Forum: /dev/null Eigenes Produkt verkaufen [endet 22.1.]


von Lukas (sauger)


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Hallo Liebes Forum,

Ich hätte paar Ideen um einen Audio Mixer mit nem arduino zu bauen. Und 
da wollte ich fragen was ich beachten muss wenn ich das ganze gewerblich 
verkaufen will. Benutzt wird eine Spannung von unter 12v

: Gesperrt durch Moderator
von Ralf X. (ralf0815)


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Lukas schrieb:
> Hallo Liebes Forum,
>
> Ich hätte paar Ideen um einen Audio Mixer mit nem arduino zu bauen. Und
> da wollte ich fragen was ich beachten muss wenn ich das ganze gewerblich
> verkaufen will. Benutzt wird eine Spannung von unter 12v

Am besten einen Firmensitz in Übersee. :)

von Björn W. (bwieck)


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Lukas schrieb:
> da wollte ich fragen was ich beachten muss wenn ich das ganze gewerblich
> verkaufen will.

Soviel das du zum Schluss kommst das besser nicht zu machen.

von Andreas H. (ahz)


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Lukas schrieb:
> Und
> da wollte ich fragen was ich beachten muss wenn ich das ganze gewerblich
> verkaufen will.

Hallo

Es ist zumindest schon eine gute Idee mal in einem Forum danach zu 
fragen.
Wobei die bisherigen Antworten zum Glück nicht alles sind was das Forum 
bieten kann ;)

Zu Deiner Idee: Warum sollte jemand DEINEN Audiomixer kaufen wollen. 
Insbesondere zu dem Preis den Du haben willst.

Der Markt ist voll mit Mixern. Von superbillig bis superteuer. Technisch 
sind Die heutzutage auch alle gut. Auch für den verwöhnten Esoteriker 
gibt es bestimmt eine Variante mit monocromatischer Wellenerzeugung. Und 
für den Umweltbewussten auch Mixer mit grünem Ökoaudio.

Also WARUM DEINEN? Und warum für den Preis den Du haben willst?

Solange Du da keine überzeugenden Argumente hast - also Argumente, die 
auch Andere überzeugen - wird keiner Deinen Mixer wollen. Dann musst Du 
auch nix produzieren.

Wenn Du solche Argumente hast, dann ist das halbe Forum wild darauf sie 
zu hören. Und, gewohnheitsmäßig, auch zu zerrupfen. Ist aber nicht 
schlimm. Denn dass ist billiger als eine Pleite Deiner zukünftigen Firma 
;)

Ansonsten rennen hier auch einige Leute rum, die sich professionel mit 
Audio beschäftigen und dann mit Dir in die Details gehen können.

Hth
Andreas

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Lukas schrieb:
> wollte ich fragen was ich beachten muss wenn ich das ganze gewerblich
> verkaufen will

Ich denke, mit CE (insb. EMV) und WEEE allein wirst du eine Weile 
beschäftigt sein.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Genau. Für mich und meine Ideen war WEEE/EAR der Moment, nach dem ich 
keine Lust mehr auf die Scheiße innerhalb der EU hatte. Den Leuten, die 
das verzapft haben - egal ob Deutschland oder EU - ist es lieber, wenn 
man dem Staat mit monatlich 1.500 Euro auf der Tasche liegt, anstatt 
seine eigenen Produkte aus Kleinstserien zu verkaufen.

Aber ich habe gehört, China ist ein tolles Land. Vielleicht dahin 
auswandern, dann lassen sich Deine Produkte viel einfacher fertigen und 
weltweit verkaufen.

CE vergibt man sich ja mehr oder weniger selbst, es ist kein Spielzeug 
für Kleinkinder, keine Probleme dank Schutzkleinspannung - es sollte nur 
eine Sicherung vorhanden sein, die die Stromversorgung kappt bevor 
irgendwas anfangen könnte zu brennen - und mit einem Arduino bzw. 
vergleichbarem Aufbau durch eine EMV-Prüfung zu kommen, ist jetzt auch 
kein Hexenwerk. Da hat's jedes Schaltnetzteil deutlich schwerer.

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Ben B. schrieb:
> CE vergibt man sich ja mehr oder weniger selbst

Du solltest nur in der Lage sein auf Verlangen Messprotokolle zeigen zu 
können die Deine Behauptungen auch stützen.
Aus anderer Threads des TO, fehlt mir der Glaube das bereits genug 
Fachwissen für einen Geschäftsbetrieb in der Richtung vorhanden ist.

@TO:
Nicht was Du hören willst, aber Geld mit HW macht man über Masse oder 
weil man extrem teure Kleinserien an einen anspruchsvollen und solventen 
Kundenkreis verkauft.

Bau Dir Deinen Audiomixer wie ein verkaufsfertiges Gerät mit allen 
Messungen und dem Papier, evaluiere alle Kosten, such nach Kunden und 
dem erzielbaren Preis.
Es wird am Ende ein fettes Minus rauskommen + Deine für Null €/Std. 
geleistete Zeit.

Wenn Du gut bist in Entwicklung, biete HW Entwicklung als freier 
Mitarbeiter an. Damit verdienst Du mehr.
Oder bau etwas das ein spezielles Problem löst für jemanden der bereit 
ist das angemessen zu vergüten.
Es werden ohne weiteres 5-6 stellige Beträge für Einzelstücke 
ausgegeben, die ausreichen um die Entwicklung auch für 1-10 Stk. zu 
bezahlen.
Nur zahlt das eben keiner für Arduino Audiomixer.
Kunden zahlen fertige Geräte, nicht Ideen.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Lukas schrieb:
> Hallo Liebes Forum,
>
> Ich hätte paar Ideen um einen Audio Mixer mit nem arduino zu bauen. Und
> da wollte ich fragen was ich beachten muss wenn ich das ganze gewerblich
> verkaufen will. Benutzt wird eine Spannung von unter 12v

Vor knapp fünf Jahren habe ich mal das Wichtigste dazu aufgeschrieben, 
sowohl zu technischen als auch zu regulatorischen Themen. Daran hat sich 
nichts Grundlegendes geändert:
Beitrag "Re: Wenn ihr so tolle Sachen baut, warum verkauft ihr sie nicht?"

Michael schrieb:
> Nicht was Du hören willst, aber Geld mit HW macht man über Masse oder
> weil man extrem teure Kleinserien an einen anspruchsvollen und solventen
> Kundenkreis verkauft.

Das würde ich so weitgehend unterschreiben. Es gibt aber auch 
Anwendungen, wo man mit ein paar 100 oder ein paar 1000 Stück nettes 
Geld verdienen kann. Rohgewinn ist halt Stückzahl * Marge, das Produkt 
aus beiden muss am Schluss passen.

Grüße Max

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Ben,

Ben B. schrieb:
> Genau. Für mich und meine Ideen war WEEE/EAR der Moment, nach dem ich
> keine Lust mehr auf die Scheiße innerhalb der EU hatte. Den Leuten, die
> das verzapft haben - egal ob Deutschland oder EU - ist es lieber, wenn
> man dem Staat mit monatlich 1.500 Euro auf der Tasche liegt, anstatt
> seine eigenen Produkte aus Kleinstserien zu verkaufen.

Das kommt dabei raus, wenn Lobbyisten Gesetze machen. Da haben sich 
vermutlich einige Konzerne Regelungen ausgedacht, um sich Start-Ups vom 
Hals zu halten. Das Geschäft machen jetzt die Chinesen, die den 
europäischen Markt mit billigen Direktimporten fluten. Die Entsorgung 
zahlen dann die hier registrierten Hersteller.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Thorsten O. schrieb:
> Das kommt dabei raus, wenn Lobbyisten Gesetze machen.
Eher Ideologen.
Die Idee ist ja prinzipiell gut.
Die Umsetzung und die negativen Auswirkungen auf Kleinbetriebe sind 
allerdings ein Desaster.
Das war aber bereits bei der Scheinselbstständigkeits der Fall und es 
wird täglich schlimmer statt besser.

Was unsere 'guten Ideen' in den Ministerien schon an Existenzen und 
Innovation zerstört haben, kann man kaum noch zählen.

von Michael B. (laberkopp)


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Ben B. schrieb:
> Den Leuten, die das verzapft haben -

Das sind die grossen Hersteller, wie Siemens und Bosch, die ihre Lobby 
nutzen um aufsteigende Konkurrenz schon im Keim zu ersticken, unter dem 
Deckmantel der Umwelt.

EU Länder ohne solche Lobby haben auch vernünftige Regelungen.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Vermutlich macht Siemens sich eher wenig in die Hose, wenn eine Fa. die 
nicht mal WEEE, CE etc. gebacken bekommt ein Produkt herausbringt.
Und wenn ich tatsächlich die Kohle habe ein Produkt zu entwickeln und 
mit Patenten abzusichern, dann bekomme ich auch den Rest hin.
Ansonsten nehmen Siemens und Co mir das weg, bauen es billiger, besser 
und in Asien, egal was irgendwelche Vorschriften in der EU betrifft.

Der ganze Vorschriftenquatsch rührt aus dem Unvermögen zwischen wollen 
und können.
Die Bürokraten WOLLEN schon das richtige, wie z.B. das Blei gebannt 
wird, das E-Schrottentsorgung bereits beim VK insolvenzsicher bezahlt 
wird, das Verpackungsrecycling bereits beim VK bezahlt wird, das EMI 
Grenzwerte und Maschinensicherheit eingehalten wird, das kein 
Lohndumping betrieben wird etc. pp.
Die Industrie würde das alles völlig ungeregelt wollen.

Die Bürokraten haben eben nur keinerlei Verständnis der Wirtschaft 
abseits der Großbetriebe und haben wissen nicht das Innovationen zumeist 
aus den kleinen Betrieben kommen und diese all den Kokolores einfach 
nicht packen und dichtmachen.

Gerade in DE gibt es einen Tunnelblick auf Großkonzerne.
Das denen von 1000den Kleinbetrieben zugearbeitet wird, dort ein 
Großteil der Produktentwicklung läuft und Kleinbetriebe ohne eigene 
Produkte von den Großen einfach vergewaltigt, gefressen und 
ausgeschissen werden, davon weiß ein Bürokrat nichts.
Der sieht nur ein gigatisches Regelwerk das Absatz für Absatz schon Sinn 
macht. Den Kleinbetrieb erschlägt es jedoch und nimmt ihm die Luft zum 
Atmen.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Michael schrieb:
> Der ganze Vorschriftenquatsch rührt aus dem Unvermögen zwischen wollen
> und können

Na ja, viele andere EU Lander bekommen es auch unbürokratisch einfach 
hin.

Es ist schon die Lobby, schau dir an wer in der Stiftung EAR sitzt.

Und die Politik lässt sich von der Lobby auf der Nase rumtanzen, statt 
es im europäischen Gedanken EU-weit zu regeln wird nationalistisch 
protektionistisch gehandelt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ich bin weiterhin für Beraterverträge zu haben

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Sagen wir es mal so, es wäre in Ordnung, wenn man genug für seine in 
Deutschland gefertigten Produkte verlangen könnte, ohne daß der Chinese 
dank seiner Wettbewerbsvorteile auf dem Weltmarkt nur ein Drittel des 
Preises braucht, um trotzdem göttlich dran zu verdienen.

Bei meinen Ideen halte ich es für unwahrscheinlich, daß sich der Chinese 
oder ein Großkonzern dafür interessiert - der Mark wäre gemessen an den 
Stückzahlen recht klein gewesen, aber ich hätte vom Start weg einige gut 
zahlende Kunden gehabt und eine eher steigende Tendenz der Nachfrage. 
Hätten sich einige der Produkte besser verkauft als angenommen, dann 
hätte ich fast schon Mitarbeiter gebraucht und etwas mehr Geld, um mich 
mit WEEE/EAR usw. herumschlagen zu müssen. EMV wäre kein großes Problem 
gewesen, da ist einfach nichts dran was mehr stören kann als ein nackter 
µC, es braucht nicht mal einen Schaltregler, da die 5V oder 3,3V sowieso 
nur vom µC belastet werden. Guter alter 7805, Abblockkondensatoren, was 
soll da stören?

Besonders schön ist auch, der Chinese bietet dafür durchaus sehr billige 
Lösungen an. Noch schöner ist, die halten nur von morgens bis mittags 
und ich hatte einen besseren Funktionsumfang oder -vielfalt. Die Leute 
kaufen erst beim Chinesen und wenn der Dreck nach paar Stunden gepflegt 
abgeraucht ist, sind sie auch bereit, etwas mehr Geld für eine bessere 
und haltbare Lösung auszugeben. Es ist schade, daß ich denen nun keine 
bessere Lösung anbieten kann..äh..DARF, egal wieviel sie bereit wären, 
zu zahlen.

Über Patente mache ich mir da auch keine so großen Gedanken. Dank µCs 
bekommt man ja praktisch zum Nulltarif ein eigenes kleines 
DRM-Äquivalent zustande, so daß dem Nachbauer der reine Aufbau der 
Hardware bleiben würde. Die meisten scheitern ja schon am Nachbau, wenn 
man die Beschriftung des µC mit einer Lasergravurmaschine runterbläst 
und evtl. noch 2..3 Pins untypisch belegt. Oder ein paar zusätzliche 
Masse-Anschlüsse an unbelegte Pins, die im Platinendesign besonders 
wichtig aussehen, schon ist der Noob total überfordert. Ein versierter 
Bastler bekommt das ganze Projekt sowieso allein mit eigenen Fähigkeiten 
zustande.

Naja, ist egal, Freunde sind versorgt und glücklich, der Rest der 
Interessenten musste leider in die Röhre schauen und im Moment denke ich 
nicht weiter über eine Vermarktung nach.

von Michael B. (laberkopp)


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Ben B. schrieb:
> Die meisten scheitern ja schon am Nachbau, wenn man die Beschriftung des
> µC mit einer Lasergravurmaschine runterbläst und evtl. noch 2..3 Pins
> untypisch belegt

Nein.

