Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsunterbrechung mitloggen


von Patrick (patte)


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Hallo zusammen,

ich habe auf der Arbeit das Problem, dass an vier von fünf Maschinen 
ständig Störungen auftreten mit der Meldung Über-/Unterspannung 48V.

Die 48V werden über Schleifkontakte abgenommen, daher vermute ich einen 
kurzen Aussetzer der Spannung und würde diese Vermutung gerne durch eine 
Messung nachweisen.

Im Gegensatz zu der Steuerspannung (24V) gibt es für die 48V keinen 
Pufferkondensator. 
https://www.wago.com/de/stromversorgungen/bauteilmodul-mit-kondensator/p/288-824 
Da müsste man ggf. etwas bauen, außer jemand hat eine Alternative für 
48V parat.

Als mögliche Optionen um die Spannung auszulesen bin ich auf den OpenLog 
Artemis gestoßen. Dieser hat eine RTC, eine hohe Abtastrate und kann die 
Daten auf die SD-Karte schreiben. Außerdem gibt es dort direkt eine 
fertige Firmware.

Gibt es eventuell noch eine Möglichkeit mit dem Raspberry Pi 4 die Daten 
mitzuschreiben? So einen hätte ich noch zur Verfügung. Wie ist da die 
Abtastungsrate? Leider kann ich nicht wirklich programmieren, also 
müsste es da schon ein Projekt geben, welches man übernehmen und ggf. 
anpassen könnte.

: Verschoben durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Man kann sehr einfach eine Schaltung bauen, bei der man eine LED per 
Tadzer einschaltet, die bei Spannungsunterbrechung aus geht und aus 
bleibt.
1
 +48V
2
 |   |
3
 o  _|_
4
|   \_/ LED
5
 o   |
6
 |  10k
7
10k  |
8
 |   |
9
 +-BRX48
10
 |   |
11
10k  |
12
 |   |
13
 Masse
Aber man braucht das nicht zu tun: natürlich fällt kurzzeitig deine 
Spannung aus, das meldet dein System schon und ist bei Schleifkontakten 
systembedingt. Ohne Kondensatorabblockung wird das auch nie anders sein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick schrieb:
> dass an vier von fünf Maschinen ständig Störungen auftreten mit der
> Meldung Über-/Unterspannung 48V.
> Die 48V werden über Schleifkontakte abgenommen
Mich wundert eher, dass es an der 5. Maschine nicht passiert.

Michael B. schrieb:
> Ohne Kondensatorabblockung wird das auch nie anders sein.
Man kann einen Stromfluß auch mit einer Spule aufrecht erhalten. Ok, ein 
Elko ist praktischer...  ;-)

Patrick schrieb:
> Da müsste man ggf. etwas bauen
Du könntest einfach genau dieses Modul kaufen und einen Elko mit 63V 
oder mehr da reinlöten...

Ich würde aber einfach diese Schaltung in einen Schrumpfschlauch packen:
1
Schleifringe   D
2
+  O<---------->|----o------
3
                     |
4
                    === 1000µF 63V
5
                     |
6
-  O<----------------o------
Die Diode D muss natürlich ausreichend belastbar sein.

: Bearbeitet durch Moderator
von Patrick (patte)


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Danke für die Antworten. Ich habe mir gerade mal das Teil von Wago 
genauer angeschaut.

Der Kondensator ist bis 63V spezifiziert und die Diode ist eine 1N4007.

Von den Daten her sieht es für mich erstmal brauchbar aus. Spricht 
trotzdem etwas dagegen?

von Rainer W. (rawi)


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Patrick schrieb:
> Spricht trotzdem etwas dagegen?

Kommt drauf an, wieviel Strom deine Maschinen ziehen.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Lothar M. schrieb:
> Die Diode D muss natürlich ausreichend belastbar sein.

Und der Schleifkontakt.

Vielleicht besser noch einen Widerstand dazwischen packen.

von Andrew T. (marsufant)


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Patrick schrieb:
> Von den Daten her sieht es für mich erstmal brauchbar aus. Spricht
> trotzdem etwas dagegen?

Das der Ladestrom des Elkos beim erstmaligen aufladen mit 48 statt 24V 
so hoch wird,
das ggfs. die 1N400x verstirbt.

Abhilfe ist eine stromstärkere Diode.
alternative:
die BYW81P-200  wäre einer der vielen Möglichkeiten, ca. 1.5€ und 
lieferbar.

Ode ein Reihenwiderstand 2.2R 10W , der die Stromspitze erniedrigt - 
dafür aber die dauerhaften Verluste erhöht.

von Thomas (kosmos)


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Ein Oszilloskop genommen, Triggerschwelle eben knapp unter deine 48V 
oder über deinen 48V einstellen und Single Shot aktivieren.

Bei einem Schleifkontakt wird es ja ständig zum prellen kommen, kann man 
das nicht umgehen?

von Harry U. (harryup)


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Das kann man mit Sicherheit umgehen, dafür nimmt man einem 1000µF 
Kondensator, entkoppelt mit der 1N4007, das reicht dicke...

Aber eine Mess-Spannung von 48V DC, was wird denn damit gespeist? Und 
dann noch per Schleifring ubertragen, das riecht nach absichtlichem 
Konstruktionsfehler, der Wartungsdienst ist Dauergast bei dir...

Grüssens, harry

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