Forum: Offtopic Informationen zum Verkauf von Peripheriegeräte


von Marcel (mxrcel21)


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Guten Tag,

ich studiere derzeit Künstliche Intelligenz und möchte nebenbei 
Peripheriegeräte verkaufen. Mein erstes Produkt besteht aus einem 
Arduino Uno, Displays, Buttons, und das Gehäuse ist 3D-gedruckt. Es 
handelt sich um Zubehör im Bereich "Gaming" oder um physische 
Kontrollgeräte, deren Inputs über Software ins Spiel übertragen werden.

Mir ist bewusst, dass ich ein Gewerbe anmelden muss, und werde dies in 
Kürze erledigen. Beim Lesen hier im Forum sind mir jedoch Fragen 
aufgekommen, insbesondere bezüglich der Zertifizierungen wie CE oder 
anderen Prüfsiegeln für das Gerät.

Ich erwarte keine detaillierte Anleitung, sondern wäre dankbar für 
grundlegende Hinweise, worauf ich in diesem Zusammenhang achten sollte.

Jeder Beitrag zum Thema ist willkommen!
Danke

: Verschoben durch Moderator
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Marcel schrieb:
> Ich erwarte keine detaillierte Anleitung, sondern wäre dankbar für
> grundlegende Hinweise, worauf ich in diesem Zusammenhang achten sollte.

Der wichtigste Hinweis: Lass es. Das wird nichts.

Beitrag "Eigenes Produkt verkaufen [endet 22.1.]"

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Du kannst mich kontaktieren. Ich kann dir ein kostenloses Telefonat 
anbieten (max. 1h).
Für weiterführende Dienstleistungen stände ich dann auch zur Verfügung.

von Axel S. (axel90)


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Gewerbe anmelden ist zum Anfang eine schlechte Idee. Dann legst du 
direkt eine Papierspur und das willst du nicht.

Du baust deine Geräte und vertickst die dann auf Ebay-Kleinanzeigen bzw. 
postest du in relevanten Foren unter Pseudonym, was du da für ein geiles 
Device auf Ebay-Kleinanzeigen gefunden hast. Wenn das Produkt gut ist, 
werden die Leute dann auf dich zukommen und kaufen. Wenn du merkst, dass 
Interesse da ist, gehst du auf ein möglichst kleines Entwicklungshaus zu 
(am besten einzelner Freiberufler) und kasperst mit dem für nen schmalen 
Taler aus, wie du das rechtlich auf halbwegs solide Füße stellst. Du 
nutzt nur off-the-shelf Komponenten und die haben alle eine CE 
Kennzeichnung. Damit ist auch mit wenig Aufwand (vielleicht 2000-3000 
EUR) die Konformität deines Produkts belegbar.

Nur mal so: vielleicht 10%, wenn überhaupt, der ganzen Alibaba / Temu 
China Elektronik wo "CE" draufsteht, wurde tatsächlich unabhängig 
geprüft. CE darfst du selbst deklarieren und es kräht kein Hahn danach 
wenn nichts passiert. Und was soll bei nem Arduino mit 3 Knöpfen schon 
passieren. Außerdem verkaufst du die Dinger privat und ohne 
Gewährleistung. Niemand kann nachweisen dass du das gebaut hast.

So. Und jetzt werden gleich die ganzen Karohemdträger aus ihren Löchern 
kriechen und folgende Sachen sagen:

"Aber was wenn das jemand meldet!"
"Buhuu du begehst Steuerhinterziehung!"
"Das geht doch nicht!"
"Aber Mami hat gesagt man darf nicht lügen!"

Genau, deswegen haben die im Leben auch noch nie was auf die Kette 
bekommen und verrotten hinter ihrem Schreibtisch und wollen am besten 
auch alle anderen davon abhalten was zu schaffen. Denn es bleibt hier 
alles so wie es ist!!1!

Und lies am besten weniger hier im Forum zu solchen Themen sondern mach 
einfach.

Viel Erfolg dir!!

von Michael B. (laberkopp)


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Marcel schrieb:
> Ich erwarte keine detaillierte Anleitung, sondern wäre dankbar für
> grundlegende Hinweise, worauf ich in diesem Zusammenhang achten sollte

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.20.1

Versuche erst mal EINS deiner Dinger an jemanden Fremden zu verkaufen. 
Ich zweifle, dass die rasanten Absatz finden.

