Hallo, ich möchte einen Getriebemotor (nominell 3V, 20/40mA unbelastet/belastet, 1A Blockierstrom) über PWM (10%?) an 3*AA-Batterien betreiben. Die PWM will ich mit 2xTLC555 in Standardbeschaltung erzeugen (IC1: Multivibrator 16kHz, IC2: PWM) Es gibt keinen Ausschalter. Über den Reset-Pin von IC1 wird der Motor de-/aktiviert. Das Ganze darf also nur einen geringen Ruhestrom haben. Folgende Fragen hätte ich dazu: 1. Gibt es eine simple Möglichkeit, die PWM etwas an die sinkende Batteriespannung anzupassen (z. B. über Pin5 von IC2)? Sehr genau muss es nicht sein. 2. Der Motor wird nur gering belastet und hat eine Rutschkupplung. IC2 sollte den doch direkt treiben können, oder brauche ich zwingend noch einen Transistor (Freilaufdiode ist klar)? 3. Zwischen Motor und Batterie/Elektronik sind etwa 50cm Zuleitung. Brauche ich irgendwelche Entstörmaßnahmen? Vielen Dank für Eure Hilfe!
Thoralf E. schrieb: > Das Ganze darf also nur einen geringen Ruhestrom haben. Dann nimm doch nicht den TLC555, der frisst dir 0,5mA, pro Stück.
Thoralf E. schrieb: > Brauche ich irgendwelche Entstörmaßnahmen? Es ist immer klug, direkt am Motor zu entstören
1 | +--47uH--+---+---+ |
2 | | | | | |
3 | | | 47nF | |
4 | ----------------+ | | | |
5 | verdrillte Zuleitung 47nF +--(M) |
6 | ----------------+ | | | |
7 | | | 47nF | |
8 | | | | | |
9 | +--47uH--+---+---+ |
Man kann die Motordrehzahl regeln, dafür muss man sie aber mit einem Sensor messen. Man kann einfach die 2.7 bis 4.5V deiner Batterien zu konstant 2.7V machen, dann dreht der Motor unabhängig vom Batterieladezustand gleich schnell, wird aber unter Belastung langsamwr. Man kann diesen Geschwindigkeitseinvruch kompensieren, in dem man die Stromaufnahme misst und damit die Spannung gegensteuert https://www.precisionmicrodrives.com/ab-026 Aber wie man sieht: jede Elektronik kostet etwas Spannung und wenn deine Batteriespannung unter 3V sinkt,,wird der 3V Motor nicht mehr mit vollem Tempo laufen können. Abschalten kann man immer in dem ein Transistor die Spannungsversorgung unterbricht
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Thoralf E. schrieb: > Die PWM will ich mit 2xTLC555 in Standardbeschaltung erzeugen. Es genügt auch nur 1xTLC555. Mit dieser Schaltung hast du die Erzeugung des Rechtecksignals und PWM in einem Atemzug fertig. Es fehlt nur noch der Ausgangsleistungstransistor.
Michael B. schrieb: > Man kann die Motordrehzahl regeln, dafür muss man sie aber mit einem > Sensor messen. Regeln wäre völlig übertrieben. > Man kann einfach die 2.7 bis 4.5V deiner Batterien zu konstant 2.7V > machen, dann dreht der Motor unabhängig vom Batterieladezustand gleich > schnell, wird aber unter Belastung langsamwr. Wie? Einfacher low drop Spannungsregler? Einen Schaltregler traue ich mir nicht wirklich zu. PWM muss aber trotzdem sein. > Aber wie man sieht: jede Elektronik kostet etwas Spannung und wenn deine > Batteriespannung unter 3V sinkt,,wird der 3V Motor nicht mehr mit vollem > Tempo laufen können. Muss er nicht. Das Tastverhältnis wird bei voller Batterie sehr niedrig sein und könnte dann steigen. > Abschalten kann man immer in dem ein Transistor die Spannungsversorgung > unterbricht Das ist wohl die beste Lösung. Enrico E. schrieb: > Es genügt auch nur 1xTLC555. Mit dieser Schaltung hast du die Erzeugung > des Rechtecksignals und PWM in einem Atemzug fertig. Es fehlt nur noch > der Ausgangsleistungstransistor. Ja, aber dann kann ich das Tastverhältnis nicht über den Steuereingang anpassen. War halt eine Idee.
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Thoralf E. schrieb: >> Man kann die Motordrehzahl regeln, dafür muss man sie aber mit einem >> Sensor messen. > Regeln wäre völlig übertrieben. Das mußt Du entscheiden. Die Drehzahl zu regeln wäre jedoch die perfekte Lösung. Da sowieso PWM notwendig ist, könnte man die EMK des Motors auswerten und per kleinem µC auf einen konstanten Wert nachregeln. Gut, wir sind hier im Analogforum. Thoralf E. schrieb: > Einen Schaltregler traue ich mir nicht wirklich zu. Eigentlich recht einfach und hätte auch als analoge Lösung den Vorteil, die Ausgangsspannung mit geringen Verlusten anzupassen - wenn es notwendig werden sollte.
