Hallo, ich habe hier ein Hameg 203-7 Oszilloskop welches soviel ich auf den ersten Blick an den Bedienungselementen feststellen kann grundsätzlich funktioniert. Dh. am Kalibrierausgang kommt das Rechtecksignal an beiden Kanälen, AC/DC Kopplung, x10 Mag und alle Knöpfe und Schalter scheinen zu funktionieren. Lediglich die Linie am Bildschirm ist viel zu dick (ca. 5mm) trotz vollständig heruntergedrehter Intensität wobei die Linie kurz nach dem Einschalten für ca. 1-2s klar und deutlich (dünne Linie) zu sehen ist wenn der Fokus richtig eingestellt ist (reagiert auch Fokus). Danach wird einfach die Linie einfach immer dicker bis ca. 5mm. Ich habe mir das Service Manual und andere Beiträge angesehen: https://cdn.rohde-schwarz.com/hameg-archive/HM203-7_deutsch.pdf die 12V, -12V, 5V und 152V waren ok. die -1900v kann ich managels Vorwiderstand noch nicht prüfen. Zuerst hatte ich die Intensität Potis Int. min VR302, Int. max VR301 im Verdacht diese scheinen aber ok zu sein, der ganze Betriebspunkt scheint weit verschoben. Am Punkt R3003 R3002 wo steht "typ. 500V" messe ich kurz nach dem Einschalten ca. 512V (dann ist das Bild ok) und dann fällt dort die Spannung auf 383V und bleibt dort. Am Punkt R3005 IC301 messe ich 0,6V und C306 IC301 -5,5v wie im Manual. Ich vermute das die Hochspannungen nicht korrekt geregelt sind, habe aber keine Ahnung welche Bauteile im HV Bereich ich zuerst testen oder austauschen oder sinnvoll messen sollte. Hat vielleicht jemand mit Erfahrung mit Hameg Oszis einen Tipp für mich? vielen Dank
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte :-) Also Fokus und Astigmatismus kontrollieren. Hast du die dicke Linie auch wenn der Eingang direkt auf Masse gelegt ist? Es könnte auch der Eingang sein, der änfängt hochfrequent zu rauschen.
Bild 6736: direkt nach dem Einschalten, Bild wird gerade sichtbar Bild 6735: nach ca. 5 Sekunden, keine weitere Änderung
Recht wahrscheinlich sind das Widerstände im Spannungsteiler für Fokus. Da die im Betrieb sehr hohe Spannungen sehen, können die schon mal im Wert wandern. Also einzeln ausmessen....
Daniel F. schrieb: > Es könnte auch der Eingang sein, der änfängt hochfrequent zu rauschen. Nöö: Philipp L. schrieb: > Bild 6736: direkt nach dem Einschalten, Bild wird gerade sichtbar Auch da ist der dicke Strahl schon sichtbar, während er auf das Triggersignal wartet. Normalerweise sollte er dort dunkelgetastet sein. Da der Strahl dort, wo er keine X-Ablenkung erfährt, rund erscheint, kann er auch nicht durch ein Problem im Vorverstärker so deformiert sein. Bei beiden Bildern steht das Helligkeitspoti auf Minimum und es sollte dann garnichts zu sehen sein. Entweder fehlt die negative Wehneltsspannung (-Ug1 einige dutzend Volt gegenüber Kathode) wegen eines defekten Bauteils, oder der Trimmer für die Grundhelligkeit ist völlig falsch eingestellt. Falls dieser Trimmer so weit verdreht wurde um überhaupt etwas zu sehen, ist es möglich, dass die restlichen SpannungsVERHÄLTNISSE an der Röhre falsch sind. Daraus resultiert automatisch eine Defokussierung. Da bis auf die Spannung zwischen G1 und K, die zur Helligkeitssteuerung genutzt wird, die übrigen Spannungen i.W. statisch sind, kann man sie auch mit einem geeigneten Multimeter messen. Dazu das Datenblatt der Röhre zur Hand nehmen. Die Spannugen dort sind stets auf die Kathode bezogen und meist nur ein paar hundert Volt hoch. Die Gesamthochspannung würde ich erst einmal nicht verdächtigen, da ja anscheinend die Ablenkenkempfindlichkeit in Ordnung ist.