Daran scheitert keine Nachbauer, sondern nur die, die es reparieren 
wollen.

von Benedikt M. (bmuessig)


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Michael B. schrieb:
> Daran scheitert keine Nachbauer, sondern nur die, die es reparieren
> wollen.

uCs kann man bei kommerziellen Produkten wie ASICs betrachten.
Die lassen sich ohne den Code einfach nicht austauschen.

von Bernd G. (Gast)


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Schluss mit der Weinerlichkeit! Ich habe es irgendwie gebacken bekommen. 
Meine ursprüngliche Intention war die Auftragsentwicklung als Ingbüro. 
Seit über 15 Jahren produziere ich nur noch. CE ist zu schaffen, WEEE 
auch. Was solls. Einfach machen und dann Schritt für Schritt 
weitersehen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Den Leuten, die das verzapft haben -
>
> Das sind die grossen Hersteller, wie Siemens und Bosch, die ihre Lobby
> nutzen um aufsteigende Konkurrenz schon im Keim zu ersticken, unter dem
> Deckmantel der Umwelt.
>
> EU Länder ohne solche Lobby haben auch vernünftige Regelungen.

So wie Spanien, wo jede der 16(!) Regiones Autónomas eigene Regeln und 
Vorschriften hat? Ich wünsche viel Spaß.

Das wäre hier in DE so, als müsste man für jedes Bundesland getrennt 
anmelden und Garantien hinterlegen.

Aber insgesamt hast Du natürlich Recht: aktiv wurde das damals (2006) 
nicht betrieben (eher durch Untätigkeit auch der Großen), aber das 
System bevorzugt klar die großen Hersteller, denn die können das 
Prozedere problemlos stemmen.

Am einfachsten wäre es, wenn jeder Verkäufer einfach die entsprechende 
Gebühr pro Geräteklasse (am besten auf der Rechnung ausweisen) erheben 
und an eine zentrale Stelle abführen müsste. Diese würde dann die 
Ausschreibungen für die Entsorgung durchführen usw.

Einwände bzgl. Betrugspotential lasse ich nicht gelten, denn das trifft 
genau so für USt. usw. zu. Man muss das eben kontrollieren.

An den OP:
Wenn man nur in DE aktiv ist, ist das Komplettpaket für die Entsorgung 
bei einem der entsprechenden Dienstleister gar nicht so teuer und auch 
bürokratisch wenig Aufwand, bei geringen Mengen (meist 1 Tonne) kann man 
durchaus mit etwa 300€/Jahr auskommen.

Ansonsten hat Bernd Recht: nicht heulen - informieren und machen!

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Michael B. schrieb:
> viele andere EU Lander bekommen es auch unbürokratisch einfach
> hin.
Die meisten Regeln sind die gleichen.
Die sind nur nicht so regelversessen wie wir und schei... darauf.
Bis die EU unter deutscher Federführung die Daumenschrauben anzieht.

Ben B. schrieb:
> EMV wäre kein großes Problem
> gewesen, da ist einfach nichts dran was mehr stören kann als ein nackter
> µC, es braucht nicht mal einen Schaltregler, da die 5V oder 3,3V sowieso
> nur vom µC belastet werden. Guter alter 7805, Abblockkondensatoren, was
> soll da stören?
Die Praxis zeigt das es mehr als einen guten alten 7805 oder eine MCU 
garnicht benötigt um mit Bausch und Bogen auf die Fresse zu fallen.
Die Marktüberwachung wird sich auch nicht damit zufrieden geben das die 
Hoffnung abseits aller Messungen darauf lag das es schon gutgehen wird.

Wenn Du einen Markt gehabt hast mit gut zahlenden Kunden, dann wäre Weee 
und Ear kein Hinderungsgrund gewesen.
Man reportet einmal im Monat seine lausig kleinen Stückzahlen.
Das wars im wesentlichen.

Wenn man sich mit den Kunden einig ist, nicht mal das.
Wo kein Kläger, da kein Richter.

Nur MCU + 7805 hört sich auch nicht nach einem Gerät an, sondern eher 
nach einer Baugruppe.
Die müssen keinen EMI Test haben, wenn der Kunde das nicht verlangt.
Ein Traco DCDC hat auch keinen EMI Test.
Die haben nur eine Applikationsbeschaltung von der Traco behauptet die 
würde reichen, wenn man sie selber aufbaut.
Was regelmäßig dazu führt das man einen winzig kleinen DCDC Wandler mit 
hoher Effizienz einsetzt, um dann die dreifache Baugröße mit einem 
x-stufigen Filter zuzukleistern, um das Mistding über den EMI Test zu 
bekommen.

Als ext. Entwicklungsdienstleister mit Prototypenfertigung brauche ich 
nichts an WEEE, CE, RoHS gebamsel.
Rechtlich bin ich eine Art verlängerte Werkbank.
Ich erbringe eine Dienstleistung, die der Kunde beauftragt.
Ich liefere was vereinbart wird.
Ich trete mit den Produkten nicht selber am Markt auf.
Das sind seine Produkte.
Ich mache zwar EMI Precompliance, weil ein Produkt das nicht durch den 
Test kommt für den Kunden nutzlos ist, aber letztendlich geht er ins 
Labor, wenn er was von einem akkreditierten Labor braucht.
Precompliance zu machen verringert nur die teuren Fehlschläge.

Der Endkunde genießt einen hohen Schutz in der EU und kann seine 
Verpackungen + E-Schrott kostenlos loswerden.
Das muss aber jemand bezahlen und das tut der Hersteller.
Und damit der sich nicht durch Scheinfirmen und geplanten Insolvenzen 
aus der Verantwortung stehlen kann, muss das Insolvenzsicher auf ein 
Schutzkonto hinterlegt werden.
Die Containerlotterie ist ein Höllenkonstrukt das aber auch funktioniert 
wenn es keine Dachorganisation gibt die das Herstellerübergreifend 
regelt.
Alles Regelwerk aber es gibt längst Dienstleister die einem fast alles 
abnehmen wenn man zu klein ist alles selbst zu machen.

Die Arbeit all das zu tun wird eingepreist ins Produkt.
Ein Produkt das dann nicht mehr konkurrenzfähig ist, kann man hier eben 
nicht bauen.
Die Kunst des Kleinbetriebes ist es ein Produkt zu bauen das für einen 
zahlungskräftigen Kundenkreis ein wesentliches Problem löst, für die 
Großen aber einen viel zu kleinen Markt hat.
Es gibt zahlreiche Beispiele wo das trotzt EU Regelwerk sehr gut 
funktioniert und auch international erfolgreich ist.

Ein volumenstarkes Consumerprodukt mag ich zwar entwickeln, aber ich 
werde nicht der sein der damit viel Geld verdient.
Ich habe nicht die Vertriebswege, die Anwälte, die Produktionsstätten.
Ich kann aber meine Entwicklung an jemanden verkaufen, der damit einen 
Zeitvorteil bekommt.

von Michael B. (laberkopp)


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Michael schrieb:
> Als ext. Entwicklungsdienstleister mit Prototypenfertigung brauche ich
> nichts an WEEE, CE, RoHS gebamsel.
> Rechtlich bin ich eine Art verlängerte Werkbank.
> Ich erbringe eine Dienstleistung, die der Kunde beauftragt.
> Ich liefere was vereinbart wird.
> Ich trete mit den Produkten nicht selber am Markt auf

Und verdienst halt nicht das Geld damit, das behalten andere.

Kann man machen, ist aber nicht viel anders als outgesource Leiharbeiter 
weil man sich mit denen den teuren inHouse-GewerkschaftsTarif spart.

von Bernd G. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Und verdienst halt nicht das Geld damit, das behalten andere.

+1

von Ben S. (bensch123)


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Es gibt doch schon 10 Millionen Audiomixer. Und die kosten sogar kaum 
etwas und kommen in einem schicklen Gehäuse.

Vergiss es.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Michael B. schrieb:
> Und verdienst halt nicht das Geld damit, das behalten andere.

Ich verdiene sogar mehr.
Denn ich könnte die Produkte für deren Entwicklung ich bezahlt werde 
nicht am Markt platzieren.
Mein Kunde kann das und tut das sehr gut, mit einem Netzwerk zu dem ich 
letztlich gehöre.
Er kann mir einen Stundenlohn bezahlen der gering ist im Vergleich zu 
dem was er bekommt.
Dafür hat er Kosten die die meinen dramatisch übersteigen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Das wäre hier in DE so, als müsste man für jedes Bundesland getrennt
> anmelden und Garantien hinterlegen.

Gute Idee eigentlich

von Christian M. (likeme)


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Du könntest ja auch mal einen Schraubenzieher erfinden! Ich weis immer 
noch nicht wie ich die verflixten Dinger raus bekomme ;-). Spaß 
beiseite, der Markt ist übervoll, die Pioneer, Numark und Denon Lobby 
ist gewaltig und finanziell extrem stabil aufgestellt. Die Masse der 
Billigheimergeräte sind auch schon gut, die jugendlichen DJ´s unbedarft 
und geizig!

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> Du könntest ja auch mal einen Schraubenzieher erfinden! Ich weis immer
> noch nicht wie ich die verflixten Dinger raus bekomme

was macht man eigentlich mit den weissen Kugeln,
wenn man den Mozzarella ausgetrunken hat?

:-]

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Ich verdiene sogar mehr.
> Denn ich könnte die Produkte für deren Entwicklung ich bezahlt werde
> nicht am Markt platzieren.

Das ist oft der Knackpunkt: Marktkenntnis

Da kann eine Kooperation wirklich sinnvoll sein.

Wir arbeiten hier mit jemandem zusammen, der zwar nicht die technischen 
Lösungen entwickeln kann, aber "seinen Markt" exzellent kennt (und der 
Markt ihn). Ich würde nach den paar Jahren sogar sagen, dass es hier in 
DE keinen gibt, der mehr Ahnung von diesem Markt hat.

Also machen wir beide das, was wir am besten können: er übernimmt 
Marktbeobachtung, Händlerkontakte und liefert die neuen Ideen - ich löse 
die technischen Probleme und ziehe bei mir die Massenproduktion hoch. 
D.h. ich liefere nur an ihn und habe keinen direkten Kundenkontakt, und 
nach Abschluss der Aufbauphase gibt es da viel Geld für fast keine 
Arbeit, da Massenproduktion. Also so, wie es sich jeder Bastler/Tüftler 
wünscht ;-)

Diversifizieren ist aber (für den OP) natürlich immer wichtig, also gibt 
es auch einige Eigenprodukte (weiter diversifiziert nach Industrie- und 
Privatkunden). Allerdings sind das keine Arduino-Mixer. Da halte ich den 
Markt auch für übersättigt, auch wenn ich da echter Laie bin.

Die Frage an den OP ist berechtigt: Was kann Dein Mixer besser als 
andere? Warum werden ihn Dir die Kunden (und nicht nur Bekannte und 
Verwandte) aus der Hand reißen?

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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von Thomas K. (thomas2021)


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von Michael B. (laberkopp)


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Thomas K. schrieb:
> Ob der TO hier mithalten kann ?

Oder hier

https://www.thomann.de/de/yamaha_dm7.htm

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Also machen wir beide das, was wir am besten können: er übernimmt
> Marktbeobachtung, Händlerkontakte und liefert die neuen Ideen - ich löse
> die technischen Probleme und ziehe bei mir die Massenproduktion hoch.

Das kann ich (allerdings als schmerzhafter Lernprozess) nur 
unterschreiben. Die ach so unproduktiven BWLer oder 
Wirtschaftsingenieure sind ihr Geld genauso wert wie die Entwickler. Wie 
in der Gastronomie: auch dort braucht man Koch und Kellner.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Max G. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Also machen wir beide das, was wir am besten können: er übernimmt
>> Marktbeobachtung, Händlerkontakte und liefert die neuen Ideen - ich löse
>> die technischen Probleme und ziehe bei mir die Massenproduktion hoch.
>
> Das kann ich (allerdings als schmerzhafter Lernprozess) nur
> unterschreiben. Die ach so unproduktiven BWLer oder
> Wirtschaftsingenieure sind ihr Geld genauso wert wie die Entwickler. Wie
> in der Gastronomie: auch dort braucht man Koch und Kellner.

So ist es.

Man sollte als "MINT-Affiner" nie den Fehler machen, zu glauben, dass 
das, was andere außerhalb dieser Bereiche machen, man selber mit links 
machen könnte.

Im Unternehmen ist bspw. der Vertriebler extrem wichtig - im Zweifel 
sogar wichtiger als der Entwickler.

So wie ein guter Unternehmer in erster Linie ein guter Kaufmann ist, 
nicht Ingenieur (oder in meinem Fall Informatiker).

Und mich und ihn bringt das doch in eine komfortable Situation: ich kann 
ingenieurmäßig und auch wissenschaftlich arbeiten und meinem Talent 
nachgehen - und er seinem. Win-Win

Natürlich muss ich auch dort etwas ins Risiko gehen, denn bspw. ein 
entsprechendes Spritzgusswerkzeug mit Zuführung/Vereinzelung/Inspektion 
usw. baut sich ja nicht alleine. Das nehme ich dann auf meine Kappe. 
Dafür nimmt er mir dann eine erste größere Charge ab, so dass sich die 
Kosten etwa hälftig aufteilen. Wenn das dann läuft, hat man aber quasi 
keine Arbeit mehr. Das ist dann wirklich der bekannte Goldesel.

Und mittlerweile ist es sehr schön, dass man aus dem Pool an Ideen 
diejenigen rausfischen kann, bei denen wir sagen: "Jau, darauf haben wir 
so RICHTIG Bock! Machen wir.". Das ist dann nicht unbedingt die monetär 
vielversprechendste Idee, aber die, die uns den meisten Spaß macht. Und 
es bleibt auch da noch genug hängen.

Aber dazu braucht man natürlich erstmal einen gewissen "Unterbau" an 
Produkten/Einnahmen, das ist mir klar.

von Max B. (citgo)


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Michael B. schrieb:
> Thomas K. schrieb:
>> Ob der TO hier mithalten kann ?
>
> Oder hier
>
> https://www.thomann.de/de/yamaha_dm7.htm

Ob der TO sich überhaupt nochmal meldet?

von  Kybermatrix  . (l_0_l)


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Also wenn ein Produkt hier in DE entwickelt wird, dann wird sie einfach 
auf Ebay vertickert ohne irgendwelche Papiere. Das kontrolliert sowieso 
keiner. Und wenn die Behörden danach fragen, dann sagt der Verkäufer 
einfach dass sie aus China kommt. In dieser schier endlosen Vielfalt an 
Produkten aus Asien, wollen die bitteschön wie alles kontrollieren? Und 
wenn die darauf beharren dieses Produkt zu verlinken. Tja... ein Produkt 
auf Aliexpress verlinken wo nur noch "Dieses Produkt ist in Ihrem Land 
nicht verfügbar" anzeigt, damit die wieder schön dumm in die Röhre 
gucken können.

