Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik EDS-Schaden Can-Bus Hot-plug


von Alex W. (elektronikalex)


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Hallo zusammen,
ich kämpfe grade mit nem hot-plug CAN-Bus-System, das vermutlich immer 
wieder nen ESD-Schaden bekommt.

Um genau zu sein handelt es sich dabei um nen Mikromobilitätsprojekt, 
bei dem eLongboards und eScooter an ne Ladestation kommen, sich per CAN 
authentifizieren und dann geladen werden.

In der Regel sind auf beiden Seiten (Longboard und Ladestation) PESD1CAN 
Schutzdioden an der Can-Leitung.

Verbunden werden Gnd, Vcc (knapp unter 50V DC), CAN_high und CAN_low.
Hierbei wird inzwischen bei manchen Kopplungen Ground zuerst verbunden, 
leider noch nicht bei allen Stationen - das wird sich auch noch etwas 
ziehen.

Regelmäßig rauchen aber die PESD1CAN Schutzdioden und gelegentlich 
dahinterliegende Peripherie ab.

Ich hab mir jetzt mal nen altes Simco FM200 zugelegt, um mal nen 
bisschen statische Ladung sichtbar zu machen. Wenn ich mit meinem Schuh 
über den Boden reibe (Kunststoffbelag) treten in der Regel etwa 
0,1-0,2kV auf. Auf nem anderen Hallenboden warens aber gleich 0,8kV. An 
den Reifen der Longboards und eScooter konnte ich bisher aber keine 
Spannung messen.

Meine Vermutung ist inzwischen, dass die PESD1CAN-Dioden durch ESD 
geschädigt werden, dann leitfähig werden (normalerweise haben die ja ne 
Klemmspannung von 24V. Wenn sie defekt sind, kann ich die aber mim 
Diodentester mit unter 1V auf Durchgang beziffern).

Wenn diese nun leitfähig sind, dürfte dauerhaft die Spannung der 
Can-Tranceiver über diese Dioden zu Ground abfließen (1,5-3V DV) - 
anders kann ich mir nicht erklären, wie die PESD1CAN Dioden so heiß 
werden, dass sie die Platinen beschädigen.

Ich hab testweise mal so ne Diode mit knapp unter 50V DC am 
Labornetzteil mit 50mA zerstört, hierbei sind diese immer schlagartig 
durchgebrannt und waren danach nicht-leitend zerstört.
Somit vermute ich, dass die Ladespannung nicht an den Dioden anliegt.

Das Datenblatt der Dioden: 
https://www.mouser.de/datasheet/2/916/PESD1CAN-1509639.pdf

Zum Einsatz kommen hier folgende Can-Tranceiver:
TJA1051: https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/TJA1051.pdf
SN65HVD230: 
https://www.ti.com/lit/ds/slos346o/slos346o.pdf?ts=1705065198095

Was könnte ich nun anstellen, um die Schaltung auf ESD-Probleme zu 
testen und wie kann ich diese Schäden ausmerzen?
Kondensatore an der Datenleitung machen da vermutlich nicht viel Sinn...

Einen Ableitwiderstand, um mögliche Ladungen gezielt zu entladen, gibt 
es bisher auch nicht.

Zwischen den PESD1CAN Dioden und dem Tranceiver kommt teilweise noch 
eine Filterdrossel zum Einsatz. Welche weiß ich grade aber nicht genau 
(hierbei gehts aber eher um EMV).

Nen Oszi ist eher kein geeignetes Messmittel dafür... Und ne ESD-Gun 
habe ich leider auch nicht zur Verfügung. Ich hab mir aber mal so nen 
Gaskocher Piezo-Anzünder bestellt, in der Hoffnung, dass ich damit 
testweise zum Nachstellen Dioden damit vorschädigen kann.

Durch ein begrenztes Budget kann ich leider auch keine großen 
Investitionen tätigen (mal eben 6000€ für ne ESD-Gun ist nicht drin).

Ich würde gerne zunächst die Zerstörung der Dioden (und manchmal auch 
der dahinterliegenden Tranceiver) nachstellen und dann irgendwelche 
Maßnahmen dagegen ergreifen.

Könnte es sein, das sich hier eine statische Ladung über Tage ansammelt 
und - sobald eine bestimmte Spannung erreicht wird - dann durchschlägt?
Leider tappe ich ziemlich im Dunkeln und wüsste auch nicht, was sonst 
noch in Frage kommen könnte.

