Ich bin aktuell etwas verwirrt: Ich muss mich mit (Leistungs) Übertragern beschäftigen, wie sie etwa in Push-Pull oder Halb/Vollbrückenwandlern eingesetzt werden. Wie das Windungsverhältnis berechnet wird ist ja noch recht einfach und naheliegend bzw. in den beispielhaft angeschauten Datenblättern auch nett beschrieben. Aber wie würde man jetzt praktisch ein geeignetes Produkt auswählen? Als Beispiel mal die Würth WE-PPTI: Die gibt es mit unterschiedlichen Induktivitäten und Vµs Werten (was ist das?), andere Hersteller wie Pulse spezifizieren hingegen den Kernquerschnitt AC und die maximale Flussdichte BM. Kann man das irgendwie umrechnen bzw. wie wählt man überhaupt einen Übertrager mit richtigem / passenden Induktivitätswert? Dazu sagen die mir bekannten Datenblätter (hauptsächlich LT Bauteile) leider nichts. Und damit zusammenhängend: Wie simuliere ich in LTSpice den Übertrager richtig? Kann man den "realen" Koppelfaktor (real ja immer <1) irgendwie abschätzen / aus den Datenblättern ablesen? Und wie verhält es sich dann mit den Induktivitäten und den Wicklungsverhältnissen? Also wenn ich eine Induktivität L1 von 40µ habe und ein Wicklungsverhältnis von 1:2, ist L2 dann 80µ oder 1600µ oder ganz was anderes? Danke schonmal für die Hilfe :-)
Niklas M. schrieb: > Also wenn ich eine Induktivität L1 von 40µ habe und ein > Wicklungsverhältnis von 1:2, ist L2 dann 80µ oder 1600µ oder ganz was > anderes? Ideal ist die Induktivität quadratisch abhängig von der Windungszahl, also 160 µH.
Danke, erste Unklarheit beseitigt. Also bei 1:3 dann 40µH und 360µH. Aber wie kommt man überhaupt darauf, einen Übertrager mit 40µH zu brauchen? Ich habe gerade gelernt, dass TI z.b. beim SN6501 den Vμs Wert verwendet, kann man daraus für Simulationszwecke die Induktivität bestimmen oder sind das unabhängige Parameter?
von Niklas M. schrieb: >Aber wie kommt man überhaupt darauf, einen Übertrager mit 40µH zu >brauchen? Ist irgendwie ein Kompromiss. Die Induktivität soll möglichst hoch sein damit der Blindstrom klein ist und den Kern nicht in die magnetische Sättigung treibt. Und der Draht soll moglichst dick sein, damit es wenig Verluste am ohmschen Widerstand des Drahtes gibt. Also im Prinzip wie bei anderen Trafos auch. Das ist bei Gegentaktwechselrichtern so. Bei Sperrwandlern und Eintaktflußwandlern ist das anders, die sollen ja Energie im Magnetfeld zwischenspeichern. Die brauchen einen Luftspalt, damit der Kern nicht in Sättigung kommt.
Ehrlich gesagt, Schaltnetzteil-Entwicklung ist nichts für Anfänger. Man muss x Sachen beachten, wenn es gut funktionieren soll. Fachliteratur lesen: https://e2e.ti.com/cfs-file/__key/communityserver-discussions-components-files/188/5635.Under-the-Hood-of-Flyback-SMPS-Designs.pdf https://e2e.ti.com/cfs-file/__key/communityserver-discussions-components-files/196/Finalprojectvignesh.pdf Und die klassischen SLUPs von Lloyd Dixon (wie es scheint, bekommt man die nur noch mit Anmeldung): SLUP126.pdf, SLUP132.pdf, SLUP200.pdf, SLUP205.pdf, SLUP222.pdf, SLUP265.pdf Eine Current-Probe fürs Oszi ist eigentlich unverzichtbar.
