News RP2350-Nachbeben, ARM im Fokus der Politik uvam


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Zum RP2350 gibt es Neuigkeiten – neben einem Sicherheitswettbewerb (Schema Pwn 2 Own) steht ein Evaluationsboard mit einem Funkmodul ante portas. Intel verkauft seine Anteile an ARM, ARMBian geht in die Stabilisierungsphase des aktuellen Release-Zyklus und Adafruit kündigt ein Stemma-Board mit WCH-Mikrocontroller an. Die DARPA möchte derweil einen automatischen C-zu-Rust-Transpiler entwickeln, um die “Zukunftsfähigkeit” von C-Code sicherzustellen.

Raspberry Pi - Hacke den RP 2350 und gewinne 10 000 US-Dollar.

Im Hause Raspberry Pi scheint man die Sicherheits-Architektur des neuesten Mikrocontrollers sehr ernst zu nehmen. Aufgrund der gerade stattfindenden Hacker-Konferenz Def Con lancierte man den in der Abbildung gezeigte „Angriffs-Wettbewerb“, für dessen Gewinn 10 000 US-Dollar an Preisgeld ausgelobt sind.

Bildquelle: https://github.com/raspberrypi/rp2350_hacking_challenge

Zur Teilnahme muss der P. T. Angreifer nicht unbedingt physikalisch anwesend sein. Es ist auch möglich, ein im Handel erworbenes Pico 2-Board durch einspielen einer speziellen Firmware in eine Zieldarstellungsdrohne zu verwandeln. Zu beachten ist allerdings, dass diese Modifikation mit irreversiblen Einschränkungen einhergeht. Spezifischerweise ist es nach dem Aktivieren der Sicherheitsarchitektur nie wieder möglich, auf diesem Board die Harzard 3 - RISC-Kerne in Betrieb zu nehmen.

Challenger+ RP2350 WiFi6/BLE5 – Raspberry Pi Pico W 2 von schwedischem Drittanbieter

Im Bereich der Wireless-Varianten des Raspberry Pi Pico setzte man im Hause Raspberry Pi Foundation bisher auf Infineon - warum man nicht auf Espressif-Module setzt, kann wohl nur durch „Compatetive Anxiety“ erklärt sein. Sei dem wie es sei, bringt der schwedische Anbieter ILabs nun - wie in der Abbildung gezeigt - zusammen, was zusammen gehört.

Bildquelle: https://ilabs.se/product/challenger-rp2350-wifi-ble/.

Über das verwendete Funkmodul vermelden die Schweden folgendes:

1
ESP32-C6 WiFi/BLE module: With the ESP32-C6 network module you get high performance WiFi6 and BLE5.4 functionality right from the start. High speed SPI communication warrants high speed data transfers and low latency network operations.

Kritisch ist an der normalerweise um rund € 25 erhältlichen Platine vor allem, dass man im Hause Raspberry Pi sehr wahrscheinlich abermals auf den Funkmodul von Infineon setzen wird. Dies führt dann zu einer Insellösung.

Infineon AIROC CYW89829 - neuer Bluetooth LE-Mikrocontroller für den Automotivebereich.

Spricht man vom Teufel, so taucht er nur allzu oft auf. Im Fall von Infineon gilt, dass ein neuer Bluetooth LE-Mikrocontroller am Start steht - Spezifischerweise wird die neue Lütte folgendermaßen beschrieben:

1
The latest automotive part in the product family, the AIROC CYW89829 Bluetooth Low-Energy MCU, is ideal for car access and wireless battery management systems (wBMS) applications, due to its robust RF performance, long range and latest Bluetooth 5.4 features including PAwR (Periodic Advertising with Responses). The dual ARM ® Cortex ® core design of the chip family features separate application and Bluetooth Low Energy subsystems that deliver full featured support for Bluetooth 5.4, low-power, 10 dBm output power without a PA, integrated flash, CAN FD, crypto accelerators, high security including Root of Trust (RoT), and is PSA level 1 ready.
2
--- via https://www.infineon.com/cms/en/about-infineon/press/market-news/2024/INFCSS202408-136.html

In der unter der URL https://www.infineon.com/cms/en/product/promopages/CYW89829-Bluetooth-LE-MCU/#overview bereitstehenden Produktwebseite können schon jetzt Samples angefordert werden - wann das Produkt „Final“ verfügbar wird, ist derzeit noch nicht abschätzbar.

Def Con und Raspberry Pi - Palm OS-Entwicklerlegende Grinberg durch Security von Bühne entfernt.

Die „Kombination bzw. Ankündigung“, den RP2350-Sicherheitswettbewerb auf der Devcon stattfinden zu lassen, ist kein Zufall - jeder Teilnehmer bekommt als Namesschild einen „Kleinstcomputer“, der auf einem der Mikrocontroller basiert. Interessant ist, dass die Entwicklung der dort befindlichen Firmware wohl von der einst aus Palm OS-Zeiten bekannten Programmierer-Legende Dimitry Grinberg vorangetrieben wurde. Aufgrund von „Lizenzstreitigkeiten“ wurde dieser dann von seinem eigenen Vortrag zum Thema entfernt.

Bildquelle: https://twitter.com/dmitrygr/status/1822126826606739678.

Wer mehr Informationen zum neuesten „Drama“ in der Welt der Uptoniten erfahren, oder einfach ein wenig grinsen möchte, findet bei The Register unter https://www.theregister.com/2024/08/13/defcon_badge_disagreement_gets_physical/?td=rt-4a eine - lustige - Zusammenfassung der irgendwie perfekt ins Bild passenden Vorfälle.

ARM, zur Ersten - Intel verkauft seine Aktienanteile

Spätestens nach dem Debakel um Curie, Galileo und Co. war klar, dass der X86-Architektur im Mikrocontroller und MSR-Bereich keine große Zukunft zusteht. Im Hause Intel konnte man dieses Problem bisher mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten, da man ob des Besitzens eines durchaus erheblich umfangreichen ARM-Aktienpaket ja doch irgendwie am Erfolg von ARM mitschnitt. Handelsblatt berichtet nun unter Bezug auf ein SEC-Filing, dass diese Partnerschaft durch Verkauf der Anteile geendet ist:

1
Der angeschlagene US-Chipriese verkaufte seinen Anteil von 1,18 Millionen Aktien bereits im zweiten Quartal, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Behördenmitteilung hervorgeht
2
--- via https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/halbleiter-intel-verkauft-beteiligung-an-chip-firma-arm/100059731.html

ARM, zur Zweiten.

