Nach der Software folgt ein Neuigkeits-Roundup im Bereich der Hardware. Es gibt ein erstes Datenblatt des elusiven npZero-Stromsparprozessors, eine Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien und einige neue Funkmodule. Eine Sicherheitslücke in OpenWRT und Abopläne im Hause IAR verdienen ebenfalls Beachtung.
Arduino Nano Matter verlässt Community Preview-Zustand.
Per se ist der auf einem Silicon Labs-Chip basierende Arduino Nano Matter nicht neu - die Preview-Variante der Platine ist seit einigen Monaten in den Händen der Ingenieurschaft. Nun gilt allerdings, dass die Italiener den Einplatinencomputer - wie in der Abbildung gezeigt - als offizielles und finales Produkt betrachten.
Bildquelle: https://store.arduino.cc/en-hu/products/nano-matter
Raspberry Pi Connect: Firmenvariante verfügbar, kleine Funktionsverbesserungen.
Wo Geld abzugreifen ist, ist der Uptonit nicht fern -mit Raspberry Pi Connect versucht man seit einiger Zeit, einen Teil des Kuchens von Teamviewer und Co. zu fressen. Erstens gibt es ab sofort eine als Connect for Organizsations bezeichnete Version. Dabei handelt es sich über die Professionalisierung des Systems, die - wie in der Abbildung gezeigt - ein „Mater-Account“ anlegt, das die diversen Geräte verwaltet.
Bildquelle: https://www.raspberrypi.com/news/raspberry-pi-connect-for-organisations-plus-full-screen-support/
Pro verwaltetem Gerät und Monat fallen dabei €0,50 an Kosten an - Lohn der Mühen ist, dass der Besitzer des Organisationsaccounts mehr oder weniger beliebigen Personen den Zugriff auf individuelle im Konto enthaltene Prozessrechner ermöglichen kann. Im Bereich der Usability gibt es eine kleine Verbesserung - ab sofort ist es einfacher, in den Vollbildschirm-Modus zu wechseln. Langfristig plant man außerdem die Integration folgender zusätzlicher Funktionen:
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• Device tagging: tag devices with your own labels, and use those tags to search and identify different classes of device |
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• Access control lists: using tags to give users different levels of access to devices |
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• Ability to sign devices up from Raspberry Pi Imager: boot direct to headless installation! |
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• Capacity for bulk provisioning of Raspberry Pi Connect device secrets during manufacture of Compute Module- and Raspberry Pi-based products |
Orange Pi 5 Ultra – Orange Pi 5 Max mit HDMI-Eingang
Der vom Formfaktor her an Raspberry Pi und Co erinnernde Orange Pi 5 Max ist per se seit einiger Zeit am Markt. Mit dem Orange Pi 5 Ultra steht nun eine neue Variante zur Verfügung, die im Bereich der Video-Fähigkeiten Anpassungen vornimmt.
Spezifisch gibt es - wie in der Abbildung gezeigt - eine Änderung im Bereich der Video-Interfaces.
Bildquelle: http://www.orangepi.org/html/hardWare/computerAndMicrocontrollers/details/Orange-Pi-5-Ultra.html
Sonst gibt es in diesem Bereich nichts Neues - wer eine der Platinen erwerben möchte, kann dies auf AliExpress unter der URL https://www.aliexpress.us/item/1005008160197781.html tun. Die Preise sind dabei übrigens ähnlich wie beim Orange Pi 5 Max.
Nanopower npZero - Datenblatt verfügbar
Das skandinavische Halbleiterunternehmen NanoPower arbeitet an seit einiger Zeit an einem Energiespar-Controller, der - nicht komplett frei programmierbar - in der Lage ist, verschiedenste Sensoren mit sehr geringem Strombedarf zu überwachen. Die auf der Electronica angekündigte Veröffentlichung des Datenblatts ist nun erfolgt - wer die Bildquelle besucht, und seine Kontaktdaten eingibt, kann die Inhalte herunterladen und ansehen.
Bildquelle: https://nanopowersemi.com/download-npzero-power-saving-ic-datasheet
Zu beachten ist, dass die Entwicklung des Chips noch nicht ganz abgeschlossen ist. Auf der Downloadseite findet sich unter anderem die folgende Passage, die auf den frühen Entwicklungsstand hinweist:
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The datasheet combines the verified performance of Gen0 and implemented adjustments in Gen1. As the Gen1 moves through testing, preliminary numbers will be expanded by more and more test results. |
IAR: Abonnementstrategie und ehrgeizige Wachstumspläne.