Wieviele Amazon und Ebay-Händler verkaufen schon Produkte aus China ohne 
WEEE, RohS, EAR? Und beim CE weiß man sowieso nie ob das mit CE-Zeichen 
oder China Export gemeint ist. Und 3D-Drucken tun die Chinesen das auch, 
also kannst du dein Audio Mixer Case ebenfalls 3D-Drucken, dein 
zusammengepapptes Arduinozeugs reinstopfen und verkaufen.

von Rolf (rolf22)


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Sebastian R. schrieb:

> Ich denke, mit CE (insb. EMV) und WEEE allein wirst du eine Weile
> beschäftigt sein.

Und mit dem Finanzamt bzw. der Buchführung.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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 Kybermatrix  . schrieb:
> Und wenn die Behörden danach fragen, dann sagt der Verkäufer
> einfach dass sie aus China kommt.

Du redest Unsinn.
Verantwortlich ist immer der Inverkehrbringer und das ist letztlich der 
Händler.

 Kybermatrix  . schrieb:
> Und beim CE weiß man sowieso nie ob das mit CE-Zeichen
> oder China Export gemeint ist.

Unsinn, Unsinn, Halbwissen, Unsinn.
Auf Verlangen ist die CE Erklärung vorzulegen.
Auf verlangen der zuständigen Stellen ist auch vorzulegen wie man zu 
dieser Einschätzung kommt.
Man ist gut beraten denen mehr als 'hab ich mir so gedacht und eine 
ähnliche CE Erklärung aus dem Netz nachgepinselt'
Meint man nämlich das CE und der ganze Bumms für einen ja nicht gelten 
und die ja alle doof sind, können die richtig doof werden und auch 
schmerzhafte Bußgelder und Rückrufaktionen verhängen.

Rolf schrieb:
> Und mit dem Finanzamt bzw. der Buchführung.
Lachhaft!
Gewerbeschein beantragen, FA weist eine Steuernummer zu.
Steuerberater suchen, der sagt einem sehr genau wass man haben muss und 
das ist echt nicht viel.
Als kleiner Fisch reicht man 4teljährlich seine Rechnungen, Quittungen 
und Kontoauszüge rein, das wars.
Oder man nutzt Lexoffice o.ä. und bucht den Kram quasi selbst.
Der Steuerberater macht das dann schick, alles erledigt.

CE ist eine Selbsterklärung.
Klar das man wissen muss was das Gerät darf und was es nicht darf.
Das ist nunmal Teil der Entwicklung und mein Job.
Die Normen dazu gibts zu kaufen. Üblicher Wumms für 2-3stellige Beträge, 
Spezielles kann deutlich mehr kosten.
Das ist Teil der Geschäftsausgaben.
Entweder zahle ich ein Labor die Werte zu ermitteln, oder ich muss mir 
das Wissen und Equipment zulegen Precompliance selber zu machen.
Auch das, teil meines Jobs als Selbstständiger.

RoHS bekomme ich mit den Lieferungen bescheinigt.
Wenn nicht, anderen Zulieferer suchen.

Für WEEE gibts full servie Anbieter wie Take-E-Way.

Ich weiß, ich weiß, es ist alles total furchtbar und schrecklich.
Aber hey, Eure Mitbewerber müssen das auch alles tut, also habt ihre 
keinen Nachteil.
Und wenn die das nicht machen, könnt ihr die als Mitbewerber ganz 
offiziell und kostenpflichtig abmahnen und auch bei den zuständigen 
Stellen anscheissen.
Ist das nicht toll?

Wollt Ihr an die Großen verkaufen, dort gelistet werden mit Euren 
Produkten kann das nochmal deutlich mehr Arbeit werden.
Ggf. ein 'TÜV geprüft' oder internationale NBormenerfüllung bescheinigt 
aus einem akreditierten Labor, Brandtests, GLN, GTIN (EAN) Nummer etc. 
pp.

Wer einfach irgendwelches Arduino Gedöhns in ein selbstgedrucktes PLA 
Gehäuse bappen will, das nur der eigenen 'weißnix' Hausnorm entspricht 
und die Einnahmen dann am FA vorbei in Bier und Kippen invenstieren, 
tja, der ist in China oder Namibia vielleicht wirklich besser 
aufgehoben.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn Du ein neues Produkt auf den Markt werfen willst, brauchst Du eine 
Produkthaftpflichtversicherung. Aus der Ecke kommen dann die witzigsten 
Forderungen nach Prüfnachweisen, die Du beibringen musst. Da gibt es 
viel zu lachen für Dritte, da ja nur Zuhörer.

von Joachim B. (jar)


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Chris D. schrieb:
> Am einfachsten wäre es, wenn jeder Verkäufer einfach die entsprechende
> Gebühr pro Geräteklasse (am besten auf der Rechnung ausweisen) erheben
> und an eine zentrale Stelle abführen müsste. Diese würde dann die
> Ausschreibungen für die Entsorgung durchführen usw.

und da liegt das Geld irgendwie rum bis die Entsorgung nötig wird?
Bis dahin steigen die Entsorgungskosten und das geparkte Geld reicht 
nicht, erst Recht nicht wenn der Müllberg weiter zunimmt.
Ich könnte mir auch vorstellen das so viel geparktes Geld 
Begehrlichkeiten auslöst und Anderes damit dann finanziert wird, was 
natürlich nie vorkommt.

von Bernd G. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Wenn Du ein neues Produkt auf den Markt werfen willst, brauchst Du eine
> Produkthaftpflichtversicherung.

Ach, wir Vollkaskodeutschen...
Und eine Glasbruchversicherung. Und eine Versicherung gegen Dachlawinen.
Und eine Gepäckversicherung.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Dieter D. schrieb:
> Wenn Du ein neues Produkt auf den Markt werfen willst, brauchst Du eine
> Produkthaftpflichtversicherung.
Quatsch!

Man braucht ein gutes Produkt, das nicht die Bude von jemanden 
abfackelt, weil ich vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt habe.
Glücklicherweise sind wir nicht in der USA, wo ich eine Leiter kaufe, 
mich dusselig damit anstelle, runterfalle und dann den Hersteller 
verklage.

von Jürgen (temp1234)


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Zur Ehrenrettung des TO will ich auch mal ein paar Worte sagen.
Leider sieht das tolle Thomannangebot nur auf dem ersten Blick 
vollkommen ausreichend aus. Sobald man aber etwas speziellere Anspüche 
hat wirds eher schnell eng. Auch bei den kleinen Mixern. Ich war in den 
letzten 40 Jahren mit solchem Zeug unterwegs und es ist fast alles nur 
noch Schrott was es da gibt. Potentiometer, Drehgeber, Schieberegler, 
alles nur für eine Haltbarkeitsdauer von 2 Jahren ausgelegt und länger 
hält das dann auch nicht. Was für ne Marke auf den Dingern steht spielt 
auch keine Rolle mehr. Früher mal gute Marken drucken ein anders Layout 
aufs Gehäuse und nehmen den doppelten Preis wie die Billigheimer für das 
gleiche Chinamassenprodukt. Bei den Digitalmixern im kleinen Bereich 
(mit klein meine ich die Anzahl von Kanalzügen nicht den Preis) gibt es 
auch keine große Auswahl. Am oberen (auch preislichen) Ende sieht es 
sicher besser aus, aber ist ist ja wie bei fast aller Technik heute. Es 
gibt halt nur noch Müll oder High-End. Und wenn man mit einer 2 Mann 
Band unterwegs ist schleppt man keinen großen Digitalmixer mit. Und 
kleiner (wie Zoom) besitzen die Frechheit ein 2cent LCD aus dem letzten 
Jahrtausend zu verbauen, welches niemand auf einer Bühne live lesen 
kann. Selbst solche Belanglosigkeiten wie vernünftige MP3-Player als 
Halbplaybackzuspieler gibts heute kaum noch. Tabletts und Handys auf 
deren Oberfläche sich nichts mehr bedienen lässt wenn man sich auf der 
Bühne neben dem Kamin triefnass verausgabt hat. Geschweige denn sie 
sollen nach dem Ende des Titels automatisch stehen bleiben und im Sommer 
in der Sonne auch noch was auf dem Display erkennbar haben. Ja, ich 
denke es würde an manchen Stellen Platz für durchaus hochpreißige Geräte 
geben die wirklich durchdacht sind und einem unterstützen und nicht 
behindern.

von  Kybermatrix  . (l_0_l)


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Vor allem muss auch die Frage gestellt werden wer die Zielgruppe für das 
Produkt eigentlich sein soll?

Wer sollte einen Audiomixer kaufen? Wer ist technikaffin? Wer hat das 
Geld um überflüssiges Zeug zu kaufen? Ich denke die größte Mittel- und 
Oberschicht wird in China sein.

Hier gibt es eine Anleitung für den Verkauf von euren Produkten auf 
Aliexpress: 
https://www.blog.shippypro.com/de/auf-aliexpress-verkaufen-vollstandige-anleitung

Vielleicht klappt es auch, das Produkt von hier aus nur ins Ausland zu 
liefern. Keine Lieferung nach Deutschland, dann gibt es auch weniger 
Ärger.

Oder Briefkastenfirma in China aufmachen. "Made in China" auf eurem 
Produkt labeln. 14 Tage habt ihr dort Visumfreiheit.

Es lohnt sich dort hinzufliegen:

https://www.youtube.com/shorts/zlmpAzZ4_wI
auch für die LED-Freaks unter uns. Eröffne dort neue Geschäfte.

Einen Audiomixer gesteuerte LED-Panel wäre vielleicht die Inspiration?

Denn die Zielgruppe in Deutschland wird krümelig sein. Eine 
abschmelzende Mittelschicht mit immer mehr Pfandflaschensammler. Wer 
sollte hier einen Audiomixer kaufen?

Diese Aufnahmen sind halt für die Chinesen interessant:

https://www.youtube.com/watch?v=HQdF6YjL30g
Die Kommentare kann man ja wunderbar übersetzen lassen

von Michael K. (michael_k755)


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Lukas schrieb:
> Hallo Liebes Forum,
>
> Ich hätte paar Ideen um einen Audio Mixer mit nem arduino zu bauen. Und
> da wollte ich fragen was ich beachten muss wenn ich das ganze gewerblich
> verkaufen will. Benutzt wird eine Spannung von unter 12v

Verkaufe es als Bausatz ohne Gehäuse mit Gehäusevorschlägen.
Dann noch mit entsprechenden Sicherheitshinweisen in der Anleitung.

230V Netzteil darf keines dabei sein, muss extra dazu gekauft werden.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Es ist auch völlig unverständlich, warum unbedingt ein Arduino als 
zentrale Komponente eingesetzt werden muss. Es wäre mir neu, dass solch 
ein Board die geeigneten Schnittstellen für die ganzen Audiowandler 
hätte. Natürlich könnte man auch alles auf einer fetten Baugruppe 
unterbringen, die einen Steckplatz für den Alibi-Arduino besäße. Aber 
wer soll das Teil kaufen? Musikern wäre es doch scheißegal, sondern 
denen ginge es um die Funktion. Eine Handvoll Musikelektronikbastler? 
Das wäre schon ein seeeeeehr eingeschränkter Markt, der zudem auch noch 
hochgradig undankbar ist. Dann verflasht sich jemand den Arduino und 
stellt dem Lieferanten das gesamte Mischpult als Reklamation auf den 
Hof. Und zu dem gibt es dann noch überall schlechte Bewertungen in Shops 
und Foren. Drei solche Bastler, und das Ansehen des Produktes, der 
ganzen Marke und des Herstellers sind völlig ruiniert. Mit solchen 
Leuten will man als Hersteller nichts zu tun haben, weil häufig auch 
noch völlig unangemessene Forderungen nach Supprt usw. kommen, die nicht 
ansatzweise in Relation zum Kaufpreis bzw. zur Marge stehen. Und für 
Support und Sonderlocken bezahlen will auch kein Privatkunde.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Michael K. schrieb:
> Verkaufe es als Bausatz ohne Gehäuse mit Gehäusevorschlägen.
> Dann noch mit entsprechenden Sicherheitshinweisen in der Anleitung.

Wackelig.
Dazu gibt es mehrere Aussagen die sich teils widersprechen.
Ein komplettierter Bausatz der eine vollständige Maschine ergibt, müsste 
alle relevanten Normen erfüllen.

Andererseits ist es bei Strafe verboten unvollständige Maschinen mit CE 
zu versehen. Ein Raspi, der für sich genommen nichts ist, also eine 
unvollständige Maschine, hat jedoch das CE Zeichen.
(Weil RS und Farnell den ansonsten nicht vertreiben wollten)
Wäre interessant in welchem Setup der gemessen wurde.

Auf jeden Fall ist man sehr gut beraten sich auch hier an geltendes 
Recht zu halten und sich für den Graubereich der unterscheidlichen 
Auslegung zu wappnen.
Auch für einen Bausatz würde ich einen Precompliance Test machen um 
sicher zu sein.
WEEE und RoHS ist auch für Bausätz zu erfüllen.
Beitrag "WEEE-Richtlinie: Bausatz"

FA und alles seine Anforderungen ist ohnehin in jedem Fall erforderlich.

Also gewinnt man rein garnichts durch Bausätze.
Man senkt nur die Zahl der potentiellen Käufer massiv ab.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Wenn das alles so schwierig ist, ein Produkt rechtlich
auf sichere Füsse zu stellen,
warum gibts dann überhaupt noch Firmen die das tun?

von Ge L. (Gast)


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Es gibt Firmen die das tun. Große Firmen. Die haben keinerlei Interesse 
daran, dass irgendwelche Privatbastler mit ihren Ideen auf dem Markt 
mitmischen. Daher hat man durchgesetzt, daß gewisse Anforderungen an 
Produkte und Prozesse zu stellen sind. Schließlich geht es um Umwelt und 
Sicherheit, und da kann doch keiner was dagegen haben?

Natürlich sind diese Anforderungen so bemessen, dass sie von großen 
Unternehmen leicht erfüllt werden können.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Soul E. schrieb:
> Die haben keinerlei Interesse
> daran, dass irgendwelche Privatbastler mit ihren Ideen auf dem Markt
> mitmischen.

nein, die haben das Geld für Backschisch-Zahlungen.

Dem Kleinkrauter wirft man z.b. vor,
dass der Klinkenstecker für Kopfhörer
ja in die Löcher der SchuKo-Steckdose passt.