Das Auch-Inkludieren von RISC/V-Kernen im neuesten Raspberry Pi Pico-Mikrocontroller scheint ARM nicht sonderlich zu stören. Im aktuellsten an die Entwicklerschaft verschickten Newsletter findet sich die in der Abbildung gezeigte Lobung des Produkts.

Bildquelle: https://newsroom.arm.com/blog/raspberry-pi-pico-2-arm-cortex-m33?utm_source=

Emteria - Abkündigung der alten MDM-Infrastruktur final.

Im Hause der Industrie-Android-Variante Emteria gibt es ebenfalls Neuerungen. In einem heute an die P. T. Nutzerschaft versendeten Newsletter vermeldet man nach folgendem Schema, dass das „alte“ MDM-Interface im Laufe der nächsten Tage den Weg alles irdischen gehen wird:

1
Please note that the old UI (https://mdm.emteria.com/Home/ListDevices) is now officially deprecated. Due to its limitations, particularly in handling data from different servers accurately, the old UI will be completely removed on December 31st, 2024.
2
If you have already transitioned to the new UI, you are not affected by this change and can continue using the system as usual.

Adafruit - Entwicklerboard auf Basis von WCH CH32V203

Etablierte Mikrocontrollerhersteller dürften die Ankündigung des in der Abbildung gezeigten Produkts ungefähr so verfolgen, wie ein Grillkoch die Installateur eines Burgergrillroboters betrachtet.

Bildquelle: https://www.adafruit.com/product/5996

Die vor allem wegen ihrer hohen Breitenwirkung relevante Adafruit hat nun angekündigt, eines ihrer Stemma-Boards auf Basis der WCH-Ultra Low Cost-Mikrocontroller anbieten zu wollen. Zum Zeitpunkt der Drucklegung ist das Board um fünf Euro plus Versand erhältlich. Interessant ist, dass in der „Beschreibung“ nach folgendem Schema auf die „Unzureichendheit“ der verwendeten WCH-Hardware hingewiesen wird:

1
However, please note that the CH32 series is not supported nearly-as-well as ATmega, ESP32, ATSAMD, STM32, or RP2040 chips that have a strong company-led development community. WCH is very "its a low cost chip, you figure it out" kind of company, and while there is some community-led development it is still best used by folks comfortable with having to use Makefiles, clone git repositories, edit configuration files, etc. It definitely does not run CircuitPython or Micropython, and Arduino support is very early. It's definitely not good for beginners! 
2
--- via https://www.adafruit.com/product/5996

DARPA TRACTOR – Projekt zur Transpilation von C in RUST

Dass die Rust-Entwicklerschaft im C-Umfeld zu wildern sucht, dürfte für Leser von Mikrocontroller.net nicht überraschend sein. In Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Forschungsbehörde DARPA plant man ein Projekt, das die automatisierte Transpilation von (als schwierig zu wartend angesehenem) C-Code in Rust-Code automatisieren soll:

1
After more than two decades of grappling with memory safety issues in C and C++, the software engineering community has reached a consensus. Its not enough to rely on bug-finding tools. The preferred approach is to use safe programming languages that can reject unsafe programs at compile time, thereby preventing the emergence of memory safety issues.
2
3
The TRACTOR program aims to automate the translation of legacy C code to Rust. The goal is to achieve the same quality and style that a skilled Rust developer would produce, thereby eliminating the entire class of memory safety security vulnerabilities present in C programs. This program may involve novel combinations of software analysis, such as static analysis and dynamic analysis, and machine learning techniques like large language models.
4
--- https://www.darpa.mil/program/translating-all-c-to-rust

Weitere Informationen zum Wie der Teilnahme finden sich unter der URL https://www.darkreading.com/application-security/darpa-aims-to-ditch-c-code-move-to-rust - zu beachten ist allerdings, dass derartige Aufträge im Allgemeinen vor allem bzw. nur an Unternehmen mit starkem US-Bezug vergeben werden.

Armbian - Release ante Portas.

Das hinter der im Embeddedbereich weit verbreiteten Linuxdistribution Armbian stehende Entwicklerteam informiert seine P. T. Nutzerschaft nun darüber, dass der aktuelle Release-Zyklus im Stabilisierungsbereich angekommen ist. Spezifischerweise soll der Fokus der Maintainer nun vor allem auf der Sicherstellung der Produktqualität liegen:

1
As we approach our next point release, the focus shifts entirely towards bug fixing and stabilization. Feature development is on hold this month to ensure that core functionalities like network connectivity, video output, and booting processes are solid. We aim to resolve as many issues as possible during this period.

Im Rahmen der Ankündigung findet sich auch die folgende Passage, die einen Ausblick auf die Zukunftsplanung zur Verfügung stellt:

1
Target for next release 
2
We are targeting kernel v6.6 for our current builds and v6.10 for edge builds, while vendor kernels will remain at their latest versions6.1.y for Rockchip 3588 and 5.15.y for Meson64 legacy. Video acceleration for Rockchip 35xx should now work in Chromium with both vendor and edge kernels, especially on Jammy and Noble Gnome builds, with potential compatibility on other platforms. We focus on providing stable builds where we have active maintainers who are well-versed in the current status of images. If you're interested in contributing, consider stepping up as a maintainer by reviewing the expectations and responsibilities.

: Bearbeitet durch NewsPoster
von Mathias M. (matjes)


Lesenswert?

Wo kommt denn die Begründung "Lizenzstreitigkeiten" her? Im Tweet steht 
ja nur, das er nichts genaues wüsste. Und aufgrund der Streitigkeiten er 
überlegt die Lizenz zu entziehen.

Keine Ahnung, was Defcon mit seiner Firmware genau macht. Aber er dürfte 
mindestens indirekt der Verbreitung auf dem Badge zugestimmt haben. Wer 
die Firmware für den Badge entwickelt und ausliefert, kann nicht 
nachträglich dann die Lizenz entziehen. Die weitere Verbreitung (damit 
ich das hier zu Hause hacken kann) kann er im Zweifelsfall aber 
untersagen.

von Mathias M. (matjes)


Lesenswert?

Was ich mich zum Rust transpiling frage: Kann man damit nicht 
theoretisch einfach auch C sicherer machen? In (safe) Rust muss man sich 
ja einfach alle Gedanken zur Speichersicherheit gemacht haben und der 
Compiler beschwert sich, wenn das nicht passiert ist. Also muss der 
Transpiler alle Speicherfehler finden, um das in safe Rust zu 
Übersetzen. Aber dann könnte man doch auch gleichwertigen C Code 
ausspucken oder nicht?

