen. Pins 2 und 3 sind mit 
der Versorgung verbunden. Pin 4 mit Masse. Das spricht tatsächlich für 
CA3085(A/B). Der C2 Kompensations-C ist tatsächlich auch mit Pin 6+7 
verbunden. Pin 8 Steuerausgang ist wie im DaBla mit der Basis des 
Längstranssistors verbunden.

Folgerung: mit 100%er Sicherheit der besagte CA3085(A/B)

Übrigens schlage ich vor mit Spiritus die Lötstellen des Reglers vom 
Flußmittel zu befreien.

Die Schaltplanskizze ist übrigens nicht ganz richtig. Auf der LP ist, 
wie das Nahbild von Thomas beweist, Pin-8 mit der Basis des 
Längstransistor verbunden. Im Schaltplan stimmt das nicht wirklich.

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (chips)


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und pinkompatibel zu NSC LM100/LM200/LM300

von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter K. schrieb:
> und pinkompatibel zu NSC LM100/LM200/LM300

Gut zu wissen. Danke für den Hinweis.

Trotzdem bin ich der Ansicht, daß der gezeigte Käfer doch ein CA3085 ist 
oder zumindest von RCA/Intersil stammt, weil die eingeprägten Ziffern 
auf der Oberseite typisch für deren TO-5 Produkte war. Der LM300H zeigt 
nämlich keinerlei Einprägungen auf der Oberseite.

Ist zwar hier natürlich nicht wichtig. Beide Varianten sollten 
miteinander austauschbar sein. Es gibt sie übrigens auch im DIP-8 
Gehäuse.

: Bearbeitet durch User
von Moritz (moritz448)


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Der CA3085 sieht gut aus, danke für die Hilfe!

Michael B. schrieb:
> Mit 24V/1.4A Trafo taugt das https://www.ebay.de/itm/234580650068 es
> wäre ausnahmsweise nicht unterdimensioniert. Man sollte den shunt so
> ändern, dass nicht mehr als 0.8A möglich sind, damit der Trafo
> überlastet wird.

Das kostet ja genauso viel bzw sogar weniger als ein CA3085/LM300...
Da muss ich noch gucken, das alte reparieren oder direkt ein neues 
bauen...

Danke an alle die mitgeholfen haben, und noch einen schönen 2. 
Weihnachtsfeiertag.

Viele Grüße
Moritz

Edit: Noch ne Frage zu dem Bausatz... Welcher Widerstand ist der Shunt, 
und in welche Richtung muss ich den anpassen um die Strombegrenzung 
runterzusetzen?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Moritz schrieb:
> Welcher Widerstand ist der Shunt,
> und in welche Richtung muss ich den anpassen um die Strombegrenzung
> runterzusetzen?

Der weiße Keramikwiderstand, ein größerer bewirkt niedrigere 
Strombegrenzung.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich bin fast sicher, daß der IS ein CA3085 ist.

Es könnte auch ein CA3055 von RCA sein.
So wie ich beim schnellen Vergleich festgestellt habe ist er mit CA3085 
funktionell gleich, lediglich Pin 1 und 8 sind vertauscht (Ausgang und 
Strombegrenzung).

Hier habe ich auch noch was gefunden: 
Beitrag "unbekanntes Uralt-IC CA3055"

von Moritz (moritz448)


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Aus dem verlinkten Thread geht hervor dass der 3055 maximal 30V 
Ausgangsspannung hat, der 3085 hingegen nur 26. Da das Netzgerät bis 30V 
ging wird es wohl ein 3055 sein.

Da die aber beide recht teuer als "Vintage IC" verkauft werden, tu ich 
mir das nicht an und besorg lieber den Bausatz.

Der Shunt aus dem Bausatz hat 0,47 Ohm, der verbaute in meinem Netzgerät 
(laut Aufschrift auf dem Stecker bis max. 1,5A) 0,27 Ohm. Den würde ich 
allerdings nicht übernehmen, da der Trafo ja nur bis 1,4A geht. Wie 
berechne ich den Wert, bzw was muss ich für 1A Strombegrenzung 
einsetzen?

von H. H. (Gast)


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Moritz schrieb:
> da der Trafo ja nur bis 1,4A geht.

