Hallo Zusammen Im Anhang habe ich eine Schaltung für einen Grossmembran-Kondensator-Mikrofon-Vorverstärker mit Polarisationsschaltkreis. Die Schaltung wurde inspiriert von diesem Youtube-Video: https://www.youtube.com/watch?v=e5xenXTwAzo&t=632s Mein Problem dabei ist, dass ich mit den PNP-Transistoren ein Feedback erhalte, welches immer lauter und lauter wird. Halt wie man es kennt, wenn man die PA offen hat und das Mikrofon zu fest verstärkt... Aber wieso ist das hier so und wie kann ich dem entgegen wirken? Grundsätzlich würde ich die PNP-Transistoren verwenden wollen, da ich die Signalübertragung und Stromversorgung über das XLR-Kabel machen möchte. Vielen Dank für eure Hilfe. Lukas
Lukas G. schrieb: > Grundsätzlich würde ich die PNP-Transistoren verwenden wollen, da ich > die Signalübertragung und Stromversorgung über das XLR-Kabel machen > möchte. Erstens ist die Anwendung von so dicken Treibertransistoren völlig überdimensioniert und zweitens fungieren die hier lediglich als Emitterfolger, haben also keine Spannungsverstärkung, sondern verstärken nur den Strom (wenn man sie nur an einen Arbeitswiderstand liesse) Die Schaltung wird vermutlich genauso oder besser funktionieren, wenn du die beiden Adern vom XLR direkt auf die 470nF Kondensatoren legst und die BD140 ganz weglässt. Wo kommt so eine Schaltung überhaupt her? Ach, ich sehe gerade noch, das du die phasengedrehte NF an der Source ganz kurzschliesst mit dem Elko. Damit modulierst du die Phantomspeisung einseitig, was Ärger macht. Also ist der ganze Kram sowieso Quatsch. Für symmetrische NF benutze am besten einen Übertrager.
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Versuch doch mal mit zwei weiteren 100k Widerständen einen echten Basisspannungsteiler vor den beiden BD140 zu schalten und die beiden Kollektoranschlüsse nach GND zu legen.
Enrico E. schrieb: > und die beiden > Kollektoranschlüsse nach GND zu legen. Und was erwartest Du von einem NPN bei dem der Collector auf Masse liegt? Der wird nicht durchsteuern, auch wenn Du die Basis mit den Widerständen auf 0,7V festnagelst. Gut, es hilft gegen das 'Feedback' aber das tut ausschalten auch. Aber Hauptsache der Drain-Widerstand hat genau 4906 Ohm, sonst währe die ganze Schaltung Mist. ;-)
Die Schaltung ist sehr mangelgaft. Wenn sie nach der genannten Korrektur irgendwie funktioniert, dann immer noch nicht richtig. Der Ausgang ist alles andere als symmetrisch, wegen der Beschaltung des FET (Source vs. Drain). Der untere Ausgangstransistor ist praktisch taub, nur der obere arbeitet. Die Schaltung ist nicht zu retten. Verwerfe sie lieber und fange nochmal ganz neu an, mit einem anderen Plan.
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Lukas G. schrieb: > Mein Problem dabei ist, dass ich mit den PNP-Transistoren ein Feedback > erhalte, welches immer lauter und lauter wird. Das ist die Zeitkonstante 40M + 470nF am Eingang, d.h. die Spannung am Mikrofon steigt langsam an. Ein 1nF Kondensator sollte dicke reichen.
Diese Schaltung in dem video ist wiederum basierend auf der oft so genannten "Schoeps-Schaltung". Habe dir mal einen screenshot angehängt. Wichtig zu beachten ist, dass diese schaltung keinen Voltage Gain hat. Da geht es nur um die impedanzwandlung und "Symmetrierung". Der gatewiderstand liegt üblicherweise im GOhm bereich. Dource und drain widerstände sind gleich groß, im besten fall genau gematcht. Wichtig ist auch, dass die kollektoren von den ausgangstransistoren nicht einfach nur auf AC masse, sondern auch DC mäßig auf einem niedrigeren referenzpotential liegen und nicht auf 48V. Sonst machen die erstmal nicht das was man haben will. Diese spannungen werden vom "DC conv." im angehängten schaltbild erzeugt. BD140 ist ungeeignet, man sollte am besten kleinsignaltransistoren mit höherem beta nehmen. Die sollte man auch im besten fall matchen sodass die impedanz symmetrisch bleibt.
