Hallo Leute, ich brauche mal einen Erfahrungswert von den alten Hasen, die noch viel mit analogem Video gemacht haben: Ich baue gerade fuer eine Veranstaltung (https://www.classic-computing.de/cc2024/) eine Videosignalverteilung auf, die Composite-Video ueber etwas laengere Strecken (10-20 m) senden soll. Als Kabel wollte ich RG59B verwenden. Eventuell aber auch noch vorhandenes 75-Ohm Antennenkabel. Die Signalquellen sind allesamt historische Rechner aus der Heimcomputerzeit (80er). Die Senken sind in meinem Fall ein moderner Beamer und ein Fernseher. Bei den Heimcomputern ist die Ausgangsstufe oft nicht sehr viel mehr als ein Emitterfolger ohne saubere 75 Ohm Terminierung. Sprich die Quellimpedanz ist das, was der Transistor eben so hat und das duerfte deutlich kleiner als 75 Ohm sein. Das ganze wurde frueher ja in der Regel mit einfachen Cinch-Kabeln unbekannter Impedanz mit dem Fernseher verbunden. Bei den ueblichen Kabellaengen unter 2m hat das fuer einigermassen passable Bildqualitaet gereicht. Ich frage mich nun, was denn eingentlich die typische Eingangsimpedanz ist, die ich bei einem modernen Fernseher/Beamer, aber auch bei einem historischen Fernseher zu erwarten habe. Dass Profi-Equipment hier eine 75 Ohm Terminierung hat, ist mir bekannt. Aber wie ist das eigentlich bei Consumer-Elektronik? Sind die Video-Eingaenge da nicht eher hochohmig? Das wuerde zumindest besser zu dem Konzept niederohmiger Treiber am Cinch-Kabel passen. Hat hier irgend jemand Praxiserfahrungen/Erfahrungswerte hierzu und kann mir dabei helfen eine Arbeitshypothese aufzustellen, was ich am Kabelende eigentlich fuer eine Impedanz zu erwarten habe? Das waere fuer das weitere Design sehr hilfreich. Leider habe ich die in Frage kommenden Signalsenken (Beamer, Fernseher) aktuell nicht im Zugriff. Also kann ich dem Problem auch nicht messtechnisch beikommen. Bevor Hintergrundfragen kommen: Mein Konzept sieht vor, dass ich das Videosignal direkt an der Quelle mit einer hochohmigen Verstaerkerstufe anzapfe und dann nach der Verstaerkung mit 75 Ohm terminiert auf das Kabel gebe. Auf der Empfaengerseite findet eine Phantomspeisung des Sendeverstaerkers statt und eine geeignete Terminierung, damit das Signal nicht ins Kabel zurueck reflektiert wird. Nur die Terminierung ist schwer zu entwickeln, wenn ich nicht weiss oder zumindest vermute, was "danach" kommt. Andi
Moin, Also ich wuerde auch bei nicht-profi-Videoequipment von 75 Ohm Eingangsimpedanz ausgehen. Bei Emitterfolgern fuer Video kenne ich das auch eher so, dass dann zwischen Emitter und Ausgang noch ein 68 Ohm Widerstand haengt, der dann die Ausgangsimpedanz Richtung 75Ohm schiebt. Wenn die 75 Ohm an irgendeiner Seite nicht eingehalten werden, kanns auch gut sein, dass der Pegel dann nicht mehr passt. Nur mit Glueck erkennt das irgendwer am Eingang und passt seine interne Weiterverarbeitung an... 20m sollten auch noch ohne irgendwelche Zwischenverstaerker laufen, wenn irgendein Koaxkabel und nicht 2 nasse Schnuersenkel verwendet wird. Gruss WK
Andi M. schrieb: > Ich baue gerade fuer eine Veranstaltung > (https://www.classic-computing.de/cc2024/) eine Videosignalverteilung > auf, die Composite-Video ueber etwas laengere Strecken (10-20 m) senden > soll. Als Kabel wollte ich RG59B verwenden. Eventuell aber auch noch > vorhandenes 75-Ohm Antennenkabel. Die Signalquellen sind allesamt > historische Rechner aus der Heimcomputerzeit (80er). Wirst Du vermutlich vorher real aufbauen, testen und ausprobieren müssen, was mit welchem alten Rechner geht – normalerweise würde man bei solchen Distanzen auch einen Verstärker, Verteiler oder eine Art Switch mit automatischer Anpassung dazwischenschalten. Das Grübeln und Theoretisieren wird Dich in diesem Fall nicht weiterbringen, nur der reale Testaufbau wird Dir relevante Erkenntnisse liefern, die sich dann in erster Linie auf Deine Geräte und Deine Installation beziehen werden – das sollte man mit ausreichend viel Zeitreserve VOR der eigentlichen Veranstaltung machen, also nicht 5 Stunden vorher oder so, wo man nicht einmal mehr Zeit hat, etwas zu kaufen, um damit zu experimentieren. Die Idee mit dem Antennenkabel kann man bei CVBS vermutlich vergessen, aber das wirst Du dann schon sehen.
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Andi M. schrieb: > die Composite-Video ueber etwas laengere Strecken (10-20 m) senden > soll. Du brauchst auf jeden Fall eine Terminierung. Andernfalls gibt es Geisterbilder. Antennenkabel sollte gehen. Baue Dir kleine Cinch-Adapter mit 75 Ohm Widerstand, die Du bei Bedarf am Kabelende einfügen Kannst.
Auch die Konsumergeräte haben eine Eingangsimpedanz von 75 Ohm. IdR durch einen real existierenden fest eingelöteten 75 Ohm Widerstand realisiert. Ich würde aus meiner Schublade einen Trennverstärker mit mehreren Ausgängen nehmen. Da geht es Dir wohl im Wesentlichen drum.
Kenne ich von Profigeräten (Barco, Extron etc.) nur mit umschaltbarem Eingang: mit oder ohne Terminierung in 75Ohm. Bei Parallelschaltung erforderlich (nur ein Gerät darf dann die Terminierung haben).
Für ne VideoDisco hatte ich drei Videorecorder und einen VÜB7000 dazu gebaut und damit 12 Grundig Mono Monitore und 6 Coloromat-Farb-TV(die "teuren" großen aus DDR-Zeiten)angesteuert. Dazwischen war noch ein Video-Aufhol-Verstärker (auch was von ELV, vegessen, was genau - leider) dort waren zwei Transistoren enthalten und am Emitter des zweiten dann mit 4x 68Ohm auf vier Koax-Kabel. Nicht zu vergessen, die KLemmschaltung mit dieser einen Diode, um die Grundhelligkeit herzustellen und woan ich mich noch erinnern kann, war ne krasse Höhenanhebung, um die Kabelkapazität(?) auszugleichen. Ich hatte derzeit, ausser meiner frischen AFU-Lizenz das, was ich so gelernt hatte und das, was mir durch meinem alten Herrn (Fred,Y23CND, Dl1RON) so von Kindesbeinen an mitgegeben wurde. Resultat waren Geisterbilder ohne Ende und mühsame Versuche, diese, mit nur mäßigem Erfolg, zu beseitigen. Heute weis man das natürlich alles. Terminierung ist das stichwort. Koax-Kabel eben kein RG213, sondern was 75-ohmiges ;). Für den VIDEO-Zweig kann man hier mal klauen (oben im Bild) https://media.elv.com/file/1997_05_14_verstaerker.pdf Oder hier (T7,T8,T9 und T10) https://media.elv.com/file/1989_04_11_vueb7000.pdf Dort wurde ne kleine AB-Endstufe, statt eines einfachen Emitterfolger aufgebaut. Und ja - die TV-Geräte waren intern alle mit 75Ohm abgeschlossen.
