Hallo allerseits, ich suche nach, möglichst intakten, (Ferrit)Kernspiecher Modulen. Falls jemand welche hat die in der "Ersatzteilox" verstauben und gewillt ist diese zu einem fairen Preis abzugeben, bitte gerne ein Angebot machen. Ich und mein Interesse an Retro-Tech danken es im Voraus :)
Ich habe noch den Kernspeicher, den ich in folgendem Beitrag vorgestellt habe: Beitrag "Re: Zeigt her Eure interessanten historische Bauelemente" Wenn Interesse besteht, bitte melden. Anmerkung: Anscheinend funktioniert der Link nur, wenn bei den eigenen Einstellungen "Seitenaufteilung abschalten" gewählt wird.
Ich glaub' ich hab noch einen von einer Telefunken TR4. Nur Stahlrahmen, Draht und Kerne. Keine Elektronik. Im Deutschen Museum haben die, glaube ich, noch eine TR4. Wenn die kein Interesse haben, dann wäre das Ding zu haben, Porto oder so. Ich muss langsam hinter mir aufräumen, Mist, schon wieder Arbeit. Ich habe auf der TR4 Fortran 4 und Spice 2G6 gelernt. Gruß, Gerhard
Diese Platine (ca 38x38cm²) hängt seit mehreren Jahrzehnten bei mir im Flur zum Dachboden an der Wand (ja, da sind Spinnweben drauf, abwischen wollte ich nicht; und ist dunkel, deshalb die miese Bildqualität). Sind afaik 128k-Worte (keine Ahnung wie breit ein Wort ist), aus einem alten Nixdorf-Rechner. Ich bezweifel, dass die noch funktioniert - über dem Speichermodul selbst (die hellgrüne Platine) war ursprünglich noch ein Metallkäfig. Eine zweite, im Ursprungszustand, müsste noch im Rechner selbst drin stecken - der fliegt irgendwo auf dem Dachboden rum, zwar trocken aber Außentemperaturen. Aber selbst wenn die noch funktionieren würden, stell ich mir die Ansteuerung ziemlich aufwendig (ohne Schaltplan fast unmöglich) vor. Edit: der Server hat das Bild runterskaliert, original war 3200x3200. Ach so, scheint von 1976 zu sein.
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Ich schrieb:
> Sind afaik 128k-Worte
Hab mal nachgezählt (im Photo eine Vergrößerung eines der 8x8 Blöcke):
jeder Block besteht aus 4 x 16 Ringen x 64 Zeilen, also 256
16-Bit-Worte. Die gesamte Platine also 8x8x256 = 16384 Worte a 16 Bit
oder 32kByte.
Foobar schrieb: > hängt seit mehreren Jahrzehnten bei mir im > Flur zum Dachboden an der Wand Soll das nun heißen dass sie abzugeben ist? Hier wird ja gesucht und nicht danach gefragt wer so etwas hat oder kennt...? Gruß
Foobar schrieb: > Hab mal nachgezählt (im Photo eine Vergrößerung eines der 8x8 Blöcke): > jeder Block besteht aus 4 x 16 Ringen x 64 Zeilen, also 256 > 16-Bit-Worte. Die gesamte Platine also 8x8x256 = 16384 Worte a 16 Bit > oder 32kByte. So eine 32k Speicherplatine hatte ich auch. Irgendwo aus einem Schrottcontainer gezogen. Ist leider ein Ratscher drauf, also ein paar Kerne fehlen/sind defekt. Beim Eintritt in den Ruhestand hab ich sie im kleinen Elektronikmuseum meiner Dienststelle zurück gelassen. Was ich mich frage, wie wurde sowas hergestellt? Wie wurden die Drähte dadurch gefädelt?
Rainer D. schrieb: > Was ich mich frage, wie wurde sowas hergestellt? Wie wurden die Drähte > dadurch gefädelt? Die Platinen wurden haeufig in Japan/China produziert, von vielen Asiantinnen mit kleinen Haenden unter dem Mikroskop. Das war sicher nicht so angenehm. P.S.: Ich habe hier 8Kx16 von Data Products Core memories Inc., assembled in Hong Kong
Richtige Handarbeit, zumindest der Querlaufende "Schreibdraht" wurde handgefädelt.