Wer am Stand des Compileranbieters IAR vorbeiläuft und Anspielungen auf den Talk Like a Pirate-Day (siehe https://en.wikipedia.org/wiki/International_Talk_Like_a_Pirate_Day) macht, braucht sich über Gewefze nicht zu wundern. In der unter der URL https://www.presseagentur.com/iar/detail.php?pr_id=7205&lang=en bereitstehenden URL- der Titel „IAR adopts new strategy – raise growth target“ wirkt unverfänglich - finden sich Ankündigungen, die das Leben der Bewohner des Piratenschiffs erheblich beeinflussen dürften. Erstens finden sich die folgenden Passagen, die auf eine „Erweiterung“ der abonnementbasierten Verteilung von IAR hinweisen:
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In H1 2025, IAR will launch a modernized subscription offering, replacing its current leading offering. This will allow customers seamless access to IAR’s full product portfolio and cloud-based service suite, enabling both efficiency and modern, automated workflows for software development. “We will introduce the subscription offering gradually, but we have already seen strong demand from our major customers,” says Cecilia Wachtmeister. |
Neuerung Nummero zwei ist die Intention von IAR, fortan „enger“ mit anderen Playern zusammenarbeiten zu wollen - als „bevorzugtes Opfer“ avisiert man dabei das quelloffene RTOS Zephyr:
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The flagship product, IAR Embedded Workbench, will be adapted for interoperability with third-party solutions from both commercial providers and open-source platforms. |
Interessant ist außerdem die Ankündigung, dass man auch im Bereich RISC-V zu investieren gedenkt:
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Additionally, IAR is intensifying the development of IAR Embedded Workbench for the RISC-V architecture, which is now showing notable growth, also outside Asia. |
Motivation dieser„Um- bzw Neu-Ausrichtungen ist unter anderem die Feststellung, dass in Zukunft immer mehr Arbeit mit MPUs erfolgen wird - aus der Logik folgt, dass die Entwicklung der MPU-Software ob der höheren Komplexität mehr Unterstützung auf Seiten der IDE voraussetzt.
ATOMIC Display Base (GW1NR) - SPI-HDMI-Konverter
Viele Anwendungen im Bereich HMI profitieren von einem hochauflösenden Display, dessen Inhalte sie in der Praxis allerdings nur vergleichsweise selten verändern. Das einst für aus der FTDI hervorgegangene Unternehmen BridgeTek hat sich auf derartige Chips spezialisiert - sie nehmen über ein mikrocontrollerfreundliches Interface Zeichenbefehle entgegen, kümmern sich selbst ums Rendering und geben die hochskalierten Inhalte per HDMI aus. Mit der in der Abbildung gezeigten Atomic Display Base bietet Espressif sein Evaluationsboardsbauer nun ein ähnliches System an. Interessant ist an dem Offert vor allem, dass die Wandlung teilweise über einen Gowin-FPGA erfolgt.
Bildquelle: https://shop.m5stack.com/products/atomic-display-base-gw1nr?variant=45727247991041
Steckplatinen-Stromversorgung auf Basis eines XIAO-Moduls.
Im Pleistozän der Laborentwicklung - der Newsautor ist so alt - war eine der ersten „Errungenschaften“ eines Hobbyelektronikers ein selbst gebautes Netzgerät. Danach wurden Netzgeräte der HP6624A-Serie preiswert verfügbar - der „neueste“ Trend sind Stromversorgungen, die direkt auf der Steckplatine reiten. Ein chinesischer Entwickler bietet nun die in der Abbildung gezeigte Variante an, die ein XIAO-Board zur Generierung von Benutzer-Interface und fortgeschrittenen Visualisierungen heranzieht.
Bildquelle: https://www.tindie.com/products/nicho810d/breadboard-power-supply-with-real-time-monitoring/
Kurt Energy - neue Batterien auf Salzbasis.
