Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Langsamer werdender Würfel


von Brüno (dominic_m833)


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Moinmoin,

ich bin auf der Suche nach einem elektronischen Würfel, der auf 
Knopfdruck zügig startet und nach einer gewissen Zeit langsamer wird. 
Hierzu habe ich mich für erste Versuche an der Schaltung im Anhang 
versucht, musste aber feststellen, dass das Ergebnis sehr vom 
verwendeten 555 abhängt.

Das Ganze soll ein Werbegeschenk werden und muss 'nur' folgende 
Kriterien erfüllen:
-keine zu programmierenden MCs oä
-möglichst günstig
-läuft an 5V USB
-reproduzierbar funktionieren

Wenn er dann noch viele Bauteile und ein paar schicke Gehäuse wie QFN oä 
nutzen würde, wäre das Ganze perfekt.

Ich habe als Alternative schon an einen VCO an einem sich entladenden 
Kondensator gedacht, da gibt es aber hunderte verschiedene Varianten und 
ich kenne mich weder mit deren Dimensionierung noch mit deren 
Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit aus.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende!

von Rainer W. (rawi)


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Brüno schrieb:
> Das Ganze soll ein Werbegeschenk werden und muss 'nur' folgende
> Kriterien erfüllen:
> -keine zu programmierenden MCs oä
> -möglichst günstig

Dann solltest du nicht so widersprüchliche Anforderungen stellen.

von Michael B. (laberkopp)


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Brüno schrieb:
> und nach einer gewissen Zeit langsamer wird

Damit man nie weiss, wann jetzt die 'endgültige' Zahl erscheint oder 
doch noch nach 5 Sekunden eine andere ? Wie blöd.

Brüno schrieb:
> muss 'nur' folgende Kriterien erfüllen:
> -keine zu programmierenden MCs oä
> -möglichst günstig

Ein programmierter uC, hier PMS150C, ist 'möglichst günstig'.

Du suchst schwarze Schimmel.


Deine Schaltung ist merkwürdig mit ihren 4M7 unanhängig von DIScharge.

Bau den 555 normal auf (zeitbestimmende Widerstände zwischen 100k und 
1M), lege jedoch R1, der sonst nach plus geht, stattdessen an einen Elko 
(10-1000uF) dessen anderer Pol an Masse liegt und per Taster aufgeladen 
wird.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Brüno schrieb:
> Das Ganze soll ein Werbegeschenk werden und muss 'nur' folgende
> Kriterien erfüllen:
> -keine zu programmierenden MC
Diese Forderung ist rational nicht nachvollziehbar. Denn so ein uC 
erfüllt alle anderen Forderungen:

> -möglichst günstig
> -läuft an 5V USB
> -reproduzierbar funktionieren

Warum also zuallererst "kein uC"?

von Brüno (dominic_m833)


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Rainer W. schrieb:
> Dann solltest du nicht so widersprüchliche Anforderungen stellen.

Programmierzeit=Arbeitszeit=teuer

von Brüno (dominic_m833)


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Um die Anforderungen etwas zu erklären, bei unserem Firmenjubiläum 
sollen Bestücker und Reflowofen laufen und wir wollen dabei auch eher 
anspruchsvolle Gehäuse und auch relativ viele Bauteile pro Platine 
verarbeiten, die müssen nur alle in Summe so günstig sein, dass das auch 
einfach verschenkt werden kann. Deshalb werden wir für die wirklich 
anspruchsvollen wie BGA mit 0,4mm Pitch oä Dummygehäuse verwenden.

Michael B. schrieb:
> Deine Schaltung ist merkwürdig mit ihren 4M7 unanhängig von DIScharge.

Die Schaltung stammt nicht von mir und findet sich für diese Anwendung 
leicht abgewandelt sehr oft im Netz. Die komische Beschaltung von DIS 
ist ihnen gemein, auch wenn ich sie noch nicht durchdrungen habe.

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Brüno schrieb:
> Programmierzeit=Arbeitszeit=teuer

… immer noch billiger, als die eingangs genannten Anforderungen 
umzusetzen …

von Michael B. (laberkopp)


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Brüno schrieb:
> der Schaltung im Anhang

Die ist übrigens totaler Stuss.