Danke fuer die hilfreichen Kommentare. Erste Erkenntnis ist also, dass ich auch bei Konsumergeraeten eher mit 75 Ohm Eingangsimpedanz rechnen muss. Damit kann ich jetzt weitermachen. Um noch ein paar Details zu streuen: Das Problem ist, dass die alten Rechner einen lokalen Bildschirm haben (meist ein Fernseher mit SCART) und dass ich dieses Signal anzapfen muss. Also brauche ich einen am Eingang hochohmigen Verstaerker, den ich an das Signal zw. Rechner und lokalem Fernseher parallel anschliesse. Der Verstaerker dient dann als Impedanzwandler auf meine 75 Ohm Videoleitung (bzw Antennenleitung). Um jetzt nicht direkt beim Rechner noch eine Stromversorgung zu benoetigen, soll das Ganze auch noch phantomgespeist sein. Daher brauche ich auf der Empfaengerseite des Kabels noch zwingend diese Phantomspeisung. Und die muss dann ebenso moeglichst 75 Ohm in Richtung der Leitung haben. Da ich das bis jetzt rein passiv geplant hatte, wird das ein bisschen schwierig, da ja der dort angeschlossene Beamer ebenfalls 75 Ohm auf die Leitung bringt. Kann also sein, dass ich da noch einen weiteren Trennverstaerker brauche und ggf die Pegel auch wieder anheben muss, da durch die beiderseitige korrekte Terminierung ja auch jedes mal 3dB verloren gehen. Ich hatte am Wochenende schon mal ein bisschen simuliert. Ich denke, ich habe jetzt mal eine erste Idee, die ich in real aufbauen kann. Und ja klar, sowas wird nicht erst auf der Veranstaltung ausprobiert. Das habe ich vorab gut getestet. Vor Ort debuggen ist Mist.
Gregor J. schrieb: > Die > Idee mit dem Antennenkabel kann man bei CVBS vermutlich vergessen, aber > das wirst Du dann schon sehen. Nö, das ist genau das richtige, wenn man sich mit der störrischen Steifigkeit der Kabel zufrieden gibt. Wenns 75 Ohm Impedanz hat, spielt das wunderbar. Bei schwammigen Bildern wie beim C64 ist eine Höhenanhebung gar nicht so dumm - nur nicht übertreiben, sonst gibts Überschwinger.
Moin, Andi M. schrieb: > Daher brauche ich auf der > Empfaengerseite des Kabels noch zwingend diese Phantomspeisung. Und die > muss dann ebenso moeglichst 75 Ohm in Richtung der Leitung haben. In grauer Vorzeit, als Intersil noch Intersil hiess und nicht Renesas bin ich mir ziemlich sicher, dass die eine Appnote/Datenblatt/IC hatten, wo sie ueber ein Koaxkabel Power, Video und (langsames)Ethernet laufen liessen. Leider find ich nur noch Video+Ethernet: TW3801 und als dessen AppNote: AN1804. Wenn du die Einspeisung ueber eine ordentlich dicke Drossel mit davor gebauter Konstantstromquelle machst (und eine Freilaufdiode fuer's Kabelabstoepseln nicht vergisst), kriegst du deine Einspeisung deutlich hochohmiger als 75 Ohm hin, sollte dann also nicht mehr so ins Gewicht fallen. Gruss WK
Ich weiß nicht, ob ich das richtig kapiert habe, aber ich füge mal eine Schaltung von Jörg Rehrmann an, der mir das sicher verzeiht. Da werden 12V über die Leitung zum Input übertragen und FBAS Video. Ist eigentlich für eine Kamera gedacht, aber was solls. Und es ist ein GIF - was solls :-) Übrigens findet sich hier im Ausgangsmodul auch die o.a. Klemmschaltung zur Rückgewinnung des Schwarzwertes.
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Ich habe mal meine Schaltung angehängt, die ich aktuell simuliert habe. Ist dann doch etwas einfacher, als die bisher geposteten Schaltungen. der linke Teil ist der Verstärker. Dort wo VM2 gemessen wird sollte das 75 Ohm Kabel sein und der rechte Teil ist die Einspeisung. Das ganze wird mit 5V gespeist. Der Ausgang liefert aufgrund der Terminierung nahezu exakt die halbe Eingangsspannung. Das ist also definitiv ein Problem. Ich denke ich komme nicht umhin (am besten auf der Empfängerseite) nochmal um den Faktor 2 zu verstärken. Die Schaltung ist bei dieser Dimensionierung in der Lage ein Signal mit 2Vpp am Eingang zu übertragen. Wenn es mehr wird, reicht der über den 220 Ohm Widerstand eingeprägte Strom nicht und der Widerstand muss verkleinert werden. Allerdings verziehen die 220 Ohm bereits deutlich die korrekte Terminierung. Da will ich nicht noch kleinere Widerstände nehmen. Alternative ist eine höhere Versorgungsspannung, dann wird der Widerstand größer, aber auch die Verlustleistung. Edit: Ich habe hier mal bei drei Fernsehern mit dem Multimeter in den Eingang rein gemessen. Ergebnis: 2x um die 75 Ohm, 1x aber 125 Ohm. Auch wenn die 125 Ohm ziemlich daneben scheinen, der Eingang ist bei allen drei Geräten definitiv nicht hochohmig.
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Andi M. schrieb: > Sprich die > Quellimpedanz ist das, was der Transistor eben so hat und das duerfte > deutlich kleiner als 75 Ohm sein. Ist auch ok. Es reicht, wenn ein Ende der Leitung, -in diesem Fall der Empfänger-, korrekt abgeschlossen ist, damit keine Geister auftreten. Mi N. schrieb: > Antennenkabel sollte gehen. Ja, aber. Antennenkabel verwenden oft ein Dielektrikum aus PE-Schaum. Das bringt niedrigere Dämpfungswerte als massives PE wie im RG-59, aber solche Kabel sind nicht trittfest. Vllt nicht das Richtige für solch eine Veranstaltung. Ausserdem haben Sat-Kabel oft eine Seele aus kupferummantelten Stahldraht "Staku". Bei der hohen Betriebsfrequenz von ca 1 bis 2 GHz sorgt der Skineffekt dafür, dass das Signal nichts von dem Stahldraht merkt, aber du hast Frequenzen bis herab zu 50Hz. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber es sollte mich nicht wundern, wenn dadurch Signalverzerrungen, Dispersion und frequenzabhängige Dämpfung, auftreten. Zum Glück kannst du mit einem Magnet einfach prüfen, ob die Seele des Kabels aus Kupfer, evtl verzinnt oder versilbert, oder aus Staku besteht
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Ich bin da pragmatisch: Da Antennenkabel reichlich vorhanden ist, werde ich das einfach mal testen. Sind ja nur max 20m die ich damit überbrücken will.
