Ich suche ein Gerät, dass mir an einer Industrieanlage temporär die 24V-Speisung überwacht. Wir haben den Verdacht, ein (sterbendes) Bauteil die Speisung kurzzeitig einreisst und deshalb die Anlage auf Störung geht. Ich brauche keine tagelange oder wochenlange Überwachung. Es reicht, 2-3 Stunden ein paar Mal pro Sekunde zu messen. Kennt jemand ein solches Gerät? Wenn möglich im 3-stelligen Bereich? Danke & Grüsse
Severin E. schrieb: > Kennt jemand ein solches Gerät? Was spricht dagegen einfach ein Oszi zu nehmen? Single Trigger auf fallende flanke mi Level X (z.B.20V)? Ein günstiges Sigilent liegt in deiner Preisklasse. Und du kannst es sogar ein zweites Mal verwenden 😉
Oszi und Trigger auf fallende Flanke bei z.B. 22V einstellen? Dann sieht man auch kurze Unterbrechung mit.
Wenn ein Aufzeichnungsintervall von 1 s genügt: Multimeter mit USB-Schnittstelle und PC zur Speicherung.
Selbst so ein ganz einfaches Spielzeugoszi auf ST32-Basis kann das. z.B. DSO150
Hans schrieb: > Wenn ein Aufzeichnungsintervall von 1 s genügt Das ist eben nicht ganz klar. Auf der einen Seite wird vermutet dass, Severin E. schrieb: > die Speisung kurzzeitig einreisst auf der anderen Seite spricht man von Severin E. schrieb: > ein paar Mal pro Sekunde zu messen Also kurze Ausreißer liegen in meinen zeitlichen Dimensionen im us/ms Bereich.
H. H. schrieb: > Selbst so ein ganz einfaches Spielzeugoszi auf ST32-Basis kann das. Die Frage ist, ob der TO das kann
Severin E. schrieb: > Wir haben den Verdacht, ein (sterbendes) Bauteil > die Speisung kurzzeitig einreisst und deshalb die Anlage auf Störung > geht. Einbrechende 24V aufgrund eines defekten Bauteils okay, aber warum sollte es nach dem Defekt wieder stundenlang funktionieren?
Harald A. schrieb: > Einbrechende 24V aufgrund eines defekten Bauteils okay, aber warum > sollte es nach dem Defekt wieder stundenlang funktionieren? Es könnte durchaus sein, dass ein krankes Netztgerät nicht mehr die volle Leistung liefert und die Spannung nur dann einbricht, wenn prozessabhängig mal eine höhere Leistung benötigt wird.
N. M. schrieb: > Severin E. schrieb: >> ein paar Mal pro Sekunde zu messen > > Also kurze Ausreißer liegen in meinen zeitlichen Dimensionen im us/ms > Bereich. Ab 5 us: Ein LM339 Komparator mit nachgeschaltetem Flipflop liefert Dir eine einfache Ja/Nein Aussage zum Spannungseinbruch. Jetzt ist die Frage, ob Du noch einen Zeitstempel dazu benötigst -- wenn nein, ist das Thema für 5€ Teileaufwand gelöst .-)
Rainer W. schrieb: > Die Frage ist, ob der TO das kann Ein Oszilloskop in den Single-Trigger-Modus stellen? Raktenwissenschaft?
Harald A. schrieb: > Einbrechende 24V aufgrund eines defekten Bauteils okay, aber warum > sollte es nach dem Defekt wieder stundenlang funktionieren? Weil die Realität voll von solchen, auf den ersten Blick unmöglichen Dingen ist. Und Funktionieren bedeutet oft nicht einwandfrei Funktionieren, was aber oft lange nicht auffällt. Die berühmt-berüchtigten sporadischen (bei Fehlerbeschreibungen der Nutzer eher "Hin und wieder") Fehler... Die haben schon sehr viel Geld, unnötiges (aber in der beruflichen Praxis meist unvermeidliches =>_Zeitdruck, Geld: _Arbeitszeit ist teuer) Komponententauschen und vor allem Nerven gekostet. Wenn man schon so weit wie der TO ist und weis, wo der Fehler wahrscheinlich (aber nicht gewollt reproduzierbar) liegt ist man schon im Vorteil. Die eindeutig defekten Bauteile (und selbst Baugruppen) gar mit erkennbarer und nachvollziehbare Ursache sind ein Glücksfall. Bauteile (Ganze Maschinen bzw. Baugruppen), die nach einem "Defekt" oder einem nicht nachvollziehbaren (nicht beobachteten, nur von Nutzer weitergegebene) Fehlverhalten über Stunden oder sogar Tage wieder "heile" und fehlerfrei sind. Ist (leider..?!) die herausfordernde, interessante aber auch oft nervende Realität in der Instandhaltung und bei den Reparaturabteilungen im E-Technik (und wohl auch Software) Umfeld. An all die Oszilloskop Empfehler: Technisch volle Zustimmung - aber es gibt leider so manche Betriebe und Örtlichkeiten, wo selbst ein 50€ 20MHz Hand "Oszilloskop" nicht unbeaufsichtigt liegen (auch bei eindeutig erkennbaren Messvorgang) gelassen werden sollte...