6 LED über 2 Dioden und 470 Ohm an Ausgang 5 macht 110mA aus einen 
CD4017 Ausgang der bei 12V nur für typisch 2.6mA gebaut ist.

Wenn überhaupt, müsste man mit 6 Transistoren verstärken.

Schon die Belastung einer eventuellen 9V Batterie mit so viel Strom 
lasst die Spannung einbrechen, was wiederum Auswikungen auf den 555 hat. 
Die Zahlen werden nicht statistisch gleich häufig erscheinen, sondern je 
nach Stromaufnahme und je nach Innenwiderstand der sich entladenden 
Batterie.

Was für ein Werbegeschenk 'bitte nehmen sie Abstand von so einer 
unfähigen Firma'.

von H. H. (Gast)


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Brüno schrieb:
> Das Ganze soll ein Werbegeschenk werden

Auflage?

von Georg M. (g_m)


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Was sich die Mikrocontroller-Verweigerer alles antun müssen...

Beitrag #7629683 wurde vom Autor gelöscht.
von Rainer W. (rawi)


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Brüno schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Dann solltest du nicht so widersprüchliche Anforderungen stellen.
>
> Programmierzeit=Arbeitszeit=teuer

Bei "Werbegeschenk" vermutet man erstmal Stückzahl.
Für die Programmierung gilt:
Kosten_pro_Einzelstück = Programmierzeit / Stückzahl.

Für das Material gilt:
Kosten_pro_Einzelstück = Bauteilkosten + Bestückungskosten + 
Platinenfläche

von Klaus R. (klausro)


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Michael B. schrieb:
> Ein programmierter uC, hier PMS150C, ist 'möglichst günstig'.

Naja, ich würde schon einen mit genügend IOs verwenden, der die 8 LEDs 
direkt treiben kann.

So ein ATTiny404 kostet bei Reichelt um die 75 ct (Wahlweise auch ein 
STM32F030, liegt bei knapp unter 1 €), in etwa so viel wie ein 
NE555+CD4017 zusammen. Wenn ihr Bestücker seit, habt ihr natürlich 
deutlich andere Preise. Ihr werdet doch jemand in der Fa haben, der mit 
Atmels umgehen kann. Da könnte man dann noch mit wenig Code "hübsche" 
Blink Effekte machen, oder eine Startup-Animation ;-)

Früher waren die STM32F030 noch günstiger...

Die Padauk Chips kann man natürlich nehmen, wenn man genügend Stückzahl 
hat. Aber vermutlich kennt sich da niemand mit der Programmierung aus.

von Michael B. (laberkopp)


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Klaus R. schrieb:
> Naja, ich würde schon einen mit genügend IOs verwenden, der die 8 LEDs
> direkt treiben kann.

Man braucht nur 4 I/O für einen Würfel.

von Rainer W. (rawi)


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Brüno schrieb:
> Programmierzeit=Arbeitszeit=teuer

Du hast die Zeit vergessen, die ebenfalls in die Kosten eingeht. 
Pauschaltotschlagargumente ohne die mit Fakten zu untermauern, bringen 
hier gar nichts.

Wieviel Zeit willst du in diese nun wirklich überschaubare Anwendung 
stecken?

Beim diskreten Aufbau mit fast 20 zusätzlichen Bauteilen musst du den 
Mehraufwand fürs Routing der Platine dagegen setzen, ganz abgesehen von 
den zusätzlichen Fertigungskosten.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Man braucht nur 4 I/O für einen Würfel.

Und noch einen für den Taster.

von Brüno (dominic_m833)


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Rainer W. schrieb:
> Beim diskreten Aufbau mit fast 20 zusätzlichen Bauteilen musst du den
> Mehraufwand fürs Routing der Platine dagegen setzen, ganz abgesehen von
> den zusätzlichen Fertigungskosten.

Wenn ein Großteil des nötigen Standard-Hühnerfutters (Widerstände, 
Kondensatoren, Dioden, Transistoren) auf seit Jahren abgeschriebenen 
Reels sitzt, relativiert sich die Programmierung von ein paar hundert 
MCs sehr schnell.

von H. H. (Gast)


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Brüno schrieb:
> Wenn ein Großteil des nötigen Standard-Hühnerfutters (Widerstände,
> Kondensatoren, Dioden, Transistoren) auf seit Jahren abgeschriebenen
> Reels sitzt,

Dann taugt das nur noch für den Max.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Brüno schrieb:
> Das Ganze soll ein Werbegeschenk werden.