Mi N. schrieb: > Die Drehzahl zu regeln wäre jedoch die perfekte Lösung. Da sowieso PWM > notwendig ist, könnte man die EMK des Motors auswerten und per kleinem > µC auf einen konstanten Wert nachregeln Er würde ich bestimmt freuen, wenn du ihm Schaltung und Programm zeigen könntest. Die hier Beitrag "Drehzahlregler für DC-Motor, ATmega48-328" wurde ja nie ganz ausgearbeitet.
Michael B. schrieb: > Er würde ich bestimmt freuen, wenn du ihm Schaltung und Programm zeigen > könntest. Da muss ich mich jetzt mal outen. Klar weiß ich, dass ein attiny die beste Lösung wäre und eine passende Schaltung würde ich auch hinkriegen. Ich habe allerdings schon immer Apple-Computer und die Programmierumgebung dort noch nie zum laufen bekommen. Die ganzen Beschreibungen für Linux-Profis sind für mich böhmische Dörfer. Ich habe das Ganze schonmal für Netzbetrieb gebaut, das war kein Problem. Wenn das jetzt hier auf die Wahl zwischen Controller oder einem Projekt mit Schaltregler und sechs OPV rausläuft, dann lasse ich das mit dem Batteriebetrieb. Wäre einfach bequemer gewesen. Trotzdem vielen Dank für Eure Unterstützung.
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Thoralf E. schrieb: > Ich habe allerdings schon immer Apple-Computer und die > Programmierumgebung dort noch nie zum laufen bekommen. Die ganzen > Beschreibungen für Linux-Profis sind für mich böhmische Dörfer. Wenn ich auf Maloche mit Apfel und Pinguin basteln müßte, würde ich kündigen. Für einfache Sachen reicht ein günstiger WIN-XP oder WIN7-Rechner und AVR Studio 4. Da findet man viele Beispiele und die IDE ist nicht so überladen. Selber läuft bei mir noch ein W98 Notebook im DOS-Modus ;-) Das nur nebenbei. Die einfachste Möglichkeit wird vermutlich ein Schaltregler sein. Hier habe ich z.B. den MCP16301 (https://www.reichelt.de/dc-dc-einstellbar-4--30-v-2--15-v-sot-23-6-mcp-16301t-i-chy-p143723.html?CCOUNTRY=445&LANGUAGE=de&trstct=pos_0&nbc=1&&r=1) der reichen könnte, wenn der Wirkungsgrad passt. Es gibt viele, viele, viele andere Regler, von denen ich den billigsten einmal ausgesucht habe: https://www.lcsc.com/product-detail/DC-DC-Converters_Zetta-ZD8028IB5TR_C2928932.html Wirkungsgrad, Strom und Spannungen sollten passen. Einziger Nachteil, man muß mindestens 10 Stück kaufen, was dann insgesamt 0,5 Euro kostet.
Beitrag #7591825 wurde vom Autor gelöscht.
Mi N. schrieb: > ... MCP16301 ... ZD8028 ... Wirkungsgrad, Strom und Spannungen sollten passen. ... Das sieht ja wirklich einfach aus. Allerdings überfordert das Gehäuse mit 0,9mm-pitch meine motorischen Fähigkeiten. Was hälst Du vom LM78S40CN? Mindestspannung passt und der Eigenstromverbrauch ist auch vergleichsweise niedrig. Der Wirkungsgrad ist allerdings schlechter. Muss ich beim Ausgangskondensator irgendwas beachten oder kann das ein Standard-Elko sein? Edit: Gerade erst gesehen: der hat keinen Enable-Eingang. Das ist dann eher ungünstig.
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Thoralf E. schrieb: > Das sieht ja wirklich einfach aus. Allerdings überfordert das Gehäuse > mit 0,9mm-pitch meine motorischen Fähigkeiten. Es gibt sicherlich fertige Platinen von einem CN-Anbieter. Da kenne ich mich allerdings nicht aus. > Was hälst Du vom LM78S40CN? Den benutzt man heute nicht mehr freiwillig. Ein linearer LDO hätte wahrscheinlich den gleichen Wirkungsgrad.
Thoralf E. schrieb: > Was hälst Du vom > LM78S40CN? Nichts, der Vorläufer vom MC34063 und selbst der ist 40 Kahre alt, als es noch keine MOSGETs gab. Frisst 2.5V für sich selbst bevor er überhaupt mit schaltreglern anfängt, und das dann mit beschissenem Wirkungsgrad dank Darlingtonschalttransistor. > Gerade erst gesehen: der hat keinen Enable-Eingang. Das ist dann eher > ungünstig. Das kann man immer leicht durch Anheben der feedback-Spannung erreichen. Ein Tri-State-Ausgang, oder eine Diode, vielleicht noch ein Widerstand, fertig.