Die 1,4A auch nur bei ohmscher Last. In deiner Anwendung solltest du den 
mit nicht mehr als 0,8A auf DC-Seite dauerhaft belasten.

von Moritz (moritz448)


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Ok, dann das. Lieber weniger Strom und auf der sicheren Seite als 
kokelnder Trafo.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, hallo Moritz.

Zu dem Bangood Teil gibt es viele Anmerkungen, Bemängelungen und 
Verbesserungen.
Such mal unter 'Bangood Netzteil Bausatz' im Netz.
Du findest Antworten ohne Ende, selbst hier im MC-Net wurde das Teil 
ausführlich besprochen und kritisiert. Die Änderungs- und 
Verbesserungsvorschläge gibt es kostenlos dazu.
Als Fazit all dieser Vorschläge ergibt sich, dass mit der ursprünglichen 
Schaltung die 30V und 3 Ampere nicht erreichbar sind! Mit reduzierten 
Anforderungen ist das Teil durchaus ok. Wenn man 30V/3A will, muss man 
mehr investieren.

Bzgl. CA3085, frag doch mal; vielleicht hat jemand noch so ein Teil in 
den Schatullen liegen?

73
Wilhelm

von H. H. (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> Wenn man 30V/3A will, muss man
> mehr investieren.

Will er doch gar nicht, kann sein Trafo doch gar nicht.

von Michael B. (laberkopp)


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Moritz schrieb:
> Wie berechne ich den Wert

0.33 Ohm sollen für 3A taugen, haben dann 1V Spannungsabfall, mit 1.2 
Ohm hätten wir die 1V fast schon bei 0.8A, und 1V bei 0.8A macht nicht 
mal 1 Watt, es reicht also ein baulich kleinerer Widerstand.

Die Restschaltung wäre mit 3A was die Siebelkogrösse und den 
Leistungstransidtor anlangt überfordert, bei 0.8A hingegen üppig.

Die 24V~ gehen auch gerade eben was die Spannungsfestigkeit des OpAmps 
anlangt, reichen aber nicht für 30V= Ausgangsspannung, 25V sollten aber 
drin sein, auch dein altes Netzteil hätte keine 30V geliefert bei 24V~ 
aus dem Trafo.

von Moritz (moritz448)


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Michael B. schrieb:
> Moritz schrieb:
>> Wie berechne ich den Wert
>
> 0.33 Ohm sollen für 3A taugen, haben dann 1V Spannungsabfall, mit 1.2
> Ohm hätten wir die 1V fast schon bei 0.8A, und 1V bei 0.8A macht nicht
> mal 1 Watt, es reicht also ein baulich kleinerer Widerstand.
>
> Die Restschaltung wäre mit 3A was die Siebelkogrösse und den
> Leistungstransidtor anlangt überfordert, bei 0.8A hingegen üppig.
>
> Die 24V~ gehen auch gerade eben was die Spannungsfestigkeit des OpAmps
> anlangt, reichen aber nicht für 30V= Ausgangsspannung, 25V sollten aber
> drin sein, auch dein altes Netzteil hätte keine 30V geliefert bei 24V~
> aus dem Trafo.

Perfekt, danke dir. Ich hab glücklicherweise noch ein richtig 
ordentliches Netzgerät, ein Maxireg mit 30V/2A bzw 60V/1A, das hier 
besprochene ist aber halt deutlich kleiner und ganz praktisch wenn zB 
nur mal schnell ein Arduino Strom braucht. Daher werde ich mir auch 
nicht viel Mühe machen da groß an der Schaltung zu schrauben, sondern 
einfach einen 1,2 Ohm - Widerstand einbauen und gut ist.

Nochmal danke für alle Hilfe!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Moritz schrieb:
> Da die aber beide recht teuer als "Vintage IC" verkauft werden, tu ich
> mir das nicht an und besorg lieber den Bausatz.

Würde erst mal testen, ob der Chip wirklich defekt ist. Es wä genug 
Platz für ein Platinchen mit einer Ersatzschaltung für den Chip.

von Moritz (moritz448)


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Dieter D. schrieb:
> Moritz schrieb:
>> Da die aber beide recht teuer als "Vintage IC" verkauft werden, tu ich
>> mir das nicht an und besorg lieber den Bausatz.
>
> Würde erst mal testen, ob der Chip wirklich defekt ist. Es wä genug
> Platz für ein Platinchen mit einer Ersatzschaltung für den Chip.

