Hier die Rückseite einer nagelneuen/aufbereiteten LiMa für Marineanwendung (Volvo Penta). Deshalb gibt es B+ und B-. Aber was sollen die beiden Kondensatoren bewirken? (da sind zwei exakt übereinander mit ihren Erdungsfahnen an einem M5 Bolzen am Gehäuse befestigt) Wenn das Gehäuse nicht auf Minuspotential liegt, was sollen die da? Ich kenne nur jeweils einen Kondensator von B+ und D+ an Gehäusemasse bei „normalen“ LiMas (Minus an an Gehäuse).
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Thomas R. schrieb: > Aber was sollen die beiden Kondensatoren bewirken? Überall wo es Schleifkontakte gibt, gibt es Funken und damit Funkstörungen, hältst du da eine Funkentstörungsmassnahme für überflüssig weil auf einem Boot sowieso niemand an Funkempfang interessiert ist und es ausserhalb der Hoheitsgebiete nationaler Regelungen fährt ? Und Funkstörungen blockt man am besten dort hin ab, wo es die grösste Masse gibt, nicht auf den Minuspol der genau so mitwackelt wie der Pluspol.
Ich habe nicht von überflüssig gesprochen?? Selbstverständlich gehört das Gefunke der Bürsten entstört. Nur wie? Ich möchte den Sinn DIESER Anordnung verstehen. Wenn üblicherweise mit 2,2µF in X-Anordnung (jeweils D+, B+ gegen Masse/Minus) entstört wird, warum dann hier in Y-Anordnung mit genau denselben Kondensatorwerten? Und auf eine schwebende Masse? Die sich nach Montage am Motorblock völlig unkontrollierbar auf andere Metallteile erstrecken kann und irgendwo dann doch "Minus" wird? "Schwebende" Y-Kondensatoren gibt es auch aber die sind auf genau bekannte Metallmasse bezogen (z.B. Mixermotor im Kunststoffgehäuse etc.) Das ist eine "remanufactured" LiMa, kein Originalteil. Ich habe eher den Verdacht daß man da einfach "irgendwas" gemacht hat, weil es halt immer so war. Die Penta Motoren sind dafür bekannt daß deren Motorsteuerung empfindlich auf vagabundierende Masseströme reagieren, daher hat diese LiMa den isolierten Minusanschluß. Von dort mit Querschnitt an die zentrale Masseschiene. An unserem Motor gibt es keine Elektronik, also könnte man den B- auch direkt ans Gehäuse legen. Und warum ist hier der D+ nicht entstört?
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Thomas R. schrieb: > Das ist eine "remanufactured" LiMa, kein Originalteil. Ich habe eher den > Verdacht daß man da einfach "irgendwas" gemacht hat, weil es halt immer > so war. Nö, alles richtig so.
Thomas R. schrieb: > Die Penta Motoren sind dafür bekannt daß deren Motorsteuerung > empfindlich auf vagabundierende Masseströme reagieren, Öhöm, Motorsteuerung? Boot? Benziner mit empfindlichem Steuergerät sind auf dem Wasser eher selten anzutreffen, abgesehen vom Spritpreis ist man in der Anschaffung dann schon beschissen worden weil unzuverlässig. Mit schnell mal rechts ranfahren ist da nix drin. Diesel-Maschinen mit komplexer Steuerung kenn ich nur wenn die Leistung 4-stellig wird. Wenn BB UND STB-Maschine arbeiten zb, oder ein einzelner fetter Caterpillar an der Schraube rupft. Mit angeflanschter Wasserpumpe zum Lenzen/Löschen. Aber selbst dann isses meist auf Öltemperatur/Druck, Drehzahl und Kühlwasser reduziert. Definier das mal... Die Penta-Reihe kenn ich als unzerstörbar robust wenn man nicht mit dem Öl geizt. Wirklich auf Drehzahl werden die aber auch nicht mehr gequält, man dümpelt mehr als man ungestüm umherheizt. Mit Heizöl fahren ist schon lange nicht mehr drin. Ich dachte Du hättest die an Bord?: Beitrag "Stärkerer Generator für Schiffsdiesel gesucht" Geht dann wohl um die eines Vereinskollegen... Tut nicht gut anderer Leute Eingeweide auf dem Tisch liegen zuhaben. Keep it simpel, Stupid! Eins der wenigen amerikanischen geflügelten Worte mit Daseinsberechtigung. Die Maschine muss laufen, auf Befehl, ohne zu zicken. Und sei es mit mit letzter Kraft ans rettende Land. Experimente sind da fehl am Platz, Mensch vor Maschine, muss IMMER gewährleistet sein. Gez.: Jack Sparrow, der nachts von Portoferraio aus auf einer grausamen Nussschale nach Capraia gegurkt ist, mit einem YANMAR 3Zyl, eingebaut in einem 33-Fuss-Müllhaufen der Bavaria-Plastik-Klasse.