Moin, Wichtigster Punkt bei Bedenkentraegern: Antennenkabel sind meistens weiss, Videokabel meistens gruen. Daher wird das Bild bei Antennenkabeln sicherlich etwas blasser erscheinen ;-) scnr, WK
LOL! Dafuer produzieren Videokabel einen Gruenstich. Daher bevorzuge ich die schwarzen Videokabel... ;-) PS: Wer kann mir eigentlich dabei helfen den Tippfehler im Threadtitel zu korrigieren? Ich darf es nicht mehr editieren.
Andi M. schrieb: > Ich bin da pragmatisch: Da Antennenkabel reichlich vorhanden ist, werde > ich das einfach mal testen. Richtig so! Seinerzeit (letztes Jahrtausend) hatte ich es mit einer ganzen Rolle 50 oder 100 m getestet. Hp M. schrieb: > Bei der hohen Betriebsfrequenz von ca 1 bis 2 GHz > sorgt der Skineffekt dafür, dass das Signal nichts von dem Stahldraht > merkt, aber du hast Frequenzen bis herab zu 50Hz. Ich hättte keine Bedenken, Antennenkabel auch für DC zu verwenden. Den größten Skineffekt gibt es derzeit bei Mücken- oder Bremsenstichen ;-)
Andi M. schrieb: > LOL! Dafuer produzieren Videokabel einen Gruenstich. Daher bevorzuge ich > die schwarzen Videokabel... ;-) Was meinste wohl, warum bei der Matrizierung des Y Signals aus RGB dessen Gruenanteil am hoechsten ist (0.59 iirc). Da kommt das her ;-) Gruss WK
Was ich nicht richtig verstanden habe ist, ob du viele Quellen mit je einem Monitor verbinden willst (was ich aus > Auf der Empfaengerseite findet eine Phantomspeisung des > Sendeverstaerkers statt schließe) oder willst du eine Quelle auf vielen Monitoren darstellen (was ich aus > eine Videosignalverteilung schließe)? Im ersten Fall brauchst du höchstwahrscheinlich gar nichts zu tun. Nur Kabel. 10 - 20 m ergeben wenig Verlust. Und wenn Verlust, dann braucht man keine einfachen Verstärker, sondern Entzerrer-Verstärker, die hauptsächlich die frequenzabhängigen Verluste auf dem Kabel ausgleichen. Solche Verstärker habe ich früher intensiv entwickelt (bis 1200m 0,6/3,7 bzw. RG59). Wenn nur ein Ende korrekt abgeschlossen ist, reicht das in der Praxis. Das wurde schon erwähnt. Für professionelle Perfektion wird beidseitig abgeschlossen, und dafür muss ggf. dann tatsächlich noch einmal um den Faktor 2 verstärkt werden. Im zweiten Fall würdest du einen oder mehrere Verteilerverstärker brauchen. So was habe ich noch, aber weil du schreibst "an jedem Computer", scheint mir doch dieser Fall nicht gemeint zu sein.
Das ganze sieht so aus: es gibt N Quellen. Jede Quelle hat einen eigenen lokalen Bildschirm. PARALLEL zum lokalen Bildschirm wird ein Verstaerker angeschlossen, der ein laengeres Kabel treibt. Also es gibt N Kabel. Das jeweilige andere Ende der Kabel Bekommt die Einspeisung fuer die Phantomversorgung des Verstaerkers. Und das ausgekoppelte Videosignal geht auf einen dedizierten Eingang eines Geraets mit N Eingaengen. Streng genommen gibt es also auch N Senken. Die Aufgabe kann man also auf den Grenzfall N=1 runterbrechen: Quelle -+- lokaler Bildschirm ! `---- Verstaerker ===Koaxkabel=== Phantomeinspeisung --- Senke Klar geworden?
Andi M. schrieb: > Klar geworden? Jau. Nun lautet meine Antwort: Eventuell brauchst du keinen Verstärker. Wenn die Quelle tatsächlich eine ausreichend niedrige Impedanz (und Leistung) hat, kannst du einfach beide mit 75 Ohm abgeschlossenen Monitore, eins über das lange Kabel, anschließen. Die Verluste wären klein, wahrscheinlich vernachlässigbar. Wenn die Quelle tatsächlich eine Ausgangsimpedanz von 75 Ohm hat, hört der Spaß auf. Es sei denn, dass du das Signal am lokalen Monitor mit abgeschalteter Impedanz durchschleifen kannst, aber das halte ich in deinem Fall für sehr unwahrscheinlich. (Bei unseren Monitoren war das Standard.) Also kommt jetzt tatsächlich ein bzw. N Verteilerverstärker in Frage. Es wird einen guten Grund geben, warum du nicht an der Quelle speisen willst. Das macht die Sache echt kompliziert. Einfach wäre: Ich müsste noch eine paar kleiner Verteilerverstärker-Module gaben, jedes mit 2 Verstärkern mit einem Eingang und 3 Ausgängen in einem Gehäuse (= 8 BNC-Buchsen), 12V-Versorgung. Ich bin aber nicht sicher, müsste forschen! Wie groß könnte N werden? Wenn man nichts fertig kaufen kann, müsstest du alles andere selber entwickeln und fertigen. Eine richtige Fernspeisung ist gar nicht trivial. Allerdings sollte es reichen, das Videosignal als Konstantstrom (1 Transistor) in das Kabel einzuspeisen, das empfängerseitig mit einem 75 Ohm-Widerstand an Betriebsspannung abgeschlossen ist. Ein bisschen mehr Aufwand ist es schon, aber nicht viel. Noch einfacher als Konstantspannung mit einem PNP-Transistor (+ vielleicht ein oder 2 Dioden für den Arbeitspunkt) als Sender.
Andi M. schrieb: > Um noch ein paar Details zu streuen: Das Problem ist, dass die alten > Rechner einen lokalen Bildschirm haben (meist ein Fernseher mit SCART) > und dass ich dieses Signal anzapfen muss. Also brauche ich einen am > Eingang hochohmigen Verstaerker, den ich an das Signal zw. Rechner und > lokalem Fernseher parallel anschliesse. Die Stichleitung zum Verstärker produziert Reflexionen ("Geister") und sollte daher möglichst kurz sein. Je kürzer, desto näher ist das Echo am Originalsignal, und irgendwann sieht man es nicht mehr. Idealerweise gehst Du vom Heimcomputer in den Verstärker und von da aus zum Bildschirm. T-Stück oder CVBS-in und CVBS-through - Buchsen. > Der Verstaerker dient dann als > Impedanzwandler auf meine 75 Ohm Videoleitung (bzw Antennenleitung). Das ist dann völlig unproblematisch, denn auf der langen Leitung stimmt ja alles.