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Mathias M. schrieb:
> Aber dann könnte man doch auch gleichwertigen C Code
> ausspucken oder nicht?

Aber dann hätte man ja keinen Grund für die x-te "sichere" Sprache, die 
den Programmierern das Erlernen der Grundlagen abnehmen soll. Und man 
hätte keine Sprache, in der altbekannte Dinge mit neuen tollen Namen 
("Crate") versehen werden. Und man hätte keine Sprache mit CoC. Weil 
gerade auf den es ja heutzutage ankommt.

Das wäre doch total uncool. Nee, das geht also schon mal gar nicht.

Als junger Programmierer muss man alles ablehnen, womit vorangehende 
Generationen gearbeitet haben. Denn vorangehende Generationen sind blöd, 
senil und rückständig, und nur als junger, dynamischer Mensch mit allen 
Pronomen kann man überhaupt vernünftige Programme entwickeln.

Boomer hingegen finden Cobol cool, oder K&R-C.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Was ich mich zum Rust transpiling frage: Kann man damit nicht
> theoretisch einfach auch C sicherer machen?

Natuerlich. Wichtiger, jenseits vom Basteltisch wird keiner
mit K&R von anno Tubak programmieren. Da wird wohl wenigsten
Misra genutzt:

https://de.wikipedia.org/wiki/MISRA-C

Da kann es dir auch schon passieren das du deinen Source
einchecken willst und dann wird dir auf die Finger geklopft.
Und natuerlich sind da auch alle Warnungen an.

Aber wenn man als Fanboy unbedingt was neues mit Fussaufstampfen
durchdruecken will dann vergisst man sowas.

> Das wäre doch total uncool. Nee, das geht also schon mal gar nicht.

Gegen ein paar Neuerungen waer ja auch mal nix zu sagen, aber ich
schon den Eindruck das Rust irgendwie auch eine Glaubenslehre ist.

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Wichtiger, jenseits vom Basteltisch wird keiner
> mit K&R von anno Tubak programmieren.

Das macht hoffentlich auch am Basteltisch niemand, denn K&R-C ist etwas, 
was man wirklich ablehnen darf. Mit C89 hingegen kann man auch heute 
noch problemlos sichere, wartbare und zuverlässige Programme schreiben.

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

@ Tam:
Darf man fragen warum es kritisch sein soll wenn auf dem Raspi Board ein 
Produkt von Infineon verwendet wird? Das Funkmodul ist doch eine Art 
Blackbox mit dem man als Anwender/Programmierer nichts zu tun hat. Man 
nutzt es nur. Genauso wie man von einem Standard ESP das Funkmodul nur 
verwendet, aber nichts direkt damit zu tun hat. Das Funkmodul auf dem 
Raspi kann damit von jeder x beliebigen Firma sein. Zudem hat Raspi 
nichts mit ESP zu tun, von daher haben sie freie Auswahl. Zur Frage 
zurück. Warum soll es kritisch sein? Vielleicht ist es ja das bessere 
Produkt.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Tam H. schrieb:

Hallo Tam,

ich wiederhole die Frage. Was verstehst du unter kritisch?

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Da wird wohl wenigsten
> Misra genutzt:

Alleine die Vorstellungen, so etwas wie Misra würde irgend etwas an der 
Situation ändern ist schon realtätsfremd.

C ist per Definition und Grundkonzeption eine Sprache, die halt dem 
Programmierer alle Freiheiten gibt, auch die mit dem Schuss in den 
eigenen Fuss. Daran ändert auch Misra nichts.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Christoph M. (mchris)


Lesenswert?

Oliver S. (oliverso)
20.08.2024 09:46
>C ist per Definition und Grundkonzeption eine Sprache, die halt dem
>Programmierer alle Freiheiten gibt, auch die mit dem Schuss in den
>eigenen Fuss. Daran ändert auch Misra nichts.

Doch, genau das ändert Misra. Das ist Sinn und Zweck von Misra. Was die 
meisten Entwickler nicht mögen: dass Misra genau diese Freiheiten von C 
einschränkt.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Daran ändert auch Misra nichts.

Das bedeutet vermutlich das du den Standard noch nicht gelesen hast und 
das er bei dir auch nicht automatisch ueberprueft wird oder?

Vanye

von Christoph M. (mchris)


Lesenswert?

>Das bedeutet vermutlich das du den Standard noch nicht gelesen hast und
>das er bei dir auch nicht automatisch ueberprueft wird oder?

https://www.absint.com/rulechecker/index.htm

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> aber ich
> schon den Eindruck das Rust irgendwie auch eine Glaubenslehre ist.

Und C nicht? 🤣

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Und C nicht? 🤣

Nein. C ist einfach ein durchgesetzter von allen genutzter Standard. 
Kein guter! Aber ein Standard. Man muss sich Fragen ob seine Nachteile 
nicht durch den Vorteil ein Standard zu sein aufgehoben werden.

Vergleich es mit LED-Leuchtmitteln. Sind Gluehbirnen sicher oft 
ueberlegen. Kann ich aber nirgends einfach so auswechseln weil es keinen 
Standard ist.

So ist es mit jeder neuen Schickimickisprache die gerade durch Dorf 
getrieben wird auch. Und das die Rustanbeter fuer alles eigene Woerter 
und Verhaltensweisen erfinden muessen hinterlaesst schon etwas von 
Zeugen Jehova oder so auf dem Level. Man koennte sagen das Ambiente 
stimmt nicht. .-)

Vanye

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Nein. C ist einfach ein durchgesetzter von allen genutzter Standard.

Tja, C++ ist auch standardisiert, aber sobald man das einbringt wird C 
mit Inbrunst verteidigt...

von Rbx (rcx)


Lesenswert?

Niklas G. schrieb:
> Tja, C++ ist auch standardisiert, aber sobald man das einbringt wird C
> mit Inbrunst verteidigt...

Es ist doch eher so, dass Rust mit Inbrunst verteidigt wird. Und C muss 
verteidigt werden gegen Assembler, weil es die Programmierung von von 
MCs erleichtert, vor allem wenn man mit verschiedenen zu tun hat.
Was jetzt C++ in diesem Zusammenhang zu suchen hat, weiß ich auch nicht 
genau, aber es gibt halt gehäuft Nachrichtenaustausch zwischen Objekten 
- wo C++ eben auch seine Vorteile hat. Außerdem kann man ja auch mal was 
neues Lernen, und da die Bibliothekswelt in C++ (oder die 
Weiterentwicklung) auch top ist (Haskell-Bib-Einträge gab es nur zu 
Hype-Zeiten), warum nicht? ;)

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


Lesenswert?