Es soll ja gar kein Schaltnetzteil werden, nur ein paar kleine isolierte Spannungsversorgungen für Spannungsmessungen und RS485. Also wenn ich die Möglichkeit habe, nehme ich den Übertrager (eigentlich wäre das in dem Fall ja ein Trafo, weil ja nicht Signale sondern Leistung übertragen wird, trotzdem scheint jeder Übertrager zu sagen?) mit der höchstmöglichen Induktivität unter Beachtung des maximal zulässigen Stroms und natürlich der Baugröße?
von Niklas M. schrieb: >Es soll ja gar kein Schaltnetzteil werden, nur ein paar kleine isolierte >Spannungsversorgungen Dann mach einen Gegentaktwechselrichter mit Eisenkern, 50Hz bis 100Hz. Wird wie jeder Netztrafo berechnet. Oder Gegentaktwechselrichter 20kHz mit Ferritkern für Breitbandübertragung
Niklas M. schrieb: > Es soll ja gar kein Schaltnetzteil werden, nur ein paar kleine isolierte > Spannungsversorgungen für Spannungsmessungen und RS485. Sowas kauft man für wenig Geld fertig im Laden. > mit der höchstmöglichen Induktivität unter Beachtung des maximal > zulässigen Stroms und natürlich der Baugröße? Nein. Mit einer ausreichend hohen Induktivität.
Niklas M. schrieb: > Ich bin aktuell etwas verwirrt: Ich muss mich mit (Leistungs) > Übertragern beschäftigen, wie sie etwa in Push-Pull oder > Halb/Vollbrückenwandlern eingesetzt werden. Wie das Windungsverhältnis > berechnet wird ist ja noch recht einfach und naheliegend bzw. in den > beispielhaft angeschauten Datenblättern auch nett beschrieben. Siehe Transformatoren und Spulen. > Aber wie > würde man jetzt praktisch ein geeignetes Produkt auswählen? Als Beispiel > mal die Würth WE-PPTI: Die gibt es mit unterschiedlichen Induktivitäten > und Vµs Werten (was ist das?), Das ist die maximale Spannungszeitfläche, die man an eine Wicklung anlegen kann, bevor sie in Sättigung geht. > andere Hersteller wie Pulse spezifizieren > hingegen den Kernquerschnitt AC und die maximale Flussdichte BM. > Kann man das irgendwie umrechnen Sicher, siehe Artikel oben. > Und damit zusammenhängend: Wie simuliere ich in LTSpice den Übertrager > richtig? Kann man den "realen" Koppelfaktor (real ja immer <1) irgendwie > abschätzen / aus den Datenblättern ablesen? Sicher. Aber dazu braucht man die Streuinduktivität, die oft nicht angegeben ist. > Und wie verhält es sich dann > mit den Induktivitäten und den Wicklungsverhältnissen? Also wenn ich > eine Induktivität L1 von 40µ habe und ein Wicklungsverhältnis von 1:2, > ist L2 dann 80µ oder 1600µ oder ganz was anderes? N1:N2 = L1^2:L2^2 L = Al * N^2 LTspice will immer Induktivitäten haben, Windungszahlen kennt es nicht.
Niklas M. schrieb: > ein paar kleine isolierte > Spannungsversorgungen für Spannungsmessungen und RS485. Dafür wurden isoliere DC/DC Wandler erfunden. Ein 50Hz Trafo ist erheblich größer, schwerer und schon aufgrund des notwendigen Materialeinsatzes meist teurer als der DC/DC Wandler. So bald Du das 'Netz' für den Trafo machst, also eine getaktete Stufe, ist es ein Schaltnetzteil. Und das zu bauen macht zwar Spaß, ist aber eben nichts für schnelle und billige Ergebnisse.
Niklas M. schrieb: > Es soll ja gar kein Schaltnetzteil werden, nur ein paar kleine isolierte > Spannungsversorgungen für Spannungsmessungen und RS485. Sowas gibt es haufenweise zu kaufen, klein, kompakt und für das Geld kannst Du es nicht selber bauen. Der Klassiker DCDC 5V/5V/1W: https://www.digikey.de/de/products/detail/murata-power-solutions-inc/NME1S0505SC/21410571 Aber Achtung, die sind alle nicht kurzschlußfest. Das sind erst die etwas teueren mit Weitbereichseingang (2:1, 4:1) und Regelung.
Torsten B. schrieb: > Eine Current-Probe fürs Oszi ist eigentlich unverzichtbar. Naja, der Emitter-/Source-Widerstand, wie er gerade in deinem ersten Dokument schon am Anfang gezeigt wird, genügt fürs Erste vollauf. i = u/R sollte man schon kennen. ;-) Eine halbwegs empfindliche Strommesszange ist relativ teuer, und mit den „groben“ wird man bei Kleinleistungs-Wandlern nicht viel reißen. Also wenn der Weg das Ziel ist, kann man sich allemal auch hinsetzen und mal einen Sperrwandler selbst bauen. Wenn es nur auf das Ergebnis ankommt, haben die Vorredner ja schon genügend käufliche Varianten genannt.