:
Bearbeitet durch User
Philipp L. schrieb: > Bild 6735: nach ca. 5 Sekunden, keine weitere Änderung Das ist ein ganz modernes Gerät und erkennt die Sehschwäche des Nutzers. :-) SCNR
Hallo, die Unterlagen von R&S sind leider nicht vollständig. Besser: https://www.eserviceinfo.com/downloadsm/252362/Hameg_HM203-7.html Klicke auf >> Download document << Für Spannungsmessungen in dem defekten Bereich ist ein Hochspannungstastkopf erforderlich. MfG
Es hat etwas mit der Grundeinstellung Intensität/Helligkeit zu tun. Der Regler vorne ist immer auf Minimum und auch die 2 internen Potis VR301, VR302 (Int. min, Int. max) egal was man dort einstellt wird die Linie noch dicker am Schirm. Es ist nicht möglich egal mit welcher Einstellung von Helligkeit vorne oder den 2 internen Potis den Strahl soweit abzuschwächen das man nichts mehr oder nur mehr wenig sieht. Der Fokus ist meiner Meinung nach vorerst ok weil direkt nach dem Einschalten wenn der Stahl noch nicht so "dick" ist kann die noch dünne Line fokussiert werden und optimaler Fokus ist etwa in der Mitte des Reglers zu finden. Was hat es mit den 383V am Punkt R3003, R3002 auf sich? In der Schaltung steht dort "typ. 500V" und 512V kann man nach kurz nach dem Einschalten dort messen wenn das Bild noch "gut" ist. Sind and diesem Punkt 500V oder eher 400V normal? Der Punkt ist direkt an einem Ende der Hochspannungskaskade zu finden. Von dort abgehend sind 3 Transistoren in Serie T301, T302, T303 die vermutlich einen regelbaren Widerstand nach Masse für die Hochspannung darstellen, geregelt von dem Opamp IC301, aber dort stimmen die +0.6V und -5.5V and den Meßpunkten mit der Schaltung überein. Soll ich T301, T302, T303 zuerst überprüfen ob die den Punkt R3003 nach unten ziehen?
:
Bearbeitet durch User
Philipp L. schrieb: > Es ist nicht möglich egal mit welcher Einstellung von Helligkeit vorne > oder den 2 internen Potis den Strahl soweit abzuschwächen das man nichts > mehr oder nur mehr wenig sieht. Dann sollte man sich darum kümmern, warum das so ist. Im Schaltbild steht, dass der SpannungsUNTERSCHIED der K-G1-Spannung zwischen Hell- und Dunkeltastung 23V betragen sollte. Diese Differenz wird durch den BF199 bewirkt und sitzt auf einer Spannung auf, die von den Helligkeitspotis bestimmt wird. Philipp L. schrieb: > die -1900v kann ich managels Vorwiderstand noch nicht prüfen. Dann musst du eben eine Handvoll bedrahtete Widerstände kaufen und hintereinander schalten. Am besten 1%ige, aber 5%ige tun es auch, wenn man sie einzeln vermisst und so viele hintereinander schaltet, dass die Summe stimmt. Jeder einzelne Widerstand sollte höchstens 200V aushalten müssen. Eine Frequenzkompensation ist nicht nötig, da du die HV nicht mit einem Scope messen willst, und sich die Spannungen -mit Ausnahme der Kollektorspannung des BF199- in diesem Bereich nicht schnell ändern. Anschliessend die Kette noch in einen Isolierschlauch einziehen, damit keine Sprüherscheinungen, Berührungen oder Schmutz das Messergebnis verfälschen. . . . . Mit einiger Vorsicht kann man aber auch mit einem normalen DMM direkt an der Fassung der Röhre o.ä. messen, wenn man das Scope zuerst ausschaltet, dann das DMM an den zu prüfenden Punkt anschliesst und auf die erwartete Spannung einstellt. Danach FINGER WEG und das Scope einschalten. Was hat es mit den 383V am Punkt R3003, R3002 auf sich? Wenn Änderungen am Messaufbau oder am Messbereich nötig sind: IMMER ZUERST DAS SCOPE AUSSCHALTEN! Ich empfehle das DMM auf eine isolierende Unterlage zu stellen z.B. ein Schneidebrett aus PE, damit dort keine Kriechströme auftreten können, die das Messergebnis verfälschen würden. Ein geeigneter Bezugspunkt für solche Messungen scheint hier die -1913V Schiene zu sein. P.S.: Philipp L. schrieb: > Was hat es mit den 383V am Punkt R3003, R3002 auf sich? Wo finde ich diesen Punkt?
