Hallo, ich habe eine Großmembranmikrofonkapsel bekommen, die für Testzwecke angeschlossen werden soll. Das C-Meter sagt 51pF, weitere Informationen liegen zu der Kapsel nicht vor. Hat jemand einen Schaltplan mit FET oder jFET-OP für mich, in dem man auch sieht, wie die Phantomspannung angeschlossen wird? Reichen 48V für die Phantomspannung in jedem Fall aus?
Hier wird der Ausschnitt einer Schaltung gezeigt https://www.youtube.com/watch?v=1b8CxwrG7i8 Den FET K170 habe ich sogar da (2SK170BL von Toshiba), aber woher bekommt man 1-Gigaohm-Widerstände???
Heiko schrieb: > aber woher > bekommt man 1-Gigaohm-Widerstände??? INdem man Google fragt? https://www.ebay.de/itm/5-x-Metall-Film-hochwertige-Widerstand-1Gohm-Giga-Ohm-1G-Tube-/262930762370
Alternative: 10x 100MOhm (die sind leichter zu bekommen). Platz dürfte genug vorhanden sein. ;o)
Was mich wundert, dass es bei so hochohmigem Abschluss nicht wie verrückt brummt und (Widerstands-)rauscht.
Heiko schrieb: > Was mich wundert Die Verbindung zum Gate sollte extrem kurz sein und das ganze Mikrofon ist normalerweise in einem Metallgehäuse und Gitterkäfig: http://vintagemicrophonepcbkit.com/ 'Large Diaphragm' ist das Stichwort für Grossmembran Mikrofone. In der ersten Stufe sollten nur hochwertige Widerstände und selektierte FET benutzt werden - also Metallfilm-R und 2SK170/2SK30A aus einer Charge aussuchen.
Es gab früher einen integrierten Mikrofonverstärker von Analog Devices: https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/obsolete-data-sheets/139484016SSM2017.pdf der wurde speziell für Kondensatormikrofone empfohlen. Mit 48V-Phantomspeisung und einer ungewöhnlich hohe Speisespannung von +/-18V. Keine Ahnung, wozu ein Mikrofon so hohe Pegel braucht. Eher für Ultraschall? Excellent Noise Performance Ultralow THD Wide Bandwidth: 1 MHz @ G = 100 High Slew Rate: 17 V/ms typ Den Nachfolgetyp SSM2019 gibt es noch https://www.analog.com/en/products/ssm2019.html
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Ist halt doch nur ein Amateurforum mit irreführendem Halbwissen. Der SSM20.. wurde propagiert für niederohmige, dynamische Tauchspulenmikrofone mit 150 bis 200 Ohm Impedanz. Ganz sicher nicht für den direkten Anschluss einer Kondensator-Mikrofonkapsel ohne jegliche eigene Elektronik.
Bei Scott Helmke findet man was http://www.google.com/search?q=alice+mic Die 2,2k-Widerstände müssen evtl. auf den JFET angepasst werden.
Du meinst vermutlich diese Schaltung hier im Anhang. http://scotthelmke.com/alice-schematic.jpg Leider ist die Phantomspeisung nicht eingezeichnet.
Bei dem Lomo19a9 kommt man anscheinend mit einem 100M-Widerstand aus. https://www.mikrocontroller.net/attachment/112668/Lomo19a9_2.png Ob man die Schaltung für einen FET umstricken kann? (muss für meine Zwecke auch nicht unbedingt symmetrisch sein)
Aber wofür braucht ein dynamisches Mikrofon eine Phantomspeisung? Die 48V sollen doch den Kondensator vorspannen. https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormikrofon#Niederfrequenz-Schaltung ok da steht was von Vorverstärker/Impedanzwandler, den kann man auch phantomspeisen, aber wozu mit 48V? Der SSM2166 und 2167 sind für dynamische Mikrofone gedacht (100kOhm input impedance, 3V Versorgung), aber SSM2017/19 haben 1..30 MOhm Eingangswiderstand, Differenzeingang und Spannungsfestigkeit bis fast an die Betriebsspannungsgrenzen. Im Datenblatt ist nur von Transducern die Rede. Wofür sind die dann gut?
Christoph db1uq K. schrieb: > Im Datenblatt ist nur von Transducern die > Rede. Wofür sind die dann gut? Für Transducer eben. Das sind die meist piezobasierten Sende-Empfänger für Echolot etc. Auch Geophone sind ab und zu solche Dinger. 'Alice' Mikro sieht ja genial einfach aus, macht aber vermutlich nicht so viel Pegel am Ausgang. Christoph db1uq K. schrieb: > aber wozu mit 48V? Das ist nun mal Standard. Manchmal findet man auch Pulte mit 12V/48V umschaltbar (und auch auf Tonaderspeisung), aber die 48V sind in jedem Pult.
