Ich habe mir einige eure Projekte von euch angeschaut aus diesem Thread "Zeigt her eure Kunstwerke (2017)" Beitrag "Zeigt her eure Kunstwerke (2017-2019)" Und da sind wirklich professionelle Sachen dabei. Auch diese neuen Shields für Arduino zum Beispiel, selbstgemachte Synthis, Nixie-Uhren oder irgendetwas exotisches. Warum stellt ihr nicht diese in einer größeren Produktion her und verkauft sie? Zum Beispiel auf Ebay? Was hinderte euch bisher daran? Da steckt viel Energie drin, die ihr nicht einfach so verstauben lassen sollt. ...und weil ich finde Deutschland braucht eigenen Silikon Valley.
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Helmut v. schrieb: > sollt. ...und weil ich finde Deutschland braucht eigenen Silikon Valley. 1. dafür bist Du in der falschen Ecke des Internets 2. scheint mir ein Lexikon dringender für Deutschland
Hallo, Helmut v. schrieb: > Warum stellt ihr nicht diese in einer größeren Produktion her und > verkauft sie? Zum Beispiel auf Ebay? Was hinderte euch bisher daran? Du hast Dich mal über die Rahmenbedingungen informiert? Elektrische Prüfungen, Haftungsfragen, Gewährleistung, Recycling usw. usw.? Über das Risiko hast Du auch nachgedacht? Du läßt 100 Stück fertigen, bezahlst die und verkaufst dann 20? Oder Du läßt 20 Herstellen, bekommst 100 Bestellungen und niemand fertigt Dir die fehlenden mal schnell zum gleichen Preis? Du hast mal geschaut, was man ähnlihces und zu welchen Preisen man z.B. gerade aus China kaufen kann? Gruß aus Berlin Michael
Helmut v. schrieb: > Warum stellt ihr nicht diese in einer größeren Produktion her und > verkauft sie? Zum Beispiel auf Ebay? Was hinderte euch bisher daran? Weil die Grundregel lautet: Dinge zum Funktionieren bringen sind 10% Aufwand, dieselben Dinge in ein verkaufstaugliches Produkt verwandeln, die restlichen 90%. Ja, ich weiss, dass viele kaeufliche Produkte allenfalls die 40% fuer das Marketing bekommen haben und nicht die vollen 90% Restaufwand. Aber dazu sind richtige Techniker nur extrem selten bereit. wendelsberg
Helmut v. schrieb: > Warum stellt ihr nicht diese in einer größeren Produktion her und > verkauft sie? [...] weil ich finde Deutschland braucht eigenen Silikon Valley. Die Gesetzeslage gibt das nicht her, Innovation ist ausdrücklich unerwünscht hierzulande und wird mit hohen Hürden und Strafsteuern belegt. Das Ziel ist es all das möglichst vollständig nach Fernost auszulagern.
Helmut v. schrieb: > Warum stellt ihr nicht diese in einer größeren Produktion her und > verkauft sie? Zum Beispiel auf Ebay? Was hinderte euch bisher daran? Allein schon das Elektrogesetz sorgt zuverlässig dafür, daß innovative Kleinserien verhindert werden. Deutschland hat nämlich die EU-Richtlinie auf eine Weise umgesetzt, die den Großkonzernen jede auch nur potentiell lästige, innovative Startup-Konkurrenz vom Hals schafft.
Helmut v. schrieb: > Silikon Valley Noch mehr Katzenbergers, Krasavices und co.? Nein, Deutschland hat schon genug Silikon...
Helmut v. schrieb: > und weil ich finde Deutschland braucht eigenen Silikon Valley. In Deutschland ist ein Siliziumtal-Äquivalent nur erlaubt wenn es durch die Bürokratie und Trägheit von guten deutschen™ Konzernen ausgebremst wird: https://www.golem.de/news/innovationscampus-siemens-silicon-valley-in-berlin-wird-realitaet-1810-137427.html
Ich habe das getan, die 10%/90% kann ich einigermaßen bestätigen. Dass man offen behindert wird, wie Bernd K. und "Nop" suggerieren, ist Blödsinn. Man muss ein paar Hürden überwinden, teilweise auch mit Geldeinsatz, aber nichts Unlösbares. * Man muss CE erfüllen, was man sich praktischerweise selbst bestätigt. Wenn man einen kleinen Dienstleister für EMV findet, ist man (wenn es auf den ersten Schuss klappt) mit um die 1000 EUR dabei. * Buchhaltung muss sein. Und das Finanzamt will anfangs monatlich, dann irgendwann quartalsweise eine Umsatzsteuervoranmeldung. Zeitaufwand sind ein, zwei Stunden im Monat (Wiso Steuer erschlägt das freundlicherweise gleich mit - die 20 EUR im Jahr sind gut angelegt). * WEEE ist ein Ärgernis, und ein teures dazu. Mehr aber auch nicht. Ich bin mit initial 400 EUR und dazu 200 EUR im Jahr dabei. Wenn das Geschäft das nicht erwirtschaftet, sollte man es vielleicht gleich bleiben lassen. Problematisch sind eher die Zeit und die Systematik (Entwicklungsprozess). Geräte kundentauglich zu machen und dann auch noch Support in der Serie zu leisten, kostet einfach verflixt viel Aufwand und damit Zeit. Das muss man leisten können und wollen.
wendelsberg schrieb: > Dinge zum Funktionieren bringen sind 10% > Aufwand, dieselben Dinge in ein verkaufstaugliches Produkt verwandeln, > die restlichen 90%. Max G. schrieb: > Ich habe das getan, die 10%/90% kann ich einigermaßen bestätigen. Heißt das 10% Entwicklungsarbeit und 90% Nicht-technische Verwaltungsarbeit, oder sind in den 90% noch weitere Entwicklung, Optimierung, Anpassung, Fehlerkorrektur... enthalten um das Produkt technisch fit zu machen?
Michael U. schrieb: > Hallo, > > Helmut v. schrieb: >> Warum stellt ihr nicht diese in einer größeren Produktion her und >> verkauft sie? Zum Beispiel auf Ebay? Was hinderte euch bisher daran? > > Du hast Dich mal über die Rahmenbedingungen informiert? > Elektrische Prüfungen, Haftungsfragen, Gewährleistung, Recycling usw. > usw.? wendelsberg schrieb: > Weil die Grundregel lautet: Dinge zum Funktionieren bringen sind 10% > Aufwand, dieselben Dinge in ein verkaufstaugliches Produkt verwandeln, > die restlichen 90%. ganz genau, mein Prof wollte auch meine Dipl.Arbeit verkaufen, aber um das zur Serienreife zu bringen veranschlagte ich noch mal 2 Jahre, aber ich wollte/musste auch mal Geld verdienen und einen Job annehmen. Ne so einfach ist ein Produkt auf den Markt zu bringen auch nicht, oder es geht schief wie Raspi USV1 oder ist Schrott was viele erst nach dem Kauf merken, das hebt nicht gerade das Vertrauen. Das haben auch schon große Firmen gemerkt und ist der Ruf erst mal ruiniert, na gut Nischen finden sich immer, Grundig, Telefunken, Nordmende TV werden wohl immer noch gekauft :)))
Also zusammengefasst sind CE, Buchhaltung und chinesischer Konkurrenz das größte Hindernis ? Also ich finde Buchhaltung kann man automatisieren, so dass alles per 1-Klick übernommen wird. Vielleicht so etwas wie künstliche Intelligenz die das macht. Der Bastler soll sich um diese Sachen nicht kümmern, sondern bekommt nur bares Geld sofort auf die Hand, wenn sein Projekt erfolgreich ist. Zum CE Problem: Wer verlangt denn soviel Geld für CE ? Ich meine, der Spinner misst doch nur irgendwas und klebt dann CE drauf, das ist doch keine Arbeit ?
Helmut v. schrieb: > Zum CE Problem: Wer verlangt denn soviel Geld für CE ? Ich meine, der > Spinner misst doch nur irgendwas und klebt dann CE drauf, das ist doch > keine Arbeit ? Die Infrastruktur muss auch bezahlt sein und ist nicht ganz billig. Grüsse, René
Dr. Sommer schrieb: > Heißt das 10% Entwicklungsarbeit und 90% Nicht-technische > Verwaltungsarbeit, oder sind in den 90% noch weitere Entwicklung, > Optimierung, Anpassung, Fehlerkorrektur... enthalten um das Produkt > technisch fit zu machen? Letzteres. 10% bis zum Zustand "würde ich zu Hause einsetzen". Die restlichen 90% bis zum Zustand "ist ausreichend ansehnlich, verständlich, fehlerfrei, dokumentiert, legal, sicher, verpackt, in gleichbleibender Qualität fertigbar, programmierbar, montierbar, prüfbar und ggf. abgleichbar." Und verkaufbar. Im Detail: * "Ausreichend ansehnlich": passende Gehäuse für Consumer-Produkte gibt es trotz der riesigen Flut an Produkten von Bopla und Konsorten quasi nie. Da kann man einen Haufen Aufwand und Geld versenken. Spritzguss ist bezüglich der Einmalkosten reichlich teuer. Wer Messtechnik o.ä. fertigt, tut sich leichter, weil Ästhetik da eine untergeordnete Rolle spielt. Wenn man sich an Endkunden wendet, wird dieser Punkt wichtig. * "Ausreichend verständlich": Murphy hat recht. Wenn man etwas falsch bedienen kann, wird es auch geschehen. Ich habe einen Haufen Zeit in eine PC-basierte Konfigurations-SW gesteckt, um eben die Konfiguration zu erleichtern. Was passierte? Zum einen hat natürlich jemand eine alte Beschreibungsdatei aus der Betaphase irgendwo hergenommen und sich beschwert, dass sie nicht funktioniert. Zum anderen kam ratzfatz die Beschwerde, dass ich eine eingesetzte Bibliothek lizenzwidrig einsetze; da durfte ich dann auf die Schnelle Ersatz entwickeln. * "Ausreichend fehlerfrei": Ein ganz schwieriger Punkt. Die Theorie kennt hier das V-Modell mit Lastenheft und entsprechenden Tests. Ob man in der Praxis wirklich so arbeitet? In jedem Fall ist es hilfreich, mal aufzuschreiben, was wirklich gewünscht ist und funktionieren muss. Aber wie man das dann abtestet (und vor allem zum Schluss kommt, dass jetzt alles gut sei), ist bei komplexeren Systemen schwer zu beantworten. Aktuell habe ich Reklamationen zu Geräten, die sich nach mehreren Monaten Dauerbetrieb aufhängen. So etwas kann man faktisch nicht heraustesten. Beta-Tester sind hilfreich, aber da muss man auch erst mal gute finden. Leute, die "hier" schreien, gibt es genug. Leute, die dann zeitnah brauchbares Feedback liefern, muss man aber mit der Lupe suchen. * "Ausreichend dokumentiert": Ein vernünftiges und verständliches Datenblatt und eine ebensolche Anleitung schreiben sich nicht mal eben von selbst. Und was im Datenblatt steht, sollte man auch tatsächlich guten Gewissens zusichern können, also testen können. Obwohl ich bei unserer stolzen Elektronikindustrie hierzulande Zweifel habe, ob die in der Serie überhaupt viel testen. * "Legal": RoHS, WEEE, CE und Verpackungsverordnung, das war´s eigentlich. Weitgehend Papier und Geld, aber es gehört eben dazu. Was mich an WEEE am meisten aufregt, ist, dass man es für jedes Land neu machen muss. Und zwar als Hersteller, während der Distributor fröhlich jedem, der ankommt, etwas verkauft und bei Problemen auf den Hersteller zeigt. * "Sicher": bei Schutzkleinspannung eher kein Problem, aber Berührschutz kann alleine schon beim Thema ESD-Sicherheit relevant werden. Wenn Spannungen über 60V oder auch nur FELV im Spiel sind, dient das Gehäuse nicht mehr nur der Schönheit, und man muss sich darüber Gedanken machen, was ein Benutzer denn so alles anstellen könnte. * "Verpackt": klar gibt es genügend Produkte, die man einfach in einen Antistatikbeutel packt, diesen zuklebt/zuschweißt und fertig. Wenn die Zielgruppe aber über Bastler und Entwickler rausgeht, muss es oft besser aussehen. Ich fertige mittlerweile meine eigenen Faltschachteln, weil es kein mir bekanntes passendes Produkt von der Stange gibt. Der Aufwand ist leider gigantisch. * "In gleichbleibender Qualität fertigbar": Layout und Stückliste müssen vollständig, fertigbar und konsistent sein. Und die Kommunikation mit dem Bestückdienstleister ist auch so eine Sache. Erst muss man einen finden, der überhaupt mit einem redet. Dann muss man einen bezahlbaren aussuchen. Und dann muss man ihm klar sagen, was er tun darf und was nicht. Mir passiert: Leiterplatten waschen kann eine gute Sache sein, kann aber auch böse nach hinten losgehen. Auch bei der Bauteilauswahl muss man sich frühzeitig Gedanken machen, was denn alles schiefgehen kann. Blöd, wenn man ein exotisches I2C-EEPROM eingeplant hat, das dann plötzlich nicht lieferbar ist oder 3 EUR mehr kostet als geplant. * "Programmierbar und prüfbar": Nun kommt nach 6 Wochen Wartezeit und mit einer dicken Rechnung ein überraschend kleines Paket vom Bestücker. Jetzt muss erst einmal auf jedes Gerät die Firmware drauf (wenn man nicht gerade nur eine 555-Schaltung hat), und dann muss man noch sicherstellen, dass jedes einzelne Gerät auch das tut, was im Datenblatt steht. Selbsttest ist eine feine Sache, kann aber auch nicht alles abdecken. Sensoren wollen abgeglichen sein, Lämpchen/LEDs optisch geprüft werden, Lautsprecher sollten nicht scheppern, ... * "Montierbar": irgendjemand muss aus Leiterplatte, Gehäuse und was ggf. sonst noch dabei ist ein Gesamtgerät machen. Das kann man selbst tun oder einen Dienstleister beauftragen. Den muss man aber auch erst finden, und dann muss er noch das tun, was man will. Er tut aber (bestenfalls) das, was man ihm sagt und was er sich dazudenkt. Und Geld will er auch noch. Der WAF eine Heimmontage von ein paar 100 Geräten hat andererseits auch seine Grenzen. * "Abgleichbar": eng mit dem Prüfen verwandt. Ist eigentlich nur für Sensorik relevant - Fertigungs- und Bauteiltoleranzen können dafür sorgen, dass Offsets oder gar Korrekturkurven berechnet und in jedes Gerät einprogrammiert werden müssen. Die Infrastruktur dafür muss man auch erst haben, denn die Ergebnisse müssen reproduzierbar sein. * "Verkaufbar": ob man sich den Stress mit eigenem Vertrieb antun will oder einen Distributor sucht oder den Zwischenweg z.B. über Amazon Marketplace geht, muss man auch entscheiden und umsetzen. Das ist auch Zeit und Aufwand, bis das stabil ist. Die (mehr oder weniger unvermeidliche) Website will auch gepflegt sein und kostet natürlich auch Geld. Eine Erkenntnis noch zum Schluss: Kunden melden sich nur mit Problemen. Ausschließlich. Dass das Problem gelöst ist, erkennt man daran, dass der Kunde sich nicht mehr meldet.