Lithium-Ionen-Batterien haben sich als Quasistandard im Bereich der Stromversorgung etabliert. Kurt Energy - das Unternehmen ist eine Division von Altreonic und nach Ansicht des Newsautors hoch solide - kündigt nun eine neue Batteriechemie an. Sie unterscheidet sich von den klassischen Lithium-Ionen-Zellen insofern, als Natrium bzw. Sodium statt Lithium zum Einsatz kommt. Unter der URL https://kurt.energy/new-safe-sodium-ion-cells-and-batteries/ verspricht Kurt Energy die folgenden Verbesserungen:
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The Sodium-ion (or Na-ion) chemistry Kurt.energy selected has many benefits: |
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◦ No Lithium (Li) or other problematic materials like Nickel (Ni) and Cobalt (Co) are used |
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◦ Sodium is much more abundant and doesn’t require problematic mining |
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◦ Can operate from -40 to +60 up to +80°C (cell-dependent) |
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◦ Charging from -10 to +60°C (cell-dependent) |
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◦ 3000 to 6000 charge/discharge cycles (cell-dependent) |
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◦ Power: can reach 3C up to 20C (cell-dependent) |
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◦ Energy densities up to 130 Wh/kg (cell-dependent) |
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◦ Ultra-safe: no risk of fire (yes, we did hard short-circuit and overcharging tests) |
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◦ Compatible with existing battery assembly methods |
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◦ Easy recycling |
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◦ More Cost-efficient than Lithium-ion cells. |
Ehrlich ist, dass man im Rahmen der Ankündigung auch nach folgendem Schema auf die „Nachteile“ der Technologie eingeht:
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Currently, they have a slightly lower energy density than LFP cells, but they have a wider temperature range and can provide more power. The DoD is higher and they can even discharge to 0V. They need an adapted charger when operating at extreme temperatures, but can charge from any standard charger when used at typical moderate temperatures. |
Lesestoff: SemiAnalysis zu Amazon‘s neuen AI-Systemen.
Amazon arbeitet seit langer Zeit daran, eine hauseigene Architektur für die Beschleunigung von AI-Payloads im Markt zu etablieren. Dabei konzentriert man sich nicht nur auf Rechenchips, sondern auch die gesamte umgebende Rechenzentrums-Infrastruktur.
Bildquelle: https://semianalysis.com/2024/12/03/amazons-ai-self-sufficiency-trainium2-architecture-networking/
Wer sich für die dahinterstehende Technologie interessiert und eine gute Stunde Zeit mitbringt, sollte den unter der Bildquelle bereitstehenden Artikel besuchen - dass Analystenteam präsentiert einige „überraschende“ und sehr interessante Design-Entscheidungen, die bei eigenen Entwicklungen hilfreich sein können.
Würth Elektronik METIS-E - neues Funkmodul für Smart Metering-Anwendungen
Der in der Norm EN 13757-4 spezifizierte M-Bus konnte in der Vergangenheit das eine oder andere „Design-Win“ im Bereich der Energieversorgung gewinnen. Würth Elektronik plant nun, ein Funkmodul für diesen Funkstandard ins Rennen zu schicken.
Bildquelle: https://www.we-online.com/en/components/products/METIS-E
Die offizielle Ankündigung des Moduls verspricht folgende Spezifikationen:
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Metis-e is based on the SoC CC1310 chipset from Texas Instruments and operates on the 868 MHz frequency band. |
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The metering radio module from Würth Elektronik has a range up to 1500 meters and, with dimensions of just 12 × 8 × 2 mm3, is more than 50 percent smaller than comparable models on the market. Metis-e is optimized for automatic meter reading and for use in battery-powered devices. |
Murata LBWA0ZZ2HK/HL - Funkmodule für WiFi HaLow
WiFi HaLow hatten wir in der Vergangenheit einige Male erwähnt. Murata kündigt nun in einer Presseaussendung an, Module für diesen Funkstandard anbieten zu wollen.