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Will nur mal auf diese FETs hinweisen: https://de.aliexpress.com/item/4000032479972.html?spm=a2g0s.12269583.0.0.1ed42590AQ6kBW Das sind für Elektretkapseln vorgesehene FETs mit "Autobias". сорок две
Christoph db1uq K. schrieb: > aber SSM2017/19 haben 1..30 MOhm > Eingangswiderstand, Differenzeingang und Spannungsfestigkeit bis fast an > die Betriebsspannungsgrenzen. Im Datenblatt ist nur von Transducern die > Rede. Wofür sind die dann gut? 30M könnte für ein Kondensatormikrofon immer noch zu gering sein. Bei der Grundig-Schaltung im Anhang wird die C-Mikrokapsel offensichtlich mit nur 20V vorgespannt, die beiden Rs dort haben ebenfalls recht geringe Werte mit jeweils 90M-Ohm. Beitrag "Grundig GCMS 332 PC Line In Vorverstaerker" Lustigerweise habe ich ein Grundig GCMS 332 hier rumliegen, die Folie der ziemlich kleinen Kapsel ist schon recht wellig geworden. Man könnte versuchsweise einfach mal die Kapseln tauschen...
сорок две schrieb: > Das sind für Elektretkapseln vorgesehene FETs mit "Autobias". Danke für den Link! Was bedeutet Autobias? https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormikrofon#Hochfrequenz-Schaltung Mit dem Mikro einen LC-Oszillator im Bereich um 10 oder 20MHz aufzubauen, traue ich mir ohne weiteres zu. Das wird dann hauptsächlich in FM arbeiten Ist die passende FM-Demodulation aufwendig?
Alt schrieb: >> Leider ist die Phantomspeisung nicht eingezeichnet. > > Doch da ist Phantom Speisung. https://www.mikrocontroller.net/attachment/455521/alice-schematic.jpg Wo denn?
Die beiden pnp-Transistoren liegen mit dem Emitter an den +48V, der gemeinsame Kollektorwiderstand 6k8 liegt auf +12V, die noch den FET versorgen. Der hat an Drain und Source zwei gegenphasige Mikrofonsignale mit gleicher Amplitude, da beide ja 2k2 haben. Das Kondensatormikrofon hat in dem Schaltplan aber keine DC-Vorspannung, insofern keine Phantomspeisung.
Christoph db1uq K. schrieb: > Das Kondensatormikrofon hat in dem Schaltplan aber keine DC-Vorspannung, > insofern keine Phantomspeisung. Die Phantomspeisung bezieht sich nur auf die Art wie der Strom in das Gerät kommt, und nicht was damit gemacht wird.
Heiko schrieb: > Lustigerweise habe ich ein Grundig GCMS 332 hier rumliegen, die Folie > der ziemlich kleinen Kapsel ist schon recht wellig geworden. Man könnte > versuchsweise einfach mal die Kapseln tauschen... ...geworden? Ich habe auch 2 Grundig Kondensatorgurken, kann durchaus sein das das dieselben sind. Beide Mics klingen völlig unterschiedlich und die Folie ist in einer Kapsel deutlich welliger als in der Anderen.. Da es für Kondensatorkapseln alles Andere als üblich ist Folie wellig werden zu lassen, gehe ich davon aus das die Kapseln exakt so zusammengeworfen wurden wie sie heute noch sind. Ich kenne keine Kondensatorkapsel anderer Hersteller mit welliger Membranfolie, diese Eigenschaft ist nicht mal steinalten Kapseln von Neumann aus Nachkriegszeiten eigen. сорок две
Ich habe mal die Quelle meines Halbwissens nachgeschlagen, Elrad Laborblätter Band2 (1990) ISBN 9783922705819 Es gab noch mindestens zwei weitere SSM20xx-Typen, hier sind SSM2015 und SSM2016 beschrieben. Mikrofonverstärker für eine Quellimpedanz unter 4 kOhm bzw. unter 1 kOhm, trotzdem ist für letzteren eine Phantomspeisung "für Kondensatormikrofone" gezeigt. Das heißt also, diese ICs soll man nicht direkt an das Mikrofon anschließen, sondern als Nachverstärker nach dem FET. Der sollte daher so eine niedrige Ausgangsimpedanz haben. Ursprünglich hieß der Hersteller PMI Precision Monolithics, wurde anscheinend von Analog Devices übernommen. https://doc.lagout.org/science/0_Computer%20Science/0_Computer%20History/old-hardware/pmi/_dataBooks/1990_PMI_SSM_Audio_Products_Volume_1.pdf