Was schlägst du als einfachen Test vor?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Moritz schrieb:
> Was schlägst du als einfachen Test vor?

Der Leistungstransistor ist dabei nicht angeschlossen.
Dazu würde ich von einem anderen Netzteil mit Strombegrenzung das Gerät 
hinter dem Gleichrichter versorgen. An den Ausgang kommt mit einem 
Widerstand dazwischen eine 9V Blockbatterie.

An dem einen Pin des IC mit dem Messgerät nachprüfen, ob die 
Referenzspannung vorhanden ist.

Dann das Meßgerät am Ausgang des IC oder nach dem Widerstand zur Basis 
des Leistungstransistors anschließen. Gedreht an dem Poti zur 
Spannungseinstellung müßte sich Spannung am Ausgang schlagartig ändern 
wenn zu hoch oder zu niedrig.

von Thomas B. (thombde)


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Erst mal die Platine säubern und schauen ob der alte überhaupt richtig
eingelötet wurde.
Und ob eine Leiterbahn verbraten ist.
Die TO100 ähnlichen Gehäuse kann man schnell um einen Pin verdrehen.
Kannst ja noch mal nach der Reinigung ein Foto reinstellen.

: Bearbeitet durch User
von Moritz (moritz448)


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Daran wird es nicht liegen, das Netzteil hat schonmal wunderbar 
funktioniert und ist durch einen satten Kurzschluss bei Volldampf 
gestorben. Seither kommt keine Spannung mehr am Ausgang an.

von Thomas B. (thombde)


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Moritz schrieb:
> Daran wird es nicht liegen, das Netzteil hat schonmal wunderbar
> funktioniert und ist durch einen satten Kurzschluss bei Volldampf
> gestorben. Seither kommt keine Spannung mehr am Ausgang an.


Warum schreibst Du das nicht gleich?
Das spart Arbeit.
Dann wird der TIP3055 defekt sein.
Aber Foto will ich trotzdem sehen :-)

von Moritz (moritz448)


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Hab ich das nicht geschrieben? Mein Fehler, tut mir leid.
Den TIP3055 (Leistungstransistor) hab ich aber wie im Eingangspost 
geschrieben schon ersetzt, das war nämlich mein erster Verdacht.

von Moritz (moritz448)



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Hier noch Bilder, ich hab die Lötstellen mit Spiritus und ner Zahnbürste 
freigerubbelt.

von Kurt A. (hobbyst)


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Moritz schrieb:
> ist durch einen satten Kurzschluss bei Volldampf gestorben. Seither
> kommt keine Spannung mehr am Ausgang an.

Ist der 0.27 Ohm Widerstand am Ausgang noch in Ordnung?

von Moritz (moritz448)


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Kurt A. schrieb:
> Moritz schrieb:
>> ist durch einen satten Kurzschluss bei Volldampf gestorben. Seither
>> kommt keine Spannung mehr am Ausgang an.
>
> Ist der 0.27 Ohm Widerstand am Ausgang noch in Ordnung?

Der hat eingebaut gemessen ca 0,4 Ohm (Messgerät ist da ja recht 
ungenau, da nur eine Stelle) und auch keine Sichtbaren Schäden 
(Keramikwiderstand, müsste man ja eigentlich sehen wenn der geschmort 
hat)

von Thomas B. (thombde)


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Prüfe noch mal den TIP3055.
 (TO247)
Richtig angeschlossen?
Auf dem Foto sieht man das schlecht.
Emitter passt, aber B und C  ist schlecht zu sehen.
Und noch mal mit dem Multimeter durchmessen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Vorsicht mit den Lötstellen dort. Die Löcher sind neben den Pads gebohrt 
und es sieht fast so aus, als ob die IS Drähtchen möglicherweise nicht 
alle zuverlässig angelötet sein könnten. Ich würde das mal mit einer 
guten Lupe inspizieren und, wenn nötig, nachlöten. Auch Biegen der 
Drähte in Richtung Pad Zentrum mit Nachlöten könnte diesen Verdacht 
entkräftigen.

Pin 2 und 8 sehen besonders verdächtig aus. Die gefallen mir wirklich 
nicht. Siehe das letzte Bild.

Ist nur ein Verdacht meinerseits. Die Konstruktion mit diesen 
danebenliegenden Löchern macht es notwendig die Drähtchen entsprechend 
hinzubiegen.