(Ich sehe schon alle möglichen Leute vor mir, die das jetzt nachprüfen)

von Thomas F. (tf1973)


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Wenn man als Ein-Mann Firma mit dem ersten eigenen Produkt selbst in 
einem Markt mitspielen will, der schon gut gesätigt ist, dann müssen das 
Produkt und man selbst schon ein Überflieger sein.
Deutlich einfacher ist es am Anfang vorhandene Vertriebsstrukturen zu 
nutzen. Also den Prototypen bauen (der muss jetzt nicht perfekt sein) 
und Klinken putzen gehen - sprich die üblichen Verdächtigen 
kontaktieren, in deinem Fall Thomann, Adam Hall, Steinigke, Monacor, 
Musicstore usw. und dort fragen ob si e so etwas verkaufen können. Dann 
kannst du im Falle eines "JA" immer noch überlegen, ob du einfach nur 
die Rechte verkaufst oder wirklich selbst den ganzen Herstellungsprozess 
übernehmen willst (=in China einen der bekannten großen Audio OEMs 
ansprechen). Wird als Ein-Mann-Bude aber nicht funktionieren (Vertrau 
mir, ich entwickle für einen der oben genannten - ohne Team geht da gar 
nichts....).

von Oliver S. (oliverso)


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 Kybermatrix  . schrieb:
> Oder Briefkastenfirma in China aufmachen. "Made in China" auf eurem
> Produkt labeln. 14 Tage habt ihr dort Visumfreiheit.

Zumindest das mit dem Visum ist Unsinn.

Oliver

von Bernd G. (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> 14 Tage habt ihr dort Visumfreiheit.

Es sind sogar 15 Tage.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Wenn das alles so schwierig ist, ein Produkt rechtlich
> auf sichere Füsse zu stellen,
> warum gibts dann überhaupt noch Firmen die das tun?

Weil es nicht so schwer ist.
Man muss eben vom bastelnden Techniker zum Unternehmer werden der sich 
auch um alles das kümmert auf das der Techniker keinen Bock hat.
Und das ist eben oft überhaupt kein Vergnügen und man verbringt oft nur 
noch relativ wenig Zeit mit dem was einem eigentlich Spaß macht.

Oder man zahlt Leute dafür das zu tun, aber dann hat man laufende Kosten 
die man verdienen MUSS. JEDEN Monat.
Sonst geht man unter.
Und das ist eben kein Zuckerschlecken bei dem man nur noch im Benz 
rumfährt und die Kohle abschöpft.
Davor kommen viele Jahre harte Arbeit und der Erfolg ist kein 
Selbstläufer.

von Michael B. (laberkopp)


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Michael schrieb:
> Weil es nicht so schwer ist.
> Man muss eben vom bastelnden Techniker zum Unternehmer werden der sich
> auch um alles das kümmert auf das der Techniker keinen Bock hat.
> Und das ist eben oft überhaupt kein Vergnügen und man verbringt oft nur
> noch relativ wenig Zeit mit dem was einem eigentlich Spaß macht.

Das ist bei einem Arzt mit eigener Praxis nicht anders, auch der wird 
Unternehmer, sogar mit Angestellten, und meiner hängt mehr vor 
verreckten Computern als vor Patienten.

Dafür weiss er nicht mehr wohin mit seinen Porsches.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Michael B. schrieb:
> Das ist bei einem Arzt mit eigener Praxis nicht anders
Das ist bei keinem Unternehmer anders.

Michael B. schrieb:
> Dafür weiss er nicht mehr wohin mit seinen Porsches.
Ja, so stellt Lieschen Müller sich das vor.

Mal schnell 12 Semester Studieren, dann 5J Facharztausbildung, schnell 
für ein paar 100K€ Röntgen, Ultraschall, Praxis etc. pp. gekauft / 
eingerichtet, ein paar hübsche Mädels eingestellt und dann ab zum 
Porschehändler.
Alles ganz Easy.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael schrieb:
> Andererseits ist es bei Strafe verboten unvollständige Maschinen mit CE
> zu versehen. Ein Raspi, der für sich genommen nichts ist, also eine
> unvollständige Maschine, hat jedoch das CE Zeichen.
> (Weil RS und Farnell den ansonsten nicht vertreiben wollten)

Eine Produkthaftpflichtversicherung benötigen alle Unternehmen, die mit 
Produkten handeln oder an der Herstellung eines Produktes beteiligt 
sind. Der Begriff "Hersteller" ist im Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG) 
weit gefasst.

In dem Falle dürfte, wie bei vielen anderen Versicherungspolicen nur 
Produkte an Endverbraucher abgedeckt sein, die ein CE-Kennzeichen 
mitbringen.

> Wäre interessant in welchem Setup der gemessen wurde.

Meines Erachtens wurde das zusammengebaute Komplettset verwendet und der 
einzelne Raspi zählt als Hauptersatzteil, das deshalb das CE-Zeichen 
trägt.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Dieter D. schrieb:
> Eine Produkthaftpflichtversicherung benötigen alle Unternehmen, die mit
> Produkten handeln oder an der Herstellung eines Produktes beteiligt
> sind.

Quelle für diese steile These?

Produkthaftpflichtversicherungen abzuschließen liegt alleine im Ermessen 
der GF oder kann eine Forderung von Kreditgebern sein.
Man haftet mit dem kompletten Unternehmen und bei Vorsatz oder grober 
Fahrlässigkeit der GF auch mit deren Privatvermögen.

Nach Deiner Aussage braucht der Bonbonverkäufer eine Produkthaftpflicht, 
der Bäcker, selbst der Briefmarkenverkäufer.

Dieter D. schrieb:
> In dem Falle dürfte, wie bei vielen anderen Versicherungspolicen nur
> Produkte an Endverbraucher abgedeckt sein, die ein CE-Kennzeichen
> mitbringen.

Einfach mal wild geraten oder woher hast Du diese Weisheiten?

von Oliver S. (oliverso)


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Dieter D. schrieb:
> In dem Falle dürfte, wie bei vielen anderen Versicherungspolicen nur
> Produkte an Endverbraucher abgedeckt sein, die ein CE-Kennzeichen
> mitbringen.

Es eigentlich viel einfacher. Es gibt gar keine Wahlmöglichkeiten.

Es ist genau festgelegt, welche Produkte ein CE-Kennzeichen tragen 
müssen. Für alle anderen gibt es keine CE-Zertifizierungsverfahren, 
daher können die nicht nur kein CE-Kennzeichen tragen, die dürfen es gar 
nicht.

Oliver

von Bernd G. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Eine Produkthaftpflichtversicherung benötigen alle Unternehmen, die mit
> Produkten handeln oder an der Herstellung eines Produktes beteiligt
> sind.

Das glaube ich aber nun doch nicht.
Dein Nick trifft die Sache sehr deutlich.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das kommt nicht von irgendwoher sondern aus den üblichen Informationen 
für Gründer über Betriebshaftpflicht-, Produkthaftpflicht- und 
erweiterte Produkthaftpflichtversicherung.

Wenn Du die nicht kennst, dann wäre der Wissenstand aus einer Zeit vor 
der großen Novelle der Produkthaftung.

Es ist nicht nur eine gängige Forderung von Kreditgebern, d.h. auch 
Banken. Es gibt hier auch den Druck durch die Hintertür über die 
Policen.

Ähnliches Spiel gibt es ja auch bei der ISO 9000. D.h. alles nur von ISO 
9000 zertifizierten Firmen zu beziehen oder machen zu lassen, oder man 
muss den Aufwand selbst betreiben um eine beschränkte Zertifizierung der 
anderen Firma für die spezielle benötigte Leistung/Produkt 
durchzuführen.

von Hmmm (hmmm)


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Dieter D. schrieb:
> Das kommt nicht von irgendwoher sondern aus den üblichen Informationen
> für Gründer über Betriebshaftpflicht-, Produkthaftpflicht- und
> erweiterte Produkthaftpflichtversicherung.

Du faselst wie immer, wenn Deine als Tatsachen verkauften Phantasien 
auffliegen, wild am Thema vorbei. Es ging um diese Behauptung:

Dieter D. schrieb:
> Eine Produkthaftpflichtversicherung benötigen alle Unternehmen, die mit
> Produkten handeln oder an der Herstellung eines Produktes beteiligt
> sind.

Es gibt keine Versicherungspflicht, Punkt.

Dass sie sinnvoll sein kann und/oder von Banken oder Kunden gefordert 
werden kann, ist ein völlig anderes Thema.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Hmmm und die anderen erklärt bitte mal was das Verb "benötigen" 
bedeutet. So steht es in den fachlichen Texten drin. Dann merkt Ihr 
vielleicht wer vorbei faselt.

von Hmmm (hmmm)


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Dieter D. schrieb:
> So steht es in den fachlichen Texten drin.

Ich habe den "fachlichen Text" gefunden, aus dem Du wörtlich (ohne 
entsprechende Kennzeichnung) zitiert hast:

https://www.gothaer.de/geschaeftskunden/gewerbliche-haftpflichtversicherung/produkthaftpflichtversicherung/

Ein Versicherer zeigt Dir gerne eine lange Liste von Versicherungen, die 
Du "unbedingt benötigst".

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Dieter D. schrieb:
> wer vorbei faselt

Im Zweifelsfall der der noch nie ein eigenes Unternehmen gegründet hat.
Bernd hat eines, ich habe eines.
Du hast mal was im Internet gelesen und falsch verstanden.
Nun erzähl uns doch nicht was wir für unseren Gewerbebetrieb benötigen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter D. schrieb:
> Hmmm und die anderen erklärt bitte mal was das Verb "benötigen"
> bedeutet. So steht es in den fachlichen Texten drin. Dann merkt Ihr
> vielleicht wer vorbei faselt.

Was in irgendwelchen fachlichen Texten steht, ist aber nicht relevant. 
Es zählt einzig die rechtliche Lage. Die ist eindeutig und daran hat 
sich auch in den letzten zwanzig Jahren nichts geändert.

Dieter D. schrieb:
> Eine Produkthaftpflichtversicherung benötigen alle Unternehmen, die mit
> Produkten handeln oder an der Herstellung eines Produktes beteiligt
> sind.

Diese Aussage ist daher falsch, sowohl rechtlich als auch sonst.

Es benötigen eben nicht alle Unternehmen eine solche Versicherung.

Was nicht heisst, dass es nicht sinnvoll sein kann. Du hast ja einige 
Dinge aufgezählt.

Aber allgemein, ohne die Einschränkungen zu benennen, stimmt das nicht.

Ist ja auch nicht schlimm. Jeder irrt sich mal oder verlässt sich auf 
falsche Quellen. Ein einfaches "Jau, stimmt, da hab ich mich geirrt" und 
alles ist gut :-)
Hat man hier im Forum leider viel zu selten. Stattdessen wird sich 
gewunden und endlos lamentiert, nur um einen Fehler nicht zugeben oder 
von der eigenen Meinung abweichen zu müssen. Ich denke, wir alle kennen 
diejenigen gut.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bernd G. (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Es gibt keine Versicherungspflicht, Punkt.

Doch! Die KFZ-Haftpflicht. Das ist aber auch die einzige.

Und noch etwas: ISO 9000 ff. ist auch keine Pflichtübung. In den 
vergangenen 20 Jahren hat mich niemand danach gefragt oder diese gar 
eingefordert.

Aber!! Die zur CE-Kennzeichnung dazugehörigen EMV-Messprotokolle wollten 
außer den Chinesen alle Kunden sehen.

Übrigens ist das ElektroG so abgefasst, dass es von den vielen Firmen 
auch missverstanden wird. Mit Unterstützung der IHK Berlin konnte ich 
der Stiftung EAR klar darlegen, dass das ElektroG für meine Firma gar 
nicht zutrifft.
Die vielen IHK-Beiträge waren also nicht völlig zweckfrei.

von Hmmm (hmmm)


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Bernd G. schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> Es gibt keine Versicherungspflicht, Punkt.
>
> Doch! Die KFZ-Haftpflicht. Das ist aber auch die einzige.

Ich meinte das schon aufs Thema Produkthaftpflicht bezogen, ansonsten 
gibt es noch weitere, z.B. je nach Bundesland auch die Hundehaftpflicht.

Bernd G. schrieb:
> Mit Unterstützung der IHK Berlin konnte ich
> der Stiftung EAR klar darlegen, dass das ElektroG für meine Firma gar
> nicht zutrifft.

Für Deine Firma oder die hergestellten Produkte?

von Bernd G. (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Für Deine Firma oder die hergestellten Produkte?

In meinem Falle beides. Im Sinne des ElektroG ist meine Firma voll als 
Auftragsfertiger tätig und damit raus aus der Geltung des ElektroG. Wenn 
ich einen Teil der Produktion über eigenen Vertrieb bzw. unter eigener 
Marke verticken würde, träfe das ElektroG nur auf diesen Teil der 
Produktion zu.
Ein EMS-Dienstleister bleibt also auch außen vor.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Chris D. schrieb:
> Diese Aussage ist daher falsch, sowohl rechtlich als auch sonst.

Diese Aussage ist nicht falsch und auch rechtlich korrekt. Ist Deutsch 
so schwer geworden?

"benoetigen" ist nicht gleich "zwingend haben muessen" oder 
"verpflichtend vorgeschrieben"

Das waere die Analogien:

dringend angeraten - das Glas ist halb leer

benoetigen - das Glas ist halb voll

Das Framing sollte doch klar zu erkennen sein.

Ohne eine ProdHPV haette man haeufig deutlich schlechtere Karten.

Hier geht es aber nicht darum, dass der TO als Freelancer zuarbeitet, 
sondern er will es selbst vermarkten.

von Hmmm (hmmm)


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Dieter D. schrieb:
> "benoetigen" ist nicht gleich "zwingend haben muessen" oder
> "verpflichtend vorgeschrieben"

Dieterdeutsch ist vielleicht anders als unseres.

https://www.duden.de/rechtschreibung/benoetigen

Gib doch einfach zu, dass Du Unsinn erzählt hast, tust Du ohnehin 
ständig.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter D. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Diese Aussage ist daher falsch, sowohl rechtlich als auch sonst.
>
> Diese Aussage ist nicht falsch und auch rechtlich korrekt. Ist Deutsch
> so schwer geworden?