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Heiko schrieb: > сорок две schrieb: >> Das sind für Elektretkapseln vorgesehene FETs mit "Autobias". > > Danke für den Link! Was bedeutet Autobias? > > https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormikrofon#Hochfrequenz-Schaltung > Mit dem Mikro einen LC-Oszillator im Bereich um 10 oder 20MHz > aufzubauen, traue ich mir ohne weiteres zu. Das wird dann hauptsächlich > in FM arbeiten > Ist die passende FM-Demodulation aufwendig? Schau ins Datenblatt: https://www.onsemi.com/pub/Collateral/2SK596S-D.PDF (hier von On Semi weils besser zu lesen ist als das Alte von Sanyo) Der Gate Ableitwiderstand ist bereits integriert, Du kannst das Gate gleichstromfrei über einen C an die Reihenschaltung aus Kondensatorkapsel und Kapsel-Arbeitswiderstand ankoppeln, bei einer Elektretkapsel kannst Du den hochohmigen Arbeitswiderstand auch weg lassen (wegen der Elektretkapseln eigenen Selbst-Polarisation). Als Koppel-C schlagen die in der Testschaltung 15pf vor, benutze einen hochwertigen Polyester Kondensator o.Ä. Vergiß mal die Sache mit dem HF-Mikrofon, das ist zwar machbar, wird aber nur von einem sehr geringen Teil der Hersteller gemacht, der Aufwand rechtfertigt kaum den Nutzen. Du benötigst einen FM Demodulator wie in einem UKW Rundfunkempfänger, also Ratiodetektor, Diskriminator oder 4 Quadranten Demodulator. Damit holst du Dir Rauschen und Klirr zusätzlich auf den Tisch.. Du kannst das probieren wenn Du weiter nix zu tun hast. сорок две
Heiko schrieb: > Den FET K170 habe ich sogar da (2SK170BL von Toshiba) сорок две schrieb: > Der Gate Ableitwiderstand ist [beim 2SK596S] bereits integriert Ah, ok! Weiß man, wie groß dieser Gate-Ableitwiderstand ist (habe im DaBla nix gefunden)? https://www.onsemi.com/pub/Collateral/2SK596S-D.PDF Habe aber jetzt einfach mal den 2SK170BL vermessen. Er hat zwischen Gate und Source wahrscheinlich einen Widerstand irgendwo im Bereich zwischen 3500M und 7000M-Ohm. Möglicherweise reicht das ja schon?! 15pF als Entkoppel-C im NF-Bereich ist schon winzig. Christoph db1uq K. schrieb: > Ich habe mal die Quelle meines Halbwissens nachgeschlagen, Elrad > Laborblätter Band2 (1990) ISBN 9783922705819 Danke fürs Nachschlagen! сорок две schrieb: > Ich habe auch 2 Grundig Kondensatorgurken, kann durchaus sein das das > dieselben sind. Beide Mics klingen völlig unterschiedlich und die Folie > ist in einer Kapsel deutlich welliger als in der Anderen.. Meine sehen so aus: https://picclick.de/Grundig-Stereo-Mikrofon-GCMS-332-123278948267.html Ist schon krass mit der welligen Folie. Die könnte ja auch einen Kurzen verursachen, dann hört man gar nichts mehr. Auch krass, dass beide Mikros voll unterschiedlich klingen.
Christoph db1uq K. schrieb: > Der hat an Drain und Source zwei gegenphasige Mikrofonsignale > mit gleicher Amplitude, da beide ja 2k2 haben. Dummy-Frage (von einem der Phantomspeisung nicht wirklich kennt) - wo werden die Signale abgegriffen? Sitzen da noch irgendwelche Widerstände zwischen den 48V auf XLR2/3 und den Signalen?
Burkhard schrieb: > Sitzen da noch irgendwelche Widerstände zwischen den 48V auf XLR2/3 und > den Signalen? Ja, es sind bei 48V 6k8. mfg mf
Heiko schrieb: > weitere Informationen liegen zu der Kapsel nicht vor. Heiko, kannst du Bilder Posten? Vielleicht kann das jemand identifizieren.
Ach herrje, kunterbunt und durcheinandergewürfelt. Mit den SSM 2015 und ..16 fing die Reihe an. Hat ers nun endlich gefunden, ja, Precision Monolithics waren es, die Aufgabenstellung an sich selbst war(echte Marktlücke!) Schaffe den rauschärmsten Mikrofonverstärker-IC, der einen echten symmetrischen Eingang hat, für direkten, hochsymmetrischen Anschluss dynamischer Mikrofone. Alle anderen OPs haben weder gleiche Eingangsimpedanz ihrer invert. und nicht-invert. Eingänge. noch sind sie niederohmig am Eingang, Stichwort Rauschanpassung vs. Leistungsanpassung. Packe all dies in ein 8-poliges Standard-IC-Gehäuse. Ein einziger, spottbilliger externer Widerstand legt die über-alles-Verstärkung fest. Bei allen vorher vorhandenen Schaltungsdesigns braucht man stets 4 äußerst eng tolerierte Widerstände, von deren Ungleichheit direkt die Schaltungsdaten abhängen: Gleichtaktunterdrückung=CMRR. Elegant gelöst: 1 IC, ein oder sogar -kein- externes Bauteil, plug-and-play im Jahre 1989. Wir habens gekauft, aufgebaut, waren begeistert. Warum die dann schnell abgekündigt wurden, ein Rätsel!