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Thomas R. schrieb: > Wenn das Gehäuse nicht auf Minuspotential liegt, was sollen die da? Hast Du das gemessen?
Alexander schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Wenn das Gehäuse nicht auf Minuspotential liegt, was sollen die da? > > Hast Du das gemessen? JA.
C. D. schrieb: > > Ich dachte Du hättest die an Bord?: > > Beitrag "Stärkerer Generator für Schiffsdiesel gesucht" > Sehr gut erkannt! Danke fürs aufmerksame Mitlesen. Tatsächlich löst der Balmar Generator auch nicht alle Probleme und bei dem Preis war mir das dann zu blöd. Der zugehörige Regler kann zwar die Leistung der LiMa begrenzen, jedoch nur "linear", also als % Satz des PWM auf dem Rotor. Damit wird die LiMa aber auch schon vom Start ab "kastriert" nicht erst am oberen Ende. Und die Temperaturüberwachung ist auch nicht "innen" sondern wieder nur als aufgeschraubter NTC. Steht leider alles nicht in der Werbung. Deshalb der Sprung zurück auf eine erheblich günstigere marinisierte 120A LiMa. Die kann nur maximal 120A (wegen des Riementriebes/WaPU Lager) und bei €100 nehme ich die auch ohne Bedenken auseinander um den Temperaturschutz innen auf die Diodenplatte zu bringen. Bei dem Preis kann man leicht eine weitere LiMa in Reserve mitnehmen.... Der Riementrieb wird aber tatsächlich umgebaut so daß der grundsätzlich keine Leistungsbegrenzung mehr darstellt (außer Bedenken wegen WaPu Lager). Bilder folgen sobald ich die richtigen Schrauben habe (die Abtriebsscheibe auf dem Kurbelwellenrad muß mit 5/16" UNF befestigt werden, im Umbausatz lagen aber 5/16 UNC)
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Thomas R. schrieb: > Danke fürs aufmerksame Mitlesen. Muss später mal kramen, möglicherweise hab ich noch ein paar Fotos herumliegen. Etliche sind auf einer gestorbenen Festplatte verschollen die hoffentlich ein guter Freund noch aufschlüsseln kann. Kleine Anekdote derweil: Auf jenem Trip nach Capraia war - nennen wir ihn Jim - mit an Bord. Australier, hat mir die australische Grammatik beigebracht: jedes dritte Wort ist f....*, Rest Dialekt. Kielwasser eines Frachters gekreuzt, hübsches Geschaukel, stockduster. Plötzlich: Kling, Plong, Gulp. Alle aufgescheucht was da nun von Bord gegangen wäre. Nur Jim saß gelassen da, mit Joint im Gesicht: I dont care, we just dont have it any more. Es blieb im Dunkel was das nun war, ich hab grinsen müssen und weiter nasse Lappen auf den glühendheissen YANMAR gelegt. Nicht wirklich seetauglich, der Klumpen.