Käuflich mit den passenden Spannungen habe ich leider keine gefunden und es ist für mich durchaus interessant, mich mal mit Übertragern auseinanderzusetzten - eine große Lücke bei mir. Zeit und Budget ist da ;-) Ich habe mir ja schon durchaus einige Dokumente durchgelesen, bei den meisten wird dann aber ein Kern ausgewählt und berechnet, wie viele Wicklungen primär und sekundär draufkommen. Nun möchte ich aber wenn es irgendwie geht Standardbauteile (also alles was Digikey und mouser so liefern können) verwenden und auf keinen Fall selber Wickeln oder mir ein Custom Teil wickeln lassen. Die Standardbauteile von coilcraft, WE, bourns etc. werden nun aber nicht mit Kern und Wicklungen spezifiziert, sondern eben mit der Induktivität und da fehlt mir die Umrechnung. Und eine weitere Frage: Manche geben auch die leakage Inductance an (Coilcraft z.B.). Wie kann ich damit einen korrekteren Koppelfaktor (<1) für LTspice o.Ä. berechnen?
Niklas M. schrieb: > Wie kann ich damit einen korrekteren Koppelfaktor (<1) > für LTspice o.Ä. berechnen? M.E. garnicht. Als separate Induktivität vor Prim setzen. WE bietet für viele Wickelgüter LTspice Modelle zum Download. Niklas M. schrieb: > Käuflich mit den passenden Spannungen habe ich leider keine gefunden Unwahrscheinlich. Es gibt große Auswahl, wide input, mit Trimmung etc.pp. Parametrische Suche von z.B. Mouser, Digikey bemüht?
Niklas M. schrieb: > Käuflich mit den passenden Spannungen habe ich leider keine gefunden. Nenn doch einfach mal konkrete Hausnummern (V/A/W). Ein DCDC für 1W sieht schon etwas anders aus, als einer für 1kW. Schön einfach sind auch Gegentaktwandler (Taktgeber, 2 FETs, Trafo mit Mittelabgriff, Gleichrichter. Da brauchst nichtmal ne Regelung, da die quasi niederohmig wie ein echter Trafo sind. In Leistungsendstufen sieht man das häufig.
Niklas M. schrieb: > Nun möchte ich aber wenn es irgendwie geht Standardbauteile (also alles > was Digikey und mouser so liefern können) verwenden und auf keinen Fall > selber Wickeln oder mir ein Custom Teil wickeln lassen. Wenn du wirklich experimentieren willst, dann wickel dir das selbst. So viel Arbeit ist das nicht, und du kannst mit den Windungszahlen experimentieren. > Die Standardbauteile von coilcraft, WE, bourns etc. werden nun aber > nicht mit Kern und Wicklungen spezifiziert, sondern eben mit der > Induktivität und da fehlt mir die Umrechnung. Die hatte dir Falk schon genannt: L = A_L · n² Meistens werden die A_L-Werte in Nanohenry für eine Windung angegeben, manchmal auch für 10 oder 100 Windungen und dann vielleicht in Mikrohenry. Außerdem ist es sinnvoll, zumindest irgendein Schätzeisen zum Messen von Induktivitäten zu besitzen, wenn man mit sowas arbeitet.
also mal zum Checken: Ich habe bei WE z.B. was gefunden: https://www.we-online.com/components/products/datasheet/750341145.pdf Der Übertrager wird mit Induktivität L N1 + N2 = 240uH spezifiziert und Übertragungsverhältnis N1:N2:N3:N4 = 5:5:1:1 Wenn ich jetzt N1 und N2 parallel schalte (also Pin 2+3 sowie 4+5 verbinde), dann sollte ich die halbe Induktivität (210u) haben, das Übertragungsverhältnis bleibt aber. Dafür halbiert sich der Kupferwiderstand der Primärspule. Korrekt? Wenn ich sowohl die beiden Primärspulen als auch die eiden Sekundärspulen in Reihe schalte (als Pin 3+4 sowie 8+10 verbinden), sollten es sekundärseitig zwischen Pin 7 und 11 107uH sein (5:1). Sind die Sekundärspulen parallel (5:0.5, also 10:1) sollten es 76uH sein. Was mir jetzt noch fehlt ist irgend eine Angabe des maximal zulässigen Stromes. Fehlt das nur in deisem Datenblatt oder kann man das aus den Angaben irgendwie errechnen / abschätzen? Ich weis, dass es genau für dieses Bauteil LTSpice Libs gibt, aber ich möchte es halt verstehen, wie es funktioniert. Die Libs sind black boxes. Aber nochmal: aktuell keine konkrete Anwendung, ich bin beim Infos suchen und checken, wie das alles funktioniert
Niklas M. schrieb: > Was mir jetzt noch fehlt ist irgend eine Angabe des maximal zulässigen > Stromes. Es sind halt Übertrager, keine Speichertrafos. > Fehlt das nur in deisem Datenblatt oder kann man das aus den > Angaben irgendwie errechnen / abschätzen? Wie Falk schon schrieb, ist diese Spannungs-Zeit-Fläche der Wert, aus dem du die Sättigung abschätzen kannst. Zusammen mit der Induktivität sollte man sich daraus den Sättigungsstrom errechnen können.