Das könnte durchaus Koninzidenz mit dem Überlastungsunfall sein.

Übrigens, den CA3055 gab es in meinem 1975er RCA Datenbuch (noch?) 
nicht. Wußte nichts davon. Da ging die Reihenfolge von 3054 gleich auf 
3058. I plead innocence, your Honor!


Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Moritz (moritz448)


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Leistungstransistor ist richtig angeschlossen. Ich hab alle Lötstellen 
nochmal nachgebraten, die waren teilweise echt kriminell.
Immer noch nix.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moritz, bitte miß alle IS Pin Spannungen gegen Masse und liste sie hier 
auf. Besonders Vref, Pin 5, wäre da von Interesse. Am Referenz Pin 
sollten rund 1.6V anliegen.

Übrigens, Bei einseitigen LP kann es passieren, daß Lötstellen Augen und 
Leiterbahn Verbindung durchgetrennt sein könnten. Das ist sehr schwer zu 
sehen. So ein Problem hatte ich in einem alten RCA Fernseher bei der SPI 
Verbindung zur PLL IS vom Controller. Brauchte 6 Monate um diesen 
zeitweise auftretenden Fehler zu lokalisieren.

Wenn das alles nichts bringt, bestelle einen CA3085A oder B Käfer in der 
Bucht und ersetze auch ihn.

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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Gerhard O. schrieb:
> Moritz, bitte miß alle IS Pin Spannungen gegen Masse und liste sie
> hier auf. Besonders Vref, Pin 5, wäre da von Interesse. Am Referenz Pin
> sollten rund 1.6V anliegen.

@Moritz (TO)

Hast Du überhaupt schon mal an dem Teil gemessen? Also kommt etwas aus 
dem Trafo raus? Liegt Spannung am Ladeelko an?

Am Ende ist nur eine Sicherung durch🤔😀
Eine Sekundärsicherung gibt es allerdings nicht, bleibt also nur eine 
auf Netzseite.


Moritz schrieb:
> Daran wird es nicht liegen, das Netzteil hat schonmal wunderbar
> funktioniert und ist durch einen satten Kurzschluss bei Volldampf
> gestorben. Seither kommt keine Spannung mehr am Ausgang an.

So etwas gehört tatsächlich in den Eröffnungsthread.

Das ein satter Kurzschluss das Teil zerstört haben soll kommt mir 
merkwürdig vor. Scheinbar hat es doch eine Strombegrenzung die das hätte 
verhindern sollen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7567476 wurde vom Autor gelöscht.
von Ralf X. (ralf0815)


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Thomas B. schrieb im Beitrag #7567476:
> Und wo ist der Kühlkörper?

Glaubst Du, der  3055 wäre auch original freischwebend im Gerät?

von Thomas B. (thombde)


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Ralf X. schrieb:
> Thomas B. schrieb im Beitrag #7567476:
>> Und wo ist der Kühlkörper?
>
> Glaubst Du, der  3055 wäre auch original freischwebend im Gerät?

Hatte den Tread gelösch, sorry :-)

von Moritz (moritz448)


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Jörg R. schrieb:
> Hast Du überhaupt schon mal an dem Teil gemessen? Also kommt etwas aus
> dem Trafo raus? Liegt Spannung am Ladeelko an?

Ja, Trafo, Gleichrichter und Ladeelko gehen.

Jörg R. schrieb:
> Das ein satter Kurzschluss das Teil zerstört haben soll kommt mir
> merkwürdig vor. Scheinbar hat es doch eine Strombegrenzung die das hätte
> verhindern sollen.

Das wundert mich auch. Aber es ist so, ich hatte es auf 30V voll 
aufgedreht und dann sind zwei Kabel zusammengekommen - Tote Hose.

Ralf X. schrieb:
> Glaubst Du, der  3055 wäre auch original freischwebend im Gerät?

Nein, der gehört eigentlich an die Rückwand des Geräts. Die hab ich nur 
abgeschraubt dass ich an die Platine drankomm.

Morgen miss ich mal Spannungen und mach noch mehr Bilder vom Gerät.

Beitrag #7567565 wurde vom Autor gelöscht.
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn noch ein LM317 herumliegen sollte, dann kannst Du das eigentlich 
ohne all zu viel Aufwand umbauen.