Helmut v. schrieb: > Warum stellt ihr nicht diese in einer größeren Produktion her und > verkauft sie? Zum Beispiel auf Ebay? Wilst du wirklich, daß sowas Beitrag "Gewichtsmessung im WC-Sitz" gebaut wird?
Thomas E. schrieb: > Beitrag "Gewichtsmessung im WC-Sitz" Da wird aber auch deutlich gemacht das es auch als Lernprojekt gemacht werden könnte. ..und was ist das? https://www.maennersache.de/playstation-5-sony-news-release-preis-spiele-9799.html MfG
Max G. schrieb: > Im Detail: Eine wirklich schön aufgeschriebene Zusammenfassung! Die könnte man schon fast ins Wiki setzen …
> Dass man offen behindert wird, wie Bernd K. und "Nop" suggerieren, ist > Blödsinn. das ist leider die Wahrheit - Sachen wie CE, Verpackungsverordnung, usw. dienen als Barriere für den Markteintritt von Kleinstunternehmen. Die ganze Gesetzgebung macht den Verkauf sehr schwierig. > * Man muss CE erfüllen, was man sich praktischerweise selbst bestätigt. Dazu mußt Du ein Gewerbe anmelden und dann fangen die Kosten richtig an - das sind eben nicht nur 20 Euro für den Gewerbeschein. > * Buchhaltung muss sein. Und das Finanzamt will anfangs monatlich, dann > irgendwann quartalsweise eine Umsatzsteuervoranmeldung. Zeitaufwand sind > ein, zwei Stunden im Monat (Wiso Steuer erschlägt das freundlicherweise > gleich mit - die 20 EUR im Jahr sind gut angelegt). das sind mehr als 2 Stunden im Monat und wenn Du einen Fehler machst, dann kann das sehr teuer werden! Denn Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, gerade im Steuerrecht. Deswegen gibt's ja auch Steuerberater .... so easy ist es eben nicht! > * WEEE ist ein Ärgernis, und ein teures dazu. Mehr aber auch nicht. Ich > bin mit initial 400 EUR und dazu 200 EUR im Jahr dabei. Wenn das > Geschäft das nicht erwirtschaftet, sollte man es vielleicht gleich > bleiben lassen. aha, siehe oben - Bernd K. und Nop haben eben doch recht. Die Weichenstellung ist im Vergleich zu anderen Ländern miserabel! > Problematisch sind eher die Zeit und die Systematik > (Entwicklungsprozess). Geräte kundentauglich zu machen und dann auch > noch Support in der Serie zu leisten, kostet einfach verflixt viel > Aufwand und damit Zeit. Das muss man leisten können und wollen. Problematisch ist, daß die Umsätze stabil sein müssen - genau deswegen gibt's eine Klein-Selbstständigkeit primär in der Gastronomie (gefuttert wird immer) und generell Verbrauchsgüter .... bei einem Umsatzeinbruch hast Du nämlich ein Problem und das kann auch schnell in Verschuldung enden - gerade bei Technik gibt es eine Sättigung, die schnell erreicht ist und dann war's das mit dem Geschäft.
Al. K. schrieb: > ..und was ist das? Playstation 5. Was hat das mit deinem Scheißhausprojekt zu tun?
> "Legal": RoHS, WEEE, CE und Verpackungsverordnung, das war´s > eigentlich. das reicht ja wohl auch? Anderswo auf der Welt ist das nicht notwendig. > Weitgehend Papier und Geld, aber es gehört eben dazu. Was > mich an WEEE am meisten aufregt, ist, dass man es für jedes Land neu > machen muss. Wahrscheinlich könnte der Gesetzgeber auch eine 'Luft'-Abgabe einführen und Du würdest mit ein wenig Murren zahlen, weil eine Sinnhaftigkeit immer gegeben ist? Ich würde mich ja mal mit anderen zusammentun und gegen WEEE was unternehmen, wenn es Dir nicht paßt?
> "Verkaufbar": ob man sich den Stress mit eigenem Vertrieb antun will > oder einen Distributor sucht oder den Zwischenweg z.B. über Amazon Dir ist bekannt, daß ein großer Distributor auch erheblichen Stress bedeuten kann?
S. B. schrieb: > das sind mehr als 2 Stunden im Monat und wenn Du einen Fehler machst, > dann kann das sehr teuer werden! Denn Unwissenheit schützt vor Strafe > nicht, gerade im Steuerrecht. och, bei 50 Mio Hinterziehung find ich die Strafe nicht so schlimm, tagsüber die Puppen tanzen lassen, Essen nach Wunsch und nur zum Schlafen rein, das kann man aushalten.
> Verpackungsverordnung
Ihr seid alle hinter dem Mond, das Ding heißt jetzt seit dem 1. Jänner
"Verpackungsgesetz".
Allein deswegen würde ich nie an Endkunden verkaufen. Völlig
durchgeknallt.
> och, bei 50 Mio Hinterziehung find ich die Strafe nicht so schlimm, > tagsüber die Puppen tanzen lassen, Essen nach Wunsch und nur zum > Schlafen rein, das kann man aushalten. das geht aber auch nur, wenn Du Promi bist - deswegen jetzt ja u.a. das ganz große Theater in den Medien; sonst würde sich niemand über Doofheit so aufregen. Als Kleinstunternehmer hast Du eine andere Strafe zu erwarten und natürlich auch ganz andere Bedingungen - nur Größe kann Dich retten.
Das ganze ist ein riesen Aufwand, der sich nur lohnt, wen du davon gut leben kannst. Ansonsten bist du permanent in der Zwickmühle zwischen Tagesjob, Freundin, Finanzamt, Kunden betreuen, Fertigen, Kontrollieren, Verschicken, Reklamationen, Webauftritt, etc. Generell kannst du den ganzen Konsumerbereich mit Gewinn/Stück < 50 Euro vergessen. Damit das einen Gewinn abwirft, brauchst du grosse Stückzahlen, und das packst du nicht ohne > 200 kEuro im Hintergrund. Abgesehen davon ist da die Konkurenz immer schneller als man denkt. Wo was zu machen ist, sind Nischen in hochpreisigen Segementen mit sehr überschaubaren Stückzahlen.
Klingt alles sehr deprimierend. Wie schaut es eigentlich aus mit der Definition von Handwerkskunst? Wenn in einem Unikat handgefertigt noch Elektronik verbaut ist, ist man dann von CE befreit? Ich erinnere mich an diese Steampunksachen. Also, alte Elektronikteile zusammenbasteln mit Heißklebepistole in nicht wirklich funktionierende oder nur halbfunktionierende Kunstwerke. Fallen die dann noch unter CE?
Meine Idee die dahinter steckt ist, dass jedes elektronisches Gerät ein anderes Aussehen hat. Also mit 3D-Zufallsgenerator und 3D-Drucker das Gehäuse jedesmal neu generieren dass so dass keines dieser Produkt mit etwas anderem gleicht und dann als "Unikat" verkauft wird. Man kann ja nicht jedes mal neu CE überprüfen lassen. Also kann die Strafe höchstens nur auf ein Einzelstück fallen?
Udo K. schrieb: > Generell kannst du den ganzen Konsumerbereich mit Gewinn/Stück > < 50 Euro vergessen. > Damit das einen Gewinn abwirft, brauchst du grosse > Stückzahlen, und das packst du nicht ohne > 200 kEuro im Hintergrund. > > Abgesehen davon ist da die Konkurenz immer schneller als man denkt. > > Wo was zu machen ist, sind Nischen in hochpreisigen Segementen mit > sehr überschaubaren Stückzahlen. Oder Startup gründen und Investoren finden (für die >200K)! Natürlich muss dafür die Idee auch wirklich gut sein und man sollte jemanden schon im Boot haben der sich zu präsentieren weiss (gegenüber Consumern, nicht nur Ingenieuren).
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Ich glaube schon, das die unter CE fallen, wenn du sie verkaufst. Es ist halt schwer, was brauchbares zu machen, aber sicher nicht unmöglich. Es ist auf jeden Fall ein weiter Weg von einem Prototypen, der so halbwegs was tut, bis zu einem verkaufbarem Produkt mit schönem Gehäus, das im Regal steht, und wo eine funktionierende Fertigung und eine Art Kundendienst dahinter ist. Voralem als Einzelkämpfer mit Tagesjob kannst du dich einfach nicht um alles kümmern. Die Anforderungen wachsen auch von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, und die goldenen Jahre sind vorbei. Der Kunde erwartet sich halt heute mehr. Ein grosses buntes TFT Display, wo jeder Fliegendreck angezeigt und eingestellt werden kann ist muss (GUI, WLan Anbindung). Das Gehäuse muss tiptop und stylisch sein (Spritzguss). Die Standby Richtlinie verhindert den Einsatz von simplen 50Hz Trafonetzteilen in den meisten Produkten. Die Schaltnetzteile brauchen deutlich mehr Entwicklungs- und Test (EMV) Aufwand. Dazu WEEE, und Lieferketten, die sich eine goldene Nase verdienen... Beispiel, das Korad 30V/5A Netzteil. Das ist technisch und vom User Interface gut gemacht, wenn auch super kostenoptimiert. Um den Nettopreis bekommst du in Europa wahrscheinliich nicht mal den Trafo, auch wenn du gleich 100 Stück abnimmst. Und selbst wenn du daran 10 Euro verdienst, nimmt dir Vater Staat die Hälfte ab...
Helmut v. schrieb: > Klingt alles sehr deprimierend. > > Wie schaut es eigentlich aus mit der Definition von Handwerkskunst? > Wenn in einem Unikat handgefertigt noch Elektronik verbaut ist, ist man > dann von CE befreit? Ich erinnere mich an diese Steampunksachen. Also, > alte Elektronikteile zusammenbasteln mit Heißklebepistole in nicht > wirklich funktionierende oder nur halbfunktionierende Kunstwerke. Fallen > die dann noch unter CE? Du kommst an der Haftung und an der Abzocke (Container-Lotterie) als Produzent nicht vorbei. Jede Menge kleine Firmen die z.B. kleine Steuerungen für die Modellbahn etc. gefertigt und das bei Ebay vertrieben hatten wurden mit der deutschen ElektroG Verordnung zu geklappt. Die Großindustrie will keine solche Konkurrenz, was Du willst, zählt nicht. Der Bedarf wird jetzt über China gedeckt. Gruß, Holm
Ich denke es gibt zwei Gründe: Zum Teil dürfte in den Projekten einfach soviel zeit stecken, dass wenn man die sich (halbwegs) gut bezahlen lassen will, man Preise aufrufen müsste die keiner zahlt. Zum anderen die rechtlichen Hürden die hier schon oft genannt wurden. Bin "eigentlich" ITler und dort seit dem 18. Lebensjahr dauerhaft nebenbei Selbstständig für kleinere Sachen nebenbei. Neben den 20 Euro für die Anmeldung will alle paar Jahre die IHK mal 50 Euro und das Finanzamt seinen Anteil was im Jahr ne handvoll Stunden braucht (§19 Abs. 2 reicht für bisschen nebenbei und vereinfacht vieles). Das ist gut machbar. Plane gerade eine Platine für jemanden im Familienkreis. Bin mir Sicher das es auch noch paar andere gäbe, die Bedarf hätten, aber die nicht nachbauen können.[1] Falls ich da kein gutes Schlupfloch noch finde[2] für WEEE, Verpackungsverordnung & Co lasse ich das lieber bleiben denen dann eine zu verkaufen[3]. Für 0-20 Stück/Jahr wo vielleicht 100 Euro Marge/Stück drin wäre 600 Euro Fixkosten aufhalsen ... [1]: Da es ne Ergänzung ist für was im OpenSource Bereich, wollte ich das Layout & Co danach auch veröffentlichen, aber kann/will nicht jeder SMD-Löten. [2]: Wäre ohne Mikrocontrolerplatine nicht nutzbar, Abnehmer wären alles gewerbetreibende (Landwirte) => Evtl. so "Bauteil-Ausnahme"? [3]: Selbst verschenken wäre ja nicht unproblematisch so wie ich das verstehe...
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Ich hätte da einen interessanten Gedanken: Wenn ich alle meine elektronischen Geräte modifiziere so dass CE ungültig wird, dann darf der Gerichtsvollzieher diese Sachen dann auch nicht mehr pfänden und verkaufen, weil es sonst gegen das ElektroG verstösst. Also ein Relais mit WLAN ohne CE aus China in jedem Gerät innen verbauen zum fernschalten. Ich meine, ich hab zwar keine Schulden aber das wäre doch ein gutes Geschäft mit Schuldnern. ^^
Helmut v. schrieb: > Man kann ja nicht jedes mal neu CE überprüfen lassen. CE lässt man nicht „überprüfen“. Du (als so genannter „Inverkehrbringer“) musst die Konformität mit allen zutreffenden Regelungen erklären. Welche Regelungen das sind, dafür bist du schon selbst zuständig, und auch für den Weg, wie du dazu gelangst, dass diese deine Erklärung inhaltlich korrekt ist, trifft das zu weiten Teilen zu. Du solltest natürlich daher auch wissen, an welchen Stellen es mehr als ratsam ist, auf fremde Hilfe (in Form einer „benannten Stelle“) zumindest einmal während des Produktentwicklungszyklusses zurückgegriffen zu haben. Aber auch eine solche Stelle entlässt dich auch nicht aus der Verantwortung, die du für das Gesamtprodukt hast.
Was bedeutet Inverkehrbringen überhaupt? Aus Duden: "Das zu Verkauf oder zu Nutzung zur Verfügung stellen einer Ware am Markt" Wenn ich das Produkt verschenke, dann hat es doch mit dem Markt nichts mehr zu tun? Da schreibt jemand das Verschenken auch problematisch sein könnte?
Jörg W. schrieb: > Du (als so genannter „Inverkehrbringer“) musst die Konformität mit > allen zutreffenden Regelungen erklären. und warum erklärt mir der VDE nicht wie VDE Prägungen auf allen Feuchtraumdosen kommen die ich mit den Fingern öffnen kann wenn im VDE Handbuch steht das Verteiler die Strom führen können nur mit Werkzeug zu öffnen sind?