:
Bearbeitet durch User
Hp M. schrieb: > Wo finde ich diesen Punkt? im Anhang: HM203-7_page_41.pdf ist der Schaltplan um den es geht. (bzw. im ganzen Service Manual PDF Seite 41) dort gibt es am unteren Ende der Kaskade einen Punkt zwischen den Widerständen R3003 und R3002 und D308 und C302 wo "typ. 500V" als Notiz steht. Dort messe ich wie gesagt nach ein paar Sekunden nur mehr 383V aber kurzzeitig bis zu 512V. Ich werde mir einmal BF199 und weitere Spannungen ansehen.
Bei Messungen auf der Kathodenseite mit ihren -1900V muss man besonders auf den Heizfaden achten. Ich würde erstmal stromlos Widerstände und Dioden überprüfen - vor allem in der HV Sektion des Netzteils. Sicher ist das auch für die drei kaskadierten Transistoren nützlich.
Philipp L. schrieb: > Dort messe ich wie gesagt nach ein paar Sekunden nur mehr 383V aber > kurzzeitig bis zu 512V. Das wird durch die starke Belastung des Vervierfachers verursacht, weil die CRT vollen Strom zieht, wenn die Kathode die Betriebstemperatur erreicht hat. Wenn die ca 2,7kV, die diese Gleichrichterschaltung im Leerlauf bereitstellt, bei Belastung (oder geringer Netzspannung) absinken, regeln der 741-Opamp und die drei BF422 nach und schieben das positive Ende der Gleichrichterschaltung in negative Richtung, damit die -1913V wieder stimmen. Das ist also ein normaler Vorgang, der lediglich das Ausmaß der Belastung widerspiegelt und ausserdem zeigt, dass die HV-Stabilisierung funktioniert.
Es gibt Neuigkeiten. Ich habe alles was grün markiert ist mehr oder weniger überprüft. Bei manchen Widerständen wo ich mir unsicher war habe ich ein Ende aufgetrennt, auf der Platine hochgebogen und einzeln gemessen. Habe sogar einen Fehler im Schaltplan entdeckt: R3013 fehlt dort komplett, stattdessen kommt R3019 2 mal vor. Hatte ich aber erst entdeckt als ich feststellte das 475k oder 4k dort keinen Sinn machen und hatte schon den echten R3019 ausgelötet... Hatte auch R3012 aufgetrennt hatte aber die 6m, in der Schaltung aber nur 3m. Eventuell wegen C301? Ist das normal oder sollte ich den 3kV 68p C301 tauschen? Testweise hatte ich das Gerät mit 12m statt 6m auf R3012 in Betrieb da sah man dann schon deutlich das die Ablenkungen am Schirm kleiner waren aber die Intensität trotzdem unverändert. Die Platine ist aufgrund der Frontplatte nur mit viel Aufwand und vermutlich zerbrochenem Plastik demontierbar, das möchte ich mir sparen. Nun zum interessanten Teil: Ich messe zwischen den Punkten: -1890V und -1913V konstant 23V, ok -1975V und -1913V anfangs 20V steigend auf 22V anstatt 62V -1890V und -1975V anfangs 43V steigend auf 45V Punkt R3003 bricht weiter von 500V auf ca. 380V nach kurzer Zeit ein. 6,3V AC zum Heizdraht sind ok, der Draht hat etwa 8 Ohm. Könnte die 62V Zehner Diode D312 ZPD62 defekt sein oder bricht die Spannung aufgrund Überlastung zusammen? Die absolute Spannung konnte ich bisher aufgrund fehlender 10m Widerständen oder 2kV Tastkopf nicht messen. Dioden und Transistor habe ich nur mit Multimeter überprüft ob sie in einer Richtung sperren aber nur in der Schaltung ohne auslöten was nicht ganz sicher ist. Kapazitäten nur ob kein Durchgang vorhanden ist. Hat jemand einen Tipp welche Bauteile oder Bereiche ich als nächstes überprüfen sollte aufgrund des Fehlerbildes?