Das finde ich großartig! Programmieren wäre hier völlig fehl am Platz. 
Das Board soll am besten vom Fließband direkt noch warm in die Hände des 
Kunden reinfallen können und sofort einsatzbereit sein. Das hinterläßt 
dann mächtig Eindruck!

Schlecht wäre es, wenn jedes Bord nachträglich noch einzeln programmiert 
werden muss. Sonst stehen die Kunden dem Programmierer lästig im Nacken.

Michael B. schrieb:
> nur für typisch 2.6mA gebaut ist.

Es gibt grüne LEDs in 1206 Bauform (WL-SMCW) mit 450mcd von Würth 
(Bestellnummer: GS75000), die leuchten schon bei 1mA hell genug!

von H. H. (Gast)


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Enrico E. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> nur für typisch 2.6mA gebaut ist.
>
> Es gibt grüne LEDs in 1206 Bauform (WL-SMCW) mit 450mcd von Würth
> (Bestellnummer: GS75000), die leuchten schon bei 1mA hell genug!

Und das ist schon zu viel!

von Michael B. (laberkopp)


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H. H. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Man braucht nur 4 I/O für einen Würfel.
>
> Und noch einen für den Taster.

Die mittleren der Dreierreihen und der eine in der Mitte müssen nie 
gleichzeitig leuchten, 3 Pins reichen für die Leuchtdioden.

von Michael B. (laberkopp)


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Enrico E. schrieb:
> Es gibt grüne LEDs in 1206 Bauform (WL-SMCW) mit 450mcd von Würth
> (Bestellnummer: GS75000), die leuchten schon bei 1mA hell genug!

Wir haben aber einen Schaltplan, der mit 470 Ohm Vorwiderstand an 12V 
funktionieren soll.

Vermutlich never tested

von Peter D. (peda)


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Enrico E. schrieb:
> Schlecht wäre es, wenn jedes Bord nachträglich noch einzeln programmiert
> werden muss.

Es gibt Händler, die schicken Dir den MC fertig programmiert mit Deinem 
Hexfile. Einlöten und läuft.

von ArnoNym (bergler)


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Ich persönlich würde den billigsten µC mit USB nehmen. Wenn ihr eh an 
USB hängt, kann sich der am PC anmelden und da ein html-File mit einem 
Link auf Werbung präsentieren. DAs ist nicht meine Erfindung, ich habe 
Evalboards bekommen, die das getan haben. ST glaube ich.

Die meisten µC-Serien haben WLCSP oder ähnliche Packages, die sich für 
eine Präsentation der Lötfertigkeit gut eignen.

Der Aufwand ist für einen geübten Firmwerker auch nicht gewaltig.

Als Elektronikproduzent seine Fertigkeiten bewerben wollen, und das mit 
einem NE555 halte ich für fragwürdig. Mir ist noch nie halbwegs moderne 
Elektronik mit NE555 drin untergekommen. Wenn, dann TLC555, und auch den 
nur in Altlasten.

Ich würde mich jedenfalls über einen verdammten NE555 totlachen, und der 
Firma auf keinen Fall irgendwelche Entwicklungsaufträge geben...

von Peter D. (peda)


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Anbei Schaltplan, Code, Hex für AT89C2051.
Sollte sich problemlos auf einen ATtiny25 anpassen lassen.

von H. H. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> ATtiny25

Wer soll das bezahlen...

von Klaus R. (klausro)


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Brüno schrieb:
> Um die Anforderungen etwas zu erklären, bei unserem Firmenjubiläum
> sollen Bestücker und Reflowofen laufen und wir wollen dabei auch eher

Seit ihr jetzt hauptsächlich Fertiger? Wenn ja, finde ich die 
Möglichkeit des Programmierens und Testens in der Fertigungsstraße auch 
wichtig, gerade für ein europäisches Unternehmen.

von Klaus H. (hildek)


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Peter D. schrieb:
> Sollte sich problemlos auf einen ATtiny25 anpassen lassen.

Naja, der hat zu wenig Pins. Vermutlich aber auf einen 2313 ...

von Peter D. (peda)


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Klaus H. schrieb:
> Naja, der hat zu wenig Pins.