Helmut v. schrieb: > Wenn ich das Produkt verschenke, dann hat es doch mit dem Markt nichts > mehr zu tun? Da schreibt jemand das Verschenken auch problematisch sein > könnte? Am Ende geht es halt um Verantwortung. Wenn dein Produkt Schaden anrichtet (und sei es nur Störung von Funk), ist es egal ob verkauft oder verschenkt.
Helmut v. schrieb: > Was bedeutet Inverkehrbringen überhaupt? Alle Varianten, wie die jeweilige Gerätschaft in eine Nutzung überführt wird. Daher ja auch dieser etwas hölzern anmutende Begriff. Du kannst eine Schaltung auf deinem Basteltisch aufbauen, dann ist es erstmal ein Laboraufbau. Willst du sie dann aber nicht nur testen, sondern als Gerät (mehr oder weniger dauerhaft) benutzen, dann bist du damit dein eigener „Inverkehrbringer“, müsstest dich formal also auch darum kümmern, dass sie regelungskonform ist. Solange du sie nur selbst benutzt, und du niemanden (außer vielleicht dich selbst) durch die Nutzung beeinträchtigst, wird sich natürlich keiner weiter darum scheren. Aber beim Verschenken sieht die Sache schon anders aus. Außerdem ist natürlich bei Waren von außerhalb des EU-Gebiets der jeweilige Importeur grundsätzlich der Inverkehrbringer; eine Körperschaft außerhalb der EU (bzw. des gemeinsamen Marktbereichs, ein paar weitere Länder sind ja da angeschlossen) kann erstmal kein Inverkehrbringer sein, es sei denn, sie hat hier einen Ableger. Joachim B. schrieb: > und warum erklärt mir der VDE nicht wie VDE Prägungen auf allen > Feuchtraumdosen kommen Das weiß ich doch nicht – aber mit CE und Inverkehrbringer hat der VDE ja ohnehin nichts direkt zu tun.
An einem Laboraufbau könnten aber auch mehrere Personen beteiligt sein. Wer ist dann der Inverkehrsbringer? Wenn ich so hinschreibe: "Zahlen sie 50 euro damit sie als Bastler an diesem Laboraufbau beteiligen können. Sie bekommen von uns dieses Produkt zum testen und weiterbasteln zugeschickt."
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Jörg W. schrieb: > Das weiß ich doch nicht – aber mit CE und Inverkehrbringer hat der VDE > ja ohnehin nichts direkt zu tun. ne schon klar, aber ich bin sicher wenn ich nicht VDE gemäß arbeite das mir irgendwann einer einen Strick draus drehen würde (wenn was passiert)! Ist ja leider (manchmal) auch eine anerkannte Institution. Deswegen baue ich professionell nur noch Geräte mit Steckernetzteile die der Kunde kaufen soll, möglichst keine Geräte die 230V führen.
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Helmut v. schrieb: > Wenn ich so hinschreibe: "Zahlen sie 50 euro damit sie als Bastler an > diesem Laboraufbau beteiligen können. Sie bekommen von uns dieses > Produkt zum testen und weiterbasteln zugeschickt." Es muss allerdings glaubwürdig sein. Es ist glaubwürdig wenn tatsächlich lose Platinen; gar unbestückt oder zerlegt versendet werden, wie man es häufig auf Ebay findet. Sowas kann man selbst hierzulande recht problemlos vertreiben, als hobbyist. Das große Geld macht man damit aber logischer Weise nicht denn die breite Masse erwartet fertige Produkte.
Helmut v. schrieb: > Sie bekommen von uns dieses Produkt zum testen und weiterbasteln > zugeschickt. Wenn es betriebsfertig ist, bist du der Inverkehrbringer, Test hin, Test her. Ist es ein Bausatz, der nur mit deutlichem Fachwissen „in Verkehr gebracht“ werden kann, dann hast du den Schwarzen Peter auf den Käufer abgewälzt.
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Man braucht einen rentablen Bedarf am Markt, vielleicht Patent-/Musterschutz, muss eine Art Fabrik und Halle haben, vielleicht Mitarbeiter usw. Zuhause alleine kann man kaum was zusammenlöten bzw. basteln.
Hallo Helmut. Helmut v. schrieb: > Warum stellt ihr nicht diese in einer größeren Produktion her und > verkauft sie? Zum Beispiel auf Ebay? Was hinderte euch bisher daran? Weil dann ein ganzer Rattenschwanz an Haftungsfragen, Prüfungen und Konformitätstests folgen muss, und dann lohnt sich das ganze nicht mehr. Ich wette, das 80% der dort gezeigten Exponate z.B. keinen EMV-Test bestehen würden, und meist müsste dann erheblich nachgebessert werden. Das würde ich den Leuten zwar zutrauen, aber es würde die Schwelle, ab der sich das lohnt, weiter erhöhen. Zumal das ja meistens auch Sonderlösungen für einen individuellen Fall oder Geschmack sind. Das wäre darum schon nicht in größeren Mengen zu verkaufen. Wollte man die Entwicklung aber für einen Massenmarkt machen, so stellt man meistens fest, dass es dass schon gibt, und im allgemeinen existiert dann auch schon ein Patent oder Gebrauchsmusterschutz. Damit lohnt sich das ganze noch weniger. Ich z.B. könnte auch nichts für eine breite Konsumermenge entwickeln, weil ich die meisten Leute nicht verstehe. Ich würde also immer am Markt vorbei entwickeln. > Da steckt viel Energie drin, die ihr nicht einfach so verstauben lassen > sollt. ...und weil ich finde Deutschland braucht eigenen Silikon Valley. Von dieser Art von Energie gibt es überall so große Mengen, dass nirgendwo ein Mangel daran herrscht. Man kann sie also nicht gut verkaufen, und nur die allerbesten können das als lohnenden Beruf machen. Genaugenommen gibt es fast alles Sinnvolle schon. Und die kleinen Zusätze am Rande sind den Leuten nicht soviel wert, dass sie dafür extra Geld ausgeben. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Bernd W. schrieb: > Ich wette, das 80% der dort gezeigten Exponate z.B. keinen EMV-Test > bestehen würden, und meist müsste dann erheblich nachgebessert werden. > Das würde ich den Leuten zwar zutrauen, aber es würde die Schwelle, ab > der sich das lohnt, weiter erhöhen. Das ist ein wichtiger, aber nicht unlösbarer Punkt. > Genaugenommen gibt es fast alles Sinnvolle schon. Und die kleinen > Zusätze am Rande sind den Leuten nicht soviel wert, dass sie dafür extra > Geld ausgeben. Der Begriff "sinnvoll" ist extrem dehnbar. Hätte man alle Erfindungen auf nach damaliger Sichtweise Sinnvolles beschränkt, säßen wir heute vermutlich noch in Höhlen. Wenn man sich "Die Höhle der Löwen" antut, kann man im Gegenteil zur Erkenntnis gelangen, dass auch im Jahr 2019 noch Dinge verkauft werden können, die es bisher nicht gab. Man muss nur eine profitable Nische finden - das ist aber zugegebenermaßen nicht trivial. Markteintrittshürden haben aber auch ihre Vorteile. Eine App für iOS oder Android ist recht fix geschrieben, das gilt aber leider für alle. Deswegen tritt man gegen Millionen anderer Apps an. Bei Hardware gibt es auch ziemlich viel, aber bei weitem nicht in diesen Dimensionen. Sie lässt sich eben nicht mit Phonegap mal kurz auf dem Heimweg zusammenklicken.
Wobei es bei Softwareentwicklung für desktops bzw. phones analog zur obigen 10/90% Regel, den Spruch gibt: Denkt man die Software ist zu 90% fertig, fangen die anderen 90% an ;) Eine App Nutzerfreundlich zu machen ist trotz moderner tools bzw. engines nicht so trivial. Technische Prüfungen fallen aber idr. weg, das stimmt. Dafür muss man sich inzwischen mit Dingen wie Datenschutz auseinandersetzen sofern die App nicht standalone ist.
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> Markteintrittshürden haben aber auch ihre Vorteile. Eine App für iOS > oder Android ist recht fix geschrieben, das gilt aber leider für alle. > Deswegen tritt man gegen Millionen anderer Apps an. das ist nicht das Problem. Sobald Du regelmäßige Einkünfte durch den Verkauf Deiner App generierst, wirst Du genötigt ein Gewerbe anzumelden, andernfalls läufst Du Gefahr Dir eine Anzeige einzufangen. Diese Gewerbeanmeldung zieht dann aber massive Folgekosten nach sich, die die paar Umsätze durch den Appverkauf überhaupt nicht rechtfertigen - zumal sie eben nicht regelmäßig sind (wie bei Verbrauchsgütern). D.h. der Staat + halbstaatliche Organisationen zocken Dich schon im Vorfeld ab wo es nur geht - das gibt's anderswo nicht so! Auch die Einhaltung der ganzen EU-Vorschriften ist europaweit nicht dasselbe. Wenn ich in Italien als Italiener über eine rote Ampel fahre oder im Halteverbot stehe, sind die Konsequenzen anders als in Deutschland. Und mit CE, WEEE, Verpackungsgesetz, usw. wird das auch nicht viel anders sein, schätze ich mal. Gutes Beispiel ist Klage der Pakistani gegen einen Textilkonzern in Deutschland - tja, am Ende gelten die Rechtsvorschriften Pakistans. Und CE in China ist ja wohl ein Papiertiger? Weiterhin, siehe oben: Dir stinkt WEEE, aber Du machst gar nichts dagegen! Typisch deutsch.
S. B. schrieb: > Wenn ich in Italien als Italiener über eine rote Ampel fahre oder im > Halteverbot stehe, sind die Konsequenzen anders als in Deutschland. Dann park mal in Siena falsch... wirst dich wundern.
S. B. schrieb: > Diese Gewerbeanmeldung zieht dann aber massive Folgekosten nach sich, > die die paar Umsätze durch den Appverkauf überhaupt nicht rechtfertigen > - zumal sie eben nicht regelmäßig sind (wie bei Verbrauchsgütern). Welche "massive Folgekosten" sollen den das sein? (Nebengewerbe vorausgesetzt, nicht hauptberuflich) Meiner langjährigen Erfahrung nach ist das im zweistelligen Bereich/Jahr als ITler (+ natürlich die Steuern auf das Einkommen).
> Dann park mal in Siena falsch... wirst dich wundern. ich schrieb: als Italiener - als Deutscher bist Du immer der Dumme im Ausland und wirst abkassiert. Und ehrlich gesagt: richtig so. Weiterhin Frankreich, da gelten andere Aus- und Einparkregeln als in Deutschland, usw. Und nicht viel anders wird das mit CE, WEEE, und weiß der Geier was sein. Deswegen gibt's ja jetzt die 'Gelbwesten' in Frankreich - weil die sich den Dreck der 'heiligen' Regierung nicht gefallen lassen. > Welche "massive Folgekosten" sollen den das sein? > (Nebengewerbe vorausgesetzt, nicht hauptberuflich) IHK-Abgabe, ggf. Abgabe für Müllabfuhr, etc., außerdem erheblichen Zeitaufwand (monatliche Vorsteuererklärung u.a.), Haftungsfragen, Umsatzeinbrüche, Theater mit dem Finanzamt. Das ganze Theater lohnt für ein paar Euro nicht. > Meiner langjährigen Erfahrung nach ist das im zweistelligen Bereich/Jahr > als ITler (+ natürlich die Steuern auf das Einkommen). Also <= 99 Euro ? Das ist für mich zweistelliger Bereich?! nach meinen Infos beträgt der IHK Beitrag laut deren Beitragsrechner allein schon 115 Euro ??? Das ist schon mal 3 stellig? + Kosten von sonstigen Vereinen inclusive quasi doppelter Krankenkassenbeitrag, der noch dazu kommt! Es sei denn Du arbeitest noch als Angestellter und verschweigst Deiner Krankenkasse die Nebentätigkeit - und das wär dann ein Betrug. IHK siehe: https://www.hannover.ihk.de/ueber-uns/ihk-rechtsgrundlagen/faq-beitrag.html#c15070 Ok, jetzt kommt wahrscheinlich wieder der Einwand, betrifft mich alles nicht, ich bin ja Freiberufler oder sonstiger Sonderfall nach deren Statuten .... nur davon kannst Du nicht allgemeingültig eben nicht ausgehen! Und dann kommt noch der Spaß mit dem Finanzamt - richtig, alles nicht so wild und vielleicht geht ja auch alles gut; nur für einen Anfänger, der sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren möchte und nur ein paar Nebeneinkünfte generieren möchte kann sowas böse enden - denn das sind Beamte mit viel Zeit, die Du nicht hast. Zeit ist Geld.
Hallo S. B. S. B. schrieb: > IHK siehe: > https://www.hannover.ihk.de/ueber-uns/ihk-rechtsgrundlagen/faq-beitrag.html#c15070 Die Erfahrungen mit IHKs sind wohl durchwachsen. Die meisten schimpfen darauf, aber ich hatte auch ein paar Cheffs, die dort gute Hilfestellungen bei z.B. Export bekamen. Hängt wohl an der einzelnen IHK, dem eigenen Bedarf, und wie man mit diesem und der IHK umgehen kann. > Ok, jetzt kommt wahrscheinlich wieder der Einwand, betrifft mich alles > nicht, ich bin ja Freiberufler oder sonstiger Sonderfall nach deren > Statuten .... nur davon kannst Du nicht allgemeingültig eben nicht > ausgehen! Ausserdem hätte ich auch als Freiberufler Haftungsfragen, und als Freiberufler dürfte ich nur Indormationen liefern, sonst nichts. Das hiesse z.B. in der Schaltungsentwicklung nur Schaltplan und Layout, KEIN Prototyp. > Und dann kommt noch der Spaß mit dem Finanzamt - richtig, alles nicht so > wild und vielleicht geht ja auch alles gut; nur für einen Anfänger, der > sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren möchte und nur ein paar > Nebeneinkünfte generieren möchte kann sowas böse enden - denn das sind > Beamte mit viel Zeit, die Du nicht hast. Zeit ist Geld. Mann stelle sich einmal vor, dass der Finanzbeamte ein Vereinskollege eines Konkurenten wäre, und ein Vereinskollege dieses Vereinskollegen aus einem anderen Verein Autohändler wäre, und dem Finanzbeamten einen guten Rabat gewährt. Umgekehrt wird aber auch ein Schuh daraus. Ein Bekannter, der sehr weit in der Welt herumgekommen ist, erzählte, dass es ihm lieber ist, hier in Deutschland viel Steuern zu zahlen. In Ländern mit deutlich weniger Steuern hat man wesentlich mehr Nebenausgaben, so dass man über alles einen ähnlichen Schnitt hat. Die Steuern sind allerdings besser vorherzusehen und zu kalkulieren. Und zu den erhöten Nebenausgaben zählen oft z.B. auch Schutzgelder, die so angesetzt werden, dass einem auch nicht mehr bleibt als hier nach dem Finanzamt. Also doch lieber Steuern zahlen. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Das personifizierte Halbwissen ist wieder unterwegs. Schau doch einfach mal wieviele Leute erfolgreich ein Kleinstunternehmen führen. Aber klar, nölen und schimpfen war schon immer leichter als den Arsch hochzukriegen.