Heiko schrieb: > Heiko schrieb: >> Den FET K170 habe ich sogar da (2SK170BL von Toshiba) > сорок две schrieb: >> Der Gate Ableitwiderstand ist [beim 2SK596S] bereits integriert > > Ah, ok! Weiß man, wie groß dieser Gate-Ableitwiderstand ist (habe im > DaBla nix gefunden)? > https://www.onsemi.com/pub/Collateral/2SK596S-D.PDF > Habe aber jetzt einfach mal den 2SK170BL vermessen. Er hat zwischen Gate > und Source wahrscheinlich einen Widerstand irgendwo im Bereich zwischen > 3500M und 7000M-Ohm. Möglicherweise reicht das ja schon?! > 15pF als Entkoppel-C im NF-Bereich ist schon winzig. Keine Ahnung..ist halt nicht spezifiziert. Der R dient sowieso nur dem Ladungsausgleich der Summenkapazität der 15Pf und der Gatekapazität. [..] > > сорок две schrieb: >> Ich habe auch 2 Grundig Kondensatorgurken, kann durchaus sein das das >> dieselben sind. Beide Mics klingen völlig unterschiedlich und die Folie >> ist in einer Kapsel deutlich welliger als in der Anderen.. > Meine sehen so aus: > https://picclick.de/Grundig-Stereo-Mikrofon-GCMS-332-123278948267.html > > Ist schon krass mit der welligen Folie. Die könnte ja auch einen Kurzen > verursachen, dann hört man gar nichts mehr. > Auch krass, dass beide Mikros voll unterschiedlich klingen. Ich habe mal nachgesehen, die Dinger die ich habe heißen GCM319 und die bestehen aus verchromten Plastik mit recht billiger Anmutung. Sehr wahrscheinlich benutzen die den selben Kapseltyp wie Dein Stereomikro. Mikros mit zufällig faltigen Membranen können keinen identischen Sound abbilden..Grundig war IMHO nie Spitzenqualität sondern guter Durchschnitt..aber die Dinger sind für Kondensatormikrofone wohl eher eine Schande... Möglicherweise gabs die sogar früher mal bei Pollin. сорок две
Jene Grundig GCM.. stammen aus den frühen 1970er Jahren. Nun überlegt mal, welche Folie übersteht denn rund 50 Jahre?
Ich hatte auch mal elektrostatische Hochtöner aus einem Röhrenradio, die hatten als Zwischenlage braunen Schaumstoff, der war total zerkrümelt.
Nichtverzweifelter schrieb: > Jene Grundig GCM.. stammen aus den frühen 1970er Jahren. Nun > überlegt > mal, welche Folie übersteht denn rund 50 Jahre? ..die Folien jedes anderen alten Kondensatormikrofons. Die vom Grundig ist auch nicht defekt сорок две
>wohl eher eine Schande kann ich ähnlich bestätigen. Zu meinem Grundig TK745 gehörte 1972 ein GDSM331 https://www.radiomuseum.org/r/grundig_gdsm331gdsm_33.html das war dynamisch und ziemlich schnell kaputt, die dünnen Drähtchen irgendwo unterbrochen. Design, naja eher billig.
