Forum: Platinen Isolationsfräsen Target 3000


von Jürgen B. (Firma: keine) (mrmojo)


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Hallo gemeinde
Jetzt als Rentner hab ich Taget3000 etwas vernachlässigt.
Ich habe mittels KI den Hinweis bekommen, daß man mit target 3000
auch einen G-Code fürs Isolationsfräsen erzeugen kann.
Da bei mir so ziemlich alles zweckentframdet / selbstgebastelt ist.
Ich hatte früher als ich noch arbeitete einen guten Laserdrucker zur 
Verfügung wo ich die Belichtungsvorlage ausdrucken konnt.
Mein Entwicklerbad , war von einer Auflaufform der Deckel auf dem 
Kochplatte
 mein Ätzbad eine Viereckige schmale Blumenvase mit Aquarienlüfter und 
Aquareinheitzstab.


Ich würde aber davon wegkommen und es gerne mit Isolationsfräsen 
versuchen, hab eine Stepcraft 600 Hobbyfräse.

Mit der Erklärung von der KI bezüglich der einzelnen Schritte komme ich 
nicht weiter.
Könnte jemand mir hier helfen um den Fuss in die Tür zu bekommen.
Ich habe alte Projekte zur Verfügung, bzw. traue ich mir noch zu neue zu 
entwerfen.
Gruß und Danke schon mal

: Verschoben durch Moderator
von Peter D. (peda)


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Ich weiß ja nicht, wie gut Deine Fräse ist, aber SO-8 Bauform dürfte 
schon grenzwertig sein.

Heutzutage läßt man Platinen eigentlich für kleines Geld fertigen. Dann 
sind die Durchkontaktierungen mit drin.

von Walter T. (nicolas)


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Jürgen B. schrieb:
> Ich würde aber davon wegkommen und es gerne mit Isolationsfräsen
> versuchen, hab eine Stepcraft 600 Hobbyfräse.

Das macht keinen Spaß. Ehrlich nicht.

Leiterplatten auf der Stepcraft bohren und dann Ätzen geht ganz gut. Man 
kann dann die beiden Filme anhand der Bohrungen ausrichten.

Aber Isolationsfräsen macht echt keinen Spaß.

Es dauert länger als man denkt. Und wenn Du das schon einkalkuliert 
hast, dauert es immer noch länger als Du denkst.

Es ist laut. Die Spindel und die Absaugung. Und es ist langsam. Selbst 
wenn Du die Stepcraft so optimiert bekämest, dass 2 Meter pro Minute 
möglich wären. (Bei einem Tiefen"regler" mit Gleitschuh ist es 
allerdings eher so die Hälfte.)

Bei FR4 hast Du einen heftigen Verschleiß der Gravierstichel. Auf einer 
Eurokarte können gerne mal 3...4 Stichel draufgehen. Man muss dabei 
bleiben, um den Unterschied zu hören, wenn die Stichel stumpf werden und 
rechtzeitig zu wechseln.

Es macht keinen Spaß.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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von Walter T. (nicolas)


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Wow! Nicht schlecht! Das CAM bei Target scheint ja echt komfortabel zu 
sein.

Da hätte ich mir meine Ausführungen ja sparen können. Das hätte der TO 
ziemlich schnell alles selbst herausgefunden. ;-)

von Martin (martin_l72)


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Arbeite schon seit Jahren mit der Kombination von Target 3001 und 
Estlcam. Auch ich habe früher immer gelesen "kann man 
vergessen,funktioniert nicht...." habe mir dann zum Spaß eine CNC3018 im 
Sonderangebot geholt um das ganze doch mal zu probieren. Eins ist klar 
von 0 auf fertige Platine am ersten Tag ist nichts.
Aber mit der Zeit kommt die Routine und dann geht es sehr gut.
Den Gedanken Multilayer Platinen zu fräsen oder Packungsdichten wie bei 
Industriellen Platinen zu erreichen kann man gleich verwerfen. Für 
Hobbyanwendungen, die durchaus auch mal umfangreicher werden können, 
reicht es allemal.
FR4 ist Gift für die halbierten Gravierstichel, die normalerweise zum 
Isolationsfräsen verwendet werden, ich verwende da gerne die "Pyramide" 
Fräser mit 3 Schneiden. Bei FR2 hat man so gut wie keinen Fräser 
Verschleiß.
Das Aufspannen des Basismaterials ist auch so eine Glaubensfrage, von 
doppelseitigem Klebeband bis Vakuum ist alles dabei.
Ich mache es so und klebe die Platine mit ganz gewöhnlichem Klebestift 
(UHU,Pritt oder wie die alle heißen) richtig satt auf eine 
unbeschichtete Spanplatte die dann aufgespannt wird. Nach dem fräsen 
einfach mit einer Spachtel runter hebeln und eventuelle Holzreste 
abwaschen. Nach 7-8 Europlatinen ist die Spanplatte dann nicht mehr 
glatt genug, wird umgedreht und weiter gehts.
An einer Ecke einen kurzen Draht anlöten und mittels Estlcam die Höhe 
abtasten dann braucht es auch keine Tiefenbegrenzung.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Martin schrieb:
> FR4 ist Gift für die halbierten Gravierstichel

Moin,

ich kaufe immer die guten Isolationsfräser und überstehen einige hundert 
Meter an Fräsweg und lassen sich ggf. auch nachschleifen. Sind 
allerdings wesentlich teurer als die aus China. Die billigen bekannten 
Chinafräser überstehen nicht einmal eine kleine FR4 LP.

