Hallo, ich habe versucht eine Ansteuerplatine für einen HV-Trafo zu verstehen. Ich habe sie aufwendig anhand der Platine in Kicad nachgezeichnet. Ja, ist sicher ziemlich mies geworden (mein 1.Versuch mit Kicad). Analogtechnik ist leider auch so gar nicht meins. Ich habe bis zuletzt gehofft, dass ich nur ein Schaltsignal (+12V oder GND) anlegen muss und ein Oszillator schwingt, welcher den FET zum HV-Trafo ansteuert. Ich wollte gerne das komplette Board weiternutzen, da auf diesem Board auch eine Entladeschaltung für den HV-Kondensator enthält über ein größeres KACO-Relais und entsprechend dimensionierte Widerstände (den Part habe ich nicht im Plan mitgezeichnet). Vieles verstehe ich leider gar nicht. z.B. warum die Basis des PNP Q1 direkt fest an +12V liegt. Oder gibt es einen BC557A im TO-92-Gehäuse, welcher die Basis nicht in der Mitte hat? Welchen Sinn hat dann Q1? Irgendeine Schutzfunktion nur im Aus/Einschaltmoment? Ich verstehe nicht, warum man die Schaltung überhaupt nur so aufwendig/kompliziert entwickelt hat. Dann sind z.B. beim Quad-Komperatorbaustein LM339 zwei Ausgänge direkt gebrückt (Pin13+14). Ist das nicht schon tödlich für den IC? In Rot ist der (vermutete) Ausgang zum Mainboard und in Grün der Eingang dargestellt. Auf der Hauptplatine, welche ich nicht mehr nutzen möchte, gehen daran lauter Logikbausteine. Frage: Könnt ihr vielleicht in der Schaltung einen Oszillator sehen, der mit dem grünen Eingang zum Schwingen gebracht wird? Gäbe ich +12V auf den Eingang, so liegt am nicht-invertierenden Eingang vom Komperator U2C +2V an auf Grund des Vor-Spannungsteilers. Der Ausgang geht über den 33R-Vorwiderstand direkt auf das Gate des N-Kanal FET. Da das Gate eh schon auf +12V liegt (über 4.7K), muss der Ausgang vermutlich gegen GND kippen, um Bewegung rein zu bekommen. Genau der Ausgang ist allerdings auch mit dem Ausgang von U2D gebrückt, welcher aber eine andere Eingangsbeschaltung hat, was mich halt sehr stutzig macht (s.o.). Danke schon mal für jeden hilfreichen Hinweis im Voraus, Dominik
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Dominik schrieb: > warum die Basis des PNP Q1 direkt fest an +12V liegt. Wird wohl eine Basisschaltung sein? Dominik schrieb: > beim Quad-Komperatorbaustein LM339 zwei Ausgänge > direkt gebrückt (Pin13+14). > Ist das nicht schon tödlich für den IC? Das sind Open-Drain Ausgänge (d.h. sie werden entweder auf Masse gezogen oder 'hängen in der Luft'), da ist das kein Problem; ergibt direkt eine logische UND-Verknüpfung der Ausgänge. Dominik schrieb: > muss der Ausgang vermutlich gegen GND > kippen, um Bewegung rein zu bekommen. So ist es; was anderes kann der Ausgang eh nicht. > Genau der Ausgang ist allerdings > auch mit dem Ausgang von U2D gebrückt Dann muß eben nur einer der beiden auf GND schalten. Dominik schrieb: > Auf der Hauptplatine, welche ich nicht mehr nutzen möchte, > gehen daran lauter Logikbausteine. Auch die kann man sehr einfach zu einem Oszillator verschalten.