Christoph db1uq K. schrieb: > Ich hatte auch mal elektrostatische Hochtöner aus einem > Röhrenradio, die > hatten als Zwischenlage braunen Schaumstoff, der war total zerkrümelt. Es gibt eine ganze Reihe Kunststoffe denen man ihre Degeneration über die Zeit früher nicht zugetraut hätte. Dazu gehören beispielsweise auch Gummiteile wie Riemen und Reibräder, einige zerbröseln, andere verwandeln sich in eine Art Teer. Aus DDR Zeiten sind schöne transparente Schraubendrehergriffe bekannt die sich von innen heraus irgendwie zersetzen, erst werden die klebrig, dann werfen die Blasen und dann zerfallen die einfach. Bei Schaumstoffen ähnlich, Brösel oder klebriger Schleim, Beides ist möglich. Das ist also nichts Besonderes, allerdings ist der Effekt bei C-Mikro Membranen eher völlig unbekannt. Alte historische Röhrenmikros mit der M7 Kapsel (mit Gold beschichtete PVC-Membrane) werden auf Grund Ihres Klanges über den Klee gelobt und die einzige Korosion die da stattfindet ist die der Goldschicht auf der Membrane, die Membranen selbst sind meist völlig ok und werfen auch keine Falten. Ich habe mal im FS eine Doku über irgendwelche DSDS-möchtegern Superstars gesehen die bei Bohlen im Studio singen durften, das Studio war voll mit alten Kondensatormikros, auch von RFT. Die Grundigteile haben eine silbrige Membran, ich vermute deshalb billige mit aluminium bedampfte Mylarfolie wie sie auch in Wickelkondensatoren zum Einsatz kommt. Daran ist erst einmal nichts Schlechtes, aber die Verarbeitung läßt doch sehr zu wünschen übrig. Die Folie ist einfach nicht richtig gespannt. Ich habe von einem Freund (hallo Siegfried) mal einige A4 Große, mit Gold bedampfte Mikrofonfolien aus der Telefunken Mikroproduktion geschenkt bekommen, mal sehen, evtl. probiere ich mal aus die Folien in den Grundig Mikros zu wechseln..so beschissen wie es jetzt ist bekomme ich das auch hin. сорок две
Im PMI-Datenbuch von 1990 sind auch Applikationsschaltungen zum SSM2015 incl. Phantomspeisung und den oben genannten 6k8 Vorwiderständen. AN115 ab PDF-Seite 175 und davor AN114 schreiben beide dazu: "The phantom microphone powering circuit provides power for condenser microphones that require 24 to 48 volts DC." "The design includes microphone input loading of 1500 Ohm, but the load resistor can be changed to accommodate other applications." Das ist also beides keine Erfindung der Elrad. Ich nehme an, die Schnittstelle Mikrofon/Verstärker wurde schon zu Röhrenzeiten festgelegt, und man hat aus Kompatibilitätsgründen alles so in die Zeit von FET und ICs übernommen. 48V war als Anodenspannung für eine Röhre eher wenig (woher bekommt die eigentlich ihre Heizspannung?), für den FET wurde die Trickschaltung mit der Zenerdiode in der Alice-Schaltung erdacht, mit der die Transistoren DC-mäßig mit dem FET in Reihe liegen. PS. Who the F... stammt der Name aus der Kryptographie? Alice und Bob sind die klassischen Endteilnehmer einer verschlüsselten Kommunikation.
Matthias S. schrieb: > 'Alice' Mikro sieht ja genial einfach aus, macht aber vermutlich nicht > so viel Pegel am Ausgang. Schoeps soll angeblich ein paar Mics genau so bauen. Man bekommt immerhin 6dB mehr als die Kapsel selbst hochohmig abgeben würde. Ich hab eine Rauschanalyse auf das Ding gemacht und der Biaswiderstand am Gate vom Jfet schlägt natürlich am heftigsten zu. Bias einer Nicht-Elektret-Kapsel kann man erreichen, indem der Biaswiderstand nicht an Ground, sondern an Source vom Jfet angelegt wird. Das GND-Ende der Kapsel kann man an die 12V hängen. Dann ist die Polarität zwar anders herum, aber noch mehr Bias. Ich denke aber, für eine Nicht-Elektret-Kapsel braucht es einen ganz anderen Ansatz der Schaltung, damit das sauber wird. Ich kann heute Abend eine auf modifizierte Elektretkapsel umgemünzte Version als LTspice posten. mfg mf
minifloat schrieb: > Ich kann heute Abend eine auf modifizierte Elektretkapsel umgemünzte > Version als LTspice posten. Das wäre großartig! Könntest du bei der Simulation auch mal mit 90M-Rs arbeiten (die könnte ich aus dem Mikro auslöten, 1G-Ohm-Rs sind dagegen derzeit noch in Ferne)
minifloat schrieb: > Ich hab eine Rauschanalyse auf das Ding gemacht und der Biaswiderstand > am Gate vom Jfet schlägt natürlich am heftigsten zu. Hast Du mit dem 2N4116 simuliert? Dessen Spice-Modell hat - zumindest in LTspice - ein um Größenordnungen (fehlerhaft) zu hohes Rauschen: Beitrag "Re: JFET-PNP Wideband-Folger"