> Außerdem ist es sinnvoll, zumindest irgendein Schätzeisen zum > Messen von Induktivitäten zu besitzen, wenn man mit sowas arbeitet. Man kann sich auch wie folgt behelfen, falls man einen Rechteckgenerator und irgendein Oszilloskop hat: => Die zu messende Induktivität mit einem (möglichst genau!) bekannten Kondensator parallel, über einen relativ grossen Widerstand (z.B. 100 kOhm), an eine Rechteckspannung aus dem Generator legen. Rechteck-Frequenz passend einstellen, die Spannung am Parallel-Schwingkreis oszillokospieren, Frequenz der abklingenden Schwingung bestimmen. Mittels Thomsonscher Formel bekommt man dann die Induktivität heraus.
> Wie Falk schon schrieb, ist diese Spannungs-Zeit-Fläche der Wert, > aus dem du die Sättigung abschätzen kannst. > Zusammen mit der Induktivität > sollte man sich daraus den Sättigungsstrom errechnen können. Ist ein Contradictio in adiecto (Widerspruch in sich selbst): Die Induktivität ist bekanntermassen (leider) eben NICHT konstant, auch unterhalb eines solchen -nur willkürlich definierbaren- Punktes "Ab hier ist Sättigung". "Rechnen" gestaltet sich da schwierig... ;-)
Voltsekunde ist ja Weber (magnetischer Fluss) und dann wäre Strom = magnetischen Fluss / Induktivität also z.B. 400Vs/410uH = 0.98A. Ist dass dann der maximale Strom durch die Primärwicklung?
Niklas M. schrieb: > Voltsekunde ist ja Weber (magnetischer Fluss) und dann wäre Strom > = > magnetischen Fluss / Induktivität also z.B. 400Vs/410uH = 0.98A. > Ist dass dann der maximale Strom durch die Primärwicklung? Nein, das ist an den Haaren herbeigezogener Unsinn.
Niklas M. schrieb: > Es soll ja gar kein Schaltnetzteil werden, nur ein paar kleine isolierte > Spannungsversorgungen für Spannungsmessungen und RS485. Aber das ist doch ein Schaltnetzteil! Ein kleines halt, es folgt jedoch den gleichen physikalischen Gesetzen. Niklas M. schrieb: > Käuflich mit den passenden Spannungen habe ich leider keine gefunden Wir würden dir gerne helfen, dazu musst du nur deine Anforderungen mitteilen.