David schrieb: > Diese Schaltung So muss das! Das sieht alles viel besser aus. Und war vermutlich die Schaltung, die der Opa bei Dave im EEVBlog eigentlich gemeint hat. Und man sollte sich über 'nicht anschliessen' und 'Tuchel' nicht wundern. 'Tuchel' war früher mal ein weitverbreiteter Stecker im Audiobereich (zumindest in DE) und 'nicht anschliessen' bezieht sich nur auf den Anschluss an einem unsymmetrischen Eingang. Das Schoeps haben wir früher nur für hochwertige Klavieraufnahmen aus dem Tresor geholt, für alles andere war es viel zu schade. Degegen sind die Neumann Dinger nur Fussvolk gewesen.
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David schrieb: > Diese Schaltung in dem video ist wiederum basierend auf der oft so > genannten "Schoeps-Schaltung". Habe dir mal einen screenshot angehängt. > Vielen Dank, das hilft mir schon enorm! David schrieb: > Der gatewiderstand liegt üblicherweise im GOhm bereich. Dource und drain > widerstände sind gleich groß, im besten fall genau gematcht. Ja das mit dem GOhm Wiederstand habe ich mitbekommen, da warte ich noch auf die Lieferung dessen. War nicht so einfach zu bekommen. David schrieb: > Wichtig ist auch, dass die kollektoren von den ausgangstransistoren > nicht einfach nur auf AC masse, sondern auch DC mäßig auf einem > niedrigeren referenzpotential liegen und nicht auf 48V. Was heisst das für mich? Ich habe ja sowieso die Masse vom GND des XLR-Kabels. Die Stromversorgung passiert ja auch über Phantompower des XLR-Kabel. David schrieb: > BD140 ist ungeeignet, man sollte am besten kleinsignaltransistoren mit > höherem beta nehmen. Die sollte man auch im besten fall matchen sodass > die impedanz symmetrisch bleibt. Was heisst "höherem beta"? Jetzt muss ich nur noch herausfinden wie man die Transistoren matcht ;-) Aber schon mal vielen Dank für die Tipps!
Oliver R. schrieb: > Und was erwartest Du von einem NPN bei dem der Collector auf Masse > liegt? > Der wird nicht durchsteuern, auch wenn Du die Basis mit den Widerständen > auf 0,7V festnagelst. Der BD140 ist ein PNP-Transistor und es handelt sich um eine Kollektorschaltung bei der die Basis auf 24V gelegt ist! Aber jetzt, wo David den richtigen Schaltplan gezeigt hat, ist meine Änderung sowieso hinfällig.
Lukas G. schrieb: > Was heisst das für mich? Du hast Emitter und Kollektor versehentlich aufs gleiche Potential gelegt. Lukas G. schrieb: > Was heisst "höherem beta"? Höhere Stromverstärkung (hfe).
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Je nach JFET sind die zugehörigen Biaswiderstände anzupassen. Als PNP Transistoren könnten auch 2N3906 verwendet werden, die gibt es als Quad-Array, die dann, für einen höheren Stromverstärkungsfaktor, auch in einer Darlington-Anordnung verschaltet werden können.
Robert M. schrieb: > Je nach JFET sind die zugehörigen Biaswiderstände anzupassen. Als PNP > Transistoren könnten auch 2N3906 verwendet werden, die gibt es als > Quad-Array, die dann, für einen höheren Stromverstärkungsfaktor, auch in > einer Darlington-Anordnung verschaltet werden können. Das ist ein guter Tipp, allerdings kann der 2N3906 nicht für Phantomstrom (48V) nicht verwendet werden. Als Alternative hätte ich den A1015 zur Verfügung. Der müsste wohl gehen.
Lukas G. schrieb: > Das ist ein guter Tipp, allerdings kann der 2N3906 nicht für > Phantomstrom (48V) nicht verwendet werden. Wegen den 48V? |Uce| am PNP liegt hier bei ~10V.
Mensch, an sowas ähnlichem haben ein paar andere Leute und ich auch vor 3,x Jahren herumgespielt, siehe hier Beitrag "Großmembranmikrofonkapsel anschließen" War aber als Elektret-Adaptierung gedacht, daher reichte mir ein alter BC327 bezüglich Vcemax aus. Vielleicht nützt es ja jemandem. mfg mf
Matthias S. schrieb: > die der Opa bei Dave im EEVBlog Der etwa 60 Jahre junge OPA im Video ist kein geringerer als: "Daves Gesprächspartner ist Doug Ford, ehemaliger Chef-Entwickler bei der australischen Firma Rode Microphones." Im Video gibt es noch andere Opas zu sehen, hoffentlich mit den passenden Mikrofonen aufgenommen: https://www.youtube.com/watch?v=UXwLBS3yUkA mfg
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