Dann rechne Materialkosten, Produktionskosten, Karton und 
Bedienungsanleitung zusammen, und frage dich, ob du es zum 10-fachen 
Preis verkaufen kannst.

Denn Mehrwertsteuer, Vertriebskosten (eBay-Gebühr), 
Gewährleistungskosten (1 von 10 kommt zurück weil er für den Kunden aus 
welchem Grund auch immer nicht funktioniert, Rücksendekosten trägst du 
ind vielleicht ist das Ding wirklich kaputt), Betrugskosten (1 von 10 
zahlt nicht, z.B. behauptet im Karton war ein Ziegelstein), Stiftung EAR 
Gebühren, EMV Test Kosten, Verpackungsgebühr, der Aufwand an EAR und 
Lucid und Finanzamt monatliche Umsatzauskünfte zu melden, verbraucht den 
Rest.

von Ben S. (bensch123)


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Wenn ich das schon lese... Arduino, 3D Druck Gehäuse. Wer kauft so ein 
Müll?

Lass es.

: Bearbeitet durch User
von Xanthippos (xanthippos)


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> Der wichtigste Hinweis: Lass es. Das wird nichts.

Oder verkaufe es über einen chinesischen Strohmann, an den die deutschen 
Abmahnwälte nicht rankommen.

von Xanthippos (xanthippos)


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Nur so ein Gedanke...

Gibt Leute, die Steuergeräte für Oldtimer aus den 70er Jahren nachbauen. 
Vielleicht lässt sich herausfinden, wie diese Leute den Wust an 
Vorschriften umgehen.

von Lu (oszi45)


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Aufkleber gibt es genug. NUR, bevor man ein Geschäft machen kann, 
braucht man ausreichend Kunden, die das wirklich brauchen.

von Xanthippos (xanthippos)


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>bevor man ein Geschäft machen kann, braucht man ausreichend Kunden

Ob du Kunden finden wirst, lässt sich sehr einfach herausfinden. Das 
Projekt auf einer Crowdfunding Platform einstellen und schauen, was da 
zusammenkommt.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Ben S. schrieb:
> Arduino, 3D Druck Gehäuse. Wer kauft so ein
> Müll?

Schau mal auf Tindie. Und selbst auf Ebay findest du genug Leute, die 
irgendwelche 3D-Druck-Gehäuse/-Teile verkaufen.

Und was auch immer du mit Arduino verbindest, mit Müll hat das nichts zu 
tun.

Man kann auch aus Arduino + 3D-Druck Geräte und Produkte schaffen, die 
funktional und alltagstauglich sind.

Aber es gibt halt bei der Kommerzialisierung deutlich größere Probleme 
als das µController-Ökosystem und die Fertigungsmethode der mechanischen 
Teile.

von Michael B. (laberkopp)


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Sebastian R. schrieb:
> Man kann auch aus Arduino + 3D-Druck Geräte und Produkte schaffen, die
> funktional und alltagstauglich sind.

Lohnt nur nicht.

Eine Platine mit ATmega328 und dem tatsächlich benötigten Umfeld z.B. 
bei jlcpcb fertigen zu lassen ist selbst bei Stückzahl 10 billiger als 
ein Arduino, und Fertiggehäuse von der Stange (die gebohrt bzw. gelasert 
und beklebt werden müssen) gibt es in China zu konkurrenzfähigen Preisen 
weit unter dem was hier üblich ist.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Michael B. schrieb:
> Lohnt nur nicht.
>
> Eine Platine mit ATmega328 und dem tatsächlich benötigten Umfeld z.B.
> bei jlcpcb fertigen zu lassen ist selbst bei Stückzahl 10 billiger als
> ein Arduino,

Die Frage ist halt, was ist "Arduino" in diesem Fall? Arduino meint ja 
nicht nur die große blaue Platine mit dem komischen 
Buchsenleisten-Abstand.

von Axel S. (axel90)


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Boah Leute, es ist ein Student der Bock hat was zu basteln und sich 
daran zu versuchen etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Was seid ihr 
für erbärmliche Existenzen dass hier alles immer runtergezogen und 
kleingeredet werden muss. Und dann heulen alle rum dass es keine 
"richtigen" Entwickler mehr gibt.

Ben S. schrieb:
> Wenn ich das schon lese... Arduino, 3D Druck Gehäuse. Wer kauft so ein
> Müll?
>
> Lass es.