S. B. schrieb: >> Welche "massive Folgekosten" sollen den das sein? >> (Nebengewerbe vorausgesetzt, nicht hauptberuflich) > IHK-Abgabe, ggf. Abgabe für Müllabfuhr, etc., außerdem erheblichen > Zeitaufwand (monatliche Vorsteuererklärung u.a.), Haftungsfragen, > Umsatzeinbrüche, Theater mit dem Finanzamt. > Das ganze Theater lohnt für ein paar Euro nicht. Nimm §19 Abs. 2, das reduziert die Arbeit mit dem Finanzamt auf die Anlage EÜR bei der Steuererklärung und eine einfache Einahme-Überschussrechnung in der Buchhltung. Müllabfuhr braucht es hier nicht extra bei kleinen "Büro"-Nebengewerbe und IHK ist 0-50 Euro bisher gewesen, je nach Gewinn im Vorjahr. >> Meiner langjährigen Erfahrung nach ist das im zweistelligen Bereich/Jahr >> als ITler (+ natürlich die Steuern auf das Einkommen). > Also <= 99 Euro ? Das ist für mich zweistelliger Bereich?! > nach meinen Infos beträgt der IHK Beitrag laut deren Beitragsrechner > allein schon 115 Euro ??? Das ist schon mal 3 stellig? + Kosten von > sonstigen Vereinen Bei mir Zeigt die Tabelle 0 Euro für einen Kleinen Nebenverdienst (5 kEUR) an als Einzelunternehmer. Welche Sonstige Vereine braucht es den? > inclusive quasi doppelter Krankenkassenbeitrag, der > noch dazu kommt! > Es sei denn Du arbeitest noch als Angestellter und verschweigst Deiner > Krankenkasse die Nebentätigkeit - und das wär dann ein Betrug. Wir reden doch immernoch über "hin und wieder mal was nebenbei verkaufen", oder? Da gehe ich stark von aus, dass es einen sozialversicherungspflichtigen Hauptjob gibt und und damit das folgende gilt: "Wer nebenberuflich gemeldet ist, muss in der Regel keine zusätzlichen Sozialversicherungskosten tragen, da diese ja schon über den 'Hauptlohn' abgezogen werden. Allerdings sollte die Krankenkasse auf jeden Fall informiert werden, da in einigen Fällen zusätzliche Kosten entstehen können (hier zeichnet sich kein einheitliches Bild ab)." - https://www.selbststaendig.de/nebenberuflich-selbststaendig-angestellt Wenn sich irgendwann das ganze ernsthaft zu ner Selbstständigkeit verschiebt sieht es anders aus, aber das ist ja dann die Fragestellung "warum macht ihr euch nicht selbstständig" und nicht mehr "warum verkauft man es nicht nebenher mal ein/zwei Stück" > Und dann kommt noch der Spaß mit dem Finanzamt - richtig, alles nicht so > wild und vielleicht geht ja auch alles gut; nur für einen Anfänger, der > sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren möchte und nur ein paar > Nebeneinkünfte generieren möchte kann sowas böse enden - denn das sind > Beamte mit viel Zeit, die Du nicht hast. Zeit ist Geld. Finde da muss man erst aufpassen/Zeit investieren, wenn man irgendwas "optimieren" will. Und solange das um paar Euro nebengewerbe geht, lohnt das nicht. (Daher auch Fan vom §19 Abs. 2, mit den ganzen Umsatzsteuersachen wird es viel aufwändiger und gibt viel mehr Sonderregeln zu beachten.)
Bernd W. schrieb: > Das hiesse z.B. in der Schaltungsentwicklung nur Schaltplan und Layout, > KEIN Prototyp. Nur, damit es nicht falsch stehenbleibt (Freiberufler sind ja nicht das Thema des Threads): das stimmt so nicht. Prototypen gehen schon, sie müssen sich natürlich auf deine ideellen Leistungen beziehen, die du dem Kunden verkaufst, und es darf keine Produktion als solches werden (nichtmal Kleinserie).
Hallo Herr Wiebus, > Die Erfahrungen mit IHKs sind wohl durchwachsen. Die meisten schimpfen > darauf, aber ich hatte auch ein paar Cheffs, die dort gute > Hilfestellungen bei z.B. Export bekamen. das mag sein - aber Du sagst es ja selber: Chef mit Angestellten ... das ist dann schon gehobener Mittelständler, eine ganz andere Liga - und die profitieren dann auch von der IHK genau wie die Großkonzerne. > Ausserdem hätte ich auch als Freiberufler Haftungsfragen genau, fragwürdiges Risiko. Und viele fühlen sich dann auch noch großartig, nur weil sie bisher gedankenloses Glück hatten - es gibt immer Angriffspunkte, natürlich werden sie selten genutzt, aber möglich ist nach geltender Rechtslage sehr viel. > Mann stelle sich einmal vor, dass der Finanzbeamte ein Vereinskollege > eines Konkurenten wäre, und ein Vereinskollege dieses Vereinskollegen > aus einem anderen Verein Autohändler wäre, und dem Finanzbeamten einen > guten Rabat gewährt. Korruption und Vetternwirtschaft meine ich jetzt gar nicht. Stell Dir mal folgendes vor: Du hast einen guten Umsatzmonat und gehst davon aus, daß das in den Folgemonaten genauso läuft. Jetzt kommt es aber anders, 0 Umsatz, totaler Einbruch statt wie bisher z.B. 2000 Euro, in Deiner Vorsteuererklärung steht aber doch 2000 .... ich wünsche Dir dann viel Spaß mit dem Finanzamt aufgrund Deiner Fehleinschätzung, läßt sich alles klären, aber eben Stress + Papier-Pingpong. Wie gesagt, es gibt nicht umsonst Steuerberater als Beruf - und ab einer gewissen Größe läßt man die Steuer ja auch machen, weil man sie dann wieder absetzen kann. Im Ausland habe ich mal folgendes erlebt: Steuer? Nö, erst mal gar nicht, ich bin ja noch am Anfang, erst wenn ich Betrag x monatlich verdiene fallen Steuern an, vorher brauch ich für mein Geschäft keine Steuern zahlen .... da war ich platt! > Umgekehrt wird aber auch ein Schuh daraus. Ein Bekannter, der sehr weit > in der Welt herumgekommen ist, erzählte, dass es ihm lieber ist, hier in > Deutschland viel Steuern zu zahlen. In Ländern mit deutlich weniger > Steuern hat man wesentlich mehr Nebenausgaben, so dass man über alles > einen ähnlichen Schnitt hat. Das ist schon richtig, da mußt Du Schutzgeld und sonstige Abgaben mit einplanen - nur in Deutschland kann ja nicht die Lösung heißen: immer noch mehr Steuern und weitere Entlastung von Großkonzernen oder größeren Mittelstand, die Ihre erweiterten Steuern dann einfach an den Endverbraucher weitergeben können. Genau das können Kleinunternehmen nämlich nicht - die ächzen dann und der größere Mittelstand lacht sich kaputt? > Also doch lieber Steuern zahlen. damit die dann für irrsinnige Großprojekte a la BER verballert werden oder sontwo versacken, wo es keiner merkt geschweige denn nachfragt ? Weniger Steuern wäre mal eine Maßnahme.
Bernd W. schrieb: > Und zu den erhöten Nebenausgaben zählen oft z.B. auch Schutzgelder, die > so angesetzt werden, dass einem auch nicht mehr bleibt als hier nach dem > Finanzamt. Also doch lieber Steuern zahlen. Eher Bestechungsgelder. Die sind in vielen Ländern in die Besoldung eingepreist. Sinnlos, öffnet der Willkür Tür und Tor, ist aber nicht wegzukriegen. Wenig Alltagskorruption ist einer der wesentlichen Standortvorteile die Old Germany (noch) hat. Aber die geistig-moralische Wende hat auch das aufgeweicht. Das was sich Elite nennt (heute eher ein Schimpfwort) greift ungeniert ab. Staats- und Konzernmedien stehen Schmiere und sind ihr Geld nicht Wert. Johannes F. schrieb: > Finde da muss man erst aufpassen/Zeit investieren, wenn man irgendwas > "optimieren" will. Und solange das um paar Euro nebengewerbe geht, lohnt > das nicht. Das größte Problem ist die Unsicherheit. Die Schmaroter denken sich ständig neue Raubzüge aus um ihre wuchernden Seilschaften zu füttern. Die Journaille ist auch immer gut davor anderen Angst zu machen damit deren Produkte konsumiert werden. Würde ich tunlichst unterlassen. Die Bürokratie wiederum ist in Deutschland sehr effizient. Für eine UstVA brauch ich ca. 30 Minuten. Da ich alles Bargeldlos mache (Paypal Kreditkarte, Bank) importiere ich Kontenübersichten in eine Excel Tabelle und hole mir die 19% da raus. Die Rechnungen habe ich sowieso in der Auftragsverwaltung. Dann bei Elster die Zahlen eintippen, absenden. Das war es dann. Die vielen Schmarotzer in Old Germany sind aber ein Problem. Hab gerade 500 Euro für eine Betriebsprüfung der Künstlersozialkasse beim Steuerberater bezahlt weil diese Ars..... mir nicht geglaubt haben das meine Minifirma keine graphischen Dienstleistungen in Anspruch nimmt. Dabei hätte ein Blick auf meine Webseite (Modell Internet Frühgeschichte) vollkommen ausgereicht ;-). Der Vorturner der hiesigen Handelskammer hat ne halbe Million im Jahr an Gehalt abgezogen. Das wurde bekannt und jetzt sind andere an den Fleischtöpfen. Dieser "Edelmann" bekommt jetzt aber ca. das gleiche an Pension. Eine Klage wg. Untreue wäre in meinen Augen aber das mindeste. Das System ist schlicht verrottet. Die nachgerde natürliche Reaktion darauf ist selber zu besch.... wo es nur geht und alles wieder rein zu holen. Von der moralischen Seite sehe ich die GEZ Abzocke da als eine Art Ablasshandel lutherischer Dimension.
> Nimm §19 Abs. 2, das reduziert die Arbeit mit dem Finanzamt auf die > Anlage EÜR bei der Steuererklärung und eine einfache > Einahme-Überschussrechnung in der Buchhltung. ich kein BWLer, dem Steuerrecht und Privatrecht unheimlich Spaß macht - ich hab das vor 10 Jahren mal während meines Studiums probiert - zum Glück ist nichts passiert .... die negativen Erfahrungen haben mir gereicht. > Müllabfuhr braucht es hier nicht extra bei kleinen "Büro"-Nebengewerbe > und IHK ist 0-50 Euro bisher gewesen, je nach Gewinn im Vorjahr. nach meiner damaligen Gewerbeanmeldung hat sich die Müllabfuhr sofort mit einem Schreiben bei mir gemeldet - das konnte ich damals abblocken, war Papierkrieg, Zeitaufwand; bei der IHK war nichts zu machen - wie die GEZ, nicht fragen, sondern zahlen! > Bei mir Zeigt die Tabelle 0 Euro für einen Kleinen Nebenverdienst (5 > kEUR) an als Einzelunternehmer. mag sein, daß die IHK das inzwischen geändert hat - ich kenne die heutige Situation nicht, aber eins ist klar: es wird Dir nichts geschenkt, Du mußt es schriftlich nachweisen und sei es auch noch so geringfügig - viel Zeitaufwand für ein paar elende Euro Einsparung. > Welche Sonstige Vereine braucht es den? Ich kenne die aktuelle Situation nicht - mittlerweile haben sie ja monatliche Vorsteuererklärung für den 'Anfang' eingeführt - das war früher nicht so; wieder mal etwas mehr Zeitaufwand. Je nach Branche kann es unterschiedlich sein, z.B. GEMA fällt mir gerade noch ein, oder, oder - nur weil die Rechtslage nicht voll ausgenutzt wird, heißt das nicht im Umkehrschluß das nicht noch eine zusätzliche 'Abgabe' möglich ist. So einfach froh, daß sie bei Dir noch gemerkt haben, was zu holen ist. > Wir reden doch immernoch über "hin und wieder mal was nebenbei > verkaufen", oder? ja, und da wird es grenzwertig. Am besten so wenig verkaufen, daß es ein Privatverkauf ist und eigene Waren zerstören und wegwerfen - der Staat will es ja so! Gewerbe bedeutet Kosten (IHK Zwangsbeitrag, siehe Dein Link) und vor allen Dingen viel Papierkram, um den ganzen Mist abzublocken. > Da gehe ich stark von aus, dass es einen sozialversicherungspflichtigen > Hauptjob gibt und und damit das folgende gilt: In Deinem rechtsunverbindlichen Link steht auch noch folgendes: ... da in einigen Fällen zusätzliche Kosten entstehen können (hier zeichnet sich kein einheitliches Bild ab). Auch ist die Krankenkasse regelmäßig zu informieren, sobald sich am Status etwas ändert. In der Regel meldet sich die Krankenkasse ohnehin ein Mal pro Jahr, um den aktuellen Status erfassen. Dies ist z.B. konkret der Fall, wenn die nebenberufliche Tätigkeit mit Blick auf die Arbeitszeit und das erzielte Einkommen überwiegt: In diesem Fall bekommen Betroffene den Status der Selbstständigkeit, womit sie 'versicherungsfrei' werden. Das bedeutet, dass keine Beiträge für die Renten- und Arbeitslosenversicherung zu zahlen sind. Um jedoch Nachzahlungen in Bezug auf Kranken- und Rentenversicherung im Vorfeld zu vermeiden, sollten Sie von sich aus in regelmäßigem Kontakt mit Ihrer Krankenkasse stehen. Tja, voll der marktwirtschaftliche Sozialismus mit viel Überwachung und Papierkram - falls Du doch mal gekündigt werden solltest, hast Du richtig Spaß! Nur H4 ist noch besser. Vielleicht läuft das bei Dir dank bombensicheren Hauptjob ganz easy .... mir ist das zu ungewiß.
