Hallo, vor einiger Zeit hatte ich hier schon mal gefragt, weil meine Bohrmaschine ein Problem hat: Beitrag "Bohrmaschine: Identifikation Entstörkondensator" Das defekte Poti wurde ersetzt. Die Maschine lief dann auch bei mittlerer Drehzahl - aber nur ca. 30 Sekunden lang. Dann hat es wieder geknallt und die Maschine ist seither tot. Die Untersuchung zeigt folgendes: - Das Poti ist OK - Der Kondensator ist OK - Der Schalter ist OK - Die Maschine läuft auch nicht, nachdem der Kondensator entfernt wurde Deshalb vermute ich jetzt, dass die Steuerung selbst hinüber ist. Die ist vergossen, da kann ich nicht rein schauen. Ich würde die Steuerung jetzt gerne komplett deaktivieren und die Bohrmaschine dann z.B. mit etwa halber Drehzahl betreiben (Festeinstellung). Nur, wie funktioniert das bzw. wie kann ich das erreichen? Ic habe ein Bild der Schaltung angehängt, wie sie auf der Innenseite des Gehäuses gezeigt wird. Vielleicht hat ja jemand eine Idee oder es gibt einen einfachen Bauvorschlag dazu. Vielen Dank und Grüße Joni
Joni schrieb: > Vielleicht hat ja jemand eine Idee Der Motor ist kaputt. Zu viel Bürstenfeuer killt den Kondensator, zu hohe Stromaufnahme die Elektronik.
Danke für den Hinweis, das würde ich gerne überprüfen. Wie kann ich so einen Motor testen? Gibt es da Anleitungen, wonach muss ich suchen?
Joni schrieb: > Ich würde die Steuerung > jetzt gerne komplett deaktivieren und die Bohrmaschine dann z.B. mit > etwa halber Drehzahl betreiben (Festeinstellung). Das geht nicht. Ohne Elektronik kannst du den Motor nur mit voller Drehzahl betreiben. Joni schrieb: > Wie kann ich so einen Motor testen? Ohne Elektronik laufen lassen und mit einem Energiemonitor die Leistungsaufnahme ohne Last messen. Das sollen unbelastet nicht mehr als max. ein viertel der Nennleistung sein.
Hier ein Bild der Bürsten. Die sind noch gut in dem Sinn, dass sie noch ordentlich Reserve haben und mit Druck anliegen.
Motor abtrennen und mit Ohmmeter im niedrigen Bereich (200 Ohm) an den Kohlen messen. Motor langsam durchdrehen. Der Wert darf nur wenig springen. Wenn es deutliche Ausreisser nach unten gibt, hat der Motor Windungsschluss.
Matthias S. schrieb: > Motor abtrennen und mit Ohmmeter im niedrigen Bereich (200 Ohm) an > den Kohlen messen. Motor langsam durchdrehen. Der Wert darf nur wenig > springen. Wenn es deutliche Ausreisser nach unten gibt, hat der Motor > Windungsschluss. Vorsicht, die induzierte Spannung der Wicklungen verändert den Messwert erheblich.
Wenn du nur den Rotor misst bei stromloser Feldwicklung, wird da gar nichts induziert. Ausserdem schrieb ich 'langsam', also von Kollektor zu Kollektor.
Hallo, es hat etwas gedauert, aber inzwischen habe ich den Motor getestet: Motor eingebaut: Kohle - Kohle ca. 15 Ohm Motor ausgebaut: 1. gegenüberliegende Kontakte: 5-6 Ohm 2. benachbarte Kontakte: 1,5-2 Ohm 3. Kontakte - Armatur : kein Durchgang sieht also gut aus. Dann wurde der Motor wieder eingebaut und wie im Bild dargestellt an ein DC-Netzteil angeschlossen. Ergebnis: Der Motor läuft. Also, das sieht jetzt alles danach aus, als sei der Motor OK und die Elektronik hinüber. Die ist vergossen, da kann man nichts machen. Der Platz reicht auch nicht für eine eigene Platine. Deshalb folgende Idee: Ich würde gerne die Regelung extern haben, d.h. Steckdose - Reglelung - Bohrmaschine Ich dachte zuerst an einen alten Dimmer, wie man sie früher zur Beleuchtung gehabt hat. Das wird wohl aber nicht funktionieren, da die Bohrmaschine vermutlich (das Typenschild ist nicht mehr lesbar) 600 Watt hat oder mehr. Deshalb nun die Frage: Wo finde ich eine einfach Schaltung, ähnlich einem Lichtdimmer, wie ich so einen Regler aufbauen kann. Zur Not wäre auch z.B. die halbe Drehzahl OK, also ohne Einstellmöglichkeit. Oder gibt es dafür auch fertige Bausteine? Ich habe gerade das hier gefunden: https://www.ebay.de/itm/185914369786 Da ist ja nicht viel dran, teuer ist es auch nicht. Könnte funktionieren - oder? Danke und Grüße Joni
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Regelelektronik eines alten Staubsaugers. Oder nach Drehzahlregler 230V suchen, Es gibt Module ab ca. 2 Euro. Nimm eines das mindestens 1500W kann, chinesische Watt sind weniger als europäische. Achtung: 230V können ziemlich klein, hässlich und tot machen.