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Darius schrieb: > An all die Oszilloskop Empfehler: > Technisch volle Zustimmung - aber es gibt leider so manche Betriebe und > Örtlichkeiten, wo selbst ein 50€ 20MHz Hand "Oszilloskop" nicht > unbeaufsichtigt liegen (auch bei eindeutig erkennbaren Messvorgang) > gelassen werden sollte... Das Problem Kenne ich. Selbst Kensington-Schloss, fixiert am Stahlträger und dann am TDS210 war kein Hinderungsgrund -- alles was gut aussieht "verdunstet" gelegentlich .-) Daher mein Tipp mit Komparator und Flipflop, LED und simples Bopla-Graues-Gehäuse: Das weckt keine Gelüste es zu entwenden .-)
Severin E. schrieb: > Ich brauche keine tagelange oder wochenlange Überwachung. > Es reicht, 2-3 Stunden Darius schrieb: > aber es gibt leider so manche Betriebe und Örtlichkeiten, wo selbst ein > 50€ 20MHz Hand "Oszilloskop" nicht unbeaufsichtigt liegen (auch bei > eindeutig erkennbaren Messvorgang) gelassen werden sollte... 1. Bei derart verstohlenen Angestellten kann man für die nötigen 2-3 Stunden auch daneben sitzen bleiben. So kann man dann die Messung auch gleich wieder neu triggern, wenn es ein Fehlalarm z.B. durch eine Schaltstörung war. 2. Man kann so ein winziges Oszi so im Schaltschrank zu verstecken, dass es keiner findet. Im Zweifelsfall auf der Hutschiene im erwähnten simplen grauen Bopla-Gehäuse. Andrew T. schrieb: > Kensington-Schloss, fixiert am Stahlträger und dann am TDS210 Wie geht das? Das Oszi hat doch gar keinen Kensington-Anschluss.
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Andrew T. schrieb: > Daher mein Tipp mit Komparator und Flipflop, LED und > simples Bopla-Graues-Gehäuse: > Das weckt keine Gelüste es zu entwenden .-) Relais in Selbsthaltung, ggf mit vorgeschalteter Z-Diode.
Aber die Anforderungen des TO nach "mehreren Messungen pro Sekunde" erfüllt ein simpler Datenlogger wie z.B. der hier: - https://www.datenlogger-store.de/volt101a-datenlogger-spannung.html
Hallo, ich habe zu ähnlichem (aber langsameren) Zweck mal Erfolge mit einem "pokit pro" gefeiert. Das war echt ok und im speziellen Fall ein guter Helfer. Vll wäre das was für dich. Grüsse J
Kommt drauf an in welcher Umgebung.. Es gibt ganz einfache "überwachungs/Schutzrelais" die sich nach Spannungseinbruch/Kurzschluss/Überstrom nicht wieder zurücksetzen. Bei unserer Anlage sind 100 davon verbaut.. so weiß man immer in welchem Bereich es Probleme gibt. Die Springen von grün auf rot und sind mit einem Taster zurückzusetzen. Viele Industrie Netzteile kann man z.B. per DIP Schalter einstellen, ob ein Kurzschluss Automatisch zurückgesetzt wird, oder das Netzteil sich bis zum Reset abschaltet. Messgeräte für so etwas gibt's auch genug. Es gibt ja schon Multimeter die so etwas loggen können. Edit: selbst gebaut hätte ich das für so eine simple Sache mit nen paar Bauteilen aus der Schublade und 20 Zeilen Arduino Code. (Schonmal gemacht)
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Darius schrieb: > aber es gibt leider so manche Betriebe und Örtlichkeiten, > wo selbst ein 50€ 20MHz Hand "Oszilloskop" nicht > unbeaufsichtigt liegen (auch bei eindeutig erkennbaren Messvorgang) > gelassen werden sollte... Denkst du, der Datenlogger wird billiger?