Also der ZD8028 klingt wirklich gut. Es gibt für SOT23-5 kleine Adapterplatinen bei Ali, allerdings ohne Ground-Plane. Das passt ja nicht zum empfohlenen Layout. Könnte ich es damit trotzdem probieren oder ist das von vornherein zum Scheitern verurteilt? Noch eine Frage zur Induktivität: Muss ich bei der Bauform noch was beachten? Ich hätte da lieber was handlicheres (z. B. 4x4mm statt 0603). Die sind dann aber für 3A oder mehr und der Widerstand entsprechend kleiner. Ist das ein Problem?
Du brauchst keine 'ground plane'. Möglichst enger Aufbau mit kurzen Verbindungen werden funktionieren. Das IC kopfüber auf eine CU-Platine geklebt und die CU-Fläche als Masse genommen, würde auch gehen. Du kannst auch 6 x 6 mm² Typen als Speicherdrossel mit 10 - 22 µH nehmen. Es gehen auch 10 µF Elkos, wenn man 100 nF parallel schaltet. 10 µF keramik-Cs sind natürlich schon gut. Denke daran, daß Du nur ganz kleinen Strom brauchst und ob die Ausgangsspannung um 10 mV oder 50 mV wackelt wird Deinen Motor überhaupt nicht stören. Es empfiehlt sich aber ein Ausgangsfilter (Tiefpass) mit einer 2. Drossel und einem weiteren Keramik-Kondensator, wenn die Zuleitung zum Motor länger werden muß. Ein Kurzwellenradio sagt Dir dann warum ;-)
Ok, dann bestelle ich mir mal 10 von den Teilen und probiere, ob ich das gelötet bekomme. Vielen Dank für die Tipps.
Wenn Du bei LCSC bestellen solltest: da bekommst Du auch alle anderen Bauteile in guter Qualität zu einem super günstigen Preis. Es braucht aber ein wenig Zeit, um sich die richtigen Teile zusammen zu suchen. Auch gibt es immer Mindestmengen. Wie oben erwähnt, könntest Du auch nach fertigen Modulen suchen. Aber das ist sicherlich nicht einfach.
Du hast ja so recht. Damit kann man leicht einen Abend verbringen. :-) Module habe ich gesucht, aber nicht gefunden. Bei der Gelegenheit habe ich etwas gefunden das noch besser aussieht: BD6211F = ein Motortreiber explizit für Batteriebetrieb mit eingebauter PWM-Erzeugung und Batteriespannungsanpassung. Was sagst du zu dem? Klingt für mich perfekt. Wenn das Ding bloß nicht so winzig wäre... Kopfüber frei verdrahten habe ich auch schon gemacht. Ist nur blöd mit der Kühlfläche. Vielleicht reicht hier ja ein Kupferdraht als Wärmebrücke.
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Thoralf E. schrieb: > Bei der Gelegenheit habe ich etwas gefunden das noch besser aussieht: > BD6211F = ein Motortreiber explizit für Batteriebetrieb mit eingebauter > PWM-Erzeugung und Batteriespannungsanpassung. Und wie wird da die Spannungsschwankung ausgeglichen? Thoralf E. schrieb: > Ist nur blöd mit der Kühlfläche. Welche Kühlfläche für 20 - 30 mW möchtest Du denn einplanen?
Mi N. schrieb: > Thoralf E. schrieb: >> BD6211F ... > Und wie wird da die Spannungsschwankung ausgeglichen? Wenn ich das richtig verstehe, vergleicht der die Betriebsspannung mit einer eingespeisten Referenzspannung und passt die PWM an. Der DRV8832 liefert die Referenzspannung gleich selber und braucht nur noch einen Spannungsteiler. > Welche Kühlfläche für 20 - 30 mW möchtest Du denn einplanen? Dabei dachte ich nur an den Anlaufstrom. Das Ding hat ja praktisch keine Masse. OK, ich bin manchmal übervorsichtig.
Mi N. schrieb: > Wenn ich auf Maloche mit Apfel und Pinguin basteln müßte, würde ich > kündigen. Für einfache Sachen reicht ein günstiger WIN-XP oder > WIN7-Rechner und AVR Studio 4. Da findet man viele Beispiele und die IDE > ist nicht so überladen. Selber läuft bei mir noch ein W98 Notebook im > DOS-Modus ;-) Wenn ich auf Maloche einen so unflexiblen und lernunwilligen Mitarbeiter hätte würde ich kündigen. Dem Mitarbeiter. Uwe
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