Udo S. schrieb: > Regelelektronik eines alten Staubsaugers. > Oder nach Drehzahlregler 230V suchen, Es gibt Module ab ca. 2 Euro. Haben alle keine Lastausreglung.
Ja, das ist klar, dass so ein Modul nicht nachregelt. Aber immer noch besser als immer volle Drehzahl.
Joni schrieb: > Ja, das ist klar, dass so ein Modul nicht nachregelt. Aber immer noch > besser als immer volle Drehzahl. Millionen Geräte haben seit grauester Vorzeit immer gleich los gegröhlt, wenn der Motor Strom bekam.
●DesIntegrator ●. schrieb: > Millionen Geräte haben seit grauester Vorzeit immer gleich los gegröhlt, > wenn der Motor Strom bekam. Und ich habe als 15 jähriger eine dumme Vollwellensteuerung für unsere Bohrmaschine gebastelt. Mein Vater war begeistert. Die hatte auch keine Lastausregelung, aber dadurch konnte man wenigstens auch mal sinnvoll einen Forstnerbohrer oder einen Senker benutzen.
Habe gerade die Schaltung von ELV, "lastabhängige Drehzahlregelung für Bohrmaschinen", PDF Datei von 1980, ELV, frei downloadbar, gebaut. Die Datei findest Du sofort mit Google. Funktioniert. Max Drehzahl soll etwa 50% sein, da Halbwellenbetrieb, stabilisiert. Benutzter Thyristor = BT145. Sowas suchtest Du doch!? Da ich damit meine Kappsäge mit 2100 Watt Metallsägeblatt-tauglich machen wollte, konnte ich nur eine 10A Drossel in Reihe hängen (bei Amazon gefunden), die also sehr wenig Induktivität hat, 10 µH. Habe gelesen, dass die Induktivität mit N² anwächst. Da sind aber nur N = 11 Windungen mit 1,7 mm Draht drauf, es passen aber bestimmt 22 Windungen drauf, dann wäre ich nach Adam Riese bei 40 µH. Frage mich, ob die Regelung etwas gleichmäßiger wird, jedenfalls im Leerlauf, wenn die Induktivität größer wäre und lohnt sich das Erhöhen der Induktivität??
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Bastian N. schrieb: > Habe gerade die Schaltung von ELV, "lastabhängige Drehzahlregelung für > Bohrmaschinen", PDF Datei von 1980, ELV, frei downloadbar, gebaut. https://files2.elv.com/public/downloads/journal/elvjournal_1980_11.pdf Die Funkentstördrossel ist bei einem Reihenschlussmotor nicht nötig, das erledigt die Feldwicklung gleich mit.
Hier gibts auch noch eine: https://files2.elv.com/public/20/2022/202272/Internet/1998_05_02_drehzahlregler.pdf
Thomas W. schrieb: > Hier gibts auch noch eine: > https://files2.elv.com/public/20/2022/202272/Internet/1998_05_02_drehzahlregler.pdf Allerdings wird der U210B schon lange nicht mehr hergestellt.