Rbx schrieb:

> Und C muss
> verteidigt werden gegen Assembler, weil es die Programmierung von von
> MCs erleichtert, vor allem wenn man mit verschiedenen zu tun hat.

Es ist zwar natürlich wahr, dass C die Portierung zwischen verschiedenen 
Architekturen deutlich vereinfachen kann, es ist aber genauso wahr, das 
C auf JEDER Architektur zumindest tendenziell weniger effizient ist 
als eine Umsetzung in Asm.

Ersteres preisen die C-Gurus natürlich euphorisch an, letzteres sind sie 
nicht bereit zuzugeben...

Diese armseligen C-only-Typen sind genauso hirnlos-gläubig wie die 
Apologeten aller anderen Sprachen. Oft ist die Ursache nur eine:

Sie können einfach nix anderes, zumindest nicht wirklich.

Leute, die wirklich programmieren können, lachen über diese ganzen 
einsprachigen Idioten. Ganz besonders über die, die zwar genug wissen, 
um zu merken, dass sie da ein Kompetenz-Defizit haben, aber eben 
öffentlich lieber als bedingungslos-gläubiger Apologet eben der Sprache 
aufzutreten, die sie halt können.

Armselige hirnlose Dumpfbrammen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Tja, C++ ist auch standardisiert, aber sobald man das einbringt wird C
> mit Inbrunst verteidigt...

Den Eindruck habe ich nicht! Im Embeddedbereich ist es eher so das C++ 
leise ignoriert wird. :)
Vermutlich sogar zu recht. C++ waere IMHO die bessere Wahl, aber nur 
wenn man einiges im Embeddedbereich bewusst ungenutzt laesst. Das setzt 
aber voraus das man diese Sprache gut drauf hat um dann bewusst nur 
Teile zu verwenden und da scheint mir C++ zu komplex. So viele Leute die 
sagen koennen das sie den Sprachumfang komplett drauf haben scheint es 
bei C++ nicht zu geben. Jedenfalls nicht im Embeddedumfeld wo die Leute 
ja auch noch andere Faehigkeiten vorweisen muessen.

Aber vielleicht schaffen da ja RP2040 oder RP2350 ein umdenken. Die 
breite Ausstreuung von Dualcores fuer jedermann zusammen mit der PIO die 
auch komplexe Sachen Timinggenau erlauben wuerden es vermutlich moeglich 
machen C++ sagen wir mal lockerer einzusetzen. Und das viele Ram hilft 
da auch noch.

Unser heutiges Ueberflussleben ist schon hart. Frueher war alles besser. 
:-D

Man man sollte nicht vergessen, die Intention von Sprachen wie Rust oder 
Go ist es gute zuverlaessige Programme auch von Leuten aus der 
Regionalliga zu bekommen die man entsprechend gering bezahlen kann. 
Hinter diesen Sprachen stecken IMHO auch grosse wirtschaftliche 
Interessen.

Vanye

von F. (radarange)


Lesenswert?

Ist Rust die Lösung für alle Probleme? Nö, natürlich nicht.
Aber: Es ist ein Versuch, mit einer neuen Programmiersprache 
Anwendungsbereiche abzudecken, die bisher ganz gut von C (und C++) 
versorgt wurden, ohne jedoch diesen absoluten Fokus auf maximale 
Performance und "der Programmierer wird schon wissen, was er tut" zu 
setzen. Das finde ich gut. Im allgemeinen weiß man zwar, was man tut, 
aber Fehler oder Unachtsamkeiten passieren auch den besten Leuten und 
dann ist man froh über eine Sprache, bei der das nicht direkt zur 
Katastrophe führt.

von F. (radarange)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Man man sollte nicht vergessen, die Intention von Sprachen wie Rust oder
> Go ist es gute zuverlaessige Programme auch von Leuten aus der
> Regionalliga zu bekommen die man entsprechend gering bezahlen kann.
> Hinter diesen Sprachen stecken IMHO auch grosse wirtschaftliche
> Interessen.

Sieh es mal so: Es gibt nur wenige Leute, die nicht in der 
"Regionalliga" arbeiten, du wirst also immer massenweise dieser Leute 
bekommen. Aktuell schreiben die murksigen C- und C++-Code, obwohl 
genügend Leistung vorhanden wäre, dass man Sprachen benutzen könnte, die 
unproblematischer sind. In Zukunft schreiben die hoffentlich murksigen 
Rust-Code, bei dem zumindest einige Fehlerklassen nicht mehr auftreten 
können, die Software wird also insgesamt besser, trotz gleichbleibender 
Qualifikation und Codequalität.

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Ob S. schrieb:
> es ist aber genauso wahr, das
> C auf JEDER Architektur zumindest tendenziell weniger effizient ist
> als eine Umsetzung in Asm.

Jetzt riecht es auf einmal ganz besonders streng nach "Moby".

von Rbx (rcx)


Lesenswert?

Ob S. schrieb:
> Ersteres preisen die C-Gurus natürlich euphorisch an, letzteres sind sie
> nicht bereit zuzugeben...

Und lassen dabei gelegentliche Fettnäppchen auch nicht aus. Außerdem 
muss man ja auch fragen, wie hoch das technische Interesse wirklich ist, 
wenn man sich nicht mit Asm-Code auskennt. ARMs haben nicht viele 
Befehle, allerdings ist der Assemblercode auch reichlich stupide. Stört 
aber nicht, wenn man mehr wissen will - ein Asm? Pfui, Igitt, Ieebaba, 
wegdamit! usw. passt einfach nicht in diesem Zusammenhang. MCs verstehen 
heißt doch auch, sich mit der Hardware auseinanderzusetzen. Die 
C-Entwickler waren ja auch sehr gut in Asm und konnten sich bei der 
BS/OS-Programmierung auf ein Minimum Asm beschränken.
C-Only kann dann auch eigentlich nicht richtig C, weil ein gewisser 
Asm-Hintergrund ja irgendwo auch noch die halbe Miete ist.