> Wenn sich irgendwann das ganze ernsthaft zu ner Selbstständigkeit > verschiebt sieht es anders aus, aber das ist ja dann die Fragestellung > "warum macht ihr euch nicht selbstständig" und nicht mehr "warum > verkauft man es nicht nebenher mal ein/zwei Stück" richtig, das wäre dann ein 'Privatverkauf' und da gibt es Gerichtsurteile, ab wann es gewerblich wird und natürlich Abmahnvereine, die da ein Auge drauf haben. Alles Gründe privat erstellte Kunstwerke, wo CE, WEEE, usw. unklar ist, nicht zu verkaufen - auch nicht privat.
> Das personifizierte Halbwissen ist wieder unterwegs. > > Schau doch einfach mal wieviele Leute erfolgreich ein Kleinstunternehmen > führen. Aber klar, nölen und schimpfen war schon immer leichter als den > Arsch hochzukriegen. als staatstreuer Beamter mit Hobbyjob hast Du natürlich die Weisheit gepachtet :->
Was führst du immer die Vorsteuer/Umsatzsteuer an, für etwas nebenbei ist man doch schön blöd die sich ans Bein zu binden: https://www.kleinunternehmer.de/ (Die benannte §19-Regelung)
> Was führst du immer die Vorsteuer/Umsatzsteuer an, für etwas nebenbei > ist man doch schön blöd die sich ans Bein zu binden: > https://www.kleinunternehmer.de/ (Die benannte §19-Regelung) das hängt von der Branche und Deinem Unternehmensziel ab - normalerweise will man ja wachsen?! Wenn z.B. Dein Lieferant eine Ausweisung der Mehrwertsteuer wünscht, kommt das ganz schlecht rüber, wenn Du Dein Sondersystem einführst nur weil irgendein § Dir die Möglichkeit bietet - Dein Lieferant mag Abweichungen nicht und reagiert.
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Helmut v. schrieb: > Warum stellt ihr nicht diese in einer größeren Produktion her und > verkauft sie? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Hier mal der Auszug "laws" aus meiner Mindmap für Produktentwicklung. Quick and dirty und alles andere als vollständig.
S. B. schrieb: > Wenn z.B. Dein Lieferant eine Ausweisung der Mehrwertsteuer wünscht Dein Lieferant kann sie doch ausweisen, das interessiert dich gar nicht (und in den meisten Fällen muss er sie ja auch ausweisen). Wäre also eher dein Kunde, der sie ausgewiesen haben möchte, weil er sie selbst gegenrechnen darf. Für den bist du ohne ausgewiesene MWSt. einfach erstmal implizit 19 % teurer, das ist alles. Aber hier ging's ja wohl sowieso eher um private Kunden, die interessiert ein Märchensteuerausweis einen feuchten Dreck, sie müssen sie so oder so zahlen.
> Dein Lieferant kann sie doch ausweisen, das interessiert dich gar > nicht (und in den meisten Fällen muss er sie ja auch ausweisen). schon richtig, aber man muß sie dann wohl wieder reinrechnen, damit das eigene Abrechnungssystem stimmt? Wie gesagt, bei mir ist das schon einige Jahre her. Kann sein, daß heute einfach alles supi ist - IHK mußt Du aber zahlen oder gibt's da auch eine Befreiung wie bei GEZ unter ganz besonderen Bedingungen versteht sich? > Wäre also eher dein Kunde, der sie ausgewiesen haben möchte, weil er > sie selbst gegenrechnen darf. Für den bist du ohne ausgewiesene MWSt. > einfach erstmal implizit 19 % teurer, das ist alles. höhö - und jetzt rate mal was Dein Kunde dann wohl macht? Vielleicht war das auch der Grund warum ich damals den komplizierten Weg "freiwillig" gezwungen gewählt habe, keine Ahnung, ich weiß es nicht mehr. > Aber hier ging's ja wohl sowieso eher um private Kunden, > die interessiert ein Märchensteuerausweis einen feuchten Dreck, > sie müssen sie so oder so zahlen. auch da gibt's Ausnahmen, die das dann steuerlich umsetzen können, aber die Mehrheit nicht, stimmt. Aber darum geht's hier primär nicht, sondern: > Wenn ihr so tolle Sachen baut, warum verkauft ihr sie nicht? a) Haftungstechnisch eine Katastrophe nach EU-Recht - auch nicht legal privat verkaufbar wegen EU-Vorschriften ... vielleicht noch als Bausatz??? keine Ahnung, bisher keine Antwort! b) ab welchem Umsatz wird es denn gewerblich und was droht dann ? c) regelmäßiger, dauerhafter Umsatz nicht gegeben. Fazit: belasse es lieber beim Hobby insbesondere bei Selbstbau-Basteleien :-)
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Klar, man kann sich alles schlecht reden, wenn man will. Und im Zweifelsfalle ist eine Produkthaftung nicht etwa gesunder Menschenverstand, sonder die böse EU dran schuld. Ansonsten sind die Fragen doch bereits ausgiebig beantwortet worden – auch und vor allem von solchen Leuten, die sowas tatsächlich machen, nicht nur abwiegeln und es sein lassen.
> Klar, man kann sich alles schlecht reden, wenn man will. Und im > Zweifelsfalle ist eine Produkthaftung nicht etwa gesunder > Menschenverstand, sonder die böse EU dran schuld. genau daran ist sie ja auch schuld und man darf das nicht kritisieren, weil alles was von der EU kommt heilig ist, von Gott gewollt ?! Deswegen steht in der Bucht auch jedesmal ein schöner Zusatz in puncto Gewährleistung, etc. bei Privatverkäufern - als Kleingewerbler kannst Du das schon mal nicht machen, da sieht's anders aus. > Ansonsten sind die Fragen doch bereits ausgiebig beantwortet worden – > auch und vor allem von solchen Leuten, die sowas tatsächlich machen, > nicht nur abwiegeln und es sein lassen. Findest Du? Ich nicht: Verkauf der eigenen Bastelei ohne CE, usw. als Bausatz möglich? Keine Antwort bisher. WEEE findet einer von 'solchen Leuten' sehr ärgerlich .... aber das war's dann auch schon, nix machen, zahlen & gut finden bzw. keine weitere Antwort, weil EU Gesetz == göttliches Gesetz ?! Sorry, ich finde die Antworten (Schweigen) immer putzig :->
S. B. schrieb: > Deswegen steht in der Bucht auch jedesmal ein schöner Zusatz in puncto > Gewährleistung Der komplett unsinnig ist. Das exakt gleiche Recht galt bereits lange vor der EU-Regelung entsprechend dem BGB (und selbst gemäß ZGB in der DDR), es hat nur nie jemand an die große Glocke gehängt. Auch da war bereits eine implizite Gewährleistungspflicht bei jedem (auch privatem) Verkauf, die man explizit im Vertrag ausschließen musste, wenn man sie nicht haben wollte. Alles, was durch die EU-Regelung anders geworden ist ist, dass man als gewerblicher Verkäufer ebendiese Gewährleistung nicht mehr komplett ausschließen kann. Das ist eine durchaus sinnvolle Regelung, denn sie hilft, die Menge an „Neuschrott“ zu reduzieren. Hauptsache, auf die EU gemeckert … und wenn nicht die, dann auf die GEZ (die es schon ein paar Jahre lang gar nicht mehr gibt, aber das ist ja völlig unwichtig).
S. B. schrieb: > IHK mußt Du aber zahlen oder gibt's da auch eine Befreiung IHKG § 3 (3) Satz 3: > Natürliche Personen und Personengesellschaften, die nicht in das > Handelsregister eingetragen sind, ... sind vom Beitrag freigestellt, > soweit ihr Gewerbeertrag ... 5200 Euro nicht übersteigt.
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> Der komplett unsinnig ist. aber komisch ist schon, daß wirklich JEDER Privatverkäufer in der Bucht gerade das unbedingt erwähnt .... sind die jetzt alle deppert? > Das exakt gleiche Recht galt bereits lange vor der EU-Regelung > entsprechend dem BGB (und selbst gemäß ZGB in der DDR), es hat nur nie > jemand an die große Glocke gehängt. Auch da war bereits eine implizite > Gewährleistungspflicht bei jedem (auch privatem) Verkauf, die man > explizit im Vertrag ausschließen musste, wenn man sie nicht haben > wollte. Tja siehst Du: damals war es auch schon da und aber keiner hat die Gesetzesvorgabe richtig genutzt und es gab auch nicht die German Angst, wenn damals kein rechtlicher Zusatz vom Verkäufer dabei stand; da ging der ganze Verkauf problemlos über die Bühne auch bei sehr bösen Fehlern .... bis dann einige findige Käufer, Abmahnvereine und sonstige Zeitgenossen auf die Idee kamen die vorhandenen Gesetze mal so richtig voll zu nutzen, weil der Grundsatz gilt: pecunia not olet; also Stufe 2.0, richtig gut jetzt finde ich auch :-> so ändert sich der Verkauf und mit Verpackungsgesetz, CE, WEEE, usw. ist das schon ganz gut für den Anfang .... und man kann das immer noch toppen (nur weil die bisherigen Möglichkeiten nicht voll genutzt werden heißt das nicht das es ewig so bleibt), die nächste Verordnung kommt bestimmt und die alten bleiben natürlich weiterhin bestehen, weil es immer Sinn macht - Spaß für den Verkäufer muß schließlich sein und große Teile der Gesellschaft leben ja davon. Natürlich ist mir klar, daß Steuern gut sind und noch mehr Steuern immer besser sind. Was für Steuern gilt, gilt auch analog für Abgaben und Gesetze - je mehr, desto besser :-> Immer weiter Richtung Ziel - der Endkonsument (der nichts mehr merkt) kann ja alles bezahlen, wen stört das schon, Hauptsache der EU, usw. geht's gut und man selbst ist nicht weiter betroffen - ist doch so? .... eine fatale Entwicklung.
>> IHKG § 3 (3) Satz 3: >> Natürliche Personen und Personengesellschaften, die nicht in das >> Handelsregister eingetragen sind, ... sind vom Beitrag freigestellt, >> soweit ihr Gewerbeertrag ... 5200 Euro nicht übersteigt. gibt es da auch schon ein fertiges Antragsformular zur Befreiung seitens IHK zum Downlaod oder muß ich mir die Nachweise&Formulierungen selbst aus dem Fingern saugen und genehmigen lassen .... nur für den Fall, daß ich auf die Idee kommen sollte :-) Link wäre schön.
S. B. schrieb: > aber komisch ist schon, daß wirklich JEDER Privatverkäufer in der Bucht > gerade das unbedingt erwähnt .... sind die jetzt alle deppert? die gesamte menschlische Intelligenz ist eine Konstante, nur wir werden immer mehr!
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S. B. schrieb: > sind die jetzt alle deppert? Ja, sind sie. Besonders die, die da auch nach zwanzig Jahren noch das „neue EU-Recht“ zu zitieren meinen müssen. Selbstverständlich kann man bei einem Privatverkauf die Gewährleistung ausschließen, wenn einem danach ist, aber wer diese dämliche Begründung da gedankenlos reinklatscht, für den passt das Attribut „deppert“ schon. Wer weiterdenkt, kann natürlich auch einfach mal eine verkürzte Gewährleistung festlegen, zwei oder vier Wochen zum Beispiel. Das könnte das Vertrauen der potenziellen Käufer stärken, dass sie eben keinen Schrott angeboten bekommen. Davon abgesehen, Gewährleistungssausschluss heißt noch lange nicht, dass man sich aus der Haftung winden kann, wenn das Verkaufsgut nicht die zugesicherten Eigenschaften besitzt. > Immer weiter Richtung Ziel - der Endkonsument (der nichts mehr merkt) > kann ja alles bezahlen Genau den schützt aber bspw. die durch die EU zwangsweise eingeführte Nichtausschlussmöglichkeit der Gewährleistung bei gewerblichen Verkäufen.
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> Genau den schützt aber bspw. die durch die EU zwangsweise eingeführte > Nichtausschlussmöglichkeit der Gewährleistung bei gewerblichen > Verkäufen. das ist richtig, nur muß der gewerbliche Verkäufer das Risiko ja auch einpreisen in seine Waren (nämlich bei seinen Kunden) .... und da sind kleine Verkäufer sagen wir mal im Nachteil :-) Und das merkt man ja auch an der hiesigen Unternehmenskultur.
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vielleicht sehe ich ja auch zu schwarz aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit. Wie das bei einem Bausatz wie z.B. Nixie Bausatz mit CE&Co. aussieht würde mich schon interessieren? Abgesehen davon müßte man sowieso eine andere Nische finden, der 1001. Nixie Bausatz, etc. wird es dann wohl nicht mehr bringen.
S. B. schrieb: >> Genau den schützt aber bspw. die durch die EU zwangsweise eingeführte >> Nichtausschlussmöglichkeit der Gewährleistung bei gewerblichen >> Verkäufen. > das ist richtig, nur muß der gewerbliche Verkäufer das Risiko ja auch > einpreisen Ist aber immer noch billiger für den Kunden, als wenn der das zweimal kaufen muss (einmal Neuschrott, war halt billig, das nächste Mal richtig). Außerdem ist das Risiko ja, wenn das Zeug vernünftig gebaut worden ist, nun nicht so hoch, dass da sackweise Ausfälle während der Gewährleistung auftreten, ansonsten hat man sowieso irgendwas falsch gemacht. Im Wesentlichen ist die Gewährleistung doch dafür da, dass unvermeidliche Frühausfälle (Anfang der so genannten „Badewannenkurve“) abgedeckt werden. Die Alternative dazu ist eine Vorab-Alterung, die unvergleichlich teurer ist und deshalb nur bei Geräten gemacht wird, bei denen sowas bspw. aus Sicherheitsgründen notwendig ist. S. B. schrieb: > Wie das bei einem Bausatz wie z.B. Nixie Bausatz mit CE&Co. aussieht > würde mich schon interessieren? Wie oben schon geschrieben, wenn das wirklich ein Bausatz ist (der also nur von kompetenten Leuten aufgebaut werden kann), dann haben die den Schwarzen Peter bezüglich der Konformität. Fair gegenüber den Kunden wäre es allerdings, wenn du zumindest eine grundlegende Konformitätsbewertung eines aufgebauten Bausatzes selbst mal gemacht hast, damit klar ist, dass diese Anforderung bei sachgerechtem Aufbau auch durch den Kunden erfüllbar ist. Am meisten Probleme wird man wahrscheinlich bezüglich EMV-Abstrahlung haben, besonders hier beim allgegenwärtigen Schaltwandler zur Erzeugung der Nixie-Spannung. Der Rest ist Peanuts, die Niederspannungsrichtlinie erfüllt man am einfachsten, indem man zur Versorgung eine fertige Wandwarze nimmt. WEEE könnte bei einem Bausatz relevant sein, das weiß ich nicht genau.