Heiko schrieb: > Das wäre großartig! Könntest du bei der Simulation auch mal mit 90M-Rs > arbeiten LT-Spice kannst du dir auch selber runterladen und das dann ausprobieren ;) Angehängt wie bereits versprochen die Dateien. Ich will mir zwei rat-style alice-Mikrofone mit Elektretkapseln bauen, daher bin ich an dem Thema überhaupt dran. Ja, ich hab ein bisschen mehr rein gebaut als "Original Scott Helmke" und an diversen Sachen bereits rumgedreht. J1, R9, C1 und V1 sollen meine 10mm-Elektretkapseln darstellen. C1 ist als Luft-Kondensator für die Kapazität des Elektretelements grob abgeschätzt. Akustische Eigneheiten der Kapseln fehlen gänzlich in der Simulation. Von hier http://forum.visaton.de/showthread.php?t=25916 und verlinkte Seiten hatte ich die Info, dass der 2N4338 wohl ähnliche Eigenschaften wie in Elektretkapseln eingesetzte JFETn haben sollen. Datenblätter zu 2N4338 und 2SK3372 (siehe http://www.b-kainka.de/bastel42.htm) bestätigen das. Gut dass der 2N4338 in LT-Spice enthalten ist :) Das hier http://youtu.be/e5xenXTwAzo?t=423 hat mir dabei ein paar Denkanstöße gegeben (btw. die ganze Playlist mit Doug Ford ist interessant), z.B. C6 und C7 als auch D2 und D3. Viel Spaß beim tüfteln mfg mf Edit: Bild vergessen
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Burkhard schrieb: > Hast Du mit dem 2N4116 simuliert? Dessen Spice-Modell hat [...] zu hohes Rauschen Danke für den Tipp, ich glaube aber nicht, dass der 2N4338 auch "kaputt" ist augenroll Vielleicht kann man auch die Modelle von Helmut aus Beitrag "Re: JFET-PNP Wideband-Folger" probieren. Ich liege hier aber mit dem 1GΩ-Widerstand auch wesentlich höher als die paar 10k aus dem Thread. thx mfg mf
Heiko schrieb: > 30M könnte für ein Kondensatormikrofon immer noch zu gering sein. Ich hab mal in zwei Großmembran-Mikros reingeschaut (nicht die besten Ihrer Klasse: T-Bone 600, Behringer B1) - beide arbeiten mit einem SK170 und 1GigaOhm Widerstand. Könnte der Preis für die Widerstände (nebem ihrem eher speziellem Einsatzgebiet) auch damit zu tun haben, dass es keine Verunreinigungen auf der Glasoberfläche geben darf, da sonst der Widerstandswert sofort kompromittiert würde? Also beim Bestücken auch Handschuhe tragen sollte?
Burkhard schrieb: > dass es keine Verunreinigungen > auf der Glasoberfläche geben darf davon würde ich mal ausgehen, kann auch sein, dass schmutzige Widerstände mehr Rauschen verursachen. Burkhard schrieb: > Also beim Bestücken auch Handschuhe tragen sollte? Kannste machen. Der Schaltungsknoten mit dem Gate des JFET wird gerne auch nicht auf die Platine, sondern an einen Teflon-Isolator gelötet, da der Iso-Widerstand der Platine meist zu schlecht wäre. mfg mf
Achim M. schrieb: > Kannste machen. Der Schaltungsknoten mit dem Gate des JFET wird gerne > auch nicht auf die Platine, sondern an einen Teflon-Isolator gelötet, da > der Iso-Widerstand der Platine meist zu schlecht wäre. Solltest du machen! Schaltungen mit so hohen Widerständen zeigen jede Menge "Schmutzeffekte", die du erst mal identifizieren mußt und dann vielleicht ausmerzen kannst. Ist alles nicht sooo einfach. Wurde als junger HiWi mit der Entwicklung eines Ladungsverstärkers beauftragt. Das Konzept hatte der Doktorand (ein Masch.-Bauer) für seinen Prüfstand entworfen und wir bestellten einen "modernen" Operationsverstärker von Teledyne-Philbrick (die Älteren werden schmunzeln), der einen Rückkoppelwiderstand von 10GOhm! verlangte. Der Widerstand war übrigens teurer als der OP und schon der war nicht billig (ich meine ca. 700DM) und das Handling der Bauteile war ein einziges Elend. Zum Glück...hat der Doktorand dann überraschend aufgegeben und das Projekt ist still in der Schublade verschwunden. Ich wünsche jedenfalls gutes Gelingen! Gruß Rainer
Heiko schrieb: > Bei dem Lomo19a9 kommt man anscheinend mit einem 100M-Widerstand aus. > https://www.mikrocontroller.net/attachment/112668/Lomo19a9_2.png > Ob man die Schaltung für einen FET umstricken kann? > (muss für meine Zwecke auch nicht unbedingt symmetrisch sein) Im Beitrag von Beitrag "Re: rauscharmer ECM-Vorverstärker" Was im ECM drin ist: http://www.b-kainka.de/bastel42.htm Es handelt sich dabei um Typen, wie zB K596, K1109, TF202, Der Hersteller ist die Firma Unisonic in Taiwan (www.unisonic.com.tw) für Datenblätter. Es handelt sich hierbei um einen N-Kanal-Sperrschicht-FET. Bei diesen Typen ist eine Ladung in der internen Schicht eingebracht analog zu Mosfet, so dass diese bei 0V (Spannungsdifferenz Gate-Source) auf den Arbeitspunkt eingestellt sind. Ein Hochohmwiderstand entfällt, weil diese Funktion der Diodenkriechstrom in Sperrrichtung übernimmt. Dadurch entfällt der hochohmige Widerstand nach Masse, der den Rauschwert nur unnötig verschlechtert. Das Kondensatormikroteil wird in dem Fall analog zur Röhrenschaltung direkt auf das Gate gelegt. Dazwischen wird nur noch ein Schutzkondensator von 470pF...1nF geschaltet, falls die Membran durchschlägt.