Vielleicht schaffe ich es ja mit euerer Hilfe das Problem in den Griff 
zu bekommen :)

von Alexander (alecxs)


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Laut Application Hints Seite 77 sind TJA1051 20kV ESD robust. Wie sieht 
denn deine Schaltung aus?

: Bearbeitet durch User
von Alex W. (elektronikalex)


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Ach was schreib ich denn da. Der TJA1051 ist das doch gar nicht... der 
zweite Can-IC ist der MCP25625: 
https://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/MCP25625-CAN-Controller-Data-Sheet-20005282C.pdf

Die Schaltung darf ich leider nicht rausgeben :(
Ich skizzier mal den groben Aufbau vom CAN-Part mit Kicad, damit man 
Rückschlüsse auf das Verhalten ziehen kann.

von Alex W. (elektronikalex)


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So ist das im Groben.
Also außer der PESD1CAN-Diode ist hier keine weitere Maßnahme verbaut.

Die 4 Kontakte beim Ladestecker verbinden sich gleichzeitig (in Zukunft 
wird GND zuerst verbunden, allerdings wird es noch lange dauern, bis das 
überall nachgerästet ist).

Wenn man den Pegel zwischen Gnd und CAN high/low misst, kann man bereits 
durch Pegelabweichungen von einer leichten Beschädigung ausgehen, das 
System funktioniert aber in der Regel weiter, bis wirklich eine Diode 
oder ein IC komplett ausfallen.

Ist sowohl die Platine in der Station, als auch die Platine im Fahrzeug 
beschädigt, kann es gelegentlich vorkommen, dass manche Anschlüsse an 
der Ladestation das Fahrzeug noch erkennen, andere nicht mehr. Dann muss 
hier die Schutzdiode getauscht werden und häufig auch der Can-Tranceiver 
(MCP25625 oder SN65HVD230).

Könnte es Sinn machen, parallel zur PESD1CAN noch weitere TVS-Dioden 
einzusetzen, welche eine niedrigere Klemmspannung haben, damit diese den 
Potentialaufgleich vornehmen, bevor die PESD1CAN geschädigt wird?

Und sollte an den Ground der Schutzdiode noch ein Widerstand angebracht 
werden, um die Ströme zu reduzieren?

Auch wenn wir etwas unter 50V liegen, habe ich einfach mal 50V auf die 
Skizze geschrieben.

: Bearbeitet durch User
von Alex W. (elektronikalex)


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Ich hab noch die Filter-Drossel ergänzt.

von Rainer W. (rawi)


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Alex W. schrieb:
> Hierbei wird inzwischen bei manchen Kopplungen Ground zuerst verbunden

Wenn Gnd noch +50V und CAN-Datenleitungen verbunden wird, sucht sich der 
volle Strom den Weg über die PESD1CAN (bis die Gnd-Verbindung endlich da 
ist). Aus Sicht eines Halbleiters ist das eine Ewigkeit. Das wäre dann 
allerdings alles andere als ein ESD-Schaden, sondern eine Zerstörung der 
TVS-Diode durch thermische Überlast. Wenn so ein "Dauer"strom nicht auf 
niedrige mA-Werte begrenzt ist, macht das schwarz und hässlich.
TVS Dioden sterben durch die Pulsenergie oder durch Dauerstrom, nicht 
durch Spannung.

Die TVS-Dioden von beiden Seiten sind bei fehlendem Gnd antiseriell 
geschaltet, d.h. sobald deine Versorgung über der doppelten 
Durchbruchspannung liegt, fließt ziemlich ungehemmt Strom. Da bist du 
mit deinen 50V unmittelbar dran.

Vielleicht klärst du uns auf, wieviel Strom fließen kann, wenn du 
eLongboards bzw. eScooter über die CAN-Leitungen und nicht über Gnd 
groundest.

Ob dahinter dann ein Mikrocontroller oder sonstige digitale Elektronik 
hängt, spielt für dein Problem erstmal überhaupt keine Rolle. Im Moment 
sieht das nach einem mechanischen oder Fahrzeugelektronikproblem aus.

p.s.
Vielleicht kannst du oder ein Mod den Titel "begradigen"?
So krümmen sich einem die ...

: Bearbeitet durch User
von Sebastian W. (wangnick)


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Alex W. schrieb:
> Um genau zu sein handelt es sich dabei um nen Mikromobilitätsprojekt,
> bei dem eLongboards und eScooter an ne Ladestation kommen, sich per CAN
> authentifizieren und dann geladen werden.