Bildquelle: https://www.murata.com/en-global/news/connectivitymodule/wi-fi-bluetooth/2024/1126
Die im Rahmen der Ankündigung erfolgende detaillierte Beschreibung des Moduls liest sich folgendermaßen:
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Murata is pleased to introduce two ultra-low power Wi-Fi HaLow™ modules (LBWA0ZZ2HK and LBWA0ZZ2HL) compliant with Sub-1 GHz (S1G) Wi-Fi standards across key regions, achieving high-speed communication over distances of more than 1km. The compact modules support high power at +23dBm (Type 2HK) and low power at +13dBm (Type 2HL) smart IoT applications. |
Im Bereich des Funk-SoCs setzen die Japaner nicht auf ein Selbstlaborat. Stattdessen wird ein Funk-Controller zugekauft, den Murata folgendermaßen beschreibt:
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Based on the NRC7394 chipset from NEWRACOM,Inc. with Arm® Cortex® -M3 processor the Type 2HK/2HL modules offer enough processing power to accommodate the Wi-Fi subsystem and user applications. The Type 2HK module operates at frequencies from 902MHz to 928MHz, whereas the Type 2HL is at 750MHz to 950MHz. Both modules feature an SPI host interface with peripherals including SPI, 2x UART, 2x I2C, 2-channel 10-bit ADC and GPIO. |
Silicon Labs SiWG917Y110LGA - neues WiFi 6-Funkmodul mit sehr geringem Stromverbrauch.
Die Modulhersteller liefern in diesem News-Roundup einen Hattrick: Silicon Labs schickt das SiWG917Y110LGA ins Rennen, dass in zwei Varianten angeboten wird.
Bildquelle: https://www.silabs.com/wireless/wi-fi/siwx917y-wireless-modules/device.siwg917y110lga?tab=specs
Über die vom Modul unterstützten Funkstandards vermeldet Silicon Labs dabei folgendes:
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The SiWG917Y wireless module, SiWG917Y110LGA, provides ultra-low-power Wi-Fi 6, Bluetooth Low Energy LE 5.4, and Matter for battery-powered IoT devices. The fully integrated, shielded module includes an antenna (or RF-pin) and worldwide RF regulatory certifications, simplifying development and certification work. |
Analog zu ESP32 und Co. steht dem P. T. Entwickler auch hier ein zweiter Prozessorkern zur Verfügung, der sich um die Ausführung von Applikationslogik kümmert. Seine Spezifikationen präsentieren sich folgendermaßen:
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. The application processing subsystem consists of an ARM® Cortex®-M4 with FPU with (180 MHz), a large embedded SRAM, Flash, PSRAM, and an option for external Flash/PSRAM. |
OpenWRT - potentieller Supply Chain-Angriff auf quelloffene Routerfirmware
Wer mit OpenWRT arbeitet, sollte die unter http://lists.openwrt.org/pipermail/openwrt-announce/2024-December/000061.html bereitstehende Meldung eines Sicherheitsvorfalls berücksichtigen. Die für Nutzer relevanten Passagen präsentieren sich folgendermaßen:
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NO OFFICIAL IMAGES from the downloads.openwrt.org were AFFECTED nor any custom images from 24.10.0-rc2. |
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Available build logs for other custom images were checked and NO MALICIOUS REQUEST FOUND, however due to automatic cleanups no builds older than 7 days could be checked. Affected server is reset and reinizialized from scratch. |
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Although the possibility of compromised images is near 0, it is SUGGESTED to the user to make an INPLACE UPGRADE to the same version to ELIMINATE any possibility of being affected by this. |
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If you run a public, self hosted instance of ASU, please update it immediately. (or apply the following commits [3] [4]) |
Vorweihnachtliches: Vintage Tektronix-Kalender veröffentlicht.
Obwohl man im Hause Tektronix bzw. Fortive nicht unbedingt „viel“ mit der Vergangenheit zu tun haben möchte, betreibt man doch ein kleines Firmen-Museum. Dieses bietet seit einigen Jahren einen Kalender an, der sich - die Weihnachtszeit nähert sich nun mal mit Riesenschritten - auch ideal als Geschenk für die Person eignet, die schon alles hat. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieser News-Meldung gilt dabei, dass der Kalender sowohl bei eBay als auch per Lulu bezogen werden kann - weitere Informationen finden sich in der Bildquelle.
Bildquelle: https://vintagetek.org/2025-calendar/
NXP über Zephyr
Im Hause NXP scheint man sich mehr und mehr auf das Echtzeitbetriebssystem Zephyr festzulegen. Unter der URL https://www.nxp.com/design/design-center/training/TIP-ZEPHYR-ON-NXP-MPUS findet sich eine rund einstündige Präsentation, die NXPs Meinung über Zephys en Detail durchdekliniert.
Bildquelle: NXP