Offensichtlich hast Du da eine ziemlich exklusive Begriffsdefinition. 
Kann man haben, bringt einen aber nicht viel weiter, wenn alle andere 
das anders sehen.

> "benoetigen" ist nicht gleich "zwingend haben muessen" oder
> "verpflichtend vorgeschrieben"

Doch, genau das ist es - zumindest bei allen, mit denen ich 
Geschäftsbeziehungen führe und auch privat verkehre.

Wenn ich jemandem sage, dass ich Hilfe benötige, dann heisst das, dass 
ich zwingend seiner Hilfe bedarf.

> Das waere die Analogien:
>
> dringend angeraten - das Glas ist halb leer
>
> benoetigen - das Glas ist halb voll

"Eine Produkthaftpflichtversicherung ist bei allen Unternehmen dringend 
angeraten, die mit Produkten handeln oder an der Herstellung eines 
Produktes beteiligt sind."

Dieser Satz ist aber ebenso falsch, weil er genau so verallgemeinert.
Das hängt immer vom Produkt, dem Unternehmen und den Kunden ab.

> Das Framing sollte doch klar zu erkennen sein.

Offenbar sehen das hier alle anders - dann sollte man darüber 
nachdenken, ob man sich nicht vielleicht doch falsch ausgedrückt hat.

> Ohne eine ProdHPV haette man haeufig deutlich schlechtere Karten.

Hatte ich bspw. noch nie. Niemanden in der Kundschaft hat das jemals 
interessiert. Mein Unternehmen (und auch einige andere, man tauscht sich 
ja aus) hat das nie eingeschränkt, wohl aber viel Geld gespart, das 
anders investiert werden konnte. Und wir produzieren mittlerweile 
richtig viele Produkte ;-)

> Hier geht es aber nicht darum, dass der TO als Freelancer zuarbeitet,
> sondern er will es selbst vermarkten.

Kann er problemlos, ob mit oder ohne ProdHPV.

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Bernd G. schrieb:
> Die KFZ-Haftpflicht. Das ist aber auch die einzige.
Hundehaftpflicht...

von Bernd G. (Gast)


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Michael schrieb:
> Hundehaftpflicht...

Das hatte ich als Eigentum meines Katers nicht auf dem Schirm :-)
Hast du dem Amt nicht erklärt, dass du ganz liebe Hunde hast, die keiner 
Haftplicht bedürfen?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Chris D. schrieb:
> Offensichtlich hast Du da eine ziemlich exklusive Begriffsdefinition.

Definitiv ist das nicht eindeutig. Benötigen wird umgangssprachlich für 
beides verwendet und muss aus dem Kontext erschlossen werden. Wenn es um 
Dein nächstes Auto geht, ich antworte Dir auf Deinen BWM-Vorschlag, "Du 
brauchst einen Opel Corsa", dann bekomme ich also von Dir als Antwort 
zurück, was mir einfalle Dir den Corsa verpflichtend vorzuschreibe, wenn 
nicht gleich gelöscht.

Bei Leistungsbeschreibungen wird daher, wenn es ein Muss ist, "zwingend 
benötigt" geschrieben werden. Letztes Jahr bekam ich deshalb eine 
Leistungsbeschreibung von den Kollegen zurück, die Verträge mit anderen 
Firmen machen. Die Versicherungsprofis wissen durchaus, was sie noch 
schreiben dürfen um das zu assoziieren, was sie beabsichtigen.

Eine Versicherung "dringend anzuraten", wäre in dem Falle die faire 
ausdrucksweise diese Police an den Mann, Frau oder juristische Person, 
bringen zu wollen.

Chris D. schrieb:
> Ein einfaches "Jau, stimmt, da hab ich mich geirrt" und
> alles ist gut :-)

Das kommt auch immer auf die Situation an und bei wem. Du darfst gerne 
annehmen, dass ich mich geeirrt habe.

Als ich den Text mit dem "benötigen" postete, hatte aber vorher 
sicherheitshalber recherchiert, ob es mittlerweile eine gesetzliche 
Verpflichtung gibt zur ProdHPV.

Übrigens wäre es mir ganz recht, wenn der TO das mit dem benötigen einer 
ProdHPV als "muss haben" versteht, weil bei dem was von seiner Seite 
bisher kam, kann ich wirklich nicht guten Gewissens was anderes 
schreiben. Er verläßt sich sonst auf die Posts, die besagen er brauche 
das nicht und postet dann später von seiner Dauerresidenz unter der 
Brücke, weil das Smartphone alles war was ihm geblieben ist.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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von Thomas H. (thomash2)


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Bernd G. schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> Für Deine Firma oder die hergestellten Produkte?
>
> In meinem Falle beides. Im Sinne des ElektroG ist meine Firma voll als
> Auftragsfertiger tätig und damit raus aus der Geltung des ElektroG. Wenn
> ich einen Teil der Produktion über eigenen Vertrieb bzw. unter eigener
> Marke verticken würde, träfe das ElektroG nur auf diesen Teil der
> Produktion zu.
> Ein EMS-Dienstleister bleibt also auch außen vor.

Bei einer Überprüfung würde Dein Konstrukt in sich zusammenfallen. Du 
hast die Geräte entwickelt und du fertigst sie. Du lieferst keine 
Bausätze aus.
Auch bewirbst Du die Dinge als LWL Produkte, irgendwer muss die Dinge 
registrieren um tatsächlich legal unterwegs zu sein, wenn's Dein Händler 
nicht macht dann bist Du wieder in der Verantwortung.

Deutschland könnte auch Dir auf die Füße fallen, wie allen anderen die 
versuchen im Graubereich unterwegs zu sein (Willkommen in der Ebay und 
Kleinanzeigen-Welt wo das die meisten machen), sie müssen sich nur die 
passenden Feinde machen oder Aufmerksamkeit erregen.

So kann man Systemgegner (was Du durch Deine Aktion ja im Grunde auch 
bist) schon im Keim ersticken sodass sie sich nie gegen den Staat 
wehren. Da hat wohl wer was aus der DDR gelernt, der Unterdrückte und 
die Unterdrücker. Und alles bleibt paradoxerweise in der deutschen Welt 
wie es ist.

: Bearbeitet durch User
von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Thomas H. schrieb:
> Bernd G. schrieb:
>> Im Sinne des ElektroG ist meine Firma voll als
>> Auftragsfertiger tätig und damit raus aus der Geltung des ElektroG.  ...
>> Ein EMS-Dienstleister bleibt also auch außen vor.
>
> irgendwer muss die Dinge
> registrieren um tatsächlich legal unterwegs zu sein, wenn's Dein Händler
> nicht macht dann bist Du bei wieder in der Verantwortung.

Eben, es muss jemand machen, aber das muss nicht er sein.

> So kann man Systemgegner schon im Keim ersticken sodass sie sich nie gegen den 
Staat
> wehren.
Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?

von Oliver S. (oliverso)


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Dieter D. schrieb:
> Hier steht so einiges knapp zusammengefaßt:

Was genau hast du an der weiter oben geäußerten Ansicht, daß 
Versicherungen dir alles andrehen wollen, was sie anbieten, nicht 
verstanden?

Oliver

von Thomas H. (thomash2)


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Alexander S. schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> Bernd G. schrieb:
>>> Im Sinne des ElektroG ist meine Firma voll als
>>> Auftragsfertiger tätig und damit raus aus der Geltung des ElektroG.  ...
>>> Ein EMS-Dienstleister bleibt also auch außen vor.
>>
>> irgendwer muss die Dinge
>> registrieren um tatsächlich legal unterwegs zu sein, wenn's Dein Händler
>> nicht macht dann bist Du bei wieder in der Verantwortung.
>
> Eben, es muss jemand machen, aber das muss nicht er sein.

Er ist nun mal der In-Verkehrsbringer der Geräte und hat die Designs und 
den FPGA Code bei sich.
Da ist nichts mit EMS Dienstleister, auch kann das Produkt jeder von ihm 
einkaufen wenn man ihn kontaktiert (so suggeriert es seine Website).
Was er da hat ist ein vollständiges Produkt.

......
Was versteht man unter Inverkehrbringen im Sinne des ElektroG?
Das „Inverkehrbringen“ im Sinne des Elektro- und 
Elektronikgerätegesetzes – ElektroG, ist die erst-malige Bereitstellung 
eines Elektro- oder Elektronikgerätes auf dem Markt.

Auch die stiftung ear definiert das Inverkehrbringen als den spätesten 
„Zeitpunkt, zu dem ein Hersteller registriert sein muss“. Elektrogeräte 
gelten als in Verkehr gebracht, wenn Sie diese „erstmalig entgeltlich 
oder unentgeltlich zum --Vertrieb--, Verbrauch oder zur Verwendung im 
Rahmen einer Geschäftstätigkeit in Deutschland abgeben“. [Quelle: 
Stiftung EAR, FAQ]
......

Quelle:
https://www.earn-service.com/inverkehrbringer/

Herr G. müsste sich also nur die richtigen Feinde machen, er ist im 
Nischenbereich unterwegs da schauen nicht so viele Leute drauf.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Oliver S. schrieb:
> Was genau hast du ...

Aus der Frage entnehme ich, dass die Posts Dich irritiert haben müssen.
Wo steht da, dass die Versicherungen nicht interessiert wären ihre 
Policen an den Mann, Frau oder sonstige juristische Personen anzubringen 
und zum Beispiel deshab keine sprachlichen Kniffe anwenden?

von Oliver S. (oliverso)


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Dieter D. schrieb:
> Aus der Frage entnehme ich, dass die Posts Dich irritiert haben müssen.

Da irrst du, wie eigentlich überall sonst auch.

Oliver

von Bernd G. (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Auch bewirbst Du die Dinge als LWL Produkte, irgendwer muss die Dinge
> registrieren um tatsächlich legal unterwegs zu sein,

Mach dir keine Sorgen um mich. Lies aufmerksam das ElektroG und gut 
isses.
Im übrigen habe ich für den Fall der Fälle, dass ich selbst verkaufe, 
eine EAR-Registrierung meiner Produkte. Das darfst du selbst nachprüfen. 
Irgendwo auf der EAR-Webseite. Falls du zu faul oder zu doof bist: meine 
Registriernummer lautet WEEE 55010433.

> irgendwer muss die Dinge
> registrieren um tatsächlich legal unterwegs zu sein, wenn's Dein Händler
> nicht macht dann bist Du wieder in der Verantwortung.
ElektroG weder gelesen, noch verstanden, falls doch gelesen.
Meine Händler werden einen Teufel tun, da deren Geräte einschließlich 
meiner zu allem Überfluss unter §2 (2a + 2b) sowie üblicherweise §2 (5 + 
6) fallen.

So, und nun viel Spaß beim Anscheißen! Leute wie dich braucht die Welt!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Bernd G. schrieb:
> ElektroG weder gelesen, noch verstanden, falls doch gelesen.

Nicht gelesen, nur überflogen, aber gesehen, dass es diese Moeglichkeit 
gibt. Zum Beispiel fuer Zulieferer, wobei der Gesamtsystemhersteller das 
fuer die abgenommenen Komponenten übernemen oder regeln kann, mal 
laienhaft ausgedrueckt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Oliver S. schrieb:
> wie eigentlich überall sonst auch.

Also war das gar keine wirkliche Frage, sondern eine rhetorische Frage 
mit unfreundlichen Absichten.

von Oliver S. (oliverso)


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Könnte man so sehen.

Wer auf die Frage nach einem Nachweis für die "Benötigung" einer 
Versicherung mit einem Allianz-Link um die Ecke kommt, lebt entweder vom 
Verkauf von Allianz-Produkten oder hat was ganz grundlegendes nicht 
verstanden.

Ich glaube nicht, daß du Versicherungen verkaufst.

Oliver

von Thomas H. (thomash2)


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Bernd G. schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> Auch bewirbst Du die Dinge als LWL Produkte, irgendwer muss die Dinge
>> registrieren um tatsächlich legal unterwegs zu sein,
>
> Mach dir keine Sorgen um mich. Lies aufmerksam das ElektroG und gut
> isses.
> Im übrigen habe ich für den Fall der Fälle, dass ich selbst verkaufe,
> eine EAR-Registrierung meiner Produkte. Das darfst du selbst nachprüfen.
> Irgendwo auf der EAR-Webseite. Falls du zu faul oder zu doof bist: meine
> Registriernummer lautet WEEE 55010433.
>

Na sieh da zumindest in Deutschland ist er registriert.

>> irgendwer muss die Dinge
>> registrieren um tatsächlich legal unterwegs zu sein, wenn's Dein Händler
>> nicht macht dann bist Du wieder in der Verantwortung.
> ElektroG weder gelesen, noch verstanden, falls doch gelesen.
> Meine Händler werden einen Teufel tun, da deren Geräte einschließlich
> meiner zu allem Überfluss unter §2 (2a + 2b) sowie üblicherweise §2 (5 +
> 6) fallen.
>
> So, und nun viel Spaß beim Anscheißen! Leute wie dich braucht die Welt!

Als ob Du oder Deine Produkte mich interessieren würden, du bist einfach 
nur überheblich sonst genau überhaupt nichts.

Dieses Gesetz gilt für sämtliche Elektro- und Elektronik­geräte. Sie 
sind in die folgenden Kategorien unterteilt:
- kleine Geräte der Informations- und Telekommunikations­technik, bei 
denen keine der äußeren Abmessungen mehr als 50 Zentimeter beträgt.

So da hast du's Deine LWL Dinger sind kleine Geräte der Informations und 
Telekommunikationstechnik. Wie immer alles schön schwammig in 
Deutschland.
Oder Du definierst deine LWL Dinger einfach als erweiterte Taschenlampe 
ohne weitere Funktion. Könnte bei Deinem Wissensstand und deiner Art zu 
Diskutieren vielleicht sogar passen, sonders fähig scheinst Du ja nicht 
zu sein.

Als nicht selbstständige Geräte würde ich jetzt nicht unbedingt LWL 
Konverter mit eigenem Gehäuse ansehen, sondern z.B 
Leiterplatten-Erweiterungen, PCBs die man sich irgendwo raufsteckt um 
was freizuschalten oder Speicher zu erweitern.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter D. schrieb:
> https://www.allianz.de/business/betriebshaftpflichtversicherung/pflicht/

Und da steht es doch genau so drin, wie wir es schon erklärt haben. 
U.a.:

"Auch wenn der Abschluss nur in wenigen Fällen verpflichtend ist, 
empfehlen wir eine Betriebshaftpflichtversicherung für alle Unternehmen, 
Betriebe, Selbstständige und Freiberufler:innen."