Schön, daß es doch noch Seefahrer hier im Forum gibt! Im eigentlich zuständigen Booteforum sind leider kaum wirkliche Elektriker unterwegs und auch sonst ist das Thema Schiffselektrik eher "unterbelichtet". Unser Diesel ist ein Ford Industriemotor 2725E, 6-Zylinder, 6,2 Liter Hubraum. Mit jetzt 6.000 Stunden gerade eingelaufen ;-) Der ist nicht kaputt zu kriegen aber eben leider alt und in Europa nicht sehr verbreitet. Wurde im Werk Dagenham UK hergestellt und war in seiner Urform auch für die kleinen Ford LKWs gedacht. Aber einige "Marinisierer" wie Sabre oder Lehman haben den besonders für den US Markt aufgerüstet. Dort laufen davon heute noch hunderte, oft auch zweimotorig. Immer zwei Sätze Werkzeug an Bod, metrisch und zöllig ;-))
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Nja, Seefahrer wäre übertrieben. Den Binnenschein hab ich in der Jugend mal gemacht, und bin die Donau runtergeschippert. Zur Fregatte Bayern hatte ich eine guten Draht, lange her. Da war Norbert Schatz noch Kommandant. Ne Weile war ich in Italien, viel Werft & Mechanik, rumschippern mit der "HighSociety". Ging mir auf den Nerv, zu abgehoben. Ein paar Spinnenfäden sind noch da, ab und an zupft einer dran, sind dann wieder zwei oder drei Wochen "Werfturlaub" angesagt. Gibt niemand mehr der sich an Vorkriegstähle herantraut, oder Ahnung von Nieten hat. Daher auch mein Rat an Dich mit den Holländern, hat durchaus Hintergrund. Führt zu weit dass an dieser Stelle auszubreiten, vertrau mir :-) DerSchmied
In der Praxis jault die nagelneue Lima mit der originalen Beschaltung der zwei Kondensatoren wunderschön in den Funk hinein 🤮🤮 Und nu?
Ok, danke für den Tip. Habe ich zu Haus auch massenhaft vorrätig nur hier nicht 🤔 WDK km60
Massefreie Lichtmaschinen und auch ganze Motore braucht man für Aluminium Schiffe, weil die Galvanik sonst in Stunden das Schiffe versenken hin bekommt. Wenn Deine Lichtmaschine das nicht braucht oder der ganze Motor nicht Massefrei ist hilft ein dickes Masskabel zur Maschine. Bei uns in Hamburg lagen 200 Schiffchen im Yachthaven an der Doove Elbe, darin waren zeitweise mehr als 50 Ford Lehmann und andere mit 4Liter Hubraum als 4 Zylinder und mit 6 Liter als 6Zylinder Reihenmotor von 90Ps bis 450PS vertreten. Selten waren die Dinger so gar nicht. Meinen habe ich nach einem Motorschaden komplett zerlegt und mit neuen Laufbuchsen revidiert. MfG Michael
Michael O. schrieb: > Massefreie Lichtmaschinen und auch ganze Motore braucht man für > Aluminium Schiffe, weil die Galvanik sonst in Stunden das Schiffe > versenken hin bekommt. Wenn Deine Lichtmaschine das nicht braucht oder > der ganze Motor nicht Massefrei ist hilft ein dickes Masskabel zur > Maschine. Bei uns in Hamburg lagen 200 Schiffchen im Yachthaven an der > Doove Elbe, darin waren zeitweise mehr als 50 Ford Lehmann und andere > mit 4Liter Hubraum als 4 Zylinder und mit 6 Liter als 6Zylinder > Reihenmotor von 90Ps bis 450PS vertreten. Selten waren die Dinger so gar > nicht. Meinen habe ich nach einem Motorschaden komplett zerlegt und mit > neuen Laufbuchsen revidiert. > > MfG > Michael Das dicke Massekabel ist schon da, trotzdem die Störungen. Hören sich exakt so an wie "früher" im Radio: Heulen mit wechselnder Drehzahl/Frequenz. Ich hoffe so niederfrequente Störungen wirklich mit einfachen Ferriten bekämpfen zu können zumal die um 25mm² passen müssen ;-)
H. H. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Und nu? > > Klappferrite über die Zuleitungen. Zum Funk/Radiogerät oder gleich um die Ableitungen von der Lima?
Da im Text angesprochen hier ein paar Bilder vom neuen Riementrieb und Lima. Auch zu sehen der (noch provisorisch befestigte) Lüfter zur Kühlung der Lima, sehr effektiv!
man muss auch die Lichtmaschine und deren Elektronik vor transienten Störungen aus dem Bordnetz schützen. Denke das silberne Kastl ist ein Regler oder eine Load Dump Diode.
CHRISTIAN, das Thema ist durch. Der silberne Kasten IST der Regler, die 6 Dioden der B6U sind Zenerdioden gegen Load Dump.
Update: Zwei Klappferrite um das B+ Kabel haben völlige Ruhe im Funk gebracht. Danke an Hinz für den Hinweis. Und der feste Anbau des Kühlgebläses war auch erfolgreich, siehe Bild.
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