Wenn jemand das selber machen will: Es gibt einen Verrueckt... Enthusiasten aus Finnland, der 32Bit-Speicher selbst gebaut hat (da kann man jedes Bit mit Namen ansprechen): https://www.tindie.com/products/kilpelaj/core-memory-shield-for-arduino/ Schoene Dokumentation: https://jussikilpelainen.kapsi.fi/wordpress/wp-content/uploads/2020/02/coremem-v3.pdf Der Bausatz ist leider nicht mehr verfuegbar, aber wenn man Ferritkerne findet, kann man das schoen selber bauen. Und naechste Woche bauen wir uns ICs in der Kueche und Pfingsten clone ich mir die Nachbarin.
Thomas W. schrieb: > Der Bausatz ist leider nicht mehr verfuegbar, aber wenn man Ferritkerne > findet, kann man das schoen selber bauen. Ferrit-Ringkerne sind doch in jedem Schaltnetzteil. Das Ganze wird dann nur etwas größer...
Thomas W. schrieb: > Schoene Dokumentation: Wirklich toll gemacht! Thomas W. schrieb: > Pfingsten clone > ich mir die Nachbarin. Warum, nimm doch das Original! :-)
Peter N. schrieb: > > Ferrit-Ringkerne sind doch in jedem Schaltnetzteil. Das Ganze wird dann > nur etwas größer... Zum Speichern brauchst du ein anderes Material.
Peter N. schrieb: > Ferrit-Ringkerne sind doch in jedem Schaltnetzteil. Schlechte Idee. Die Ferritringe für Speicher sind aus speziellem weichmagnetischem Material, welches sich ummagnetisieren lässt. Darauf kommt es an!
Thomas W. schrieb: > von vielen > Asiantinnen mit kleinen Haenden unter dem Mikroskop. Ich habs geahnt. Was müssen die Hände nach vielen Stunden dieser Arbeit geschmerzt haben.
Und wer haut hier nun mal eine aufm Markt? Verstaubt in einer dunklen Ecke ist doch irgendwann auch langweilig - dann raus damit...
Gerhard H. schrieb: > Ich habe auf der TR4 Fortran 4 und Spice 2G6 gelernt. Wie lange war die TR4 denn im Einsatz? Spice 2G6 kam ja erst 1983 raus.
Für die TR 440 könnte das zeitlich passen. Die wurden in den 80ern abgeschaltet. Nicht zuletzt, weil der Ersatz von den hohen Wartungskosten finanziert werden konnte.
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Wolfgang R. schrieb: > Peter N. schrieb: >> Ferrit-Ringkerne sind doch in jedem Schaltnetzteil. > > Schlechte Idee. Die Ferritringe für Speicher sind aus speziellem > weichmagnetischem Material, welches sich ummagnetisieren lässt. Darauf > kommt es an! Nicht ganz weichmagnetisches Material, eine gewisse Remanenz ist zum Speichern eines Bits nötig. Die Ferrit-Kerne im Schaltnetzteil sind eher weichmagnetisch, da ist Remanenz eher schädlich (->Verluste) -wolfi0-
Michael G. schrieb: > Gerhard H. schrieb: >> Ich habe auf der TR4 Fortran 4 und Spice 2G6 gelernt. > > Wie lange war die TR4 denn im Einsatz? Spice 2G6 kam ja erst 1983 raus. Das muss dann wohl 2G4 gewesen sein. Der 8080 war noch neu, ich habe damals einen Crossassembler dafür auf der TR4 geschrieben, mit Lochstreifenausgabe. Spice pflegte auf dem Hobel sehr schön zu konvergieren wegen den 48 Bit reals & 96 bit doubles. Besser als später auf meinem ersten AT unter Interactive Unix und dem popeligen Fortran das es da gab. Mein 2G6-Handbuch stammt dann wohl aus dieser Zeit. An eine TR440 bin ich nur für Batch-Jobs drangekommen. Sah aber chic aus. An die TR4 durften wir nachts noch selber ran, wenn die bezahlten Operators zuhause waren. Telefunken-Computer Konstanz und irgendein KKW waren der Tod der AEG. Gerhard
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Foobar schrieb: > Aber selbst wenn die noch funktionieren würden, stell ich mir die > Ansteuerung ziemlich aufwendig (ohne Schaltplan fast unmöglich) vor. Hört sich nach einem interessanten reverse-engineering Projekt an! Im worst-case Fall kann man ja noch die X-/Y-Treiber und die Sense-Leitung über was selbst gebasteltes bedienen. Interessanter wärs trotzdem über die originale Elektronik.