H. H. schrieb: > Bastian N. schrieb: >> Habe gerade die Schaltung von ELV, "lastabhängige Drehzahlregelung für >> Bohrmaschinen", PDF Datei von 1980, ELV, frei downloadbar, gebaut. > > https://files2.elv.com/public/downloads/journal/elvjournal_1980_11.pdf > > > Die Funkentstördrossel ist bei einem Reihenschlussmotor nicht nötig, das > erledigt die Feldwicklung gleich mit. Der Triac sitzt aber AUßERHALB der Feldwicklungen der Bohrmaschine, so dass deren Parallel-Kapazität eine gewisse Leitfähigkeit für die Impulse des Triacs bewirkt, ansonsten hätte ELV diese Drossel auch nicht eingebaut..... oder? Ich habe aber noch eine andere Frage. In der Schaltung ist ein Widerspruch, ei Fehler. Der Widerstand R3 zum Ansteuern des Gates des Thyristors wird in der Zeichnung mit 500 Ohm angegeben, in der Bauteil-Liste aber mit 500 Kilo-Ohm, das scheint mir viel zu hoch zu sein. ich habe 500 Ohm eingebaut....
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H. H. schrieb: > Thomas W. schrieb: >> Hier gibts auch noch eine: >> > https://files2.elv.com/public/20/2022/202272/Internet/1998_05_02_drehzahlregler.pdf > > Allerdings wird der U210B schon lange nicht mehr hergestellt. Gibt es bei ELW aber noch für 6€ das Stück.
Bastian N. schrieb: >> Allerdings wird der U210B schon lange nicht mehr hergestellt. > > Gibt es bei ELW aber noch für 6€ das Stück. Noch 9 Stück...
Bastian N. schrieb: > Der Triac sitzt aber AUßERHALB der Feldwicklungen der Bohrmaschine, so > dass deren Parallel-Kapazität eine gewisse Leitfähigkeit für die Impulse > des Triacs bewirkt, ansonsten hätte ELV diese Drossel auch nicht > eingebaut..... oder? Die Drossel ist überflüssig. > Ich habe aber noch eine andere Frage. In der Schaltung ist ein > Widerspruch, ei Fehler. > Der Widerstand R3 zum Ansteuern des Gates des Thyristors wird in der > Zeichnung mit 500 Ohm angegeben, > in der Bauteil-Liste aber mit 500 Kilo-Ohm, das scheint mir viel zu hoch > zu sein. > ich habe 500 Ohm eingebaut.... Offensichtlicher Fehler.
Bastian N. schrieb: > H. H. schrieb: >> Thomas W. schrieb: >>> Hier gibts auch noch eine: >>> >> > https://files2.elv.com/public/20/2022/202272/Internet/1998_05_02_drehzahlregler.pdf >> >> Allerdings wird der U210B schon lange nicht mehr hergestellt. > > Gibt es bei ELW aber noch für 6€ das Stück. Meine Frage ist, ist die Begrenzung auf 600 Watt nur durch den Thyristor gegeben, oder müsste das mit einem leistungsstärkerem Triac (Und ggf anderen Shunt-Widerstand) auch für höhere Leistung funktionieren?
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Bastian N. schrieb: > Meine Frage ist, ist die Begrenzung auf 600 Watt nur durch den > Thyristor gegeben, > oder müsste das mit einem leistungsstärkerem Thyristor (Und ggf anderen > Shunt-Widerstand) auch für höhere Leistung funktionieren? Solange der Gatestrom ausreicht...
wenn ich es richtig ergoogelt habe, macht man das heutzutage mit einem Atmel U2008B Low cost motor control with soft start, damit wird ein TIC 226 Triac 8 A angesteuert.... das reicht dann aus von der Leistung her. Ist das nur ein Softstart? (ich übersehe es noch nicht so genau)
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Bastian N. schrieb: > U2008B Wird auch schon lange nicht mehr hergestellt. Man nimmt heute einen µC.
Zitat: Load Current Detection, Pin 1 ...... An increase of mains voltage causes an increase of the control angle α. HIER DAS SIEHT AUS wie eine DREHZAHLSTABILISIERUNG: An increase of load current results in a decrease of the control angle. This avoids a decrease in revolution by increasing the load as well as an increase of revolution by the increment of mains supply voltage.
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H. H. schrieb: > Bastian N. schrieb: >> U2008B > Wird auch schon lange nicht mehr hergestellt. > Man nimmt heute einen µC. den man dann programmieren muss?
Bastian N. schrieb: > H. H. schrieb: >> Bastian N. schrieb: >>> U2008B >> Wird auch schon lange nicht mehr hergestellt. >> Man nimmt heute einen µC. > > den man dann programmieren muss? Klar, ist aber dennoch billiger als ein Sonderlockenchip, und viel flexibler.
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