Dieter schrieb: > Es handelt sich dabei um Typen, wie zB K596, K1109, TF202, Aus den Datenblättern von OnSemi: https://www.onsemi.com/pub/Collateral/2SK596S-D.PDF: "Especially suited for use in condenser microphone for audio equipments and telephones" Frage mich nur, ob bei einer max. Forward Admittance = 1mS ein sinnvoller Einsatz bei Großmembrankapseln möglich wäre. Bonusfrage: alle oben genannten Typen sind (zumindest bei Digikey) als obsolet gelistet - worauf weichen Hersteller von ECMs inzwischen aus?
Burkhard schrieb: > worauf weichen Hersteller von ECMs inzwischen aus? MEMS-Mikrofone, teils sogar direkt mit i2s oder sonstiger Digitalschnittstelle. Kaum ein Mobiltelefon hat noch Elektretkapseln drin. mfg mf
Burkhard schrieb: > Bonusfrage: alle oben genannten Typen sind (zumindest bei Digikey) als > obsolet gelistet - worauf weichen Hersteller von ECMs inzwischen aus? Beim Datenblatt hat übrigens Onsemi ziemlichen Mist gebaut. Alle Kennlinien hören bei 0V Ugs auf. Es fehlt die Fortsetzung auf +0.1V. Das führt dazu, dass viele technische Kunden (auch viele Ingenieure) meinen, dass Teil könne man nicht einsetzen, wenn das Eingangssignal am Gate nur ein bißchen positiv sei, dh die positive Halbwelle sei nicht zulässig. (Leider kein technisches Märchen)
Dieter schrieb: > Alle > Kennlinien hören bei 0V Ugs auf. Auch bei vielen anderen Herstellern (Toshiba, NXP) so üblich. Bleibt die Frage, welche Typen man heute statt der obsoleten K596, K1109, TF202 nehmen könnte.
Ein mögliche Wahl wäre etwa ONS TF412. Die Hersteller der kleinen Mikrofone nehmen auch größere Stückzahlen ab und bekommen ggf. ihre speziellen Typen, Selectionen. Die Sache ist halt eine passende Kapazität zur Membran (wohl nicht mehr als die Membran) und dann passend um mit Gate-Spannung 0 zu arbeiten. Für den Ausnahmefall des Großflächen-mikrofons müsste man da ggf. selber selektieren, etwa SK2394 Gruppe 5. Bei dem Mikrofon mit großer Membran darf der Widerstand am Gate auch etwas kleiner sein. So teuer sind 10 G Ohms widerstände nun auch wieder nicht - es müssen da ja keine besonders guten sein: +- 50% oder 1%/K wären kein Problem.
Lurchi schrieb: > müsste man da ggf. selber > selektieren, etwa SK2394 Gruppe 5. Es ist zum Mäusemelken! Nach SK2394 Gruppe 5 (6-12 mA) hatte ich mir bereits Finger und Augen wund gesucht - nur Gruppe 6 (10 bis 20 mA) und 7 sind zu haben. 1 GigOhm Widerstände stehen bei Segor mit >10 Euro im Katalog - witzigerweise ist der größte davon (1% 1W, 1,5KV sic!) billiger - 6,90: https://www.segor.de/#Q=1G0-0411-1%2525&M=1
Burkhard schrieb: > Bleibt die Frage, welche Typen man heute statt der obsoleten K596, > K1109, TF202 nehmen könnte. Vermutlich gar keine und ist somit vorbei. Oder eine Firma aufmachen, solche produzieren, besseres Datenblatt herausgeben und die Konkurrenz hinwegpusten. In dem Falle vielleicht: https://www.aldinc.com/ald_zerothresholdmosfet.php https://www.aldinc.com/pdf/ALD110800.pdf
Digikey hat 10 GOhms widerstände ab ca. 1,50. Segor mag da ggf. nicht die beste Quelle zu sein. Ist natürlich blöde nur für einen Widesrstand extra Porto zu zahlen.
