Vor kurzem war in den technischen Medien die Rede von Voyager1 https://de.wikipedia.org/wiki/Voyager_1 und dessen Speicherfehler. Mich würde die Datenübertragung interessieren. Die Sonde ist ja sehr weit weg und das Signal vermutlich extrem schwach. Beim aktuellen WLAN sinkt die Datenübertragungsrate mit der Signalstärke. Ist das bei der Sonde auch so?
Ja, während es beim Jupiter (mit den vielen Bildern) wohl noch die maximalen 115.2kbps waren, sind es inzwischen, je nachdem ob die 35m oder 70m Antenne verwendet wird 160bps bzw. 1.4kbps.
Christoph M. schrieb: > Mich würde die Datenübertragung interessieren. https://voyager.gsfc.nasa.gov/Library/DeepCommo_Chapter3--141029.pdf
Vielen Dank für die schnelle Antworten.
Hmmm (hmmm)
>https://voyager.gsfc.nasa.gov/Library/DeepCommo_Chapter3--141029.pdf
Da gibt es ja einige Übertragungskodierungen. Ich versuche es mal die
langsamsten mit 16BPS:
1 | Command Demodulation. Voyager receives and demodulates the |
2 | command signal from the uplink carrier. (DSN command modulation is |
3 | described in the DSN Telecommunications Link Design Handbook [7], module |
4 | 205, 34-m and 70-m Command.) The signal consists of 16-bps, Manchester |
5 | encoded commands, biphase modulated onto a squarewave subcarrier |
6 | frequency of 512 hertz (Hz). |
Ist das folgendermaßen zu verstehen: 512Hz / 16 BPs = 32 Waves Es wird also für jedes Bit ein Rechteckburst der Länge 32 übertragen. Weil es sich um eine Manchesterkodierung handelt, wechselt der Burst nach 16 Schwingungen die Phase oder nicht, je nach Bitwertigkeit.
Christoph M. schrieb: > Mich würde die Datenübertragung interessieren. Die Sonde ist ja sehr > weit weg und das Signal vermutlich extrem schwach. Beim aktuellen WLAN > sinkt die Datenübertragungsrate mit der Signalstärke. Ist das bei der > Sonde auch so? Mach Dich mal zu dem Begriff "Shannon-Limit" schlau. 1928 hat ein gewisser Claude Shannon den Zusammenhang zwischen maximaler Bitrate und Rauschabstand mathematisch ermittelt. Und bei Signalen weit entfernter Sender ist nun mal das Träger/Nutzsignal kaum noch vom (Hintergrund) Rauschen unterscheidbar (geringer SNR) also kann man auch nicht viel Daten reincodieren. https://de.wikipedia.org/wiki/Shannon-Hartley-Gesetz Ein weiterer Zusammenhang zwischen Abstand und Bitrate stellt sich bei Sonden mit Solarpanelen ein (Also nicht bei Voyager), da steht mit zunehmenden Abstand zur Sonne weniger Energie zum senden und Codieren zur Verfügung. Anhang aus https://www.yumpu.com/en/document/view/3556308/shannon-limit-159-db-summary Ansonsten ist das Thema hier schon früher durchpalavert worden: * Beitrag "Voyager1/2 Kommunikation" * Beitrag "Welche digitale Elektronik war an Bord der Voyagersonden, die 1977 gestartet sind?"
Hier kannst Du sehen, was die Antennen gerade empfangen. Nach klick auf "more detail" sieht man auch die Datenrate und den ankommenden Signalpegel: https://eyes.nasa.gov/dsn/dsn.html
:
Bearbeitet durch User
>https://eyes.nasa.gov/dsn/dsn.html
Super, danke für den Link.
Die Verbindungen zu den Sonden sind nicht immer aktiv.
Jetzt habe ich aber gerade Voyager 2 erwischt:
160b/sec
-160dBm
1*10e-22 kW
Christoph M. schrieb: > Die Verbindungen zu den Sonden sind nicht immer aktiv. Bis die Antworten ankommen, dauert es auch etwas.
Christoph M. schrieb: > Die Verbindungen zu den Sonden sind nicht immer aktiv. Auch wenn das Deep Space Network immer empfangsbereit ist, heisst es nicht, das es immer die jeweilige Sonde empfangen kann. Das liegt vielleicht an der Erdrotation und den Planetenbewegungen. Das die Bahnen der Sonden inzwischen aus der Ekliptik hinaus reichen sollte dabei helfen. (Siehe https://maxpolyakov.com/the-mystery-of-voyagers-location-how-communication-works-in-the-deep-space/ Ende des Artikels) https://de.wikipedia.org/wiki/Deep-Space-Station https://de.wikipedia.org/wiki/Deep_Space_Network#Ausbau_f%C3%BCr_die_Voyager-Missionen
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