In den Archiven zu alten Rechnerarchitekturen finden sich mitunter Details bis runter auf die Transistortechnik, teils auch direkt Schaltpläne.
(prx) A. K. schrieb: > In den Archiven zu alten Rechnerarchitekturen finden sich mitunter > Details bis runter auf die Transistortechnik, teils auch direkt > Schaltpläne. Selbst verstaendlich findest Du die Unterlagen fuer z.B. die PDP-X (z.b. auf Bitsavers.org, fuer die PDP-1 blueprints: http://bitsavers.org/pdf/dec/pdp1/blueprints/). Heute (2024) ist es ein wenig schwierig Ringkerne mit hoher Remanenz zu finden.
Ich hatte mal meinen 8k x 16bit Speicher unter die Kamera gelegt. Ich hatte nur die Speicherkarten aus der PDP11 herausgenommen, wenn man die Platine anguckt sieht man, dass irgendwie Transistoren fehlen (Hystere mit TTL-Kompatibilitaet glaubt ich nicht so richtig). Das alte Lineal auf dem dritten Photo zeigt die Groesse. In den letzten Tagen habe ich ein wenig nach Ferrit-Kernen aus magnetischen hartem Material gesucht und nichts mehr gefunden. Irgendwie ist die Zeit fuer die Kernspeicher zu Ende. Gruesse
Thomas W. schrieb: > In den letzten Tagen habe ich ein wenig nach Ferrit-Kernen aus > magnetischen hartem Material gesucht und nichts mehr gefunden. Nun, aus DDR-Beständen scheint es noch einige zu geben... ... aber die sind schon verdammt klein (die Kerne).
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Thomas W. schrieb: > Der Bausatz ist leider nicht mehr verfuegbar, aber wenn man Ferritkerne > findet, kann man das schoen selber bauen. Schau mal auf https://www.core64.io/buy dort wird aktuell ein anderer Bausatz angeboten. Es ist auch ein Video verlinkt, welches nicht nur den Bauprozess zeigt, sondern auch noch ein wenig Hintergrundwissen liefert: https://youtu.be/7K6Qu-mNDms Rainer D. schrieb: > Ich habs geahnt. Was müssen die Hände nach vielen Stunden dieser Arbeit > geschmerzt haben. Auch dieser Aspekt wird im "Selbstversuch" gezeigt... Wer heute also Langeweile hat... das Video hat Spielfilmlänge ;-) Schönes Restwochenende noch
Moin, - finde ich total genial. Vor allen Dingen mit dem Magnetic Wand! Gruesse Th.
Thorsten H. schrieb: > Wer heute also Langeweile hat... das Video hat Spielfilmlänge ;-) > Schönes Restwochenende noch Danke für den Tipp! Werd ich mir heute Abend neben dem Grillen und nem Bierchen reinziehen.
Thomas W. schrieb: > wenn man die > Platine anguckt sieht man, dass irgendwie Transistoren fehlen (Hystere > mit TTL-Kompatibilitaet glaubt ich nicht so richtig). Braucht es auch nicht. Dafür gab es Leseverstärker wie z.B. den 7520/21/22/23/24/25 bzw. äquivalente Typen aus dem Osten (z.B. D122).