Philipp L. schrieb: > Könnte die 62V Zehner Diode D312 ZPD62 defekt sein oder bricht die > Spannung aufgrund Überlastung zusammen? Kannste mit Kältespray ausprobieren. Wg. der Hochspannung evtl. erst einsprühen, dann einschalten. Wenn der Effekt deutlich langsamer abläuft, siehts nach der Z-Diode aus. Die Spannung über der Z-Diode sollte immer der nominellen Zenerspannung entsprechen.
Matthias S. schrieb: > Kannste mit Kältespray ausprobieren. Wg. der Hochspannung evtl. erst > einsprühen, dann einschalten. Wenn der Effekt deutlich langsamer > abläuft, siehts nach der Z-Diode aus. Die Spannung über der Z-Diode > sollte immer der nominellen Zenerspannung entsprechen. Das Kältespray hat leider keinen keinen Unterschied gemacht. Was könnte es noch sein? Den lm741 habe ich auch schon getauscht ohne Erfolg.
Philipp L. schrieb: > Was könnte > es noch sein? Hast du denn die Zenerspannung laufend kontrolliert? Also Messgerät über die Z-Diode klemmen, Finger weg und Gerät einschalten. Spannung darf nicht wandern, sondern muss konstant bei etwa 62V bleiben.
:
Bearbeitet durch User
Der Strahlstrom der Oszilloskopröhre dürfte deutlich zu hoch sein. Wurde doch schon von @ Hp M. (nachtmix) richtig erklärt. Achtung! 2000V Je wärmer die Katode wird, umso mehr Strom fließt durch die Röhre und die Netzteilspannungen brechen teilweise zusammen. Wenn ich es noch richtig im Kopf habe, sollte nach Plan Gitter 1 im Normalbetrieb gegenüber Katode 30V negativer sein. Da der Arbeitspunkt der Röhre nicht stimmt, dürfte sich über "Intens" der Strahl auch nicht dunkel stellen lassen. Fokus stimmt natürlich auch nicht.
Wenn der Strahl matschig wird, könnten die Spannungsverhältnisse sich geändert haben. Bei einem TV hätte ich den Zeilentrafo in Verdacht.
Philipp L. schrieb: > Die absolute Spannung konnte ich bisher aufgrund fehlender 10m > Widerständen oder 2kV Tastkopf nicht messen. Die dürfte stimmen, denn die Ablenkempfindlichkeit ist ja offenbar korrekt. Auch die Regelung funktioniert, wie ich oben schon schrieb. Miss mal die K-G1 Spannung in der Schaltung (vermutlich 0V) und dann nochmal mit abgezogener Bildröhrenfassung (hoffentlich auch 0V, denn dann ist die CRT unschuldig). Ich habe aber schon CRT mit einem Kurzschluss dieser Strecke gehabt. Die leuchten dann natürlich mit maximaler Helligkeit und lassen sich auch nicht mehr dunkeltasten. Die Abstände zwischen der Kathode und dem Wehneltzylinder (G1) in der Röhre sind sehr klein, und wenn sich ein dort befindlicher Kurzschluss nicht ausbrennen lässt, oder das Kathodenbändchen bei dem Versuch durchschmilzt, taugt die Röhre nur noch für die Vitrine.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.