Wenn man sich mal die Würfelmuster scharf anschaut, dann sieht man, daß 
je 2 LEDs immer gleichzeitig aufleuchten. Man kommt also mit 4 Ausgängen 
aus + ein Pin für den Taster. Reset muß also nicht mal umgefust werden.

von Georg M. (g_m)


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von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Peter D. schrieb:
> Wenn man sich mal die Würfelmuster scharf anschaut, dann sieht man, daß
> je 2 LEDs immer gleichzeitig aufleuchten. Man kommt also mit 4 Ausgängen
> aus + ein Pin für den Taster.

Mit Charlieplexing reichen sogar 3 I/O-Pins, und da ist der Taster schon
inbegriffen.

von Klaus H. (hildek)


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Peter D. schrieb:
> Man kommt also mit 4 Ausgängen
> aus + ein Pin für den Taster.

Ja, du hast recht (wie immer 😀).
Ich habe mir die Muster nicht überlegt, denn in deiner Software bzw. in 
deinem Schaltplan wurden die sieben LEDs einzeln angesteuert.

von Johannes T. F. (jofe)


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Vor vielen Jahren hatte ich mal sowas gebaut, einen stetig langsamer 
werdenden LED-Würfel mit einem 4018 und einem Oszillator aus einem 
4011-Gatter und RC-Glied mit einem SMY52 als variablem Widerstand.

Am Labornetzgerät funktioniert es prima, nur leider an einer 
9-V-Batterie nicht, da ist die Verteilung der Ergebnisse spürbar 
ungleich wegen des Batterie-Innenwiderstands und der unterschiedlichen 
Stromaufnahme je Ziffer.

von Peter D. (peda)


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Johannes F. schrieb:
> da ist die Verteilung der Ergebnisse spürbar
> ungleich wegen des Batterie-Innenwiderstands und der unterschiedlichen
> Stromaufnahme je Ziffer.

Das hatte ich zuerst auch festgestellt. Bis ich dann auf die Idee kam, 
im Vordergrund einen Fake-Würfel laufen zu lassen und den echten Würfel 
unsichtbar und viel schneller. Nach dem Loslassen läuft dann der 
sichtbare Fake-Würfel langsam weiter, bis auf den echten Zufallswert.
Ein echter Zufall ist nicht einfach.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Peter D. schrieb:
> Ein echter Zufall ist nicht einfach.

Wenn man die Dauer des Tastendruckes mit der Auflösung des CPU-Taktes 
misst und Modulo 6 auswertet, sollte das für den Hausgebrauch reichen.

Beitrag #7630302 wurde vom Autor gelöscht.
von Brüno (dominic_m833)


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Dank eines Hinweis per PN konnte ich eine Schaltung mit den NE555
auslegen, die auch ich verstehe und zumindest in der Simualtion tut was
sie soll, siehe Anhang.

I1 soll dabei zwei Leiterbahnen darstellen, welche mit dem Finger
berührt werden. Muss ich hier noch mehr tun, oder tut es an der Stelle
der einfache PNP?

von Arno R. (arnor)


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Brüno schrieb:
> eine Schaltung mit den NE555
> auslegen, die auch ich verstehe und zumindest in der Simualtion tut was
> sie soll, siehe Anhang.

Diese Schaltung funktioniert zwar in der Simu wie gewünscht, real wird 
die aber diesen Punkt deiner Anforderungen ganz sicher nicht erfüllen:

Brüno schrieb:
> -reproduzierbar funktionieren

weil das Verhalten wesentlich von den Eigenschaften der Transistoren 
bestimmt wird. Die Schaltung ist außerdem zu hochohmig ausgelegt. Ein 
deutlich besseres Verhalten bekommt man, wenn der zeitbestimmende Teil 
niederohmiger und von den Transistoreigenschaften weitgehend unabhängig 
gemacht wird.

Ein Beispiel dazu im Anhang. Durch die Gegenkopplung mit 
Emitterwiderstand wird der Stromverlauf nach loslassen des Tasters nur 
so wenig von den Transistoreigenschaften bestimmt, daß sich praktisch 
der gleiche Verlauf ergibt wenn statt Gruppe C Gruppe B verwendet wird.