Hallo, eine Frage (da für mich auch interessant): Wenn man ein selbst gebautes elektronisches Messgerät/Messbaugruppe verkaufen will, habe ich mal irgendwo gelesen, dass es gewisse "Vereinfachungen" geben soll. Ich kann mich nur nicht mehr erinnern, was da genau anders ist als bei sonstigen elektronischen Geräten. Kann dazu jemand etwas sagen?
Daniel R. schrieb: > Ich kann mich nur nicht mehr erinnern, was da genau anders ist als bei > sonstigen elektronischen Geräten. Womöglich gilt das dann als Kundenauftrag; also Einzelanfertigung. Das ist dann ähnlich wie bei der Busatz Sache und du kannst die Verantwortung auf den späteren Nutzer umwälzen.
Nop schrieb: > Deutschland hat nämlich die EU-Richtlinie > auf eine Weise umgesetzt, die den Großkonzernen jede auch nur potentiell > lästige, innovative Startup-Konkurrenz vom Hals schafft. man muss ja nicht mit eigenen Kreationen Geld verdienen. Gerätschaften/Bauteile aus fernost importieren, auf deutsche/europäische Verkaufsfähigkeit zertifizieren lassen und gut.
Alex G. schrieb: > Daniel R. schrieb: >> Ich kann mich nur nicht mehr erinnern, was da genau anders ist als bei >> sonstigen elektronischen Geräten. > Womöglich gilt das dann als Kundenauftrag; also Einzelanfertigung. Das > ist dann ähnlich wie bei der Busatz Sache und du kannst die > Verantwortung auf den späteren Nutzer umwälzen. Das mit der äquivalenten Bausatz-Sache könnte sein. Aber ich war damals vom Lesen her der Meinung (es könnte auch in irgendeinem Thread hier in diesem Forum gewesen sein - hab ihn nur nicht mehr gefunden), dass das nicht nur für eine Einzelanfertigung gilt.
Johannes F. schrieb: > Was führst du immer die Vorsteuer/Umsatzsteuer an, für etwas nebenbei > ist man doch schön blöd die sich ans Bein zu binden: > https://www.kleinunternehmer.de/ (Die benannte §19-Regelung) Nicht unbedingt. Ich verkaufe über einen Distributor und spare mir damit den Stress mit den Endkunden. Würde ich §19 anwenden, fiele die USt damit faktisch zweimal an (einmal bei mir, einmal beim Verkauf an den Endkunden). Und was da so stressig sein soll, weiß ich nicht. Das fällt bei meinem Programm (Wiso Steuer) aus der EÜR nebenher raus. Der Zusatz-Zeitaufwand liegt bei ca. 15 Minuten pro Monat. Und das Finanzamt hat bis jetzt alles klaglos akzeptiert und bei Rückfragen am Telefon freundlich Auskunft gegeben. Bei Rechnungen über 1000 EUR soll ich den Beleg vorab einreichen, das war der einzige Zusatzaufwand. Die IHK kostet hier (Stuttgart) übrigens für Kleinunternehmer nichts. Auch die für andere Orte genannten Beträge von um die 100 EUR/Jahr sollte das Gewerbe abwerfen. Wenn es das nachhaltig nicht tut, ist es eh Liebhaberei statt kein Gewerbe. <Polemik> Leider passt das nicht zum Bild, dass man ja ach so böse von Regierung, Verwaltung, Zoll, Steuern, Industrie, Kapitalisten, Sozialisten, Lobbyisten und sonstwas-isten behindert wird und jede Innovation unterdrückt wird. Das Ärgernis aus diesen Punkten ist in der Summe auch nicht schlimmer als Compilerbugs, schlechte und fehlerhafte Datenblätter, nicht lieferbare Bauteile, selbst verschuldete Konzeptfehler usw. Wer aus eigenen Ideen Geld verdienen will, braucht ein gewisses Durchhaltevermögen. Kunden, die für Gejammer Geld zu zahlen bereits sind, sind doch recht dünn gesät. </Polemik>
Ein respektabler Jammererhaufen. Man kann an den Herausforderungen auch wachsen. Die Smarten, auch wenn sie wenig Ahnung von Elektronik haben, suchen sich ein fachfremdes Projekt, und bieten eine Trivialitaet als Loesung an. Nur haben sie diese Loesung noch nicht ganz. Also schnell ein Forschungsprojekt aufsetzen, und 100kEuro an Foerdergeldern beantragen. Nach 3 Monaten einen Bericht schreiben, im Sinne von : "Wir sind super, wird sind tuechtig, wir sind erfolgreich. Wir sind die Besten. Wir sind die Groessten. So gut, wir glauben's selbst nicht. Wir sind mit Riesenschritten vorwaertsgekommen. Die Resultate sind ein Quantensprung, und werden ganz neue Maerkte erschliessen. Es sind noch ein paar neue Probleme aufgestaucht, wir brauchen nochmals ein Jahr, nochmals eine Million. "
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Max G. schrieb: > Nicht unbedingt. Ich verkaufe über einen Distributor und spare mir damit > den Stress mit den Endkunden. Darf man Fragen ob Konsumer oder B2B und welche Erfahrungen du mit dem Distri. gemacht hast?
Name H. schrieb: > "Wir sind super, wird sind tuechtig, wir sind erfolgreich. Wir sind die > Besten. Wir sind die Groessten. Ja, so habe ich damals im Jahre 1999 auch gedacht mit meiner "J-Tronic GmbH". 3 Jahre später hatte ich 3-4 Klagen des Wettbewerbs am Hals wgen Patentverletzung für die Verschaltung von Mosfets und Relais, schon diverse Abmahnungen bezahlt und ging dann 2004 endlich mit rund 50.000 Euro Schulden pleite direkt in die Sozialhilfe ud 5 Jahre später bekam ich auch wieder Wohnungen vermietet weil mein Schufa Eintrag gelöscht war und die Schuldner endlich Ruhe gaben.
Christian J. schrieb: > ging dann 2004 endlich mit rund 50.000 Euro Schulden pleite Das ist nun gerade nicht die Masche, die hacky da vorgestellt hat.
S. B. schrieb: > gibt es da auch schon ein fertiges Antragsformular zur Befreiung seitens > IHK zum Downlaod Das ist das bundesweit gültige Gesetz; wie deine IHK das handhabt, weiß ich nicht. Aber dort steht nicht "werden auf Antrag freigestellt", sondern "sind freigestellt". Frag einfach nach (üblicherweise gibt es kostenlose Beratung für Existenzgründer).
Max G. schrieb: > ... sollte das Gewerbe abwerfen. Wenn es das nachhaltig nicht tut, > ist es eh Liebhaberei statt kein Gewerbe. "Liebhaberei" ist ein Begriff aus dem Steuerrecht (und verhindert die Verrechnung der Verluste mit anderen Gewinnen). Wenn der Elektronikverkauf keinen Gewinn abwirft, ist es trotzdem ein Gewerbe. Man spart sich die vom Gewinn abhängigen Abgaben (Märchen-/Gewerbesteuer, IHK-Beitrag, etc.), aber der ganze Anmelde-, Verbraucherschutz- und Umweltschutzkram (Gewerbeanmeldung, IHK-Mitgliedschaft, CE, WEEEEE, Verpackungsgesetz, etc.) existiert trotzdem noch.
S. B. schrieb: > gibt es da auch schon ein fertiges Antragsformular zur Befreiung seitens > IHK zum Downlaod oder muß ich mir die Nachweise&Formulierungen selbst > aus dem Fingern saugen und genehmigen lassen .... nur für den Fall, daß > ich auf die Idee kommen sollte :-) > Link wäre schön. Die IHK erfährt das ganz automatisch vom Finanzamt und ordnet Dich dann im nächsten Jahr entsprechend ein. Zuviel gezahlte Beiträge gibt es übrigens zurück. Mir ist keine IHK bekannt, die diese Freigrenze auf den Gewinn nicht hätte. Die Kosten sind IHK-technisch beim Start also in der Tat erstmal bei Null. Ab der Freigrenze bis 10k Gewinn liegt der Beitrag hier dann bei satten und sämtliche Existenzen vernichtenden 23 Euro per anno. Dazu kann man sich bei der IHK eine Menge Infos holen. Dafür ist die IHK da und hat durchaus kompetente Leute. Das geht vom CE über WEEE, Verpackungsverordnung bis zum Steuerrecht und Außenhandel. Weiterhin gibt es hier regelmäßig Veranstaltungen über Neuerungen des Steuerrechts sowie kostenlose Steuerberater- und Patentanwaltsprechtage, es gibt den Lotsendienst, bei dem erfahrene Unternehmer im Ruhestand sich auch Kleinunternehmen anschauen und Tipps geben, usw. Wer die Dinge - gerade am Anfang - nicht in Anspruch nimmt, ist selbst schuld. Und: freundlicherweise gibt es viele dieser Dinge auch für Leute, die noch mit der Idee spielen, sich selbstständig zu machen.
Mich würden für den Anfang mal ein paar Sachen interessieren... 1. Bis zu welcher Grenze darf man testen, ob sich ein Produkt überhaupt verkaufen lässt? Darf man ein paar Stück verkaufen ohne sich großartig um Finanzamt oder Vorschriften zu kümmern, um zu sehen, ob das Ganze eine Aussicht auf Erfolg hat? 2. Ab wann muß man das Unternehmen/den Versuch dem Finanzamt melden? 3. Ab wann muß man zwingend Dinge wie CE/WEEEohWEEE/Verpackungs-Vorschriften usw. einhalten? Ab wann sind Prüfungen für das Produkt vorgeschrieben, wenn man sich von allem Gefährlichen wie z.B. 230V fernhält? Ich würde z.B. nur Produkte für 12V anbieten und ggf. Netzteile zukaufen. Damit bin ich die 230V-Probleme los. 4. Was machen die deutschen Behörden dagegen, daß man es nicht einfach mit einem Vertrieb aus dem Ausland/EU probiert, wenn die deutschen Hürden aufgrund der Vorschriften, Prüfungen usw. unüberwindbar bzw. unbezahlbar sind oder das ganze Geschäft von Anfang an unrentabel machen? Ich habe prinzipiell nichts dagegen, daß ein Produkt geprüft werden muß oder bestimmte Bedingungen erfüllen muß. Ich habe auch kein Problem damit, nur Verpackung aus gepresster Hundekacke zu verwenden, wenn die Politik das so möchte. Aber was mich davon abhält, ist dieser ganze Paragraphendschungel. Das fühlt sich so an, als ob man mit einem Bein schon im Knast steht, wenn man auch nur versucht, eine eigene Entwicklung zu verkaufen. Egal was du machst, irgendwer kann dich immer wegen irgendwas verklagen. Wenn es irgendwo eine Möglichkeit gäbe, sowas z.B. über den Onlinehandel ohne großes Risiko zu probieren, wenn man bestimmte Grenzen nicht überschreitet, dann würde ich das versuchen. Aber gleich ab Null das ganze Risiko, teure vorausgehende CE/EMV-Prüfungen oder was auch immer (Verpackungsvorschriften sehe ich da noch als das geringste Problem), ist für den kleinen Mann aus dem heimischen Bastelkeller in Deutschland wohl nicht möglich.
> Ja, so habe ich damals im Jahre 1999 auch gedacht mit meiner "J-Tronic > GmbH". Interessanter Post, weil er aufzeigt das auch anders laufen und es nicht an einem selbst liegen muß. Schulden hatte ich am Ende meiner Selbstständigkeit nicht, eher ein kleines Plus - aber es war Stress und es gab einige Momente, da hatte ich Glück - es hätte ganz böse enden können. > Das ist das bundesweit gültige Gesetz; wie deine IHK das handhabt, weiß > ich nicht. Aber dort steht nicht "werden auf Antrag freigestellt", > sondern "sind freigestellt". Frag einfach nach (üblicherweise gibt es > kostenlose Beratung für Existenzgründer). offenbar scheint das ja je nach Bundesland völlig unterschiedlich geregelt zu sein, wenn in Stuttgart erst einmal gar keine Abgabe bis zum Betrag x gibt und bei wieder anderen IHKs läuft das mit Vorkasse und möglicher Rückerstattung - ok, haben sie dann wohl verbessert; früher war das eine Zwangsabgabe ohne Ausnahme. Die IHK ist ja eher auch ein kleines Übel - als kritischer sehe ich die ganzen neuen Normen und Gesetze beim Verkauf an. Insbesondere WEEE kann zum absoluten Killer werden wie ich einem anderen Forum gelesen habe - die Möglichkeiten werden 'noch' nicht ausgeschöpft, aber wehe dem, den es dann trifft.