Also: selbst der Versicherer empfiehlt diese Versicherung nur, er rät 
noch nicht einmal dringend dazu.

Und wie Oliver schon schrieb: diese Leute leben davon, anderen möglichst 
viel Angst zu machen - um es mal drastisch auszudrücken. Natürlich 
wollen die am liebsten jedem Unternehmen eine ProdHPV verkaufen, 
vermutlich auch noch den Kunden ;-)

Also, damit hier mitlesende Starter beruhigt sind:
Wirklich rechtlich verpflichtend ist eine Produkthaftpflichtversicherung 
nur in ganz wenigen Fällen. In den allermeisten Fällen benötigt man sie 
nicht. Und wer eine vernünftige, saubere Entwicklung durchlaufen, sich 
Gedanken gemacht und Vertrauen in seine Arbeit/Produkte hat, der kommt 
auch sehr gut ohne sie aus.

P.S.: Dazu kommt dann auch noch das Risiko, dass die Versicherung 
einfach nicht zahlt, weil man irgeneine Sache übersehen und vielleicht 
ein Produkt entwickelt hat, das nicht erfasst war, usw.
Nur weil man eine Versicherung hat, heisst das noch lange nicht, dass 
man im Ernstfall auch versichert ist. Zuletzt wieder im Ahrtal 
haufenweise gesehen und miterlebt. Katastrophe und ganz übel für die 
Versicherten und von den Versicherungen.

: Bearbeitet durch Moderator
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> selbst der Versicherer empfiehlt diese Versicherung nur, er rät
> noch nicht einmal dringend dazu.

Als Verkäufer solcher Versicherungen
sollte das eigentlich ganz anders klingen,
sofern man sich geschäftstüchtig nennen will

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Chris D. schrieb:
> Und wer eine vernünftige, saubere Entwicklung durchlaufen, sich
> Gedanken gemacht und Vertrauen in seine Arbeit/Produkte hat, der kommt
> auch sehr gut ohne sie aus.

Und wer das nicht gemacht hat, dem nützt die nix.
Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit klammern die alle aus :-)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Chris D. schrieb:
> Und da steht es doch genau so drin, wie wir es schon erklärt haben.

Du hast die Links gelesen, Oliver offensichtlich nicht. Die Links waren 
noch aus den Tabs aus der Recherche vorm Posten des Textes mit 
"benötigen". Die Verwendung des unscharfen Ausdrucks (rechtlich nicht 
als Falschaussage zu belangen möglich) fand ich genial.

●DesIntegrator ●. schrieb:
> Als Verkäufer solcher Versicherungen
> sollte das eigentlich ganz anders klingen,

Bei der Versicherungsgesellschaft werden im ausführlicheren Text die 
Beispiele (Branchen), wo diese Versicherung verpflichtend ist genannt. 
Da würde so eine Beeinflussung signifikant häufiger auffallen.

von Joachim M. (jmlaser)


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Hat eigentlich schon jemand bemerkt dass sich die EAR-Gebühren dieses 
Jahr mal eben verdoppelt haben?
Statt ca. 100 Euro Euro pro Jahr jetzt 200,-
Das dürfte den "ich bau mir mal ein Arduino-Ding und verkaufe 
es"-Bastlern  weiter den Rest geben.
Dass ich so gut wie kein Gemeckere zu den Gebühren irgendwo gefunden 
habe, zeigt dass die Schmerzgrenze für Gebühren und Belastungen noch 
längst nicht erreicht ist. Selbst wenn das EAR 2000,- pro Jahr Gebühren 
kostet, regt sich darüber keiner auf. Uns geht es hierzulande einfach zu 
gut.

Bernd G. schrieb:
> Falls du zu faul oder zu doof bist: meine
> Registriernummer lautet WEEE 55010433.

Unter dieser Nummer existiert kein Eintrag.

Gruß

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Joachim M. schrieb:
> Statt ca. 100 Euro Euro pro Jahr jetzt 200,-

Also von 8,x auf 16,x € pro Monat steuermindernde Ausgaben.
Dann muß ich wohl ein paar Minuten im Monat länger Arbeiten um die EAR 
zu bezahlen.
Die GEZ Gebühren die ein Betrieb bezahlen muß dürften ungleich schwerer 
wiegen.

Joachim M. schrieb:
> dass die Schmerzgrenze für Gebühren und Belastungen noch
> längst nicht erreicht ist.
Aha?
Ein Unternehmer hat einfach nur keine Zeit sich über diese Pissgroschen 
aufzuregen während der 'beste Staat den Deutschland je hatte (Habeck)' 
seine wirtschaftliche Grundlage zerstört und ihn ausblutet mit einer 
inkompetenten Verwaltung und stetig steigender Abgabenlast.

von Benedikt M. (bmuessig)


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Michael schrieb:
> während der 'beste Staat den Deutschland je hatte (Habeck)'
> seine wirtschaftliche Grundlage zerstört und ihn ausblutet mit einer
> inkompetenten Verwaltung

In die aktuelle Situation haben uns Jahre an Misswirtschaft und 
Interessenskonflikte geführt. Das kommt nicht über Nacht.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Solange man keine Massenprodukte herstellt, die an eine quasi anonyme 
Masse an Kunden verkauft werden, kan man einen Großteil der ganzen 
blöden Vorschriften getrost ignorieren.

Wir haben ca. 2 Dutzend Kunden aus den verschiedensten Branchen (z.B. 
Auto-Waschanlagen-Betreiber, Museum für antike Kunstgeschichte, 
Call-Center, Pferde-Ranch u.v.a.), die uns ständig mit neuen Ideen und 
daraus resultierenden Aufträgen quasi zuschütten ... so lange es am Ende 
funktioniert wie gewünscht, niemand einen elektischen Schlag bekommt und 
nicht die Hütte abfackelt - die kaufen es und sind glücklich.

Auf die letzten beiden Punkte achten wir schon aus reinem Selbstschutz, 
ausserdem wäre ja dann ein treuer Kunde weg ... alles Andere ist uns und 
denen völlig egal.

: Bearbeitet durch User
von Daniel D. (danielduese)


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Frank E. schrieb:
> ... alles Andere ist uns und denen völlig egal.
oder wie Ihr Bayern halt sagt: "des basst scho"

: Bearbeitet durch User
von Thomas H. (thomash2)


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Michael schrieb:
> Joachim M. schrieb:
>> Statt ca. 100 Euro Euro pro Jahr jetzt 200,-
>
> Also von 8,x auf 16,x € pro Monat steuermindernde Ausgaben.
> Dann muß ich wohl ein paar Minuten im Monat länger Arbeiten um die EAR
> zu bezahlen.
> Die GEZ Gebühren die ein Betrieb bezahlen muß dürften ungleich schwerer
> wiegen.
>
> Joachim M. schrieb:
>> dass die Schmerzgrenze für Gebühren und Belastungen noch
>> längst nicht erreicht ist.
> Aha?
> Ein Unternehmer hat einfach nur keine Zeit sich über diese Pissgroschen
> aufzuregen während der 'beste Staat den Deutschland je hatte (Habeck)'
> seine wirtschaftliche Grundlage zerstört und ihn ausblutet mit einer
> inkompetenten Verwaltung und stetig steigender Abgabenlast.

Nicht übersehen der Chinese um's Eck zahlt keine GEZ Gebühren (spart 
also schon mal 200 EUR/Jahr dafür, für das Geld kann er 2-3 Monate schon 
günstig essen gehen; Gerade bei einem Startup optimal), er zahlt auch 
keine WEEE (noch nicht soweit ich weiß, lediglich Verpackungsgebühr wird 
zur Zeit verlangt) nochmal einige hundert EUR/Jahr. Auch eine 
Handelskammer muss er nicht zahlen. Stromkosten sind auch deutlich 
günstiger.
Er zahlt halt Einfuhrumsatzsteuer über Aliexpress und das war's, dann 
noch die normalen Steuern wenn er das Geld rausnimmt aus Aliexpress die 
gewöhnlichen Steuern, aber auch da eventuell sogar mit 
Steuererleichterungen für Tech Unternehmen.

In Deutschland hilft wirklich nur noch das was die Bauern machen - 
Widerstand gegen den Staat.
Ich hatte ja schon geschrieben dass ich eine Email von einem Unternehmer 
erhalten habe der seit über 10 Jahre im Geschäft ist, und jetzt halt aus 
England (ja nicht ganz EU, aber dennoch Gesetze sind dort ähnlich) 
auswandert da ihm diese ganzen Kosten stören, sein Unternehmen ist wohl 
nicht groß genug dass er irgendwo gebunden wäre und ihn Rechtsanwälte 
eventuell international verfolgen würden.

Dann nehme ich noch das Schulsystem bis zum Abitur (verglichen mit 
Deutschland) daher, so schlecht finde ich es in Asien nicht man braucht 
aber halt auch Eltern die einen  etwas navigieren. Da kann man 
eigentlich nur noch sagen warm anziehen in Deutschland wenn das wirklich 
weiter so durchgezogen wird.
Im Grunde gehört jetzt alles reformiert in Zentraleuropa. Und woher 
sollen die deutschen Politiker wissen was in der Welt abläuft wenn sie 
keine Ahnung vom Ausland haben und ihr Wirtshauswissen maximal mit den 
sündhaft teuren Beratern abstimmen können.

====
https://www.gallatinsolidwaste.org/electronic-waste
E-Waste may be taken to Logan Landfill for recycling through 406 
Recycling in Helena, Montana.  The cost of e-waste recycling is $27/ton 
with a $5 minimum under 400 lbs. The rate for commercial e-waste 
recycling is $48/ton.
====

Ich habe nichts gegen Recycling Gebühren, aber alles was über die echten 
Recycling Preise hinausgeht gehört abgestellt, das sind unnötige 
Versorgungsposten. Und eine MySQL Datenbank zu verwalten kann doch nicht 
so eine Goldgrube sein.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard H. (hauptmann)


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Chris D. schrieb:
> Nur weil man eine Versicherung hat, heisst das noch lange nicht, dass
> man im Ernstfall auch versichert ist.

Uninteressant. Versicherungs-Gläubigkeit ist ein Wesensmerkmal deutscher 
Mentalität.

Lukas schrieb:
> Und da wollte ich fragen was ich beachten muss wenn ich das ganze
> gewerblich verkaufen will.

Zuvieles als daß sich das unter den aktuellen Rahmenbedingungen für 
individuelles Unternehmertum noch lohnen könnte.

Michael schrieb:
> Gerade in DE gibt es einen Tunnelblick auf Großkonzerne.

All die ganzen Vorschriften und Regulierungen laufen seit Jahrzehnten 
auf immer größere Unternehmen hinaus die all die ganze Bürokratie noch 
stemmen können.

Es wird immer hoffnungsloser da noch erquickliche Lücken zu finden. Und 
die bösen Profiteure die sie finden werden in einer Neidgesellschaft, 
die Gleichmacherei als Gerechtigkeit verkauft schlecht angesehen.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard H. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Nur weil man eine Versicherung hat, heisst das noch lange nicht, dass
>> man im Ernstfall auch versichert ist.
>
> Uninteressant. Versicherungs-Gläubigkeit ist ein Wesensmerkmal deutscher
> Mentalität.

Das lässt aber bei den Jüngeren meiner Beobachtung nach immerhin 
deutlich nach, zumindest in unserem Bekanntenkreis.

> Lukas schrieb:
>> Und da wollte ich fragen was ich beachten muss wenn ich das ganze
>> gewerblich verkaufen will.
>
> Zuvieles als daß sich das unter den aktuellen Rahmenbedingungen für
> individuelles Unternehmertum noch lohnen könnte.

Das kann man pauschal nicht sagen. Hier für uns (mich und einen 
Angestellten) lohnt es sich definitiv. Allerdings produzieren wir auch 
nicht "Allerweltskonsumerelektronik".

Was mich anfangs erstaunt hat: es gibt doch reichlich Produkte, die noch 
nicht erfunden/entwickelt wurden. Die Ideen muss man nicht einmal selbst 
haben - einfach nur den Kunden genau zuhören. Ich hatte das schonmal 
erwähnt:
Ich habe hier eine zweispaltige Liste, links mit Kundenwünschen, rechts 
die Strichliste mit der Anzahl der Kunden, die das explizit gewünscht 
haben. Die Erfahrung zeigt: ab fünf Strichen kann man über eine 
Entwicklung überdenken, ab zehn Strichen läuft das Produkt wie 
geschnitten Brot. Mit jeder dieser 10-Striche-Ideen könnte man ein 
Ein-Mann-Unternehmen aufbauen und durchbringen. Und das sind mehr als 
die Hälfte. Mittlerweile ist auch die zweite Seite gefüllt.

Also: das geht schon mit einer guten Idee. Aber vermutlich nicht mit 
einem einfachen Audiomixer. Da muss man schon mehr bieten.

> Es wird immer hoffnungsloser da noch erquickliche Lücken zu finden. Und
> die bösen Profiteure die sie finden werden in einer Neidgesellschaft,
> die Gleichmacherei als Gerechtigkeit verkauft schlecht angesehen.

Ich finde, dass das Problem eher genau das Umgekehrt ist: es strotzt nur 
so vor Individualismus. Viele meinen, sie wären die Könige. Hochbegabte 
in Schule und Studium, wohin man schaut. Aber beim kleinsten Gegenwind 
knickt man ein. Resilienz? Fehlanzeige.

Ich bin eigentlich nicht so für Sprüche von irgendwelchen Seminaren, 
aber der hier stimmt ausnahmsweise:
Schlechte (oder keine) Unternehmer sehen Probleme, gute Unternehmer 
Lösungen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas H. (thomash2)


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Chris D. schrieb:
> Das kann man pauschal nicht sagen. Hier für uns (mich und einen
> Angestellten) lohnt es sich definitiv. Allerdings produzieren wir auch
> nicht "Allerweltskonsumerelektronik".

Das ist bereits der Fehler im System. Fangen wir mit Plastikspielzeug 
an, die benötigen Spritzgussformen.
Spritzgussformen benötigen CNC Bearbeitung und einen Maschinenpark.
Ein Unternehmen welches einen Maschinenpark bereitstellen kann ist ein 
wichtiger Teil einer Infrastruktur.
Gerade je mehr in Deutschland hergestellt wird desto besser wäre die 
wirtschaftliche Infrastruktur.
Mehr solche Unternehmen führen auch zu mehr Lagerbeständen und ggf 
günstigeren Preisen im Materialeinkauf.

