Welches Werkzeug benutzt ihr, um dünne Koaxkabel (RG174 oder noch dünner) sauber abzumanteln und wie im Bild vorzubereiten? Ich versuche es immer mit einem scharfen Skalpell, muss aber zugeben, dass die Erfolgsquote nicht immer ganz so hoch ist und ich öfters abschneiden und neu probieren muss.
Luky S. schrieb: > Welches Werkzeug benutzt ihr, um dünne Koaxkabel (RG174 oder noch > dünner) sauber abzumanteln und wie im Bild vorzubereiten? > Ich versuche es immer mit einem scharfen Skalpell, muss aber zugeben, > dass die Erfolgsquote nicht immer ganz so hoch ist und ich öfters > abschneiden und neu probieren muss. Wenn man auch noch die genauen Maße der Durchmesser kennt, kann man sich ab mittleren vierstellig ein genau passendes Werkzeug bauen lassen.
Für RG58 habe ich ein Werkzeug welches mit Ceranschaberklingen arbeitet. Mit Verstellbaren Schrauben lässt sich der Andruck bzw. die Schnitttiefe einstellen. Das dauert, weil zum einen der Schirm nicht verletzt werden darf und der zweite Schnitt soll das Dielektrikum in Ruhe lassen. Das funktioniert soweit ganz gut. Für so dünne Kabel kenne ich kein Werkzeug. Für manuelle Arbeiten benutze ich Ceranschaberklingen ,die schneiden ganz gut. Das Problem ist der Schirm. Mein Vorschlag: Man besorgt sich einen Klemmring mit Madenschraube der ein Loch im Durchmesser des Kabels hat. Er dient für die Klinge als Anschlag und kann an der Schnittstelle mit der Madenschraube geklemmt werden. Dort wo der Schirm heile bleiben soll muss mit Gefühl geschnitten werden, aber man spürt den Punkt wo man den Schirm berührt ganz gut. Der Mantel wird nicht entfernt, wir brauchen ihn noch zum klemmen beim Schnitt 2.Beim zweiten Schnitt, der den Schirm trennen soll benötigen wir eine Metallhülse dünn wie eine Aderendhülse die wir zwischen Dielektrikum und Schirm als als harte Grundlage zum schneiden des Schirmes schieben. Klingt aufwändig ,ist es aber nicht. Mit dem zuschneiden des Schirmes mit dem Seitenschneider habe ich keine sauberen Erfahrungen. PS: Man könnte für den Fall , dass die Klinge den Schirm berührt ein Lämpchen aufleuchten lassen...;-) MfG
:
Bearbeitet durch User
Jokari etc. sind leider für Kabel mit >4mm Durchmesser, helfen also nicht bei RG-174
Beitrag #7779027 wurde von einem Moderator gelöscht.
Zuerst am Schirmende ringsum einschneiden, man spürt deutlich, wenn man auf den Schirm trifft. Dann in dem Schlitz ringsum noch ETWAS tiefer schneiden, um den Schirm sicher zu trenen. Beim drehen spürt man an der Klinge, ob noch ein Drähtchen dran ist. Dass man etwas in das Dielektrikum schneidet, halte ich für akzeptabel. Isolation incl Schirm abziehen. Jetzt Dielektrikun ringsum bis kurz vor dem Innenleiter einschneiden und abdrehen. Dann mit einem scharfen Klingenstück den Mantel ringsum nur ritzen. Wenn man den Bereich etwas biegt, sieht man, wo man noch tiefer ritzen sollte. Danach den Mantelbereich längs bis zum Schirm so schlitzen, dass man den Mantel aufklappen kann. Jetzt kann man den Mantel entlang der Ringritzung abschälen.
Haste mal sowas probiert? https://koaxshop.de/gx2/Zubehoer/coax-stripper/Koax-Abisolierer.html Den orangen Einsatz kann man so einstecken, dass er für den entsprechenden Kabeldurchmesser passt. Im Werkzeug sind zwei Klingen, die man mit einem kleinen Inbusschlüssel verstellen kann. Das Werkzeug wird auf das Kabel draufgezwickt und dann in Pfeilrichtung! mehrmals rumgedreht. Dabei setzen die zwei Klingen den Schirm und das Dielektrikum ab. Danach wird das Werkzeug seitlich abgezogen. Ich kaufe immer gleich zwei von den Dingern und tausche die Klinge mit der Kerbe für den Innenleiter aus. Die Kerbe ist total kontraproduktiv, weil an ihr die Äderchen vom Außengeflecht hängen bleiben und sich um den Innenleiter wickeln. Zuerst an Kabelreststücken einstellen und üben und dann "Viel Erfolg!"