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Uwe B. schrieb: > Es wird einen guten Grund geben, warum du nicht an der Quelle speisen > willst. Das macht die Sache echt kompliziert. Einfach wäre: Das habe ich auch nicht richtig verstanden. Je nach Häufigkeit und Nutzungsdauer würde ich eher eine Batterie, einen Akku oder eine Powerbank zur Stromversorgung verwenden. Dann könnte auch (zumindest theoretisch) das Kabel durch eine Funkverbindung ersetzt werden. Nur als spontane Überlegung, nicht um alles kompliziert zu machen. Man spart immerhin einen 75 Ohm Widerstand ;-)
Warum Phantomspeisung: Das vermeidet, dass ich an den Rechnern noch mehr Kabel und Elektronikgeraffel stehen habe also es sowieso schon ist. Die Rechner werden Minderjaehrigen zur intensiven Benutzung hingestellt und da soll so wenig wie moglich Kram auf dem Tisch stehen. Eine kleine Platine hinter dem lokalen Bildschirm mit einem Kabel, das davon weg fuehrt scheint mir akzeptabel. Alternative waere jetzt ein Klingeldraht, den ich mit Tape parallel am Koaxkabel entlag fuehre und der die Versorgungsspannung fuer den Verstaerker fuehrt. Das waere auch akzeptabel fuer mich, ist aber mehr Aufwand beim Verkabeln. Batterie scheidet aus, weil das ganze 3 Tage Laufen muss und zumindest meine jetzige Versaerkerschaltung braucht so 25-30 mA bei 5V. Akkus gehen bei hoeheren N (in meinem Fall gilt N=5) zu sehr ins Geld. Die Kosten sind ein Faktor: Das ist mehr so eine Bastelei, die ich ausprobieren moechte und die ich aus eigener Tasche bezahle. Daher ist auch eher nicht geplant (Profi-)Equipment anzuschaffen, welches ich nur fuer diese eine Veranstaltung brauche.
Moin, Na, dann schreit dein Problem ja foermlich nach der "Schaltung von Joerg Rehrmann 2010". Die Teile dafuer sollten auch in jeder Bastelkiste rumfliegen und auf Lochraster getackert werden koennen. Gruss WK
Andi M. schrieb: > Warum Phantomspeisung Nur nebenbei: Phantomspeisung ist etwas Anderes. In der Audiotechnik würde es Tonaderspeisung heißen, wie man es früher in der Videotechnik genannt hat, fällt mir jetzt auch nicht ein. Aber nochmal zur Simpel-Lösung: Am Ausgang der Quelle wird, parallel zum angeschlossenen Monitor, ein PNP-Transistor in Kollektorschaltung (Emitterfolger) angeschlossen, der mit hoher Eingangsimpedanz arbeitet und eine niedrige Ausgangsimpedanz zum Treiben des Kabels und der Senke zur Verfügung stellt. Der notwendige Emitterwiderstand ist aber nicht bei der Quelle, sondern bei der Senke an Betriebsspannung angeschlossen. Also wird keine Betriebsspannung an der Quelle benötigt. Wenn das Video-Signal DC-frei ist, kann es negative Werte annehmen. Im Worst Case, auch (unmodern) schlimmsten Fall genannt, kann es kleiner als -0,6V werden, wodurch, wenn das Signal direkt an die Basis angeschlossen wäre, der PNP in die Sättigung getrieben würde. Daher schlage ich vor, eine Diode in Reihe zur Basis zu schalten, sodass keine Sättigung auftritt, auch wenn das Signal unter -1,0V geht. Der Emitterwiderstand an der Senke sollte allerdings recht hochohmig sein, weil die Senke selbst schon für den 75 Ohm-Abschluss sorgt. Andererseits sollte der Arbeitsstrom nicht viel kleiner als 1 V / 75 Ohm = 12 mA sein. Ideal wäre hier eine Konstantstromquelle. Evtl. wird noch ein Elko zum Auskoppeln gebraucht. Insgesamt 4 Bauteile, für Sender und Empfänger. Weitere ca. 5 Bauteile für eine Konstantstromquelle.
was Du beschreibst ist eigentlich doch genau das, was ich hier gepostet habe, oder? Beitrag "Re: die 75Ohm Teminiserung bei Composite Video" Ich gebe aber dem Transistor noch einen Arbeitspunkt ueber die beiden 10k Widerstaende. Damit ist meines Erachtens das Risiko, dass er zu viel negative Spannung an der Basis sieht wohl erst mal gebannt. Dimensioniert habe ich das auf einen 2Vpp Pegel (in der Simulation ein Sinus), echtes Video hat ja wohl eher 1Vpp. Aber zugegebnermassen ist die Verteilung von Positiv zu negativ bei AC gekoppeltem Video eher Richtung negativ, da viel Bild im positiven Bereich sehr wenig Sync Pulsen im negativen gegenuebersteht. Das schaue ich mir noch mal an.
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Andi M. schrieb: > was Du beschreibst ist eigentlich doch genau das, was ich hier gepostet > habe, oder? Ja, allerdings. Ich muss zugeben, dass ich etwas sorgfältiger hätte lesen sollen. Nein, nicht nur etwas... Du warst nahe an meiner Lösung dran. Kleine, aber wesentliche Unterschiede: Wenn deine Quelle im Leerlauf 2 Vss mit 75 Ohm Impedanz hat, würde das schon weitgehend klappen. Die 2 Vss kämen an der Basis an, sie würden durch R6 an der Quelle und R3 im Monitor um 6 dB auf die erforderlichen 1 Vss geteilt. Nur der R2 wird weitere ca. 1,5 dB kosten. Wenn aber deine Quelle 1 Vss, ~0 Ohm hat, geht das so nicht. Dann wäre es sinnvoll, auf R6 zu verzichten. Doppelter Abschluss: Wenn man auf hohe Qualität achtet, wird sowohl die Quelle als auch die Senke eine zum Kabel passende Ausgangsimpedanz haben, damit Reste von Reflektionen an der Senke nicht noch einmal zu fast 100% an der Quelle reflektiert ein zweites Mal an der Senke ankommen. Dabei wird das Signal um den Faktor 2 = 6 dB reduziert und ein "Sendeverstärker" müsste eben diese Verstärkung von 2 haben. Bei kurzen Kabeln spielt das natürlich eine herzlich geringe Rolle. Terminiert man nur einmal, reicht die Verstärkung von 1 (Emitterfolger). Nebenbei: Diese einfache Terminierung kann sowohl an der Senke als auch an der Quelle stattfinden. Bei dir würde der Arbeitswiderstand R2 im Emitter natürlich die Eingangsimpedanz an der Senke verfälschen, sodass Reflektionen entstehen, die an der Quelle mit Emitterfolger nicht abgebaut würden. Deswegen meine Empfehlung Konstantstromquelle statt R2. 1 kOhm an +12 V, also ca. 10 V über R2, ergibt 10 mA, ausreichend Emitterstrom und 1 kOhm verfälschen nicht sehr stark. 2k2 an 24 V wären natürlich besser... Allerdings: Wenn die Quelle aber schon 0 Ohm mit 1 Vss hat, dann kannst du auch ohne weitere Maßnahmen den lokalen und den entfernten Monitor direkt am Ausgang anschließen. Vorausgesetzt, dass die Quelle auch den doppelten Spitzenstrom liefert. Größere Koppel-Elkos würde ich vorsehen.