Monk schrieb: > Denkst du, der Datenlogger wird billiger? Philipp K. schrieb: > Edit: selbst gebaut hätte ich das für so eine simple Sache mit nen paar > Bauteilen aus der Schublade und 20 Zeilen Arduino Code. (Schonmal > gemacht) Zeigen ! Ein ADS1115 im Freilauf kann rund achthundert Abtastungen pro Sekunde liefern, den habe ich in einem Gerät. Die Frage ist nur, wie viele davon der Arduino abgefragt und gespeichert bekommt.
Manfred P. schrieb: > Ein ADS1115 im Freilauf kann rund achthundert Abtastungen pro Sekunde > liefern, den habe ich in einem Gerät. Wozu ein externer ADC, wenn der Arduino schon einen hat? Und zur Abtasthäufigkeit bin ich mir sicher, dass jedes Gerät, das an der 24V-Vesorgung hängt, intern einen Versorgungspuffer für deutlich mehr als 1,2ms hat. > Die Frage ist nur, wie viele davon > der Arduino abgefragt und gespeichert bekommt. Er muss ja nicht jede Messung speichern, sondern nur dann, wenn ein Einbruch aufgetreten ist. Und selbst dann im Grunde nur "wann", "wie lange" und "wie weit". Wenn "wann" die Zeit in Minuten nach dem Einschalten, "wie lange" eine Dauer in ms, und "wie weit" der 8-Bit ADC-Wert ist, dann wären das 4 Bytes, die im Fall eines Spannungseinbruchs geschrieben werden müssten. Und zum "Auslesen" dieser gespeicherten Werte könnte der Arduino diese Daten einfach dauernd an der seriellen Schnitte ausgeben. Das dafür nötige Programm passt locker auf eine Bildschirmseite.
Die Abteilung hat sich doch schon lange ein ordentliches Multimeter gewünscht. Das Fluke 289 kann als Event Recorder 2.5ms Peaks speichern und passt haarscharf ins 3-stellige Budget ;)
Manfred P. schrieb: > Zeigen ! > Ein ADS1115 im Freilauf kann rund achthundert Abtastungen pro Sekunde > liefern Jo, später gerne.. mit Esp32 sind der Speicher und das Webinterface mit visueller zeitlicher Darstellung gleich an Board. Das sind dann aber mehr als ein paar Zeilen Code im Gegensatz zur Seriellen Ausgabe als CSV. Der ADC des Esp32 ist nicht der Hit, deswegen nehme ich da den ADS1115. Ich habe quasi das gleiche Problem nur mit einem 4-20ma Drucksensor in Bar gelöst.
Nachtrag. Mein Projekt ist noch auf einem Rechner an den ich erstmal nicht rankomme, ich habe aber mal den Github Co-Pilot nach einem Code mit eeprom Abspeicherung und serieller Ausgabe als CSV gefragt. Das sind auch nur 20 Zeilen. (Speicherung bei wesentlicher Änderung) Es wäre auch eine Möglichkeit nur ein Multimeter mit "MIN" Funktion anzuklemmen und nach 3 Stunden auf den Wert zu schauen. Mein "Billig Multimeter" kann auch schon im 0,2Sekunden Takt loggen.
Lothar M. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Ein ADS1115 im Freilauf kann rund achthundert Abtastungen pro Sekunde >> liefern, den habe ich in einem Gerät. > Wozu ein externer ADC, wenn der Arduino schon einen hat? Ich habe mehrere Anwendungen, wo ich den A/D des ATMega328 eines Arduinos direkt nutze. Da habe ich mehrfach Ausreißer gesehen, sodass ich einer schnellen Messung nicht vertrauen kann. In meinem Spannungslogger mit A*-ProMini lasse ich einen ADS1115 mit der Library vom lygte.dk frei laufen, da habe ich noch keine Fahrkarten gesehen. > Und zur > Abtasthäufigkeit bin ich mir sicher, dass jedes Gerät, das an der > 24V-Vesorgung hängt, intern einen Versorgungspuffer für deutlich mehr > als 1,2ms hat. Das ist eine Frage des Gesamtkonzeptes, was man wirklich braucht. >> Die Frage ist nur, wie viele davon >> der Arduino abgefragt und gespeichert bekommt. > Er muss ja nicht jede Messung speichern, sondern nur dann, wenn ein > Einbruch aufgetreten ist. Und selbst dann im Grunde nur "wann", "wie > lange" und "wie weit". Stimmt, nur agieren, wenn außerhalb des Toleranzfeldes sollte einfach zu machen sein.
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