Dieter schrieb: > Burkhard schrieb: >> Bleibt die Frage, welche Typen man heute statt der obsoleten K596, >> K1109, TF202 nehmen könnte. > Vermutlich gar keine und ist somit vorbei. Oder eine Firma aufmachen, > solche produzieren, besseres Datenblatt herausgeben und die Konkurrenz > hinwegpusten. > > In dem Falle vielleicht: > https://www.aldinc.com/ald_zerothresholdmosfet.php > https://www.aldinc.com/pdf/ALD110800.pdf Mal vorausgesetzt der Fragesteller möchte keine Produktion von Kondensatormikrofonen auflegen und sich das Design hier für lau basteln lassen..was soll dann eigentlich die Frage? Den 2SK596 gibts bei Alieexpress 10 Stück Weise nachgeworfen und die Tatsache das der bei On-Semi obsolete ist bedeutet genau was? Ja, exakt, der ist bei On-Semi obsolet..das heißt doch noch lange nicht das es den von anderen "namenlosen" Herstellern nicht doch in ausreichenden Mengen gibt, evtl. mach die Dinger ja indessen Inchange Semi oder weiß der Teufel wer. Das ist doch keine Raketentechnik! Ich habe 10 Stück von den Dingern und bin gerne bereit einige Wenige für Experimente abzugeben, mich hat nur bisher Niemand danach gefragt. сорок две
сорок две schrieb: > Ich habe 10 Stück von den Dingern und bin gerne bereit einige Wenige für > Experimente abzugeben, mich hat nur bisher Niemand danach gefragt. Also ich würde sehr gerne zwei oder drei Exemplare nehmen! (wie bezahlt man eigentlich am besten bei Ali Express? Ich habe keine Kreditkarte, Alipay über Kto-Einzug ist angeblich nicht empfehlenswert und Paypal nehmen die meistens nicht)
Heiko, hast du schon ein bisschen mit Spice gespielt? Ich hatte statt der Zenerdiode auch mal einen TL431 mit Widerstandskombination für 12V drin. Das stabilisiert die Versorgung am JFET nochmal um Welten. Hab es aber aus Platzgründen wieder raus geworfen. Hast du inzwischen ein Foto deiner Kapsel machen können? mfg mf
minifloat schrieb: > Heiko, hast du schon ein bisschen mit Spice gespielt? Danke für das Posten der LTSPICE-Datei kürzlich! Sieht auf jeden Fall cool aus! Warum ist C1 = 700fF? Nein, bin noch nicht dazu gekommen, muss das Programm erst noch installieren. Verfolge im Moment andere Wege. Weiß jemand, welche DS-Spannung ein SK170 maximal aushält bzw. was man beachten muss, wenn man ihn an 100V betreibt? https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A100/2sk170%23TOS.pdf Mein Plan ist, die 100V per Vorwiderstand und Zenerdiode erst mal so weit runterzulegen, dass der SK170 die Spannung gefahrlos aushält. Dabei wäre noch die Frage, ob man das Signal besser an D oder an S auskoppelt. (im Moment tendiere ich eher zu einer Auskopplung an S zur reinen Impedanzwandlung - wie hoch sollte dann die Spannung an S sein? Die Hälfte von der Spannung, die man an D gegen Masse misst?)
Heiko schrieb: > Warum ist C1 = 700fF? Das war nur eine Abschätzung wieviel Kapazität das Elektret-Kondensator-Element hat. Ich wollte mir eine Elektretkapsel in der Simulation nachbauen. mfg mf
PS. Habe mich da wohl verrechnet, ist noch weniger als 700fF. Bei C=ε0*(Fläche/Abstand) sollte man die Kreisfläche mit dem Radius und nicht mit dem Durchmesser errechnen... n8
Also mein Mikro hat eine gemessene Kapazität von 51pF. Wenn man es aus der Nähe bespricht, ändert sich die Kapazität dabei laut Messgerät um ca. 1 bis 2pF. Irgendwo habe ich gelesen, dass Kondensatormikrofone wohl bis etwa 100pF gehen.
Etwas Lektüre: http://www.sdiy.org/oid/mics.html#altec könnte evtl. nützen. Hochohm Widerstände gibt es übringens zu fairen Preisen bei Mouser - wenn man sie den braucht.
Dortige Schaltung zu Beginn und Bemerkung hierzu rauscharme Variante ohne 1G Widerstand: Beitrag "Re: Wie Bauteile rund um FET dimensionieren?"
Beitrag #6259153 wurde vom Autor gelöscht.
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