> Ja, allerdings. [...] Du warst nahe an meiner Lösung dran.
Great minds think alike! ;-)
Nach der Simulation war ich der Meinung, dass 10mA ein bisschen knapp
sind und habe das auf >20mA dimensioniert. Ich wollte ein bisschen
headroom haben. bei 10mA geht gerade so 1V pp bevor das Signal an den
Anschlag geht.
Zu dem Zeitpunkt war ich noch der Meinung, dass die Senke keine 75Ohm
Terminierung hat und ich R3 frei wählen kann, so dass sich zusammen mit
dem parallelen R2 genau 75 Ohm ergeben. Aber dem ist ja nicht so. R3 hat
also fest 75Ohm.
Ich denke ich werde es erst mal wie folgt probieren:
Suply 24V (kommt ohnehin aus einem Labornetzteil, da bin ich also frei).
R2=1k, R6=0Ohm, Spannungsteiler aus R1 und R4 so dimensionieren, dass
die Basis etwa bei 2V hängt. Sonst wird die durch den Arbeitspunkt
vorgegebene Verlustleistung im Transistor zu hoch. Also R1 z.b. 100k.
Ausserdem: Simulation mit einem "echten" FBAS Signal statt mit einem
sinus.
Koppelkondensatoren: Mit 100uF an 75Ohm ergibt sich durch f=1/(2*pi*R*C)
eine untere Grenzfrequenz von ca 20 Hz. Kann man also auch 470uF
nehmen, dann ist man da auf der sicheren Seite. C1 ist unkritisch, da es
dort hochohmig weiter geht.
Ich habe mal Platinen für diese Schaltung entworfen und bestellt. Kommen
dann bald... ich werde berichten.
Ich glaube an den Erfolg. Ob die Quelle einen 75 Ω-Ausgang mit 2 Vss im Leerlauf oder ~0 Ω mit 1 Vss hat, wirst du im Auge haben.
Uwe B. schrieb: > Ich glaube an den Erfolg. Ob die Quelle einen 75 Ω-Ausgang mit 2 Vss im > Leerlauf oder ~0 Ω mit 1 Vss hat, wirst du im Auge haben. Ist doch eigentlich egal: in beiden Fällen sehe ich 1Vpp am Transistor. Oder übersehe ich was?
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Andi M. schrieb: > in beiden Fällen ... ... wenn auch eine Senke (lokaler Monitor) mit 75 Ω-Eingang am Ausgang der Quelle angeschlossen ist. Aber das setzt du sicherlich sowieso voraus.
Genau so ist es. Leider habe ich mit einer Ausnahme die Quellen erst am Tag der Veranstaltung im Zugriff. Bis dahin muss ich mit "aehnlichen" Quellen arbeiten. Und da habe ich schon beides gefunden: Einmal 75 Ohm Quellimpedanz mit 2Vpp und einmal 0 Ohm Quellimpedanz mit 1Vpp. Ich muss also tatsaechlich mit beiden Varianten klar kommen. In jedem Fall wird ein lokaler Bildschirm parallel dran haengen. Ich habe die Terminierung mit R6 und R3 jetzt einfach per Jumper abschaltbar gemacht. Dann kann ich zur Not vor Ort noch experimentieren.
Du kommst automatisch mit beiden Quellen klar, wenn an deren Ausgang eine 75 Ω-Last ist. Du schreibst, dass das immer garantiert ist. Also hast du immer 1 Vss und R6 kann immer = 0 sein. (Oder habe ich doch noch etwas missverstanden?)
Also Ausgang 0 Ohm, wo hast du das her? Welcher Strom würde da dann bei einem Kurzschluss fließen? Ca. 75R Quellimpedanz kann man schon annehmen. Zumindest bei namhaften Herstellern. Steht so ja auch in der Scart Spec. Auch 1Vpp bei 75R Belastung zwischen Weiß und Syncboden (+- 3dB). Aber mit einem DC-Offset von 0- +2V muss auch gerechnet werden. Die obige Schaltung funktioniert nur mit einem Offset von mehr als ca. 0,7V. NJM2244 (Philips VCR VR813 Service Manual) oder TEA5114 Datenblätter könnten interessant sein für richtige Videoausgangstreiber/-verteilverstärker.
Ich habe hier 2 Beispiele: 1. Ein Commodore 64: laut Schaltplan 75 Ohm am Ausgang. Alles nach Spec. 2. Pong-Konsole: nachgerüsteter Videoausgang mit Emitterfolger mit Koppelkondensator aber ohne 75 Ohm Serienwiderstand. Ist zugegebenermaßen eine Bastellösung, aber sowas ist eben auch oft anzutreffen.
Andi B. schrieb: > Also Ausgang 0 Ohm, wo hast du das her? Welcher Strom würde da dann bei > einem Kurzschluss fließen? Von deiner Aussage: Andi M. schrieb: > Bei den Heimcomputern ist die Ausgangsstufe oft nicht sehr viel mehr als > ein Emitterfolger ohne saubere 75 Ohm Terminierung. Sprich die > Quellimpedanz ist das, was der Transistor eben so hat und das duerfte > deutlich kleiner als 75 Ohm sein. Natürlich sind das nicht exakt 0,000 Ω. Und natürlich ist der Kurzschlussstrom nicht unendlich, sondern nur so hoch, wie der Treiber z. B. der Emitterfolger) hergibt. Erfahrungsgemäß ist die Ausgangsimpedanz eines Emitterfolgers in so einer Schaltung ungefähr 5 bis 10 Ω, was von der Auswirkung her sich kaum von 0 Ω unterscheidet, weil das Reflektionsverhalten fast(!) gleich ist und nur etwas(!) mehr als 1 Vss im Leerlauf für 1 Vss an 75 Ω Last erforderlich ist. Bei deiner zweiten Antwort bestätigst du das ja auch. Aber vielleicht hat dich nur die 0 statt "annähernd 0", wie es gemeint war, gestört.