Oder mit einem TL431 ginge das so wie in dem Schaltplan ganz rechts.

von Michael B. (laberkopp)


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Dieter D. schrieb:
> kannst Du das eigentlich ohne all zu viel Aufwand umbauen.

Prinzipschaltungen ohne Frequenzkompensation sind nicht zielführend.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moritz,

Ich weiß nicht ob Dir der Begriff SOA(Safe Operating Area) von 
Leistungshalbleitern geläufig ist. SOA ist hier beschrieben:

https://en.wikipedia.org/wiki/Safe_operating_area

Ist ist durchaus möglich, daß der Längstransistor beim Kurzschluß über 
0.27 Ohm durch Überschreitung der angegebenen SOA Region gehimmelt 
worden ist.

Miss einmal den alten Transistor mit dem Ohmmeter und lass wissen ob die 
EBC Anschlüße untereinander kurzgeschlossen sind. Falls das zutrifft, 
dann wurde die SI durch demzufolge zu hohen Strom möglicherweise 
zerstört.

Je nach Qualität des Eingangs Cs, sind da kurzzeitig theoretisch Ströme 
bis in den zweistelligen Ampere Bereich möglich. (30V/0.3Ohm = 100A!) 
Bekanntlich schützen Halbleiter die Sicherungen. Das meint, daß bei der 
Zeit, die die Sicherung braucht, anzusprechen, der Transistor schon 
längst durchlegiert ist.

Wenn Du so einen Schaden beim nächsten Kurzschluß verhindern willst, 
schlage ich vor zwei Längstransistoren in parallel mit jeweils einem 
eigenen  Widerstand hinzufügen. Der MJE3055T ist hier ohnehin etwas 
grenzwertig. Dann teilen sich die Überlastströme auf und können die 
plötzliche Überlast so besser überstehen. Auch wäre eine Darlington 
Treiberschaltung zum Schutz des CA3085 Internen Längstransistor 
wünschenswert.

An sich wäre der 2SD1047 ein robusterer Transistor. Trotzdem sollten 
auch mit ihm bzgl. SOA zwei Stück mit Emitterwiderständen in 
Parallelschaltung verwendet werden. Sein SOA ist beträchtlich besser:

https://www.st.com/resource/en/datasheet/2sd1047.pdf

Es ist ein unglücklicher Umstand, daß die Trafo Sekundärwicklung nicht 
umschaltbar ist. Bei niedrigen Ausgangsspannungen wird so viel weniger 
Verlustleistung im Längstransistor produziert.

Gerhard

von Michael B. (laberkopp)


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Gerhard O. schrieb:
> Wenn Du so einen Schaden beim nächsten Kurzschluß verhindern willst,
> schlage ich vor zwei Längstransistoren in parallel mit jeweils einem
> eigenen  Widerstand hinzufügen

Kaum bei 1A.

Eher den blöden Elko an der Basis wegnehmen und stattdessen die 
Schaltung aus dem Datenblatt nutzen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Michael B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Wenn Du so einen Schaden beim nächsten Kurzschluß verhindern willst,
>> schlage ich vor zwei Längstransistoren in parallel mit jeweils einem
>> eigenen  Widerstand hinzufügen
>
> Kaum bei 1A.
>
> Eher den blöden Elko an der Basis wegnehmen und stattdessen die
> Schaltung aus dem Datenblatt nutzen.

Der hat mich auch gewundert.

Ich habe aber eher den Eindruck, daß Moritz das NT einfach wieder in 
Schuß bringen wollte und nichts in Richtung Verbesserungen unternehmen 
wollte, anstatt da großartig viel Zeit reinstecken zu wollen. Er hat ja 
noch ein besseres anderes NT.

An seiner Stelle hätte ich da eher die modifizierte 30V/3A Banggood Kit 
Platine nachträglich eingebaut. Mit OPVs die mehr Spannung vertragen, 
würde es in seinem Gerät ganz gut funktionieren. Der Endwert der 
Strombegrenzung lässt sich ja für seine Trafogröße modifizieren. Die 
Banggood Schaltung zeigt trotz ihrer bekannten Kontroversen gutes 
Verhalten.

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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Thomas B. schrieb:
> Prüfe noch mal den TIP3055

Hab jetzt nicht alles gelesen.
Es gab auch mal einen MJ3055 der hatte eine etwas andere Pinbelegung als 
der TIP und der MJE...

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