Der "Taster" hat in der Simu im geschlossenen Zustand 10MOhm, offen 
100GOhm und ist anfangs "gedrückt" und wird nach 1s "losgelassen". Der 
1K ist nicht unbedingt nötig, er verlängert die Pulse und verkürzt enorm 
die Rechenzeit, weil sonst die zeitliche Auflösung extrem erhöht werden 
muss um die Pulse sauber darzustellen.

von Michael B. (laberkopp)


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Arno R. schrieb:
> Ein Beispiel dazu im Anhang

Ernsthaft, LED mit EB-Diodenstrecke in Reihe direkt an Batterie ohne 
strombegrenzenden Widerstand ?

Wie schade, dass Simulationen nicht abrauchen

von Arno R. (arnor)


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Michael B. schrieb:
> Ernsthaft, LED mit EB-Diodenstrecke in Reihe direkt an Batterie ohne
> strombegrenzenden Widerstand ?

Der Widerstand war natürlich drin bevor ich den echten Taster durch das 
vom Brüno eingeführte Konstrukt mit dem PNP ersetzt hatte. Ein BC557C 
mit 10MOhm Basisvorwiderstand ist immer noch hochohmiger als 10k, so daß 
für die LED keine Gefahr besteht.

Arno R. schrieb:
> Der "Taster" hat in der Simu im geschlossenen Zustand 10MOhm, offen
> 100GOhm

Natürlich sollte man da ein paar kOhm einbauen falls die Kontakte mal 
niederohmig verbunden werden.

von Brüno (dominic_m833)


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Gute Hinweise. Die Schaltung ist so hochohmig, dass es auch ohne zweiten 
Transistor klappt. Die Schaltung im Anhang tut was sie soll.

von Rainer W. (rawi)


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Arno R. schrieb:
> Natürlich sollte man da ein paar kOhm einbauen falls die Kontakte mal
> niederohmig verbunden werden.

Dann sollte man das auch tun. Sonst glaubt das noch ein unbedarfter 
Kopierer in dieser Form.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Rainer W. schrieb:
> Dann sollte man das auch tun. Sonst glaubt das noch ein unbedarfter
> Kopierer in dieser Form.

Man könnte einen 1k Widerstand zwischen LED und Emitter des ersten BC557 
setzen, dadurch werden sowohl der erste BC557 (Basisstrom) als auch die 
LED strombegrenzt.

von Arno R. (arnor)


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Enrico E. schrieb:
> Man könnte einen 1k Widerstand zwischen LED und Emitter des ersten BC557
> setzen, dadurch werden sowohl der erste BC557 (Basisstrom) als auch die
> LED strombegrenzt.

Bitte lest doch mal die Beiträge. Da IST eine Strombegrenzung drin, 
nämlich dadurch, das der Kontakt durch den Hautwiderstand eines Fingers 
zwischen 2 Leiterbahnen hergestellt wird:

Brüno schrieb:
> I1 soll dabei zwei Leiterbahnen darstellen, welche mit dem Finger
> berührt werden.

Arno R. schrieb:
> Der "Taster" hat in der Simu im geschlossenen Zustand 10MOhm, offen
> 100GOhm

von H. H. (Gast)


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Arno R. schrieb:
> Da IST eine Strombegrenzung drin,
> nämlich dadurch, das der Kontakt durch den Hautwiderstand eines Fingers
> zwischen 2 Leiterbahnen hergestellt wird:

Here comes Mr. Goldfinger...

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Arno R. schrieb:
> Da IST eine Strombegrenzung drin, nämlich dadurch, das der Kontakt durch
> den Hautwiderstand eines Fingers zwischen 2 Leiterbahnen hergestellt
> wird.


Stimmt, du hast Recht! Neben der Einsparung eines Tasters ist das 
Fingerstarten sogar marketingtechnisch noch ein zusätzliches Feature.