Die sehen so aus:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/631017/IMG_1496.jpeg

: Bearbeitet durch User
von Martin (martin_l72)


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Danke Dir für den Tipp. Habe sogar noch 5 Stück von denen daheim, die 
wurden damals als Platinenbohrer verkauft. Muss ich echt mal auf der 
Fräse probieren.

von Walter T. (nicolas)


Angehängte Dateien:

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Eines noch:

Solltest Du es frustriert aufgeben, wirf Dein frisch erworbenes Wissen 
nicht sofort weg!

Was wirklich hervorragend geht, sind Leiterplatten-Dummys. Ich habe als 
Material immer Pappe (von der Konsistenz wie Bierdeckel) genommen.

Nachdem man auf der Leiterplatte das mechanische Grobzeug (Stecker, 
Taster, Displays, Befestigungslöcher) positioniert hatte, wurde vor dem 
Fein-Layout ein Dummy auf der Stepcraft hergestellt, der nur aus den 
Löchern (nur grob gestuft, 0,8mm, 1,6mm, 3,2mm) und den Konturen 
bestand.

So ließ sich die Paßform im Gehäuse und die Anordnung von 
Bedienelementen etc. schon sehr früh testen, ebenso die Footprints.

Heute mache ich das eher als 3d-Druck, aber davor hat die Stepcraft zu 
diesem Zweck hervorragende Dienste geleistet. (Irgendwie schade, dass 
ich damals nie Fotos davon gemacht habe, deswegen nur ein Bild von der 
"neueren" Variante.)

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Eine präzise CNC Gravurmaschine ist auf alle Fälle auch außerhalb der LP 
Herstellung ein sehr nützliches Werkzeug.

Ich baute mir um 1995 meine eigene Maschine. Obwohl ich sie hin und 
wieder für LP einsetze, ist sie mir auch bei der Herstellung von 
komplizierten mechanischen 2D Teilen sehr nützlich. Das hat den Vorteil, 
daß alles perfekt zusammenpasst und Löcher aufs genaueste 
übereinstimmend platziert werden. So lassen sich leicht Getriebe 
Platinen herstellen.

Auch bei der Herstellung von kleinen Zahnrädern und Quadratur Encoder 
Scheiben ist sie nützlich.

Auch Frontplattengravur ist sehr gut beherrschbar. Auch bei der 
Bohrungen von Lautsprecher Grills war sie sehr nützlich. Auch laminierte 
Schilder lassen sich gut herstellen.

Ich habe übrigens auch schon mehrmals LP auf herkömmlichem Weg geätzt, 
dann aber mit der CNC Maschine gebohrt und geroutet. Die Grenzen sind da 
eigentlich nur der Fantasie zuzuschreiben. Für mich ist der Schwerpunkt 
Mechanik und weniger LP Herstellung.

Allerdings lassen sich damit auch sehr gut Mikrowellen LP auf 
Spezialsubstraten präzise herstellen, so daß berechnete Geometrien gut 
mit der Praxis übereinstimmen. Ich erzielte damit gute Erfolge im 
7-22GHz Bereich.

Ich bin eigentlich froh so eine Maschine zur Verfügung zu haben.

Gerhard

Beitrag "Platinen mit CNC herstellen. (Isolationsfräsen)"

: Bearbeitet durch User
von Jürgen B. (Firma: keine) (mrmojo)


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Hallo zusammen
Ich möchte mich für alle Antworten bedanken.
Wie schon geschrieben hatte ich noch zu meinen aktiven Arbeitsjahre 
einige PCB entworfen und mit primitiven Mitteln geätzt.
Da konnte ich bei der Arbeit auch den super -Laserdrucker für die 
Vorlagen benutzen.
Ich hatte immer meine Vorlage direkt auf die Platine ohne vorher einen 
Schaltplan zu "malen" entworfen.
Im Moment komme ich keinen Schritt weiter.
Wenn ich dann einen g-code erzeuge, ist dieser nur 30Zeilen lang
und fährt eigentlich so mene ich nur den Platinenumriss ab und das nicht 
maßstabsgeträu, also keine Bohrlöcher oder Leiterbahnen.
auch finde ich das  ICON  vom Layermanager nicht. wenn das so weitergeht
werde ich wohl wieder auf das Ätzen zurückkehren, wobei ich das 
unbedingt vermeiden wollte, weil ich ja wie eingangs beschrieben 
Haushaltsartikel dafür verwende und ich dann die Küche freiräumen muss.

von Walter T. (nicolas)


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Jürgen B. schrieb:
> Wenn ich dann einen g-code erzeuge, ist dieser nur 30Zeilen lang
> und fährt eigentlich so mene ich nur den Platinenumriss ab und das nicht
> maßstabsgeträu, also keine Bohrlöcher oder Leiterbahnen.

Liegt es am CAM oder an der CNC-Steuerung?

Den G-Code kannst Du Dir ja in jeder Textverarbeitung im Klartext 
anschauen.

Welche Steuerung nutzt Du? WinCNC über USB oder irgend etwas anderes 
über Parallelport?

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klausro)


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Warum wollen den alle immer FR4 fräsen, wenn man schon fräsen muss? IMHO 
der einzige Vorteil des fräsen ist die schnelle Verfügbarkeit und dass 
man halt nicht mehr mit Chemikalien panschen muss. Warum muss es denn 
dann FR4 sein? FR2 tuts auch und die Fräser werden es danken.

von Martin (martin_l72)


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In Target unter Datei  Produktion  Isolations Fräsen kann man 
einstellen was man machen möchte. Kann es ein das Du "Fräsen des 
Umrisses der Platine" ausgewählt hast - und " Isolationsfräsen Kupfer 
unten" nicht ?

von Michael (Gast)


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Zum fräsen eines beliebigen Gerber Files:
http://flatcam.org/

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