:
Bearbeitet durch User
Luky S. schrieb: > Ich versuche es immer mit einem scharfen Skalpell ... Wozu werden eigentlich passende Werkzeuge angeboten? https://www.mauritz.de/de/werkzeuge/kabel-absetzwerkzeug-kabel-abisolierer-rg174-rg316-clf100
Nachtrag: Mein Abisolierer für RG58 von Cabelcon kann auch wie ich gesehen habe RG 174 schneiden. Man muss dazu das orange Prisma anders einlegen. Ob man dann neu einstellen muss ist die ungeklärte Frage. Besser man hat zwei davon. Viel Wege führen nach Rom! Noch was: Für die Funktion ist es egal ob und wie weit man in das Dielektrikum reinschneidet. Man muss nur darauf achten ,dass am Schnitt kein Drähtchen Kontakt zum Innenleiter bekommt. Noch eine Info: Ich habe eine BNC Lötversion sauber an ein Kabel gelötet. Bis 50MHz ist das ok, aber darüber ist das VSWR deutlich schlechter als gecrimpt. Gemessen habe ich bis 600MHz. MfG
Ich habe dazu einen "uralten" Rasierklingenhalter mit zwei unterschiedlichen Eindringtiefen die leider nicht eingestellt werden können. Eine Ecke der Klinge ragt in ein halbrundes Teil um das Kabel auch längs zu schlitzen. Zu der Beschriftung habe ich nur das gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Brevet%C3%A9_S.G.D.G. demnach ein französisches Patent, das bis 1968 benutzt wurde.
Ich erwische mich selbst, wie ich immer öfter was mit einer Gartenschere mache. Damit kann man dann auch prima durch Kunststoffe schneiden. Kann jeder testen wie gut das ist: Man schneide von einem alten NetzKabel den Stecker auf halber Höhe durch. Mit nem Seitenschneider gnaggelt man da mehrfach dran herum. Die Gartenschere scheidet sowas wie Butter. Also ohne auch durch die Pins zu schneiden. Und mit etwas Übung (siehe Cuttermesser) kann man die ganz genauso zum Abisolieren nehmen.
Solch Klingen benutze ich für viele Arbeiten. Daraus lässt sich auch ein einstellbares Werkzeug für Koax- Kabel bauen. Die Preise streuen recht arg, also vergleichen...
Nachtrag: Der BSV-Lötshop existierte nur von 1980 bis 1984 hier in meiner Nähe, damit ist Alter und Herkunft meiner Rasierklinge eingeschränkt: https://www.northdata.de/BSV+L%C3%B6t-Shop+Handelsgesellschaft+f%C3%BCr+elekotechnische+Erzeugnisse+mbH,+Birkenfeld/Amtsgericht+Mannheim+HRB+501255 > Klinge.jpg Mit dem Griffschutz darüber habe ich sowas in einem alten Tonband-Schneidset der BASF, die soll sogar entmagnetisiert sein um das Band an der Schnittstelle nicht zu löschen. Hier links unten im Bild, sieht dem oben sehr ähnlich. Die kurzen silberfarbigen Bandstücke sind elektrisch leitend für die Endabschaltung. Aber meistens benutze ich einen feinen Seitenschneider oder ein Cuttermesser mit abbrechbaren Klingen. > Gartenschere dazu fällt mir nur die Liedzeile ein "Großmutter wird mit der Sense balbiert", das scheint mit doch etwas grob.
:
Bearbeitet durch User
Herbert Z. schrieb: > Noch eine Info: Ich habe eine BNC Lötversion sauber an ein Kabel > gelötet. > Bis 50MHz ist das ok, aber darüber ist das VSWR deutlich schlechter als > gecrimpt. Gemessen habe ich bis 600MHz. > MfG Nachtrag: Ich habe ca. 5mm vom Dielektrikum welches frei lag vor der Lötstelle mit Kupferfolie umwickelt und an den Schirm angeschlossen. Die Anpassung verbesserte sich dadurch erheblich und sogar bei 600Mhz hatte ich 1,23. Fazit: Der Schirm welcher das "koaxiale" sicherstellt muss ziemlich knapp bis zur Lötstelle des Innenleiters geführt werden...natürlich ohne Kurzschluss...;-) wenn man so ein Teil zum Löten benutzt. Crimpen ist aber immer noch besser. MfG
Gibt es für BNC nur die Variante, wo das Kabel sechseckig gecrimpt wird? Oder gibt es für die BNC-Stecker auch schon so eine Variante, die man wie mit einer Kompressionszange für die F-Stecker pressen kann? Im Kabel-TV-Bereich und bei SAT werden solche Kompressionsverbindungen bis ca. 2 GHz benutzt und man misst mit dem Reflektometer einen Rückflussfaktor von ca. 45-50 dB. Die Steckerhülse wird dabei zwischen Dielektrikum bzw. Folie und den Außenschirm geschoben und dann mit einem Konus festgeklemmt.