H. H. schrieb:
> Here comes Mr. Goldfinger...

So einen Mr. Goldfinger wird es garantiert früher oder später geben. Und 
sei es nur, dass jemand nachträglich einen Taster einbaut.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Und wenn Mr. Schweißfinger kommt, gibt es vermutlich auch (nachhaltige) 
Probleme.

von Brüno (dominic_m833)



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Erste TestPCB ist fertig :)

von Johannes T. F. (jofe)


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Brüno schrieb:
> Erste TestPCB ist fertig :)

Mit einem 4018 geht’s wesentlich einfacher, da kann man sich die ganzen 
Dioden sparen. Gibt einen Bausatz von Conrad, da wird das so gemacht:
https://www.conrad.de/de/p/conrad-components-hb-106-2-led-wuerfel-bausatz-ausfuehrung-bausatz-baustein-bausatz-195111.html
Leider kann man das PDF nicht mehr runterladen. Da muss ich von meinem 
Würfel nochmal den Schaltplan aufnehmen, finde meine alten 
Aufzeichnungen dazu gerade nicht.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Johannes F. schrieb:
> Mit einem 4018 geht’s wesentlich einfacher, da kann man sich die ganzen
> Dioden sparen.

Will er ja eben nicht.

von Johannes T. F. (jofe)


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Hab das PDF in den Tiefen meiner SSD gefunden. Das ist wohl die 
einfachste und m.E.n. eleganteste Variante ohne Mikrocontroller. Der 
4011-Oszillator ist einfach durch die NE555-Schaltung zu ersetzen, um 
den Slow-Down-Effekt einzubauen.

von Arno R. (arnor)


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Brüno schrieb:
> Erste TestPCB ist fertig :)

So richtig scheinst du das Gegenkopplungsprinzip noch nicht verstanden 
zu haben. Die beiden 10M-Widerstände R16/R17 sind nicht nur überflüssig, 
sondern sogar schädlich für die Funktion. Sie machen die stabilisierende 
Wirkung der Gegenkopplung zum Teil zunichte.

von H. H. (Gast)


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Ein Glücksrad in MEMS, das hätte was...

von Brüno (dominic_m833)


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Arno R. schrieb:
> Die beiden 10M-Widerstände R16/R17 sind nicht nur überflüssig, sondern
> sogar schädlich für die Funktion.

Sie sorgen dafür, dass C5-C9 sauber entladen - was davon in der Praxis 
überwiegt, dafür gibt's TestPCBs mit unterschiedlichen 
Bestückungsvarianten. Die dürfen erstmal von unseren Azubis von Hand 
gelötet und getestet werden.

Johannes F. schrieb:
> Das ist wohl die einfachste und m.E.n. eleganteste Variante ohne
> Mikrocontroller.

Leider braucht man noch ein Gatter für LD2 und LD6, ansonsten ja, das 
ist eine schöne Lösung. Zu unserem 30. finden wir die Idee mit old 
school Bauteilen und Diodenmatrix aber schon sehr ansprechend. Die 
Dioden bestücken wir final entweder mit MicroMELF oder wir machen alles 
um die beiden großen SOIC so klein wie möglich.. :)

: Bearbeitet durch User
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Brüno schrieb:
> Erste TestPCB ist fertig :)

Klasse 👍

Die Schaltung sollte unbedingt vorher getestet werden:

1. Reicht die Verstärkung vom BC857B aus?

2. Kann R13 weggelassen, oder zumindest verkleinert werden, damit DIS 
und THR spannungsmäßig nicht zu weit auseinander liegen?!

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Brüno schrieb:
> Die Dioden bestücken wir final entweder mit MicroMELF

12 Stück Micro Melf müssen aufwendig mit Pastenmaske fixiert werden. 
Einfacher für die Diodenmatrix sind 6 Stück Doppeldioden im SOT23 
Package (BAV70 und BAW56).

Kreise mit gleicher Farbe entsprechen gleiches Package.

Durch den Einsatz von modernen LEDs können Die Transistoren Q1 - Q4 
entfallen.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Brüno schrieb:
> Leider braucht man noch ein Gatter für LD2 und LD6

Durch die Anwendung der "De Morganschen Regel" kann so ein NAND-Gatter 
mal eben schnell aus einem SOT23 Transistor und einer SOT23 Doppeldiode 
zusammengedengelt werden.

von Daniel S. (supernova01)


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Apropos "Gesetzte" - Regeln...

Man muss sich eigentlich nur merken, dass die Invertierung aller Ein- 
und Ausgänge am UND-Gatter immer den nicht invertierten Ein- und 
Ausgängen des ODER-Gatters entspricht. Das gilt für alle möglichen 
Kombinationen...

Eigentlich ganz einfach, siehe Bild.

Gruß

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Rainer W. schrieb:
> Wenn man die Dauer des Tastendruckes mit der Auflösung des CPU-Taktes
> misst und Modulo 6 auswertet, sollte das für den Hausgebrauch reichen.