Aber auf Amazon sieht man ja wo's hingeht, Herstellungsort: China, 
Thailand ... und in Deutschland gibt's Bürgergeld... (von Habeck wissen 
wir ja mittlerweile das Bürgergeld wird vom Staat finanziert und nicht 
von den Steuerzahlern).
Nicht alle Bürger sind Tüftler und Erfinder, die meisten eignen sich 
besser zu Angestellten.
Man merke auch Leute die nichts zu tun haben kommen öfter auf dumme 
Ideen.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Den Thread zusammengefasst:
* Die Selbständigen: das geht eigentlich gar nicht so schlecht.
* Der Rest: Mimimimimi.

Sorry, das musste raus. Mit meinem eigenen Unternehmen bin ich ziemlich 
auf die Nase gefallen. Daran war Vater Staat und die Chinesen und die EU 
usw. aber unschuldig. Und nein, ich brauche kein Mimimi.

Max

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas H. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Das kann man pauschal nicht sagen. Hier für uns (mich und einen
>> Angestellten) lohnt es sich definitiv. Allerdings produzieren wir auch
>> nicht "Allerweltskonsumerelektronik".
>
> Das ist bereits der Fehler im System. Fangen wir mit Plastikspielzeug
> an, die benötigen Spritzgussformen.
> Spritzgussformen benötigen CNC Bearbeitung und einen Maschinenpark.
> Ein Unternehmen welches einen Maschinenpark bereitstellen kann ist ein
> wichtiger Teil einer Infrastruktur.

Ich sehe da kein größeres Problem. Es gibt hier in der Ecke 
(Koblenz/Westerwald) und rauf ins Bergische extrem viele Werkzeugbauer 
und eigentlich an jeder Ecke CNC-Betriebe. Und es gibt wirklich genug 
Lohnspritzereien. Es gibt die Werkzeugaufbauten wirklich preiswert, 
übrigens auch zum großen Teil hier hergestellt (Knarr, Hasco, Meusburger 
fertigt in Österreich). Und wir haben hier in DE auch sehr gute 
Maschinenhersteller, die bspw. im Falle von Boy übrigens auch das 
allermeiste hier selbst produzieren und montieren.

Und wer für Werkzeuge nicht andere bezahlen möchte (so wie ich ;-), der 
schafft sich eben seinen eigenen CNC-Park und eigene 
Spritzgiessautomaten an und baut seine Werkzeuge selbst.

Das geht alles, das ist kein Hexenwerk.

> Gerade je mehr in Deutschland hergestellt wird desto besser wäre die
> wirtschaftliche Infrastruktur.

Das ist sie eigentlich. Man muss sich nur mal davon lösen, jeden Cent 
rauspressen zu wollen. Dann funktioniert das auch - vor allem dann, wenn 
etwas mal nicht funktioniert ;-)

> Mehr solche Unternehmen führen auch zu mehr Lagerbeständen und ggf
> günstigeren Preisen im Materialeinkauf.
>
> Aber auf Amazon sieht man ja wo's hingeht, Herstellungsort: China,
> Thailand

Was ja prinzipiell auch ok ist. Wir können hier nicht alles selber 
machen. Dafür gibt es Handel und der kann durchaus für beide Seiten 
vorteilhaft sein. Viele Dinge können wir in DE aber dafür richtig gut. 
Deswegen verdienen wir im Export gutes Geld. Das haben auch die Chinesen 
erkannt und gestern wieder eine sehr ordentliche Menge Produkte bei uns 
geordert :-) Das dürfte der nächste Spritzgiessautomat und eine 
Erodiermaschine werden.

Wie gesagt: die einen sehen Probleme, die anderen Lösungen.

Man muss da hier in DE dringend mal von der "Alles Scheiße!"-Mentalität 
runterkommen und nicht immer auf andere schauen und zeigen sondern 
selbst mal etwas auf die Beine stellen, Zeit und Arbeit investieren. 
Und wer es sich finanziell nicht zutraut oder kann: das kann auch das 
Ehrenamt sein - es gibt mehr als genug zu tun.

Und wenn man praktisch halb verrückt ist, packt man noch eine Stufe 
drauf und übernimmt tatsächlich Verantwortung für sein Handeln und seine 
Produkte - ogottogottogott! ;-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Dass ich so gut wie kein Gemeckere zu den Gebühren irgendwo
> gefunden habe, zeigt dass die Schmerzgrenze für Gebühren und
> Belastungen noch längst nicht erreicht ist. Selbst wenn das
> EAR 2000,- pro Jahr Gebühren kostet, regt sich darüber keiner
> auf. Uns geht es hierzulande einfach zu gut.
Abwarten, das kommt noch.

Liegt vielleicht auch daran, daß den Elektronikfertigern und Entwicklern 
eher selten größere Landmaschinen zur Verfügung stehen... aber 
Sternfahrten, campieren vor'm Brandenburger Tor oder bundesweit 
Autobahn-Auffahrten blockieren ginge auch mit dem Kleintransporter.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Max G. schrieb:
> Den Thread zusammengefasst:
> * Die Selbständigen: das geht eigentlich gar nicht so schlecht.
> * Der Rest: Mimimimimi.

Ja, so kann man das gut zusammnenfassen :-D

> Sorry, das musste raus. Mit meinem eigenen Unternehmen bin ich ziemlich
> auf die Nase gefallen. Daran war Vater Staat und die Chinesen und die EU
> usw. aber unschuldig. Und nein, ich brauche kein Mimimi.

Gibt es auch nicht ;-) Wichtig ist, dass man daraus lernt.

Ich finde ja nicht so viel bei den Amis gut, aber der Umgang mit dem 
Scheitern gehört dazu: das erste Business ist gefloppt? Na, dann machen 
wir es beim zweiten besser. Niemand schaut einen da komisch an, wenn man 
eine Pleite hingelegt hat.

Als Unternehmer kann man sowieso viel mehr von denen lernen, die 
gescheitert sind.

von Thomas H. (thomash2)


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Chris D. schrieb:
> Man muss da hier in DE dringend mal von der "Alles Scheiße!"-Mentalität
> runterkommen und nicht immer auf andere schauen und zeigen sondern
> selbst mal etwas auf die Beine stellen, Zeit und Arbeit investieren.
> Und wer es sich finanziell nicht zutraut oder kann: das kann auch das
> Ehrenamt sein - es gibt mehr als genug zu tun.

Was heißt "Alles Scheiße!" Mentalität, wir leben in einer mehr oder 
weniger globalisierten Welt und wir sollten auch ein bißchen Rücksicht 
auf die Umwelt nehmen.
Es geht darum dass dieses gesamte Outsourcing zu weit geht, es gibt 
nicht nur Unternehmer, bzw. kleine Unternehmer sondern deutlich mehr 
Angestellte die eine Beschäftigung suchen.
In Deutschland/Europa geht es nur darum dass die Rahmenbedingungen für 
diverse Marktsektoren nicht tragbar sind.

Ich finde es löblich dass in Deutschland auf regenerative Energien 
gesetzt wird, aber wie immer die Umsetzung ist absolut mangelhaft und 
fernab von der Realität - und in der Praxis sehen wir ja wo es hingeht 
Deutschland ändert bezüglich der größten Probleme genau überhaupt nichts 
in der Welt und gängelt eigentlich nur die eigenen Bürger übermäßig.

Ich kann mich nicht beschweren, ich habe alles in meiner Umgebung und 
mache auch alles selber und bin auch Unternehmer. Wohne aber halt auch 
nicht in Deutschland und sehe daher auch die Unterschiede (die meiner 
Ansicht nach eigentlich nicht sein müssten/dürften).

"Unternehmer sollten Lösungen finden" sollte nicht umschlagen in 
Unternehmer sollten jetzt alles im Ausland produzieren da der deutsche 
Standort für diverse Bereiche Standortnachteile mit sich bringt. Es 
sollte so sein wenn ein Produkt in Deutschland hergestellt werden kann 
da das Knowhow vorhanden ist dann soll es in Deutschland auch produziert 
werden.

Oder ist das was Galeria & Co (mit Staatshilfen) veranstalten das was 
ihr meint und wollt? (was ja auf der anderen Seite auch wieder bedeutet 
dass dadurch Konkurrenten die etwas selber aufbauen benachteiligt 
werden).
Oder was haben wir da noch: Mit Garantien von 15 Milliarden Euro soll 
der kriselnde DAX-Konzern Siemens Energy stabilisiert werden. Die 
Siemens Aktie an sich ist auf Allzeithoch.
Also mit dem "unternehmerischen" Denken welches ihr da wohl meint hat 
das richtige Business in Deutschland genau überhaupt nichts zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> "Unternehmer sollten Lösungen finden" sollte nicht umschlagen
> in Unternehmer sollten jetzt alles im Ausland produzieren da der
> deutsche Standort für diverse Bereiche Standortnachteile
> mit sich bringt.

Schon, aber wie willst das denn machen, wenn man Dir die Luft zum Atmen 
abdreht? Entgegen der grünen Propaganda gibt doch keine Alternativen, 
die man jetzt sofort einfach so nutzen könnte. Egal was man macht, ob 
ich nun mit Gas oder mit Strom (Wärmepumpe) heize - es droht beides 
unbezahlbar teuer zu werden.

Oder wenn ich als Firma darauf angewiesen bin z.B. größere Mengen Gas 
einkaufen zu können weil ich daraus irgendwas herstelle, dann brauche 
ich das preisgünstig und planungssicher. Beides ist in Deutschland 
derzeit deutlich in Frage gestellt - also gehe ich mit meinem 
Unternehmen doch lieber irgendwo hin, wo ich bessere Planungssicherheit 
oder bessere Preise bekomme. Das gilt auch nicht nur für Gas, sondern 
derzeit generell für Energieträger.

Wenn ich in Deutschland bleibe, bin ich dazu gezwungen, meine 
Verkaufspreise entsprechend anzupassen - es wird teurer. Wie soll das 
funktionieren, wenn alles, aber auch wirklich alles andere ebenfalls 
teurer wird. Was werden sich die Leute dann kaufen, mein teurer 
gewordenes Produkt oder vielleicht doch lieber was zu essen, wodurch für 
manches Produkt kein Geld mehr übrig bleibt.

Oder angenommen ich muss durch meinen Standortnachteil 25% höhere 
Verkaufspreise fahren als EU-Konkurrent XYZ... von wem werden die Leute 
wohl kaufen? Ich habe leider gar keine andere Wahl, als mich von diesem 
Standortnachteil zu trennen.

Und gleichzeitig bleibt mir keine Alternative, auf günstigere 
Energieträger zu wechseln - denn die gibt es außer in den Träumen 
mancher - vor allem grüner - Politiker leider nicht. Wenn ich große 
Mengen Strom brauche, dann spielt es überhaupt keine Rolle, ob der aus 
Atomkraftwerken oder aus der Windfarm kommt - wenn er zu teuer ist, kann 
man sich beides nicht leisten. Dazu kommt, daß regenerativ erzeugter 
Strom fast immer deutlich teurer ist als Strom aus konventionellen 
Anlagen. Dann braucht man entweder sehr viel Geld und Platz, um sich 
eine eigene Windfarm oder PV-Park aufzubauen, oder man ist einfach in 
den Arsch gekniffen - auch wenn das niemand wahr haben will.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ben B. schrieb:
> Oder angenommen ich muss durch meinen Standortnachteil 25% höhere
> Verkaufspreise fahren als EU-Konkurrent XYZ... von wem werden die Leute
> wohl kaufen? Ich habe leider gar keine andere Wahl, als mich von diesem
> Standortnachteil zu trennen.

So ist es durchaus.

Als Beispiel hierzu wären auch die Bauern zu nennen. Wenn Du in 2024 
Verträge bereits mit Abnehmern geschlossen hast zu Preisen mit denen Du 
annnahmst über die Runden zu kommen und dann plötzlich Deine 
Produktionskosten durch die Erhöhung der Steuern das zunichte machten 
und weitere Auflagen an Papierkram dafür sorgen, dass Du abends/nachts 
noch länger im Büro sitzt, dann geht das irgendwann nicht mehr.

Es ist übrigens nicht unbeabsichtigt einen leichten Überschuss zu 
produzieren, weil sonst in schlechten Jahren (witterungsbedingt) sonst 
Engpässe auftreten. Das Horten von Toillettenpapier wäre im Vergleich 
was in dem Falle passieren würde, nur ein Späßchen der Bürger.

Thomas H. schrieb:
> Oder ist das was Galeria & Co ...

Das ist auch durch die unterschiedlichen Steuerregelungen entstanden. Es 
war steuerlich günstiger den Gewinn über Verschiebung vom Geschäft auf 
die Immobilie mit hohen Mieten durchzuführen.

Thomas H. schrieb:
> Siemens Energy ...

Übrigens sind diese auch mitbetroffen von der überstürzten 
Ausstiegspolitik. Auf dem Gebiet der Windkraftgeneratoren gibt es 
massive Wirtschaftskriege. Da ist viel Aufwand notwendig gegen Spionage 
und Sabotage um nicht unterzugehen. Wobei die Vorstellung, dass da 
Jemand Bolzen oder Stangen ansägt vollkommen überholte Vorstellungen 
sind. Ein moderner Ansatzpunkt wäre zum Beispiel bei der Qualität der 
Zulieferprodukte anzusetzen.

Und es heist sich auch hier vom wem kaufen die Firmen, die 
Windkraftanlagen errichten? Natürlich auch vom dem Konzern, der wegen 
geringerer Standortnachteile diese günstiger anbietet.

von Thomas H. (thomash2)


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Ben B. schrieb:
> Schon, aber wie willst das denn machen,

Genau dafür gibt es die Politik in Deutschland - bloß die regiert fernab 
vom Volk, und es bringt auch nichts wenn Politik-Themen hier im Forum 
gesperrt werden. Politischen Themen gehört im Allgemeinen mehr 
Aufmerksamkeit gewidmet, und es ist wirklich wichtig (für Deutschland).

Gerade auch im Elektronik-Bereich, anscheinend sind mit WEEE die meisten 
vollkommen zufrieden in Deutschland (was man einem Maulkorb gleichsetzen 
kann, den die meisten gleich nach ihrer Ausbildung erst mal umgehängt 
bekommen).
In der Realität haben Angestellte eher weniger mit der WEEE zu tun als 
Selbstständige die gerade loslegen wollen.