Andreas M. schrieb: > Gibt es für BNC nur die Variante, > wo das Kabel sechseckig gecrimpt wird? > Oder gibt es für die BNC-Stecker auch schon so eine Variante, > die man wie mit einer Kompressionszange für die F-Stecker pressen kann? Ja, sechseckig ist das was ich kenne, nicht nur bei BNC. Aber es gibt sicher Techniken um so einen Stecker bei besten VSWR und Einfügedämpfung anders zu montieren. Kenne ich nur nicht. Aber was heißt das schon? Grundsätzlich wollte ich auch mal sehen ,wie gut rein lötbare Versionen sind und was man selber beachten muss wenn man die benutzt. Deswegen habe ich mich mit so etwas gespielt und meinen VNA nützlich gemacht. Jetzt kenn ich mich aus ... Das ganze hat natürlich einen Grund. Mein Koax-Relais CX 140-D das ich verbauen will hat einmal eine N- Buchse und zwei Ausgänge an denen ein RG58 angelötet werden muss. Die Klemmung für das Kabel mit Schirm erschien mir nicht ganz brauchbar weil im Durchmesser zu klein. Da könnte man den Schirm nicht sauber einklemmen. Die Klemmung besteht aus zwei Halbschalen aus Metall wobei das Oberteil aufgeschraubt wird. Da dachte ich mir, wenn ich nur das Dielektrikum einklemme ohne Schirm, dann würden die beiden Metall Halbschalen den fehlenden Schirm elektrisch nachbilden. Es reicht dann, wenn ich den eigentlichen Schirm mit dem Gehäuse des Relais verbinde. Gedacht ,getan und es Funktioniert mit guter Anpassung bis 600MHz. MfG Sorry zweimal war nicht geplant...
:
Bearbeitet durch User
Wenn das Loch für das Kabel im Relais zu groß ist, dann schiebe auf das Kabel noch ein Stück Kabelmantel oder Schrumpfschlauch mit passendem, größeren Durchmesser und schlage darüber das Außengeflecht zurück. Das vergrößert den Gesamtdurchmesser. Das Dielektrikum musst du dann auch noch etwas kürzen. Das funktioniert auch gut bei BK-Technik, deren Kabelaufnahmen meist für das 7mm-Standard-Koaxkabel ausgelegt sind. Zum Beispiel bei Anschlussdosen.
:
Bearbeitet durch User
Andreas M. schrieb: > Wenn das Loch für das Kabel im Relais zu groß ist, Die Klemmung ist zu klein, ergo muss ich den Schirm weg lassen damit das sauber ausschaut. Die metallische Klemmung ist dann das koaxiale im Verbund. Den Schirm schlage ich über den Mantel und quetsche eine 10 Quadrat Aderendhülse drüber. Ergibt dann diesen Sechskant. Darauf kann man gut und sicher auch löten.
Andreas M. schrieb: > und schlage darüber das Außengeflecht zurück. > Das vergrößert den Gesamtdurchmesser. Ist dir schon klar, dass sich der Abstand vom Schirm zum Innenleiter nicht verändern darf? Der Abstand ist ja genau berechnet und muss auf der gesamten Länge gleich bleiben. Wenn nicht gesendet wird mag das egal sein aber...???
Herbert Z. schrieb: > Andreas M. schrieb: >> und schlage darüber das Außengeflecht zurück. >> Das vergrößert den Gesamtdurchmesser. > > Ist dir schon klar, dass sich der Abstand vom Schirm zum Innenleiter > nicht verändern darf? Der Abstand ist ja genau berechnet und muss auf > der gesamten Länge gleich bleiben. Wenn nicht gesendet wird mag das egal > sein aber...??? Dir ist schon klar, dass das Abschirmgeflecht im Kabel unverändert bis kurz vor den Kontakt für den Innenleiter geht und erst dort über den Kabelmantel zurückgeschlagen wird. Der Schirm liegt dann großflächig bis kurz vor den Innenleiterkontakt am Metallgehäuse an. Der Teil des Außengeflechtes, der über den Kabelmantel zurückgelegt wird, ist irrelevant.
:
Bearbeitet durch User
Andreas M. schrieb: > Der Teil des Außengeflechtes, der über den Kabelmantel zurückgelegt > wird, > ist irrelevant. Dann lies noch mal das spezielle mit dem Relais und verstehe es oder nicht. Ich für meinen Teil habe mich klar genug ausgedrückt. Wir schreiben aneinander vorbei und du interpretierst fehlerhaft was mir keinen Spaß macht. Schöne Feiertage !
Die eigentliche Frage im ersten Beitrag war: Luky S. schrieb: > Welches Werkzeug benutzt ihr, um dünne Koaxkabel (RG174 oder noch > dünner) sauber abzumanteln und wie im Bild vorzubereiten? > Ich versuche es immer mit einem scharfen Skalpell, muss aber zugeben, > dass die Erfolgsquote nicht immer ganz so hoch ist und ich öfters > abschneiden und neu probieren muss. Also wieder jemand, der am Abisolieren von Koaxialkabeln verzweifelt. Siehe mein Beitrag "Koax Abisolierer" wie ich von solchen Leuten zu mehreren Werkzeugen gekommen bin, die alle nicht zu funktionieren scheinen und weg geworfen wurden. Die Mitforianer haben dort nur pauschal gemeint, dass man lernen muss diese passend ein zu stellen und damit um zu gehen. Wie dies jedoch konkret erfolgen muss, dazu kam leider keine Hilfe. Diese Produkte wurden teilweise auch hier im Faden empfohlen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.