Hallo zusammen, aus einem Wechselrichter habe ich eine defekte und eine i.O. Platine mit einem embedded Linux drauf. Es ist eine kleine, extra aufgesteckte µC Platine verbaut, welche von der Firma Phytec kommt. Sobald ich diese µC Platine aus dem lauffähigen Gerät ausbaue und in das defekte Gerät stecke, läuft dieser dann auch. Ansonsten sind bei dem defekten Gerät nur die Error LED an und es passiert nichts auf dem Bildschirm. Nun würde ich gerne diese Embedded Platine diagnostizieren und reparieren. Zuerst habe ich nun die Dokumentation zu dem Modul rausgesucht: https://www.phytec.de/support/downloads/phycore-mpc5200b-tiny/ bzw. direkt zum Manual: https://www.phytec.de/fileadmin/legacy/downloads/Manuals/L-678e_4.pdf Es ist ein U Boot Bootloader auf der Platine, das konnte ich dem externen EEPROM schon entlocken. Daher wollte ich nun, wie in diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=006ROXEYSeI erstmal angucken, was der Bootloader so erzählt. Auf PDF Seite 39, U-Boot, dritter Absatz steht drauf, dass der U-Boot den PSC3 verwendet. Dieser wird auf den Connector X1D16 und X1D17 rausgeführt (PDF S. 17, RS232 / TTL Transreceiver ist unbestückt). Dort hänge ich nun mit einem CP2102 Uart Adapter und Putty dran. Leider sehe ich nichts, nachdem ich 3,3V an die i.O. Platine, Pin 1C anlege. RX/TX habe ich schon getauscht, ohne Erfolg. Im Kapitel 1.3 (PDF S.16) steht auch, dass für Basic Operations nur die 3,3V benötigt werden. Habt ihr noch eine Idee oder einen anderen Ansatz? Finde das Thema ganz spannend per UART und UBoot das Flash zu dumpen und würde damit gerne ein wenig weiter experimentieren. Vielen Dank und viele Grüße Chris
Moin, Ich wuerd' mal nur an deinem UART-Adapter (ohne das Board) Rx und Tx bruecken und gucken, ob du dann im Putty "was schreiben" kannst. Wenn das geht, dann wieder mit dem Board verbinden und mal gucken, ob was kommt, wenn bei anliegender Betriebsspannung du einen Reset (10D) ausloest. Gruss WK
U-Boote kommen auch gerne mit krummen Baudraten daher. Also: Oszi dran und messen.
Motopick schrieb: > Also: Oszi dran und messen. +1 Ausserdem wuerde ich erst einmal an dem funktionierenden Board versuchen, die Verbindung aufzubauen. Evtl. ist der uC ja ganz hin.
Andreas B. schrieb: > Motopick schrieb: >> Also: Oszi dran und messen. > +1 > > Ausserdem wuerde ich erst einmal an dem funktionierenden Board > versuchen, die Verbindung aufzubauen. Evtl. ist der uC ja ganz hin. +++ Die Baudrate am funktionierenden Modul zu ermitteln, habe ich als fakultativ obligatorisch angesehen. :) Eventuell kann man mit dem U-Boot auch funktionierende Flashbereiche per TFTP auf einen TFTP-Server schreiben.
Moin, Motopick schrieb: > U-Boote kommen auch gerne mit krummen Baudraten daher. > Also: Oszi dran und messen. Ich hab' bisher schon ein paar "Boards" mit u-boot, etc. auf'm Tisch gehabt, aber noch nie eines mit krummer Baudrate. Hoechsten mit unbekannter - wenn's keine Doku dazu gab ;-)) Was waren das denn fuer Boards, bei denen du das gesehen hast? Gruss WK
Christian S. schrieb: > Auf PDF Seite 39, U-Boot, dritter Absatz steht drauf, dass der U-Boot > den PSC3 verwendet. Dieser wird auf den Connector X1D16 und X1D17 > rausgeführt (PDF S. 17, RS232 / TTL Transreceiver ist unbestückt). Dort > hänge ich nun mit einem CP2102 Uart Adapter und Putty dran. Leider sehe > ich nichts, nachdem ich 3,3V an die i.O. Platine, Pin 1C anlege. RX/TX > habe ich schon getauscht, ohne Erfolg. Übliches Vorgehen: 1. Versorgungsspannungen überprüfen 2. Takte und Reset überprüfen 3. UART überprüfen, und zwar mit Oszi oder Logic Analyzer. Damit siehst Du dann auch leicht die Bitrate. 4. Wenn dann nichts zu finden ist, per JTAG auf den Prozessor gehen und schauen, ob der lebt. fchk
Dergute W. schrieb: > Moin, moin! > Ich hab' bisher schon ein paar "Boards" mit u-boot, etc. auf'm Tisch > gehabt, aber noch nie eines mit krummer Baudrate. > Hoechsten mit unbekannter - wenn's keine Doku dazu gab ;-)) Von doppelter Miditaktrate (62.5) ueber 50 kBaud ... und sicher noch ein paar mehr. Vor allem die Japaner sind da sehr flexibel.
Aus "phyCORE-MPC5200B tiny - Hardware Manual" (L-678e_4.pdf) Seite 39: "The serial interface is used to communicate with U-Boot on the target system. The U-Boot for phyCORE-MPC5200B tiny uses PSC3 with 115200 Baud, 8, N, 1. The U-Boot boot messages can be viewed within a terminal program running on a host PC using the above mentioned communication settings."
Frank K. schrieb: > 4. Wenn dann nichts zu finden ist, per JTAG auf den Prozessor gehen und > schauen, ob der lebt. Beim PowerPC ist der Zugriff auf die CPU über JTAG nicht öffentlich dokumentiert. Da braucht man €€€-€€€€ für Hard- und Software die das kann. Anderes was man mal probieren könnte: - Kommt auf PSC6 etwas raus? - Wird das I2C EEPROM angesprochen? - Passiert etwas auf dem Bus zwischen Flash und CPU?
Daniel G. schrieb: > > Beim PowerPC ist der Zugriff auf die CPU über JTAG nicht öffentlich > dokumentiert. Da braucht man €€€-€€€€ für Hard- und Software die das > kann. Um nur die JTAG ID zu lesen braucht man nicht viel. Das wäre zumindest ein Hinweis ob der MPC5200B noch in Ordnung ist. Das Ganze aber erst nachdem sicher ist dass von U-Boot keine Ausgaben kommen.
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