Wer sein Geld unbedingt loswerden will soll spenden gehen und nicht vom 
Staat vorgeschrieben bekommen an wen er sein Geld abliefern soll 
(betrifft vor allem WEEE, Verpackungsgebühren (die ursprüngliche 
Regelung mit den lizensierten Verpackungen war noch ok, die aktuelle wo 
sich jeder einzeln registrieren muss ist nicht ok), Rundfunkgebühr, 
Handelskammern, könnte man eventuell auch weitergehen mit der Kirche 
(Bischöfe werden von Steuergeldern bezahlt))

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Politik ist halt ein dreckiges Thema, wo man sowieso nie einen Konsens 
findet... insofern kann ich es verstehen, wenn man das in einem 
Elektronik-Forum nur begrenzt duldet und keine breite politische 
Diskussion haben möchte.

Bei WEEE/EAR ist das Problem, daß die meisten doch gar nichts davon 
wissen. Vielleicht haben es 10% der Deutschen mal gehört und von diesen 
10% wissen dann 10%, was es wirklich ist. Das läuft für den Verbraucher 
ja im Verborgenen ab, man kollidiert erst damit, wenn man eigene 
Entwicklungen vermarkten möchte.

Ist halt wie fast immer in Deutschland - die vielen kleinen 
Patschhändchen wollen alle wohl gefüllt sein, anstatt daß man kleinen 
privaten Entwicklern eine Chance zum Einstieg in den Markt lassen würde. 
Die Großunternehmen müssen da eine riesige Angst vor haben, ansonsten 
gäbe es nicht diese Lobbyarbeit und Interessensgruppen.

Mich hat es wirklich gewundert, daß man private PV-Anlagen relativ 
großzügig aus der Steuerpflicht entlassen hat. Bis zu 30kW... die 
meisten Einwohner haben zwar keine Chance, jemals eine so große Anlage 
aufzubauen - ein gut laufendes 800W Balkonkraftwerk ist für viele schon 
schwer bis unmöglich - aber mit ein paar kW und einem halbwegs passablen 
Standort kann man schon was anfangen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Thomas H. schrieb:
> Es
> sollte so sein wenn ein Produkt in Deutschland hergestellt werden kann
> da das Knowhow vorhanden ist dann soll es in Deutschland auch produziert
> werden.

zu allererst würde es mir reichen, dass Globalunernehmen,
die hier ihre Produkte verkaufen, auch HIER ihre Steuern dafür bezahlen.

und zwar nicht bloss 500EUR im Jahr.

Beitrag #7583428 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stephan (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> vom Volk, und es bringt auch nichts wenn Politik-Themen hier im Forum
> gesperrt werden.

Oh doch. Völkischer Mist gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

von Thomas H. (thomash2)


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Stephan schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> vom Volk, und es bringt auch nichts wenn Politik-Themen hier im Forum
>> gesperrt werden.
>
> Oh doch. Völkischer Mist gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

Der Beitrag tut nichts zur Sache. Die aktuellen Gesetze in Europa sind 
ein Verbrechen gegenüber der Jugend. Ich bin bei weitem kein Freund des 
Sozialismus, da dieser die Freiheiten jener doppelt beeinflusst welche 
unser aller Leben mit ihren Erfindungen und Produkten eigentlich 
bereichern.
Man schafft Gesetze welche das eigentliche Thema zu 100% verfehlen - z.B 
die Entsorgung oder diverse Verpackungsgesetze.
Ein Beispiel wenn schon mal jemand diverse Notebook Batterien aufgemacht 
hat - diese Dinge gehören deutlich stärker reguliert und zwar so dass 
man sie auch einfacher reparieren kann anstatt immer alles wegzuwerfen, 
verklebte Batterien sind ein absolutes Unding. Ja es gibt BattG, aber 
löst es das Problem tatsächlich auf eine gute Art und Weise? Nein sicher 
nicht.

Jene die sich bereits ihr Standbein aufgebaut haben sitzen nun in ihrer 
Komfortzone (ja ich auch), dennoch sollte man einen Blick über den 
Tellerrand wagen denn genau die Jungen werden in Zukunft die Rente 
vieler Bürger tragen (müssen).

Und da sind wir auch wieder bei den Rahmenbedingungen in Deutschland und 
Europa, diese Rahmenbedingungen gibt es in dieser Art und Weise nicht in 
Asien oder Amerika. Wer es in diesen Regionen schafft für den ist Europa 
dann vor allem ein nettes Zubrot. Es kommt natürlich auch immer darauf 
an in welchen Industriezweigen man sich befindet, ein Bauer in Europa 
wird's einfacher haben als ein Bauer in Afrika der gegen 
subventioniertes Milchpulver aus Europa antreten muss. Wirtschaft ist 
komplex...

In dem Forum sind eigentlich genau die Zielgruppe jener welche von 
diesen Gesetzen betroffen sind daher sollte es hier meiner Ansicht nach 
auch mehr Aktionen geben welche sich diesen Problemen ordentlich widmen.
Gesetze befolgen ja aber das heißt nicht dass diese so bleiben sollen 
vor allem wenn sie offensichtlich mehr Schaden anrichten als Nutzen.

von Michael B. (laberkopp)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> zu allererst würde es mir reichen, dass Globalunernehmen,
> die hier ihre Produkte verkaufen, auch HIER ihre Steuern dafür bezahlen.

Wäre für Deutschland als Exportnation natürlich ein sattes 
Minusgeschäft, bisher leben wir von den Steuern die VW und Mercedes an 
ihren Stammsitzen auf den weltweiten Gewinn zahlen recht gut, aber wenn 
du unbedingt globale Fairness willst, bitteschön, das schlimme an 
egoistischen Nationalisten ist ihre grenzenlose Dummheit.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Es labert wieder...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael B. schrieb:
> leben wir von den Steuern die VW und Mercedes an
> ihren Stammsitzen auf den weltweiten Gewinn zahlen recht gut,

Das sind in erster Linie die Steuern, die die Beschäftigten als 
Lohnsteuer zahlen. Aber alle Steuereinnahmen erwirtschaften letztendlich 
die Firmen.

Michael B. schrieb:
> egoistischen Nationalisten

Wobei die schädlichen Vorschläge nicht aus dieser Ecke, sondern aus der 
Ecke eigentlich egoistischer Sozialisten kommt. Umverteilung ohne 
Leistung fordern, aber nicht sehen, dass Globalisierung auch Wettbewerb 
im Hinblick auf das Halten von Firmen im Lande bringt.

Wie oft las ich hier schon im Forum, wer alles davon abrät, dann die 
Produkte zu den höheren Preisen aus "faireren" Produktions- und 
Besteuerungsbedingungen zu kaufen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas H. schrieb:
> Man schafft Gesetze welche das eigentliche Thema zu 100% verfehlen - z.B
> die Entsorgung oder diverse Verpackungsgesetze.

Sehe ich nicht so. Vielleicht einfach mal schauen, wie es so auf anderen 
Kontinenten mit der Müllentsorgung ausschaut. Dazu reicht es, sich 
einfach mal an die Flussmündungen zu begeben.
Oder in Afrika mal in die Straßengräben geschaut (Namibia mal 
ausgenommen)?

Dass nicht alles perfekt ist: keine Frage. Insbesondere die Verschiffung 
von Müll gehört komplett untersagt. Und natürlich ist die 
Containerlotterie Mist, gerade für uns Kleine.

> Ein Beispiel wenn schon mal jemand diverse Notebook Batterien aufgemacht
> hat - diese Dinge gehören deutlich stärker reguliert und zwar so dass
> man sie auch einfacher reparieren kann anstatt immer alles wegzuwerfen,
> verklebte Batterien sind ein absolutes Unding. Ja es gibt BattG, aber
> löst es das Problem tatsächlich auf eine gute Art und Weise? Nein sicher
> nicht.

Im ElektroG steht es doch soooo schön drin, dass Wiederverwertung vor 
Zerlegung gewünscht ist ;-}

Wissen wir alle, dass das mit diesem System nicht klappt. Es gibt ja 
auch keinerlei Anreize für Wiederverwertung/Reparatur. Das kostet 
erstmal nur Marge, mal davon abgesehen, dass viele Privatkunden gar 
nicht mehr verinnerlicht haben, dass man Geräte fast immer auch 
reparieren kann, gerade wenn es derjenige, der das Ding herstellt, 
durchführt. Keiner kann es preiswerter und schneller - und sogar noch 
die defekten Baugruppen wieder reparieren und wieder in den Kreislauf 
bringen. Aber wir alle kennen die Reparaturkosten, die aufgerufen 
werden. Meist ist ein Defekt heutzutage ein Grund, wegzuschmeißen und 
neu zu kaufen.

> Jene die sich bereits ihr Standbein aufgebaut haben sitzen nun in ihrer
> Komfortzone (ja ich auch), dennoch sollte man einen Blick über den
> Tellerrand wagen denn genau die Jungen werden in Zukunft die Rente
> vieler Bürger tragen (müssen).
>
> Und da sind wir auch wieder bei den Rahmenbedingungen in Deutschland und
> Europa, diese Rahmenbedingungen gibt es in dieser Art und Weise nicht in
> Asien oder Amerika. Wer es in diesen Regionen schafft für den ist Europa
> dann vor allem ein nettes Zubrot.

Ich denke nicht, dass ich hier rechtliche Rahmenbedingungen wie in den 
USA haben möchte. Und auch nicht wie in China. Und nicht wie in Indien. 
Und auch nicht wie in Indonesien.  Usw. Und vor allem nicht deren 
Verwaltungen. Denn trotz aller Unkenrufe: die funktioniert hier in DE 
für Unternehmer durchaus gut. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist 
sie eine Katastrophe, in China und Indien mindestens so schlimm und 
Indonesien nochmal eine Stufe darunter.

> Es kommt natürlich auch immer darauf
> an in welchen Industriezweigen man sich befindet, ein Bauer in Europa
> wird's einfacher haben als ein Bauer in Afrika der gegen
> subventioniertes Milchpulver aus Europa antreten muss.

Ja, das ist für die Leute vor Ort aber nur ein kleiner Teil des 
Problems. 95% der Probleme dort sind schlicht hausgemacht. Der 
Unternehmer in Afrika muss in allererster Linie gegen rechtliche 
Unsicherheit, die grassierede Korruption und Vetternwirtschaft in vielen 
Ländern dort antreten.

> In dem Forum sind eigentlich genau die Zielgruppe jener welche von
> diesen Gesetzen betroffen sind daher sollte es hier meiner Ansicht nach
> auch mehr Aktionen geben welche sich diesen Problemen ordentlich widmen.
> Gesetze befolgen ja aber das heißt nicht dass diese so bleiben sollen
> vor allem wenn sie offensichtlich mehr Schaden anrichten als Nutzen.

Man müsste meine Beiträge dazu hier noch finden. Ich hatte vor 
sicherlich 15(?) Jahren hier schon mehrfach angeregt, dass sich die 
kleinen Buden doch zusammentun und eine eigene Vertretung aufbauen 
sollen, wenn man sich von VDI/EAR/IHK usw. nicht vertreten fühlt. Wenn 
da jeder einen Fünfer im Monat gegeben hätte, könnte man damit durchaus 
einige Vollzeitstellen bezahlen und hätte mal einen Anlaufpunkt, eine 
Stimme, die dann auch mal Gewicht ind er Politik hat.

Die Jammerei ist geblieben, passiert ist: nichts.

Außer der Klage über die Großen.

Es tut mir Leid, das sagen zu müssen, aber meine Unternehmerkollegen 
hier sind ziemliche Jammerlappen. Mit wenig Ideen für Neues, 
Veränderung. Ich habe da mittlerweile auch wenig Mitleid.

Wenn Ihr nicht für Eure Interessen eintretet - andere tun es bestimmt 
nicht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Chris D. schrieb:
> Insbesondere die Verschiffung von Müll gehört komplett untersagt

Was für uns Müll ist, ist für andere Rohstoff.

Natürlich möchte VW nicht, dass Schrottautos nach Afrika verschifft 
werden, sondern dort lieber neue (Elektro)Autos hinliefern.
Aber die Afrikaner halten unsere Schrottautos noch 20 Jahre am Laufen 
und könnten Elektroautos sowieso nicht bezahlen.
Ebenso Plastik, bei uns Abfall, woanders Rohstoff, oder Textilien, oder 
ausrangierte Haushaltsgeräte.

Nicht immer auf die Sau reinfallen, die von der Gier der Kapitalisten 
durch die Dörfer getrieben wird.

Aber Verblendete die nichts begreifen gibt es hier noch immer:

●DesIntegrator ●. schrieb:
> Es labert wieder...

Dieter D. schrieb:
> Das sind in erster Linie die Steuern, die die Beschäftigten als
> Lohnsteuer zahlen.

Nein. In Konzernzentralen laufen Gewinne auf. Und es gibt in Deutschland 
viele Konzernzentralen. Wolfsburg, Leverkusen, Stuttgart leben von ihren 
Konzernen fürstlich, der Bund ebenfalls.

von Michael B. (laberkopp)


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Chris D. schrieb:
> Man müsste meine Beiträge dazu hier noch finden. Ich hatte vor
> sicherlich 15(?) Jahren hier schon mehrfach angeregt,

Es gibt hier keine Forenteilnehmer  die selbst legal ein Produkt 
vermarkten.

Das siehst du, weil es auf die Frage "wie mache ich das" keine einzige 
Antwort gibt "also ich habe x dann y dann z und dafür a und b und c 
gezahlt und muss nun jeden Monat k und l bei t und u angeben" mit dem 
Gewerbe, Finanzamt, CE, EAR, VerpackG glücklich sind, vielleicht 
Gebrauchsmuster oser Patent, vielleich inner-EU oder weltweit, 
vielleicht günstiges Porto durch DHL Warenpostvertrag oder 
Chinaresellerhub. Obwohl jeder der es schon mal gemacht hat die ganze 
Liste mit allen Kosten kennen muss.

Nichts. Nada. Entweder sind hier kleine Lichter im Konzern, die nicht 
wissen wie viel Arbeit ihnen die anderen Konzernangestellten abnehmen, 
oder Bastler die höchstens mal für den Nachbarn basteln. Die 
allermeisten scheinen eh Rentner oder Programmierhansel zu sein.

Da gibt es nicht viele 5€.

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