> 1. Bis zu welcher Grenze darf man testen, ob sich ein Produkt überhaupt > verkaufen lässt? 1 Stück als Privatverkauf ohne Gewerbeanmeldung wird wohl noch funktionieren - Du hast dann aber immer noch das Problem mit CE, EMV und insbesondere WEEE mit Deinem Eigenbau - selbst Verkauf als Bausatz hat seine Tücken. > Darf man ein paar Stück verkaufen ohne sich großartig > um Finanzamt oder Vorschriften zu kümmern, um zu sehen, ob das Ganze > eine Aussicht auf Erfolg hat? Die Vorschriften gelten immer. Wann das Private aufhört und das Gewerbe anfängt wird im Zweifel gerichtlich entschieden - da gibt's unterschiedliche Urteile. Sobald Du ein Gewerbe anmeldest, wird das Ganze automatisch steuerpflichtig. > 2. Ab wann muß man das Unternehmen/den Versuch dem Finanzamt melden? mit der Gewerbeanmeldung bzw. dann kommt automatisch ein mehrseitiges Schreiben vom Finanzamt. > 3. Ab wann muß man zwingend Dinge wie > CE/WEEEohWEEE/Verpackungs-Vorschriften usw. einhalten? bei Bausätzen gibt es wohl komplizierte Sonderregeln, beim fertigen Produkt immer CE, WEEE, usw. > Ab wann sind Prüfungen für das Produkt vorgeschrieben, wenn man sich von > allem Gefährlichen wie z.B. 230V fernhält? Ich würde z.B. nur > Produkte für 12V anbieten und ggf. Netzteile zukaufen. Damit bin ich > die 230V->Probleme los. da würde ich mich wirklich nicht drauf verlassen! > 4. Was machen die deutschen Behörden dagegen, daß man es nicht einfach > mit einem Vertrieb aus dem Ausland/EU probiert, wenn die deutschen > Hürden aufgrund der Vorschriften, Prüfungen usw. unüberwindbar bzw. > unbezahlbar sind oder das ganze Geschäft von Anfang an unrentabel > machen? Aber warum sollten sie etwas dagegen machen? Du kannst die Produkte beim großen C oder sonstigen Versendern kaufen und da muß jetzt nicht der Markt für kleine Selbstständige eröffnet werden, die Ideen haben - wozu? Was es nicht gibt, wird im Ausland produziert und dann über die großen Elektronikversender vertrieben .... aus die Maus, so läuft das hier leider. > Wenn es irgendwo eine Möglichkeit gäbe, sowas z.B. über den Onlinehandel > ohne großes Risiko zu probieren, wenn man bestimmte Grenzen nicht > überschreitet, dann würde ich das versuchen. Ja, Du bist dann aber als Hersteller haftbar, wenn irgendwelche Elektronormen nicht eingehalten werden und das knallt dann richtig - der Hersteller in China oder Indien hat es da nun mal etwas einfacher. Deswegen kommt der ganze Elektrokram meist von außerhalb der EU. Du mußt den Standort wechseln :-) > Aber gleich ab Null das > ganze Risiko, teure vorausgehende CE/EMV-Prüfungen oder was auch immer > (Verpackungsvorschriften sehe ich da noch als das geringste Problem), > ist für den kleinen Mann aus dem heimischen Bastelkeller in Deutschland > wohl nicht möglich. Verkauf von Fremdprodukte eher kein Problem, weil Du nicht der Hersteller bist - dafür dann ganz andere Probleme. Eigenentwicklungen auch als Bausatz wäre mir viel zu riskant - das geht nur als Hobby für sich selbst, da gibt es Gott sei Dank noch keine Vorschriften :-)
Chris D. schrieb: > Dazu kann man sich bei der IHK eine Menge Infos holen. Dafür ist die IHK > da und hat durchaus kompetente Leute. Das geht vom CE über WEEE, > Verpackungsverordnung bis zum Steuerrecht und Außenhandel. Hast du das mal gemacht? Die sind so kompetent wie das Internet. Nicht mehr und meist eher weniger. Mein kleiner Laden hat hier 380 Euro pro Jahr an diese Institution abgedrückt. Dafür hat sich der Leiter eine halbe Million im Jahr ausgezahlt und bekommt das gleiche an "Altersruhegeld". Fair ist da gar nichts. Die Patentstelle z.B. habe ich schon als Jungentwickler gebührenpflichtig genossen. Damals war das wie bei Kafka und ich werde nie vergessen wie die Herrschaften mich behandelt haben. Jetzt fressen Sie Kreide, weil man Sie nicht mehr braucht. Helle Räume, ein paar Computer nette Mädels und sinnvoll für den der es nicht schafft Depatis von zu Hause zu bedienen (ob der/diejenige nicht besser was anderes machen sollte steht dann auf einem anderen Blatt). Da ich persönlich Einblick habe weiß ich was für Schnarchnasen da durch die Gänge schleichen. Inzwischen wurden die Leitung abgewählt und ich soll immer noch fast 200 Euro dafür zahlen das Sie jetzt keinerlei Leistungen mehr bringen. Weil nun alles für Personal und Pensionen draufgeht. Das letzte Seminar das ich über die mitgemacht habe war ein Google Seminar. Da haben Sie sich drangehängt und das ist auch ohne die kostenlos. Einer der typischen Selbstbedienerläden dieser Republik. Allerdings muss ich sagen das Sie eine geile 3 Tage Veranstaltung vermittelt haben. Weil der Veranstalter zu wenig Teilnehmer hatte der über die IHK aufgefüllt. Wahllos, alles was irgendwie mit IT zu tun hat. War zwar zwischen den ganzen PWC, IBM und sonstwem etwas der Paria, trotzdem geil.
Erst einmal vielen Dank, daß Du Dir so viel Mühe mit der Beantwortung meiner Fragen gegeben hast. Wenn es irgendwo einfache Möglichkeiten gäbe, seinen Aufbau auf CE/EMV prüfen zu lassen, ohne daß es Millionen kostet, dann würde ich das sogar spaßenshalber mal probieren. Das einzige, was in meinen Schaltungen mit mehr als 150 Khz oder wo die Messungen anfangen läuft, ist der Controller selber. Wenn sowas strahlen würde, hätte kein Gerät mit so einem Controller diese Zertifikate. Das einzige was strahlen könnte wären evtl. Schaltregler, wenn sowas verbaut ist. Aber entweder verzichtet man dann auf sowas wenn einem der Wirkungsgrad egal ist oder man pappt ein paar Snubber und Ferritkerne/Spulen extra dran, um die Dinger zahm zu kriegen. Viele zugekaufte Dinge wie z.B. Funkmodule oder dergleichen, Netzteile, bringen ihrerseits bereits CE-Kennzeichnungen mit, so daß ich mich nur noch um den von mir gebauten Teil kümmern bräuchte. Wenn ich bei Kleinspannung von 12 oder 24 V bleibe, müsste ich auch sowas wie z.B. die Niederspannungsrichtlinie los sein. Diese WEEE-Richtlinien sind das einzige wo ich kein Stück durchsehe. Wenn ich nur meine eigenen Produkte zur Vermeidung von Elektroschrott zurücknehmen müsste, kein Problem. Oder wenn ich bei meinem Produkt bestimmte Werkstoffe verwenden soll, damit das Produkt einfacher zu recyclen ist, auch kein Problem. Da muß man nur wissen was und baut sein Produkt entsprechend auf. Was ich nicht verstehe ist z.B. sowas, ob man dann als Hersteller auch Produkte anderer Hersteller zurücknehmen muß (auch wenn man nur als Einzelperson unterwegs ist). Falls ja wäre das eine nicht kalkulierbare Problematik. Wahrscheinlich ginge es gut, aber wenn dich einer mit 200 alten Styropor-verseuchten Kühlschränken oder Problemstoffen wie Asbest oder Quecksilber zuschmeißen darf, wofür du dann die Entsorgung zahlen musst, hast du ein Problem... Verpackung... Da mache ich mir bei kleinen Stückzahlen keine großen Gedanken drum. Kartons aus Recyclingmaterial bekomme ich bestimmt und was an Kleinserien-Mengen anfällt entsorge ich auch problemlos. Ich würde ja sogar so weit gehen und eine Garantie auf meine Produkte anbieten. Die sind sowieso für DAUs ausgelegt, so daß sie z.B. keinen Schaden nehmen wenn der Auto-Kumpel mal zwei Kabelfarben verwechselt. Den Rest machen großzügig dimensionierte Bauteile und eine Schmelzsicherung. Klar bekommt man es irgendwie kaputt, aber da muß man sich schon Mühe mit gegeben haben.
Ben B. schrieb: > 1. Bis zu welcher Grenze darf man testen, ob sich ein Produkt überhaupt > verkaufen lässt? Gewerblich ist es, wenn es längerfristig auf einen Gewinn ausgelegt ist. Theoretisch ist es das ab dem ersten Stück, und der Gewinn muss dabei noch nicht einmal tatsächlich erzielt worden sein. ;-) In der Realität wird sich das Finanzamt um Pillepalle-Beträge nicht kümmern. > 3. Ab wann muß man zwingend Dinge wie > CE/WEEEohWEEE/Verpackungs-Vorschriften usw. einhalten? Auch die theoretisch ab dem ersten Stück. Ein Gewerbe braucht halt ein Konzept … auch ein finanzielles. Da muss man sowas mit einplanen. Ein Gewerbe plant man ja normalerweise nicht aufgrund einer einzelnen Idee / eines einzelnen Geräts, das man gerade mal so hat. > Ab wann sind > Prüfungen für das Produkt vorgeschrieben, wenn man sich von allem > Gefährlichen wie z.B. 230V fernhält? Es sind so gut wie keine Prüfungen vorgeschrieben (mit ein paar Ausnahmen, bspw. im Bereich Medizintechnik oder auch teilweise bei Funksendeanlagen), allerdings müssen deine Geräte immer regelkonform sein, und du musst das bestätigen. Als Ausdruck deiner Bestätigung bringst du den CE-Kuckuck an. Auch hier wieder: es braucht ein Konzept, und die Information über einzuhaltende Regelungen ist Teil desselben. > 4. Was machen die deutschen Behörden dagegen, daß man es nicht einfach > mit einem Vertrieb aus dem Ausland/EU probiert, wenn die deutschen > Hürden aufgrund der Vorschriften, Prüfungen usw. unüberwindbar bzw. > unbezahlbar sind oder das ganze Geschäft von Anfang an unrentabel > machen? Du bist lustig. Das interessiert die (außer der Versteuerung deines Gewinns) wohl nicht, aber du glaubst doch nicht allen ernstes, dass es einfacher wird, den Kram nur ins Nicht-EU-Ausland zu verticken? Ben B. schrieb: > Wenn es irgendwo einfache Möglichkeiten gäbe, seinen Aufbau auf CE/EMV > prüfen zu lassen, ohne daß es Millionen kostet, dann würde ich das sogar > spaßenshalber mal probieren. Millionen sind es auch nicht, aber mit 100 oder 200 Euro kommst du nicht hin. Es ist ja nicht nur die Arbeitszeit der Mitarbeiter der jeweiligen Prüforganisation, sondern deren Messgerätepark muss auch finanziert werden. Neben der Anschaffung spielt da auch mit rein, dass die Dinger eben alle zwei oder drei Jahre kalibriert werden müssen (d.h. ihre Abweichung gegenüber einem Normal festgestellt), damit man sich am Ende auf die gemessenen Werte auch verlassen kann.
> Wenn es irgendwo einfache Möglichkeiten gäbe, seinen Aufbau auf CE/EMV > prüfen zu lassen, ohne daß es Millionen kostet, dann würde ich das sogar > spaßenshalber mal probieren. > Millionen sind es auch nicht, aber mit 100 oder 200 Euro kommst du nicht > hin. das wird nicht billig, weil die am Ende für Ihr Testat auch haften. Was Du machen kannst, Dir ähnlich wie bei CE selbst ein Testat schreiben; Prüfgerät gibt's billig aus China in der Bucht und die sind gar nicht mal so schlecht - aber das ist dann halt eigenes Risiko! Das Risiko kannst Du über die Wahl der Geschäftsform dann nochmal abmildern :-) Die Geschäftsform ist wirklich entscheidend - aber eine GmbH kostet auch einiges und bei einer Ltd. hast Du ein massives Image-Problem + bist schon fast BWLer des Steuerrechts :( Inzwischen gibt's auch analog zur Ltd. ein deutsches Pendant - aber wie die Haftung da aussieht, mußt Du selbst rausfinden. > Diese WEEE-Richtlinien sind das einzige wo ich kein Stück durchsehe. Und genau diese Richtlinie kann Dich platt machen laut einem anderen Forum. Wenn das ein Nischenmarkt so wie bei Chris ist, wo Du quasi allein auf dem Markt bist und ein konkurrenzloses Produkt hast, kein Thema. Sobald Du aber Konkurrenten hast mit ähnlichen Produkten, die Dich als Bedrohung ansehen, können die diese Richtlinie nutzen und Dich rechtlich und finanziell platt machen - wenn was nicht stimmt .... und glaub mir, es gibt immer irgendwas was man übersieht oder unternehmerisch riskieren muß. > Ich würde ja sogar so weit gehen und eine Garantie auf meine Produkte > anbieten. das mußt Du laut EU-Recht sogar, nämlich 1 Jahr. PS: Du kannst es ja mal versuchen und uns berichten; wenn die Rechtsform und Haftung so grob geklärt ist - vielleicht lohnt es sich ja wie bei Chris :-) Ein Abenteuer wird es auf jeden Fall :-) Kleiner Tip: mach noch eine zweite Kontonummer auf nur für das Geschäft (und ggf. noch eine dritte für's Finanzamt). Mischung von Privat- und Geschäftskonto ist ganz übel.
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S. B. schrieb: > Und genau diese Richtlinie kann Dich platt machen laut einem anderen > Forum. Laut diesem Forum dagegen nicht: Beitrag "Re: Wenn ihr so tolle Sachen baut, warum verkauft ihr sie nicht?" Eigentlich ist in diesem Thread ja vielleicht nicht alles, aber zumindest sehr vieles schon mal geschrieben worden – und keineswegs nur von den Ewigschwarzsehern, sondern eben auch von Leuten, die sowas tatsächlich und aktiv machen.
Naja womit man auf jeden Fall rechnen muss, sind Probleme mit Mitbewerbern. Das weiß ich von einer befreundeten IT-Firma, die auch Computerteile via ebay anbietet. Ebay ansich ist gar nicht das Problem, auch nicht das Finanzamt. Aber ab und an finden irgendwelche Anwälte vermeintliche Unzulänglichkeiten in den Angeboten oder eben Mitbewerber verklagen dich einfach mal auf irgendwas. Das muß noch nicht mal stimmen, den Ärger, die Kosten und die Rennereien deswegen hast du trotzdem, auch wenn von Anfang an feststeht, daß du 20mal freigesprochen wirst. Da könnte man eigentlich gleich einen Anwalt fest einstellen, der sich nur mit solchen Klagen und daraus folgenden Gegenklagen beschäftigt. Eine GmbH wäre ja auch gar keine so schlechte Idee. Da hätte man klare Verhältnisse und wüsste was man tun muß (Steuern usw.). Allerdings braucht man da halt dieses "Startkapital" von 25k€, es ist schade, daß es da keine Staffelung gibt. Kennt sich hier denn jemand mit den Pflichten resultierend aus dem WEEE aus? Also was muß man dafür oder deswegen genau tun, was verlangt das von einem Kleinunternehmer und was kostet das? Bei CE sollte man schon sehr sicher sein, daß das Gerät den Anforderungen entspricht. Aber wahrscheinlich kann man nie an alles denken, was im Rahmen von CE geprüft werden müsste. Mich würde mal interessieren, wieviele Geräte hier das CE-Zeichen tragen, aber unter bestimmten Umständen die Vorgaben verletzen. Einen Rasenmäher z.B. stelle ich mir schwierig CE-konform zu bekommen sein, wenn man die Verletzungsgefahr berücksichtigt. Oder ein Brotmesser. Kann ich den Hersteller verklagen, wenn ich mich daran geschnitten habe? Oder den eines Bullenzaungenerators, wenn ich davon eine gepflastert bekommen habe? Meine, das Ding soll Kühe schocken, nicht Menschen... kann doch nicht sein, daß Menschen dann trotzdem eine geklebt kriegen wenn sie da anfassen. Wegen EMV... ich hätte zumindest gerne jemanden, der sich das Gerät anschaut und einmal misst, ob es irgendwas abstrahlt obwohl man sich weit von diesen 150kHz fern hält, ein zugekauftes Netzteil verwendet usw. Möglicherweise liegen auf Datenleitungen mal mehr als 150kHz, oder irgendein Schaltregler produziert Oberwellen... Also mal gar nicht so sehr mit Messprotokoll für das er haften muß, sondern daß einfach mal jemand sagt hey schau mal, da in dem Bereich ist was oder nöö, nichts zu finden. Aber damit müsste jedes PC-Mainboard mehr Probleme haben, als z.B. ein AVR mit seinem LCD-Display. Natürlich wird man von dem irgendwas messen können wenn das Messgerät empfindlich genug ist, aber der sollte ein gutes Stück unter den Grenzwerten bleiben. Oder mal anders gefragt: Hat jemand Vorschläge, was für ein preiswertes Gerät (Oszi? Spektrum-Analyzer?) man für solche Messungen verwenden kann?