Aber die richtigen Gurus, die vor beidem nicht zurückschrecken, können 
einem regelrecht Angst machen - sofern die nicht immer wieder 
beeindrucken. Ist halt nicht nur Asm und C bei denen, sondern auch ein 
theoretisch-praktischer Hintergrund, der weit von dem weg ist, was sich 
der normaler Mensch überhaupt vorstellen kann.
Früher kamen solche Leute, gerade bei der E-Technik eher aus dem 
Asm-Pascal-Bereich.

F. schrieb:
> In Zukunft schreiben die hoffentlich murksigen
> Rust-Code, bei dem zumindest einige Fehlerklassen nicht mehr auftreten
> können, die Software wird also insgesamt besser, trotz gleichbleibender
> Qualifikation und Codequalität.

Nützt nichts, wenn man besoffen, aber angeschnallt in den Jägerzaun 
brettert und zuletzt von einem Holzpfahl abgestochen wird.
Der Watcom C und Fortran - Compiler, bzw. das Entwicklungskit ist viel 
besser, das kann man auch in einem alten Windows auf den USB-Stick 
installieren. Offline, in der stillen Kammer, ganz in Ruhe usw.
Bei Rust braucht man ein Linux und Linux Offline ist ja auch irgendwie 
schwierig.
Rust werde ich genau dann ernst nehmen, wenn die Community es schafft, 
eine funktionierende Offline-Version für Free-DOS anzubieten.
https://www.reddit.com/r/rust/comments/ask2v5/dos_the_final_frontier/

Auf die ständige kognitive Dissonanz-Bereinigung habe ich auch keinen 
Bock - das kann man eine Zeit lang amüsant finden, langweilt in letzter 
Zeit aber nur noch.
Diese Rust Jünger können sich mal ein Beispiel an FreePascal nehmen - 
bevor die einen auf Heiligsprechung machen.
Alte Computer wie z.B. in Museen haben oft nur einen in Pascal 
entwickelten Emulator für DOS.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Ob S. schrieb:
>> es ist aber genauso wahr, das
>> C auf JEDER Architektur zumindest tendenziell weniger effizient ist
>> als eine Umsetzung in Asm.
>
> Jetzt riecht es auf einmal ganz besonders streng nach "Moby".

Tippe eher auf c-hater, das einzige Ergebnis einer Googlesuche nach 
"Dumpfbramme":

Beitrag "Re: Ltspice: Optimierung vieler Parameter"

Was soll das überhaupt sein, ein unpolierter Stahlklotz?

https://de.wikipedia.org/wiki/Bramme

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Rbx schrieb:
> Bei Rust braucht man ein Linux und Linux Offline ist ja auch irgendwie
> schwierig.

Du halluzinierst:

https://static.rust-lang.org/dist/rust-1.80.1-i686-pc-windows-msvc.msi
https://static.rust-lang.org/dist/rust-1.80.1-x86_64-pc-windows-msvc.msi

von F. (radarange)


Lesenswert?

Rbx schrieb:
> F. schrieb:
>> In Zukunft schreiben die hoffentlich murksigen
>> Rust-Code, bei dem zumindest einige Fehlerklassen nicht mehr auftreten
>> können, die Software wird also insgesamt besser, trotz gleichbleibender
>> Qualifikation und Codequalität.
>
> Nützt nichts, wenn man besoffen, aber angeschnallt in den Jägerzaun
> brettert und zuletzt von einem Holzpfahl abgestochen wird.

Ich weiß ehrlich nicht, was du mir damit sagen willst.
Ich habe kurz skizziert, warum ich denke, dass eine moderne Sprache, die 
die selbe Nische bespielt, in der auch C erfolgreich ist, erstrebenswert 
ist, weil dort extrem viel Code benötigt und entwickelt wird und man für 
diese Masse an Code nicht die notwendige Anzahl von Leuten mit extrem 
guter Qualifikation bekommen kann, da es davon nur sehr wenige gibt. 
Eine moderne Sprache könnte hier helfen, einige Klassen mit geringen 
Performanceeinbußen (die heute dank üppiger Leistung viel leichter 
verschmerzbar sind) leicht vermeidbarer und in der Realität 
problematischer Fehler einfach schon zur Entwicklungszeit gar nicht erst 
aufkommen zu lassen, was die insgesamte Softwarequalität verbessert. Ob 
die Sprache nun Rust sein muss? Mir echt egal, mir geht's da ums 
Prinzip.

> Der Watcom C und Fortran - Compiler, bzw. das Entwicklungskit ist viel
> besser, das kann man auch in einem alten Windows auf den USB-Stick
> installieren. Offline, [...] Rust [...] Linux [...] Free-DOS [...] kognitive 
Dissonanz-Bereinigung [...] FreePascal [...] Heiligsprechung [...] Alte Computer 
[...] in Museen

Ich weiß ehrlich nicht, was du mir damit sagen willst.

von Rbx (rcx)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Du halluzinierst:

Nö, den Windows-Quark habe ich runtergeschmissen, Rust läuft, und das 
fast ungefragt viel schwupptiger und seriöser und zuverlässiger in 
Linux.

F. schrieb:
> Ich weiß ehrlich nicht, was du mir damit sagen willst.

Das war auch nur ein Test, ob du überhaupt erreichbar bist, das ist 
nämlich der übliche Rust-Prediger nicht.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Sieh es mal so: Es gibt nur wenige Leute, die nicht in der
> "Regionalliga" arbeiten, du wirst also immer massenweise dieser Leute
> bekommen.

Das ist eine denkbare Betrachtungsweise. Ich wuerde aber nicht so 
bezahlt werden wollen. .-)

Vanye

von Hans S. (hansschall)


Lesenswert?

Das scheint hier ja in einen wilden Streit zwischen C, Fortran, Basic, 
etc und Rust Fans auszuarten.