Uwe schrieb: > "Rechnen" gestaltet sich da schwierig... ;-) So ist es. Was soll den überhaupt gebaut werden? Ein Flyback Übertrager braucht einen passenden Luftspalt, sonst geht der fix in Sättigung. WE hat die WE-FLEX Übertrager, die eine enorem Bandbreite an Möglichkeiten abdecken. Wenn man schon mehr weiß was man will haben die eine Vielzahl an Flyback und Forward Übertragern in zahlreichen Baugrößen. Das Wickeln würde ich möglichst lassen. Ist sehr freudlos und das Materal ist viel schwerer zu bekommen als fertige Übertrager für ein paar €. Wenn man muss, weiß man auch warum. Für die standard Anwendungen gibt es fertige Übertrager wie geschnitten Brot. Ich steh auf WE, weil die viel haben, sehr gute Daten liefern und der RedExpert ist der Knaller. Was man da an Daten rausziehen kann, das kann kein DB. Flyback ist super, weil das Wicklungsverhältnis in weitem Bereich egal ist. Die Spannung schwingt eben so hoch wie es sein muss an Prim und Sek. So lange auf Prim noch genug Strom fliessen kann, um die Energie im Luftspalt zu speichern, steigt die Ausgangsspannung bei Abschalten so weit an bis die Energie abgenommen wurde. Selbst wenn die Primärinduktivität zu klein gewählt wurde, schlägt nur die Peakstrom Abschaltung früher zu. Ist sie zu groß, muss man die Schaltfrequenz absenken um die Pulsbreite zu erhöhen. Kann man fast blind designen wenns nicht um Perfektion geht. Einfachstes Reglerprinzip, zahllose ICs die das können. Unter 100W würde zum Flyback greifen, sofern es nicht handfeste Gründe für was anderes gibt. Ohne Feedback und Spannungsregelung gehts aber nicht. Das kann wieder der Forward, weil der mit seinem festen Wicklungsverhältniss und nur relativ geringen Lastabweichungen arbeitet. So ein Trafo lässt sich übrigens immer beidseitg betreiben. Wenn der z.B. 325VDC zu 12V transformieren kann, kann der auch 12V zu 325V. Der Frequenzbereich für den der gebaut ist wird angegeben, den Peakstrom stellt man über den Shunt am Flyback ein. Übertrager sind weit mehr als eine Induktivitätsangabe. Mit kurzgeschossener Sek Wicklung (ungeladener Kondensator bei Forward) wirkt auf Prim noch rein die Streuinduktivität und der Wicklungswiderstand. Nix mehr da von der schönen Induktivität. Kernmaterial, Wickelart, Luftspalt, einfacher CuL Draht, HF Litze oder Flachdraht etc. pp. Es gibt zahlreiche Arten den auf eine Aufgabe zu optimieren.
Uwe schrieb: > Die Induktivität ist bekanntermassen (leider) eben NICHT konstant Naja, damit kommst du jetzt vom Hundertsten ins Tausendste und stiftest nur noch mehr Verwirrung. Auch die von ihm immer wieder zitierten Datenblätter der Übertrager nennen halt erstmal einen Wert für die Induktivität. Man braucht zumindest erstmal eine Überschlagsrechnung um zu wissen, in welchem Induktivitätsbereich man so herum eiert. Von da aus kann man dann Finetuning betreiben. Michael schrieb: > Wenn der z.B. 325VDC zu 12V transformieren kann, kann der auch 12V zu > 325V. Das ist allerdings dann auch wieder bloß Theorie. In der Praxis gibt man schon gut und gern 5 bis 10 % in der Windungszahl der Sekundärseite zu gegenüber der Theorie.
Jörg W. schrieb: > In der Praxis gibt man > schon gut und gern 5 bis 10 % in der Windungszahl der Sekundärseite zu > gegenüber der Theorie. Wenn die Theorie die Verluste berücksichtigt, dann muss nichts mehr zugegeben werden.
H. H. schrieb: > Wenn die Theorie die Verluste berücksichtigt, dann muss nichts mehr > zugegeben werden. Ich bezog mich ja auf die Theorie, dass man 325:12 herum gedreht als 12:325 verwenden kann. Die berücksichtigt dann eben keine Verluste.
Jörg W. schrieb: >> Die Induktivität ist bekanntermassen (leider) eben NICHT konstant > Naja, damit kommst du jetzt vom Hundertsten ins Tausendste und stiftest > nur noch mehr Verwirrung. Nur bei denen, die nicht gegenwärtig haben, dass die "Induktivität" eben ganz massgeblich ist: sie geht 1:1 in die Rechnungen ein. Und diese Induktivität ist eben leider ganz krass nicht konstant, je nach Flussdichte des Eisens, beileibe nicht nur um ein paar Prozent! (Moderatoren schrieben schon stärkere Beiträge ...)
Jörg W. schrieb: > die Theorie, dass man 325:12 herum gedreht als > 12:325 verwenden kann. Die berücksichtigt dann eben keine Verluste. Die Verluste von Prim nach Sek sind gleich der Verluste von Sek nach Prim. Das ist gehupft wie gesprungen und keine Theorie sondern bereits von mir so gebaut worden. Warum sollte es Deiner Theorie nach anders sein? Mal davon abgesehen das Wicklungsverhältnisse ohnehin keine exakte Wissenschaft sind und man immer mit Verlusten und Fertigungsstreuungen rechnen muss. Und wie bereits gesagt ist das Wicklungsverhältnis beim Flyback auch recht robust zu betrachten. Man baut da immer einen robusten Puffer ein und kalkuliert nicht auf Kante. Mit was will man auch rechnen? Die niedrigsten Verluste hat der Kern bei Betriebstemperatur, die Wicklung aber wenn die kalt ist, die Induktivität ist eher ein unverbindlicher Vorschlag in einem selten erreichten Betriebszustand. Ich kann Dir mit einem 325/12 Kern auch 24V machen. Schwingt Prim eben bis ~650V. Ebenso habe ich mit einem 325/12 Kern auch schon 600V aus 12V erzeugt. Flyback eben. Ist nur davon abhängig was ich an Spannung zulasse und ob die Bauteile das aushalten.