Uwe B hat vollkommen recht. Natuerlich sind es nicht exakt 0 Ohm. Ich habe ein unscharfes Foto der entsprechenden Schaltung: https://forum.classic-computing.de/index.php?attachment/200976-img-20240620-210255-jpg/ Disclaimer: Bitte hackt nicht auf mir rum wegen dieses frei fliegenden Kunstwerks. Das war eigentlich nur als schneller Hack gedacht, weil es ueber Antenne nicht funktionierte. Wie so oft ging das jetzt in den Produktivbetrieb ueber. Was man da sieht ist ein PNP-Transistor in Kollektorschaltung. 1k Emitterwiderstand auf eine unbekannte Supply (vermutlich so 9-12V), 1k vor der Basis und eine kleiner Elko (100u?) als Entkopplung direkt am Emitter. Nirgendwo 75 Ohm. Ich glaube das Problem war, dass damit der Pegel zu niedrig war, also wurde der weg gelassen. Die 1k am Emitter sind nach meinen aktuellen Erkenntnissen ein bisschen knaepplich (also zu gross). Aber das Geraet haengt auch an dem Fernseher, der 120 Ohm Eingangsimpedanz hat. Evtl reicht es da dann doch noch gerade so...
Ich dachte oben ging es aber eher um richtige Geräte, also fertige Consumergeräte (Fernseher/Beamer waren gefragt) und nicht um irgendwelche Bastellösungen von in diesem Bereich eher unbedarften Bastlern. Und wenn selbst ein ca. 40 Jahre alter C64 die 75R drinnen hat, wie kommst du darauf, dass nun in einem Fernseher/Beamer genau solche Pfuscher am Werk gewesen sein sollten, wie bei deinem Emitterfolgerausgang, welcher so wohl kaum serienmäßig irgendwo verbaut gewesen sein wird? @Uwe B. - die Abkürzungen der Nachnamen beachten! Andi M. schrieb: > Ich glaube das Problem war, dass damit der > Pegel zu niedrig war, also wurde der weg gelassen. Typischer Anfängerfehler. > Aber das Geraet haengt auch an dem > Fernseher, der 120 Ohm Eingangsimpedanz hat. Welches TV hat Abschlußimpedanz von 120R an welchem Eingang? Also wirklich nachgemessen im Betrieb meine ich.
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Gerade nochmal gesucht - es gibt den NE592 immer noch, der jegliche Pegelprobleme mit Sicherheit löst. Das ist ein universeller Videoverstärker, der höchstens noch einen Buffer am Ausgang braucht. https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=446&LA=0&nbc=1&q=ne592 Kost' fast gar nix.
Matthias S. schrieb: > Kost' fast gar nix. Von dem halt' ich aber aehnlich viel fuer die Anwendung hier: fast nix. Da gibts so ne olle Schaltung mit nem NPN und PNP Transistor, wo es eine starke Gegenkopplung vom Collector des PNP (Der auch der sehr niederohmiger Ausgang ist) auf den Emitter des NPNs via einen die Verstaerkung einstellenden Spannungsteiler gibt - weiss nicht wie die Schaltung heisst, aber das ist so die klassische Simpelschaltung, wenn man einen Videoverstaerker mit hochohmigem Eingang und 75 Ohm Ausgang und Verstaerkung 6dB oder bissl mehr braucht. Nicht so'n komischen IC, nur weil der sich Videoverstaerker schimpft. scnr, WK
Andi B. schrieb: > Ich dachte oben ging es aber eher um richtige Geräte, also fertige > Consumergeräte (Fernseher/Beamer waren gefragt) und nicht um Genau. Das war die Ausgangsfrage. Und zwar bezog sich diese auf die typische Eingangsimpedanz von Consumergeräten (nicht auf die hier strittige Ausgansgsimpedanz). Mittlerweile hat sich die Diskussion allerdings eher in Richtung "wie lege ich eine Verstärkerschaltung aus, die mit den gegebenen Umständen klar kommt?" weiter entwickelt. War auch bislang recht furchtbar diese Diskussion, finde ich. Andi B. schrieb: > irgendwelche Bastellösungen von in diesem Bereich eher unbedarften > Bastlern. Danke für das Lob :-/ > solche Pfuscher am Werk gewesen sein sollten, wie bei deinem Danke nochmals für die zweite Verunglimpfung. Ich denke ich habe das im entsprechenden Post ausreichend dargestellt. Daher habe ich ja auch den Disclaimer hinzugefügt in dem ich mir wünsche, dass Kommentare hierzu zu unterlassen sind. Andi B. schrieb: > Emitterfolgerausgang, welcher so wohl kaum serienmäßig irgendwo verbaut > gewesen sein wird? Genau. Auch das wurde in meinem Post erwähnt. Andi B. schrieb: > Typischer Anfängerfehler. Dipl Ing Elektrotechnik mit bald 30 Jahren Berufserfahrung und immer noch Anfänger... tss tss tss. Andi B. schrieb: > Welches TV hat Abschlußimpedanz von 120R an welchem Eingang? Also > wirklich nachgemessen im Betrieb meine ich. Andi M. schrieb: > Edit: Ich habe hier mal bei drei Fernsehern mit dem Multimeter in den > Eingang rein gemessen. Ergebnis: 2x um die 75 Ohm, 1x aber 125 Ohm. Auch > wenn die 125 Ohm ziemlich daneben scheinen, der Eingang ist bei allen > drei Geräten definitiv nicht hochohmig. OK, mein Fehler. Es waren bei der Messung 125 Ohm und nicht 120. Und ja, diese Art der Impedanzmessung ist nicht korrekt. Meine Messung kann also allerhöchstens einen klitzekleinen Hinweis darauf geben, dass hier eventuell eine Terminierung mit 125 Ohm vorhanden ist, statt richtigerweise mit 75 Ohm. Aber um Deine Frage zu beantowrten: "PROFI Hi-Line M37 Monitor - made in Korea" (https://www.radiomuseum.org/r/unknown_profi_hi_line_m37_monitor.html) @Matthias S.: ein fertiges IC kann man natürlich auch nehmen. Ich empfinde das aber als Overkill. Ich mag einfache Lösungen, solange sie funktionieren. Kompliziert wird es dann von ganz alleine (wenn was nicht funktioniert).
Dergute W. schrieb: > Da gibts so ne olle Schaltung mit nem NPN und PNP Transistor, wo es eine > starke Gegenkopplung vom Collector des PNP (Der auch der sehr > niederohmiger Ausgang ist) auf den Emitter des NPNs via einen die > Verstaerkung einstellenden Spannungsteiler gibt Toll, aber wieso zeigst du die Schaltung nicht? Stattdessen schimpfst du über den konstruktiven Vorschlag mit dem NE592, von dem du anscheinend keine Ahnung hast. Ich jedenfalls habe früher viel damit gemacht und weiß, das der Baustein einfach und zuverlässig ist.