Hier einfach ein paar Punkte, die Rust meiner Meinung nach besser macht 
als andere Sprachen, das heißt aber nicht dass andere Sprachen irgendwie 
schlecht wären oder keine eigenen Vorteile hätten:

- Na klar und oft zitiert: Speichersicherheit. Rust lässt einen 
standardmäßig keinen Unsinn machen. Das heißt aber nicht dass man das 
nicht kann, dafür gibt es unsafe {}, dann muss man sich halt wie in C 
und ASM selbst drum kümmern.
- Die Speichersicherheit erstreckt sich im Embedded-bereich auch auf 
Peripherieregister und ganze module. Es ist in safe Rust schlicht 
unmöglich einen DMA-Kanal aus versehen zwei mal gleichzeitg zu 
verwenden. Jedes Peripheral ist im Grunde einfach ein leeres struct von 
dem bei der Initialisierung nur eine einzige Instanz erzeugt wird. Da 
das struct aber leer ist, fliegt es bei der Kompilierung raus und hat 
keine Performanceauswirkungen. Trotzdem gelten dieselben Regeln wie für 
Speicher: Genau eine Besitzer, entweder mehrere readonly Referenzen oder 
eine RW Referenz.
- Interrupts: Es ist in Rust weder möglich unsynchronisiert auf globale 
Variable zuzugreifen, noch Code zu schreiben, bei dem eine 
Interruptunterrechung Probleme machen könnte. Auch kann man nicht 
vergessen danach die Interrupts wieder zu aktivieren.
- Speicher: Embedded Rust hat standardmäßig nur .data, .bss und den 
Stack. Einen Heap gibt es von alleine nicht. Braucht man aber auch 
nicht, man kann problemlos ganze Netzwerkstacks ohne programmieren. Wenn 
man doch einen Heap will, gibts das aber auch, für fast jede Architektur 
gibt es eine genau dafür spezialisierte Implementierung.
- Performance 1: Durch konsequente Verwendung des Stacks und nur 
seltener verwendung von spezialisierten Heap-implementierungen (man kann 
sogar mehrere für die jeweilige Anwendung optimierten Heaps verwenden), 
kann Rust effizienter sein als standard C malloc()
- Performance 2: Rust hat standardmäßig keine virtual funcation tables 
wie C++ (auch hier gilt, wenn man es will bekommt man es trotzdem). Auch 
Generics machen keine Probleme, im Gegenteil sie werden gerade im 
Embedded bereich viel verwendet.
- Performance 3: Spätestens wenn man in C/C++ ein RTOS braucht, ist Rust 
vorne. Statt einem OS mit Kontextwechsel, mehreren Stacks, ... wird 
einfach async verwendet. Damit lassen sich extrem einfach Dinge wie 
Timeouts umsetzen. Bei Netzwerkstacks unterscheidet sich die API nur 
minimal von Netzwerk auf Desktop. Async ist nachweislich schneller als 
ein RTOS und erzeugt kleineren Code. Auch async braucht keinen Heap, 
alle Größen können statisch berechnet werden.
- Performance 4: In Rust werden fast immer zero-cost abstractions 
verwendet, also Abstraktion ja, Overhead nein. Obwohl die API teilweise 
genauso high-Level ist wie man es aus der Desktop-Programmierung kennt, 
verursacht das keine Performanceeinbußen.
- Stromverbrauch: Da async Rust im Regelfall von Interrupts getrieben 
wird, wird der Prozessor während dem Leerlauf im Regelfall automatisch 
ohne weitere Konfiguration in den Slep-Mode versetzt. Selbst ohne 
besondere Vorkehrungen ist der Stromverbrauch fast Baterie-tauglich.
- Auch in Rust gibt es inline ASM und man kann C-Code einbetten (und das 
ganz ohne komplizierte build-scripts)

Ich kann jedem nur mal empfehlen z.B. Embassy (https://embassy.dev/) 
auszuprobieren. Umgekehrt habe ich auch schon selbst Projekte mit C und 
AVR-ASM umgesetzt. Für ganz kleine Projekte mach ich das auch immer 
noch.

Wenn ich demnächst mal Zeit habe werde ich mal einen Artikel im Wiki zum 
Thema Embedded Rust schreiben.

Ich würde mir wünschen mehr über solche technischen Unterschiede zu 
diskutieren und sich nicht gegenseitig als "Rust-Prediger" zu 
beschimpfen oder sich zu beschweren, dass Rust nicht auf DOS läuft. 
Genau deswegen hab ich mir die Mühe gemacht diesen Beitrag zu schreiben.

von Daniel A. (daniel-a)


Lesenswert?

> The TRACTOR program aims to automate the translation of legacy C code to
> Rust. The goal is to achieve the same quality and style that a skilled
> Rust developer would produce, thereby eliminating the entire class of
> memory safety security vulnerabilities present in C programs.

Das ernsthaft jemand glaubt, das währe machbar, unglaublich.

C ist eine formal definierte Sprache. Abgesehen vom UB, ist genau 
definiert, was was tut. Würde man das 1:1 in Rust übersetzen, muss man 
zwangsläufig auch die selben Bugs weiterhin drin haben, ansonsten ist es 
nicht das selbe Programm.

Darum wollen sie wohl LLMs nutzen, und es nicht 1:1 übersetzen. Nur, 
wenn man das nicht tut, also das C Programm nachher nicht mehr tun muss, 
was der Programmierer hingeschrieben hat, ist effektiv komplett 
undefiniert, was es tun wird und tun kann, man hat gar keine formalen 
Garantien mehr.

Man kann nicht beides haben. Entweder, die Übersetzung ist formal 
gleichwertig (inklusive Fehler), oder was es tut kann nicht mehr vorher 
gesagt werden, und Gott weiss was da raus kommt, jedenfalls sicher 
nicht, was der ursprüngliche Entwickler geschrieben hat.

Bei Computern gibt es keine Wunder und keine Magie. Auch nicht, wenn man 
ein LLM nutzt.

von F. (radarange)


Lesenswert?

Naja, die Idee ist sicher, über vorhandene Artefakte (Spezifikationen, 
Tests, Handbücher, Code, etc.) LLM-gestützt eine Spezifikation zu 
erarbeiten und daraus dann LLM-gestützt neuen Code zu erzeugen. Im 
Prinzip kann das schon funktionieren und man wird dadurch sicher einige 
Fehler los. Nur: Im Prinzip. Wie es in der Realität aussieht, ist eine 
andere Frage, das kann ich zu schlecht bewerten, dafür habe ich zu 
wenige Erfahrungen damit.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


Lesenswert?

Niklas G. schrieb:

> Harald K. schrieb:

>> Jetzt riecht es auf einmal ganz besonders streng nach "Moby".
>
> Tippe eher auf c-hater

Das passt.

Naja, der Kornpichler ist zwar einigermaßen erfahren und auch halbwegs 
intelligent, aber halt auch doch kein Überflieger. Sonst hätte er das 
locker alleine ermitteln können...

Wollte er aber wohl garnicht. Oder schlimmer: sehr wahrscheinlich weiß 
er es längst (ist ja schließlich auch nicht besonders schwer zu 
ermitteln). Aber dann hätte ich natürlich argumentativ gleich einen ganz 
anderen Hintergrund. Dem wollte er sich wohl nicht aussetzen. Da ist es 
für ihn doch deutlich einfacher, mich zum Moby zu deklassieren...