Thomas W. schrieb: > Ich hatte nur die Speicherkarten aus der PDP11 herausgenommen Wenn du das Wort heute vor jungen Leuten benutzt, denken die, du meinst eine Mikro-SD Karte oder ähnliche.
Hans schrieb: > Thomas W. schrieb: >> wenn man die >> Platine anguckt sieht man, dass irgendwie Transistoren fehlen (Hystere >> mit TTL-Kompatibilitaet glaubt ich nicht so richtig). > > Braucht es auch nicht. Dafür gab es Leseverstärker wie z.B. den > 7520/21/22/23/24/25 bzw. äquivalente Typen aus dem Osten (z.B. D122). Es sind viele 74XX und ein paar 7353 auf dem Board. Das koennten Verstaerker sein. Zudem war der Speicherbus von der PDP getrennt vom I/O-Bus, so eine Art eigener Cage.
So weit brauchst Du nicht gehen: Fuer das Kleingeld benutze ich immer eine Filmdose (Kleinbild, je nach Waehrung PanF/HP5/FP4 :-). Die jungen Damen an der Kasse finden die Dose immer lustig, wissen aber nicht mehr was das ist.
Ben schrieb: > Hallo allerseits, > > ich suche nach, möglichst intakten, (Ferrit)Kernspiecher Modulen. Hab im hier mal angeboten: Beitrag "[V] Kernspeicher" Zum Basteln habe ich auch noch die selben Ringkerne in großer Zahl. Noch Interesse? Gruß Rudi
Funktionsweise Ferritkernspeicher: Kurz: Es gibt Zeilen- und Spalten-Leitungen, die angesteuert werden und eine diagonal durchgezogene Leseleitung, die bei dieser xy-Koordinate je nach Magnetisierung des Kerns einen winzigen Impuls abgeben kann. Der wird dann über den Leseverstärker der jeweiligen Ebene zu einem digital brauchbaren Impuls geformt. Arbeitsweise der Ferritkernspeicher 1976 von Ing. Rolf Wahl aus Zella-Mehlis anbei ausführlich als pdf
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Rudi schrieb: > Ben schrieb: >> Hallo allerseits, >> >> ich suche nach, möglichst intakten, (Ferrit)Kernspiecher Modulen. > > Hab im hier mal angeboten: > > Beitrag "[V] Kernspeicher" > > Zum Basteln habe ich auch noch die selben Ringkerne in großer Zahl. > > Noch Interesse? > > Gruß Rudi Habe dir ein PN geschickt.
Lu schrieb: > Funktionsweise Ferritkernspeicher: > > Kurz: Es gibt Zeilen- und Spalten-Leitungen, die angesteuert werden und > eine diagonal durchgezogene Leseleitung, die bei dieser xy-Koordinate > je nach Magnetisierung des Kerns einen winzigen Impuls abgeben kann. Der > wird dann über den Leseverstärker der jeweiligen Ebene zu einem digital > brauchbaren Impuls geformt. > > Arbeitsweise der Ferritkernspeicher 1976 von Ing. Rolf Wahl aus > Zella-Mehlis anbei ausführlich als pdf Für Speicher mit Wortorientierung (also einer gewissen Bitbreite) gab es dann erst noch den vierten "Inhibit" Draht, der dann wieder etwas Gegenfeld erzeugt hat. So konnte man die Zeilen- und Spaltentreiber für die ganze Wortbreite gemeinsam benutzen, und hat beim Schreiben dort wo eine "0" (oder auch "1", je nach Konstruktion) sein sollte das Feld mit der Inhibit-Leitung wieder geschwächt. Später wurde dann die Sense-Leitung als Inhibit mitverwendet. Ich habe hier ein paar 7481, die mit unter den ersten SRAMs waren, 16bit(!): http://ruemohr.org/~ircjunk/datasheets/SN7481.pdf Auf Seite 2 des PDF sieht man sehr deutlich, aus welcher Erfahrungswelt der Datenblattschreiber kam... Gruß, Christian
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