Genau so hatte ich auch gedacht. Und plötzlich hatte ich bei schlapper 
Batterie eine merkbar ungleiche Anzahl von 1-ern und 6-ern.

von Michael B. (laberkopp)


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Peter D. schrieb:
> Genau so hatte ich auch gedacht. Und plötzlich hatte ich bei schlapper
> Batterie eine merkbar ungleiche Anzahl von 1-ern und 6-ern.

Bei einem uC-Programm ? Das wäre sehr merkwürdig und spräche dafür, die 
brown-out detection einzuschalten.

Bei ihm:

Johannes F. schrieb:
> da ist die Verteilung der Ergebnisse spürbar ungleich wegen des
> Batterie-Innenwiderstands und der unterschiedlichen Stromaufnahme je
> Ziffer

war es ja mit Logikschaltkreisen gebaut.

von Peter D. (peda)


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Michael B. schrieb:
> Bei einem uC-Programm ? Das wäre sehr merkwürdig und spräche dafür, die
> brown-out detection einzuschalten.

Die Erklärung ist ganz einfach, die schwankende VCC beeinflußt die 
Schwellspannung des Eingangs. Und mit der Zeitkonstante Pullup + 
Pinkapazität ist die Schwelle mal früher oder später erreicht. Und mit 
Entprellkondensator wird der Effekt noch deutlicher. Mit brown-out hat 
das nichts zu tun.

von Brüno (dominic_m833)


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Läuft, danke für alle konstruktiven Beiträge 🤓

von Brüno (dominic_m833)


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Die Schaltung läuft sogar an einer CR2033 und das finale Layout für 
einen Doppelwürfel ist nun auch fertig.

Besonders schön ist, dass der Würfel mit der Dimensionierung im Anhang 
merklich schneller läuft je ärger man drückt und danach langsam zum 
Stehen kommt, was deutlich ansprechender ist als die 
Standard-Schaltungen, bei denen der Würfel beim Loslassen eines Tasters 
sofort anhält 🙂

von Jens G. (jensig)


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Brüno schrieb:
> versucht, musste aber feststellen, dass das Ergebnis sehr vom
> verwendeten 555 abhängt.

Auch wenn das Thema sich inzw. erledigt hat, vielleicht noch folgende 
Info:

Brüno schrieb:
> versucht, musste aber feststellen, dass das Ergebnis sehr vom
> verwendeten 555 abhängt.

Wenn Du mit "verwendeten 555" die konkreten Ausgaben der jeweiligen 
Hersteller meinst, dann kann das bei solchen non-Std-Schaltungen sogar 
sein. Denn die Eingänge reagieren je nach Hersteller gerne auch mal 
leicht anders, wenn einer der Eingänge ständig auf festem Pegel geklemmt 
ist. Denn manche 555 reagieren nur auf die Flanke, andere dagegen auf 
den Pegel, oder die Priorisierung zw. beiden Eingängen kann 
unterschiedlich sein. Insofern kann es durchaus sein, daß obige 
Schaltung nicht mit den 555 eines jeden Herstellers funktioniert.
Somit sollte man auch bei der Simulation genau das Model des Herstellers 
haben, und nicht irgendeines, was sich 555 nennt ...

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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H. H. schrieb:
>> Es gibt grüne LEDs in 1206 Bauform (WL-SMCW) mit 450mcd von Würth
>> (Bestellnummer: GS75000), die leuchten schon bei 1mA hell genug!
>
> Und das ist schon zu viel!

Für den 4017? Wieso das? Wir wollen doch keine Logik-Pegel einhalten ...

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Michael B. schrieb:

> Klaus R. schrieb:
>> Naja, ich würde schon einen mit genügend IOs verwenden, der die 8 LEDs
>> direkt treiben kann.
>
> Man braucht nur 4 I/O für einen Würfel.

Nein. In den vier ist der Taster schon eingerechnet. Für die 
Würfelausgabe braucht man nur drei.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Brüno schrieb:

> ich bin auf der Suche nach einem elektronischen Würfel, der auf
> Knopfdruck zügig startet und nach einer gewissen Zeit langsamer wird.