Moin, Matthias S. schrieb: > Toll, aber wieso zeigst du die Schaltung nicht? Weil ich sie erstmal im grossen Muellhaufen suchen musste. https://www.next.gr/uploads/113/Simple-video-amplifier-circuit-diagram.png Achtung, mit der Dimensionierung von R7/R8 macht die ca. 3fache Verstaerkung. der R3 am Eingang sollte entfallen, wenn man hochohmig sein moechte, dafuer am Ausgang noch einmal ca. 75 Ohm in Reihe. Gruss WK
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Schade, bis heute eine Minute vor 6 war es hier wirklich produktiv. Es geht wohl auf den Freitag zu... Also mäßigt euch bitte. Die olle Schaltung, die Dergute W. meint, findet sich eventuell in dem ziemlich zu Anfang verlinkten Video Überspielverstärker von ELV. (Beitrag "Re: die 75Ohm Teminiserung bei Composite Video"). Da sind es dann allerdings drei Transistoren. Es kommt am Ausgang noch einer zur Impedanzwandlung dazu. Ich glaube bei nur einer angeschlossenen Senke braucht man den dritten Transistor nicht, da die Stufe mit dem PNP Transistor evtl schon ca 75 Ohm Ausgangsimpedanz hat. Ich hänge den Ausschnitt hier mal an.
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Moin, Nee, die von mir gemeinte und verlinkte Schaltung ist anders als die 3 stufige aus dem ELV-Videoueberspielverstaerker. Der Trick bei "meiner" Schaltung ist die Gegenkopplung via dem Spannungsteiler aus R7 und R8. Dadurch wird der Ausgang sehr niederohmig, obwohl T2 ja eigentlich in einer Emitterschaltung arbeitet. Die 3-Stufige Schaltung hat diese Gegenkopplung nicht. Ich hatte da schonmal was aufgebaut, leider auch ohne Schaltbild, ist alles zu lange her: Beitrag "Re: 3-fach Videoquellen Umschalter (FBAS) mit Signalerkennung" Gruss WK
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Andi M. schrieb: > Schade, bis heute eine Minute vor 6 war... Ja, das sehe ich auch so. Bei allen folgenden Antworten und Lösungsvorschlägen wurde ignoriert, dass irgendeine Fernspeisung gebraucht würde, die aus gutem Grund vermieden werden soll. Sie würde zusätzlich einen nicht unerheblichen Schaltungsaufwand erfordern, wohingegen die 1-Transistorschaltung mit dem PNP Emitterfolger alle Bedingungen zwar nicht mit höchstmöglicher Signaltreue, aber zweifellos mit völlig ausreichender Qualität und mit wirklich minimalem Aufwand erfüllt. Also bleib dabei. Du wirst nicht unglücklich damit.
Matthias S. schrieb: > Gerade nochmal gesucht - es gibt den NE592 immer noch, der jegliche > Pegelprobleme mit Sicherheit löst. Ich wollte ursprünglich den LM733 empfehlen; wohl ein 1:1 Ersatz zum NE592. Die einfache Spannungsversorgung der diskreten Schaltung kommt dem TO wahrscheinlich eher gelegen. Andi M. schrieb: > Batterie scheidet aus, weil das ganze 3 Tage Laufen muss und zumindest > meine jetzige Versaerkerschaltung braucht so 25-30 mA bei 5V. Das sind ca. 11 Wh. Eine Powerbank mit 37 Wh (10 Ah) schafft das locker. Diese ist gut+günstig+wiederverwertbar und bleibt auch mit 20 mA noch wach: https://www.hornbach.de/p/varta-power-bank-10000-mah-mit-ladekabel/10424283/
Andi M. schrieb: > Andi B. schrieb: >> irgendwelche Bastellösungen von in diesem Bereich eher unbedarften >> Bastlern. > Danke für das Lob :-/ War eigentlich nicht als Lob gemeint, sondern als Kritik an der Schaltung. > >> solche Pfuscher am Werk gewesen sein sollten, wie bei deinem > Danke nochmals für die zweite Verunglimpfung. Ich denke ich habe das im > entsprechenden Post ausreichend dargestellt. Daher habe ich ja auch den > Disclaimer hinzugefügt in dem ich mir wünsche, dass Kommentare hierzu zu > unterlassen sind. Musst dich ja nicht gleich auf den Schlips getreten fühlen. Das die gezeigte Lösung keine Profilösung, sondern Pfusch ist, da sind wir uns hoffentlich einig. Oder gefällt dir nur der Ausdruck Pfusch nicht und würdest lieber "schlechte Bastellösung" lesen? Egal, bei der Textmenge in diesem Thread hab ich wohl den Überblick verloren wer was gemessen und wer was "gebaut" hat. Nur um klarzustellen, Videoleitungen/-kabeln gehören mit 75R Ausgangsimpedanz getrieben und mit 75R abgeschlossen. Alles andere ist ... > Andi B. schrieb: >> Typischer Anfängerfehler. > Dipl Ing Elektrotechnik mit bald 30 Jahren Berufserfahrung und immer > noch Anfänger... tss tss tss. In punkto Video ganz offensichtlich Anfänger. Und das ist ja nichts verwerfliches. Soviel Selbsterkenntnis sollte man schon von jedem Erwachsenen erwarten können, dass er weiß, er kann nicht alles wissen. Schon gar nicht in allen Bereichen, und auch nicht in allen Bereichen der Elektronik. Ich bin jedenfalls Anfänger in vielen Bereichen, auch wenn ich schon mehr Berufserfahrung habe als du. Genug erklärt, um nun keine Beleidigungen mehr reinzuinterpretieren wo gar keine gemeint waren? Noch ein Tip zur Messung der Abschlußimpedanz - DC Multimeter ist natürlich ungeeignet für diese Messung. Kann stimmen, muß aber nicht. Warum nicht einfach eine richtige Videoquelle mit 75R abschließen, mit Oszi Sync messen (sind dann 0,3V), dann statt am 75R an deinen unbekannten Eingang anschließen und messen ob es wieder die 0,3V sind. Wenn man den Ausgangs-R nicht genau kennt, kann man ja auch noch einen Serien-R dazubauen. Dann kannst du ja durch den Messwert den wirklichen, exakten Eingangs-R ausrechnen. Bei deiner Ausbildung kannst du das. Hättest es nicht erwähnt, hätte ich den Rechengang auch noch dargelegt. Bei jedem namhaften Hersteller (darum habe ich gefragt) hätte ich gesagt, der ist sicher nicht 125R sondern ca. 75R. Bei deinem Modell ist das was anderes, auch wenn <> 75R sehr außergewöhnlich wären. Wird dir jeder mit ein bißchen Erfahrung in diesem Bereich bestätigen. HTH
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Andi B. schrieb: > Nur um klarzustellen, Videoleitungen/-kabeln gehören mit 75R > Ausgangsimpedanz getrieben und mit 75R abgeschlossen. Alles andere ist > ... Den Satz würde ich beenden mit ... unter Umständen durchaus auch akzeptabel, z. B. wenn die Leitung kurz ist oder wenn der Abschluss an einer Seite schon perfekt ist oder wenn die Qualitätsansprüche nicht so hoch wie das Studio-Niveau sind. Andi B. schrieb: > Noch ein Tip zur Messung der Abschlußimpedanz - DC Multimeter ist > natürlich ungeeignet für diese Messung. Kann stimmen, muß aber nicht Dem stimme ich zu. Zumal 125 Ω total unüblich sind, das ist verdächtig. Vielleicht liegt hinter einem Elko noch ein weiterer Widerstand von ca. 187 Ohm. Sagt einer, der ca. 40 Jahre lang zu einem großen Teil Entwicklung von analogen Videoschaltungen (FBAS) gemacht und dabei ein wenig Erfahrung gesammelt hat. (Und trotzdem nicht restlos alles weiß.)