Das Problem bei Moby war: der konnte eben nur Asm. Und das nicht mal 
gut. Und genau das ist bei mir anders. Und davor haben Typen wie der 
Kornpichler halt Angst. Jörg Wünsch ist genau so einer, überhaupt viele 
von der "alten Garde".

Viele von denen habe sich auch mal in Asm versucht, es aber nie zu 
besonderer Leistung geschafft. Hauptsächlich übrigens wohl deshalb, weil 
sie Asm nur in Anhängseln zu ihren hauptsächlich in C verfassten 
Anwendungen benutzt haben. Das ist eben Mist, mit diesem Ansatz kann Asm 
nur einen kleinen Teil seiner Vorteile ausspielen. Viele, sehr wirksame 
Optimierungen werden allein dadurch unmöglich, dass halt der Code in's 
C-ABI passen muss. Jedenfalls, wenn man die Vorteile der Benutzung der 
C-Runtime nicht aufgeben will. Oder kann...

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Steht die Sonne tief, wirft auch Dünnschiss lange Schatten.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Ob S. schrieb:
> Und davor haben Typen wie der Kornpichler halt Angst

Gut zu wissen, wenn mir das nächste Mal wer die Brieftasche klauen will 
sag ich "ey, ich kann Assembler!".

von Jemin K. (jkam)


Lesenswert?

Boah, dieses konstante Geningel der Rust-Adapten nervt. Scheint so eine 
Art vegane Programmiersprache zu sein, mit der man allen auf den Sack 
gehen muss.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


Lesenswert?

Jemin K. schrieb:
> Boah, dieses konstante Geningel der Rust-Adapten nervt. Scheint so eine
> Art vegane Programmiersprache zu sein, mit der man allen auf den Sack
> gehen muss.

Das konsequente Beharren der C-Only-Typen nervt. Unfähig, die Vorteile 
zu erkennen, die Rust bietet. Das ist was, was sich wirklich über 
Assembler erhebt (also eine echte Hochsprache) und nicht nur effektiv 
ein lausiger Macro-Assembler mit viel (effektiv überwiegend nutzlosem) 
Syntax-Bombast ist.

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Ob S. schrieb:
> Unfähig, die Vorteile
> zu erkennen, die Rust bietet.

Weichere Windeln.

von Norbert (der_norbert)


Lesenswert?

Ob S. schrieb:
> Unfähig, die Vorteile zu erkennen, die Rust bietet.
1
$ apt list *rust* | wc -l

2009

Nur unwesentlich mehr als zweitausend zu installierende Pakete. ;-)

von Bruno V. (bruno_v)


Lesenswert?

Daniel A. schrieb:
> Man kann nicht beides haben. Entweder, die Übersetzung ist formal
> gleichwertig (inklusive Fehler), oder was es tut kann nicht mehr vorher
> gesagt werden, und Gott weiss was da raus kommt, jedenfalls sicher
> nicht, was der ursprüngliche Entwickler geschrieben hat

Es reicht ja, wenn es "klaren Code" (der offensichtlich keine 
Fallstricke enthält) übersetzt und bei "unklarem Code" (mit 
Fallstricken) Eingriff fordert. Vielleicht mit alternativen Vorschlägen. 
Quasi wie ein gutes Merge-Tool, dass vieles allein schafft aber ab und 
zu nachfragt.

von Ein T. (ein_typ)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
>  Und man hätte keine Sprache mit CoC.

Jetzt faselst Du schon zum wiederholten Mal in wenigen Tagen über einen 
Code Of Conduct. Offenbar ist es für Dich unerträglich, wenn Menschen 
respektvoll miteinander umgehen wollen.

von Ein T. (ein_typ)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
>> Und C nicht? 🤣
>
> Nein.

Doch. Das erkennt man schon an Glaubenskriegen wie diesem.

> C ist einfach ein durchgesetzter von allen genutzter Standard.

Die allermeisten Entwickler nutzen C nur, wenn sie müssen, und zwar...

> Kein guter!

...genau deswegen.

> Aber ein Standard. Man muss sich Fragen ob seine Nachteile
> nicht durch den Vorteil ein Standard zu sein aufgehoben werden.

Meine gute Erziehung verhindert, Dir detaillierter zu erklären, was 
dieser Standard mich mal kreuzweise kann, solange ich meine Aufgaben 
ohne ihn besser, schneller, komfortabler, einfacher und sicherer lösen 
kann. C mache ich heute nur noch, wenn mich jemand mit vorgehaltener 
Waffe dazu zwingt.

Derartige Aussagen beweisen nur, daß es sehr wohl um einen Glaubenskrieg 
geht, und manche Leute sich wegen religiöser Dogmen wie diesem nicht nur 
selbst das Leben schwer machen, sondern es auch anderen schwer machen 
wollen. Und wer das nicht mitmacht, ist ein Ungläubiger und wird mit 
Herabwürdigung bestraft!

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> C mache ich heute nur noch, wenn mich jemand mit vorgehaltener
> Waffe dazu zwingt.

Dazu braucht es keine Waffe. Das Arbeitsamt reicht. Denn wenn du
im Embeddedbereich arbeiten willst und kein C kannst dann bist
du praktisch arbeitslos.

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Ein T. schrieb:
> Offenbar ist es für Dich unerträglich, wenn Menschen
> respektvoll miteinander umgehen wollen.

CoC hat nichts mit respektvollem Umgang miteinander zu tun, sondern tut 
nur so. Tatsächlich ist das ein moralinsaures Sprech- und Denkverbot, 
ausgedacht von vermeintlich progressiven Personendarstellern aus 
vermeintlich liberalen Kreisen in den USA.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Sprech- und Denkverbot

Was wird dir denn verboten zu sagen und zu denken?

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:

> Dazu braucht es keine Waffe. Das Arbeitsamt reicht. Denn wenn du
> im Embeddedbereich arbeiten willst und kein C kannst dann bist
> du praktisch arbeitslos.

Der Witz ist: Erst wenn man wirklich versteht, was C tut, kann man 
einschätzen, wie Scheiße C ist.

D.h.: Das Problem, kein C zu können, ist oft überhaupt kein Problem. 
Eher das Problem, kein C zu wollen.

Aber klar, für Geld ist man auch mal zu Kompromissen bereit und benutzt 
wieder besseren Wissens diesen unnützen Mist. Wenn's so gewollt ist und 
bezahlt wird.