Genau das habe ich vor ca. 40 Jahren mal gebastelt. Mit diskreten 
Bauelementen. Aktive Bauelemente waren 7x SC206 und 1x GC100. Die 
Bedienung war übrigens damals schon ein "Touch"-Kontakt...

Wenn schon ohne µC, dann doch bitte gleich richtig Retro...

von Jens G. (jensig)


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Ob S. schrieb:
> Wenn schon ohne µC, dann doch bitte gleich richtig Retro...

Na endlich werden wir modern ...

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Brüno schrieb:
> Die Schaltung läuft sogar an einer CR2033 und das finale Layout für
> einen Doppelwürfel ist nun auch fertig.

Sieht optisch sehr ansprechend aus!

👍


Hast du die Schaltung vorher auch mal getestet? Ich frage nicht nur 
wegen der LED Helligkeit, sondern auch wegen einer zu schwachen 
Batterie.

Bei einer schwachen Batterie kann es vorkommen, dass immer ein Pasch 
gewürfelt wird, weil sich beide NE555 über die Versorgungsleitung 
synchronisieren.

Abhilfe schafft ein 100 Ohm Widerstand in der Versorgungsleitung vor 
jedem NE555 mit je einem 100uF Abblockelko!

von Brüno (dominic_m833)


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Jens G. schrieb:
> Wenn Du mit "verwendeten 555" die konkreten Ausgaben der jeweiligen
> Hersteller meinst, dann kann das bei solchen non-Std-Schaltungen sogar
> sein.

Ich hatte mehrere Exemplare vom gleichen Hersteller (wenn ich mich recht 
entsinne Texas Instruments) im DIP-Package auf Steckboard getestet. In 
Verbindung mit einer solch merkwürdigen  Schaltung kann dabei natürlich 
einiges schief gehen..

Enrico E. schrieb:
> Bei einer schwachen Batterie kann es vorkommen, dass immer ein Pasch
> gewürfelt wird, weil sich beide NE555 über die Versorgungsleitung
> synchronisieren.

Ich werde versuchen, das durch einen unterschiedlich großen R13 für 
beide Hälften zu verhindern. Dadurch sollten sie wenn das Feld gedrückt 
ist deutlich unterschiedlich schnell laufen und nichts desto trotz wenn 
man loslässt ähnlich stoppen.

Auch sind die zwei SENS-Potientale nicht miteinander verbunden und das 
Touchfeld ist entsprechend auf die beiden Würfel aufgeteilt, siehe 
Anhang.

: Bearbeitet durch User
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Brüno schrieb:
> Auch sind die zwei SENS-Potientale nicht miteinander verbunden und das
> Touchfeld ist entsprechend auf die beiden Würfel aufgeteilt, siehe
> Anhang.

Raffiniert gelöst 👍

Brüno schrieb:
> Ich werde versuchen, das durch einen unterschiedlich großen R13 für
> beide Hälften zu verhindern.

Das ist natürlich auch eine einfache und elegante Möglichkeit! Wobei die 
Veränderung von R20 zu einem größeren Frequenzunterschied führen dürfte.

von Brüno (dominic_m833)



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Die Simulation gibt dir recht, R20 hat einen deutlich höheren Einfluss 
auf die Frequenz und meine Befürchtung, dass der Würfel mit einem 
höheren R20 nach dem Loslassen deutlich langsamer zählen würde, hat sich 
nicht bewahrheitet. Mal gucken, wie sie sich in der Realität schlagen.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Ich bin sogar schon fast der Meinung, dass R13 komplett entfallen kann 
und du Pin 6 mit Pin 7 direkt verbinden kannst.

von Brüno (dominic_m833)


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Dann würde sich C2 direkt über DIS entladen und der low-Puls wäre 
entsprechend kurz. Das finde ich nicht allzu galant..

Aber apropos Kondensator, kann ich C1 auch mit 100n bestücken? Auf dem 
Prototyp tut sich nichts, es fällt mir nichts ein, was dagegen spräche 
und es würde ein Feeder frei werden..

von H. H. (Gast)


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Brüno schrieb:
> Aber apropos Kondensator, kann ich C1 auch mit 100n bestücken?

Du meinst den Kondensator an Cv? Ja, da kann man ruhig statt 10nF auch 
100nF verwenden.

von Brüno (dominic_m833)


Angehängte Dateien:

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Läuft wie die eins 👌

von Georg M. (g_m)


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