Das ist is sowas von 1:1 frustriertes Boomer Geheule weil du nicht auf 
dein langweiliges Leben klarkommst :D

Und die Downvotes in jedem Post, es ist wirklich Comedy Gold was hier 
abgeht. Alles nur pedantische verklemmte Miesepeter hier im Forum. 
Bestätigt schön alle Klischees über euch.

Mich belustigt das ja im Prinzip, deswegen lese ich hier mit, aber 
eigentlich ist es ganz schön traurig.

von Peter D. (peda)


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Sebastian R. schrieb:
> Man kann auch aus Arduino + 3D-Druck Geräte und Produkte schaffen, die
> funktional und alltagstauglich sind.

So isses. Optimieren kommt später ran, wenn das Ding erstmal wie 
geschnitten Brot läuft.
Sieht man auch bei vielen Konsumergeräten, erstmal Modulbauweise mit 
vielen Kabeln und dann später mit der gleichen Bezeichnung nur noch eine 
große Platine.

von Marcel (mxrcel21)


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Genau!
Also ich habe mal auf verschiedenen Plattformen einfach mal das Teil 
reingehauen nur um zu schauen ob es interessenten gibt und was soll ich 
sagen, die gibt es tatsächlich fast wie "Sand am Meer".

Materialkosten liegen bei mir, bei so ca. 15€ bis max. 50€ (Verschiedene 
Geräte die ich vorhabe zu bauen).
Ins Internet gestellt für 200€ - 450€ und es gab ehrlich genügend Leute 
die das kaufen wollten, habe ich dann natürlich erstmal nicht, da ich 
nur schauen wollte ob es solche Leute gibt.

Also das es Leute kaufen wollen hat sich abgehakt. Jetzt muss ich nur 
noch schauen wie ich es zum Kommerziellen Weg schaffe.

von Marcel (mxrcel21)


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Michael B. schrieb:
> Versuche erst mal EINS deiner Dinger an jemanden Fremden zu verkaufen.
> Ich zweifle, dass die rasanten Absatz finden.

Wie gesagt ich habe genug Leute gefunden die den 10 Fachen 
Materialkostenpreis zahlen. Das "billigste" Gerät was ich zusammenbastel 
kostet mich 15€ inkl Chip und Module. Zusammen gebaut ist es in 30 
Minuten und die Software musste ich nur einmal schreiben danach ist es 
ja nur noch uploaden und fertig.

> Dann rechne Materialkosten, Produktionskosten, Karton und
> Bedienungsanleitung zusammen, und frage dich, ob du es zum 10-fachen
> Preis verkaufen kannst.
Kann ich :)

> Denn Mehrwertsteuer, Vertriebskosten (eBay-Gebühr),
> Gewährleistungskosten (1 von 10 kommt zurück weil er für den Kunden aus
> welchem Grund auch immer nicht funktioniert, Rücksendekosten trägst du
> ind vielleicht ist das Ding wirklich kaputt), Betrugskosten (1 von 10
> zahlt nicht, z.B. behauptet im Karton war ein Ziegelstein), Stiftung EAR
> Gebühren, EMV Test Kosten, Verpackungsgebühr, der Aufwand an EAR und
> Lucid und Finanzamt monatliche Umsatzauskünfte zu melden, verbraucht den
> Rest
Zu den Betrugskosten habe ich schon eine Idee, da die Geräte ja über 
mein Programm laufen und diese nur mit meiner Software funktionieren, 
können diese nur mit einer Internetverbindung aktiviert werden. 
Außerdem, da eine Internetverbindung vorrausgesetzt ist kann ich das 
Gerät auch einfach in der DB blockieren.

von Marcel (mxrcel21)


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Axel S. schrieb:
> Du baust deine Geräte und vertickst die dann auf Ebay-Kleinanzeigen. Wenn
> das Produkt gut ist, werden die Leute dann auf dich zukommen und kaufen.

Vielen Dank Axel für diesen Tipp, habe ich direkt umgesetzt, um zu 
bestätigen, dass es wirklich Menschen gibt die das kaufen wollen was ich 
bastel. Das es nur eine Schnapsidee war, konnte ich dank der vielen 
Anfragen auf den Plattformen widerlegen. Jetzt denke ich, dass ich 
wirklich Gedanken um die ganzen Formalitäten machen sollte, da es nicht 
nur 1/2 potenzielle Käufer waren.

: Bearbeitet durch User
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