Hui, ich finde es toll, wie gut Andi B. mich kennt! :-) >> Danke für das Lob :-/ > War eigentlich nicht als Lob gemeint, sondern als Kritik an der > Schaltung. Der Dank war auch nicht so gemeint. Ganz im Gegenteil. > Musst dich ja nicht gleich auf den Schlips getreten fühlen. Das die Tu ich aber! Und das obwohl ich keine Krawatten trage. > in diesem Thread hab ich wohl den Überblick verloren wer was gemessen > und wer was "gebaut" hat. Du hast dafür aber eine sehr feste Meinung über denjenigen von dem Du nicht mehr weisst, wer es war. > Nur um klarzustellen, Videoleitungen/-kabeln gehören mit 75R > Ausgangsimpedanz getrieben und mit 75R abgeschlossen. Alles andere ist Ich sehe, du hast Dein Schulwissen gut parat. Toll! >> Andi B. schrieb: >>> Typischer Anfängerfehler. >> Dipl Ing Elektrotechnik mit bald 30 Jahren Berufserfahrung und immer >> noch Anfänger... tss tss tss. > In punkto Video ganz offensichtlich Anfänger. Und das ist ja nichts OK, dann also mein Lebenslauf in Kürze: 4 Jahre Rundfunk, 7 Jahre Unterhaltungselektronik in der Fernsehentwicklung, 8 Jahre Halbleiterentwicklung (Tunerchips für TV und Mobilfunk). 10 Jahre bei einem Hersteller für Messgeräte in der RF-/Mixed Signal Hardwareentwicklung. Frequenzbereiche bis 100 GHz. Ich weiss also, was ich tue. Video hat am liebsten 75 Ohm an beiden Seiten. Aber ich weiss auch sehr genau, was passiert, wenn das nicht der Fall ist. Ich verstehe die Folgen dessen und kann durch geeignete Massnahmen sicherstellen, das Funktion und Performance erhalten bleiben. Durch Aufgabe starrer und im Detail unverstandener Faustregeln (wie z.B. "da gehört 75 Ohm hin") gewinnt ein Entwicklungsprozess neue Freiheitsgrade und eine Aufgabe kann oft mit weniger Resourcen besser erledigt werden. In den Frequenzbereichen, die mein tägliches Brot sind ist NICHTS wirklich richtig terminiert. Man geht mit Mismatching um und kalkuliert das mit ein. Und sorry, Video ist im Vergleich dazu Pipikram. Eigentlich mehr oder weniger Gleichspannung. > verwerfliches. Soviel Selbsterkenntnis sollte man schon von jedem > Erwachsenen erwarten können, dass er weiß, er kann nicht alles wissen. Das gilt folglich auch für dich. Recherchiere mal zum Thema "mount stupid" - evtl führt das zu neuer Selbsterkenntnis. > Noch ein Tip zur Messung der Abschlußimpedanz - DC Multimeter ist > natürlich ungeeignet für diese Messung. Kann stimmen, muß aber nicht. > Warum nicht einfach eine richtige Videoquelle mit 75R abschließen, mit [...] > exakten Eingangs-R ausrechnen. Bei deiner Ausbildung kannst du das. > Hättest es nicht erwähnt, hätte ich den Rechengang auch noch dargelegt. Multimetermessung braucht 2 Minuten. Eine richtige Messung locker mal ne Stunde. Wichtig ist nur, dass man weiss, dass die Multimetermessung nur einen Anhaltspunkt gibt und mitnichten die tatsächliche Impedanz. > Bei jedem namhaften Hersteller (darum habe ich gefragt) hätte ich > gesagt, der ist sicher nicht 125R sondern ca. 75R. Bei deinem Modell ist > das was anderes, auch wenn <> 75R sehr außergewöhnlich wären. Wird dir > jeder mit ein bißchen Erfahrung in diesem Bereich bestätigen. HTH Ich habe das mit einem Multimeter gemessen. Das einzige, was ich jetzt weiss ist, dass der Eingang nicht hochohmig ist. Und genau das war meine ursprüngliche Frage bei Themeneröffnung. Ich war interessiert daran Erfahrungswerte zu erhalten, ob alle Hersteller auf die korrekten Impedanzen achten (so wie wir das damals in der Fernsehentwicklung getan hatten), oder ob es da andere Hersteller gibt, die andere Konzepte fahren. Was ich jetzt aus meiner Anfrage gelernt habe ist, dass ich doch davon ausgehen kann, dass die allermeisten Senken einigermassen terminiert sind. Und ausserdem habe ich erfahren, dass ich Anfänger in der Videotechnik bin und das das aber gar nicht schlimm ist. Zum Glück glaube ich nicht alles, was ich im Internet lese.
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ich wollte nur mal kurz noch Vollzug melden. Die von mir beschriebene Schaltung mit einem PNP Transistor als Emitterfolger und Fernspeisung funktioniert soweit wie sie soll. Bildqualitaet auf der Quellseite (lokaler Bildschirm) ist unveraendert - der hochohmige Abgriff funktioniert also. Die Bildqualitaet auf anderen Seite des laengeren Kabels (aktuell getestet mit 12m Antennenkabel) ist aktuell nur "zufriedenstellend", denn ich habe jetzt noch ein ground-loop Problem. Was ich aber nicht sehe sind Reflexionen. D.h. das Konzept der einseitigen Terminierung funktioniert ebenfalls. Beidseitige Terminierung reduziert wie erwartet den Signalpegel und das Bild wird zu dunkel. Ist also ohne zusaetzlichen Verstaerker keine Option. Dem ground-loop Problem gedenke ich, mit einem Video-Isolator aus dem Reich der Mitte zu begegnen. Mal schauen, ob das Billigteil, dass ich bestellt habe, tauglich ist. Ansonsten kommt es unbenutzt in die "Erfahrungen" Kiste.
Andi M. schrieb: > Emitterfolger macht doch eine Stromverstärkung, die Spannung kannst du doch mit einer nachgeschalteten Basis-Grundschaltung locker verstärken. 2-fach - 4-fach für +6dB bis +12dB reicht doch, einfache BC10x oder Moderneres mit F<=100MHz reicht doch für Video.
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Joachim B. schrieb: >> Emitterfolger > > macht doch eine Stromverstärkung Dafür ist doch der Emitterfolger schon da. Als Impedanzwandler genau richtig. Wenns mal mehr Strom sein muss, ist auch ein BD135 gut geeignet - wenns kein Fake ist.
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