Isolieren Reifen und Griffe, oder sind sie aus minimal leitendem 
Material? Fahrzeuge können recht hohe statische Elektrizitäten 
produzieren, vor allem jetzt im Winter mit der sehr trockenen Luft.

LG, Sebastian

von Lu (oszi45)


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Rainer W. schrieb:
> sind bei fehlendem Gnd

Grob gelesen sagt mein Horoskop ein Massseproblem voraus: Wenn die Masse 
zu spät oder unzuverlässig angeschlossen wird, werden viele A 
behelfsweise über einen dünnen Transistor versuchen zu fließen?

von Rainer W. (rawi)


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Lu O. schrieb:
> Wenn die Masse
> zu spät oder unzuverlässig angeschlossen wird, werden viele A
> behelfsweise über einen dünnen Transistor versuchen zu fließen?

Davon fackelt der Transistor ab, aber keine TVS-Diode. Lies mal meinen 
Beitrag.

Alex W. schrieb:
> anders kann ich mir nicht erklären, wie die PESD1CAN Dioden so heiß
> werden, dass sie die Platinen beschädigen.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Alex W. schrieb:
> Was könnte ich nun anstellen, um die Schaltung auf ESD-Probleme zu
> testen und wie kann ich diese Schäden ausmerzen?

Fange man damit an, Schaltplan und Fotos zu zeigen, insbesondere die 
Leitungen zur Stromversorgung.

Alex W. schrieb:
> Die Schaltung darf ich leider nicht rausgeben :(

Ohne Arme keine Kekse. Dann müsst ihr halt einen Experten einstellen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Alex W. schrieb:
> Was könnte ich nun anstellen, um die Schaltung auf ESD-Probleme zu
> testen und wie kann ich diese Schäden ausmerzen?

Bevor du dich auf ESD-Schadenssuche machst, würde ich erstmal klären, ob 
es überhaupt ein ESD- und nicht ein Masseproblem ist.

Strombegrenzungswiderstand in die 50V-Leitung, anschließen ohne Gnd und 
gucken, was die TVS-Dioden machen.

Alex W. schrieb:
> Die Schaltung darf ich leider nicht rausgeben :(

So ist es dann

: Bearbeitet durch User
von Sebastian W. (wangnick)


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Rainer W. schrieb:
> Wenn Gnd noch +50V und CAN-Datenleitungen verbunden wird, sucht sich der
> volle Strom den Weg über die PESD1CAN (bis die Gnd-Verbindung endlich da
> ist).

Verstehe ich nicht. Wo wäre denn da der Stromkreis?

LG, Sebastian

von Lu (oszi45)


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Rainer W. schrieb:
> Davon fackelt der Transistor ab, aber keine TVS-Diode. Lies mal meinen
> Beitrag.

Deine kleine TVS schützt nur einen Moment. Dann schwitzt sie.
Zur Gegenprobe, ob das Übel wirklich von statischer Aufladung oder 
übermäßigen Ausgleichsstrom kommt, würde ich kleine Widerstände zur 
Strombegrenzung vor den Logikzweig testen. Dann bekommen Deine TVS 
weniger Strom.

1.2 Features
n Due to the integrated diode structure only one small SOT23 package is 
needed to protect two CAN bus lines
n Max. peak pulse power: P PP = 200 W at t p = 8/20 μs
n Low clamping voltage: VCL = 40 V at I PP = 1 A

von Sebastian W. (wangnick)


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Lu O. schrieb:
> übermäßigen Ausgleichsstrom

In welchem Kreis genau würde dieser "übermäßige Ausgleichsstrom" denn 
fließen?

LG, Sebastian

von Flip B. (frickelfreak)


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Wie von Rainer angemerkt ist dein Problem die GND-Verschiebung worduch 
deine 50V auf den CAN-Leitungen liegen. Entweder die 50V erst nach dem 
Stecken einschalten oder widerstände in die CAN-leitungen, um den strom 
etwas zu verringern.

von Rainer W. (rawi)


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Lu O. schrieb:
> Deine kleine TVS schützt nur einen Moment. Dann schwitzt sie.

Ich habe gar keine TVS-Diode und natürlich schwitzt sie bei längerer 
Belastung. Genau das beobachtet der TO.

Lies einfach den Beitrag komplett durch und versuche ihn zu verstehen. 
Wenn du dabei etwas nicht verstehst, frag einfach.