Danke für die Hinweise. Das bringt mich etwas weiter: Komperatoren kannte ich bisher nur mit Push-Pull (TTL/CMOS). Basisschaltung habe ich in der Ausbildung mal gehört, bin ich in der Praxis aber bis dato tatsächlich noch nie begegnet. Ich habe damals auch gelernt, dass die Basis sehr empfindlich ist und grundsätzlich immer einen Vorwiderstand zum Schutz benötigt. Leider war meine Ausbildung im Elektronikteil sehr theoretisch. Für die IHK-Prüfung musste man eigentlich nur ein paar Kennlinien von Halbleitern kennen und 3 OPAMP-Grundschaltungen. Dann wird hier wohl tatsächlich das defekte Mainboard den Takt erzeugt haben. Also brauche ich als Ersatz noch einen eigenen Oszillator. Schade. Vielen Dank, Dominik
Dominik schrieb: > Ich habe damals auch > gelernt, dass die Basis sehr empfindlich ist und grundsätzlich immer > einen Vorwiderstand zum Schutz benötigt. Naja, für die Emitterschaltung schon. Generell aber ist es so, dass der Stromfluss der B-E-Diode begrenzt werden muss. Ob der Widerstand vor der Basis oder am Emitter angebracht ist, ist dabei egal; es hängt von der Schaltungsvariante ab. Siehe Kollektorschaltung, oder wie in deinem Bild die Basisschaltung mit Widerstand in der Emitterleitung.
Bei den zahlreichen Erklärungen, die man online so findet, habe ich für die Basisschaltung, insbesondere beim PNP, keine Beispiele/Erläuterungen gefunden. Als Beispiel wird i.d.R. nur der NPN in Basisschaltung gebracht und dann auch i.d.R. mit 2 Vorwiderständen. Aber klar, ob die Emitter-Basis-Diode vor oder hinter strombegrenzt wird, ist technisch natürlich egal. Trotzdem habe ich kein annährendes Beispiel gefunden, dass irgendwie "meiner" Schaltung ähnelt. Bei der Anwendung der Basisschaltung wird zudem immer nur der HF-Bereich genannt (i.d.R. noch mit Koppelkondensatoren), was hier weniger zutrifft. Klar, hier ist ein Kondensator gegen GND am Kollektor des PNP. Aber da der Kollektor auch noch zu 2 KompArator-Eingängen geht (sorry wegen dem Rechtschreibfehlern!), wird der PNP sicher noch eine andere Funktion haben als nur HF-Spikes o.ä. zu filtern. Die Schaltung verstehe ich nach wie vor nicht. Aber ich bin jetzt mal einen sehr großen Schritt weiter. Der Oszillator ist defintiv in dieser Schaltung "versteckt". Über den grünen Eingang (Pin11) kommt vom Mainboard nämlich defintiv kein Taktsignal. Er ist mit einem CD4724-Schieberegisterausgang verbunden und dieser schaltet auf +4,8V Dauer. Wenn die anliegen, schwingt der Trafoausgang auch. Auch wenn ich statt Mainboard direkt die Betriebsspannung +12V anklemme schwingt der Trafo jetzt ebenso! Das Mysterium an der Sache war: Wenn der Trafo einfach nicht angeklemmt ist (Am Ausgang: +12V und über D-S des FET nach GND), dann findet auch keine Oszillation am Gate statt (sondern Dauerspannung +12V liegt an). Meine Messungen hatte ich bis dato noch ohne angeschlossenen Trafo gemacht! Aber nur bei angeschlossenen Trafo schwingt dieser hörbar mit 2,2kHz (300us +12V und 150us 0V/Flyback). Es ist dabei allerdings keinerei Rückkopplung von der Sekundärseite zu der Schaltung geführt: Ob ich ihn nun mit dem original-Mainboard oder ohne (=einfach nur Pin13+Pin11 auf +12V legen bei angeschlossenen Trafo) betreibe, macht absolut keinen Unterschied. Das finde ich seltsam. Normalerweise kenne ich solche HV-Schaltungen nur mit Trafos mit zusätzlicher, kleiner Hilfswicklung auf der Primärseite in Gegenwicklungsrichtung, um die Phasenverschiebung reinzubekommen. Dieser Trafo ist aber nur 2pol. angeklemmt. Ich vermute, dass das irgendwie mit der hochohmigen (3,3M) Rückführung am Gate zum OPAMP zusammenhängt, welcher vermutlich eine Phasenverschiebung erzeugt. Aber warum spielt es dann eine Rolle, ob die Trafo-Primärwicklung angeklemmt ist oder nicht? Die liegt ja direkt an der +12V Betriebsspannung und GND über Drain-Source. Seltsam.
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