Uwe schrieb: > Und diese Induktivität ist eben leider ganz krass nicht konstant, > je nach Flussdichte des Eisens, beileibe nicht nur um ein paar Prozent! … und auch je nach Frequenz, keine Frage. Aber es ist wiederum keine ganze Größenordnung (eher was um die 20 %), und irgendwo musst du auch mit einer Rechnung mal anfangen, selbst wenn klar ist, dass das initial eher eine Überschlagsrechnung ist.
Michael schrieb: >> die Theorie, dass man 325:12 herum gedreht als >> 12:325 verwenden kann. Die berücksichtigt dann eben keine Verluste. > > Die Verluste von Prim nach Sek sind gleich der Verluste von Sek nach > Prim. Klar, aber daher wird es trotzdem in jeder Richtung irgendwie weniger als die Theorie der Windungszahlenverhältnisse es aussagt. Daher hat ein "1:1"-Trenntrafo für Netzspannung eben im Leerlauf auch bei 230 V am Eingang eher 250 V am Ausgang. Wenn du den jetzt anders herum betreibst, kommen dann eher 210 V raus. Dass ein Sperrwandler in seinen Spannungsverhältnissen "sehr flexibel" ist (und natürlich üblicherweise viel mehr Spannung produziert, als man von den Windungszahlenverhältnissen erwartet), ist eine andere Baustelle und völlig unbestritten.
Jörg W. schrieb: > Klar, aber daher wird es trotzdem in jeder Richtung irgendwie weniger > als die Theorie der Windungszahlenverhältnisse es aussagt. Natürlich. Ist ja kein ideales Bauteil. Nur eben in beide Richtungen gleich. Jörg W. schrieb: > üblicherweise viel mehr Spannung produziert, als man > von den Windungszahlenverhältnissen erwartet Nö, das nicht. Das Windungszahlenverhältnis ist wie es ist. Schwingt Prim bei Abschalten höher, tut Sek das im Verhältnis auch. Und solange die Isolation hält und nichts die Energie abnimmt geht es beliebig hoch mit beiden Spannungen.
@ Jörg W. : Betreffend die relative Permeabilität: > Aber es ist wiederum keine ganze Größenordnung (eher was um die 20 %), ... "20%" sind da aber erstens nicht nur reichlich optimistisch, sondern, zweitens völlig unzutreffend! => Grundlagen. Nur ein Beispiel: https://www.ndt.net/article/dgzfp03/papers/p12/fig2.gif
Mit deiner Argumentation dürfte Würth gar keine Induktivitätswerte angeben, und die üblichen Kerne dürften keine A_L-Werte ausweisen. Machen sie trotzdem, beide.
> Mit deiner Argumentation dürfte Würth gar keine Induktivitätswerte > angeben, ... Seriöserweise geben (gäben) sie eben auch die Feldstärke an, für den dieser Wert gilt. Was nix daran ändert, dass diese Werte je nach real vorhandener Feldstärke (=Bestromung in gegebener Spule) weit mehr krasser, als nur "20%", unterschiedlich ist, speziell wenn es in das Gebiet der "Sättigung" geht. (Auch der Beginn dieser Sättigung ist bekanntermassen immer nur rein willkürlich bestimmbar; obige +/-20% sind da völlig nachrangig. Aus Gründen der Ausnutzung des Transformators etc. wird man i.d.R. "etwas" in die Sättigung des Elementes gehen, was dann das "Rechnen" mit den Magnetgrössen nichtlinear macht...
Eine Frage noch: Was macht man mit (Hilfs) Wicklungen auf dem Kern, die nicht benötigt werden? Einfach offenlassen?
Ja, aber besser keine solchen haben. Die verschwenden nur Platz, den man eigentlich fürs Kupfer haben sollte und erhöhen die Verluste.
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