Sebastian W. schrieb:
> In welchem Kreis genau würde dieser "übermäßige Ausgleichsstrom" denn
> fließen?

+50V - Last - TVS Scooter - TVS Ladestation - Gnd Ladestation

Ohne Schaltplan ist das allerdings nur eine Vermutung.
Sterben die TVS-Dioden auf beiden Seiten?

: Bearbeitet durch User
von Flip B. (frickelfreak)


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Rainer W. schrieb:
> +50V - Last - TVS Scooter - TVS Ladestation - Gnd Ladestation

Da würde noch nichts passieren, ich habe nachgeschaut die dioden sind 
mit 25,6V Typisch bei 1A angegeben. Knapp aber warscheinlich nicht 
ursache.

Der Transceiver auf Vehicle-seite kann jedoch nur +16 -4V Maximal, der 
wird als erstes durchschlagen, dann liegen die  vollen 50V oder 
wenigstens 35V üer der ESD-diode auf Charger-seite an. Raucht dann halt 
mal.

von Rainer W. (rawi)


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Flip B. schrieb:
> Da würde noch nichts passieren, ich habe nachgeschaut die dioden sind
> mit 25,6V Typisch bei 1A angegeben.

Bei 25,6V und 1A werden 25,6W verbraten. Für ein lustiges Feuerwerk 
reicht das bei den kleinen Dingern allemal, falls das länger als ein 
paar wenige ms fließt.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian W. (wangnick)


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Rainer W. schrieb:
> +50V - Last - TVS Scooter - TVS Ladestation - Gnd Ladestation

Das könnte man ja mal prüfen, indem man in der Ladestation einen Shunt 
zwischen TVS-GND und GND einbaut und so dort den möglichen Stromimpuls 
beim "gleichzeitigen" Einstecken misst.

LG, Sebastian

von Rainer W. (rawi)


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Sebastian W. schrieb:
> ... beim "gleichzeitigen" Einstecken ...

Gleichzeitigkeit gibt es nicht. Gehe einfach davon aus, dass die 
Gnd-Verbindung nicht da ist und dann mach dich mit entsprechenden 
Schutzmaßnahmen an die Messerei.
Wenn du hier mehr als Mutmaßungen hören möchtest, zeige die relevanten 
Teile der Schaltpläne von beiden Seiten.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian W. (wangnick)


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Rainer W. schrieb:
> +50V - Last - TVS Scooter - TVS Ladestation - Gnd Ladestation

Die PESD1CAN haben lt. obigem Datenblatt 24V standoff voltage, min 25.4V 
typ 27.8V breakdown voltage. 50V sollten also durch zwei davon nicht 
durchschlagen, oder?

Der MCP25625 der Ladestation kann auch dauerhaft +-58V an CANH/CANL ab.

Aber der SN65HVD230 sieht auf CANH und CANL aus wie im Bild, und fängt 
also schon bei 20V zu GND an zu leiten.

Könnte der Strom also so fließen?

+50V Ladestation - +50V Scooter - Last Scooter - GND Scooter - 
SN65HVD230 interne TVS Scooter - CANH oder CANL - TVS Ladestation - GND 
Ladestation

LG, Sebastian

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Sebastian W. schrieb:
> Könnte der Strom also so fließen?
>
> +50V Ladestation - +50V Scooter - Last Scooter - GND Scooter -
> SN65HVD230 interne TVS Scooter - CANH oder CANL - TVS Ladestation - GND
> Ladestation

Auf so etwas habe ich ohne Schaltplan ganz besonders Lust
.
.
.
.
.
.
.
.
.
nicht

von Alex W. (elektronikalex)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ohne Arme keine Kekse. Dann müsst ihr halt einen Experten einstellen.
Made my day! :D

Die Versorgungsspannung wird beim Anschließen erst aktiviert, sobald das 
Fahrzeug sich identifiziert hat. Im ersten Moment sind also Gnd, 
CAN_high und CAN_low verbunden, in der neusten Version zuerst Gnd, dann 
die beiden CANs. Aber auch hier haben wir bereits Veränderungen in der 
Charakteristik der CAN-ICs feststellen können (Spannung zwischen den 
beiden CAN-Pins zu Gnd hin).

Die Idee mit nem Shunt an der PESD1CAN-Diode finde ich gut. Da kann ich 
dann auch einfach mit nem Oszilloskop messen.