Für Geld mache ich vieles Widerwärtige. Sogar Programmierung in C. 
Freiwillig aber niemals.

von Norbert (der_norbert)


Lesenswert?

Ob S. schrieb:
> Der Witz ist: Erst wenn man wirklich versteht, was C tut, kann man
> einschätzen, wie Scheiße C ist.

Bei deinem Geschreibsel fällt mir sofort Folgendes ein:

Wie soll ich wissen was ich denke,
bevor ich lese was ich schreibe.

In diesem Sinne: Lies die Beiträge vor dem Absenden vielleicht erst 
einmal durch.

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
>> C mache ich heute nur noch, wenn mich jemand mit vorgehaltener
>> Waffe dazu zwingt.
>
> Dazu braucht es keine Waffe. Das Arbeitsamt reicht.

Arbeitsämter (ich glaube, die heißen jetzt anders) sind nicht mein 
Maßstab.

Nebenbei bemerkt, sollen auch gute Python-, Perl-, Ruby-, Rust- und 
andere Entwickler ihren Lebensunterhalt ganz gut bestreiten können.

> Denn wenn du
> im Embeddedbereich arbeiten willst und kein C kannst dann bist
> du praktisch arbeitslos.

Das stimmt, macht C aber trotzdem nicht zu einem eleganten Werkzeug. Und 
C zu können, hilft auch außerhalb des Embedded-Umfelds enorm. Wer 
bestreitet das?

von Christoph M. (mchris)


Lesenswert?

Das scheint mir ein recht umständlicher Syntax
1
#![no_std]
2
#![no_main]
3
4
use panic_halt as _;
5
6
#[arduino_hal::entry]
7
fn main() -> ! {
8
    let dp = arduino_hal::Peripherals::take().unwrap();
9
    let pins = arduino_hal::pins!(dp);
10
11
    let mut led = pins.d13.into_output();
12
13
    loop {
14
        led.toggle();
15
        arduino_hal::delay_ms(1000);
16
    }
17
}
von
https://blog.logrocket.com/complete-guide-running-rust-arduino/

im Vergleich zu
1
void setup() {
2
  pinMode(LED_BUILTIN, OUTPUT);
3
}
4
5
void loop() {
6
  digitalWrite(LED_BUILTIN, HIGH);  
7
  delay(1000);                     
8
  digitalWrite(LED_BUILTIN, LOW);    
9
  delay(1000);                   
10
}

Man braucht deutlich mehr kryptische Zeichen, die ein Tribut and die 
Maschinenlesbarkeit sind.

Und hier steht der Mensch und der einfache Syntax im Focus, die Maschine 
in Form des Compilers hat etwas mehr Arbeit:
1
from machine import Pin 
2
from time import sleep 
3
4
BUILT_IN_LED_PIN = 25
5
6
led = machine.Pin(BUILT_IN_LED_PIN, machine.Pin.OUT)
7
8
while True:
9
    led.high() 
10
    sleep(0.5) 
11
    led.low()  
12
    sleep(0.5)

In der heutigen Zeit ist nicht einzusehen, dass der Mensch mehr Arbeit 
in syntaktische Unzulänglichkeiten steckt, wenn es Maschinen besser 
können.

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Ob S. schrieb:
> Der Witz ist: Erst wenn man wirklich versteht, was C tut, kann man
> einschätzen, wie Scheiße C ist.

Da Du auch mit Deinem neuen Namen nach wie vor exakt überhaupt keine 
Ahnung von C hast, ist Dein Geschreibsel so wie eine Empfehlung des 
Papstes über beglückendes Familienleben.

Niklas G. schrieb:
> Was wird dir denn verboten zu sagen und zu denken?

Es wird die Bedeutung von etablierten Begriffen verdreht, um ihnen eine 
ausschließliche Einzelbedeutung unterzujubeln, und wer sich nicht an 
diese Diktion hält (die von jungen antikolonialistischen Soziologen 
festgelegt wird), der wird "gecancelt".

Und dann kommt halt sowas dabei raus:

https://blog.fefe.de/?ts=98450c8d

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Es wird die Bedeutung von etablierten Begriffen verdreht, um ihnen eine
> ausschließliche Einzelbedeutung unterzujubeln, und wer sich nicht an
> diese Diktion hält (die von jungen antikolonialistischen Soziologen
> festgelegt wird), der wird "gecancelt".
> Und dann kommt halt sowas dabei raus:

Das war nicht die Frage. Die Frage war, was DIR verboten wird. Was 
möchtest DU sagen oder denken, was DU jetzt nicht mehr darfst?

Im verlinkten Artikel wird übrigens nur kritisiert, dass die 
Entscheidung geheim getroffen wird, nicht der CoC an sich:

At present, what we have is 'trust me, there’s problems, and we need to 
deal with them, but we can’t say anything.' I don’t feel comfortable 
with that kind of power being wielded in that much secrecy."

Fefe schreibt:

> Er fand etwas lustig.

Wenn ich schreibe:

"Ich finde es lustig wie du dich bemühst, hier die Performance zu 
verbessern"

Ist das voll in Ordnung? Ich finde ja nur was lustig. Genauer geht Fefe 
nicht drauf ein, warum wohl...

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Niklas G. schrieb:
> Das war nicht die Frage.

Das war nicht die Frage, die Du gestellt hast. Das war aber meine 
Antwort. Ich muss nicht persönlich von einer Zeitgeisterscheinung 
betroffen sein, um sie ablehnen zu dürfen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Das war nicht die Frage, die Du gestellt hast. Das war aber meine
> Antwort. Ich muss nicht persönlich von einer Zeitgeisterscheinung
> betroffen sein, um sie ablehnen zu dürfen.

Nichtsdestotrotz bleibt es ein bisschen arm, über Ententeiche zu 
Gackern, wenn alle Enten und Teiche weit weg sind.

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Sheeva P. schrieb:
> Nichtsdestotrotz bleibt es ein bisschen arm

Nö, das sehe ich anders. Kritik an Dingen nur noch Menschen 
zuzugestehen, die ganz unmittelbar davon betroffen sind, wäre eine 
massive Fehlentscheidung.

Denn das wäre äquivalent zu:
Du darfst erst dann ein Produkt in Frage stellen, wenn Du auch wirklich 
Krebs davon bekommen hast (und das nachweisen kannst).

Bis dahin wird Dir Dein Arbeitgeber weiterhin schicke Asbestjacken für 
die Arbeit am Hochofen zur Verfügung stellen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.