Ben B. schrieb: > Oder mal anders gefragt: Hat jemand Vorschläge, was für ein preiswertes > Gerät (Oszi? Spektrum-Analyzer?) man für solche Messungen verwenden > kann? Preiswerte Messgeräte, die mehr als nur „Hausnummern“ von sich geben, gibt's eben kaum in diesem Bereich. Wenn du ein Gerät auf 2,4 GHz senden lassen möchtest, dann nützt dir eben ein Spektrumanalysator nichts, bei dem bei 3 GHz Ende Gelände ist. Wenigstens 2 Oberwellen müsstest du schon noch nachweisen können, um sicher zu sein, dass du da nicht völlig „neben der Spur“ bist. Wenn du nur 150 kHz als maximalen Takt hast, ist das bisschen einfacher.
Die 150kHz sind soweit ich weiß die untere Grenze bei EMV-Messungen. Deswegen würde ich nie einen Schaltregler bauen, der mit mehr als 145kHz arbeitet, optimal sogar unter 75kHz (dann liegt auch die erste Oberwelle unter 150kHz). Als Taktfrequenz nutze ich die Möglichkeiten der Controller schon aus, am AVR-Beispiel AlarmSau z.B. läuft der ATMega1284 mit 14,7MHz. Wenn ich ein Gerät bauen will, was auf 2,4Ghz senden soll, dann würde ich das entsprechende Sendemodul zukaufen. So wie ich's bei der AlarmSau auch gemacht habe, das GSM-Modul (SIM800L) ist zugekauft und trägt das CE-Zeichen.
Ben B. schrieb: > Als Taktfrequenz nutze ich die Möglichkeiten der Controller schon aus, > am AVR-Beispiel AlarmSau z.B. läuft der ATMega1284 mit 14,7MHz. Interne Takte sind meist kein Problem. Externe Schaltflanken können da mehr versauen, wenn sie steil sind. > Wenn ich ein Gerät bauen will, was auf 2,4Ghz senden soll, dann würde > ich das entsprechende Sendemodul zukaufen. So wie ich's bei der AlarmSau > auch gemacht habe, das GSM-Modul (SIM800L) ist zugekauft und trägt das > CE-Zeichen. Das kann zwar eine Grundlage für deine eigene Konformitätserklärung sein, aber es entbindet dich halt nicht von der Pflicht, dir über dein Gesamtsystem Gedanken zu machen, was du alles erklären musst. Auch ein Modul, welches zwar mal irgendwann die Konformität nachweisen konnte, kann man bspw. durch falsche Software in einen Zustand versetzen, in dem es nicht mehr konform ist. Bei GSM vielleicht weniger, aber bei Kommunikationsmodulen kann das sehr wohl passieren.
Yep, so habe ich mir das auch gedacht. Am meisten "Sorgen" mache ich mir bei der AlarmSau z.B. auch nicht um den Controller oder das GSM-Modul, sondern um den 12V->5V Schaltregler. Wenn ich da eine "sicherere" Variante für einen Vertriebsversuch bauen würde, dann würde ich den durch einen 7805 ersetzen. Da senkt zwar den Wirkungsgrad, allerdings nicht soooo gravierend, daß die Anlage dadurch Probleme bekommt. Der Verbrauch gemessen an der Steckdose liegt bei vollem Akku (Erhaltungsladung) bei 0,8W. Der durchaus gut gelungene 230V->12V Schaltregler würde aber komplett vom Board fliegen, damit ich mir keine Gedanken um die Sicherheit von 230V-Anlagen und die Niederspannungsrichtlinie machen muß. Da kaufe ich lieber ein 14..16V-Netzteil zu, mit dem der Akku geladen wird und fertig ist die Soße. Wie gesagt, schön wäre, wenn irgendwer das messen könnte, ohne ein Protokoll auszustellen. Einfach nur bescheidsagen ob da irgendwas die Grenzwerte überschreitet oder dicht darunter liegt, das würde mir reichen. Das Problem mit Software-veränderten Modulen, die dann nicht mehr CE-konform arbeiten, kann dem Hersteller eines jeden Routers passieren, wenn irgendwer dahinterkommt, wie man z.B. die Sendeleistung des WLAN-Moduls erhöht. Die Verantwortung dafür wird der Hersteller aber ablehnen, weil das Ding nicht mehr im Auslieferungszustand ist.
Ben B. schrieb: > Am meisten "Sorgen" mache ich mir bei der AlarmSau Das und noch vieles mehr ist in meinen Augen der falsche Ansatz. Entwickler denken produktorientiert, ist auch völlig in Ordnung. Wenn du das in einer Nische mit nur wenig Konkurrenz machst ist das auch noch Ok. Wenn du aber in den Haifischbecken des sog. "Marktes" (sog. weil es längst keine Märkte mehr sind da diese totreguliert wurden) agierst macht das wenig Sinn. Böse gesagt hast du es mit einem Feudalsystem zu tun das mit Markt so viel gemein hat wie König Ludwig XIV mit freien Wahlen. Dann ist das System bewusst schwammig gehalten, damit die Schmarotzer mehr Macht bekommen. Obwohl von der EU beschlossen musst du dann noch in jedem Land andere Bedingungen erfüllen. Auch das ist Absicht und kostet auch. So lange du ihnen keinen Posten als Frühstücksdirektor bieten kannst sind Sie deine Feinde. Überall lauern Sie und halten die Hand auf. Die etablierten Konkurrenten sehen dich kommen und werden dich bekämpfen. Das alles zu berücksichtigen erzeugt Kosten. Frage ist nur welche und wie viel, das Marketing ist da noch gar nicht dabei. Trotzdem kannst du es schaffen. Wird aber schwer wenn du bei null Anfängst um dann über 1 nach 2 zu kommen. Sich auf Produktentwicklung zu fokussieren reicht nicht. Wenn du kein Kapital hast (und wenn warum solltest du es in so eine windige Sache stecken?) kann es eng werden. Fang mit einem Businessplan an wo auch die ganzen weichen Kosten drin stehen. Vorlagen gibt es reichlich. Oder mach es als open source und schau ob du über Software, Support etc. dein Geld verdienst. Das ist auch mit Crowdfunding "kombinierbar".
Christian J. schrieb: > Ja, so habe ich damals im Jahre 1999 auch gedacht mit meiner "J-Tronic > GmbH". 3 Jahre später hatte ich 3-4 Klagen des Wettbewerbs am Hals wgen > Patentverletzung für die Verschaltung von Mosfets und Relais Magst du die Patentnummern nennen?
> Wie gesagt, schön wäre, wenn irgendwer das messen könnte, ohne ein > Protokoll auszustellen. Einfach nur bescheidsagen ob da irgendwas die > Grenzwerte überschreitet oder dicht darunter liegt, das würde mir > reichen. Kein Problem, du lässt eben nur eine Übersichtsmessung machen, bei der du vorgibst, welche Sachen du sehen willst. Abgerechnet wird aber nach Zeit. Und die ist mit oder ohne Protokoll dieselbe, weil der Prüfer aus den Messdaten selbiges automatisch erstellt und mit seinem Standardblabla reichhaltig garniert. > Also mal gar nicht so sehr mit Messprotokoll für das er haften muß Der Prüfer haftet für garnichts, sondern du entscheidest, ob die Messergebnisse akzeptabel sind. 1 dB unter dem Grenzwert ist zwar i.O. aber vllt in der Serie nicht reproduizierbar und damit kritisch.
Christian, falls Du noch mitliest: Wie kann man denn bei der Verschaltung von Relais und FETs Patente verletzen? Ich meine, wenn ich ein 12V-Relais mit einem µC schalten will, bekommt der µC einen Transistor mit Basiswiderstand an den Pin, das Relais kommt mit Freilaufdiode zwischen 12V und den Transistor. Mal ganz blöde ausgedrückt. Was soll man da anders machen, da gibts tausend verschiedene Transistoren- und Widerstands-Kombinationen und auch die Freilaufdiode kann jeder Müll aus der Bastelkiste sein. Und der Schaltplan sieht bis auf die Bauteile immer gleich aus. Also wie soll man sich sowas schützen lassen können? Man kann sich ja auch keine Buchstaben schützen lassen oder so. Ansonsten melde ich mal ein Patent auf das deutsche E an, dann darf jeder an mich Gebühren zahlen, wenn er es benutzt... Ist doch Blödsinn sowas. Zweiter Gedanke: Gibt es Dienstleister, die eine Platine nach Schaltplan selbst fertigen und als Hersteller anbieten? Wenn ja, könnte man diese nehmen und mit eigener Software weiterverkaufen oder zählt man durch die "Modifikation" der Software gleich als Hersteller?
Bernd G. schrieb: > Kein Problem, du lässt eben nur eine Übersichtsmessung machen, bei der > du vorgibst, welche Sachen du sehen willst. > Abgerechnet wird aber nach Zeit. > Und die ist mit oder ohne Protokoll dieselbe, weil der Prüfer aus den > Messdaten selbiges automatisch erstellt und mit seinem Standardblabla > reichhaltig garniert. Meine erste EMV-Messung (nur Abstrahlung leitungsgebunden, aber das war in Anbetracht des verbauten Schaltreglers meine Hauptsorge) hat mich gerade mal 200 EUR netto gekostet. Und anschließend eine Menge graue Haare, aber das ist ein anderes Thema. Ben B. schrieb: > Zweiter Gedanke: Gibt es Dienstleister, die eine Platine nach Schaltplan > selbst fertigen und als Hersteller anbieten? Wenn ja, könnte man diese > nehmen und mit eigener Software weiterverkaufen oder zählt man durch die > "Modifikation" der Software gleich als Hersteller? Hier hatte mal jemand so was in der Art angeboten: Beitrag "Re: WEEE oder EAR kosten und verkauf von Kleinserien in der EU." Allerdings ist das nur ein Versand, mit dem sich WEEE und CE mehr oder weniger legal und mehr oder weniger erfolgversprechend umgehen lassen. Die Entwicklung, Inbetriebnahme, Fertigung usw. wird dir niemand abnehmen. Ein fertiger Schaltplan sind vielleicht 5% der Gesamtarbeit. Jens M. schrieb: > Max G. schrieb: >> Nicht unbedingt. Ich verkaufe über einen Distributor und spare mir damit >> den Stress mit den Endkunden. > > Darf man Fragen ob Konsumer oder B2B und welche Erfahrungen du mit dem > Distri. gemacht hast? Consumer, allerdings ist der typische Kunde technisch vorbelastet. Ist auch kein Geheimnis: https://kalassi.eu, mein Distributor ist https://www.voltus.de. Ich konnte mich über ihn absolut nicht beschweren und würde es noch mal so machen. Nur über eines muss man sich in diesem Modell klar sein: man hat (außer bei Reklamationen) keinen Stress mit den Kunden, allerdings kennt man seine Kunden auch nicht. Nach dem Absenden des Pakets hat man keinerlei Ahnung, was mit den Geräten geschieht.
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Ben B. schrieb: > Oder mal anders gefragt: Hat jemand Vorschläge, was für ein preiswertes > Gerät (Oszi? Spektrum-Analyzer?) man für solche Messungen verwenden > kann? Leitungsgebunden kannst du relativ einfach machen. Du brauchst dazu nur einen Speci und ein LISN. Das LISN kann man relativ leicht selber bauen; ich hatte auch mal eines gemacht, welches mit einem kommerziellen LISN vom EMV-Labor besser als 0.8dB übereinstimmte. Sowas wie hier: https://www.eevblog.com/forum/projects/5uh-lisn-for-spectrum-analyzer-emcemi-work/ wenn du dich von den Grenzwerten genügend fern hältst, kann man damit durchaus arbeiten. Gestrahlte EMV wird schwieriger, aber auch nicht unmöglich. Wie oben gesagt, muss der Speci mindestens die 2. Harmonische können. Mit vergleichsweise einfachen Mitteln kannst du so dein Gerät/Schaltung optimieren, bis du sicher bist, dass es auch in einem 'echten' EMV Labor bestehen wird.
Das mit dem LISN selber bauen ist so eine Sache. Ich habe mir auch selbst eines gebastelt und dann festgestellt, dass ich es nicht vermessen konnte. Die Windungen und ihre Abstände müssen ziemlich genau passen, weil die Koppelkapazitäten zwischen den Windungen wohl einen Einfluss auf die Qualität haben. Wer mag, kann sich ja mal durch https://www.eevblog.com/forum/projects/5uh-lisn-for-spectrum-analyzer-emcemi-work/ wühlen. Alternativ kann man auch die 250USD für das Tekbox-Teil ausgeben. Eigenbau wird bei ca. der Hälfte plus einem Haufen Arbeit landen, und dann braucht man noch jemanden, um das Gerät zu vermessen. Was im ersten Schritt aber schon mal half, waren ein paar (50?) Windungen Kupferlackdraht auf einem Klorollenkern, was in die Spannungsversorgung eingeschleift wurde. Wenn dann zwischen dieser Spule und dem zu prüfenden Gerät schon auf dem Oszi deutlich Störungen zu sehen sind, muss man gar nicht erst zum EMV-Test. BTDT.
Ja, ein bisschen Equipment braucht man natürlich noch, um das LISN zu charakterisieren. Das kann man ja auch wieder mit unkalibrierten Geräten machen, dann halt einfach noch mehr Abstand zu den Grenzwerten einhalten. BTDT mit selbst hergestellten Spulen aus Kupferlackdraht, mit LCR Meter vermessen und zurechtgebogen, restliche Komponenten aus der Wühlkiste ;-) sind ja jetzt noch nicht soo die extremen Frequenzen, wo jeder kleinste Draht relevant ist.
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