Da das Fahrzeug als isoliertes System am floaten ist: Wie könnte ich 
hier denn gezielt versuchen nen Potentialunterschied zu provozieren? 
Reicht einfach mal über den Hallenboden schieben? Oder einfach das 
Fahrzeug ne Weile nutzen und dann anschließen?

Flip B. schrieb:
> Der Transceiver auf Vehicle-seite kann jedoch nur +16 -4V Maximal, der
> wird als erstes durchschlagen, dann liegen die  vollen 50V oder
> wenigstens 35V üer der ESD-diode auf Charger-seite an.

Die Can-Bausteine sind selber mit 3,3V oder 5V versorgt (je nach 
Platine).
Die Ladespannung kommt in der Logik nicht zu tragen (außer im 
Buck-Converter, der per Microcontroller aktiviert und freigegeben wird).


Steve van de Grens schrieb:
> Auf so etwas habe ich ohne Schaltplan ganz besonders Lust
> .
> nicht

Und mit Spam macht man dieses Forum nicht angenehmer. Wenn du nichts 
beizutragen hast, dann schreib auch bitte nichts ;)

Klar ist sowas ohne Schaltplan immer schwer... aber das kann ich leider 
aktuell nicht ändern.
Daher hilft nur euere Ideen verstehen, nachstellen und messen ;)


Daher danke schonmal für eueren Input!
Ich mach mich die Tage mal an die Idee mit dem Shunt und hoffe, dass ich 
da verwertbare Ergebnisse bekomme.

> Rainer W. schrieb:
>> +50V - Last - TVS Scooter - TVS Ladestation - Gnd Ladestation
>
> Das könnte man ja mal prüfen, indem man in der Ladestation einen Shunt
> zwischen TVS-GND und GND einbaut und so dort den möglichen Stromimpuls
> beim "gleichzeitigen" Einstecken misst.
>
> LG, Sebastian

Sollte die Diode mit einem Widerstand zu Masse hin letztendlich 
geschützt werden: Wie wirkt sich das dann auf die ESD-Ableitfähigkeit 
aus? Sollte ich diesbezüglich PESD1CAN-Diode (Gnd-Pin) => zum Widerstand 
vor Gnd hin noch einen/mehrere Kondensatore anbringen, damit ESD-Peaks 
abgefangen werden können? Ich möchte ja nicht vom 
Potentialausgleichs-Problem zum ESD-Problem wechseln ;)

Lu O. schrieb:
> Deine kleine TVS schützt nur einen Moment. Dann schwitzt sie.
> Zur Gegenprobe, ob das Übel wirklich von statischer Aufladung oder
> übermäßigen Ausgleichsstrom kommt, würde ich kleine Widerstände zur
> Strombegrenzung vor den Logikzweig testen. Dann bekommen Deine TVS
> weniger Strom.

Widerstände direkt in die CAN-Leitung ist nicht so einfach, da die 120 
Ohm für CAN vorgegeben sind. Auf einer CAN-Platine habe ich mal gesehen, 
dass die 120 Ohm auf 2x 60 Ohm aufgeteilt werden. Aber da bereits sehr 
viele Platinen mit den klassischen 120 Ohm existieren, bin ich hier auch 
nicht ganz so flexibel.

Die Ladespannung liegt übrigens bei 0-2A. Also nicht so hoch. Allerdings 
liegt teilweise fahrzeugseitig auch die Akkuspannung an. Hierbei handelt 
es sich um einen älteren Systemfehler, den ich aktuell auch beseitige ;)

Die TVS-Dioden sterben auf beiden Seiten, ob gleichzeitig, kann ich 
allerdings bisher nicht sagen.




Sebastian W. schrieb:
> Die PESD1CAN haben lt. obigem Datenblatt 24V standoff voltage, min 25.4V
> typ 27.8V breakdown voltage. 50V sollten also durch zwei davon nicht
> durchschlagen, oder?

Ich verstehe nicht, wie du bei dieser Diode zwei hintereinander schalten 
willst.
Beide Dioden-Bestandteile münden auf einen gemeinsamen Gnd im 
SOT-23-Format.

von Flip B. (frickelfreak)


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Alex W. schrieb:
> Die Versorgungsspannung wird beim Anschließen erst aktiviert, sobald das
> Fahrzeug sich identifiziert hat.

Und beim Abstecken?

von Hmmm (hmmm)


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Alex W. schrieb:
> Die Versorgungsspannung wird beim Anschließen erst aktiviert, sobald das
> Fahrzeug sich identifiziert hat. Im ersten Moment sind also Gnd,
> CAN_high und CAN_low verbunden

Die CAN-Kommunikation kann auch ohne verbundene GND-Leitung 
funktionieren. Und sobald dann die 50V eingeschaltet werden, hast Du den 
Salat.

Alex W. schrieb:
> Sebastian W. schrieb:
>> Die PESD1CAN haben lt. obigem Datenblatt 24V standoff voltage, min 25.4V
>> typ 27.8V breakdown voltage. 50V sollten also durch zwei davon nicht
>> durchschlagen, oder?
>
> Ich verstehe nicht, wie du bei dieser Diode zwei hintereinander schalten
> willst.
> Beide Dioden-Bestandteile münden auf einen gemeinsamen Gnd im
> SOT-23-Format.

Die modifizierte Skizze sollte erklären, was bei fehlendem GND passieren 
kann. Kommt zwar mit der Breakdown Voltage nicht ganz hin, aber die 50V 
haben wohl etwas Toleranz, oder?

von Alex W. (elektronikalex)


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Ob beim Abstecken zuerst die Spannung abgeschaltet wird, muss ich mal 
über den Quellcode der Firmware recherchieren. Guter Hinweis, aber ich 
vermute, dass das zunächst ausgeschaltet und dann freigegeben wird 
(vorher mechanisch unlösbar).

Die 50V sind 'sehr tolerant' angegeben. Wir befinden uns näher an den 
40V. Aber ja, die Skizze macht Sinn.
Ich werde das die Tage mal mit nem Shunt nachmessen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alex W. schrieb:
> Verbunden werden Gnd, Vcc (knapp unter 50V DC), CAN_high und CAN_low.
Alex W. schrieb:
> Aber ja, die Skizze macht Sinn.
Sie macht absolut Sinn, wenn man keinen Stecker mit garantiert 
voreilender Masse hat. Denn: in welcher Reihenfolge werden die Pins 
verbunden bzw. getrennt? Wie ist es, wenn man den Stecker links oder 
rechts "verkantet" einsteckt? Also wenn die Pins nacheinander von links 
nach rechts verbunden/getrennt werden oder eben von rechts nach links?

Kann es sein, dass dann wie skizziert irgendwelche Ströme über 
irgendwelche Wege fließen, die nicht geplant sind?

Und der Witz ist: das "Verkanten" kann und wird immer bei praktisch 
jedem Ein- und Ausstecken passieren. Völlig unabhängig von irgendwelchen 
ESD-Vorgängen.

Alex W. schrieb:
> Ich hab testweise mal so ne Diode mit knapp unter 50V DC am
> Labornetzteil mit 50mA zerstört, hierbei sind diese immer schlagartig
> durchgebrannt und waren danach nicht-leitend zerstört.
> Somit vermute ich, dass die Ladespannung nicht an den Dioden anliegt.
Sie liegt ja nicht direkt an, sondern über einen "Vorwiderstand", 
nämlich der unbekannten Schaltung/Last.

Hmmm schrieb:
> was bei fehlendem GND passieren kann. Kommt zwar mit der Breakdown
> Voltage nicht ganz hin
Wenn man den Weg über die max. 16V des SN65HVD230 an den CANL/H-Pins mit 
einbezieht, dann könnte es klappen...

: Bearbeitet durch Moderator
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Alex W. schrieb:
> Wie könnte ich hier denn gezielt versuchen nen Potentialunterschied zu 
provozieren?

Einen geladenen Kondensator zwischen Erdung und dem Fahrzeug klemmen. 
Ich würde aber einen Widerstand in Reihe schalten, um große Schäden 
(z.B. verbrannte Steck-Kontakte) zu vermeiden.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Alex W. schrieb:
> Die Ladespannung liegt übrigens bei 0-2A.

Hmmm, bei dem Kenntnisstand scheint mir Engagement sinnlos.
Die Firma sollte jemanden bezahlen, der weiss was er tut.

von Alex W. (elektronikalex)


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Wendels B. schrieb:
> Alex W. schrieb:
>> Die Ladespannung liegt übrigens bei 0-2A.
>
> Hmmm, bei dem Kenntnisstand scheint mir Engagement sinnlos.

Man sollte nicht unbedingt nachts um 1 antworten... Natürlich meine ich 
den Strom ;)

Durch die Ladeelektronik auf der Stationsseite wird dieser auf maximal 
2A begrenzt. Desto voller der Akku, desto niedriger der Strom.

: Bearbeitet durch User
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